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Autor Thema: WOD 1/2 Vampire: Das Tier ausspielen  (Gelesen 16802 mal)
Wuschel
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« am: Juni 17, 2010, 00:37:25 »

Hallo Community,

Da wir uns bei unsrer Chronik nun starkes Augenmerk auf das Tier legen, tauchte vermehrt die Frage auf, wie es genau auszuspielen ist. Nun es ist ein Rollenspiel, also ist es wohl von Spieler zu Spieler unterschiedlich.

Ich möchte hier gerne verschiedene Sichtweisen und Ansätze sammeln, damit unerfahrene Spieler eine möglichst vielfältige Art und Weisen gezeigt bekommen, und nicht allzusehr von mir geprägt werden, das ist auch der Grund warum ich meine Spieler-Sicht erst später einbringen möchte.

Meine Fragen sind:

Wie stark tritt das Tier bei euren Charakteren im Alltag in Erscheinung?
Hat es einen wiedersprüchlichen Charakter? Oder geht es eher mit den normalen Charakterzügen konform?
Wie beschreibt/spielt ihr Extremsituationen kurz vor Raserei oder Rötschreck? Worauf achtet ihr besonders? (Is halt ne Stilfrage  Cool)

Wurde mich auch unabhängig vom erklärenden Sinn dieses Threats mal brennend interessieren. (Als SL auch, ob ihr es selbst auspielt oder die SL den Charakter so lange übernimmt.)

Wu

Ah ja, Fragen können selbstverständlich addiert und editiert werden, ist nur ein Ansatz. Monologes Klug sc****en erwünscht. Wink
« Letzte Änderung: Juli 13, 2010, 18:37:35 von medusas child » Gespeichert
Vikki
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"Teddy will doch nur Spielen....."


« Antworten #1 am: Juni 17, 2010, 20:50:45 »

Hi Zusammen.
Also. Die meiste Zeit, nicht immer, bei Vampire hab ich erlebt das bei Raserei der Spielleiter übernommen hat was das Tier tut, das ich irgendwann mir darüber keine Gedanken mehr gemacht habe. Hihi, meist weil der Horror einer Geschichte größer war, als der Horror vor einer Raserei Wink. Also hab ich mich nochmal im Regelwerk schlau gemacht und auch die Info bei Dreizehn gelesen. (Übrigens eine schön aufgebaute Dark Age Runde.)

Ich finde man kann das Tier nicht mit einem Monster gleichsetzen. Ein Wolf ist auch kein Monster wenn es vor Hunger einen Mensch reisst. Ein Monster versucht jeden Aspekt des Grauens mit Genuss am Leid des Menschen auszureizen.  Wie bei einem Tier würde ich die 3 Aspekte beim Tier im Vampir wie folgt sehen:

Der Hunger - schnell und effektiv die Beute niederreissen und trinken.
Die Angst - alles tun um vor der Gefahr zu flüchten.
Die Herausforderung eines Gegenübers - solange drauf einschlagen bis der Gegner sich nicht mehr rührt oder flüchtet.

Natürlich würde ich das in einem Foren Rollenspiel etwas ausschmücken, kann nur leider keinen Tipp geben weil.......naja hab ich ja oben beschrieben.

Noch eine Frage, weil es nirgends erklärt wird. Wie Intelligent ist das Tier im Vampir? Oder ist es wirklich nur reiner Instinkt.
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Shilindra
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Steinbock


« Antworten #2 am: Juni 18, 2010, 09:23:58 »

Der Ansatz der hier verfolgt wird ist falsch. Was macht der Vampir um sein Tier zu befriedigen? Hat er Pfad? Wenn ja welchen? Denn Pfade haben eine unmittelbare Auswirkung auf das Tier, manche Pfade wollen das es sogar ausgelebt wird.  Deshalb ist das  Tier bei jedem Vampir anders.

