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Autor Thema: [Eingefroren] Präludium: Fjodora Dima  (Gelesen 37063 mal)
Wuschel
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« Antworten #30 am: Februar 17, 2009, 01:11:55 »

Alle Blicke lasteten auf ihr. Sie sah die Freude in den Augen vieler, aber auch Neid und Eifersucht unter ihren Verehrern.
Dann, endlich, erschien der Kutscher, den sie schon kannte, und kündigte mit lauten Worten an:
"Bartomiej III."
Dann trat er aus dem Gästehaus. Sein Kleidung war vornehm, dunkelblau. Sein Haar, offen und gelockt viel es ihm über die Schultern, schien perfekt zu liegen. Perfekt und geschmeidig war sein Gang, als hätte er in seinem Leben nichts anderes getan. Da waren sie wieder, seine Augen. Er brauchte keinen Augenschlag, sie zu finden.
Dann geschah etwas mit ihr. Sie wußte von diesem Moment an, daß dies der Eine war, für den sie sich aufgespart hatte. Es erwachte eine reine, starke Liebe in ihr, Sie wollte ihn an ihrer Seite haben bis zum Ende aller Zeiten. Er mußte einfach ein guter Mensch sein, mit einer poetischen Seele die ihrer ähnlich war. Der jungen Frau war, als kenne sie ihn seit Jahren.
Völlig berauscht nahm sie wahr, wie er sich katzgleich verbeugte. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können.
Er klatsche in die Hände: "Spielt zum Tanz auf!"
Die Musikanten - eher einige die Instrumente besaßen - legten mit einem wilden Lied los. Wie auf Befehl begannen sich sofort Paare zu bilden, die sich bals ausgelassen bewegten.
All dies verschwamm. Einzig und allein Bartolomej war Real für sie. Er bahnte sich einen Weg durch die Menge zu ihr. Als er ihre Hand ergriff, durchfuhr Fjodora ein Schaudern der Erregung.
"My Lady?" Seine Stimme war sanft und schön.
« Letzte Änderung: Februar 22, 2009, 19:25:10 von Wuschel » Gespeichert
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« Antworten #31 am: Februar 17, 2009, 01:35:06 »

Dieser Anblick versetzte Fjodora in unendliches Schweigen. Ihr Herz pochte immmer schneller.
So ein schönes Wesen hatte sie zuvor noch nie gesehen.
Seine Augen funkelten Fjodora an und so geschah es um sie. Sie verliebte sich in ihn, den Traumprinz.

Als er sie ansprach war es um sie geschehen. Seine Worte waren wie Seide in ihren Ohren.
Wie sanft seine Stimme doch ist.

Fjodora gab sich ganz ihrem Traumprinzen hin.
Niemals soll er mich verlassen. Bis ans Lebensende möchte ich bei ihm sein. Nichts und niemand darf uns treffen.

Es schien als würde sie dieser Gedanke innerlich zerreißen aber der Gedanke an die Gegenwart erfreute ihr Herz und brachte es laut zum Pochen.
Würde er dieses Pochen hören können?
Ihre Wangen färbten sich leicht rötlich als sie dies dachte, war es ihr doch ein wenig peinlich.
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Wuschel
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« Antworten #32 am: Februar 17, 2009, 02:10:51 »

Er griff sie sanft bei den Händen und führte sie durch den Tanz. Sie drehten sich nicht über den schlammigen Platz, die Welt dreht sich um sie. Er zeigt ihr den Weg und sie hielt wie von selbst mit. Stunden schienen sie sich zu drehen. Er lächelte sie einfach nur süß an. Sie fühlte sich wie der Wind, der über die Felder tobte, frei und unbeirrbar.
Als das Lied zu Ende war, erschien die Welt wieder und Fjodora war sich den Umstehenden wieder bewußt, als diese applaudierten. Dies Taten sie nicht für die Musik, sondern für die Darbietung, die sie gerade gezeigt hatten. Wieder las sie Glück - vor allem in den Gesichtern ihrer Familie- aber auch Neid und Eifersucht, denn wie groß war die Möglichkeit dieses Leben zu verlassen und ohne etwas hinzuzutun auf eine Wolke gehoben zu werden?

