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Autor Thema: [Intime] In der Höhle des Opferlamms  (Gelesen 95917 mal)
Beschreibung: Teil Eins - Kapitel II
Wuschel
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« Antworten #30 am: Dezember 11, 2009, 22:36:17 »

Leise vernahm sie die Stimme des Linken: "Du weißt doch, wir sollen die Bevölkerung in Ruhe lassen..."
Kaum hörbar antwortete der Rechte:"Ich versteh nicht, wie du immer so kleinlich sein kannst. Außerdem haben wir die Anweisung jeden zu überprüfen. wenn sie nun eine von denen ist..."
"Diese Monster werden Gewiss nicht in die Burg kommen... Außerdem nehmen sie keine schwachen Frauen in ihre Reihen auf...," erklärte der Schönling.

Nathalia hörte, wie sie innehielten. Schnell musste sie weitergehen, um nicht aufzufallen. Sie könnte sich in die dahineinlenden Menschen einreihen.
Sie ging die Straße entlang. Es war eng, und es stank. In den meisten Häusern brannte Licht, sodaß Nathalia nicht in die Straßenrinne tappte, die den Unrat, der üblicherweise einfach aus dem Fenster geworfen wurde, in die Weichsel leitete. Schon lange hatte sie keine Menschensiedlung mehr betreten... Neugierig wurde sie von den Spatzen beobachtet, die die Köpfe schief legten.

--- nur ein paar dutzend Schritte entfernt, in der zweiten Seitengasse von links ---

Während Remy gespannt wartete, fiel ihm auf, daß etwas anders war. Eine Burg oder auch ein Kloster, war immer voller Leben. Doch hier um ihn herum, war alles tot. Nichts bewegte sich. Die Menschen auf der Hauptstraße entweder hatten keine Noitz von ihm genommen, oder  ihm erfurtsvoll zugenickt.
Aber die Ratten hatten Reißaus genommen. Er war wirklich allein in aeiner Nische.
« Letzte Änderung: Dezember 11, 2009, 23:32:30 von Wuschel » Gespeichert
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« Antworten #31 am: Dezember 11, 2009, 23:26:59 »

Nathalia zuckte zusammen. Schnell machte sie sich davon. Ihre Füße trugen sie vorsichtig über die Straßen. Wenn sie Pech hatte, kamen ihr die Ritter nach. Sie freute sich und ein vergnügter Ausdruck erschien auf ihrer Miene. 'Wie gut das niemand weiß, was ich weiß', dachte sie. Schwach war sie nicht...noch nie war sie das gewesen. Zwischen den Menschen reihte sie sich ein und tauchte unter. Sie achtete darauf mit niemanden zusammen zustoßen. Ihr Atem ging ruhig und kräftig.

Dadurch, dass sie bewusst atmete, nahm sie den Geruch wahr. Sie rümpfte die Nase und hielt sie sich zu. Wie konnte eine Stadt denn nur so aussehen. Gab es hier keinen Misthaufen? Erinnerungen aus ihrer Kindheit kam ihr in den Sinn, als sie mal mit ihrer Mutter auf dem Markt war. Im Dorf hatten sie einen Misthaufen...aber hier lag ja alles auf der Straße...irgendwie hatte sie das anders in Erinnerung gehabt als Kind.

Nun ließ die junge Frau ihren Blick über die Gebäude gleiten. Die Lichter in den Fenstern veranlasste sie, stehen zu bleiben und hier und da mal einen Blick hinein zu werfen. Nathalia nahm es in Kauf, wenn man sie leicht anrempelte. Es waren so viele neue Eindrücke. Trotz der schlechten Luft sog sie hier und da die Luft tief ein und 'schmeckte' sie förmlich. Ihre Augen funkelten...sie fühlte sich wie in einer anderen Welt - fasziniert und abstoßend.

