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Autor Thema: Intime: [Wraith 2001] Präludium: Marie  (Gelesen 44138 mal)
medusas child
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« Antworten #15 am: Dezember 20, 2007, 10:06:37 »

Marie starrt Vesna noch einen Moment ungläubig und verblüfft an. Sie ist es nicht gewohnt, in dieser auffordernden Weise, Anweisungen entgegen zu nehmen. Wenn sie ehrlich zu sich selbst wäre, würde sie sich eingestehen müssen, dass sie gar keine Konversation mit anderen Menschen gewohnt ist.
Sie fühlt sich für einen Moment so hilflos... so klein... so ausgeliefert.

Noch immer ist ihr Mund leicht geöffnet vor Verblüffung über das - nun fast forsch anmutende - Auftreten der Kleinen. Wie von unsichtbaren Fäden gelenkt hebt und senkt sich ihr Kopf: Die Andeutung eines Nickens.

Marie wendet sich nun schnell und hektisch von Vesna ab. Ihre schweißnasse Hand legt sich um den Knauf der Eingangstür. Um ihn zu drehen, muss sie so fest zupacken, dass die Knöchel ihrer Hand hell unter der Haut hervortreten. Sie merkt nichts. ihre Gedanken schwimmen noch immer in dem hilflosen Morast vor sich hin. Schwanken auf und ab. Keine klaren Worte mehr in ihrem Kopf. Keine klaren Bilder. Nur Reflex... er flüstert nur ein einziges verständliches Wort durch den schwammigen Brei, der ihren Kopf erfüllt, hindurch: FLUCHT!

Marie drückt die schwere Tür auf und läuft schnellen Schrittes das Treppenhaus hoch. Ohne sich nocheinmal nach Vesna umzuschauen. Vorbei am Treppenabsatz des vierten Stocks, an dem sie normalerweise beginnt, die Anstrengung in ihren Beinen und ihrer Lunge zu spüren. Diesmal spürt sie nichts. Nichteinmal als sie ihre Wohnungstür im siebten Stock erreicht. Nur das Schwindelgefühl ist noch da.

[Marie's Appartement]

Mechanisch schließt sie die Tür auf. Tritt ein. Lässt die Einkaufstasche im Flur kraftlos zu Boden sinken und während sich eine Hand noch nach hinten wendet, um der Tür genug Schwung zu geben, dass sie von selbst ins Schloss fallen kann, stürzt Maries Körper bereits ins Badezimmer, um sich vor der Kloschüssel kniend, ausgiebig zu übergeben.

...

Nachdem Marie aus dem Badezimmer herauskam, ging es ihr wieder besser. Das Chaos in ihrem Kopf hatte sich beruhigt und sie konnte wieder klar denken.

Sie hasste diese Panikattacken! Und doch konnte sie nichts dagegen tun.

Sie hatte sich auf ihr Bett gesetzt und angefangen nachzudenken. Und sie war zu dem Schluß gekommen, dass Vesna nichts dafür konnte. Sie wollte ihr nichts böses... sie war doch nur ein nettes Mädchen, dass sich mit ihr unterhalten wollte.

Also hatte Marie angefangen, alles für die Ankunft Vesnas Vorzubereiten. Sie hatte die Berge sauberer Wäsche aus den Wäschekörben in ihren Schrank gestopft, ihre DVDs, die sich auf und vor dem Fernseher stapelten, wahllos in irgendwelche Hüllen gesteckt und diese im Regal verstaut, hatte die Manuskripte geordnet und mit ihrem eigenen sorgsam in eine Schublade des Schreibtischs gelegt. Danach wurden die Stifte, die auf dem Schreibtisch verstreut lagen und die Berge von unerledigtem Papierkram Opfer ihrer aufräumenden Schaffenskraft. Zuletzt wanderten noch die Schuhe im Flur in den Garderobenschrank, bevor die Sammlung leerer Fast-Food-Pappschachteln vom Taiwan-Express um die Ecke das Ende ihres kläglichen Daseins auf dem Boden neben dem Fersehsessel erreicht hatte. Zu guter Letzt schwang Marie noch einmal den Staubsauger durch die Wohnung.

