Wuschel
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« Antworten #60 am: August 23, 2008, 13:08:33 » |
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"Bald...." antwortete Elaine. Der versiegende Regen wusch den Schmutz von ihrer Haut. Sie war komplett durchnäßt, doch das schien sie nicht zu stören.
"Erst muß ich dir einiges erzählen, Nathalia. Sei nicht wütend..." Sie legte sich nieder und stütze den Kopf auf einen Arm. Zwischen durch brach sie mit der bloßen Händen weitere Stücke aus den Äpfeln und fütterte die immernoch bis zum Hals Eingegrabene. Durch den Regen roch alles noch intensiver.
"Vor langer langer Zeit, als der Älteste sich von seinen Brüdern abwannte und zum Geburtsort der Sonne zog, hatten die Orte noch keine Namen. Der Älteste war ein Verfluchter. Er war ein Magier und Seher gewesen, doch hatte er den Fluch des Untods erlitten. Die anderen verstanden ihn nicht. Er hatte die Fähigkeit Fleisch zu Formen wie Ton. Er wanderte weit nach Osten, zu den Bergen, die man heute Kaparten nennt. Lange blieb er dort und beherrschte das Land. Er studierte mit seinen Kindern. Er fühlte eine Tiefe verwandtschaft mit dem Flüsterer in den Bergen und wollte unter keinen umständen den Ort verlassen. Er lernte sogar seine Sprache. Der Flüsterer sehnte sich nach Freiheit. Er bot dem Ältesten an, ihm gegen seine Feinde zu Helfen und ihn Magie zu leheren, wenn er ihn befreite. Der Älteste stimmte zu und verbrachte Jahre damit die Felsklüften - und sich selbst - zu erforschen. Schließlich könnte er den Geist befreien. Allerdungs konnte er die Welt nicht verlassen und so beherrschen sie nun gemeinsam die Kaparten und das Land in weitem Umkreis." Sie machte eine theatralische Pause. "Der Älteste hatte Kinder, die wiederum Kinder hatten... und alle lernten die Magie des Geistes der Berge." Sie atnd auf und machte einen leichten Knicks: "Wenn ich mich vorstellen darf: Ich bin Elaine, Tänzerin der Winde. Mein Vater war Dion, dessen Vater war Ivar, dessen Vater ist Veyla, König hinter dem Berg, dessen Vater ist Yorak, der das Kind des Ältesten ist."
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Alukard
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« Antworten #61 am: August 23, 2008, 13:29:41 » |
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Das Mädel ist auf den Kopf gefallen. dachte Nathalia. Sie sah Elaine mit skeptischen Blick an, während sie sich weiter füttern ließ. Ein Seufzer kam ihr über die Lippen. Nun denn sie hörte sich die Geschichte an. Sie behielt Elaine aufmerksam im Auge. Sie studierte das Mädchen von Oben bis unten. Ihre Augen schienen fast an ihr festgewachsen zu sein. Jede Regung und Bewegung. Es war, als wenn sie sie studierte - wie ein Jäger seine Beute... . Nur dies war ganz sicher nicht ihre Beute.
Ihre Ohren lauschten nur den Worten von Elaine. Sie zog alles was die kleine sagte in ihr Gedächtnis auf. Wie es auch immer kommen sollte. Es war wichtig sich das zu merken, denn vielelicht war das ja hier ein Test.
"Du bist also eine Nachfahrin von diesem Magier. Ich sollte vor dir knien, aber das hat sich ja wohl erledigt. Wo du gerade die Berge ansprichst, mir war als hätte ich davon geträumt... und du kamst auch da drin vor... . Seltsam war das schon aber unglaublich schön... ."
Jetzt muss ich sie nur noch ein bisschen hinhalten. Die Erde ist weicher geworden durch den Regen...dann hab ich es leichter. "Wie formt ihr den Fleisch? Was für Magie beherrscht ihr? Das ist so...viel...es hört sich so...aufregend an... !"
Es war wie eine kleine Sünde. Ein Kribbeln entstand auf ihrer Kopfhaut. Mit Hilfe von Magie ließen sich bestimmt ihre Häscher vertreiben und dann war sie wieder frei und konnte zurück zu ihrer Familie.
