Wuschel
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« am: Mai 31, 2010, 03:11:50 » |
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Von Traum und Wirklichkeit- Ein Cthulhu Soloabenteuer - Picture by Patrick McEvoy“Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist, als der Traum.“ - Salvador Dali
Vorwort Frankfurt am Main, 1920Kurz nach dem Ersten Weltkrieg steht die Stadt im Aufschwung begriffen. Die Menschen geben sich wieder den entbehrenden Vergnügungen hin, um die Depression des Krieges zu überwinden. Die brach liegende Wirtschaft, von Inflation bedroht, bäumt sich wieder auf. Wie Pilze sprießen Wohnungen und Siedlungen aus dem Boden. Die frisch gegründete Universität im Sinne der "Frankfurter Schule", mit preußischen Mitteln finanziert, lockt viele Wissenschaftler und Wirtschaftskundler in die flächengrößte Stadt Deutschlands, und wird bald zum bedeutenden Zentrum des Wissens. Ebenso in dieser Zeit beginnt man sich für das mysteriöse zu interessieren. Gläserrücken, Seancen, Tarot - Esoterik kommt in Mode und ist aus dem Alltag nicht wegzudenken, wie man auch dazu stehen mag. Neue Gedankenansätze zur Erklärung der spirituellen Welt greifen um sich wie ein Fegefeuer.
Kapitel 1 --- Stadtteil Bockenheim, Samstag, 23. Mai 1920, Wäldchestag, 18 Uhr ---Draußen auf dem Flur hörte er die Bodendielen knarren. Seine Mitbewohner, von denen er immerhin sechs hatte, teilten sich die Miete für das zweistöckige Jugendstilhaus ganz in der Nähe der Johann Wolfgang Goethe Universität. Es wirkte fast ein wenig zusammengedrückt zwischen den benachbarten Häusern. Die einst hochwertigen Tapeten im innern waren etwas heruntergekommen, aber immer noch ansehnlich mit ihren verspielten Blütenmustern. Die Gaslampen flackerten beizeiten, daß der Eindruck einer längst vergessenen Zeit entstand, in ihrem gelben Licht. Dann wirkte das helle grün an den Wänden irgendwie krank, als sei das Haus selbst nicht bei bester Gesundheit. Bei Wind und Wetter ächzte es mit seinen Fensterläden, und der arme Kerl, der unter dem Dach wohnte, Erich Zann, hatte manchmal mit tropfendem Wasser zu kämpfen, daß er die Töpfe und Schüsseln aus der Küche auslieh, um die Tropfen aufzufangen. Die Narrenfreiheit, die sie hier hatten, entschädigte aber für alles. Kein Vermieter wohnte mit ihnen und so hatten sie freie Hand, ein und auszugehen wie es ihnen beliebte, weswegen sie oft beneidet wurden. Niemand gab so leicht sein Zimmer auf, auch wenn einige ihr Interesse angemeldet hatten. Irgendwo war immer ein Platz zum schlafen frei, doch es war ein unausgesprochenes Gesetz, sich für diesen in irgendeiner Art und Weise zu revanchieren. Sein Zimmer war nicht allzu groß, aber dennoch nicht zu bescheiden eingerichtet und in der ersten Etage gelegen, am Ende des Flurs. Draußen war der Himmel verhangen, und es regnete seit Tagen, also hatten sie beschlossen, drinnen zu feiern und einige Freunde und Mitstudenten einzuladen, und den Salon im Erdgeschoß herzurichten. Dem Lärm nach zu urteilen, waren die ersten Gäste schon eingetroffen. Stimmengewirr drang an sein Ohr. Er brauchte nur die Treppe herunterzugehen, schon hatte er alles, was man für einen solchen Abend brauchte: Gute Freunde und schöne Frauen.
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« Antworten #1 am: Mai 31, 2010, 13:22:52 » |
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Er lag noch auf seinem Bett und schaute etwas verschlafen an die Decke, seit er hier wohnte hatte sich sein Leben massiv verändert. Es war alles noch etwas ungewohnt und unwirklich diese Freiheiten genießen zu können, hatte er doch vor nicht allzu langer Zeit noch in Erdlöchern gehaust und in mit Wasser gefüllten Gräben seinen Wachdienst gehalten. Über Monate dort verharrend, ohne, dass auch nur irgendetwas passiert war und das obwohl nur einen Steinwurf entfernt die Feinde des nun abgedankten Kaisers lagen. Die Freiheit hinzugehen wohin er wollte, seine Zeit zu gestalten, das bedeutete mittlerweile für ihn Luxus und er wusste es zu schätzen. Auch die Alpträume von den Zeiten, wo Explosionen, das Knattern von Maschinengewehren und das Gebrüll seiner Kameraden und Feinde die trügerische Langeweile durchbrachen ebbten langsam ab, es schien fast so, als könne sein Leben wieder so verlaufen wie es einst war und wie sein Vater es sich für ihn gewünscht hatte, ehe er sich dieser Idiotie angeschlossen hatte, basierend auf der Lüge der Vaterlandsliebe.