...

Marie ist gerade dabei den Abwasch zu tätigen, als ihr auffällt, wie spät es bereits geworden ist. Im Hintergrund läuft der Ferseher und die Stimme des Nachrichtensprechers von CNN, die ihr so vertraut ist, übt eine beruhigende Wirkung auf sie aus. Ihr Blick schweift ruhig aus dem kleinen Fenster in der Küche, aus dem man nichts als die benachbarte Häuserwand erblicken kann. Dabei fällt ihr eine dicke Spinnwebe zwischen der Decke und der Gardinenstange auf.

Staubwischen hab ich vergessen!... Nee, das wäre wirklich zuviel des Guten. Manchmal kann ich echt froh darüber sein, dass die Wohnung so klein ist. Wenn ich noch mehr Platz hätte, mich auszubreiten, würde mir mein eigenes Chaos wahrscheinlich vollends über den Kopf wachsen...

Marie stellt das letzte Glas auf die metallene Ablagefläche der Spüle. Sie hat noch nicht bemerkt, wie ruhig sie mittlerweile ist. Wäre sie sich dessen bewusst gewesen, wäre sie sicherlich wieder in Panik ausgebrochen.

So langsam bin ich schon gespannt darauf, was Vesna von mir will. Sie wird mich ja nicht ohne Grund angesprochen haben.

Marie stellt einen Topf mit Wasser auf den Herd. Sie hatte den Entschluss gefasst, dass sie etwas kochen könne, schließlich war es bereits früher Abend, und selbst wenn die Hitze des Tages noch nicht aus den Häuserschluchten gewichen war, verspürt sie nun doch etwas Hunger. Seit dem Frühstück hatte sie nichts gegessen, war sie doch gleich nach dem Einkauf ihres Mittagessens an die Arbeit gegangen.

Vielleicht liegt ihr etwas auf der Seele, dass sie loswerden muss? Und vielleicht hat sie niemanden, dem sie sich anvertrauen kann?

Marie zieht eine Packung "Macaroni & Cheese" aus dem Schrank. Sie reißt die Packung auf, aber bevor sie den Inhalt in den Topf schüttet, hält sie inne. Sie stellt die geöffnete Packung neben das saubere Geschirr auf der Spüle und bückt sich, um eine weitere Packung aus dem Schrankzu ziehen, die sie neben der anderen abstellt. Sie stellt den Herd ab und zieht den Topf mit dem kochenden Wasser von der Flamme runter. Dann gießt sie noch etwas mehr Wasser in den Topf.

Sie war zu dem Entschluss gekommen, dass sie mit dem Essen noch etwas warten würde. Sie wollte Vesna fragen, ob sie mit ihr Essen würde.

Der Anblick des Wassers im Topf lässt Marie für einen Moment stutzen. Es kommt ihr so seltsam viel vor. Seit sie von ihren Eltern in Atlanta weggezogen war, hatte sie nicht mehr für mehr als eine Person gekocht - wenn man das überhaupt Kochen nennen durfte.

Vielleicht wird Vesna daheim schlecht behandelt. Ich würde es Dimitrios zwar nicht zutrauen, aber wer kann das wissen. Und wenn ich mir so die anderen Leute aus dem Viertel anschaue, dann könnte ich schon nachvollziehen, wieso sie sich in so einer Sache an mich wenden würde. Schließlich sind die anderen nicht gerade das, was man die 'vorbildliche Familie' nennen sollte... Aber ich kann mir das bei Dimitrios gar nicht vorstellen. Nein, beim besten Willen nicht. Ich hatte immer das Gefühl, als wäre er so etwas wie die gute Seele des Viertels.

