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Autor Thema: Bauergamer – Was geht noch? Was nicht mehr?  (Gelesen 13219 mal)
medusas child
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« am: Mai 10, 2008, 16:46:39 »

Kennt Ihr das auch? Da legt Euch ein Spieler einen Char vor und Ihr würdet am liebsten mit dem Kopf gegen die Wand rennen, den großen NÖ-Stempel auspacken oder das Char-Blatt im Klo taufen (und dabei versehentlich auf die Spülung drücken)... weil der Char einfach so grottenschlecht und abgedreht ist, dass ihr schon absehen könnt, dass das alles gar nichts werden kann.

So die typischen Beispiele sind:
– Der Lustknabe in der Wikingerkampagne
– Der Broker in der Roadmoviekampagne
– Der Schiffskoch in einer Sölder-Kampagne


Also eigentlich könnte man den Leuten, die so Chars vorlegen, keinen Vorwurf machen... wenn man sie nicht vorher bereits aufgeklärt hätte, was man mit der Kampagne bezweckt.

Bauergamer sind also die Leute, die es nicht schaffen sich einen passenden Charakter für die anstehende Runde zu bauen, und auf Teufel komm raus versuchen, ihre eigenen Ideen durchzudrücken, was sich äußerst nachteilig auf die Gruppenharmonie und das Gameplay auswirkt. Schließlich bestrafen sie nicht nur den Spielleiter, sondern auch die anderen Spieler, die mit der Inkompetenz des Bauergamers zu kämpfen haben.
Stichwort: "Mein Charakter hat aber kein Handy, weil es nicht zu ihm passt!" ...und wie sollen wir dich erreichen, Trottel? Sollen wir eine Brieftaube schicken?

Für mich persönlich fallen auch all die Chars unter die Kategorie "Bauergaming", die nichts sinnvolles auf die Reihe bekommen.
Stichwort:
"Oh Gott, die Welt geht gleich unter! Wir müssen was machen!"
"Ähm, ich geh' shoppen."

Oder auch jene, die unter Logorrhoe leiden und lediglich kontraproduktiven Schwachfug mit Sinnanämie abliefern.
Stichwort:
"Auf dem Knopf steht 'Automatische Selbstzerstörung'!"
"Dann drück ich mal auf den Knopf."
"Ihr fliegt in die Luft...! ... ...Warum hast du das gemacht?"
"Ja, war doch witzig, oder?"



Also um mal meine besten Bauergameranekdoten zum Besten zu geben:

"Ich will einen kleinen Jungen spielen, der blind, taub, stumm und gelähmt ist. Er liegt immer zuhause im Bett. Aber durch Telepathie und Beherrschung kann er doch mit der Außenwelt interagieren..."

"Ich spiele eine Ex-Hochleistungssportlerin, die in der DDR großgeworden ist und nebenbei für die Stasi gearbeitet hat. Sie hat dann eine Ausbildung als Lehrerin gemacht. Dann hat sie beim CIA gearbeit und auch beim MI6 und beim Mossad. Außerdem ist sie Spezialistin für Peitschen, sie kann aber auch Panzer fahren und Helikopter fliegen. Und sie ist Priesterin der Lilith und kennt sich deshalb meisterlich in okkultistischen Dingen aus. Außerdem ist sie eine tolle Verführerin und sieht klasse aus. ...Guck mal, die schaut so aus, wie meine Final-Fantasy-Actionfigur, nur in schwarz!"



Na, wer von Euch kennt dieses Gefühl, dass man den Kopf gegen die Wand hauen will?
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Aphiel
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Honigkekse? ... ? ... HONIGKEKSE!!!

Stier


« Antworten #1 am: Mai 10, 2008, 19:55:41 »

*gg* ich kenne es nicht so extrem, aber kann es sehr gut nachvollziehen. Eigene Beispiele habe ich bereits an andere Stelle im Forum gebracht...
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Ihr wünscht Euch mit mir zu messen? Bedenkt, zum wahren Können braucht es Agilität, Grazie und Stil - wie bedauerlich, dass die Passionen an Euch bei diesen gespart haben, mein Freund.

