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Autor Thema: [Background] Der Kreis des höheren Bewusstseins  (Gelesen 78355 mal)
Beschreibung: Rujanel: Charakterbogen, Präludium, Korrespondenz
Vomo
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»Nicht schlagen - du könntest dir weh tun.«


« Antworten #90 am: Dezember 12, 2009, 01:08:11 »

Immer wenn Barnuta dachte er könne Rachamiel vielleicht einschätzen, wurde er eines Besseren belehrt. Trotzdem war er auch auf sich und seine Kletterkünste stolz. Und im Gegensätz zu Rachamiel verfügte er nicht über übermenschliche Fähigkeiten, die für ihn den Abstieg zu einem Kinderspiel machten.

Doch derartige Gedanken waren bedeutungslos. Sie hatten es beide hier herunter geschafft und Barnuta vertraute sich und sein Leben voll und ganz dem Salubri an. Entsprechend aufmerksam vernahm er die warnenden Worte Rachamiels und schaute sich orientierend um.

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»Gute Nacht, da draußen - was immer du sein magst.«
Wuschel
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« Antworten #91 am: Dezember 12, 2009, 15:24:04 »

Die Tropfsteine hatten in dieser tieferen Ebene eine enorme Größe erreicht. Sie überragten Barnuta großteils.
Durch sein außergewöhnliches Gedächtnis und seine gute Wahrnehmung, trotz der kurzen Sichtweite, die durch die eng stehende Formation der Steine den Strahl der Laterne blockiert wurde, war er sich sicher, daß sie für dieses Labyrinth nicht lange brauchen würden.
In der Stille dieses Moments drang ein leises Geräusch an sein Ohr: Ein klagendes Stöhnen.
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« Antworten #92 am: Dezember 12, 2009, 16:36:23 »

Barnuta warf einen vergewissernden Blick zu Rachamiel, ob dieser den Laut ebenfalls vernommen hatte. Orientierend schaute er sich um, doch bei der Vielzahl der steinernen Säulen war die Richtung, aus welcher das Geräusch gekommen war, nur schwer auszumachen.

Barnuta versuchte sich lautlos mit Rachamiel über die weitere Vorgehensweise zu verständigen und bedeutete ihm, er möge vorangehen.
« Letzte Änderung: Dezember 12, 2009, 21:05:51 von Vomo » Gespeichert

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« Antworten #93 am: Dezember 26, 2009, 15:58:11 »

Rachamiel nickte: Er hatte das Stöhnen auch wahrgenommen.
Barnuta schätzte, daß die Strecke, die sie zu gehen hatten, etwa 1000 Schritt messen würde - Luftline. Wie lange sie durch die Bögen, die das Labyrith schlug, brauchen würden, konnte er nicht sagen.

Rachamiel schien sehr gute Augen zu haben, denn er nutze die Fackel mehr, um Barnuta einige Stellen auszuleuchten, die Stolperdrähte oder Schlingen verbargen. Was sie auslösen mochten, lag in einem gespenstischen Nebel verborgen, der, je näher sie ihrem Ziel kamen, dichter wurde. Die Lampe leuchtete so oder so nicht weit, denn ständig wurde der Lichtstrahl von den fingerähnlichen Tropfsteinen unterbrochen.
Sie mussten verschnörkelte Linien ziehen, um voran zu kommen. Manchmal konnte Barnuta eine Abkürzung finden, indem sie sich dort wo die Steine Dünner gesäht waren, zwischen ihnen hindurchquteschten. Eine ganze Weile gingen sie, bis sie sich im Zentum des Labyrinths befanden

Sie bogen in einem schnurgeraden Gang ein. Aus ihrer Perspektive schätzte Barnuta, daß er von ihrem Ausgangspunkt aus diagonal verlief, also leicht abfallend. Rachamiel ging langsamer voran und sah sich währendessen ruckartig um. "Hier stimmt ewas nicht... Ich höre etwas," raunte er Barnuta zu.

« Letzte Änderung: Dezember 26, 2009, 16:54:11 von Wuschel » Gespeichert
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« Antworten #94 am: Dezember 26, 2009, 17:50:28 »

Barnuta verharrte in der Haltung, die er gerade hatte und warf dem Salubri einen kurzen fragenden Blick zu. Dann schloß er die Augen und lauschte in die Stille.