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« Letzte Änderung: August 26, 2008, 21:09:44 von Alukard »
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Wuschel
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« Antworten #62 am: August 23, 2008, 15:40:57 » |
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Elaine holte Luft, bevor sie weitersprach. Überhaupt fiel Nathalia auf, daß sie nur einatmete, wenn sie sprach. Sonst war sie wirklich wie eine lebende Puppe. Sie blinzelte nicht mal. "Ich bin nicht so seine Nachfahrin wie du denkst... Ich bin es geworden. Es war ein Geschenk. Ich bin jetzt etwas anderes." Sie lächelte. "Aber wie sollst du das auch verstehen. Du hast noch nie Macht oder die Unsterblichkeit gekostet. Wie alt denkst du bin ich?"
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Alukard
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« Antworten #63 am: August 23, 2008, 16:02:57 » |
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Jetzt war sie ganz verstummt. SIe musste das eben gehörte erst einmal näher in Gedanken verarbeiten. Während sie das tat, kaute sie an ihrer Unterlippe und sah dann wieder zu Elaine. Skesis und ein leichter Anflug von Angst machte sich da in ihr breit.
"Ich würde dich auf 10 Jahre schätze, doch dein Geist ist aufgeweckter als ich dich mit dem Messer in der Hand sah. Ich weiß es nicht. Unsterblichkeit...? Macht? Geschenk? Was willst du mir damit andeuten? Geworden? Das klingt alles nach einem Horrormärchen... Bist du ein Werwolf? Könnte ich UNsterblich werden?"
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Wuschel
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« Antworten #64 am: August 23, 2008, 16:30:12 » |
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Elaine verkniff sich ein Lachen "Ein Werwolf..hihi..nein... oder sehe ich etwa pelzig aus? Aber du stellst auch die richtigen Fragen, das gefällt mir..." Sie sah Nathalia tief in die Augen. "Würdest du mir glauben, wenn ich sagte, ich starb zu einer Zeit als König Richard noch in den Windeln lag? Ich war unheilbar krank. Gott verweigerte mir seine Gnade, doch mit seiner Güte holte mich mein Held Dion zurück und übergab mich der Nacht. Wir liebten uns... zehn Jahre lebten wir in Frieden, und es hätte eine Ewigkeit sein können, denn nun konnten wir nicht mehr sterben. Er lehrte mich die Magie der Natur. Wir beherrschten ein kleines Stück Land, bis..." Sie holte kurz Luft, um Tränen zu unterdrücken. "...bis eines Tages Männer kamen. Er schickte mich fort, ich wollte bei ihm bleiben, doch er sagte, ich müsse für ihn weiterleben...ich floh, während er seinen letzten Kampf kämpfte. Seitdem bin ich allein...Ich möchte jemand haben, der bei mir ist, der so ist wie ich... Nathalia, willst du bei mir sein?"
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Alukard
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« Antworten #65 am: August 23, 2008, 16:47:48 » |
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Sie lebte zu einer Zeit, wo es noch um König Richard ging? Wer war dieser König? Hatte Nathalia was verpasst? Einige Fragen drehten sich in ihrem Geist und sie sah abwechselnd von Elaine und wieder zum Boden.
"Gott zeigte dir keine Gnade? Was wenn Gott dir seine Gnade so bewiesen hat...? Wenn ich dir so zu höre, dann bist du ebenso wie ich auf der FLucht gewesen... ."
Nathalia schwieg...sie wusste von ihrem Fehler...den sie so schnell nicht wieder gut machen konnte.
"Vielleicht haben wir mehr gemein als wir wissen... . Tu ir bitte einen Gefallen Elaine...weine nicht...es gibt zu keinen Grund. Du bist nicht mehr allein Elaine. Es ist...so meine Familie...ich musste sie verlassen zum Schutz... . Wie du es anstellst... ."
Es entstand eine Pause, denn Nathalia kämpfte sichtlich mit ihren Worten. Wie sollte sie es sonst sagen. Die kleine Elaine war ihr doch an Herz gewachsen. Sie konnte es nicht abstreiten.
"Ich könnte mir vorstellen bei dir zu bleiben...wärest du dann meine große Schwester?"
