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Autor Thema: [Intime] In der Höhle des Opferlamms  (Gelesen 98423 mal)
Beschreibung: Teil Eins - Kapitel II
Wuschel
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« Antworten #15 am: November 22, 2009, 18:41:10 »

Zie Zeit kroch wie eine Schnecke dahin.
Stunden schien Igor wie eine Statue neben ihnen am Rand des Kreises zu stehen, obwohl nur wenige Herzschläge vergangen waen, seit Nathalia sich noch einmal an der Kleidertruhe bediente.

Erst jetzt, als Nathalia sich wieder an der Truhe zu schaffen machte, fiel ihr auf, wieviele Trachten, also die Kleidung von einfachen unverheirateten Mädchen, sich in der Truhe befanden.
Sie hatten verschiedene größen, und es dauerte einen Moment, die richtige heraus zu finden. Das Unterkleid war schon ein wenig vergilbt, und es roch nach fremder Haut.
Das Überkleid war braun gefärbt, und bestand aus einfachem Leinen, wie das Unterkleid.
Einen Umhang, der ihr Gesicht bedecken konnte, fand sie nicht.
Dafür aber ein großes, hellblaues, dreieckiges Tuch, daß an seiner Längsten Seite ihrer Armspanne entsprach.
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Alukard
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Steinbock


« Antworten #16 am: November 22, 2009, 19:36:31 »

Nathalia beeilte sich. Sie entschuldigte sich noch einmal bei den anderen, als sie Über- und Unterkleid in den Händen hielt und eilte davon in eine Nische, wo sie ungestört ihr Kleider wechseln konnte. Dieses Mal nahm sie sich nicht die Zeit, um alles ordentlich zu binden. Schnell stand sie nackt da, das Unterkleid angezogen und dann das Überkleid darüber. Die Schuhe zog sie ebenfalls wieder an. Lederhose und Hemd ließ sie an ihrem Sarg zurück. Das Wurfmesser nahm sie ansich und versteckte es gut Zwischen über und Unterkleid.

Mit langen Schritten kam sie wieder zurück zu den anderen. Mit beiden Händen band sie noch geschickt ein Tuch um den Kopf, welche nun ihre Haare enthielt. Nun sah sie wieder aus, wie eine junge, arme, unschuldige Bäuerin.

"Können wir?"

Sie sah in die Runde. Vor dem Ausgang wartete sie dann einfach mal auf die anderen.
« Letzte Änderung: November 27, 2009, 19:07:43 von Alukard » Gespeichert

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Stier


« Antworten #17 am: November 27, 2009, 18:42:17 »

Nathalias Rückkehr wartete er noch ab, dann machte Remy sich ebenfalls auf den Weg. Es war früher als Igor vielleicht gedacht hatte, aber da keiner der beiden anderen seinem letzten Vorschlag widersprochen hatte, ging der Franzose davon aus, dass sie einverstanden waren. Sich einzeln zwischen die anderen Reisenden zu mischen, falls es um diese Zeit noch welche gab, würde wohl die beste Methode sein.

Vor dem Höhlenausgang rief er sich noch einmal die Wegbeschreibung ins Gedächtnis: nach dem Tor die Hauptstrasse entlang und dann die zweite Gasse linkerhand.

"Ich denke, das beste wäre es, wenn wir uns auf dem Weg zu Marcins Haus sammeln. Wir müssen der Hauptstrasse folgen und dann in die zweite Gasse links abbiegen. Genau dort müssten wir bereits außerhalb der Sicht der Torwächter sein. Ich schlage vor, dass wir uns dort wieder treffen."

Mit einem seltsamen Gefühl im Inneren bewegte sich Remy unter dem freien Himmel. Er wusste nicht, was ihn erwartete, wenn er in die Nähe des Tores kam. Würden die Ritter spüren, dass er kein lebender Mensch mehr war? Was würde wohl geschehen, wenn sie ihn entdeckten? Sollte er vielleicht als erster gehen? Oder doch besser als letzter?