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« Antworten #95 am: Dezember 27, 2009, 15:17:18 »

Barnuta hatte sich nicht getäuscht.
Er nahm ein mahlendes Geräusch war: Stein auf Stein.
Ein Knacken begleitete es.
Zunächst dachte er an ein Mühlrad, doch es kam näher.
Schnell.
« Letzte Änderung: Dezember 28, 2009, 09:56:38 von Wuschel » Gespeichert
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« Antworten #96 am: Dezember 27, 2009, 22:03:20 »

In dem Augenblick, als er das Geräusch vernahm, wurde Barnuta bewusst, was es zu bedeuten hatte. Seine Augen waren schreckgeweitet, als er zum oberen Ende des abschüssigen Weges zurückblickte; darauf gefasst einen riesigen Felsen auf sich zurollen zu sehen. Aber diesen Anblick wartete er gar nicht erst ab. Mit stimmloser Stimme flüsterte er dem Salubri so laut wie es ihm nur möglich war ein Wort zu: "Lauft!"

Im selben Moment schnellte er den abwärts führenden Pfad hinab, während er so gut es ging dabei die Seiten des Pfades nach Nischen absuchte, in denen er und sein Begleiter sich in Sicherheit bringen konnten. Ob Rachamiel seine Warnung verstanden hatte und ihm nun folgte wusste er nicht, doch wagte er es auch nicht, den Kopf zu wenden und sich zu vergewissern.
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« Antworten #97 am: Dezember 28, 2009, 10:18:30 »

Barnuta lief im Blindflug den Pfad entlang, denn der dichte Nebel bedeckte den Boden. Welche Fallen dort noch lauern mochten, wagte er nicht zu erahnen, er konnte nur auf sein Glück hoffen.
Er hörte, wie Rachamiel ebenfalla anfing zu laufen, doch hinter ihm blieb, obwohl Barnuta sicher war, daß er ihn mit Leichtigkeit hätte überholen können.

Schnell - ob es schneller war als er lief, konnte er nicht sagen - kam das Geräusch des Ungetüms hinter ihm näher. Wie ein unerbittliches Monster wurde es lauter, sodaß das Knacken bald zu einer tosenden Welle wurde, die sein Gehör betäubte. Der Nebel wurde hinter ihm aufgewirbelt und nahm ihm noch mehr die Sicht nach vorn.
Die Tropfsteine standen Spalier. Es war unmöglich, sich weit genug zwischen sie zu drängen, um dem drohenden tosenden Unheil zu entgehen, ohne sich in der Geschwindigkeit, die er bergablaufend erreicht hatte auf den Nadelspitzen Steinen aufzuspießen. Ihm blieb nur weiter zu laufen, in der Hoffnung, daß Rachamiel etwas tat.

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« Antworten #98 am: Dezember 28, 2009, 20:50:08 »

Wie immer, wenn Barnuta in Gefahr war, begann auch diesmal sein Geist sich der Panik zu wiedersetzen. Während sein Körper den Weg hinab rannte begann Barnuta in Gedanken kühl kalkulierend seine Möglichkeiten zu betrachten und die damit verbundenen Chancen abzuwägen. Sein Blick glitt über die Stalagmiten und Stalagtiten, deren Oberflächen nicht den Eindruck erweckten, als würden sie Halt bieten, wenn man versuchte an ihnen hinaufzuklettern. Auch über sich erblickte er keine Möglichkeit, einen Halt zu finden und sich hochzuziehen. Ganz abgesehen davon, dass er nicht wusste, wie groß das rollende Etwas hinter ihm war und es bestimmt auch sehr viel - zu viel - Zeit gekostet hätte, die Flucht nach oben anzutreten. Die instinktiv nach vorne angetretene Flucht war das einzig richtige, was er hatte tun können. Noch einmal versuchte er sein Tempo zu forcieren und suchte fiberhaft nach einem sicheren Fluchtweg. Eine Wegbiegung oder ein ausreichender Spalt zwischen den sehr dicht stehenden Tropfsteinsäulen wären denkbare Optionen für ein Ausweichen gewesen, doch im Moment war weder das eine noch das andere zu entdecken.

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« Antworten #99 am: Dezember 29, 2009, 17:52:13 »

Hätte es einen Ausweg gegeben, wäre es wohl keine Falle gewesen. Auch wenn diese Erkenntnis ihn nur am Rande streifte: Der Erbauer hatte es auf seinen Tod abgesehen.
Das spürte er deutlich, denn plötzlich war unter seiner Fußspitze, die eigentlich festen Stand suchte, um sich weiter nach vorn zu katapultieren, Leere.
Instinktiv krallten sich seine Zehen um die Kante.

Er stieß sich ab...

... übersprang einen gähnenden Abrund, an dessen Rand sich der seltsame Nebel kreisrund in die Tiefe ergoss.