Marie schlurft zurück in ihr Zimmer und stellt sich an das offene Fenster, um einen grüblerischen Blick auf "ihr" Viertel hinabzuwerfen.
« Letzte Änderung: Februar 28, 2008, 20:05:59 von medusas child » Gespeichert
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« Antworten #16 am: Dezember 20, 2007, 10:07:01 »

Der übliche Lärm dringt zu Marie hoch: der Lärm der Strasse, unterschiedliches Sprach und Stimmengewirr, Hupen der Autos, Hin und wieder ein Martinshorn, das Gebell von Hunden. Und das leise Schluchzen, aus der Wohnung gegenüber das Marie immer wieder wahrnimmt. Sie sieht wie ein Schatten anscheinend die Vorhänge zuzieht.

Die defekte Neonreklame am Ende der Strasse, welche Tag und Nacht am blinken ist, scheint heute ausgefallen zu sein.

Marie bekommt mit wie sich in der Wohnung unter ihr, das alte Ehepaar wieder streitet, wie auf der kleine Gasse im Hinterhof ein paar Jugendlich mit Crack dealen. Sie sieht eine alte Frau in Lumpen, die Mülltonnen nach Nahrung absuchen.

Die Sonne brennt immer noch erbarmungslos auf die Stadt, es erweckt den Anschein als ob New York, verbnrannt werden soll. Doch im laufe der Stunden, lässt die Erbarmungslosigkeit der Hitze nach.

Es kehrt scheinbar Ruhe ein in Maries Viertel.

Der Vorhang in der Wohnung gegenüber wird wieder aufgezogen, von einem Mädchen, vielleicht gerade 16 Jahre alt. In dem kurzen Augenblick sieht Marie tiefe, traurige, braune Augen. Das Mädchen scheint asiatischer Herkunft zu sein.

Die alte Frau am Ende der Strass, hat scheinbar ein Stück altes Brot gefunden, die jugendlich habe ihr ihre Reste gegeben. Die alte Neonreklame blinkt wieder schwach.

Marie wird aus ihren Gedanken gerissen, als es an der Tür schellt...
« Letzte Änderung: Februar 28, 2008, 20:06:20 von medusas child » Gespeichert

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« Antworten #17 am: Dezember 20, 2007, 10:07:34 »

Auch wenn Marie, seit sie in dieser Stadt wohnt, eine eine dicke und undurchdringliche Schicht der Gleichgültigkeit um sich herum geschaffen hat, gehen die Eindrücke ihrer Umwelt nie vollkommen spurlos an ihr vorüber.
Diese Barriere scheint bei genauerer Betrachtung nicht gegen die Wahrnehmung der Sinneseindrücke wirken zu können, sondern vielmehr ihre eigenen Gefühle, die sie beim Anblick des Greuels um sie herum empfindet, von ihr fernzuhalten.
Die Augen der jungen Asiatin lösen immer wieder einen lauten, gellenden Schrei des Entsetzens und der Rebellion in ihr aus, aber ihre "inneren Ohren" versagen den Dienst. So dass sie, als sie den dunklen, traurigen Blick wieder einmal durch die Vorhänge des Fensters wahrnimmt, so reagiert, wie es so viele Menschen tun:
Sie schaut weg.
Sie sieht es nicht.
Weil sie es nicht sehen will.
...Und somit existiert es nicht.

...

Es klingelt an der Tür.
Und das Klingeln reißt Marie aus den Wänden ihres Geistes hinaus, in die sie sich zurückgezogen hatte.
Traumwandlerisch und noch immer auf ihre ganz eigene Art apathisch geht sie zur Eingangstür der Wohnung, schaut durch den Türspion ohne wirklich wahrzunehmen, wen sie da sieht und öffnet wie betäubt die Tür...
« Letzte Änderung: Februar 28, 2008, 20:06:36 von medusas child » Gespeichert
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« Antworten #18 am: Dezember 20, 2007, 10:07:53 »

"Es ging doch schneller als ich dachte..." plappert Vesna schon fröhlich los. Sie umarmt Marie herzlich, zumindest versucht sie es. Vesna trägt ihre langen Haare diesmal offen, in groben Locken, fallen sie ihr sanft auf die Schultern. Sie trägt eine schlichte, zerrisene Jeans und eine schwarzes Tanktop. In der Rechten Hand, hält sie einen Korb, aus dem es herrlich heraus duftet.