Wenn er daran zurückdachte, dass er damals mit 18 in der Schule von seinem Lehrer dazu gedrängt wurde sich einer Armee anzuschließen, obwohl er nicht mal sehr sportlich war, geschweige denn jemals ein Gewehr in der Hand hatte wurde ihm geradezu schlecht. Eine ganze Generation wurde damals zur Schlachtbank geführt und die Träume so vieler lagen in Schlamm und Stahl begraben. Er hatte Glück gehabt, wohl auch, weil er nie ein sonderlich tapferer Soldat war und bei dem Irrsinn der sich Heldentum nannte nicht mitmachte. Orden hatte er demnach kaum, aber am Leben war er geblieben, so konnte er das tun, was eigentlich für ihn vorgesehen war, die Übernahme der Geschäfte seines Vaters. Dafür lernte er hier an der Universität, um Direktor des Familienbetriebes werden zu können. Er hatte es leichter als seine Mitbewohner, seine Miete musste er nicht selbst tragen, daher wurde er gelegentlich als Schnösel aufgezogen, aber das war Spaß bei den einen oder der Neid der Besitzlosen bei den anderen, mit beidem konnte er gut leben.
Der Lärm der Feier riss ihn aus den Gedanken, scheinbar waren schon viele zusammengekommen und so hob er sich geschickt aus dem Bett und begann vor dem Spiegel sein Haar nach hinten zu kämmen, das faulenzen auf dem Bett hatte seine Frisur zerstört und das konnte er nun ausbaden. Schnell zog er sich noch das weiße Hemd und die dunkle Hose mit Hosenträger an. Krawatte, Sakko und Hut ließ er heute weg, auch wenn ihn gerade das Sakko muskulöser aussehen ließ, es machte ihn alt und er wollte der Jugend frönen, die er endlich wieder gewonnen hatte. Zufrieden musterte er sich im Spiegel, er war eine recht stattliche Erscheinung, blondes Haar, blaue Augen, helle Haut und eine Größe jenseits der 1,85m. Seine Statur war schlank, vielleicht sollte er aber so langsam ein wenig mehr in die Leibesertüchtigung investieren, statt ins Bier, es bildete sich jedenfalls soetwas wie ein Bauchansatz. Ein Vorsatz den er schon seit Wochen auf morgen verschob und da würde er auch heute keine Ausnahme machen. In seine Schuhe geschlüpft folgte er dann den Geräuschen seiner Freunde.
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Wuschel
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« Antworten #2 am: Mai 31, 2010, 17:09:23 » |
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Als er auf den Flur trat, war er bereits leergefegt. Von unten hallten Stimmen herauf, etwa zehn Personen waren unten, der Lautstärke nach zu urteilen. Er trat die Treppe herunter. "Wilhelm, na endlich!" kam ihm sein Mitbewohner Günther entgegen und drückte ihm gleich ein vorbreitetes Glas Absinth in die Hand. Es war noch warm vom karamelisierten Zucker. Er war eigentlich ein Herzensguter, doch auch dem Alkohol nicht abgetan, was seinen Charakter sehr verändern konnte. Da er aber ein schöner Bursche war, verzieh man ihm das leicht. Unten stand ein langer Tisch auf dem Knabbereien sich in Schüsseln und Töpfen türmten, und auch einiges an Getränken fand sich dort, wenn die meisten auch alkoholisch waren. Gleich wurde Wilhelm von ihm weiter gezogen, und mit einem Augenzwinkern einer jungen Dame, sie mochte nicht älter als 21 sein, vorgestellt. Die war eigentlcih recht hübsch, wenn auch keine Schönheit von Welt. an ihrer langen Zigerettenspitze glühte es, wenn sie daran zog. Ihr Haar war dunkelbraun und zu einem Bob geschnitten, der von einem einfachen Filzhut bedeckt wurde. Mit ihrem knielangen Kleid folgte sie ganz der Flapper-Bewegung, die neu aufgekommen war. "Das ist Greta," wurde sie ihm vorgestellt. Auf ihn deutend und Greta ansehend fügte er hinzu: "Wilhelm." Sie lächelte leichtwähren Güther zur Tür stürmte, an der es geklopft hatte, um neue Gäste zu empfangen.