Die Ungewissheit nagte an ihm, während er sich mit den anderen am Fuß des Wawel entlang entlang bewegte.
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Remy le Duc (Vampir)
Wuschel
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« Antworten #18 am: November 28, 2009, 11:53:59 »

Leise gingen sie um die Erhöhung, die der Zeit schon seit Jahrhunderten getrotzt haben musste, herum.
Die Steinkanten waren scharf, daß man aufpassen musste, sich nicht die Kleidung zu zerreißen.



Das Tor war in diesen Zeiten eher eine Barrikade mit zwei Torflügeln, die noch weit offen standen.
Remy hatte es als einziger bereits durchschritten, und war selbst an den Wachen vorbei gegangen. Schon damals hatte Guillaume ihn zur Vorsicht ermahnt.

Geistig auf den Anblick der Wachen in Purpur und gold Vorbereitet, lugten sie um die Rundung des Felsens. Remy war voran gegegangen, Nathalia folgte direkt.
Und da waren sie. Fackeln steckten in schmiedeeisernen Wandhalterungen, deren Licht die Ritter in einen extremen Kontrast tauchten, der wie schwarz und weiß anmutete.
Sie konnten deutlich spüren, wie innerlich die Gemüter hochkochten.
Ein paar einzelne gebückte Gestalten liefen hinter dem Tor umher. Von der Starße her konnten sie Hufgetrappel wahrnehmen.
« Letzte Änderung: November 28, 2009, 16:04:44 von Wuschel » Gespeichert
Alukard
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Steinbock


« Antworten #19 am: November 29, 2009, 02:25:11 »

Nathalia achtete geschickt darauf, dass ihre Kleider nicht riss oder ihre Haut aufriss.
Nathalia schaute behutsam um die Ecke und nahm alle Sinnesreize in sich auf. Die Barrikaden waren also die Tore. Hier war sie noch nicht durch gekommen. Bedrückt nahm sie die Sachen in sich auf. Ihre Augenlieder bewegten sich ab und an. Sie schloss bewusst ihre Augen. Zwischendurch atmete sie immer wieder ein und aus. Sie wollte gerade noch eine Frage an Remy stellen, da spannten sich ihre Muskeln an. Der Anblick der Ritter ließ sie Wütend werden. Ein unerklärlicher Hass aus ihrem Inneren stieg in ihr auf. Nathalia drängte sich an Remy vorbei. Das Mädchen ballte ihre Fäust und knurrte leise. Sie fasste nach dem Griff des kleinen Messers unter dem Überkleid. Einen Moment spielte sie damit vorzustürmen und dann die Ritter da mit ihren Kräften in die Erde zu ziehen.

Nathalia trat einen Schritt zurück. SIe atmete lang tief ein und aus. 'Nathalia bleib ruhig und lass dich nicht durch deine Wut übermannen.' Ja sie wollte Rache nehmen und es brannte in ihr wie Feuer, das nicht gelöscht werden konnte. Die Wand hinter Nathalia gab ihr Halt. Sie streifte mit den Händen ihre Arme und lehnte sich gegen die Wand. Se schien Kraftlos zu sein. Sie sah etwas schächer aus. Ihr Brstkorb hob und senkte sich.

« Letzte Änderung: November 29, 2009, 16:25:01 von Alukard » Gespeichert

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« Antworten #20 am: Dezember 02, 2009, 21:13:30 »

Remy kannte die Straße bereits, weshalb er sich um so mehr auf die Ritter am Tor konzentrierte. Allerdings sah er auf die Entfernung nicht besonders gut und selbst das Zusammenkneifen der Augenlider half ihm lediglich, die Trachten als die gewohnten Kleidungsstücke in Purpur und Gold zu erkennen.

Purpur und Gold ... genau diese Hunde hatten Jonathan gefangen gesetzt. Remy spürte in sich Zorn auflodern...




… den er aber wieder hinunterschluckte. Er zwang sich dazu, Ruhe zu bewahren und dem dunklen Ruf des Tiers in seinem Inneren nicht nachzugeben. Wenn jetzt etwas schief ging, würde er Jonathan womöglich nie befreien.

Er klopfte ein letztes Mal den Staub von der Kutte und warf sich die Kapuze über, so dass der Schatten sein Gesicht weitgehend verbarg. Selbst wenn er den Kopf heben würde, so sollte ein Betrachter maximal sein Kinn erkennen können. Dann steckte er die Hände in die gegenüberliegenden Ärmel, wodurch sich seine Hände in betender Haltung vor seinem Bauch verschränkten.