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Remy le Duc (Vampir)
Shilindra
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Steinbock


« Antworten #2 am: Mai 11, 2008, 09:51:08 »

Leider kennt sowas jede SL!

Mei Highlight war bisher:
Spieler: "Ich bin ein angesehner Geschäftsmann der unehrenhaft vom Geheimdienst entlassen wurde."
SL, unerfahren: "Ist ja eine gute Idee"
Spieler 2: "Warum wurdest du entlassen?"
Spieler: "Keine Ahnung.."
Spieler 3, schon genervt:"Überspringen wir das. Was willst du können.
Spieler: "Das gleiche wie James Bond...."

Der Satz hallt noch nach...

Am schlimmsten finde ich die Leute die IMMER zwanghaft lustige Charaktere haben müssen, Gnome mit Illusionsmagie, Schelme bei DSA, da möchte ich brechen.
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Arkam
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« Antworten #3 am: Mai 16, 2008, 23:24:52 »

Hallo zusammen,

da muß natürlich erst Mal die Bauernweisheit ausgesprochen werden. Rede mit dem Spieler und versuche heraus zu bekommen warum es ein bauerncharakter sein soll.

Die einfaste Methode solche Charaktere zu verhindern ist eigentlich das gemeinsame Charakteraufstellen mit klaren Vorgaben.
Dann könnte die Ansage etwa lauten:"Stellt euch einen Charakter auf der mindestens einen anderen Charakter aus der Runde kennt und einen guten Grund hat langfristig an Bord eines Schiffes zu sein. Do delegiert man einen Teil der Arbeit nämlich an die Spieler und verhindert gleichzeitig das Neid auf einen anderen Charakter aukommt oder sich bekriegende Charaktere entstehen.
Das gleiche kann man natürlich auch etwa per E-Mail erledigen wenn das neue Abenteuer etwas langfristiger angelegt ist.
Wichtig ist das der Spieler und nicht der Spielleiter für den Charakter einen plausiblen Grund zum Einstieg findet den die restlichen Mitspieler mithgehen können.

Wenn man seine Mitspieler als Spielleiter schon kennt hat man noch zwei Möglichkeiten eine passende Gruppe zu bekommen.
Man kann einzelnen Mitspielern Charakterkonzepte vorschlagen. Mit etwas Glück bekommt man so passende Charaktere udn zufriedene Spieler.
Man kann Kandidaten die zu Bauerncharakteren tendieren aber auch dadurch einschränken das man von vorneherein nur bestimmte Charaktere oder wenigstens nur bestimmte Regelbücher zuläßt.

Wenns in Richtung James Bond geht nutzt ein doppelnder Realititätscheck. Erst Mal sollte man das gespielte System kontrollieren und gegebenenfalls Probleme per Hausregel oder fester Vorgabe fixen.
Und dann sollte man sich als Spielleiter nicht zuschade sein Mindestbediengungen einzuführen. Ein Geschäftsmann der für den Geheimdienst gearbeitet hatbraucht eben nicht nur Abknallen und Verführen sondern etwa noch Buchführung und Kryptographie. Ein Spieler dem am Konzept liegt wird damit konstruktiv arbeiten. Ein Spieler der den Supercharakter aufstellen will wird moppern.

Wenn nichts Anderes hilft sollte man als Spielleiter Mal die restlichen Spieler befragen. Wenigstens in einer meiner Runden waren die anderen Spieler von dem Charakter auch genervt und waren bereit ihm Konsequenzen zu verpassen.
Ein unfähiger Charakter etwa wird dann eben nach dem nächsten Kampf entweder nicht oder nur noch gegen Gold geheilt.
Ein Charakter der gegen die Moral der restlichen Charaktere verstößt wird von diesen aus der Gruppe ausgeschlossen oder gar den Behörden ausgeliefert.
Ein "lustiger Charakter" der Mal wieder wegen Majestätsbeleidigung sitzt wird eben nicht befreit sondern es wird weitergespielt.
Wie gesagt das sollten letzte Schritte vor einem Gruppenausschluß sein. Normalerweise halte ich nämlich nichts davon Probleme mit einem Spieler in der Spielwelt lösen zu wollen.

