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Autor Thema: [IT] In einem kleinen Dorf...  (Gelesen 211369 mal)
Schatten
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Loewe


« Antworten #30 am: Dezember 18, 2007, 12:49:40 »

"Bringt mir reichlich von Eurem leckeren Eintopf und ein großes Bier!" ruft Schatten freudig dem Wirt zu.

Dann wendet er sich zu Aphiel vom Schlangefluss.

"Nicht sehr gesprächig Dein Begleiter. Aber laßt uns erstmal ordentlich reinhauen."

Schmatzend und schlingend, wie der Bettler kurz vor dem Hungertod, wird die Hausmannskost ihrer Bestimmung zugeführt und das Bier gierig heruntergestürzt.
« Letzte Änderung: März 26, 2008, 08:43:42 von Silent » Gespeichert

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Vomo
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« Antworten #31 am: Dezember 18, 2007, 12:51:13 »

Im Gegensatz zu ihrer äusseren Erscheinung benötigen Obsidianer nur halbsoviel Nahrung wie ihre Mitnamensgeber. Dementsprechend verwundert es nicht, das Vomo keinerlei Anstalten macht eine Bestellung aufzugeben. Er nutzt die Zeit weiterhin dazu sich ein Bild von der Situation zu machen und die Atmosphäre der Szenerie auf sich wirken zu lassen.

Was treibt diese Menschen nur dazu, sich ihre naturgegebenen Sinne durch den "Genuss" von bewusstseinstrübenden Getränken zu benebeln?, fragt sich der Krieger, Und unser neuer Freund, der Elf, scheint den Menschen in dieser Hinsicht in nichts nachzustehen. Aber was auch immer es sein mag, wir haben noch alle Zeit der Welt, das zu ergründen. In dieser Hinsicht ist der Obsidianer ein beispielhafter Vertreter seiner Rasse: die Neugier auf die anderen Namensgeber und die Welt wird nur noch von seiner Geduld übertroffen.

Sha' Tens Bemerkung gleitet an ihm ab, wie der Regen der letzten Wochen.
« Letzte Änderung: Januar 11, 2008, 12:22:46 von Nile » Gespeichert

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Nile
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Fische


« Antworten #32 am: Dezember 18, 2007, 12:51:38 »

von Averan Asgaroth

Der Wirt verneigt sich und verschwindet hinter der Theke um das Bier zu zu bereiten, schnell schaut er noch in die Küche rein und kommt kurz darauf wieder raus. Während er weiter am Bier rumwerkelt tritt der andere vom Kamin an ihn heran. Sie unterhalten sich leise und immer wieder werden Blicke zu dem Saufgelage geworden, man merkt aber von der Mimik her und dem etwas schärferen Ton, dass sie sich zu streiten scheinen.

Der Gast greift in seine Taschen und holt einige Münzen heraus, die er dann auf die Theke wirft, blickt nochmal böse zum Saufgelage und wendet sich dann der Tür zu. Beim Hinausgehen ruft er dem Wirt noch zu: "Wie du meinst, aber meinen Segen bekommt die Sache nicht!"
Und verschwindet in der Dunkelheit, denn tatsächlich ist es mittlerweile schon dunkel geworden.

Kopfschüttelnd macht der Wirt die Getränke fertig und holt aus der Küche das Essen um es den neuen Gästen zu servieren.
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Vomo
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« Antworten #33 am: Dezember 18, 2007, 12:52:13 »

Vomo betrachtet den Wirt und das, was dieser tut sehr aufmerksam. Als dieser sich zum servieren dem Tisch nähert, an dem T'skrang und Elf Platz genommen haben, hat der Krieger das Gefühl, dass er vom Wirt nicht ganz ernst genommen wird.

Denkt dieser Mensch vielleicht, dass wir hier zur Steinsäule erstarrt sind? Wo bleibt denn nun die uns versprochene "Sitzgelegenheit"?

Während dieses Gedankens werden die Lippen und die Augen des Obsidianers zu schmalen Schlitzen, wobei der ernste Blick fest auf den Wirt geheftet ist und die rechte Augenbraue fragend nach oben gezogen wird.

Vielleicht ist er aber auch nicht ganz bei der Sache, was sich sehr leicht durch den ärger mit dem gerade gegangenen Gast erklären liesse. Wir werden sehen.