"Ich versuche es" nickte er den beiden anderen zu, dann drehte er um und machte sich auf den Weg zum Tor, innerlich abwägend, ob er lieber vortäuschen sollte, dass er unter einem Schweigegelübde stand.
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« Letzte Änderung: Dezember 04, 2009, 21:05:14 von Aphiel » Gespeichert

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« Antworten #21 am: Dezember 04, 2009, 23:15:38 »

Nathalia gelang es, sich zu beruhigen, und so konnte sie sehen, was als nächstes geschah, obgleich sie das Aufbäumen in ihrem Inneren schon kannte. Damals, als sie starb, und als Elaine starb, war es genauso gewesen.
Das Tier.

Als Remy auf den Weg trat, war niemand in Sicht. Die Wachen schienen nicht sehr aufmerksam, obgleich sie eher Soldaten glichen, als den Stadtwachen die üblicherweise die Tore der Städte bewachten. Doch Remy wußte, daß ihre Brüder sich in der Burg befanden und mit dem besten Essen gespeist wurden, während sie hier standen, bepackt mit schwerer Rüstung.
Sie sahen auf, als er sich näherte und...

...

...sahen unbeindruckt in die Ferne zurück. Nicht einmal ein Nicken erntete er von ihnen. Er spürte nichts als Gleichgültigkeit, so, wie er sie von dem Ritter gespürt hatte, der ihn zum Verhör abgeführt hatte, als er noch lebte.
Für sie war er einer von vielen Mönchen des Klosters.
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« Antworten #22 am: Dezember 04, 2009, 23:46:27 »

Remy zwang sich, seine Schritte gleichmässig zu halten und sich nichts anmerken zu lassen. So gleichgültig, wie die Wächter waren, wollte er ihnen keinen Anlass geben, daran etwas zu ändern.

Er hatte noch nicht einmal Zeit gehabt, sich an Nathalias Worte zu erinnern und Atmung vorzutäuschen, da war er schon durch das Tor hindurch. Sie hatten ihn nicht angehalten, nicht befragt, gar nichts. Die Erleichterung kam über ihn wie ein warmer Sommerregen, als er sich bemühte, weiterhin gleichmässigen Schrittes die Strasse entlang zu gehen. Hätte sein Herz noch geschlagen, es wäre wohl in den vergangenen Augenblicken vor Aufregung fast geborsten.

Nun, da er sich vom Tor entfernte, richtete er seine Augen auf das vorläufige Ziel, die zweite Gasse auf der linken Seite entlang der Hauptstraße. Dort würde er einbiegen und sich einen unauffälligen Platz suchen, an dem er auf seine Begleiter warten konnte.
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« Letzte Änderung: Dezember 05, 2009, 09:17:57 von Aphiel » Gespeichert

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Remy le Duc (Vampir)
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« Antworten #23 am: Dezember 05, 2009, 01:29:10 »

Nathalia fasste sich an die Stirn, während sie immer noch an der Felswand lehnte. Sie fühlte sich leicht erschöpft. Sie raffte sich auf, klopfte ihr Kleid ab und sah dann aufmerksam Remy nach. Alleine war es hier unangenehm und außerdem wollte sie Remy nicht alleine lassen. Genau. Bevor sie nun auf das Tor los ging, onzentrierte sich Nathalia auf ihren Körper. Sie horchte nicht auf das Tier, das eben noch hinaus wollte, stattdessen horchte sie auf ihr Blut, ihr Herz. Mit ihrem Willen brachte sie das Blut wie schon vor ein paar Tagen in Bewegung. Ihr Herz begann zu schlagen, das Vita in ihren Adern bewegte sich.

Nun begann sie auch noch bewusst ein- und auszuatmen. Sie  hielt sich prüfend die Hand vor dem Mund, sodass sie den Luftstrom fühlen konnte. Angestrengt bewegte sie auch ihre Augenlider. Es war einfach zu ungewohnt. Bedächtigen Schrittes machte sich die junge Frau, den Weg zu erreichen. Sie ging langsam und ohne Hast auf das Tor zu. Kurz blieb sie stehen und richtete ihr gebundenes Dreieckstuch. Sie musste ihre Gefühle unterdrücken. Sie hatte den Blick gesengt und ging nun auf die Ritter zu.