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Wuschel
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« Antworten #66 am: August 23, 2008, 17:35:10 » |
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Das Mädchen lächelte. Tränen aus Blut rannen ihr übers Gesicht. Es küßte sie auf die Wange. "Ich liebe dich, Nathalia...Ich hoffe du kannst mir verzeihen..." sagte Elaine leise. Elaine stand auf und verließ ihr Blickfeld. "Zusammen werden wir es leichter haben..." klang es von hinter ihr. Elaine trat ganz nah an sie heran... und stülpte etwas über ihren Kopf. Einen Eimer, dessen Boden fehlte. Sie sah nach oben. "Es tut mir Leid...." hörte sie das scheinbare Mädchen dumpf sagen. Dann sah sie den makellosen Arm über sich auftauchen. Mit einem Messer wurde ihm eine tiefe Wunde beigebracht. Es regnete Blut in Strömen auf sie herab. Seltsamerweise versickerte es nicht im Erdboden, sondern stieg in dem Gefängnis um ihren Kopf weiter an. Der süße Geruch des Blutes verbreitete sich in ihren Sinnen.
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Alukard
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« Antworten #67 am: August 23, 2008, 18:06:09 » |
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"Wo gehst du hin?" Das war ja noch das einfache gewesen. Warum...weint sie rote Tränen? Süßer Kuss Elaine...aber... . Ihre Gedanken wurden je unterbrochen. Der Eimer versperrte ihr Sichtfeld, sodass sie nur nach Oben sehen konnte. Was hatte die kleine Gör jetzt wieder vor? Nathalia bekam langsam Panik. Das hier war alles andere als angenehm.
Erwartungsvoll sah sie nach Oben, doch als sich Elaine dann den Arm auf schnitt, begann Nathalia zu schreien. Panisch war noch kein Ausdruck. Ihre Sinne waren wie betäubt von dem was sich da aufnahm. Mit aller Macht kämpfte sie gegen den Sud an. Sie wollte nur raus aus dem Loch. Ihre Instinkte übernahmen wieder die Kontrolle über sie. Sie reckte den Kopf immer höher, bevor das Blut ihr in die Nase vor drang.
Hin und wieder japste Nathalia nach Luft. Ihre Muskeln spannte sich an, so denn sie sie noch spüren konnte. Ihr Kopf bewegte sich heftig hin und her. Die Worte waren ihr schlagartig vergangen. Es gab nur noch einen Gedanken. Ich brauche Luft....Ich muss hier raus. Ja mehr das Blut oder was auch immer es war stieg, und sie einatmete....noch schluckte sie es hinunter. Fürchterlich begann Nathalia zu husten und nach Luft zu ringen. Erneut begann sie sich stark in der Erde zu krümmen und anzuspannen. Ihre Gelenke drehten sich und sie begann wieder zu strampeln. Das Gefühl zu ertränken kannte sie noch nicht. Sie hob ihre Schultern, um endlich einen Weg hier zu öffnen...irgendwie musste sie hier raus.
Je ehr Blut in den Eimer über Sie floss, desto verzweifelter wurden ihre Versuche. Nun begann sie das Blut zu Schlucken. Sie hatte noch die Hoffnung, dass das Blut so weniger werden konnte, doch irgendwann begann sich ihr Magen zu drehen. Ihr Magen rumorte und ein brech Gefühl stellte sich ein. Das Husten verwandelte sich in Röcheln. Er stickte Laute wurden lauter. Hilfe... !!!
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« Letzte Änderung: August 26, 2008, 21:15:54 von Alukard »
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Wuschel
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« Antworten #68 am: September 02, 2008, 12:53:22 » |
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All ihre Versuche blieben erfolglos.
Eisern hielt sie die Erde fest wie de Umarmung eines Bären. Eisern war der Geruch des Blutes, der sie nur wilder um ihr Leben kämpfen ließ. Eisern hielt das alte Mädchen ihren Arm über sie. Daß Elaine weinte, konnte sie natürlich weder sehen noch hören.
Das Blut stieg weiter an. Nathalia hatte den Kopf zurückgedreht, um ihre Nase weiter oben zu halten. Es war grausig, als es über ihren Augenzusammenlief. Nochimmer schrie sie, und bekam etwas davon in den Mund. Es schmeckte süßer als Zuckerrübensaft, süßer als Honig, süßer als alles, was sie jemals gekostet hatte...