Gruß Jochen
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medusas child
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« Antworten #4 am: Mai 17, 2008, 22:30:32 »

Hallo Arkam,

ich kann dir nicht zustimmen. Bin ich Spielleiter ist meine Aufgabe zu erklären, worum es in der Kampagne geht. Ist das erledigt, liegt es an den Spielern, sich einen passenden Charakter zu bauen. Es ist ihr Spaß der vor die Hunde geht, wenn sie daneben greifen. Natürlich versuche ich, sie darauf hinzuweisen. Aber mir einen Lösungsweg ausdenken, wie ich sie doch noch dazu bekommen kann, nicht wider die Gruppe zu handeln geht mir zu weit.

Ich spiele mit erwachsenen Menschen. Die werden im realen Leben auch nicht mit Wattebäuschen angefasst. Demnach sind sie gewohnt, mit ihren Entscheidungen leben zu müssen. Und der Enscheidungsfindungsprozess, der mit dem Charakterbau einher geht, umfasst auch das Abwägen von eventuellen Konsequenzen. Wenn der Spieler sich trotzdem für eine Knickfichte als Charakter entscheidet, muss ich diese Entscheidung akzeptieren. Andernfalls würde ich ihn – brutal ausgedrückt – als mündigen Menschen nicht ernstnehmen.

Ich werde demnach nicht anfangen, Motivationen mit dem Spieler zu zerpflücken, den Spielern irgendwelche Bindungen zu anderen Charakteren aufzuzwingen, Charakterkonzepte aufs Auge zu drücken, Einschränkungen zu machen (die über das Konzept der Chronik hinausgehen), Hausregeln einuzuführen oder mit anderen Tricks, die Spieler von ihren Wünschen abzubringen.
--> Das gibt sehr überspitzt deine Vorschläge wieder. Ich kann herauslesen, dass du das sicherlich nicht so gemeint hast. Aber ich hoffe, dass dadurch meine Einstellung zu dem ganzen Thema deutlicher hevortritt.

Bei mir heißt es, dass jeder mit den Konsequenzen seiner Entscheidungen leben muss. Und das kann bedeuten, dass Charaktere gar nicht erst in die Story eingebunden werden oder auch eventuell einem frühen Ende entgegen gehen.

Aber es ist trotzdem schön zu hören, dass es jemanden gibt, der sich um ein Thema so viele ernsthafte Gedanken zur Problemlösung macht, das wir bereits abgeschrieben hatten.

Liebe Grüße
medusas
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Arkam
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« Antworten #5 am: Mai 17, 2008, 22:57:35 »

Hallo medusas child,

du kannst auch weiterhin Handschellen und Peitsche als Spieleiter  zuhause lassen.

Es ist zwar traurig aber irgendwie gewinne ich von einzelnen Mitspielern in meiner Runde, auch alle Erwachsen und eigentlich mit beiden Beinen im Leben, den Eindruck das das am Spieltisch nicht zählt.

Die Vorschläge die ich gemacht habe haben in unseren diversen Runden alle schon Mal funktioniert. So gesammelt wirken sie natürlich arg heftig aber einzeln waren sie eigentlich harmloser.

Unser Hauptspielleiter hat sich erst letzte Woche sehr deutlich zum Thema unpassende Charaktere geäußert da war das Thema bei mir natürlich noch frisch.

Ich habe den Spieler nicht verstanden der bei Aliens, militärischer Hintergrund den ich mit ein paar Cyberpunkelementen versehen hatte, unbedingt einen normalen Zivilisten spielen wollte.
Ich verstehe den Spieler nicht der unabhängig von Werten, Hintergrund und sozialen Gegebenheiten immer Elfen spielen möchte.
Ich verstehe meistens die Spieler nicht die ihren Charakter stur an Glaubens- und Moralvorstellungen festhalten lassen auch wenn der Charakter so aus der Gruppe fliegt.