Gleichzeitig nagte auch eine leichte Angst in ihr. Sie drehte sich hier und da immer wieder um. Die Neugierde war groß und ließ sie unvorsichtig werden, doch ein Blick über ihr schmale Schulter beruhigte sie...wenn niemand verdächtiges da war. Nathalia sah mit einem Lächeln zu den Vögeln auf. Wenigstens gab es hier noch Leben. Schade, dass sie mit den Spatzen nicht reden konnte. Die Entfernung war zu groß.

Bald schon bog sie in die Straße ein, in der sie sich mit Remy treffen wollte. Es sollte von hier nicht mehr weit sein bis zu diesem Haus. Nathalia sah sich wieder mehrmals um und erhob ihre wohlklingende Stimme. Remy musste erfahren, was sie soeben gehört hatte. Zudem war eine Burg mit Mauer nicht ein Gefängnis?

"Bruder Remy? Ich will bei euch beichten."

Remy fiel sofort im Lichte der der Fenster ein starker unterschied auf. Nathalia wirkte nicht mehr wie eine Leiche. Es sah zumindest vom Weiten so aus. Ihre Brust hob und senkte sich sichtbar. Die Farbe ihres Gesichtes wirkte nciht mehr so leblos und blass. Ihre Züge wirkte wieder jung und dynamisch. Es sah alles natürliches aus.
« Letzte Änderung: Dezember 11, 2009, 23:58:42 von Alukard » Gespeichert

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« Antworten #32 am: Dezember 12, 2009, 00:12:52 »

Remy hatte in seiner Nische gewartet und beobachtet. Dass selbst die Ratten ihn mieden, kam ihm sonderbar vor. Wimmelten Friedhöfe und ungesicherte Grüfte nicht von diesen Biestern? Auf Schlachtfeldern fühlten sie sich angeblich ebenfalls wohl, da sie dort an den Leichen der Gefallenen nagen konnten. Lag es daran, dass er zu sehr nach Leiche roch? Oder dass er sich trotz seines Geruchs bewegte? Oder spielte da etwa noch ein ganz anderer Einfluss mit, von dem er nichts wusste? Er würde bei Gelegenheit jemanden dazu befragen müssen.

Aus dem Dunkel seiner Warteposition heraus betrachtete er jeden, der durch sein Blickfeld ging. So war es auch nicht weiter schwer zu bemerken, dass sich jemand zügigen Schrittes näherte. Natürlich hatte er mit dem Gedanken gespielt, die Geistesmacht zu verwenden um seine Sinne zu schärfen, doch der übelriechende Abfall auf der Hauptstraße hatte ihn letztlich davon überzeugt, es doch nicht zu tun. So blieben ihm nur seine normalen Sinne, um die sich nähernde Person zu erkennen. Als diese jedoch zu sprechen begann, wurde ihm klar, wen er da vor sich hatte.

"Dann tritt näher, Kind" gab er in normaler Lautstärke zurück, für den Fall, dass jemand sie beide belauschte. Kaum jedoch war Nathalia auch nur einen Schritt dichter getreten, da schoss seine bleiche Hand aus dem Schatten hervor, griff fest nach ihrem Handgelenk und zog sie zu sich ins Dunkel. Seine Finger spürten, was seine Augen und Ohren ihm bereits vermeldet hatten: diese Person war nicht das Kainskind, das er vor dem Tor zurückgelassen hatte! Ihre Haut war warm, ihre Atemzüge hörbar, und ihre Wangen sahen nicht länger farblos und blutleer aus. War ihr Atem etwa auch warm, wie er es bei jedem Hauch in der Luft erahnen konnte? Und... war das da etwa ein Herzschlag gewesen? Trotz seiner anfänglichen Bedenken liess Remy zu, dass sein Geist die Sinneseindrücke erfasste und sie verstärkte. Tatsächlich, sie war am Leben! Wie war das nur möglich?