Als SL halte ich es deshalb so, das jeder SC ein Tier hat, es aber je nach Pfad unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Hat der SC Instinkt, als Tugend wird es wohl Stärker sein, als bei jemandem der Gewissen hat. Das Tier ist immer anders, dennoch zum SC zugehörig. Es gibt kein Allgemein Rezept wie man das generell handhaben könne. Es muss auf den SC abgestimmt sien.
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« Antworten #3 am: Juni 18, 2010, 16:53:21 »

Ja, aber wie äussert sich das ingame? Ich bin einer von denjenigen, die gefragt haben, weil ich nicht sicher bin, ob ich es "richtig" mache oder nicht? Also wie wäre es denn "richtig" das Tier auszuspielen und was wäre "falsch"? Und wie genau unterscheidet man es?
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« Antworten #4 am: Juni 18, 2010, 18:19:43 »

Ich könnte jetzt einfach sagen, lass dich von deinem Gefühl leiten.

Hm...das Thema ist schon etwas schwerer.

Gewissen? Ich nehme aber an, dass sich bei dir dann dieses melden wird, wenn du dich an etwas ergötzt, dass deine Aufmerksamkeit erlangt. Ersteinmal musst du ja die Reaktion ausspielen, die die gegeben ist und diese dann Abhängig machen, von deinen Pfad - meintet wegen, aber nicht jeder hat einen Pfad oder Road.

Dein Gewissen müsst sich halt dann melden, wenn dein Tier von dir beschrieben an Instinkthandlungen viel zu sehr hoch kocht oder sich an etwas erfreut. Es kommt hier auch auf das Gefühl oder Bedürfnis darauf an, welches das Tier für sich verspürt. Wie Vikki schon andeutete solltest du dich fragen, ob eine Person dem Tier schon einmal weh getan hat und diese Reaktion bzw. das Wissen darum in eine Beschreibung um müntzen.

Es gibt immer einen Teiz, der dein Tier hervorlockt. Wenn du hungrig bist und lange kein Blut mir zu die genommen hast, reagierst du auf eines der urtümlichsten Bedürfnisse. Dem Tier steigt der Geruch von Blut in die Nase...frage dich an dieser Stelle, wie es reagiert. Was weißt du, wie ein verhungertes Tier - denke dabei mal an Tiere aus der Natur und nicht stupiede an Vampire - reagiert?

Wie Shil oder Vikki schon sagten, wie ist dein Gefühl wie dein Char reagieren könnte anhand deiner Werte.

Mfg
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« Antworten #5 am: Juni 19, 2010, 10:36:33 »

@ Aphiel

Was hast du denn für einen Pfad? Welche Situation meinst du denn? Bin was das Foren RPG angeht nicht mehr so wirklich auf dem laufenden. Was verunsichert dich denn?

@ Topic

Ich bin kein Freund davon die SCs bei Rötschreck oder sonstigen Sachen zu übernehmen als SL.
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Stier


« Antworten #6 am: Juni 19, 2010, 11:29:19 »

Via Caeli

und was mich verunsichert ist, inwiefern jeder Spieler beim schreiben auf das Tier eingehen soll, also permanent, gelegentlich, oder nur in Ausnahmesituationen wie solchen, wo dann der Wurf auf Rötschreck oder Raserei fällig wird? Oder ist das wiederum von der jeweiligen SL abhängig, was da erwartet wird? Oder doch vom Spieler? Oder tatsächlich vom Charakter, wie gut er das Tier im Zaum hat innerhalb des Spiels, sprich, mit Pfadwert nahe 1 muss man "ständig" vom Tier erzählen, mit Pfadwert nache 10 "so gut wie nie"?
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« Antworten #7 am: Juni 21, 2010, 11:12:34 »