Sie wurde zum Tisch geführt und er rückte den Stuhl für sie, ganz Gentleman.
Er setzte sich neben Fjodora und ergriff - ganz sittlich über dem Tisch - ihre Hände. Sie erschienen ihr fast weiß wie Kalk im Kontrast zu ihrer Haut, die durch die Jahre auf dem Hof einen gesunden Ton angenommen hatte.

Zum ersten Mal sprach Bartolomej zu ihr. Niemals würde sie diese Worte vergessen:
"Fjodora, meine Liebe, ihr seid so schön wie der Tag. Ich bitte Euch untertänigst an Eurer Diener sein zu dürfen, bis zum Ende der Zeit."
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soullight
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« Antworten #33 am: Februar 18, 2009, 12:50:27 »

Fjodora war hin und weg. Noch nie zuvor hatte jemand so etwas oder so ähnliches zu ihr gesagt.

Die Worte hallten in ihren Gedanken wie ein Echo nach. Immer und immer wieder, seine sanfte schöne Stimme.

Fjodora, meine Liebe, ihr seid so schön wie der Tag. Ich bitte Euch untertänigst an Eurer Diener sein zu dürfen, bis zum Ende der Zeit. Hoffentlich endete die Zeit nie mehr. dachte Fjodora

Sie blickte tief in seine funkelnden blauen Augen und konnte und mochte ihren Blick auch nicht von ihm lassen.

War es nur ein Traum? War es wirklich geschehen? Überwältigt von seinen Worten und seiner Schönheit begann Fjodora in Gedanken zu schwärmen.

Was würde als nächstes geschehen? Hoffentlich lässt er mich niemals mehr allein!

Fjodoras Herz raste. Sie vergaß fast, dass noch viele andere Menschen um sie herum waren.
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Wuschel
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« Antworten #34 am: Februar 22, 2009, 18:14:50 »

Die Andesenden klatschen und pfiffen. Bartolomej stand auf. Ihr Vater erhob sich ebenfalls. Der Jüngling sprang aus dem Stand auf den Stuhl, ohne daß dieser auch nur wackelte. Er nickte ihr zu.
"Carl Dima, ich, Bartomiej III , halte um die Hand Eurer Tochter Fjodora an. Ich verspreche, nein ich schwöre bei Gott, ich werde sie ehrenvoll behandeln, Zeit ihres Lebens und darüber hinaus."
"Ich entlasse meine schöne Tochter nur ungern aus dem Schoße der Familie. Sie soll selbst entscheiden. Wenn sie es wünscht, soll sie die Eure werden."
Alle Augenpaare richteten sich auf Fjodora. Sie sah die stolz geschwellte Brust ihres Vaters, die Tränen ihrer Mutter Esra. Alle schienen auf ein Wort aus ihrem Mund zu warten.
« Letzte Änderung: Februar 22, 2009, 19:24:31 von Wuschel » Gespeichert
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« Antworten #35 am: Februar 22, 2009, 18:31:48 »

Fjodora schaute sich um. Mit bezaubernder Stimme gab sie zur Antwort" Oh ja gerne möchte ich das Leben mit Bartolomej teilen und mich mit ihm vermählen"

Ihr Blick wanderte zu ihrer weinenden Mutter Esra und sie ging auf sie zu. Mit leiser Stimme flüsterte Fjodora ihrer Mutter zu " Mutter ich werde immer in Eurem Herzen sein. Seid bitte nicht traurig, denn Ihr gewinnt einen Sohn hinzu." Mit einer Hand streichte Fjodora ihrer Mutter über die Wange.

Die Menschenmenge war begeistert. Sie applaudierten und gratulierten der Familie.

Fjodora ging zurück an die Seite von Bartolomej und gab ihm lächelnd zu verstehen, dass sie glücklich war.
Ihr Herz schlug immer schneller. Sie hatte das Gefühl, dass auch Bartolomej dies merkte.