Irgendwie hatte sie ein ungutes Gewühl, die Wut kochte unterschwellig irgendwo in ihr.

'Atmen Nathalia! Vergiss deine Augen nicht und denk an dein Blut.'

« Letzte Änderung: Dezember 05, 2009, 16:20:00 von Alukard » Gespeichert

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« Antworten #24 am: Dezember 05, 2009, 16:30:10 »

"Braves Mädchen...," klang es Leise in ihrem Kopf.
Als die Ritter in Purpur und Gold ihre Schritte bemerkten, richteten sie ihren Blick auf Nathalia.
Das Tier kroch wieder in ihr hoch, doch die Konzentration auf ihren Körper hielt es im Zaum.
Die Wachen warfen sich Blicke zu. Der rechte zuckte mit den Schultern, Der Linke jedoch machte eine fast nicht sichbare Bewegung mit dem Kopf in ihre Richtung.
Als sie näher kam, traten sie ihr in den Weg.

"Name!" sagte der Rechte knapp.
"Warum willst du in die Burg?!" fügte der Linke hinzu.

Der Rechte beugte sich nach unten, um einen Blick auf ihr Gesicht zu erhaschen.
Die Hand des linken glitt an das Heft des Schwertes, daß seine Seite flankierte.


--- nur ein paar dutzend Schritte entfernt, außer Hörweite ---

Remy ging die Straße entlang. Es war eng, und es stank. In den meisten Häusern brannte Licht, sodaß Remy nicht in die Straßenrinne tappte, die den Unrat, der üblicherweise einfach aus dem Fenster geworfen wurde, in die Weichsel leitete. Schon einmal war er diese Straße entlangegangen, doch damals hatte ihn all dies nicht interessiert.
Seine Sinne hätten ihn gegeißelt, hätte er geatmet. Seine Augen hätten gebrannt, wäre er nicht so Widerstandfähig gewesen. Es waren wenige Menschen unterwegs, die geduckt und geschäftig ins Wirtshaus, oder nach Hause liefen. Einige blickten kurz auf, und nickten ihm zu.
Die Gasse, in die er einbiegen musste erreicht er leicht. Als er hineinspähte, konnte er erkennen, daß gerade niemend hier unterwegs war. Die Häuser standen hier nicht mehr dicht an dicht, sodaß sich Remy unbemerkt in eine Nische zwischen dem ersten und zweiten Haus auf der linken Seite stellen konnte.
« Letzte Änderung: Dezember 05, 2009, 16:37:01 von Wuschel » Gespeichert
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« Antworten #25 am: Dezember 05, 2009, 16:45:22 »

'Braves Mädchen...danke Geist der Berge. Wenigstens bin ich nicht alleine und mache nichts alles faaaaa... .'
Dachte Nathalia. Sie war nur noch ein paar Meter entfernt. Ein und ausatmen. Zum Glück hatte sie sich unter Kontrolle.
Nathalia schaute prüfend hinauf, senkte ihren Blick wieder, als sie die Ritter sah.
'Was kam jetzt? Ein Verhör? Haben sie mich? Ruhig Mädchen...ruhig Nathalia.'

"Ich heiße Nathalia. Ich bin hier, um einen Mönchen zu treffen."

Sie wollte bei der Wahrheit bleiben. Sie wusste nicht, was die Ritter hier sehen konnten und was nicht.
Lügen waren für eine Magd nicht gut...vorallem war es dunkel und sie ganz allein.
Nathalia wich dem Blick des Ritters aus. Sie spielte eine eingeschüchterte Magd.
Kurz sah sie dem Ritter in die Augen, um den Blick wieder zu senken.

Regelmäßig atmete sie und ja ihre Augen bewegte sich auch - 'Hoffentlich reicht das', dachte sie.