Auch wenn der Blick nicht vom Wirt weicht, so entspannen sich die Gesichtszüge des Obsidianers augenblicklich, als wäre nie etwas gewesen. 
 
 
« Letzte Änderung: Januar 11, 2008, 12:22:54 von Nile » Gespeichert

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Aphiel
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Stier


« Antworten #34 am: Dezember 18, 2007, 12:52:43 »

Aphiels Gedankengang wurde jäh vom lautstarken Abgang des Menschen unterbrochen. Was das wohl zu bedeuten hatte? Und wo kam der so plötzlich her?

Noch während er darüber nachgrübelte, brachte der Wirt das Essen, auf dass sich Aphiel mit Freuden stürzte. Doch verhielt er sich während des Essens eher ruhig. Es wirkte schon seltsam, dass der sonst so redefreudige T'skrang so still sein konnte. Aber er hatte schon früh gelernt, dass jedes Ding seine Zeit hatte. Und wenn es Zeit zum Essen war, wurde der Schnabel nicht fürs Reden benutzt. Außerdem hatte Aphiel so Gelegenheit, noch etwas nachzudenken.

Der Eintopf war wirklich gut und gern hätte Aphiel sich noch eine weitere Schale bestellt, aber er war sich nicht sicher, ob dafür sein Geld reichen würde. Stattdessen entschloss er sich, seine Idee von vorhin umzusetzen. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für eine Darbietung. Und er wusste sogar schon, für welche. "Nelsen Langohr," murmelte er leise vor sich hin und setzte eine entschlossene Miene auf.

Aphiel stand auf und ging nur mit seinem Rapier an der Seite in die Mitte des Raumes, wo er sich hochgereckt hinstellte und mit lauter, deutlicher Stimme gegen den Lärm der Leute anzukämpfen versuchte. Natürlich auf seine einzigartige Art und Weise.

"Mögen die Passionen mit Euch sein. Man nennt mich Aphiel vom Schlangenfluss, Schwertmeister, zu Euren Diensten. Vielleicht habt ihr ja schon von mir gehört?"

Er verneigte sich leicht, während er sich nach allen Seiten drehte.

"Ich möchte meine Dankbarkeit für dieses schmackhafte Essen auf eine ganz besondere Weise ausdrücken. Darum will ich Euch alle einladen, wenn ich eine Darbietung in meiner Eigenschaft als Schaufechter gebe. Was sagt Ihr, Meister Wirt, darf ich Euch und Eure Gäste unterhalten? Und Ihr, liebe Gäste, wollt Ihr mein Publikum sein?"

Er sah sich um. Sein Lächeln, soweit man es in einem T'skrang-Gesicht als solches erkennen konnte, war offen und ehrlich. Er wäre keinesfalls beleidigt, wenn sie es ablehnten und lieber weiter tranken. Sie wären selbst schuld, wenn sie etwas verpassten.
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« Letzte Änderung: Juni 30, 2008, 01:47:42 von Aphiel » Gespeichert

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Remy le Duc (Vampir)
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Loewe


« Antworten #35 am: Dezember 18, 2007, 12:53:04 »

Oh nein. Jetzt geht's los. Ich habe sowas die ganze Zeit über geahnt. Ich kann garnicht hinschauen.

Gespannt der Dinge abwartend, die gleich den Raum erfüllen werden, beobachtet Sha' Ten die Gebarden Aphiels.

Der Grimmige von vorhin, scheint hier einiges zu sagen zu haben, naja vorhin vielleicht nicht. ... Also T'skrang, leg los!
« Letzte Änderung: März 26, 2008, 08:45:07 von Silent » Gespeichert

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Vomo
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« Antworten #36 am: Dezember 18, 2007, 12:53:58 »

Der Gastwirt scheint den Obsidianer tatsächlich vergessen zu haben, da Vomo stumm und regungslos etwas abseits des Tisches von Elf und T'skrang steht.

Als der T'skrang anhebt die Legende von Nelsen Langohrs Tapferkeit vorzutragen, stellt sich bei Vomo ein ?das-haben-wir-doch-schon-mal-gesehen?-Gefühl ein. Entweder hat Aphiel nur ein sehr kleines Repertoire oder er möchte sich heute Abend auf sicherem Terrain bewegen. Der Krieger jedenfalls hat diese Legende schon vor 4 Tagen zu hören bekommen. Er hat keinerlei Zweifel, dass der Schwertmeister die volle Aufmerksamkeit der Feiernden geniessen wird. Seine Schaukämpfe, die er beim letzten Vortrag zur Untermalung der Legende zum besten gegeben hat, sind wirklich sehenswert und spektakulär.