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« Antworten #3 am: Mai 31, 2010, 22:18:14 » |
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"Es braucht halt um so auszusehen." Scherzte er noch, da wurde er schon hinunter gezogen. Auf dem Weg nahm er noch schnell einen tiefen Schluck des Getränks, ihm war schon klar worauf das hinauslaufen sollte und da wollte er die Reste von Schüchternheit loswerden. Günther riss laufend Frauen auf, die er dann in der WG verteilte, irgendwie kam er sehr gut an, solange er nichts getrunken hatte. Das musste seine Art sein, oder sein ebenes Gesicht. Unten angekommen sah er sich kurz um wer alles da war, die Knabbereien würde er dann später plündern, als seine Aufmerksamkeit zu der jungen Dame gelenkt wurde. Sicherlich hatte er schon hübschere gesehen, aber versuchen den Abend mit ihr zu verbringen würde er trotzdem. Ihr Stil gefiel ihm, die Art wie sie ihre Zigarettenspitze bewegte und wie sie lächelte, das lohnte die mühsame erste Konversation.
"Sehr erfreut, hübsches Fräulein." Lächelte er charmant zurück. Ihre Reaktion würde er nun genau studieren.
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Wuschel
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« Antworten #4 am: Juni 02, 2010, 01:57:46 » |
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Erst bei seinen Worten schien sie aufzuschrecken aus ihren Gedanken. Ihr Blick war die ganze Zeit klar gewesen, doch nun fixierte sie ihn zu ersten Mal. Im Schatten ihres Hutes wirkten ihre Augen schwarz, sodaß er ihre wahrscheinlich dunkle Farbe nicht erkennen konnte. Etwas Seltsames lag in ihrem Blick. Willhelm konnte genau erkennen, daß sie soeben auch ihr Urteil über ihn gefällt hatte. Wie es ausgefallen war, konnte er jedoch nicht erahnen. Er meinte ein Blitzen in ihren Augen gesehen zu haben, doch das konnte auch eine Reflexion gewesen sein. Und ja, sie lächelte tatsächlich, zurüchaltend, aber empathisch.
Sie hielt ihre linke Hand mit der sie rauchte, weit fort von sich gestreckt. Ein dünner bläulicher Rauchfaden stiegt von der halb verglühten Zigarette auf. Die Rechte streckte sie ihm entgegen mit dem schwarz behandschuhten Handrücken nach oben. Als sie aus ihrem Lächeln heraus antwortete, "Ich bin auch erfreut," blieb ihr Blick auf Seinen fixiert. Ihre Stimme war verraucht, aber nicht düster.
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« Letzte Änderung: Juni 08, 2010, 17:36:12 von Wuschel »
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« Antworten #5 am: Juni 16, 2010, 19:11:22 » |
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Sanft nahm er ihre Hand entgegen und hauchte einen Kuss auf ihren Handrücken, ohne diesen zu berühren. Dann sah er ihr wieder in die Augen und es kostete ein wenig Beherrschung nicht gleich den Rest ihres Körpers mit dem Blick zu erkunden, nur wäre das noch unhöflich.
"Wie gefällts dir bei uns?"
Sie hatte einfach zuwenig gesagt für inen direkten Gesprächseinstieg, er musste sie dazu bringen über sich zu reden, um seine Persönlichkeit anzupassen. Leider kam er um das Geschwafel über belangloses nicht herum, wenn er sie motivieren wollte zu tun was ihm passte.
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Wuschel
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« Antworten #6 am: Juni 17, 2010, 01:24:58 » |
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Offensichtlich blickte sie sich um. Die Haut auf ihrem Hals spannte sich leicht als sie beinahe spöttisch ob der behelfsmäßigen Einrichting, beinahe anerkennend in Anbetracht daß das Haus an sich von innen etwas verwinkelt, fast romantisch war, umherblickte. "Nun, ich mag Studentenfeiern, den Freigeist, die Unbeschwertheit," antwortete sie schließlich.
Jetzt wirkte sie ein wenig abwesend, als würde sie etwas vor ihrem Inneren Auge etwas sehen, als sie weitersprach, "Nur bis eben war die Gesellschaft nicht die Beste ... Kann ich eine Hausführung bekommen?" fragte sie unvermittelt, "schließlich weiß ich bis jetzt nur, wie der Salon aussieht."