Zur Via: In jedem DA GRW stehen Tugenden, Ideale und die Sünden des Pfades. Dinge die mach nicht tun darf. Dies bestimmt die Handlungen und die Sichtweisen des SC in jedem Aspekt seiner Existenz.  Soweit ist klar, oder? Mit der Via Caeli vollendet, bist du vollkommen im Gleichgewicht mit dir, unmenschlich dabei, denn gewisse Gefühle wie Hass oder Neid, werden dir fremd. Gleichzeitig bist du aber mehr Mensch als dieser selbst, dein tier rückt den Hintergrund, denn du erstrebst inneren Einklang, Erleuchtung.
Das ist nur meine sichtweise zu dem Pfad, ich selber bevorzuge in den DA immer andere Wege Wink


Die Beschreibung des Tieres: Das Tier in dir ist ständig da. Doch manchmal ist es einfach zufrieden, weil du gerade im Einklang mit dir bist. Hin und wieder mal versucht es auszubrechen und sich seinen Weg nach draußen zu bahnen. Gerade in Situation in denen ein SC mit der Via Caeli deutlich anders reagieren sollte als jem. mit der Via Ossis. Als SL handhabe ich das sehr einfach: Der Spieler beschreibt sein Tier in für ihn schwierigen Sitautionen, dies können andere Moralvorstelleungen Ethiken oder sonstwas sein. Bei Raserei und Rötschreck muss der Spieler sein Tier auf jeden fall selbst beschreiben. Das ganze nimmt mir folgendes Problem ab: Ich kann die Raserei eines SC zwar beschreiben, laufe als SL aber Gefahr das der Spieler das anders sieht.

Das ganze hängt natürlich vom charakter ab, wie gut er sein Tier unter Kontrolle hat, auch mit einem Pfad von 10 kann man es sehr gut erwähnen. Es wird sich in seiner Art nur deutlich von allen anderen unterscheiden, denn man folgt auch anderen Pfad.
Die Pfade und Tugenden stehen in deutlicher BEziehung zum Tier, alles das macht die Wirkung des Tieres aus. Wie du das am besten machst, ist ganz einfach: Was würdest du dir darunter vorstellen? Wohl kaum das dein SC in jedem Satz knurrt oder ähnliches macht. Wichtiger ist doch was in besonderen Situationen deinen SC von dem ganzen rest unterscheidet. Dazu gehört auch das mit der Via Caeli er kein menschenfressendes Ungeheuer ist. Vielmehr wird sein Tier bei Ungerechtigkeiten und Unheiligen Dingen ausbrechen.

Kann natürlich sein, das Wu als deine SL das anders sieht als ich. Allerdings fahre ich ihn meinen Runden sehr gut mit dieser Einstellung. Noch was die wenigsten Kainiten haben ihre Pfad wirklich hoch. Bei vielen wechseln die Pfade auch im Laufe der Jahrhunderte. Es ist nichts in Stein gemeißelt.

Konnte ich dir helfen?
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Wuschel
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« Antworten #8 am: Juni 21, 2010, 18:08:14 »

SL-Wu stimmt da ganz mit Shil überein.

Dazu habe ich noch was ergänzendes:

Das ganze hängt natürlich vom charakter ab, wie gut er sein Tier unter Kontrolle hat, auch mit einem Pfad von 10 kann man es sehr gut erwähnen. Es wird sich in seiner Art nur deutlich von allen anderen unterscheiden, denn man folgt auch anderen Pfad.
Die Pfade und Tugenden stehen in deutlicher BEziehung zum Tier, alles das macht die Wirkung des Tieres aus. Wie du das am besten machst, ist ganz einfach: Was würdest du dir darunter vorstellen? Wohl kaum das dein SC in jedem Satz knurrt oder ähnliches macht. Wichtiger ist doch was in besonderen Situationen deinen SC von dem ganzen rest unterscheidet. Dazu gehört auch das mit der Via Caeli er kein menschenfressendes Ungeheuer ist. Vielmehr wird sein Tier bei Ungerechtigkeiten und Unheiligen Dingen ausbrechen.