"Was hast du getan? Wie kommt es, dass dein Herz wieder schlägt?" Die Stimme, die unter der Kapuze hervordrang, war leise, drängend, fast schon fordernd in ihrer inquisitiven Nachdrücklichkeit, aber nicht kalt oder herzlos. "Wie hast du dieses Wunder so schnell vollbringen können?"

Wenn Nathalia ganz genau hinsah, würde sie den Widerschein der spärlich erhellten Fenster als zweifache Reflektion unter der Kapuze erkennen können und irgendwo darunter das leichenblasse Kinn des Mönchs mit den vielen Fragen.
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« Letzte Änderung: Dezember 12, 2009, 00:17:00 von Aphiel » Gespeichert

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« Antworten #33 am: Dezember 12, 2009, 00:53:58 »

"Gern, Bruder iiiiiich... ", wollte Nathalia sagen, doch da wurde sie schon in die Nische gezogen. Was hatte Remy denn nun wieder? Nathalia beäugte den Mönch lange, bevor sie ihr Schweigen brach. Das nächste Mal konnte er ihr das auch sagen...ziehen...und ab in ein dunkles Loch. 'Vorsicht... .' Sie atmete wieder ein und Aus. Ihr Lächeln blieb. Erleichterung war ihr anzusehen.

Die seltsamen Spiegelungen fielen ihr auf, zuerst musste sie jedoch Antworten. Noch war er ja ein Mönch. Oder wie auch immer das jetzt war.

"Ich...ich habe mich konzentriert und das gemacht, was mir meine Schafferin sagte", flüsterte sie Remy zu, "ich habe mein Blut benutzt."

Sie wollte nicht auffallen. Vielleicht konnte sie es Remy beibringen. Dann wäre er auch getarnt. Es würde vieles einfacher machen. Er war wie sie ein Vampire und wesentlich vertrauensvoller als der Fürst und dieser Ritter.

"Ich dachte, ihr könntet das auch Bruder."
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« Antworten #34 am: Dezember 12, 2009, 01:24:09 »

"Dein Blut benutzt?" Wissbegierig glänzen seine Augen. Wenn dies ein erlernbares Geheimnis war, würde er es um einiges leichter haben, wenn er das nächste Mal in so eine Situation geriet. Unter Menschen zu gehen, ohne entdeckt zu werden, wäre ein unglaublicher Vorteil.

"Mein Erzeuger hat mich das nicht gelehrt, aber wenn du mir genau sagen kannst, wie du es gemacht hast..." Er ruckte mit dem Kopf nach oben, als hätte er etwas gehört. Seine verstärkten Sinne waren ja immer noch aktiv. "Vielleicht sollten wir damit aber warten, bis wir ungestört sind."

Er liess sie wieder los, und die bleiche Hand verschwand wieder in den Schatten. Er hatte sie auch gar nicht so fest packen wollen.

"Ich hoffe, Heinrich wird keine Probleme haben." meinte Remy mit einer Spur Besorgnis in der Stimme. Der Schwertbruder hatte sich ja schon beim Aufbruch Zeit gelassen.
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« Antworten #35 am: Dezember 12, 2009, 13:48:06 »

"Ich werde es versuchen, Bruder." Nathalia verstummte. Sie sah Remy an, folgte seinem Blick zurück aus der Richtung, aus der sie gekommen war. Ihre Arme verschränkte sie vor der Brust. Wo blieb der Kreuzritter?!

"Ich hoffe, dass er durchkommt." Sie rieb sich ihre Handgelenk an der Stelle, an der Remy sie gepackt hatte. Wachsam sah sie sich hier um. Leise erhob sie ihre Stimme und stellte sich neben Remy in den Schatten.

"Ich habe gehört, dass man nach uns sucht. Jeder Bürger soll 'untersucht' werden. Die Wachen unten am Tor sagten das. Eine schwache Frau passt nicht in ihr Bild. Bruder Remy, wir sollten vorsichtig sein. Meint ihr, Heinrich schafft es in die Burg? Passt er in das Bild von ihnen?!"

