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Autor Thema: Spielleiter Workshop  (Gelesen 16118 mal)
Shilindra
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Steinbock


« am: Oktober 21, 2011, 10:20:08 »

In meiner Rund habe ich zwei Spieler, die endlich auch leiten sollen. Dazu haben wir Freitags einen SL Workshop ins Leben gerufen.
Was denkt ihr was ein Spielleiter alles beachten muss? Kann man gutes Leiten erlernen?

Muss der Spielleiter alles wissen? Muss er das Setting perfekt kennen, Regeln, die SCs?
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Sanrasaa
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« Antworten #1 am: Oktober 21, 2011, 10:51:46 »

Also Spielleiten kann man lernen!
Wichtig ist dafür vor allem eine Geschichtererzählerische Ader die man finden muss (jeder hat sie... zuindest beinahe Jeder).
Danach ist eine Saubere Aussprache wichtig, die Richtige erzählform (hier hilfts einfach im Deutschunterricht aufgepasst zu haben... zum thema Zeiten und Satzbau XD)
Das genaue kennen der Regeln ist zwar kein muss, kann aber hilfreich sein. Zumindest die Grundsätzlichen abläufe sollten bekannt sein.
Wichtig ist das Setting, hier sollte zwecks der schaffung eines guten Abientes viel Hintergrundwissen vorhanden sein (zumindest alles was dem Grundregelwerk bei liegt sollte bekannt sein)
Die SCs zu kennen ist zwar keine mindest vorraussetzung kann aber das Plotschmieden erleichtern.
Ansonsten empfiehlt es sich, zukünftigen SLs die Plotplanung näher zu bringen, damit übers knie gebrochene Plots der vergangenheit angehören und die Hintergründe und abläufe geplat sind (hilft später beim schnellen reagieren auf das handeln der charaktere und bäugt leerläufen und wiedersprüchen vor)

Ich denke wenn man diese dinge erfolgreich durchgemacht hat, kann jeder sich SL nennen und wird seitens seiner Kollegen auch erste anerkennung finden... der Rest ist erfahrung...

Gruß: Sanrasaa
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W40k Freihändler (Seneschall),W40K Schattenjäger (Techpriester), DSA 4 (Thorwaler, Söldner), D&D3.5 (Hexenmeister, Mensch), Call of Cthulhu (Ex-Soldat), Mutants and Masterminds (Held der das Glück manipulieren kann), Castle Falkenstein (SL), W40k Black Crusade (SL), W40k Deathwatch (Scriptor, Dark-Angels), BESM 3rd Edition (Leite 2 Runden: F2P, One-Piece)
Shilindra
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Steinbock


« Antworten #2 am: Oktober 21, 2011, 15:55:55 »

Meinem Vampire Dark Ages Charakter musste ich zwangsweise einen Akzent verpassen. Dabei ist mir aufgefallen, das man langsamer spricht und genauer überlegt was man sagt. Blöd ist nur, das wenn ich am beschreiben bin, den Akzent nicht abstellen kann. Zur Stimmung am Spieltisch trägt es einiges bei. Zum Glück wirkt es nicht aufgesetzt.

Hintergrund für diesen Workshop ist folgender: Wir wollten als Abenteuer ein Wüstenrennen bei DSA spielen. Der Spieler dem ich das anvertraute hatte knapp vier Monate vorbereiungszeit. Als es soweit war und wir spielen wollten fielen ihm als SL, schwachsinnige Regeln für das Abenteuer nicht auf. Da hat der Autor des Abenteuers schon Mist gemacht und er wollte es nicht einsehen. Drei Abende lang, haben wir dann den Abenteuerbeginn auseinandergenommen um es ihm aufzuzeigen. Dann erst hat er eingesehen das er es hätte hinterfrage, verstehen und ändern müssen. Ihm ist allerdings nicht der Gedanke gekommen, das das was vorgegeben war, absolut dämlich ist.

Die andere Spielerin hat richtig Angst vor dem Leiten und kann keine Stimmung aufbauen. Sie erzählt das Abenteuer nur "nach".