Den ganzen Abend lang ließ Fjodora den Jüngling mit den blauen hübschen Augen nicht aus ihrem Blickfeld.
Die Nacht war wie für sie gemachtl. Die Musik setzte wieder ein und die Menge vergnügte sich die lange Nacht lang.
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Wuschel
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« Antworten #36 am: März 02, 2009, 11:56:14 »

Fjodora wollte sich nicht lösen aus dieser Nacht, aus diesen Armen.
Die ganze Zeit verbrachten sie schweigend, denn kein Wort hätte genügt, das Innere auszudrücken. Der Tanz allein konnte es.
Sie spürte seine wilde Leidenschaft, sein poetisches Herz und doch ein großes Geheimnis.
Als sie sich schließlich trennen mußten, gab er ihr einen keuschen Kuß auf die Wange, der eine Gänsehaut über ihren Körper laufen ließ. Kein Wort sagte er mehr, als er vondannen ging und im Gästehaus verschwand.
Der Morgen graute bereits.
Fjodora war erschöpft. Stunden war sie auf den Beinen gewesen, viel Wein hatte sie getrunken. Sie torkelte, die Hilfe anderer abwinkend, hinauf in ihr Zimmer. Sie schaffte es nicht einmal mehr, ihr Gewand abzulegen, ließ sich einfach auf ihr Bett sinken, und schlief ein.

---

Als sie erwachte, war es bereits heller Tag. Die Sonne schien in ihr Gesicht. Zuerst war sie sich nicht sicher, ob sie geträumt hatte. Dann schreckte sie hoch. Es war schon nach Mittag!
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« Antworten #37 am: März 02, 2009, 15:26:59 »

Fjodora stieg aus ihrem Bett und schaute an sich hinunter. Sie hatte noch immer das wundervolle Gewand an, welches sie an die vergangene Nacht erinnerte.

Es war kein Traum. Es war Wirklichkeit! dachte sich Fjodora.

sie zog ihr Gewand aus, wusch sich und öffnete ihr langes braunes Haar, welches durch das Flechten große Locken besaß. Nachdem sie sich die Haare durchkämmte, suchte sie sich ein Kleid aus ihrem Schrank, was fast genauso schön war, wie das der letzten Nacht.

Ob er wohl noch schliefe? war es wirklich geschehen? hat dieser Jüngling, mit dem wundervollen Namen Bartolomej, tatsächlich um ihre Hand angehalten? Während ihr Herz bei diesem Gedanken raste, begann ihr Vertsand daran zu zweifeln. und wenn es doch alles nur ein Traum war? Oder wenn es doch wahr war? was wird nun geschehen? bin ich wirklich schon bereit mich zu vermählen?

Als Fjodora sich fertig angezogen hatte, warf sie einen Blick hinaus auf den Innenhof. Ihre Verehrer räumten die Tische der letzten Nacht beiseite und gingen ihrer gewohnten Arbeit nach. Ihre Blicke waren getrübt. Ob sie nun endlich verstanden, dass ich nicht für sie bestimmt war?

Fjodora machte sich nun auf den Weg in die Küche des Hauses und hoffte dort ihre Mutter und Schwester anzutreffen. was sie wohl dachten über die letzte Nacht, über den Antrag und meine Zustimmung?

Auf dem Weg zur Küche richtete sich ihr Blick Richtung Gastezimmer, wo Bartolomej sein Bett in der Nacht aufsuchte.
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« Antworten #38 am: März 06, 2009, 17:38:53 »

Aus den Fenstern des Flures konnte sie das Gästehaus sehen. Ständig liefen ihr jedoch Leute ins Blickfeld, die die Reste der Feier zusammenräumten. Gerade wurden die Tische weggeschleppt. Sie könnte erkennen, daß die schweren Vorhänge zugezogen waren. Niemand ging hinein oder hinaus. Er war wohl genauso erschöpft gewesen wie sie...

"Da bist du ja, mein Engel!" beinahe wäre sie mit ihrer Mutter zusammengestößen. Die balancierte ein Tablett auf dem ein kräftiges Frühstück ins wanken geriet. Das brachte Esra jedoch nicht aus der Ruhe. Geschickt vollführte sie eine Handbewegung und Brot, Wurst und Ei rutschten wieder an ihren Platz. nichtmal die Milch schwappte aus der Schale. "Komm, sagte sie, gehen wir in die Küche, und dann mußt du mir alles erzählen, was dein Verlobter gesagt hat." Sie nahm Fjodoas Hand.
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soullight
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« Antworten #39 am: Mai 07, 2009, 01:09:41 »

