Auch wenn sehr viele die Filme von Uwe Boll nicht mögen, so hat er meiner Ansicht nach einige sehr gute Filme gedreht.
In seiner Homestory gewährt er einige Einblicke:
http://www.ws-avantgarde.de/visitinguweSehr sehenswert.
Uwe Boll hat sich kritisch mit der Filmförderung auseinandergesetzt:
Er hat Recht.
Für eine neue Filmförderung in Deutschland
In den letzten Wochen sind wieder mal Diskussionen entflammt, ob die dt. Filmförderung Sinn macht und natürlich ist in der Presse fast ausnahmslos zu lesen wie wichtig und toll und erfolgreich die Filmförderung ist. Um diesen Artikeln und den Pro-Filmförderungsstimmen eine andere Sicht der Dinge entgegenzuhalten, melde ich mich zu Wort. Schauen wir uns doch mal die Fakten an.
In den Nachkriegszeiten gab es die dt. Heimatfilme, Edgar Wallace, Winnetou und zig andere beim Publikum erfolgreiche Filme. Dies wurde dann abgelöst durch die Gruppe des Oberhausener Manifest, der 68er Generation, also des mehr intellektuellen Kinos. Die damit verbundene Generation schaffte es innerhalb von 10 Jahren eine vom Steuerzahler, den Kinos und den Verleihern finanzierte Filmförderung zu etablieren, die Vergabeausschüsse für diese Gelder zu besetzen und in den öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten die Redakteurspositionen zu erobern. Die meisten Filme, die seit 40 Jahren in Deutschland hergestellt werden, werden ausschließlich über TV-Gelder und Filmförderung finanziert. Die Eigenanteile der Produzenten waren und sind zum Grossteil zurückgestellte Produzentenfees und aufgeblähte Handlungskosten. Jedes Jahr werden ca. 100 dt. Kinofilme finanziert, von denen ca. 90 weder Zusch auer in den dt. Kinos machen (also unter 10.000 Zuschauern bleiben) noch Auslandsverkäufe oder Video/DVD-Einnahmen verbuchen können. Um das noch mal klar zu machen: 90% der in Deutschland produzierten Kinofilme erzielen weltweit in allen Medien insgesamt unter 50.000 EURO Umsatz – aber diese Filme kosten zwischen 800.000 und 7 Mio. Euro pro Film. D.h., dass dt. Regisseure und Produzenten und Schauspieler mit Tagesgagen von 2000-3000 Euro ein exzellentes Leben führen können, obwohl ihr wirtschaftliches Resultat bei fast jedem Film MINUS 90-100% des Kapitaleinsatzes ist, finanziert vom Steuerzahler, der gemäß Statistik in Deutschland im Durchschnitt pro Monat mit 3000 Euro brutto auskommen muss.
Dt. Kinos und Verleiher kämpfen um ihr überleben und müssen Teile ihres Umsatzes abführen und wissen 90% der Gelder, die sie abführen, dienen der Produktion von als Kinofilme getarnter TV-Filme oder langweiliger Arthousefilme, die niemanden interessieren und trotz massiver Förderunterstützung auch im Verleih und Vertrieb keinerlei Zuschauer erreichen. Gute Arthousefilme wie „Das Leben der anderen“, „Baader Meinhoff“ etc. sind ja in den Top 10 und finden auch ihr Publikum.
Wettbewerbsverzerrung durch Filmförderung
Jeder, der Filme mit Privatgeldern finanziert, weiß , dass sämtliche Plätze in Filmfestivals über Vitamin B vergeben werden und dieses Vitamin B gibt es zwischen den Filmförderangestellten und Festivalchefs (z.B. Berlin Kosslick als Ex-Chef der Filmstiftung NRW sorgt immer dafür, dass im Wettbewerb nur geförderte dt. Filme laufen). Privat finanzierte Filme ans TV zu verkaufen ist extrem schwer, weil die Sender ja die 100 über sie und die Förderung finanzierten Filme pro Jahr ausstrahlen müssen. Die geförderten Filme bekommen ja in der Regel auch noch Vertriebsförderung und werden so künstlich die Kinos gespült und sorgen dafür, dass bessere Filme oft keinen Platz bekommen.