Im Gegensatz dazu das andere extrem Pfadwert 0.
Auf dem Via ist das bestreben nach Gehorsamkeit gegenüber den Christlichen Idealen, die einzige Erklärung für den Charakter, eben nicht dem Tier zu verfallen. (Ich nenne es lieber Bestie)
Im Umkehrschluß ist das monströse an einem Glaübigen, daß seine Bestie eben herzlos wird, ohne Mitgefühl und vor allem fanatisch. Das Tier ist nach wie vor in seine Glaubenswelt eingebunden, und er kann es sich ja garnicht anders erklären, daß wenn er dem Tier nachgibt, er Handlungen gegen das Göttliche vollzieht.
(Siehe Kappadozius, der hielt sich auch für den Racheengel Gottes  Roll Eyes)
Also alles, was gegen die Dogmen steht denen er folgt, reizen das Tier, und es wird natürlich versuchen, den Pfadanhänger zu verführen, genau diese Taten auszuüben, denn so sinkt der Pfadwert, was mehr macht für das Tier bedeutet.

Ich hoffe das hilft, Ansatzpunkte zu finden wann das Tier aktiver wird und wann es ruhiger ist.
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Steinbock


« Antworten #9 am: Juni 23, 2010, 02:05:55 »

Hab da mal noch was interessantes gefunden. Einfach mal lesen.
Ich denke, dass es für Anfänger geeignet ist Grin

http://www.rpgworld.de/wbb/thread.php?threadid=659
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« Antworten #10 am: Juli 07, 2010, 12:07:08 »


Meine Fragen sind:

Wie stark tritt das Tier bei euren Charakteren im Alltag in Erscheinung?
Hat es einen wiedersprüchlichen Charakter? Oder geht es eher mit den normalen Charakterzügen konform?
Wie beschreibt/spielt ihr Extremsituationen kurz vor Raserei oder Rötschreck? Worauf achtet ihr besonders? (Is halt ne Stilfrage  Cool)


Das Tier ist immer da, der Vampir erwacht und er spürt es, er trinkt und er spürt wie es nach Blut leckt. Er spürt es wenn der Straßenpunk auf der Straße ihn blöd anmotzt, er spürt es wenn er am Bahnhof lange warten muss und das Tier unrund wird. Er spürt es wenn "Freunde" in Gefahr sind und das Tier ist es was seine "Freunde" in Gefahr bringt. Das Tier ist neben dem Moralsystem einer der wesentlichsten Elemente im Spiel.
Ich denke man kann es sich wie eine Bestie vorstellen die in einem wohnt, es ist der unendliche Zorn, Wut aber zum Teil auch Trauer die einem dazu bringt auszurasten und Amok zu laufen. Im Gegenzug zu Geist aus dem Sinneater ist es aber kein Lebewesen basierend auf Werten, Wünschen usw sondern eher ein emotionales Ding. Wenn man sich die Punkte ansieht wodurch ein Vampir rasen kann (beziehe mich nun auf Requiem GRW, Maskeradezeiten sind zu lange her) denke ich bekommt man im Zusammenhang mit dem Flufftext schon eine gute Idee was dem Tier sein Freund und Feind ist
Vor allem interessant finde ich es im Zusammenhang mit "Riding the Wave" wo man ja quasi das Tier freiwillig rausholt (mit alle den Kosten, Nachtteilen usw).

Fazit: Ich würde das Tier nicht als dumme Bestie darstellen und auch nicht absolut böse. Außerdem würde ich es nicht komplett von dem Vampir trennen, den ansonsten würde der Tricker "Love in Danger" keinen Sinn ergeben Smiley. Das Tier ist pure Emotion eventuell die einzig "wahre" Emotion die ein Vampir wirklich hat
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« Antworten #11 am: Juli 07, 2010, 12:22:00 »