Das Schauspiel beginnt. Dem T'skrang und seinem Publikum noch einen Blick zuwerfend bewegt sich Vomo zum Ausgang der Gastwirtschaft und geht unauffällig vor die Tür.

Draussen schaut er in die Dunkelheit und versucht noch einen Blick auf den in Wut hinausgestürmten Menschen zu erhaschen.
« Letzte Änderung: Januar 11, 2008, 12:23:13 von Nile » Gespeichert

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« Antworten #37 am: Dezember 18, 2007, 12:54:25 »

von Averan Asgaroth

Nachdem der Wirt die Getränke abgestellt hat und sich soweit ignieriert fühlt, zumindest richten alle ihr Augenmerk auf den Skrang, kümmert er sich um den Holzklotz, damit auch der schwere Obsidianer seine Sitzgelegenheit bekommt. Mit ein wenig Mühe und etwas Kraftanstrengung schafft er es auch den Klotz zu bewegen, eigentlich ist es eher ein Baumstamm, dem die Wurzeln soweit entfernt wurden, dass er auf geradem Boden sicher stehen kann. Nach wenigen Minuten war dann auch diese Arbeit getan. Zufrieden mit seiner schnellen Arbeit, denn das ganze hat tatsächlich nur einige Minuten gedauert seit die neuen Gäste eingetroffen sind, wendet er sich wieder seiner Theke zu, nicht ohne vorher zu verstehen zu geben, dass wenn noch etwas gebraucht wird, er jederzeit zu diensten ist.

Die Feiernden wenden sich auch dem Skrang zu, der wohl etwas von sich geben möchte. alle schauen ein wenig neugierig und auch ein wenig irriteirt, denn sie haben gewaltig einen im Kahn sitzen und wissen mit so manchen Dingen nicht viel anzufangen. Zumindest schaffen sie es aber noch, zu registreiren, dass da jemand etwas von ihnen will und sie vergessen auch die nächste Bestellung nicht. 
 
 
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Vomo
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« Antworten #38 am: Dezember 18, 2007, 12:54:49 »

Von den (verspäteten) Bemühungen des Gastwirts bekommt der Krieger nichts mit, da er die Tür zum Gastraum sofort hinter sich geschlossen hat.

Vomo entfernt sich noch ein paar Schritte von der Tür und bleibt dort stehen, wohin kein Licht durch die Fenster der Taverne fällt. Seine Bewegungen sind nahe zu lautlos. Dann verharrt er und schaut sich aufmerksam in alle Richtungen um. Von dem wütenden Menschen ist vorerst keine Spr zu sehen. Wer weiss, was dem über die Leber gelaufen ist. Er ist ganz zufrieden darob, dass die Situation in der Gaststube nicht eskaliert ist.

Unter dem freien Himmel mit Blick auf das Firmament fühlt sich Vomo sehr wohl. Er geniesst die relative Stille; das Gemurmel, welches noch kurz vorher aus der Taverne drang, ist abgeklungen und hauptsächlich ist nur noch die Stimme Aphiels zu hören, wobei hier draussen seine Worte nicht zu verstehen sind.

Vomo schaut noch einmal durch das Dorf und spielt kurzzeitig mit dem Gedanken, sich auf ein kleines Stück Gras zu legen um den Sternenhimmel noch besser bertachten zu können, als ihm eine Bewegung auf der gegenüberliegenden Seite des Dorfangers auffällt.

Da kommt wer! Und den vorsichtigen Bewegungen nach zu urteilen handelt es sich nicht um einen Dorfbewohner, der sich hier auskennen würde.

Vomo bewegt sich geräuschlos tiefer in den Schatten. Wer immer da kommen mag, er kennt sich hier nicht aus, aber er scheint auch keine unlauteren Absichten zu haben.

Es dauert nur Sekunden , bis dich der mattschwarze Obsidianer ein Bild von dem Neuankömmling gemacht hat. Ein T'skrang. Nicht aus der Gegend. Bewaffnet. Vielleicht ein Söldner ... oder gar ein Adept. Vermutlich letzteres, da er sich zwar selbstsicher, aber nicht aufmerksamkeitsheischend durch den Ort bewegt.