"Tut mir leid, das ich dich heute morgen, so überfallen habe..." Sie hält inne und sieht Marie besorgt an
"Ist alles in Ordnung mit dir? Du wirkst abwesend.. fehlt dir was?"  Deutlich hört Marie in Vesnas Stimme den Klang von Besorgnis.
« Letzte Änderung: Februar 28, 2008, 20:06:48 von medusas child » Gespeichert

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« Antworten #19 am: Dezember 20, 2007, 10:08:36 »

Wie zu erwarten war, weicht Marie geistesgegenwärtig dem Versuch einer Umarmung durch Vesna aus, indem sie die Tür weiter öffnet und, um den Mädchen das Eintreten zu ermöglichen, einen Schritt in den Flur zurückweicht. Sie holt mit ihrem freien Arm zu einer weitläufigen Geste aus: "Hi, komm doch herein."

...Maries Ohren vernehmen zwar die Worte, aber wirklich sicher, dass sie sie gesprochen haben soll, ist sie sich nicht...

"Mit mir ist alles in Ordnung. Nur die Hitze macht mir ein wenig zu schaffen. Echt teuflisch!"

...alles in Ordnung? Marie bezweifelt es stark...

"Dort ist die Küche, nimm doch Platz und fühle dich wie zuhause. Ich wollte gerade etwas kochen, hast du auch Appetit?"

...irgendetwas ist ganz und gar nicht in Ordnung! Aber Marie's Kopf fühlt sich in diesem Moment an, als sei er mit Zuckerwatte ausgekleidet, an der jeder Gedanke wie an einem Fliegenfänger haften bleibt, bevor er durchdacht werden kann. Dazu noch dieses hässliche Rauschen des eigenen Atems in den Ohren, das alles andere so fern und hallend wirken lässt. Ihr ist etwas schwindelig...

Marie deutet mit einem feinen, höflichen Lächeln auf die beiden Packchen in denen alles für ein einfaches Nudelgericht schlummert und blickt eine Antwort abwartend Vesna an.

« Letzte Änderung: Februar 28, 2008, 20:07:00 von medusas child » Gespeichert
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« Antworten #20 am: Dezember 20, 2007, 10:14:13 »

Vesna lächelt leicht amüseiert als MArie auf die Fertiggerichte deutet.

"Nun, ich hoffe du bist mir nicht böse, ich habe Reste von unserem Abendessen mitgebracht. Meine Brüder haben gekocht und es war zu schade um es einfach wegzuwerfen... ich dachte du kriegst selten was Gutes..." verlegen blickt Vesan erst zu Marie und dann zu ihrem Korb. Sie betritt die Tür in Maries Appartment, schaut sich ein wenig um.

"Dein Appartment ist wirklich gemütlich..." Schliesslich geht Vesna zum Küchentisch um dort Platz zu nehmen. Sie wirkt ein wenig nachdenklich, sieht dann leicht erschrocken auf...

"Oh, Verzeih mir ich war unhöflich.." ihre Hand berührt kurz ihre Lippen, "ähm , wenn dir die Hitze zu schaffen macht... hm möchtest du lieber alleine sein? Ist es dir unangenehm das ich hier bin, oder willst du vielleicht ins Schwimmbad?" ihr Stimme überschlägt sich leicht, als sie auf Marie eingeht.

Ein leichter Windhauch streift durch das Appartment, de Wind bringt eine leichte Kühlung. Er duftet nach einem Neuanfang. Doch etwas is seltsam... das leise Flüstern das mit dem Wind zu kommen scheint.
« Letzte Änderung: Februar 28, 2008, 20:07:10 von medusas child » Gespeichert

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« Antworten #21 am: Dezember 20, 2007, 10:14:39 »

Marie schweigt verlegen, während Vesna die Wohnung betritt und am Küchentisch Platz nimmt. Sie fühlt sich so seltsam, schwindelig und wie in Watte gepackt. Außerdem ist ihr Kreislauf nicht zuletzt durch die große Hitze des nun vorbeigehenden Tages stark aus dem Gleichgewicht geraten.
Sie möchte sich ersteinmal setzen, bevor ihre Pudding gleichenden Beine den Dienst versagen. Also rückt sie sich den zweiten Stuhl an dem kleinen Tisch zurecht und lässt sich nieder sinken.