Kurz bevor das Blut ihre Nase überstiegen hatte und sie sowohl Mund als auch Nasenflügel zusammenpresste, holte sie noch einmal so tief Luft wie sie konnte.
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Alukard
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« Antworten #69 am: September 02, 2008, 15:58:07 » |
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Der letzte Tropfen Luft. War dies nun das Ende? Nathalia presste die Augen fest zusammen. Ihre Bemühungen sich zu befreien und zu winden erschlafften langsam. Erleichterung machte sich in der jungen Frau breit. Was sollte ihr nun noch geschehen? Sie war im Leben immer fromm gewesen. Ihren Glauben hatte sie so oft es ging ausgeübt. Nun konnte sie der Herr empfangen und auf die andere Seite führen.
Ihre Gedanken wanderten zurück zu ihrer Vergangenheit. Wie waren doch noch die ersten versuche von ihr gewesen mit dem Bogen zu schießen. Das Gesicht ihres Vaters erschien vor ihr und dieser lachte herzlich über seine Tochter. Sie hingegen hatte einen Schmollmund und fing fast an zu weinen. Sie saß da und hatte einen zerbrochenen Peil in der Hand. Sanft half ihr ihr Vater auf und beruhigte das kleine Mädchen und nahm es in seinen Arm.
Die Erinnerungen wanderten weiter zu einem wunderschönen Gesicht einer Bäuerin. Nathalia saß im Garten und bestellte das Beet. Ihre Mutter zu ihrer Seite. Sie pflückten gerade Erdbeeren und Johannisbeeren. E war als wenn sie den Duft der Sträucher ein letztes Mal riechen konnte. Ja es schmeckte so süß auf ihrer Zunge. Ihre Mutter...zeigte ihr verschiedene Pflanzen und erzählte ihr dazu Geschichten. Es war ein herzhafter Moment. Nein hier gab es keine schlechten Erinnerungen. Ihre Eltern waren Weise und erhaben gewesen. Es waren einfache Menschen gewesen. So einfach wie sie es war.
Dann kam mit eines der schönsten Erlebnisse ihres jungen Lebens. In der Mitte des Raumes stand eine Wiege. Ein Junge schrie aus Leibeskräften nach seiner Mutter. Nicht die Mutter erschien vor seinem Gesicht sondern ein kleines Mädchen mit rotbraunem Haar. Sanft nahm es den Kleinen in den Arm und begann ein Lied zu singen. Das Mädchen war sie. Gerade 12 Jahre alt geworden und schon so sorgsam. Tränen vermischten sich mit dem Blut von Elaine. Es war ein Abschied auf lange Zeit.
Die Erinnerung an ihre Dumme tat im alter von 16 Jahren kehrte zurück. Es war ein harter Winter gewesen. Der Acker gab nichts her und das Dorf schrie nach Nahrung. Sie war es gewesen, die sich ein Herz fasste. Sie nahm den Bogen...der neben dem ihres Vaters stand... . Der Schnee war tief. Es war in der Gabel eines Baumes. Die Braunen Augen eines Hirsches sahen sie an. Kein Laut...er spannte sich...kein Mucks. Es war schnell zu ende. Der Hirsch starb. Es war ein Geschenk Gottes gewesen. Mühsam im Sturm kämpfte sie sich weiter. Auf Kufen aus Ästen zog sie ihn ins Dorf. Gefeiert und für kurze Zeit verehrt. Bis...ja bis...sie verraten wurde... .
Der Duft des Waldes kam ihr in die Nase. Der Duft des Frühlings. Die Vögel, die sangen. Das Laub, das raschelte. Der Wind, der summte.
Es war vorbei. Nathalia ließ sich treiben. Irgendwann kam das Licht. Sie war in einem Teich. Der Fluss brachte sie näher an ihr Ziel. Es war ein süßer Traum. Schade, dass es kein Erwachen gab.
Mach es gut Elaine... . Die kurze Zeit war schön mit dir... . Und natürlich auch dir Familie...Vater...Mutter...Bruder... .