Meinte Nathalia und drehte sich wieder um. Sie sah nach den Spatzen, die hier sein mussten.
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« Antworten #36 am: Dezember 12, 2009, 14:35:24 »

Einem Menschen hätte nur das Rascheln von Stoff verraten, dass Remy sich soeben bewegt haben musste. Allerdings durften sich Nathalias Augen bereits an das Dunkel gewöhnt haben, und dementsprechend würde sie wahrnehmen können, wie die Öffnung der Kapuze sich ruckartig in ihre Richtung gedreht hatte, als sie sprach.

"Was für eine Untersuchung? Ich wurde nicht untersucht, und wenn sie dich als Frau in Ruhe gelassen haben .... aber Heinrich?" Die Besorgnis in seiner Stimme hatte schlagartig zugenommen. "Ich denke, er würde ganz wunderbar in ihr Bild passen. Immerhin ist er ein Krieger, und diese Ritter suchen ja nach gefährlichen Gegnern. Ich fürchte, sie werden ihn aufhalten und untersuchen, was auch immer sie damit meinen."

In Remys Kopf keimte plötzlich eine Idee, aber es war zu früh, sie bereits zu äußern. Er musste noch darüber nachdenken, falls die Umstände es überhaupt erforderlich machen würden, diesen Plan umzusetzen.
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« Letzte Änderung: Dezember 12, 2009, 14:45:53 von Aphiel » Gespeichert

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« Antworten #37 am: Dezember 12, 2009, 14:59:29 »

"Sie suchen Monster...Monster wie wir!", fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Remy konnte spüren, wie Nathalia einen Anflug von leichter Nervosität bekam. Dieser Verschwand jedoch wieder. Sie war unbehelligt durch das Tor gekommen. Ratlos lauschte sie in die Nacht.

Was sollten sie jetzt machen? Heinrich konnte sie nicht helfen, denn dadurch flog ihre Tarnung auf. Aufregung betonte ihre Stimme.

"Was sollen wir machen? Ich will mich nicht verraten, dafür sind wir zu jung. Ich habe gesehen was sie können... ."

Ihre Stimme wurde immer leiser. Sie wusste nur zu gut, was diese Ritter vollbringen konnten.
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« Antworten #38 am: Dezember 12, 2009, 15:08:32 »

Als Nathalia sich umsah, um nach den Spatzen zu suchen, stellte sie fest, daß sie fort waren. Aus irgendeinem Grund mieden sie die Gasse, in der sie sich befanden. Nicht nur die Spatzen waren geflohen. Sie konnte keine einzige Ratte quietschen hören, selbst, wenn sie danach lauschte. Nicht mal eine Fliege umsurrte sie.
Es war wie im Wald, wenn der Wolf auf der Bildfläche erschien, nur, daß vor diesem Raubtier selbst die Bären fliehen würden. Soagr die Menschen mieden die Gasse nun, obgleich sie ihren Instinkt nicht deuten zu können schienen.

Von Heinrich war kein Zeichen zu hören.
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« Antworten #39 am: Dezember 12, 2009, 15:27:50 »

"Wir können nur warten, hoffen und beten" murmelte Remy als Antwort. Vorsichtig bewegte er sich, hoffte einen Blick auf das Tor zu erhaschen, bevor er sich wieder ins Dunkel zurückzog. Seine geschärften Sinne milderten aber kaum den Umstand, dass er in der Ferne nichts deutlich erkennen konnte. Es musste einen anderen Weg geben. Falls Heinrich dort aufgehalten werden sollte, konnten sie ihm eventuell noch helfen, ohne dass sie sich selbst enttarnten. Vielleicht...