Fazit
Die dt. Filmförderung ist zum Grossteil ein sich selbst feiernder (Filmpreise, Festivals, Jurys) Apparat, der staatliche Gelder nutzt, um ein gutes Leben zu haben. Pro Jahr fliessen über 200 Mio. Euro in die Taschen von ca. 50 dt. Produzenten und Produ ktionsfirmen, die obwohl sie kaum Erfolge vorweisen können und in jeder anderen Branche fast alle insolvent wären, privat zu Millionären geworden sind. Hunderte andere Produzenten werden Jahr für Jahr mit ihren Projekten abgelehnt, da nur die 50, die jedes Jahr die Förderungen abgreifen mit den Auswahljurys befreundet sind. Nehmen wir doch meinen Film MAX SCHMELING, den wir dieses Jahr mit Henry Maske uva. Darstellern drehen – für diesen Film ist kaum Filmfördergeld genehmigt worden, da ich keine Lobby bei der Förderung habe. Daher wird nun der Film über einen ganz grossen Deutschen in Kroatien gedreht. 100 andere Filme von denen Sie (lieber Leser) 90 garantiert niemals sehen werden – waren wichtiger und „erfolgversprechender“ als MAX SCHMELING.
Dt. Schauspieler bekommen 3000 – 10.000 Euro pro Tag, obwohl sie ausserhalb Deutschlands niemand kennt (frahen Sie mal in Holland wer Veronica Ferres ist), während man in Hollywood weltweit bekannte Nebendarsteller ohne Probleme für 1500 $ am Tag bekommt. Sehr interessant ist auch, dass nun überall auf der ganzen Welt in Filmfirmen Leute entlassen werden und die Preise fallen, nur in Deutschland laufen die Parties wie immer, weil ja jeder weiss: „Wir haben mit dem Markt nix zu tun, unser Geld kommt vom Staat!“. D enn die TV-Gelder sind ja im Endeffekt auch die Gelder des Steuerzahlers, solange sie von den ö.r. Anstalten kommen.
Nach m. E. lässt sich in Zeiten, wo es für viele um ihre Existenz geht, dieses System so nicht mehr aufrecht erhalten. Es ist an der Zeit der Korruption in diesem Bereich ein Ende zu bereiten und die Produktion von absurden Selbstbeweihräucherungsfilmen auf Staatskosten zu stoppen. Daher plädiere ich für das einzige System, was auch funktioniert und ja auch vom Deutschen Filmförderfonds schon eingesetzt wird – nämlich das kanadische System. Das ist ganz einfach und dafür braucht man auch keine Jurys mehr: jeder der 1 Euro ausgibt, bekommt 0,30 Euro zurück und Ende. Damit unterstützt der Staat zwar noch, schafft aber einen tollen Wirtschaftseffekt, Anreize für Privatinvestments und stellt klar, dass keine sinnlosen, langweiligen Rohrkrepierer, die überhaupt keinen interessieren, herstellt werden. Wer in der Lage ist ein Budget aufzutreiben wird dann mit 30% Rückerstattung belohnt – d.h. jeder muss sich vorher überlegen, ob es ein Publikum gibt, Vorverkäufe etc. ! Im Moment muss man nur 5-10 Jurymitgliedern solange die Füsse küssen, bis sie einem das Geld geben – was ja nicht ihres ist, sondern dem Ste uerzahler gehört.
Schlusswort
Ich bin mir sicher, dass meine Worte nur dann Konsequenzen haben, wenn die Regierungspartei und die Einzahler in die Förderung die Initiative ergreifen. Auch wenn es ja nur um 200 bis 300 Mio. Euro pro Jahr geht, was ja im Bundes- und den Länderhaushalten nicht gerade viel ist, sollte man sich trotzdem die Frage stellen: Würde die Regierung tatenlos bleiben, wenn jedes Jahr 50 Hartz 4 Empfänger 4-5 Mio. Euro überwiesen bekommen würden?
Dr. Uwe Boll
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