"Du hast etwas zu essen mitgebracht. Das ist aber lieb von dir. Ich hätte dir wirklich nichts 'Gutes' bieten können. Deine Brüder haben es gekocht...?", wiederholt Marie ungläubig, scheint aber keine weitere Bestätigung zu erwarten, und hebt schließlich das Tuch über dem Korb leicht an, damit sie einen Blick hinein werfen kann.

über Vesnas Kompliment, dass das Appartement gemütlich sei, freut sich Marie, aber trotzdem entgeht ihr nicht, dass das Mädchen nachdenklich wirkt. Marie entscheidet sich aber, in diesem Moment noch nicht nachzuhaken, schließlich weiß sie, wie unangenehm es ist, wenn jemand in so einer Situation mit der Tür ins Haus fällt. Vesnas Themenwechsel kommt ihr somit sehr gelegen und sie steigt gerne - wenn auch etwas unbeholfen - darauf ein:
"Nein, ich freue mich, dass du da bist..." - eine Aussage, die nicht ganz der Wahrheit entsprach - "Wärst du nicht vorbeigekommen, hätte ich den Abend sicherlich vor dem Fernseher verbracht." Ihre Stimme war leise und sanft und stand im harten Kontrast zu ihrer klaren, deutlichen Aussprache, die fast an einen Nachrichtensprecher erinnern ließ.
"Ins Schwimmbad zu gehen wäre an sich keine schlechte Idee..." ...aber ich habe nicht einmal einen Badeanzug! "...aber das nächste Schwimmbad liegt über eine halbe Stunde entfernt und ist sicherlich bis zum Rand voll mit Menschen!" Bei diesem Gedanken erschauderte Marie innerlich, allerdings drang von diesem Schaudern nicht viel zu dem Lächeln durch, dass sie Vesna schenkte.

"Und außerdem müssen wir jetzt ersteinmal die Leckereien angehen. Wie sieht es aus, hast du schon gegessen?" Marie stand auf, um aus den Hängeschränken über den Küchenarmaturen Geschirr und Besteck hervorzuholen.

...Marie lauschte nur mit einem Ohr auf Vesnas Antwort, mit dem anderen verfolgte sie gebannt das Wispern des aufziehenden Windes...

« Letzte Änderung: Februar 28, 2008, 20:07:20 von medusas child » Gespeichert
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« Antworten #22 am: Dezember 20, 2007, 10:15:00 »

Als Marie den Tuch von Korb hebt strömt ihr ein verführeischer Duft entgegen. Im Korb befinden sich kleine selbstgebackene Brote gefüllt mit Käse und Fleisch, ein kleiner Topf der noch warm ist, aus dem es herrlcih heraus duftet. Marie entdeckt noch ein Schale Gebäck eingetaucht in einer Zucker Lösung. Vesna beobachtet Marie dabei lächelnd. Auf Maries Ungläubige Frage hin nickt sie nur.

"Fernsehen? ich mag das Fernsehprogramm nicht, es stumpft ab und man hat das Gefühl zu verblöden. Hmm hast du Lust raus zu gehen? In den nahegelegenen Park... wir könnte ja picknicken?" erwidert Vesna, ihr Stimme schint sich zum Ende des Satzes vor Aufregung fast zu überschlagen.

"hm... mit dem Schwimmbad hast du sicher recht. Aber es gibt ein kleines hier in der Nähe. Das wär nicht allzu voll...ne, gegessen habe ich ncoh nicht ich wusste ja das ich hier bin und wollte dir Gesellschaft leisten." erwidert sie lächelnd. Mit einaml wirkt Vesan unglaublich erleichtert.