Gruß Jochen
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medusas child
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« Antworten #6 am: Mai 17, 2008, 23:19:37 »

Zitat
Ich habe den Spieler nicht verstanden der bei Aliens, militärischer Hintergrund den ich mit ein paar Cyberpunkelementen versehen hatte, unbedingt einen normalen Zivilisten spielen wollte.
Ich verstehe den Spieler nicht der unabhängig von Werten, Hintergrund und sozialen Gegebenheiten immer Elfen spielen möchte.
Ich verstehe meistens die Spieler nicht die ihren Charakter stur an Glaubens- und Moralvorstellungen festhalten lassen auch wenn der Charakter so aus der Gruppe fliegt.

1. Das ist total Banane!
Ist ja so, wie wenn man Shadowrun spielt und Spieler XY will einen normalen Konzerner spielen, der ein ganz normales Leben führt.

2. Sowas gibt es. Aber wenigstens sieht man dem Elfen-Spieler schon auf dem Char-Blatt an, was Sache ist.
Es gibt ja auch die Variante von Spielern, bei denen es total egal ist, ob sie Krieger, Magier, Straßensamurai, Gaukler, Superheld oder "deine Mutter" spielen. Ist ja eh alles dasselbe. Roll Eyes

3. Da muss man abwägen. Manchmal kann das richtig Feuer in die Runde bringen. Und das ist dann gut.
Wenn es aber in die Sinnlosigkeit abdriftet, kann der Spieler den Quatsch auch stecken lassen.


Würdest du sagen, dass die unpassenden Charaktere ein sehr störendes Phänomen in Eurer Gruppe ist?
(Weil das Thema noch "frisch" ist.)
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Shilindra
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Steinbock


« Antworten #7 am: Mai 18, 2008, 11:37:51 »

Also: Ich setze mich schon mit meine Spielern zusammen ud überlege genau, was wollt ihr spielen. Anschließend bauen die Spieler das ganz normal alleine zusammen. Als SL rechne ich nur nochmal nach und achte darauf das sie die "passenden" Fertigkeiten gekauft haben. Denn was soll ein Schläger bitte z.B mit Dekorieren? Alles andere liegt echt an ihnen. ich habe genung zu tun mit Abenteuervorbereitunge, den plot am laufen ahlten und die Stimmung erzeugen.

Das sehe ich wie Medusa.

So, aber warum kann bei euch ein SC wegen seinen Moralvorstellungen aus der Runde fliegen? Ist es nicht spannend für das Rollenspiel, wenn es eben einen in der Runde gibt, der gewisse Dinge anders sieht? Der sich z.B nichts aus Geld macht.So lange das Charakter Konzept passt, kann das wunderbar funktionieren.

Zu 2: Ja das stimmt... aber das kriegt man auch nicht aberzogen!
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medusas child
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« Antworten #8 am: Mai 18, 2008, 13:25:04 »

Zitat
So, aber warum kann bei euch ein SC wegen seinen Moralvorstellungen aus der Runde fliegen? Ist es nicht spannend für das Rollenspiel, wenn es eben einen in der Runde gibt, der gewisse Dinge anders sieht? Der sich z.B nichts aus Geld macht.So lange das Charakter Konzept passt, kann das wunderbar funktionieren.

So weit ich weiß, hatte Arkam das Wort "Gruppe" verwendet... und ich habe es als die "Gruppe der Charaktere" – also im Spiel – interpretiert.
Bsp.: Die Gruppe hat den Auftrag einen bösen Schurken um die Ecke zu bringen. Charakter xy sagt, "Nein, mach' ich nicht!", Charakter xy wird an diesem Abend von der Gruppe nicht mitgenommen den Auftrag zu erledigen.

Oder auch das Beispiel mit "Mein Charakter hat gar kein Telephon, weil es nicht zu ihn passt!"... Das sind die Momente, in denen man einen Charakter bei aller Liebe nicht mehr in das Gruppenspiel einbinden kann.

Dass, damit die Spielrunde gemeint sein könnte? Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen.
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Shilindra
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Steinbock


« Antworten #9 am: Mai 18, 2008, 14:19:10 »

Also, so sachen wei ich habe kein Handy sind schon arg.

