Herrje, das sind eben einfach die Diskussionen, in denen man zwangsläufig jedem mal ans Bein pisst. Passiert. Deswegen nehmt das nicht so schlimm.
Wenn Spieler wirklich anfangen, ihre Erfahrungspunkte nur auf Diziplinen zu schmeißen, dann lache ich mir als SL ins Fäustchen. Denn was die Spieler meist nicht bedenken: Nicht jeder – um nicht sogar auf die Wenigsten zu spekulieren – Plot lässt sich mit Disziplinen lösen. (Hatte ich ja bereits erwähnt, will's aber noch einmal deutlich machen.)
Wenn die Spieler darauf bestehen, alles mit Disziplinen zu regeln: Hey, kein Lerneffekt, kein Rollenspiel... ich nehme mal an, das ist ein berechtigter Grund, ab jetzt weniger XP zu verteilen. Wofür denn auch? ...und dann waren das für lange Zeit die letzten Disziplinen, die sie gesteigert haben. Nämlich genau so lange, bis sie sich wieder auf's Rollenspiel konzentrieren.
Gebundene XP sind wirklich eine interessante Idee, mir aber vom Aufwand zu groß. Stattdessen nehme ich mir lieber hin und wieder die Zeit, die Charblätter in Augenschein zu nehmen und zu bemängeln, was noch gesteigert werden müsste. Entweder meine Vorschläge stoßen beim Spieler auf Gegenliebe, oder eben net. Ist ja letztendlich seine Sache, was er wirklich aus seinem Char machen will.
Und, um es noch einmal ganz klar herauszustellen: Bei mir gibt es keine Disziplin und keinen Disziplinspunkt ohne Lehrer. Da hilft auch alles Üben der Welt nicht (außer bei den körperlichen Disziplinen, aber die können ja auch nichts und sind nur XP-Verschwendung). Wenn ich also nicht will, dass der Spieler eine Disziplin bekommt, muss ich nur dafür sorgen, dass kein NSC die hat. (Ist ja letztendlich auch zugunsten beider Seiten).
Ich wette mit dir, dass die Diszis nicht wirklich abgespeckt wurden. Gib den richtigen Leuten genug Zeit und sie knacken auch die WOD 2. Jedes System kann man knacken (Shadowrun mit seinem Konsti-22-Troll, der den direkten Einschlag einer Atomrakete überlebt, D&D 3.5 mit seinem Wer-Druiden-Waldläufer, der in einer Runde einen Erzdämonen plättet, die WOD 1 mit dem untötbaren Charakter...).
Die Disziplin-Mix-Anwendungen, die ich in
>> Fiese Kombination von Disziplinen << beschrieben habe, waren sicherlich alle NICHT dazu gedacht, auf diese Weise miteinander genutzt zu werden. Aber auf so Ideen kommt man halt.
Normalerweise, also ich meine im richtigen Spiel, gibt es auch in der WOD 1 keine Charaktere, die mit Vor-/Nachteilen gepusht werden. Das sind wie im Shadowrun halt so ein paar Ecken und Kanten und damit ist gut. Die Wenigsten holen wirklich das Maximum von 7 Freebis aus den Nachteilen.
Der
unbtötbare Charakter entstand als Gegenbeispiel zu dem Konsti-22-Troll, den Hecatomb mal eines Abends aus dem Handgelenk geschüttelt hat, um mir zu zeigen, dass Shadowrun echt böse Regellücken hat. Er hat dann die These aufgestellt, so einen untötbaren (neugebauten) Charakter könne man in der WOD nicht bauen, und ich habe das eben angezweifelt. Daraufhin hab ich alle Regelwerke zusammengekramt, und ihm diesen Char zusammengebaut. Sowas spielt doch keiner!
Immer bedenken: Nicht alles, was möglich ist, wird auch wirklich praktiziert!
Und man kann die ganze Sache natürlich auch von der anderen Richtung angehen. Wir hatten schon so viele Ideen, wie man mit absoluten Brett-Disziplinen totalen Non-Sense anstellen kann. (Und das haben wir dann meistens auch WIRKLICH angestellt... hat hier und da Schellen vom Spielleiter für soviel Quatsch gehagelt. Problem nur: Ich darf das meiste im Forum nicht schreiben, weil es in den seltensten Fällen wirklich jugendfrei war, was wir da getrieben (
) haben.)