Sie ließ ihren Blick interessiert durch die Umgebung schweifen, wach und neugierig. Inzwischen waren noch mehr Gäste gekommen, die er noch nicht kannte. Zwei junge Männer, etwas lässiger gekleidet als er selbst, abgewetzter, jedoch ganz ähnlich. Beide waren hager und dunkelhaarig. Sie strömten als erstes zur "Bar". Greta streifte sie mit einem beiläufigen Blick. Langsam verglühte ihre Zigarette, und die Asche drohte auf den Boden zu fallen.
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« Antworten #7 am: Juli 28, 2010, 20:44:34 » |
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Wilhlelm ließ den Blick kurz schweifen, ob es so eine gute Idee war ihr die anderen nicht gesäuberten Bereiche des Hauses zu zeigen war soeine Sache, hatten er und seine Kameraden doch bloss den Salon hergerichtet. Hier musste wohl etwas verkäuferisches Talent her. Charme war sicher das richtige Wort dafür, falsch, das richtige Wort hatte sie längst gesagt.
"Gern, den freien Geist zeigen die übrigen Räumlichkeiten gar noch besser als dieser hier."
Dann schielte er in Richtung der Asche, ob sie genügend Anstand hatte, oder den Boden beschmutzen würde, ein Detail, dass später zeigen würde, wie er sie sich vornehmen würde. Das war fast schon zu leicht, aber so war das eben in der modernen Zeit. Es war offener und leichter, man sagte was man wollte. Er würde ihr den Arm anbieten, wenn sie keine Anstalten machte es zu verhindern.
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Wuschel
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« Antworten #8 am: Juli 29, 2010, 17:31:39 » |
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Greta richtete die Zigarettenspitze nach oben und balancierte die beinahe fallenende Glut zu einem Aschenbecher ,der beinahe noch unbenutzt war, und auf einem Tischchen stand. Sie streifte die filterlose Zigarette ab und ließ sie achtlos verglühen. Die Spitze ließ sie in ihrer Handtasche verschwinden. Im einer übertrieben Geste hakte sie sich bei Wilhelm ein. Er roch ihr Parfum, ein schwerer Duft, passend zu ihrer düsteren Kleidung.
Unschuldig sah sie nach oben und betrachtete den Stuck an den hohen Wänden, während sie das Erdgeschoß erkundeten. Was er auch sagte, sie hatte einfach nur genickt oder "Interessant..." gesagt und mit ihren großen dunklen Augen alles aufmerksam verfolgt. Trotz der offenen Armeestiefel, die sie trug, war ihr Gang leicht und fließend, man hörte kaum, wie sie Auftrat. Die Küche ließen sie aus erahnbaren Gründen aus, aber den Raum, den sie als Wohnzimmer benutzen, hatte wirklich etwas von Freigeist, mit seinen zusammengewürfelten Möbeln, den Regalen die vor Büchern platzten und dem Kamin. Die Frau entwand sich aus seinem Arm, um sich den Regalen zu nähern und die Buchrücken zu betrachten.
Günther hatte die Eigenheit, alle Bücher, die er in die Finger bekam, der Bibliothek hinzuzufügen. Wenn man seine eigenen im Haus heruliegen ließ, fand man sie sicher hier wieder. Alles Mögliche hatte sich angesammelt, in den vier Jahren, die der Phyikstudent in dem Haus lebte. Immerhin war es einfach, ihm ein Geschenk zu machen. Und er hatte einen außergwöhlichen Ordnungsinn.
Greta beugte sich über einen grünen schlanken Sessel, um die Titel der Mystik-Abteilung zu überfliegen. Er sah grade noch, wie sich ihre Schulterblätter unter der Haut abzeichneten, so tief war der Rückenausschnitt. Mit einem Blick über ihre Schulter fragte sie beiläufig:
"Was hat dich eigentlich in dieses Haus verschlagen?"
Er hatte den Eindruck, sie wußte genau, was sie tat. Sie hob ein Bein, um weiter nach vorn greifen zu können, und zog ein Buch aus dem Regal.
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« Antworten #9 am: August 15, 2010, 21:02:38 » |
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"Nachdem ich mehrere Jahre in einem Erdloch gehockt habe und mir Granaten um die Ohren habe werfen lassen habe ich ein gewisses Freiheitsbedürfnis entwickelt. Es ist toll ohne Regeln zu leben, viele Menschen zu treffen, hübsche Frauen durch die Wohnung zu führen."