Fjodora ging mit ihrer Mutter gemeinsam in die Küche, in der sie sich auf einen der Stühle setze.
Anschließend erzählte sie ihrer Mutter von ihrem Traumprinzen, wie wunderbar er doch ist und dass sie sich unsterblich in ihn verliebt hat.
Ihre Augen funkelten als sie dies ihrer Mutter Esra berichtete.
Sie erzählte von dem Gefühl der  Leidenschaft und seinem poetischen Herz.
Fjodora schwelgte in den Erinnerungen der letzten Nacht. In Gedanken sah sie wieder diesen Augenblick als sie tanzten.
Sie erzählte ihrer Mutter von dem Schweigen zwischen ihr und ihrem Traumprinzen.
"wir schwiegen während des gesamten Tanzes und doch war es als sprächen wir miteinander. Seine Augen fesselten mich und ich war hin und weg."
Ihre Augen glitzerten immer mehr als sie sich an den Abschied im Morgengrauen denken musste.
"Als er Abschied nahm von mir, küsste er ich keusch auf die Wange und mich durchfuhr eine Art Gänsehaut und doch war es wunderschön. Nie zuvor hatte ich ein solches Gefühl."
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Wuschel
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« Antworten #40 am: Juni 01, 2009, 21:50:52 »

Ihre Mutter strahlte, doch kurz darauf wurde sie wieder ernst. "Dein Vater hat bereits die Mitgift ausgehandelt. Nun sie ist etwas ungewöhnlich für unsere Gebräuche. Er besteht auf einen Priester..."

Fjodora mußte sich wundern. Eigentlich ging eine Heirat folgendermaßen vonstatten: Die Brautfamilie übergab in einem Symbolischen Akt die Braut und den Muntschatz, die Mitgift, sowie einen Speer oder Hut als Zeichen des Schutzes. Dann stieg der Bräutigam auf die Füße der Braut, und sie wurde zum Nachtlager geführt, wo er unter Zeugen ihren Jungfernstand beendete. Am Morgen erhielt die Braut ein besonderes Geschenk als Anerkennung. So einfach war man rechtskräftig verheiratet.

"... ein Priester aus Krakau kommen um euch vor Gott zu trauen. Danach werdet ihr euch auf den Weg zu seiner Burg machen.
Fjodora, schluß mit den Tagträumereien! Was ich sage ist sehr wichtig. Du willst dich doch nich blamieren!"
Esra fasste sich wieder.
"Verzeih, Fjodora, ich bin einfach nur so nervös..."
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soullight
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« Antworten #41 am: Juli 26, 2009, 16:21:51 »

Aber nicht nur Esra war nervös, auch Fjodora war sehr nervös.. war es doch eine ungewöhnliche Bedingung...
Dennoch blitzte Fjodora ein Lächeln über ihr Gesicht..

Wann soll es denn wohl soweit sein? fragte sie sich...

In ihren Gedanken ging sie schon die Hochzeit durch.. welches kleid sie tragen wollte... wie ihr bräutigam wohö aussehen mag..
was wohl auf der Burg geschehen mag...

Fjodora sank wieder in tagträumerei....
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Wuschel
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« Antworten #42 am: Juli 29, 2009, 16:39:00 »

Schon nach ein nach einem Moment schreckte sie wieder auf. Ihre schwester kam in die Küche gestürmt:
"Mutter, Mutter, Ich habe es!" rief sie.
Die junge Frau hatte ein schweres Bündel in den Armen, umwickelt mit gobem, braunen Leinen.
"Ah Fjodora, da bist du ja!" wurde sie eilig begrüßt, "hier, der Stoff für dein Hochzeitskleid!" Sie legte das Bündel auf dem Frühstückstisch ab. Eine Hand hielt sie dabei hinter dem Rücken.
Esra lächelte Fjodora an: "Den Stoff habe ich für diesen Tag aufgehoben. Ich habe ihn gewebt, als ich in Erwartetung war. Eine Hälfte sollst du bekommen, die andere werden wir noch brauchen, denn ich bin sicher, deine Schwester wird auch einen guten Mann finden."
Sie entfaltete das Bündel. Es gab den Blick auf zwei sorgsam aufgewickelte Bahnen feinster Wolle frei. Die eine war himmelblau gefärbt, die andere schneeweiß. Beide fühlten sich weich an, wie eine Wolke sein mußte.
"Hier, das hat mir der Knecht deines Verlobten gegeben..." Fjodora bekam von ihrer Schwester ein weiteres Bündel in die Hand gedrückt. Es enthielt kunstvoll bestickte Borten, die abwechseld sich ansehende Fasane oder Pfauen zeigten. Fjodora traute ihren Augen nicht:
Der Stoff hatte ein kräftiges Purpur, und die Fäden der Stickerei waren aus Gold!
« Letzte Änderung: Juli 30, 2009, 00:32:25 von Wuschel » Gespeichert
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« Antworten #43 am: September 07, 2009, 17:24:04 »

Fjodora war sehr überrascht ihr Schwester mit dem Bündel in der Hand zu sehen und war sehr neugierig darauf, was sich darin befinden würde..

als sie den Stoff erblickte stockte ihr der Atem...