"Vielleicht ist es doch besser, wenn du mir jetzt alles über diese Blutanwendung erzählst, was du weisst. Falls es dazu kommt, dass ich sie heute noch verwenden muss." Es schien ja ohnehin niemand in ihrer Nähe zu sein, da konnten sie ihre Wartezeit auch sinnvoll verbringen. Und wenn es wirklich dazu kam, dass sie Heinrich zu Hilfe kommen mussten, konnte diese Verkleidung hilfreich sein.
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« Antworten #40 am: Dezember 12, 2009, 15:56:41 »

"Hoffen und beten." Ein weiterer Atemzug von Nathalia. Sie hörte sich die Bitte von Remy genau an. "Ich bin keine Lehrerin, Bruder, aber ich will euch sagen, was ich getan habe." Sie lehnte sich an die Wand des Hauses. Nun schoss sie ihre Augen und dachte daran zurück, wie sie es "gelernt" hatte. Es war für beide Besser, wenn sie menschlicher wirkten.

"Schließt eure Augen Bruder. Denk daran, dass ihr die Stille in euch erforschen wollt. Neben dem fremden Wesen in euch...ist diese Leere. Findet einen Punkt euer Herz. Ihr müsst ganz fest daran denken, dass es wieder schlagen soll. Ihr müsst bewusst atmen wollen, wie auch jetzt schon. Lenkt das Blut in eurem Körper mit eurem Willen." Sie hielt inne. Die Stimme von Nathalia war ruhig und sanft. "Das Weitere muss von euch kommen."

Nun runzelte Nathalia die Stirn. Die Feuchtigkeit der Luft und die Kälte schien nun Fühlbar in der Stille zu sein. Es war ... als wenn ein Wolf...hier wäre. Ein Wolf oder ein anderes Wesen, dass in den Wäldern lebte?!
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« Antworten #41 am: Dezember 12, 2009, 16:25:07 »

Konzentriert stellte sich Remy hin und versuchte, die Anweisungen der jungen Jägerin in die Tat umzusetzen. Lauschen, das Herz finden, es mit Willenskraft zum Schlagen bringen - schlage, schlage, schlage, na los!

Sein Blut zu benutzen fiel Remy nicht schwer, das hatte er ja auch schon von Jonathan gelernt, als es um das Erlernen der Maske des Todes ging. So konzentrierte er sich, sandte seinen Willen an sein Herz, bewegte sein Blut in seinem Körper und atmete bewusst ein und aus, wieder ein und wieder aus, und dann benutzte er sein Blut, spürte es leicht in sich brennen, wie der Zündfunke an einer Laterne, und er konzentrierte sich ganz auf das Gefühl, wieder am Leben, ein echter Mensch zu sein.


Erwartungvoll sah er Nathalia an, während er sich sogar ein bischen aus den Schatten bewegte. "Und? Wie sehe ich aus?"
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« Antworten #42 am: Dezember 12, 2009, 16:45:00 »

Remy spürte, wie die Vitae, wie sie Jonathan oft genannt hatte, ihn durchströmte. Doch hatte es eine andere Wirkung, als er erwartet hatte.
Er fühlte sich nicht wie ein Mensch, er spürte keine Wärme. Es kam ihm einfach nicht richtig vor. Er spürte die Leere, von der Nathalia gesprochen hatte, doch konnte er sie nach außen hin nicht vertreiben. Obwohl sein Herz ein paar Schläge tat, wie immer, wenn er sein Blut willentlich bewegete, erwachte es nicht zum Leben. Mechanisch war es...tot.
Langsam bekam die Bezeichnung "Clan des Todes" mehr Bedeutung.

Nathalia sah keinen Unterschied zu vorher. Es mochte an der dunklen Gasse liegen. Sie konte die Konzentration auf seinem Gesicht sehen. Aber es tat sich nichts. Bei Elaine hatte sie es gesehen, wie sie sich veränderte. So Leichenblass, wie der junge Mann war, und so Leichenhaft wie er gestern abend gewesen war, schien er ihr weit davon entfernt, menschlich zu sein.