Der T'skrang scheint sich nun orientiert zu haben und hält auf die Taverne zu. Ob er Vomo bemerkt hat kann dieser nicht erkennen. Falls es so sein sollte, dann spricht nun auch noch die Selbstbeherrrschung für einen Adepten.

Vomo wartet weiterhin im Schatten ab, um sich dem Wanderer kurz vor dem Betreten der Taverne zu Erkennen zu geben.
« Letzte Änderung: Januar 11, 2008, 12:23:24 von Nile » Gespeichert

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« Antworten #39 am: Dezember 18, 2007, 13:30:43 »

von Thingol

"Einen guten Abend wünsche ich dort im Verborgenen. Diese Taverne hier scheint mir der rechte Ort, um von des Tages Wandermüh' auszuruhen, auch hört man vertraute Stimmen seiner Art von Drinnen...
Nun, so verzeiht mir die Verwegenheit, Thingol vom Schlangenfluss ist mein Name - und welcher Name verbirgt sich hinter jener Kriegergestalt?"
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« Antworten #40 am: Dezember 18, 2007, 13:31:37 »

Vomos kurzes Zögern ist weniger überraschung denn Respekt für den T'skrang. Es ist schon eine beachtliche Leistung einen schwarzen Obsidianer im Dunkel der Nacht auszumachen.

"Vomo", erwiedert der Krieger kurz und bündig im respektvollen Ton, ohne jedoch verunsichert zu klingen. "Diese Taverne scheint das zu sein, was ihr sucht."

Vomo macht keinerlei Anstalten, sich von der Stelle zu bewegen. Wenn der T'skrang hineingehen will, so wird er weder aufgehalten noch wird er vom Obsidianer begleitet werden.

Wenn der Schwertmeister seinen Applaus erntet werden wir den Moment zur Rückkehr in die Taverne nutzen. Bis dahin geniessen wir die Ruhe und den Anblick des Himmels.

Er nickt Thingol freundlich zu und setzt nun seine Absicht von vorhin in die Tat um und sich selbst auf den Boden.
« Letzte Änderung: Januar 11, 2008, 12:23:34 von Nile » Gespeichert

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« Antworten #41 am: Dezember 18, 2007, 13:39:08 »

Aphiel stolzierte vor der Menge auf und ab und sah in die (wie er fand) erwartungsvollen Augen seiner Zuhörer. Ein letztes Mal atmete er tief durch, dann begann er seine Geschichte.

"Ich denke, jeder von Euch weiß um die ruhmreichen Heldentaten von Herok Schmetterknochen dem Ersten in der Schlacht gegen die Theraner. Noch heute hat man nur Lob für Heroks Lanzenreiter übrig. Doch wusstet ihr, dass die Idee zur berittenen Truppe gar nicht von Herok, sondern von seinem Bruder Nelsen Langohr stammte? Die Geschichte von Nelsen Langohrs Heldenmut ist fast ebenso berühmt wie die Taten seines Bruders. Doch lasst mich dazu weiter ausholen.

Nelsen Langohr war ein Findelkind und bis heute wagt es niemand zu bezweifeln, dass es Garlen persönlich war, die den Säugling direkt in die Arme von Heroks Mutter sandte. Der tapfere Stamm von Orks, dem Heroks Familie entsprang, lebte zu jener Zeit direkt an den Ufern des Bannsees und eben dort fand Heroks Mutter ein schreiendes kleines Bündel."

Aphiel blieb nicht still stehen, während seiner Erzählung, er ging gemächlichen Schritts zwischen den Tischen umher, sah seinen Zuhörern direkt in die Augen, benutzte sowohl seine Gesichtsmuskeln, als auch seine Hände und seine Körperhaltung, um die Geschichte so spannend wie nur möglich zu gestalten. Natürlich kam er auch an seinem eigenen Tisch vorbei. Vomo war verschwunden, doch Sha'Ten saß noch dort. Hinter ihm blieb Aphiel einige Momente stehen, während er weitersprach.

"Eben jenes kleine Kind schrie so herzerweichend und erbärmlich, dass Heroks Mutter in all ihrer Liebe gar nicht anders konnte, als es in ihre Familie aufzunehmen und als ihr eigenes großzuziehen. Es war nie so stark wie seine Geschwister und dem armen Wesen fehlte jegliche Spur eines Zahnes, der einmal zu einem ordentlichen Hauer hätte wachsen können. Der kleine Nelsen war und blieb auch schwach, ja geradezu zerbrechlich vom Körperbau!"

