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Autor Thema: [Background] Rechtschaffene Rache  (Gelesen 76562 mal)
Beschreibung: Heinrich: Charakterbogen, Präludium
Wuschel
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« Antworten #15 am: August 04, 2008, 23:10:36 »

Er könnte wieder einschlafen... jedoch schlief er schlecht. Der Kreuzritter wälzte sich schwer in dem einfachen Holzbett, daß es quietschte. Zu seinem Glück, oder Pech, wurde er davon wenigstens nicht wach.

--- am nächsten Morgen ---

Er erwachte spät, die Sonne stand schon hoch am Himmel.
Ein Wehklagen und hecktisches Getümmel war zu vernehmen.
Heinrich fühlte sich wie gerädert.
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Malek
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« Antworten #16 am: August 05, 2008, 15:32:43 »



Heinrich gähnte und fiel beinahe wieder aus dem Bett. Er krammte müde seine sachen zusammen und zog sich langsam an. Wie spät war es schon? Er ging dann mehr schlecht als recht nach draussen.
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Wuschel
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« Antworten #17 am: August 05, 2008, 21:55:16 »


Das Zimmer war eigentlich recht gemütlich eingerichtet. Ein bischen niedrig und eng, aber... genau... "aber" Er hatte sich den Kopf heute schon gestoßen und sein Schädel brummte noch leise. Und das alles vor dem Frühstück.

Als er in die Wirtsstube eintreten wollte, wurde er fast wieder zurück in das Gästezimmer gedrängt, so voll war es. Das ganze Dorf mußte in dem kleinen Schankraum stehen.
Kaum wurde seine Anwesenheit bemerkt brach ein Tumult los.
Frauen begannen zu schreien und zu weinen.
Männer riefen flehende Worte.
Kinder schnappten nach Luft.
Er wußte nicht, wie ihm geschah. Wortfetzen flogen an seinen Ohren vorbei. Die meisten davon schienen Hilfegesuche zu sein.
Etwas packte seinen linken Fuß. Er sah nach unten. Es war die Hand eines Kindes.
« Letzte Änderung: August 07, 2008, 14:10:21 von Wuschel » Gespeichert
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« Antworten #18 am: August 05, 2008, 22:10:18 »

Heinrich hob abwehrend seine hände.
"Leute bleibt doch ruhig. Ich werde versuchen mich jedem von euch anzunehmen, aber erst später. Ich werde zunächst erstmal beten gehen für die Seele des Mädchens was verstorben ist."
Meine güte. Die scheinen hier echt verzweifelt zu sein.

Er rieb sich am Hinterkopf und sah dann zu boden als ihn etwas packte. Das war heute nicht sein tag. Aber was sollte es? Auf den Kreuzzügen war es nicht viel besser gewesen.

"Kann ich helfen?"
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Wuschel
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« Antworten #19 am: August 07, 2008, 14:25:27 »

Von dem Kind kam keine Antwort, denn der Rest seines Körpers war in der Menge verschwunden, beziehungswiese eingequetscht.
Noch währen dem Hünen das klar wurde, wurde es schon leiser.
Nur eine Person schrie sich noch die Seele aus dem Leib. Es war eine Frau ende 20, die (wie alle anwesenden) Schwarz trug. Ihr Gesicht konnte Heinrich nicht erkennen, es verschwand an der Brust ihres Mannes, der selbst betrübt war, aber trotzdem leise und unaufhörlich auf die Frau einsprach.
"Warum straft Gott uns so," rief sie, "rettet mein kleines Mädchen! Rettet meine Katherina..."