... um sicher und wieder festen Boden unter sich spürend zu landen, nachsem er mehr als eine Körperlänge weit gesprungen war.
Er konnte den Abstand, den er schon zu seinem Verfolger gewonnen hatte, noch vergrößern.
Das einzige, daß seinem Blick etwas anderes bot als sich endlos aneinander reihende Steinnadeln, war die Felswand, die in der Geschwindigkeit auf ihn zukam. Die mit eisernem Griff gehaltene Laterne brannte noch. Sie offenbahrte mit ihrem wild in alle Richtungen stechenden Strahl direkt in Rollrichtung ein großes, beinahe keisrundes Loch. Doch so sehr es als Rettung erschien, die Lampe enthüllte, das die Aussparung kaum zwei Schritte tief war. Wie zwischen Hammer und Amboss würde er sich fühlen, wenn er nicht schnell einen Ausweg fand.
Noch wenige Augenschläge, bis er geradewegs hineinlaufen würde.
« Letzte Änderung: Januar 10, 2010, 02:31:30 von Wuschel » Gespeichert
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« Antworten #100 am: Dezember 29, 2009, 19:30:33 »

Barnuta stoppte seinen Lauf. Es wurde ihm schlagartig klar, dass das, was da hinter ihm und dem Salubri zu hören war sie bisher nur vorangetrieben hatte. Genau auf diese kreisrunde Öffnung zu. Was dahinter auf sie beide warten würde vermochte er nicht zu erahnen. Noch einmal schaute sich Barnuta aufmerksam um.

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« Antworten #101 am: Januar 05, 2010, 18:18:34 »

Sein Blick glitt über den Boden, doch er konnte wegen des Nebels nichts erkennen.
Er folgte den Reihen der Stalagmiten, die wie Groteske disharmonische Orgelpfeifen seinen Weg flankierten.
Erneut prüften seine Augen das Ende des Weges.
Rachamiel holte nach zwei Herzschlägen auf.
Zuerst hatte er nur die Nische, die für nichts anderes Gedacht war, als das, was hinter ihnen herrollte, abzubremsen, betrachtet.
Doch links davon waren die letzten Tropfsteine abgebrochen, wobei er sich unweigerlich Fragen musste, wie oft das Etwas diesen Berg schon heruntergerollt war, denn die Steine waren weit unten abgebrochen, und dort, wo die oberschenkelstarken Zapfen zum Liegen gekommen waren, bildete sich bereits ein Mineaturwald aus weiteren Tropfsteinen.
Wieder war kaum ein Herzschlag vergangen.
Rachamiel lief an ihm vorbei, er hatte wohl nicht damit gerechnet, daß Barnuta stehen blieb. Er sah nicht den Ansatz des Anhaltens Rachamiels, sondern blieb immernoch an den fehlenden Steinen hängen - dem scheinbar einzigen Ausweg aus der tödlichen Falle.
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« Antworten #102 am: Januar 05, 2010, 19:17:00 »

Die Zeit drängte. Nachdem Barnuta sich kurz umgeschaut hatte, realisierte er, dass die Öffnung in der Wand am Ende des Ganges viel größer war, als die Lücke, welche vor Jahren in die Reihe der Tropfsteine geschlagen wurde. Was auch immer hinter ihnen her rollte, würde es schwerer haben die Richtung zu wechseln und durch diese kleine Lücke zu folgen, als den geradlinigen Weg durch die große Öffnung zu nehmen.

Diese Überlegungen schossen Barnuta im Bruchteil eines Augenblicks durch den Kopf und entsprechend schnell war eine Entscheidung gefällt. Barnuta startete wieder durch und eilte auf die Lücke zu wobei er den vorbeieilenden Rachamiel noch versuchte an der Schulter zu ergreifen und mit sich zu reißen. "Hier entlang", rief er ihm zu.
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« Antworten #103 am: Januar 07, 2010, 15:47:59 »

Als Barnuta weiterlief und an Rachamiel zog, damit er seinen Lauf nicht weiter verlangsamte, kam ihnen der Fels bedrohlich nahe.
Aus dem Augenwinkel nahm Barnuta die riesige graue Kugel war. Sie überragte ihn um ein paar Spann.
Die Größe hielt beide nur dazu an, die wenigen Schritte, die noch zwischen ihnen und der rettenden Lücke lagen, zu beschleunigen.
Noch zwei Herzschläge Zeit...

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« Antworten #104 am: Januar 07, 2010, 17:23:00 »

Die große Gefahr noch aus dem Augenwinkel realisierend mobilisierte Barnuta noch einmal alle Reserven und hechtete auf die rettende Lücke zu.

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