Mein Freund und ich sind die DauerSl deppen, haben da eine andere herangehensweise, gerade bei fertigen Kampagnen. Auch wenn wir uns was überlegen. Das versuchen wir da näher zu bringen. Wäre so ein Workshop auch für das Forum interessant?
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Dannheim
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Skorpion


« Antworten #3 am: Oktober 21, 2011, 15:57:28 »

Hallöchen Ihr beiden,

Ich hatte bei meinen Anfängen als SL das Problem, nie gespielt zu haben. Wenn man nie gespielt hat, dann hat man es als unerfahrener Spielleiter sehr schwer, zum einen "tanzen" einem die erfahrenren Spieler auf der Nase rum, zum anderen gehen einem schnell die Argumente aus.
Irgendwann bin ich auf Cons gegangen, habe mir angeschaut, wie andere SLs mastern. Einiges habe ich mir abgekupfert, anderes habe ich mir selbst angeeignet.
Um SL zu sein, muss man es mögen zu improvisieren. Ich habe oft erlebt, dass Spieler oft Wege bestreiten, die man so gar nicht auf der Rechnung hat, was ja auch gut ist. Spieler nehmen es einem nämlich meist übel, wenn sie das Gefühl bekommen, wie Mensch-ärgere-Dich-nicht-Steine hin und her geschoben zu werden. Der Spieler sollte immer das Gefühl haben, selbst entscheiden zu können.
Es ist natrlich viel bequemer zu spielen als zu mastern, das Problem, das ich sehe ist, dass ein unmotivierter Spielleiter wahrscheinlich der Gruppe wenig Spaß bringen wird, wenn er diesen Job irgendwo ablehnt.
Dann bringen die besten Ratschläge nichts.

Deinen Worten entnehme ich, dass Du selbst SL bist. Du müsstest also wissen, welche Qualitäten eine SL mitbringen sollte.
Aus meiner Sicht sind dies:
- Durchsetzungsvermögen
- Improvisation
- Ideenreichtum
- Engagement der Gruppe und sich selbst gegenüber
- Humor
- Regelkenntnis in groben Zügen. Die Regeln sind für die Gruppe da - nicht umgekehrt. Wenn man mal was einfließen lässt, was nach den Regeln eigentlich nicht geht, dann war es halt ein mystisches Ereignis...
- Last, but not least: Gutes Beurteilungsvermögen, was die Vergabe von EPs betrifft. Ich selbst unterscheide zwischen Gruppen- und Individualerfahrungspunkten. Wenn jemand gutes Rollenspiel leistet, soll das ja auch belohnt werden. Im anderen Falle gibt es auch mal Punkte abgezogen...
- Die SL sollte ein Gespür haben, was man der Gruppe zumuten kann und was nicht. Unlösbare Aufgaben sind ebenso frustrierend, wie zu leichte Aufgaben. Charaktere sollten schwitzen, um sich die Punkte zu verdienen... *smile
- Die SL sollte in der Lage sein, den NSCs Tiefe zu geben. Aber die Gruppe sollte immer im Vordergrund stehen und nicht zu Statisten werden.

Mehr fällt mir momentan nicht en.

Gruß

Thorsten
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Steinbock


« Antworten #4 am: Oktober 21, 2011, 16:05:15 »

Blöderweise bin ich Sl. Mir liegen am besten als SL, bestimmte Settings und Szenarien. Da ich einen leichten Faible für Horrorstorys habe, passt das ganz gut. Ich gebe dir Recht das ein SL immer spass an der Sachen haben muss. Er muss sein eigenes Abenteuer mögen.
Unlösbare Aufgaben finde ich in Ordnung. Allerdings muss am Ende es so sein, das die Helden weiter gekommen sind. Sie mögen diese eine Aufgabe nicht bewältigt haben, wissen aber in welche Richtung sie weiter müssen.

Was mir noch einfällt ist: Motivation, man muss die Helden bzw. Charakter immer motivieren Ihnen ein Ziel geben.