Er zwinkerte der Dame kurz zu. Der Absinth wirkte langsam, er fand seine Begleiterin von Minute zu Minute attraktiver und vermutlich würde sich bald sein Blut in andere Regionen verlagern, ungünstig für seinen Geist, aber so war das mit den Körperfunktionen.
"Ehe ich im Alltagstrott zu einem grauen Mann werde möchte ich einmal gelebt haben. Und was führt dich in diese Welt?"
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Wuschel
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« Antworten #10 am: August 15, 2010, 22:18:06 » |
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Greta blätterte achtlos in dem Buch.
"Mein Freiheitsbedürfnis ist auch groß... Ich saß jedoch in einem Käfig und habe mir schöne Dinge um die Ohren werfen lassen."
Sie sah auf und zwinkerte zurück. Achtlos legte sie das Buch auf die Lehne, und kam auf ihn zu. Ob es der Absinth war, oder wirklich sie die beinahe schwebte, vermochte er nicht zu unterscheiden. Sie trat nahe an ihn heran und überschritt jene Grenze, bei der man bei einem Fremden unangenehm berührt war, doch blieb sie, wie durch eine unsichtbare Schicht Watte gebremst, vor ihm stehen. Er roch ihr süßliches, beinahe verflogenes Parfüm, gemischt mit kaltem Rauch, und etwas anderes, das er nicht definieren konnte.
"Zeig mir doch, wo du lebst, um nicht zu verschwinden...." was sie sagte, ergab einen verdrehten Sinn, den er nicht ganz fassen konnte. Sie nahm ihn beim Arm. Er spürte, wie er den Kontakt mit dem Boden verlor, als würde er auf Baumwolle laufen.
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« Antworten #11 am: August 15, 2010, 22:48:03 » |
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"Ein Käfig? Das klingt behütet."
Irgendwie geriet er immer an seltsame Frauen, aber das war ihm jetzt egal, er ließ sich entführen, auch wenn er es war der sie zu seinem Zimmer steuerte war sie es doch die führte. Es dauerte nicht lang bis man den Raum erreichte, zu kurz um wirklich über das nachzudenken, was sie gesagt hatte... verschwinden? Er?
"Da wären wir schon. Mein Reich."
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Wuschel
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« Antworten #12 am: August 16, 2010, 00:09:37 » |
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Plötzlich lag er auf dem Rücken. Unter ihm war es hart und knarrte. Über ihm nahm Wilhelm ein wildes Flimmern wahr, eine Welle aus Farben die über ihm tobte. Sein Körper war unwichtig losgelöst. Er sah nur eben diese Farben, tauchte in sie ein und wurde von ihm weggerissen. Er schien zu fliegen, sich zu drehen, und doch zu liegen. Aus diesem Sturm tauchte Greta auf, in pastellfarben verzogen. Sie nahm seine Hand, und zog ihn in diesen Nebel hinein...
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« Antworten #13 am: September 18, 2010, 11:57:37 » |
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Unheimlich, was hatte man wieder ins Getränk geschüttet, das war sicherlich die Idee seiner Kameraden gewesen, um die Fräuleins gefügig zu machen und er hatte wie immer das Falsche Glas erwischt. So eine gottverdammte Farbenwelt hatte er noch nie gesehen, aber sie schien noch da zu sein, ob er sie haben würde? Sich daran erinnern konnte? Verfluchte Drogen, ohne sie war er zu schüchtern offensiv an die Damenwelt zu treten und wenn man zuviele nahm geriet man in soeine Scheisse und konnte sich an nichts mehr erinnern oder war so ungeschickt, dass einem das Gesicht zerkratzt wurde.
Langsam verloren sich die Gedanken und das Farbenspiel nahm seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Was war das bloss? Sie zog ihn zu sich, seine Gedanken folgten der verzerrt erscheinenden Optik seiner Beute für den Abend. Doch war sie das wirklich, oder war das Spiel verkehrt herum?
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Wuschel
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« Antworten #14 am: September 18, 2010, 12:49:34 » |
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Der pastellfarbende Nebel verzog sich nicht, aber er spürte eindeutig, wie sie ihn zu sich zog und ihn nah bei sich hielt. Sie bewegten sich durch den Raum, ohne eine Schritt zu tun. Wilhelm konnte nicht einmal feststellen wo oben und unten war. Allerdings spielte das in Gretas Armen auch keine Rolle.
Nach einer Weile wichen die Farben einem satten Grün. Er spürte Gras unter sich. Die Frau über ihm war immernoch in wilde Nebelschwaden gehüllt, die über ihm tobten.
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« Letzte Änderung: September 18, 2010, 13:04:38 von Wuschel »
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