Als Bsp. in meiner DSA runde ist meine Golgaritinn zu Armut verpflichtet. Sie macht sich nichts aus Geld. Wenn jm. ankommt und sagt, wenn ihr das und das macht bekommt ihr 100 Dukaten. Ist sie die erste die sagt: Wir hätten euch auch so geholfen...

Das meinte ich. Es kan sehr stimmungsvoll sein, wenn man einen SC dabei hat, welcher ein wenig Gegenpol ist.
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Arkam
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« Antworten #10 am: Mai 18, 2008, 16:44:33 »

Hallo zusammen,

mein Moralbeispiel hat sich bei DSA ergeben.
Wir hatten einen Gefangenen gemacht und ihm versprochen ihnfreizulassen wenn er uns an einen bestimmten Ort führt.
Am Morgen danach hatte unsere Firnelfe, Eiselfe bei DSA, den NPC dann wärend der Wache umgebracht.
Vom Spieler kam Mal wieder meine Haßbegründung "Das würde mein Charakter so machen." Ich war sicher nicht der einzige Spieler der sich überlegt seine Figur diese Firnelfe entweder aus der Gruppe zu schubsen, oder ebenfalls selbst zu richten oder zumindestens dieser Figur keine Hilfe mehr zu geben.

Der gleiche Spieler machte sich dann mit seiner Figur noch zusätzlich unbeliebt. Das eien in der Wildnis aufgewachsene Elfe keine Ahnung von der Zivilisation hat und erst Mal viel Lernbedarf mit teilweise komischen - nervigen Situationen hat ist verständlich.
Zwischen zwei Kampagnenteilen kehrte die Elfe dann in ihre Heimat zurück. Als dich die Gruppe dann wieder traf teilte uns der Spieler mit seine Figur habe sich einem Reinigungsritual unterzogen so das sie alles Wissen über die Zivilisation wieder verloren hätte. - Kennt ihr diese Momente im Rollenspiel wo man sich Irgendetwas schweres wünscht um Leuten pädagogisch zu behandeln?

Nun ich leite derzeit eine Cyberpunkrunde in der sich das Problem wenn auch in weniger krassen Form ergeben hat. Ein Spieler will demnächst eine Stripperin spielen die auch ein wenig Computerhacker ist. Das paßt zunächst Mal gut in den Hintergrund. Das Problem ist nur das die Figur jetzt innerhalb reativ kurzer Zeit die vierte Figur dieses Spielers ist. Wärend der Rest der Gruppe, eine Konzernangestellte und eine Polizistin eher auf der legalen Seite zu finden sind ißt das die neue Figur eher nicht. Gleichzeitig ist sie nicht so gut, 4 von 10 möglichen Punkten in Computerhacken sind angedacht, das man sie als wertvolle Recource sehen würde.
Unser Hauptspielleiter ist in meiner Cyberpunkrunde Spieler so das ich mit ihm die Situation gesprochen habe. Sein Standpunkt war ganz klar und hart unpassende Charaktere werden in meinen Runden nicht mehr akzeptiert. Auch keine begründeten Ausnahmen mehr bei denen sich der Spieler Gedanken darum gemacht hat wie der Charakter ins Abenteuer kommen soll. Denn wenn er einen solchen Charakter zulassen würde würden alle anderen Mitspieler auch solche Charaktere haben wollen.
Er ist da mehrfach gebranntes Kind. Die Höhepunkte waren sicherlich die folgenden Runden.