@ Dannheim
Du vergibst Individualxp? Warum das?
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Skorpion


« Antworten #5 am: Oktober 21, 2011, 17:26:18 »

Nun ja, weil ich, wie ich es schon oben erwähnt hatte, Spieler belohne, wenn sie eine außergewöhnlich gute Idee haben oder ihren Charakter besonders gut darstellen können.
Es ist ja eine Philosophiefrage, ob man Individualeps gibt oder nicht. Ich für meinen Teil habe bisher gute Erfahrungen damit gemacht.
In DSA zum Beispiel läuft das so ab, dass ich schaue, welche Gegner die Gruppe gelegt hat, wobei es sich nicht ausschließlich um das Kämpfen handelt. Wenn die Helden es schaffen, einen 10- Mann Orktrupp mittels schleichen zu umgehen, zählt das für mich auch als "legen". Dafür gibt es dann Gruppen APs, sämtliche GruppenAPs werden addiert und anschließend durch die Anzahl der Gruppenmitglieder geteilt.
Nun schaue ich - anhand meiner Notizen, welcher Charakter sich besonders hervorgetan hat und welcher nur passiv agiert hat.
Ich bin ja daran interessiert, dass alle am Ende des Abends Spaß haben sollen, auch soll jeder Charakter für seine Punkte schwitzen, wer nur passiv mitläuft und sich nicht einbringt, dem kann ich aus meiner Sicht nicht die gleichen Punkte zukommen lassen, wie jemand, der ständig Ideen einbringt und damit auch riskiert, Fehler zu machen.

Wie gesagt, ich handhabe das so, und bisher haben die Spieler, die in meinen Runden spielten, nichts dagegen gehabt.

Gruß

Thorsten
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Sanrasaa
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« Antworten #6 am: Oktober 21, 2011, 18:01:03 »

Du Meisterst Horror?
Jetzt wirds auch für mich interessant, da ich eher Action Leite...
Könntest du evtl. einige tipps zum Horror-Meistern geben?
Dann fange ich evtl. auch mal an ne Runde Cthulhu selbst richtig zu meistern...
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« Antworten #7 am: Oktober 21, 2011, 18:07:52 »

Ich mach das in WoD und DSA Abenteuern.

Es ist ja nur Thema und Stimmung Horror. Aber ich kann später mal aus dem Nähkästchen plaudern Wink

Edit: Nachtrag

So, nun kann ich plaudern.

Horrorszenarien haben immer die gleichen Elemente: Düstere Stimmung, etwas unbekanntes bedrohliches und gefährliches. Dies baut man als SL langsam auf. Passende Musik hilft da eine Menge. Wenn meine Spieler den Anfang von Lacrimosas Seele in Not hören, bekommen sie eine Gänsehaut. Die Erwähnung von Schwarz-weißen Fliesen hat den gleichen Effekt. Die erlebten Geschichten, haben die Spieler an der Substanz gepackt und das ist das wesentliche daran.

Ich nehme Dinge die mich an finstere Ort erinnern und übertragen das mit entsprechender Musik ins Rollenspiel. Es wird nie etwas direkt gesehen von den Spielern. Alles sind nur Andeutungen.

Wobei ich persönlich bei dem Element Horror immer eine Sache außen vor lasse: Abenteuer im Zirkus und Clowns. Selbst bei einem Fantasy Rollenspiel verabscheue ich bunt geschminkte Gaukler. Das setzte ich als SL nicht ein. Aber entstellte Babys, verzerrte Kinder oder ein seltsame Geräusche sind großartig. Für solche Szenarien ist der Silent Hill 1 Game Soundtrack nur zu empfehlen. Alle Element aus Silent Hill z.B sind klass. für Horrorgeschichten.

Dabei mache ich es so, das der offensichtliche böse NPC immer noch von SCs verstanden werden kann, denn am besten funktioniert sowas, wenn man den Charakteren sagt, das sie genauso hätten Enden können.
« Letzte Änderung: Oktober 21, 2011, 20:13:58 von Shilindra » Gespeichert

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« Antworten #8 am: Oktober 21, 2011, 22:52:07 »

Das klingt ja schonmal sehr nice...
Könntest du mir evtl. mal ein kleines beispiel einer orts oder raum oder szenarien beschriebung geben damit ich mir das besser vorstellen kann?
Ach ja und danke für den tipp mit der Silent Hill 1 OST^^ Wird sofort Besorgt^^
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« Antworten #9 am: Oktober 23, 2011, 16:26:07 »

@ Sanrasaa

Wie meinst du das? Soll ich dir eine komplette Szenariobeschreibung geben?
Orientier dich dabei einfach an Spielen und Filmen.