Der Wind streift sanft Maries wange, das flüstern des Windes ist kein flüstern... Marie hört leise Schreie, ein Schluchzen, Worte der Trauer..doch da ist noch was anderes. Der Wind trägt noch mehr in sich, fast spielerisch dringen die Worte an Maries Ohr heran....Liebe....
« Letzte Änderung: Februar 28, 2008, 20:07:29 von medusas child » Gespeichert

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medusas child
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« Antworten #23 am: Dezember 20, 2007, 10:15:22 »

Marie steht an einem der Schränke und holt zwei Teller heraus.

"Also 'vor dem Fernseher' ist nicht unbedingt gleichbedeutend mit 'fernsehen'. Ich dachte eher an meine 'Vom Winde verweht'-DVD." Marie musste schmunzeln, weil es ihr selbst absurd vorkam, dass sie den Film wahrscheinlich heute zum fünften Mal in den letzten zwei Wochen angesehen hätte, wäre Vesna nicht vorbeigekommen.

"Picknicken? Also ehrlich gesagt werde ich nicht von der unbändigen Lust mich von hunderten Schnaken und anderen Stechmücken aussaugen zu lassen angetrieben, das Haus heute Abend noch einmal zu verlassen..." ...und erst recht nicht davon, mir von lauter vorbeilaufenden Joggern und Passanten auf den Teller starren zu lassen!

Marie zieht eine der zwei schmalen Schubladen unter der Küchenanrichte heraus und kramt in den Besteckkästen nach dem klassischen Duett 'Messer & Gabel' in doppelter Ausführung.

"Eine wichtige Sache hast du übrigens vergessen." Marie dreht sich wieder zu Vesna um und beginnt den Tisch zu decken. "Wenn wir das alles gegessen haben, sollten wir nicht mehr schwimmen gehen." Marie gab sich Mühe ihre Abneigung gegen die Idee hinter diesem - ihr vollkommen logisch anmutenden - Grund zu verstecken.

Marie überblickt den Tisch. Da fehlt noch was!

Wieder dreht sie sich herum und holt nun noch zwei Tassen aus dem Schrank. Diese Tassen an den Henkeln über die Finger der linken Hand baumelnd greift sie nach der Kaffeekanne und öffnet danach mit der rechten den Kühlschrank um eine Tüte Milch herauszuholen.

"Zucker?"

In dem kurzen Moment der Stille zwischen dieser Frage und Vesnas Antwort venimmt Marie die Schreie, das Schluchzen und dieses eine Wort: LIEBE.

Erschrocken zuckt sie zusammen. Ihre Augen weiten sich. WAS?...
Marie scheint sich vollkommen sicher, dass es nicht Vesnas Stimme war, die sie gerade vernommen hatte. Diese Gewissheit stellt ihr unter einem kalten Schauer jedes einzelne Härchen im Nacken auf.

Sie wirbelt herum und blickt Vesna mit ihren noch immer schreckgeweiteten Augen fragend an.
« Letzte Änderung: Februar 28, 2008, 20:07:42 von medusas child » Gespeichert
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« Antworten #24 am: Dezember 20, 2007, 10:15:46 »

Vesna legt den Kopf schief und sieht fragend zu Marie
"Was ist vom Winde verweht?" scheinbar scheint sie dieses grandiose Meisterwerk des amerikanischen Kinos nicht zu kennen. Die Stars der 40er Jahre in den USA bildgewaltig Szene gesetzt. Allein das brennende Atlanta im Hintergrund ist ein wunderbare Szene.

" Wenn du nicht magst können wir ja auch hier bleiben.." erwidert Vesna ruhig, aber dennoch vergnügt. Sie beobachtet wie Marie Besteck herausholt und den Tisch einzudecken.