Also vom Gedanken her, triffst Du es auf den Punkt, Marrok: Das Tier ist immer da. Es muss Teil des vampirischen Wesens sein und darf davon nicht getrennt werden. Schließlich ist das Tier der Lebensfunke des Vampirs, der ihm seine Weiterexistenz überhaupt erst ermöglicht (vgl. Animalism 5 --> das Tier austreiben: Das Opfer wird lethargisch und vollkommen antriebslos).
Soweit so schön. Aber an einem Punkt muss man die Kirche im Dorf lassen: Als Spieler ist man nicht in der Lage immer an diese zwiegespaltene Einheit im Wesen des Vampirs zu denken. Manchmal reißt einen die Story einfach so mit, dass man gedanklich mit allem möglichen beschäftigt ist, nur eben nicht damit, an das Tier zu denken. Und ich glaube, dann ist es auch nicht schlimm, wenn man als Spielleiter mal etwas Milde walten lässt, ein Auge zudrückt und dem Charakter ein rationaleres Verhalten zulässt, als es beispielsweise die Menge an Blut in seiner unmittelbaren Umgebung nach Regelwerk zulassen würde. Oder?

"Riding the Wave" ist übrigens so eine Sache: Es gibt nur sehr wenige Spieler, die damit wirklich umgehen können und es nicht nur als Mittel zum Zweck sehen. Und ich glaube, ein Vampir muss schon ziemlich nah am Abgrund sein, um sich zu trauen, so nah an diese dunkelste (nein, nicht böseste Wink) Seite seiner Seele heranzutreten.

"Dumm" ist auch wieder so schwammig. Klar, das Tier darf nicht intelligent sein – ist ja nicht wie der Shadow eines Wraith. Aber "dumm" passt mit Sicherheit nicht. Ich glaube, die Eigenschaften des Tiers müssen etwas genauer definiert werden, damit ein Spieler einen Anhaltspunkt hat, wie er mit dem Ausspielen des Tiers umgehen muss.
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« Antworten #12 am: Juli 07, 2010, 12:37:37 »

"Riding the Wave" ist übrigens so eine Sache: Es gibt nur sehr wenige Spieler, die damit wirklich umgehen können und es nicht nur als Mittel zum Zweck sehen. Und ich glaube, ein Vampir muss schon ziemlich nah am Abgrund sein, um sich zu trauen, so nah an diese dunkelste (nein, nicht böseste Wink) Seite seiner Seele heranzutreten.

Ich denke grad junge und unerfahrene Vampire neigen dazu sich darauf einzulassen. Man sieht das sein Kumpel in Gefahr ist und weiß unter normalen Umständen hat man keine Chance gegen den Gegner da der einen sonst einfach mit Mindfuck außer Gefecht setzt. Man versucht das Tier in sich zu wecken (Fassung + Entschlossenheit auf 5 Erf ka was bei Maskerade ist ^^) und muss dann noch eine WK setzen um den Wutfocus setzen zu können. Das dabei viel schief fällt wohl eher dem Jungspund nicht ein zumindest im Vergleich zum Vampire der es schon geschafft hat die ersten 100 Jahre zu überstehen (hier haben wir wieder ein Systemproblem Cheesy)
Wie man in der Runde das Tier richtig einsetzt ist denke ohnehin eine nicht einfach so zu beantwortete Frage. Das beste Beispiel dafür ist wohl das der Erstkontakt bei Requiem. Wenn zwei Vampire das erste mal auf einander treffen wollen sie je nach Stärke des Tieres (eigenes und gegners) sich umbringen oder weglaufen. Regeltechnisch gibt es dafür einen Wurf den man aber gezielt einsetzen soll um Spannung zu erzeugen oder um sehr gefährliche Situationen zu betonen und nicht stupide bei jedem möglichen Treffen. Und ich denke so ist es überall beim Tier, es ist ein Storytelling Element was man aber in gewissen Situationen gezielt mit nem Wurf einbringen soll um klar zu machen "wtf da ist etwas in mir was ich nicht immer kontrollieren kann" und die emotionale Zerrissenheit die nach einer Raserei entstehen kann ist manchmal schöner als jeder Plot. Auf der anderen Seite soll man aber auch nicht übertreiben und quasi nur noch am Ausrasten zu sein.. vor allem gibt es Momente wo eine Raserei den Spielfluss nur kaputt machen würde