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« Letzte Änderung: September 02, 2008, 17:24:13 von Alukard »
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Wuschel
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« Antworten #70 am: September 13, 2008, 16:40:32 » |
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Sie wartete auf das Licht, doch da war keines. So schwebte sie in völliger Dunkelheit dahin. Sie war frei, körperlos, ohne Sinne in sich selbst.
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Nathalia Salem war tot. Sie starb in einer lauen Frühlingsnacht. Es war der 12. Mai 1204 a.d. nach unserer Zeitrechnung. Das Leben der jungen Frau endete in einem Keller. Sie wurde in einem Eimer ertränkt.
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Mit zerreißendem Schmerz, entbrannte ihre Seele wie eine Stichflamme. Sie loderte auf, der letzte Funke ihres Lebens, der sich erhob und ihren Körper neu um sie entstehen ließ. Das innere Feuer durfuhr ihre Adern, hinterließ eine brennende Pein und berühre ihr Herz, das bereits aufgehört hatte zu schlagen... und trieb es unerbittlich an. Ihr Herz wollte bersten. Das Blut in ihren Adern schob sich beim ersten Schlag ein wenig nach vorn.
bumbumm
Sie spürte es wieder.. Ihr Herz... ihren Magen... sie spürte auch, daß die beiden nun eine wichtige verbilndung eingegeangen waren. Weiter zwang ihr letzter Funke das Leben in sie zurück
bumbumm
Ihre Knochen Sehnen und Muskeln kehrten in ihr Bewußtseinn zurück. Dieses Zusammenspiel des Körpers erlaubte ihr an der welt teilzunehmen, zu existieren.
bumbumm
Nach dem dritten Schlag, zog sich der Schmerz aus ihrem Körper zurück und sammelte sich an einem Punkt. Es nistete sich ein. In der dunkelsten Ecke ihrer Seele legte es sich nieder wie ein Tier. Der Schmerz wurde schwächer. Sie wußte, er konnte jederzeit wiederkehren. Doch erstmal beließ er es wohl dabei.
Ihr Herz schlug kein weiteres Mal. Ihre Augen schlug sie auf.
Das erste, daß sie erblickte, waren die blassen Lippen Elaines. Nathalia lag in einem weichen dekadenten Bett. Sie roch wohlriechende Kräuter, spürte die Fasern des grünen Stoffes unter ihren Fingern. Ihr Kopf lag auf Elaines Knien. Sie strich ihr durchs Haar. Die Farben waren erstaunlich intensiv, als wären alle Dinge poliert. Der Mond schien durchs Fenster herein und vermischte sich mit dem Kerzenlicht. Elaine lächelte sie an.
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« Letzte Änderung: Juni 22, 2009, 00:26:50 von Wuschel »
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Alukard
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« Antworten #71 am: September 13, 2008, 17:34:04 » |
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Es wirkte alles so unwirklich. Warum war alles so weich. Es fühlte sich alles so anders an. Da war etwas in ihr Gewesen. Warum kam nach der Dunkelheit das Leben wieder? Was war mit ihrem Herzen?
Als sie die Kräuter roch, drehte sie ihren Kopf zur Seite und wieder zurück. Sie sah in die Augen von Elaine. Ein wunderbares Lächeln hatte das kleine Kind. Vorsichtig hob Nathalia eine Hand und berührte das Gesicht und die Haare von Elaine, bevor die Hand wieder sank. Ein Mattes Lächeln bekam Elaine zu sehen.
"Ist das ein Traum? Wo bin ich? Solange ich bei dir bin, ist alles egal."
Nathalia hätte nun am Liebsten die Beine angezogen und sich bei Elaine eingekuschelt.
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Wuschel
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« Antworten #72 am: September 14, 2008, 11:39:33 » |
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"Oh, Nathalia!" Elaine umarmte, drückte und küsste sie. "Für einen Moment dachte ich, ich hätte dich verloren. Ich bin so froh, daß du da bist!"