Sein alter Bekannter, Stanislav der Schulze, kämpfte sich durch die Menge zu ihm und versuchte, die Aufgeregten zu beschwichtigten.
« Letzte Änderung: August 07, 2008, 16:49:51 von Wuschel » Gespeichert
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« Antworten #20 am: August 07, 2008, 16:33:21 »

Heinrich zog das Kind aus der Menge und besah sich danach die schreiende Frau. Er runzelte mit der Stirn.
"Und vor was soll ich sie retten?"
Meine Güte die bürger hier sind ganz schön aufgescheucht. In diesem kleinen dorf schien mehr im argen zu sein als er zuerst gedacht hatte. Warum stolperte er von einer katastrophe in die nächste? Aber wenn er helfen könnte würde er es tun, den diese Menschen bedurften seiner hilfe anscheinend.
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« Antworten #21 am: August 12, 2008, 11:50:50 »

Das Kind - ein Junge von vielleicht 7 Jahren mit blondem Haar - sah ihn mit großen Augen an. Angst und Erleichterung spiegelten sich in ihnen.
 Endlich erreichte Stanislav den Verwunderten und brachte Ordnung in all die Verwirrung.
Er trat nah an Heinrich heran und sprach leise in sein Ohr: "Es ist noch ein Mädchen krank geworden... Sie wird bald sterben. Die Mutter und viele Andere haben die Hoffnung, daß ihr gekommen seid um die Quelle des Übels zu besiegen, und uns von dem Fluch zu befreien - und daß ihr das Mädchen heilen könnt."
Der Knabe mischte sich ein: "Ja bitte, Herr Heinrich... meiner Schwester geht es sehr schlecht. Sie ist zwar doof, aber bitte macht, daß sie nicht stirbt. Bitte." Flehend wurde sein Blick nun und auch der letzte im Raum sah Heinrich mit eben diesem Blick an, auf seine Antwort gespannt. Sogar die Mutter des Mädchens gab keinen Laut mehr von sich.
Ihre ganze verzweifelte Hoffnung legte sich wie eine schwere Last auf Heinrichs Schultern.

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« Antworten #22 am: August 12, 2008, 15:58:27 »

Heinrich sah zu den Leuten. Sie setzten wirklich alles hoffnungen in ihn, aber wie konnte er helfen? Er war kein Heiler, der sich mit Krankheiten auskannte.
Er seufzte schwer, weil er wusste das den Leuten diese Antwort nicht gefallen würde.
"Ich werde alles tun was in meiner macht steht, aber ich bin kein Heiler, ich bin ein Streiter Gottes und als solcher liegt mir nur der Kampf, und ich kann auch keine wunder vollbringen. Sollte es aber an einer Person liegen, oder sonstwas werde ich ihn, sie oder es zur strecke bringen, damit es aufhört. Ist es möglich das ich mit dem Mädchen sprechen kann? "
Heinrich sah Stanislav etwas hilfesuchend an.
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« Antworten #23 am: August 12, 2008, 17:01:21 »

Stanislav nickte. "Ich bringe dich hin."
"In Ordnung Leute. Alle gehen jetzt nach Hause. Führt euch nicht auf wie die Trottel. Ihr werdet alles erfahren."
Die Menge löste sich auf, bis nur noch Heinrich, Stanislav und die Familie des Mädchens anwesend war.
Von dem leisen Schluchzen Mathildas, der Mutter, begleitet zogen sie durch das Dorf. Nur wenige Schritte gingen sie bis das Haus der Familie in Sicht kam. Es war ein ein einfaches Holzhaus, typisch für die Gegend. Ein großer Raum, in dem alle Gemeinsam lebten, Hühner und Menschen. Am Rande lag in einem Strohhaufen ein Mädchen gebettet und ein anderes, wohl das Älteste der Familie kniete daneben.
Die Liegende - Katherina, wie sich Heinrich erinnerte - verströmte den Geruch von Krankheit. Sie stöhnte leise und unter den Lidern bewegten sich ihre Augen hecktisch hin und her. Ihre Haut erschien wächsern unter dem Schmutz und kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn. Auf der Wange war ein schwarzer Fleck zu sehen, der die Haut verfärbte. Er schätzte, daß sich die Flecken noch weiter ausgebreitet hatten. So etwas hatte er noch nie zu Gesicht bekommen.
Das Mädchen bewegte ihm Fieber ihre Lippen.