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« Antworten #10 am: Oktober 25, 2011, 09:13:52 »

naja die hat dann in der regel jeder von uns gesehen und weiß in etwa wass kommt...^^
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« Antworten #11 am: Oktober 25, 2011, 09:56:56 »

Ich hätte zu dem ganzen thema auch mal ne frage xD

sollten SL-anfänger wie ich jz zum  beispiel auf vorgefertigete Welten zurückgreifen und sich einlesen oder lieber was eigenes erschaffen?
ich hätt nämlich ein "08/15" Fantasy Setting was ich mir selber schreiben bzw. erarbeiten will mit den spielern und wollte halt mal wissen ob leute entweder tipps oder vernichtende worte für diese idee hätten xD
schon mal danke fürs verstehen versuchen dieser satzakrobatik
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« Antworten #12 am: Oktober 25, 2011, 10:38:10 »

Hallo Stecher,

das ist schwierig zu beantworten, weil ich Dich ja nicht kenne. Pauschalaussagen fände ich falsch, weil es nicht davon abhängig ist, ob jemand am Anfang des Masterns ist oder nicht, sondern ob das, was Du erschaffst, insgesammt stimmig ist.
Ich habe mal auf einem Con ein Kaufabenteuer geleitet. Ich war noch in den "Kinderschuhen" des Spielleitens gewesen. So geschah es, dass die Gruppe von 6 Spielern, die das Abenteuer bestritten, am Ende nur noch zu viert waren, weil zwei der Charaktere draufgegangen sind... Das Kaufabenteuer sah halt vor, dass Charaktere sterben, wenn sie eine bestimmte Aktion machen würden.
Die Lehren, die ich daraus gezogen habe sind, ich mastere kein Kaufabenteuer mehr, sondern hole mir lediglich Inspiration, das zweite, was ich daraus gelernt habe ist, dass Charaktere nur sterben, wenn sie wirklich durch ihr irrationales Handeln den Tod geradezu herausfordern, frei nach dem Motto: Der Spielleiter wird mich schon nicht sterben lassen...

Eine Runde ist letztendlich eine Symbiose aus dem Spielleiter und der Gruppe. Beide Seiten müssen einander vertrauen. Klopfe vorher ab, was Deine Spielrunde möchte und was sie auf keinen Fall wollen. Sage Deiner Gruppe, was Du von ihnen erwartest. Ich bin mir sicher, dass der Abend dann gelingen wird, ob Du nun etwas Eigenes kreiert hast oder auf Bestehendes zurückgreifst. Es sollte immer der Spielspaß im Vordergrund stehen, dann hast Du alles richtig gemacht.

Zum Thema "08/15- Setting" möchte ich noch eine Anmerkung machen:
Das klingt so negativ. Wenn ich 08/15-Setting lese, dann kommt es mir so vor, als wenn Du das langweilig findest. Du hast doch die "Macht" etwas Besonderes daraus zu machen, so dass aus einem 08/15-Setting DEIN Setting wird.
In diesem Sinne wünsche ich Euch (Deiner Gruppe und Dir) gutes Gelingen. *Daumen hoch

Gruß

Thorsten
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« Antworten #13 am: Oktober 25, 2011, 13:24:46 »

Servus Dannheim/Thorsten (was is dir lieber?)

08/15 war jz ned negativ gemeint und sollte auch nciht so klingen, sondern wollt ich jz nciht klassisch hinschreiben, es gibt halt elfen,zwerge,okrs,gobos und sonst noch alles was so kreucht und fleucht^^

aber danke für diese aufbauenden worte, hab nämlich bissal schiss xD
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« Antworten #14 am: Oktober 25, 2011, 14:27:46 »

Hallo Stecher,

Ich heiße Thorsten. Der Nickname Dannheim leitet sich von meinem Vampire- live Charakter Markus Dannheim ab. Ich bin es gewohnt, dass man mich mit meinem Charakternamen anspricht... *g

Welchem Spielleiter, der am Anfang stünde, wäre nicht ein wenig flau im Magen? Das ist völlig normal und wenn Du erst einmal rund 20 Jahre Mastern hinter Dich gebracht hast, wird es nicht unbedingt besser, insbesondere, wenn Du Spieler hast, die Du noch nicht kennst.

Naja, ich bin mir sicher, dass Du das schon schaffen wirst.

Gruß

Thorsten
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