« Letzte Änderung: Dezember 12, 2009, 00:32:20 von Wuschel » Gespeichert

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« Antworten #26 am: Dezember 10, 2009, 18:37:22 »

"Und was könnte ein Mädchen wie du, so spät des Nachts von einem Mönch wollen?" fragte der Linke.
"Deine Dienste wird er wohl kaum in Anspruch nehmen," sagte der Rechte finster.
Nathalia spürte förmlich, daß sich die beiden einen Spaß mit ihr erlaubten. Entweder das, oder sie waren einfach grausam zu ihr.
Die Beiden rückten ihr unangenehm nahe. Der Rechte hatte eine Narbe über dem Auge, während das Gesicht des Linken makelos war. Sie rochen beide ein wenig verschwitzt, dennoch waren sie gepflegt, für mittelalterliche Verhältnisse.
Die Rüstungen glänzten im Mondschein.
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« Antworten #27 am: Dezember 10, 2009, 19:45:18 »

"Ich bin kein Flittchen! ", entgegnete Nathalia höflich und geschockt. Sie war einen Schritt zurückgewichen und bekreuzigte sich. Die Nähe der beiden Ritter in glänzender Rüstung war ihr unangenehm. Nathalia sah verschüchtert aus. Sie spielte. Es war besser, damit sie sich nicht verriet. Die Gesichter der beiden prägte sie sich ein. Es brannte sich förmlich in ihre Netzhaut. Endlich kannte sie einige Gesichter von diesen Monstern.

'Dienste...ich zeige dir meine Dienste höchst selbst... . 'Ihre Gedanken wanderten schnell hin und her. Sie musste ihre Wut unterdrücken.  'Lass dir was einfallen Nathalia. Bleib ruhig, du bist ein starkes Mädchen.' Beruhigend sprach sie zu sich selbst. Lügen wollte sie nicht. Zumindest konnte sie es mit einer kleinen Geschichte versuchen. Immerhin entsprach es der entfernten Wahrheit. Sie dachte an früher zurück, als sie noch zu Hause lebte. Wie war das noch...gewesen.

"Meine Beichte ablegen. Ich hatte einen weiten Weg. Die Feldarbeit war schwer, bitte lasst mich ein", sprach Nathalia eingeschüchtert. Gedanklich hielt sie sich in Zaum. Ihre Hände faltete das junge Mädchen artig zusammen und sah zum Himmel. "Sei ihren Seelen gnädig". murmelte sie leise und noch einmal wanderten ihre Finger vor ihrer Brust in Form eines Kreuzes hin und her.
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« Antworten #28 am: Dezember 10, 2009, 20:23:07 »

Der Rechte blickte heischend zu seinem Gegenüber und grinste, doch der Linke schüttelte den Kopf, blickte ernst. Das Narbengesicht wirkte enttäuscht, und schwieg.
Etwas freundlicher sagte der Schönling zu Nathalia: "Dann lauf Mädchen. Ins Kloster wird man dich nicht mehr einlassen, doch wenn du dich beeillst, erreichst du vielleicht noch den Mönch, der gerade das Tor passiert hat. Vielleicht hat er noch ein Ohr für dich. Und Hüte dich vor dunklen Gassen, es ist Gesindel in der Stadt unterwegs," fügte er hinzu.
Mißmutig trat das Narbengesicht beiseite um sie durchzulassen.

"Braves Mädchen....."

« Letzte Änderung: Dezember 10, 2009, 21:44:22 von Wuschel » Gespeichert
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« Antworten #29 am: Dezember 10, 2009, 20:43:33 »

Nathalia beobachtete die Blicke der beiden Männer interessiert und erleichtert.
"Danke, mein Herr, ihr seit zu gütig. Möge der Herr mit euch sein.Ich werde auf mich achten."
'Und bald sehen wir uns wieder versprochen.' Das Messer saß noch, wo es war - sie tastete danach.
Schnell raffte sie ihr Bauernkleid und lief in die Dunkelheit der Nacht. Die zweite Gasse links der Hauptstraße.
Hier musste sie rein. Zuvor blieb sie aber stehen und ging langsam weiter. Sie horchte in die Nacht hinein.
Was dachte wohl der eine Typ? Der sah fast aus, als wenn er sich an ihr vergehen wollte. 'Puh, das war knapp.'
Wie im Wald lauschte sie still.

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