An dieser Stelle legte Aphiel Sha'Ten eine Hand auf die Schulter.

"Die blasse Hautfarbe und die langen Ohren, die ihm schließlich auch seinen Namen einbrachten, unterschieden ihn schon von seinen Geschwistern, doch Heroks Mutter war das einerlei. Sie liebte den kleinen Nelsen dafür, dass er so war und sie nannte ihn stets ihr liebstes Kind. Und wenn Herok und seine übrigen Geschwister sich rauften und wilde Schlachten nachspielten, dann saß Nelsen bei seiner Mutter, lauschte ihren Erzählungen und half ihr bei der Hausarbeit. Denn er war ein ängstliches Kind und was ihm an Mut zu fehlen schien, das machte er durch Klugheit wieder wett."

Aphiel nahm seine Hand wieder von Sha'Tens Schulter und spazierte weiter durch den Raum, während er die Erzählung fortführte, ohne auch nur eine Pause einzulegen.

"Lange Jahre vergingen und aus den Kindern wurden Erwachsene. Auch Nelsen wuchs heran, doch behielt er stets seine schmächtige Gestalt und seine Angst vor der Schlacht. Keine noch so große Mahlzeit und kein noch so verlockender Kampf schienen etwas daran ändern zu können.

Und dann kam der Tag, an dem das Königreich Throal alle Namensgeber Barsaives dazu aufrief, zu den Waffen zu greifen und sich gemeinsam gegen die Theraner zur Wehr zu setzen. Auch Heroks Stamm wollte dem Ruf folgen, doch Herok wusste nicht, wie seine paar Krieger in der Schlacht von Nutzen sein konnten. Hilfesuchend wandte er sich an seinen kleinen Bruder, der ihm vorschlug, ein Heer aus berittenen Kriegern in die Schlacht zu schicken. Er konnte das Heer in drei Abteilungen aufteilen, je eine für Herok, seine Schwester Susano und seinen Bruder Kandor. So würden sie geschwind über das Schlachtfeld fegen und ihren Feinden den Garaus machen können. Herok war von der Idee begeistert und machte sich sofort an die Planung.

Nelsen hatte wohlweislich nur drei Abteilungen vorgeschlagen, so dass er in der Sicherheit des Dorfes bleiben konnte, denn er fürchtete sich vor dem Kampf und davor, mitreiten zu müssen. Doch was für ein Ork wäre Herok gewesen, wenn er seinem Bruder die Gelegenheit, Ruhm und Ehre zu erlangen verwehrt hätte? Und so kam es, dass er nach Abschluss der Frist stolz dem Stamm sein berittenes Heer präsentierte: Heroks Lanzenreiter, die sich aus vier Abteilungen zusammensetzen würden. Zunächst war da Heroks Stolz, die von Herok Schmetterknochen persönlich geführt wurde. Dann gab es Susanos Brenner, die Heroks Schwester Susano unterstanden. Kandors Helden wurden natürlich von Heroks Bruder Kandor kommandiert. Und die letzte Abteilung? Sie wurden Nelsens Falken geheißen und befehligen sollte sie niemand anderes als - Nelsen Langohr!"


Aphiel konnte sich wie immer an dieser Stelle ein kleines Grinsen nicht verkneifen, aber nicht selten erging es seinen Zuhörern anders, die oftmals aus vollem Halse lachten.

"Als Nelson Langohr davon hörte, erbleichte er und flüchtete furchtsam zurück in die Hütte seiner Mutter. Jeder dachte natürlich, dass Nelsen nur zu bescheiden war, um das Geschenk seines Bruders anzunehmen, doch Heroks Mutter wusste es besser. Sie fand den armen Nelsen schlotternd vor Angst in der Hütte vor und als er sie sah, flehte er sie an, nicht mit den anderen reiten zu müssen. Doch es gab keinen anderen Ausweg. Also wurde Nelsen in eine Rüstung gesteckt und auf seine Tundrabestie gehoben, wo er sich schlotternd an den Zügeln festkrallte.