Der Vater wante sich an Heinrich. Seine Stimme war kalt und monoton: "Es begann gestern, während der Beerdigung. Sie wurde ohnmächtig und sprach nurnoch wirres Zeug. Seit heute morgen breiten sich die schwarzen Flecken aus. Was sollen wir nur tun?"
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« Antworten #24 am: August 12, 2008, 18:22:45 »

"Hmm komisch, und es traff nur sie? Ist das nicht ein bisschen komisch? Ich werde mir gleich mal das grab ansehen. Aber erstmal......." Heinrich nahm das Mädchen auf. Er war der meinung das es in seinem quartier besser aufgehoben war. Wenn sie schon sterben musste was er nicht hoffte, sollte sie es wenigstens angenehm haben. Und er hatte keine angst vor dieser krankheit wenn seine zeit gekommen war dann sollte es so sein. " ......bringe ich sie besser unter. Hat sie in letzter zeit gegessen?" Gesagt getan brachte er während er mit den anderen sprach das kind auf sein zimmer und legte es in sein bett wo er das Mädchen zudeckte.
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« Antworten #25 am: August 12, 2008, 19:14:38 »

Im Licht seines Zimmers betrachtete er das Mädchen. Es murmelte etwas vor sich hin. Viel konnte Heinrich nicht verstehen, obwohl er sich nah an sie heranbeugte. Er meinte nur eines zu vestehen:
ay hay Lillitu
es wiederholte sich immer wieder zwischen dem unverständlichen Gebrabbel.

Der Schulze war Heinrich gefolgt und stand an der Tür.
Heinrich dachte darüber nach, was Stanislav ihm auf dem Weg noch mitgeteilt hatte.
Die Plage herrschte seit einer Mondphase. Es gab vier Opfer zu beklagen, die kleine Katherina miteingerechnet.
Es wurde immer nur ein Mensch zur gleichen Zeit krank. Bisher waren es zwei Mädchen gewesen, eine blinde Frau und ein Schmied, der eine Hand verloren hatte.
Die Krankheit dauerte genau sieben Tage. Zuerst kam die Ohnmacht, dann das Fieber. Schwarze Flecken breiteten sich auf dem Körper aus, bis er ganz davon bedeckt war. Der Fiebertraum hielt fünf Tage an, wobei man dem Kranken unbedingt Wasser einflößen mußte. Am sechsten Tag wachte der Kranke auf und sprach klar. Am siebten Tag brach die Haut auf und... jedenfalls starb der Kranke qualvoll.

"Könnt ihr helfen?" fragte Stanislav halb hoffnungsvoll, halb wissend.
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« Antworten #26 am: August 12, 2008, 19:30:24 »


" Ich könnte ihr was gegen schmerzen geben oder gegen fieber, aber das hier.........ich weiss nicht, sowas hab ich noch nie gesehen. Wisst ihr eigentlich was das heissen soll ay hay Lillitu ? Sie wiederholt es ständig."

Heinrich würde gerne mehr für sie tun, aber er konnte es nicht. Er sah das Mädchen mitleidvoll an. Wo war denn gott jetzt? War er sich zu fein dafür das leben eines unschuldigen kindes zu retten? Wenn er es nicht tun würde dann eben er, und nicht würde Heinrich aufhalten.
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« Antworten #27 am: August 13, 2008, 11:07:34 »

"Ich habe es noch niemandem erzählt... um niemanden zu beunruhigen... meine Tochter sprach die gleichen Worte. Ich hörte ihr zu, immer wenn ich Wache an ihrem Bett hielt. Es war, als zitiere sie einen Psalm. Ich meine, ich konnte nichts verstehen, aber sie hatte eine wichtige Botschaft. Bei Gott, das weiß ich." Er ballte die Fäuste.