Nachdem Marie ihre Einwände gegen das Schwimmen scheinbar logisch hervorgebracht hat nickt Vesna nur zustimmend. Schweigen holt sie all die warmen Leckereien aus dem Korb. Den Topf stellt sie nochmal auf den Herd um ihn zumindest kurz zu erwärmen. Sie sieht zu Marie als diese sich umdreht mit den beiden Tassen in der Hand:

"Danke, nur Milch... ich mag keinen Kaffee" erwider Vesna und rümpft dabei leicht ihre Nase.
"Er schmeckt mir nicht... ich hoffe du bist nicht böse..."

Als Vesna Marie mit dem Blick voller Schrecken ansieht,  ergreift sie Marie an den Armen. Das Lächeln ist nun verschwunden.

"Marie was ist los?" fragt sie sehr ernst.
« Letzte Änderung: Februar 28, 2008, 20:07:52 von medusas child » Gespeichert

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« Antworten #25 am: Dezember 20, 2007, 10:16:21 »

Jetzt ist es wieder weg!

"Ich weiß nicht... ich dachte kurz, ich hätte..."

Maries übliche Blässe war mittlerweile dem fahlen Weiß von ungelöschtem Kalk gewichen. Sie atmet noch einmal tief durch und während sich ihre, um die Milchpackung verkrampften, Finger wieder lösen, versucht sie sich noch einmal auf die Stimmen aus dem Nichts zu konzentrieren.

Nichts!

"Ich glaube, ich habe nur mal wieder Gespenster gesehen!" versucht sie Vesna - und nicht zuletzt auch sich selbst - zu beruhigen.

« Letzte Änderung: Februar 28, 2008, 20:08:00 von medusas child » Gespeichert
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« Antworten #26 am: Dezember 20, 2007, 10:16:47 »

"Setze dich hin, Marie. Du siehst so bleich aus wie der Tod."

Vesna nimmt ihr schnell die Milchpackung aus der Hand, versucht anschliessend dafür zu sorgen, dass Marie sich setzt.
Schliesslich kniet sie sich vor Marie hin, nimmt ihr Hände in ihre und schaut zu ihr.

"Erzähle es mir bitte, vielleicht kann ich dir ja helfen..." schnell hält Vesna inne, doch Marie nimmt diesen leisen geheimnisvollen Klang ihrer Stimme deutlich wahr....
« Letzte Änderung: Februar 28, 2008, 20:09:19 von medusas child » Gespeichert

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« Antworten #27 am: Dezember 20, 2007, 10:17:09 »

Marie lässt sich wie eine Marionette ohne freien Willen von dem Mädchen führen.
Nachdem sie auf dem Stuhl platzgenommen hat, schluckt sie ersteinmal schwer.

"Ich hatte nur für einen Moment das Gefühl..." nocheinmal tief durchatmen "...als hätte ich jemanden sprechen gehört... oder sowas in der Art."
« Letzte Änderung: Februar 28, 2008, 20:09:36 von medusas child » Gespeichert
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« Antworten #28 am: Dezember 20, 2007, 10:17:35 »

Vesna hört sich das sehr ruhig an, scheint nur leicht zu nicken.

"Hast du verstanden was gesagt wurde? Hast du das öfter?" fragt Vesna behutsam.
Sie kniet immer noch vor Marie und versucht ihr ein Gefühl von Sicherheit zu geben.
« Letzte Änderung: Februar 28, 2008, 20:10:54 von medusas child » Gespeichert

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« Antworten #29 am: Dezember 20, 2007, 10:17:53 »

"Hmm, eigentlich nicht... vielleicht war es nur der Fernseher der Nachbarn. Oder es war dieses Rauschen, dass ich schon den ganzen Tag in den Ohren höre... mein Kreislauf ist von der starken Hitze in Mitleidenschaft gezogen worden," lügt Marie.

"Aber jetzt setz' dich doch bitte wieder hin. Mir geht es gut. Es war nur der Schrecken..." Marie versuchte ein Lächeln über ihre blassen Lippen huschen zu lassen, was ihr nur spärlich gelang. "...wir wollten doch etwas essen!"
« Letzte Änderung: Februar 28, 2008, 20:11:03 von medusas child » Gespeichert
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