Heroks Mutter hingegen ging hinaus zu den Ställen, wo der Stamm seine Groaks hielt. Sie suchte sich den schönsten Vogel aus und riss ihm eine Feder aus dem Schwanz. Mit eben jener Groakfeder kehrte sie zu Nelsen zurück. Die Feder wäre ein uralter Talisman, der schon seit vielen Generationen in ihrer Familie weitergereicht wurde, erklärte sie Nelsen. Und wer sie mit sich trug, dem würde in einem Kampf kein Leid geschehen können. Nur ihm, als ihrem liebsten Sohn, würde sie diesen Talisman geben, dass er heil die Schlacht überstünde. Damit befestigte sie die Feder an Nelsens Helm und schon ritten Heroks Lanzenreiter aus dem Dorf, dem fernen Throal entgegen, wo sie Ruhm und Ehre in der Schlacht erwarteten."


Nun sprang Aphiel auf einen der Tische und zog sein Rapier. Mit wilden Schwüngen in die Luft und lautstarker reißerischer Stimme ließ er den Kampf vor den Augen seiner Zuhörer wiederauferstehen.

"Es war eine erbitterte Schlacht und das Blut floss auf beiden Seiten in Strömen. Heroks Stolz, Susanos Brenner und Kandors Helden ritten wieder und wieder mutig ins Schlachtgetümmel und erlegten zahllose Feinde von den Rücken ihrer Tundrabestien aus."

Hier hieb Aphiel nach rechts und nach links, doch immer im sicheren Abstand zu den Zuhörern. Er wollte schließlich niemanden verletzen. Er fühlte sich wohl, denn die Zuschauer liebten diesen Teil immer und brüllten stets begeistert mit. Dann hielt er inne. Das Rapier noch immer fest in der Hand haltend, steckte er es mit der Spitze in die Tischplatte. Er wartete, bis Ruhe eingekehrt war und alle wieder gespannt seinen Worten lauschten.

"Doch schienen sich beide Fronten die Waage zu halten, keine vermochte sich durchzusetzen, obwohl beide aus Leibeskräften kämpften. Allein Nelsens Falken schienen zögerlicher zu streiten als der Rest. Dies lag wohl daran, dass Nelsen Langohr sie zwar stets in die Schlacht begleitete, doch er sich selbst sehr zurückhielt, aus Angst, er könnte getroffen werden. Zitternd klammerte er sich an die Mähne seiner Tundrabestie, machte sich in seiner Rüstung ganz klein und drehte ängstlich den Kopf nach allen Seiten..."

Aphiel machte es vor und gab sich ganz das Aussehen eines verängstigen Namensgebers.

"...aber die theranischen Bogenschützen übersah er völlig. Diese hatten ihn als den Anführer seiner Abteilung zum Ziel auserkoren und feuerten zeitgleich zwei Pfeile auf ihn ab. Die Krieger in Nelsens Abteilung sahen das drohende Unheil und schrieen laut auf! Auch Nelsen bemerkte nun die Pfeile und sah, wie sie direkt auf ihn zuflogen! Seine fahle Haut schien noch bleicher zu werden und er verbarg sein Gesicht hinter seinen Armen! Er dachte, seine letzte Stunde wäre gekommen!"

Aphiel imitierte auch diese Geste, während sein Rapier im Tisch stecken blieb. Erneut wartete er, bis es still geworden war. Langsam, ganz langsam nahm er die Arme herunter und sah sich um, den Blick fest in die Gesichter seiner Zuhörer gerichtet.

"Dann öffnete er die Augen und sah beide Pfeile nur einen Schritt vor seiner Tundrabestie im Boden stecken. Erleichtert griff er sich an den Leib, um zu prüfen, dass ihm nichts geschehen war. Dann berührten seine Finger die Groakfeder an seinem Helm und ihm fielen die Worte seiner Mutter wieder ein. Erst jetzt glaubte Nelsen Langohr an die Macht des Talismans!"

Aphiel, der eben noch mit einer Hand an seinen Kamm gegriffen hatte, wie Nelsen an die Feder, riss das Rapier aus der Tischplatte, sprang mit einem gewaltigen Satz auf einen Nachbartisch und erneut wurden seine Worte von beeindruckenden Schwüngen und Schlägen mit der Klinge begleitet, die über die Köpfe seiner Zuschauer hinwegsausten.