Heinrich verstand die seltsame Sprache ebnsowenig und konnte sie auch zu nichts zuordnen, obwohl schon einige fremde Sprachen an sein Ohr gedrungen waren.

Stanislav fuhr fort: "Ich bin davon überzeugt, daß die Leute verflucht worden sind. Es muß eine Hexe, oder schlimmer noch, ein Dämon am Werk sein. Wenn diese Sprache irgendeiner vom Allmächtigen geschaffenen ähnelt, dann kann "lilitu" nur eines bedeuten: Sie preisen im Wahn Lilith, die erste Frau Adams. Die Dämonenfrau, die sich mit Tieren paart und Kinder stielt." Er schluckte schwer.
"Die Leute machen sich so ihre Gedanken...Die Nächtliche kennt jedes Kind... jemand muß einen Packt mit ihr eingegangen sein. Ich könnte mir nur niemanden der Gemeinschaft vorstellen, der es war, doch wenn das nicht bald aufhört, wird es noch mehr Tote geben. Sie werden jemanden richten...Verdächtigungen werden laut, zuletzt auf die arme Mathilda, doch nun..." er sah zu dem Mädchen herüber.
Sie schien im Traum zu gehen, denn ihre Beine bewegten sich und sie drehte sich auf die Seite.
 
Der Schulze richtete sich auf und sah dem Kreuzritter zum ersten Mal fest in die Augen.
"Herr, wenn ihr bereit seid, den Schuldigen zu finden, gelobe ich euch zu folgen, bis in den Tod!"
In einer feierlichen Geste legte er die Hand beim sprechen aufs Herz.
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« Antworten #28 am: August 13, 2008, 15:34:24 »

"Ihr müsst mir nicht in den Tot folgen Stanislav, es sind schon genug gute Leute umgekommen. Aber es wird Zeit den-oder diejenige zu finden die dafür verantwortlich sind und zu richten. Hat sich jemand in letzter zeit auffällig benommen oder gibt es Leute die alleine im Umland hier leben?"

Heinrichs blick wurde streng und er nickte anerkennend dem Dorfschulzen zu, aber er konnte der Frau des Mannes nicht noch mehr Kummer bereiten. Vielleicht konnte Stanislav ihm helfen einen Startpunkt bei seiner suche zu finden. Er würde auf jedenfall den Leuten hier helfen koste es was es wolle. Er sah noch mal zu dem Mädchen runter, er wusste das er sich beeilen musste wenn er ihr leben retten wollte.
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« Antworten #29 am: August 13, 2008, 16:05:04 »

"Seltsam benommen hat sich so gut wie jeder... manche hatten Träume von einer Frau, die sie des Nachts besuchte. doch darüber redet niemand. Es ist einfach zu... gefährlich, und ihr werdet wohl keine Antworten von den Leuten bekommen. Verzeiht es ihnen...Ich hatte diese Träume auch, doch erinnere ich mich nur schleierhaft...jedes mal wenn ich versuche daran zu denken, vergesse ich ein Stückchen mehr... "

Heinrich hingegen erinnerte sich noch sehr gut an die letzte Nacht. Er schien nicht der einzige zu sein der Besuch bekam. Irgendwie mußte er förmlich Licht ins Dunkel bringen.

"Im Umkreis gibt es viele kleine Höhlen und einsame Gehöfte, wo einen niemand schreien hören würde... Sie.... sie könnte sich überall verstecken... und doch passiert das Unglück nur in diesem Dorf... wenn es kein Zauber ist, müssen wir doch etwas finden...."

Sie überlegten lange, immer begleitet von dem seltsamen Gemurmel des kranken Mädchens. Schließlich blieb nur, Heinrichs Vorschlag, den Friedhof zu untersuchen, oder sich auf die Lauer zu legen und den Dämon auf frischer Tat zu ertappen. Und da waren noch die seltsamen Träume.
« Letzte Änderung: August 18, 2008, 10:11:37 von Wuschel » Gespeichert
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