Dragonheart
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Regisseur: Rob Cohen
Filmlänge: 99 Minuten
Erscheinung: USA, 1995
Darsteller: Dennis Quaid, Dina Meyer, David Thewlis, Pete Postlethwaite, Julie Christie
FSK: ab 12
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Im 10. Jahrhundert rettete ein Drache dem jungen König Einon das
Leben, indem er ihm die Hälfte seines Herzens schenkte. Als der Junge danach
begann, seinen bösen Charakter zu offenbaren, schob sein Erzieher, der
Ritter Bowen, dem Drachen die Schuld zu und begann, ihn zu verfolgen.
Zwölf Jahre später ist Bowen von Hauptberuf Drachentöter. Eines
Tages trifft er jedoch auf einen Drachen, der von sich behauptet, der letzte
seiner Art zu sein.
Bowen und der Drache, den er bald auf den Namen Draco tauft, schließen
einen Pakt: Draco überfällt wehrlose Bauerndörfer, bringt den
Drachen zum Schein um und kassiert dafür das Gold.
Schon bald verbindet die beiden ungleichen Geschöpfe ein tiefe Freundschaft.
Bowen ahnt jedoch nicht, dass Draco eben jener Drache ist, dem er einst den
Tod geschworen hatte.
Doch das Schicksal Dracos und des zum Tyrannen herangewachsenen Einon ist tief
miteinander verbunden. Im Schmerz...und im Tod.
Ich bin absoluter Drachenfan - versteht sich von selbst, dass es sich bei "DragonHeart"
um meinen Lieblingsfilm handelt. Nun, probieren wir dennoch, einigermaßen
objektiv hier heran zu gehen... :-)
Anfangs kommt der Film erstmal in der Handlung und den Dialogen ein wenig wie
ein klassisches Theaterstück von Shakespeare daher. Das wirkt zunächst
ein wenig verwirrend, teilweise sogar lächerlich und ist in seiner Art
recht ernst, aber zumindest nicht vollkommen anspruchslos. Die Dialoge und die
Schauspieler des Films sind sowieso nicht gerade das Beste, was ich je gesehen
habe. Dennis Quaid als Bowen legt ein ziemliches Overacting an den Tag, indem
er beispielsweise bei Actionszenen die ganze Zeit nur rumschreit. Alle anderen
fallen weder sonderlich positiv noch sehr negativ auf. Denn sie werden alle
an die Wand gespielt - von einer Computerfigur! Oder sollte ich doch sagen,
von Sean Connery? Dieser leiht dem Drachen im Original nämlich seine Stimme.
Außerdem wurde die gesamte Mimik des Drachen Connery nachempfunden - und
das merkt man auch! Draco sieht auch heute noch durchaus realistisch und professionell
aus - die Oscarnominierung für die Tricks war also vollkommen berechtigt.
Natürlich sind die Tricks nicht das einzige, was an dem Film positiv auffällt.
Was den Film wirklich gut macht, ist die großartige Geschichte. Es ist
eine Story, die noch voller Moral und voller Gefühl steckt. Sie ist lustig,
spannend und tieftraurig. Die einzelnen Schlüsselereignisse sind alle so
schicksalhaft miteinander verwoben, dass man sich am Schluss sagt: Wäre
doch nur das und das nicht passiert! Obwohl bei den (menschlichen) Charakteren
durchweg Schwarz-Weiß-Malerei betrieben wird, sind ihre Schicksale doch
alle so miteinander verknüpft, dass sie eben jenen Effekt erzeugen.
Bis "Der Herr der Ringe" in die Kinos kam, war dieser Film für
mich die klare Rezension für Fantasy-Filme. Es gibt Drachen, Magie, Ritter
und Burgen, Zweikämpfe und sogar eine kleine Schlacht. Der Film wird jedoch
nie zu fantastisch, sondern bleibt immer in gewisser Weise realistisch. Eigentlich
ist, wenn man es genau nimmt, der Drache das einzige Fantasy-Element im gesamten
Film. Aber auch die wunderbar fotographierten Landschaften (der Film wurde hauptsächlich
in der Slovakei gedreht) lassen diese "fremde Welt"-Atmosphäre
aufkommen, wie man sie bereits aus Büchern wie "Der Herr der Ringe"
kennt - oder aus dem entsprechenden Film.
Der Film hat, wie gesagt, viel Gefühl und eine eindeutige Moral, driftet
jedoch nie, auch zum Schluss nicht, ins Kitschige ab. Es ist jedenfalls schön,
zu sehen, dass es noch Filme gibt, in denen echte Werte wie Freundschaft und
Ehre noch eine wirkliche Bedeutung haben.
"DragonHeart" ist ganz klar nicht der beste Film den ich je gesehen
habe - und dennoch ist meine Wahl zum persönlichen Lieblingsfilm gerechtfertigt.
Oder? :-)
Fazit: Ein schöner und trauriger Film mit viel Herz und einem wundervollen
Drachen in der Hauptrolle.
Rezension erstellt von DerDoktor