Leider zeigt die Erfahrung aber das für viele das Tier nur ein Grund ist warum deren Vampire blöd rumfauchen und Co. Ich muss zugeben ich verstehe zum Teil nicht ganz warum denn wenn man die Bücher ließt und dabei nicht nur die Seiten wo die SUPERPOWERZ!! stehen bekommt man eigentlich schon ein klares Bild vom Setting :/

So hoffe das war nun das wichtigste und halb verständlich, aber ich habs eilig Cheesy
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medusas child
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« Antworten #13 am: Juli 07, 2010, 13:02:37 »

Zitat
Leider zeigt die Erfahrung aber das für viele das Tier nur ein Grund ist warum deren Vampire blöd rumfauchen und Co. Ich muss zugeben ich verstehe zum Teil nicht ganz warum denn wenn man die Bücher ließt und dabei nicht nur die Seiten wo die SUPERPOWERZ!! stehen bekommt man eigentlich schon ein klares Bild vom Setting :/

Ach ja, das dämliche Rumfauchen. Grin
Ich müsste mal eine Hausregel einführen: Wer faucht, dem fällt ein Klavier aus heiterem Himmel auf den Kopf.
... nee. Aber irgendwie ist Fauchen das letzte, was ich mit dem Tier in Verbindung bringe. Denn auch wenn es "Tier" heißt, ist damit ja kein Tier gemeint. Es ist doch viel mehr der Umstand, dass der Vampir nicht mehr rational handeln kann. (Ich glaube, dass bringt das Gegenteil von "intelligent", was ich eben nicht wirklich feststecken konnte, auch am besten auf den Punkt.)
Das Tier zeigt sich darin, dass der Vampir nicht mehr in der Lage ist, Schlussfolgerungen zu ziehen:
  • Ist eine Situation eine Gefahr? ... Keine Ahnung. Ich fliehe.
  • Will mein Gegenüber mir etwas Böses? ... Keine Ahnung. Ich greife an.
  • Habe ich genug getrunken? ... Keine Ahnung. Ich trinke, soviel ich kann.

Aber genau hier liegt das Problem: Wenn man Spielern eintrichtert, dass sie in der Raserei nicht denken dürfen, dann kommt dieses dümmliche Verhalten dabei heraus, das einem die Haare zu Berge stehen lässt.

Einen Unterschied bei "Riding the Wave" gibt es übrigens: In der Maskerade war es nur mit einem Wurf auf Instinkte möglich. Das heißt, Vampire mit Humanity oder "menschlichen" Pfaden hatten nicht die Möglichkeit dazu. Und ich verstehe auch den Sinn: Es gehört eine gewisse Unmenschlichkeit dazu, die Zerstörungswut und den Blutrausch der Raserei kontrollieren und teilweise bewusst miterleben zu wollen. Nach der Raserei mittels "Riding the Wave" verlor man nämlich nicht die Erinnerung an seine Taten, wie es normalerweise durch die Raserei der Fall war. VtR arbeitet ja nicht mehr mit diesen unterschiedlichen Ethiken. Diesen Unterschied sollten wir nicht übersehen.

Zudem war der Spielleiter bei VtM dazu angehalten, jungen Vampiren vor Augen zu führen, dass jede Raserei sie näher an den Abgrund bringt. Das heißt, die erste Raserei wird noch ohne Bedenken eingegangen, aber danach sollte der Vampir wissen, dass eine Raserei nichts gutes für sein Seelenheil bedeutet.
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« Antworten #14 am: Juli 07, 2010, 13:08:33 »

menno... ich fauche aber gern! Ist das i-Tüpfelchen in dem Wort "Einschüchterungsprobe" für mich Grin

(ist aber bislang in keiner der hier stattfindenden Runden passiert, von meiner Seite aus Wink )
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