"Von dieser Gewissheit beseelt griff er nach seinen Waffen. Todesmutig und mit lautem Kampfgebrüll führte er seine Krieger mitten in die Schlacht hinein. Er hieb nach rechts und nach links und brachte vielen Feinden den Tod. Nelsens Falken waren erstaunt über den plötzlichen Heldenmut ihres Anführers, doch zögerten sie nicht und ritten ihm hinterher. Gemeinsam schlugen sie eine tiefe Schneise in die feindlichen Reihen und sofort setzte das Heer nach! Die Schlacht dauerte drei Tage und drei Nächte und obgleich es Opfer noch und nöcher gab, hat bis zum Ende der Schlacht nicht eine einzige Waffe Nelsen Langohr auch nur berühren können!"

Aphiel liess das Rapier sinken und schob es zurück in die Scheide an seiner Seite.

"Das, liebe Freunde, war die Geschichte von Nelsen Langohrs Heldenmut. Tragt sie in Euren Herzen und auf Euren Lippen, auf dass sie nie vergessen werde."

Damit verneigte sich der T'skrang tief und beendete seinen Vortrag.
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« Antworten #42 am: Dezember 18, 2007, 13:40:20 »

Hat sich was mit der Ruhe! Aphiel scheint die Menge ja wieder mal voll im Griff zu haben. Und der Lautstärke nach zu urteilen sind sie nicht nur vom Vortrag gebannt sondern gehen voll mit.

Vomo wartet ab, bis sich der Beifall für Aphiel etwas gelegt hat. Dann erhebt er sich in einer geschmeidigen Bewegung, die ein zufälliger Beobachter einem so massigen Körper gar nicht zugetraut hätte.

Der Obsidianer wirft noch einmal einen Blick in das Dorfrund und folgt Thingol in die Taverne. Es ist kein nächtlicher Wanderer zwischen den Dorfbauten auszumachen. Der Wütende ist auch nicht mehr zu entdecken.

Beim Eintreten erblickt Vomo auf Anhieb den Holzklotz, den der Wirt in der Zwischenzeit für ihn herbeigeschafft haben muss. In Gedanken leistet er diesem Abbitte, falls er sich zu ungeduldig gezeigt haben sollte - bei einem Obsidianer eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit.

Und während Thingol noch unentschlossen in der Nähe der Tür steht begibt sich Vomo zu "seinem" Platz; jedoch nicht, bevor er mit einer einladenden Geste dem neuangekommenen T'skrang zu verstehen gibt, ihm an den Tisch von Aphiel und Sha' Ten zu folgen.

Am Tisch der beiden nimmt er wortlos Platz und wirft Aphiel einen anerkennenden Blick zu.
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« Antworten #43 am: Dezember 18, 2007, 13:41:43 »

von Averan Asgaroth

Die kleine Truppe Betrunkener fand die Vorführung tatsächlich anregend. Nicht nru dass sie ein wenig gejubelt haben, soviel, wie ihr geisteszustand es erlaubt hat auch die Parodien im Stück zu verstehen, sie haben auch noch kräftig einen auf Aphiel getrunken und der Wirt selbst war so begeistert, dass er eine Runde aufs Haus sepndierte. Einer der Betrunkenen konnte sogar so weit denken, dass er eine Münzen zu Aphiel warf.
Der Wirt  selbst hat durch sein "gutmütiges" Angebot seiner freien Runde selbst gerade keine Zeit um sich bei Ahiel zu bedanken, denn auch ihm hat die Vorführung sehr gut gefallen.
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« Antworten #44 am: Dezember 18, 2007, 14:08:57 »

Gelangweilt von Anfang der Geschichte schweifen Sha' Ten's Gedanken in andere Richtungen.

So betrunken wie hier alle sind, wären sie sicher leichte Opfer für mich. Die Geschichte ist sogar eine perfekte Ablenkung. Aber ich wollte mich zurückhalten. Außerdem werden die Geldbörsen immer leerer je voller deren Besitzer werden, und das einzig lohnenswerte Ziel hat den Raum längst verlassen.

Aphiel's Hand auf der Schulter holt den Elfen in die Realität zurück. Er verfolgt jetzt gebannt den Rest der Erzählung und teilt die Begeisterung seiner Mithörer.

Nachdem der Jubel und Trubel, die Gratulationen sich gelegt haben. Stellt Schatten verwundert fest, daß Vomo einen weiteren Gast mitgebracht hat.
« Letzte Änderung: März 26, 2008, 08:45:30 von Silent » Gespeichert

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