Sie richtete sich auf. In dem behaglichen Zimmer war es kühl, doch das störte sie nicht. Es war größer als jedes Schlafzimmer, das sie zuvor gesehen hatte. Geschnitzte Möbel umrahmten das mittig stehende Bett. Frische Blumen ziehrten jeden freien Platz. Erst, als Elaine ihr vom Bett aufhalf, stellte Nathalia fest, daß sie nackt war. Jemand mußte sie gewaschen haben. Ihre Haut hatte ein wenig von der gesunden Bräune verloren. Sie fühlte sich straffer an und deutlich zeichneten sich die Muskeln ab, ohne sie ihrer Weiblichkeit zu berauben.
"Hier!" rief Elaine und hielt ihr ein Kleid hin. Es war erdfarben und mit grünen Blättern bestickt. "Das habe ich für dich anfertigen lassen, ich hoffe es gefällt dir. Warte, ich helfe dir herrein. Danach, ..." sie machte eine Pause und wurde ernst "...werde ich dir eingies erklären müssen... und du wirst genau zuhören müssen..."
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Alukard
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« Antworten #73 am: September 14, 2008, 13:32:09 » |
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Ich lebe doch noch. Hm...aber wo bin ich hier eigentlich? Die Augen hatte sie für kurze Zeit geschlossen und Elaine handeln lassen. Nein eine Sünde war das sicher nicht. Oder doch? Langsam erhob sich die junge Frau und traute ihren Augen nicht. Die Fragen brannten erneut auf ihrer Zunge. Wo bin ich denn hier? Die Möbel und das Zimmer waren ja ihr Persönlich zu groß. Ein bescheidendes Heim reichte voll aus. Sie kannte es ja nicht anders.
Nachdem Elaine ihr aufgeholfen hatte, sah sie auf ihre Haut. Wie konnte die Haut nur auf einmal so aus bleichen? Ihre geliebte Bräune war weg. Wie lange lag sie denn nun schon hier in den Armen von Elaine. Nathalia runzelte ihre Stirn, als sie nun noch bemerkte, dass sich einige Muskelpartien deutlicher auf ihren nackten weiblichen Körper abzeichneten. Mit ihren Fingern fuhr sie eben über jene Stellen. Alle Sinne sollten ihr erklären: Warum! Irgendwie sah es weiblicher aus. Es war jedenfalls ein subjektives Gefühl.
Als sie nun auch noch das Kleid sah, wurde die junge Nathalia schüchtern. Eine Umarmung folgte und sie küsste Elaine, bevor sie sich beim Kleid helfen ließ. Allerdings war es doch ein bisschen unbequem. Als einfach Frau war sie andere Kleider gewöhnt und nicht so viel Pracht. Eigentlich bevorzugte das Mädchen vom Lande ja ihre geliebtes Jagt-Out-fit. Es war bestimmt nicht so hinderlich wie das hier.
Elaine wollte ihr also noch so einiges Erklären? Es brannten viel zu viele Fragen auf ihrer Zunge, als das sie sie jetzt stellen wollte. Der Moment erwies sich in ihren Augen dazu als unpassend. Irgendjemand hatte ihr den Kopf gewaschen. Wie war sie in dieses Leben gekommen? Es war nur ein einfaches Ja gewesen und nun stand sie hier mit der Person, die sie befreit hatte. Nein. Sie musste zu sich selbst finden und endlich die Augen auf machen. Die Welt hatte sich bestimmt noch nicht geändert. Draußen wartete noch so vieles auf sie, dass sie entdecken wollte.
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Wuschel
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« Antworten #74 am: Oktober 05, 2008, 13:30:55 » |
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"Wie fühlst du dich?" fragte Elaine, "Horche in dich hinein."
Das war eine sehr gute Frage. Nochmals konzentrierte sich Nathalia auf sich selbst. Es war anders als vorher. Sie schien sich nicht nur von außen, sondern auch von innen verändert zu haben. Die Geräusche, die ihr Körper sonst von sich gab waren verstummt.
Kein Rauschen des Blutes in ihren Ohren. Kein Schlagen der Augenlider. Keine Schläge ihres Herzens. Keine Bewegung ihrer Brust. Kein protestierendes Knurren in ihrem Magen.
Da war Nichts!
Sie wollte etwas sagen, doch kam kein Ton über ihre Lippen. "Du mußt deine Lunge mit Luft füllen, damit deine Stimme erklingen kann," sagte Elaine als erkläre sie ihr das Einmaleins.
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