Au irgendeinem Grund tat sich am Tor nichts. Das warten kam ihnen schon wie Stunden vor. Um sie herum war es immer Menschenleerer geworden - absolut niemand war mehr aus ihrer Position zu sehen.
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« Antworten #43 am: Dezember 12, 2009, 17:33:12 »

Nathalia trat aus den Schatten hervor und sah lange schweigend Remy an. Sie hob ihre schmalen Schultern an. Es war kein Unterschied zu sehen. Es gab einfach keinen Atem und kein lebendigeres Äußeres.

"Ihr seht immer noch aus wie zuvor: Bleich. Es tut mir leid." Zur Bekräftigung ihrer Aussage schüttelte sie den Kopf. Nathalia ging wieder auf die dunkle Nische zu. Immer weniger Menschen! Es musste spät geworden sein. Nachts sollte es hier ja nicht sicher sein.

"So langsam sollte Heinrich bei uns sein. Was meint ihr? sollten wir los gehen?"
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« Antworten #44 am: Dezember 12, 2009, 20:57:02 »

Er war verwirrt. Er hatte sich genau an die Anweisungen gehalten. So wie ihm damals Jonathan zeigte, wie er mit seinem Blut alles Lebendige nach innen zog, um die Maske des Todes anzulegen, so hatte er in diesem Fall den inneren Lebensfunken nach aussen bringen wollen, genau wie Nathalia es beschrieben hatte. Und er spürte auch deutlich, wie das dafür verwendete Blut seinem untoten Leib entzogen wurde - aber mehr geschah nicht? Hatte er etwas falsch gemacht?

Seine Zweifel wurden auch von Nathalias Reaktion bestätigt. Es hatte nicht geklappt. Aber wieso? Benötigte er dafür etwa besonderes Wissen, als Kind der Kappadozianer? Oder war dies etwa eine Fähigkeit, die nur Nathalias Clan besass? Er erkannte, dass die Grübelei hier und jetzt nicht weiterführen würde; dies waren nur weitere Fragen, die er Jonathan stellen müsste, sobald sie wieder zusammen waren.

Der Gedanke an Heinrich trat wieder in den Vordergrund und Sorge mischte sich erneut in seine Gedanken. Wenn am Tor etwas passiert wäre, hätten sie es doch gewiss mitbekommen. Seine verstärkten Sinne hätten doch Lärm selbst über diese Entfernung auffangen müssen. Und so schlecht seine Augen auch waren, es hatte keine ungewöhnliche Bewegung am Tor gegeben. Ob Heinrich sich einfach nur Zeit liess?

"Geben wir ihm noch einige Momente." Remys Stimme klang resoluter, als er sich in diesen Augenblicken fühlte. Er behielt stetig das Tor im Blick, während er wartete. Doch auch nachdem er gleichmässig innerlich in allen ihm bekannten Sprachen bis zur Einhundert gezählt hatte, war noch immer nichts vom Schwertbruder zu sehen.

"Du hast wohl recht, er wird nicht mehr kommen. Und noch länger zu warten macht jetzt auch keinen Sinn mehr. Wir müssen ohne ihn weiter, weil wir nicht wissen, wie lange wir im Haus von Marcin sein werden. Falls wir noch vor Sonnenaufgang zurück gehen wollen, können wir jetzt keine Zeit mehr erübrigen."

Es lag Bedauern in seiner Stimme, und Sorge um den verschwundenen Kameraden. Ob er auch wohl von den Rittern gefasst worden ist, so wie Jonathan?

Einen letzten Blick zum Tor werfend, drehte er sich in die Richtung, die der Wegbeschreibung zu ihrem Ziel entsprach und ging los, um nach dem Haus mit dem Einhornwappen zu suchen.
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« Letzte Änderung: Dezember 12, 2009, 21:35:53 von Aphiel » Gespeichert

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