"so ein wunderschöner Stoff und das extra für mich..."

Fjoodora kämpfte mit ihren Tränen.. Sie war von der Fürsorge ihrer Familie so sehr gerührt..

Plötzlich überkam sie die Angst, dass sie nach der Hochzeit ein anderes Leben führen würde...

Die Vorfreude auf die Hochzeit jedoch überwiegte und verscheuchte ihre Ängste...
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Wuschel
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« Antworten #44 am: Oktober 24, 2009, 17:09:11 »

--- Drei Tage später, am Nachmittag ---

Fjodora konnte nicht glauben, daß es bereits so weit war.
Sie stand in ihrem Zimmer und die Frauen des Hofes zupften und zogen zur gleichen Zeit an ihr herum. Ihr Haar wurde gerichtet, ein Kranz aus Gänseblümchen wurde hineingeflochten.
Ihr Kleid, an dem die Frauen unaufhörlich genäht hatten, war wunderschön geworden.  
Die Borten glitzerten im Sonnenlicht, das durch das Fester hineinfiel.
Im Hof herrschte helle Aufregung. Knechte und die Mägde, die nicht gerade an ihr zogen, huschen über den Platz.
Alles war dekoriert mit den Pflanzen des späten Frühlings.

In den letzten Nächten hatte sie sich davon gestohlen. Sie hatte einfach nicht anders gekonnt, als dem ruf ihres Liebsten zu folgen. Mit einer Leiter war sie zu ihm hinabgestiegen, und gemeinsam waren sie durch die Felder gewandert.
Sie hatten nur von ihr gesprochen. Seine Stimme brachte sie dazu ihm alles zu sagen... und doch waren ihre Worte sinnlos, denn sie wußte, er kannte sie. Trozdem hatte sie einfach gesprochen, den sie wußte, welche Fragen er stellen würde. Diese Nächte vergingen wie im Flug. Oft hatten sie sich einfach nur an der Hand gehalten und sich in die Augen gesehen.

Esra, ihre Mutter, lief auf und ab. sie hatte eine Schnur in der Hand, in die mehrere Knoten gebunden worden waren, und wanderte mit der Hand von Knoten zu Knoten, während sie etwas murmeld wiederholte, das Fjodora schon längst auswenig wußte:

Erstens: Der Bräutigam wartet mit dem Priester unter dem Bogen aus Blumen
Zweitens: Die Braut wird von ihren Eltern zu ihnen geführt
Drittens: Der Vater legt die Hand der Braut in die des Verlobten
Viertens: Die Verwandten treten zurück
Fünftens: Der Priester traut das Paar
Sechstens: Es wird gefeiert
Siebtens: Der Brätigam steigt auf die Füße der Braut und die wird von den Verwanten zur Kutsche geführt
Achtens: Das Paar steigt in die Kutsche und fährt für immer fort

So hatte sich ihr Vater mit dem Brätigam geeinigt. Man achtete seine und ihre Traditionen, und daß ihr Vater auf den öffentlichen Beischlaf verzichtete, hatte sie bestimmt ihrer Mutter zu verdanken...

Langsam hatte ihr Kopf zu schmerzen angefangen von all dem Gezerre, der Müdigkeit...
Kurz nach Sonnenuntergang sollte es vollzogen werden. So hatte sie noch ein paar Stunden mit ihren Lieben, bevor sie sie eine ganze Zeit nicht sehen würde. Aber sie würde ja nicht aus der Welt sein... Sein Lehen lag nicht weit entfernt - Vielleicht einen Mond zu Fuß von hier.
Es hatte bisher keine Rolle zwischen ihnen gespielt, woher sie kamen... es zählte nur, daß sie zusammen waren - sein würden - für immer...
« Letzte Änderung: Dezember 16, 2009, 21:10:46 von Wuschel » Gespeichert
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