Eine Mechwarriorrunde die darauf aufbaute das die Charaktere Mechkrieger, Piloten großer Kampfroboter, spielen die komplette Runde aber keinen wirklichen Mechpiloten beinhaltete. Da kommt erschwerend hinzu das das System sich vom Tabletop Battletech ableitet. Das Tabletop wird auch für die Fahrzeugkämpf genutzt und ist mit einem Schwerpunkt auf Mechs ausgelegt. Das Tabletop kennt zwar auch Panzer, Jäger und Infantrie aber man merkt das hier nicht der Schwerpunkt liegt.
Die andere Runde war eine Warhammerrunde in einer fertigen Kampagen die mindestens einen männlichen Charakter in der Runde vorraussetzte. Es wimmelte von weiblichen, zwergischen und elfischen Charakteren.
In unserer aktuellen D&D Runde hat dieser Spielleiter dann per E-Mail allen möglichen Spielern mitgeteilt wie er sich die Runde vorstellt und das er nur eine begrenzte Anzahl an Ausnahmecharakteren zuläßt.
Die Runde wurde mit dem Charakteraufstellen gestartet, nicht um Ausnahmen zu verhindern sondern wegen eines eigens entwickelten Aufstellsystems und dann wurde gespielt. Trotz ganz klarer Vorbedingungen und einem System das sehr berechenbar ist haben es zwei Spieler geschafft Figuren aufzustellen die Schwierigkeiten sowohl mit der Gruppe als auch mit den Regeln hatten.
Darunter auch unser Elfenspieler. Die Elfen bei Iron Kingdom, dem bespielten Hintergrund, leben im tiefen Norden eher abgeschottet vom Rest der Welt. Der Spieler brachte es trotz langer Vorbereitungszeit nicht fertig auch nur einen Anhaltspunkt dafür zu liefern warum seine Figur bei der Gruppe bleiben wollte.
Die regeltechnischen Differenzen alsse ich hier Mal draußen vor. - Das wäre dann wohl zu off topic.

Diese strenge Ablehnung von Bauercharakteren finde ich eigentlich schade. Denn manchmal spiele ich auch gerne einen Charakter den man so bezeichnen könnte.
In einer von einem Manga abgeleiteten Runde wobei es hauptsächlich um Piloten von großen Kampfrobotern und deren biologischen Computern in Form von sehr schulmädchenhaft aussehenden Klonen, Five Star Storys, ging habe ich einen Wissenschaftler gespielt.
In einer eher kampforientierten Cyberpunkrunde habe ich einen Konzerner gespielt.
In einer von magiebegabten Figuren dominierten 7th Sea Runde habe ich ausgerechnet einen Priester gespielt obwohl die Kirche jede Art von Magie verurteilt.
Dabei habe ich ein paar Grundregeln entwickelt die das spielen und wohl auch das spielleiten einer solchen Figur deutlich vereinfachen.

Auch ein Bauerncharakter muß in den Hintergrund passen. Das heißt die Figur braucht eine Anbindung an den bespielten Hintergrund und einen Grund auf diesem zu agieren. Wenigstens im ersten Abenteuer sollte ein Grundvorhanden sein warum der Bauerncahrakter und die Normalcharaktere zusammen treffen. Der Wissenschaftler und die Piloten trafen sich zum Beispiel im Rahmen einer Waffendemonstration.
Bauerncharaktere müssen noch mehr als andere Charaktere aktiv gespielt werden. Wer die Ausnahme spielt sollte sich aktiv bemühen Anschluß an die Normalcharaktere zu bekommen. er darf sie auf keinen Fall wegen irgendetwas grundlegend ablehnen. Beliebte Stolpersteine sind Religion, unterschiedliche soziale Positionen oder krasse politische Unterschiede. Ein Zivilist in einem militaristischen Hintergrund sollte also kein Pazifist sein der Miltärs grundlegend ablehnt sondern etwa ein Kriegsberichtserstatter der mit den Soldaten ins Feld will.
Bauerncharaktere die wertvolle Recourcen für die Runde haben haben es einfacher. Mein Konzerner brachte Geld und die Möglichkeiten Material vom Konzern zu bekommen in die Runde ein. Der Wissenschaftler konnte die riesigen Kampfroboter reparieren udnwar ebenfalls reich. Der Priester brachte gesuchte Skills in die Runde ein.

Gruß Jochen
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Wuschel
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« Antworten #11 am: Mai 18, 2008, 17:13:33 »

Ich finde, daß es eine unterschied gibt zwischen Gegenpol-in-der-gruppe-sein und einfach-nur-seinen-cha-durchdrücken.
Hab dazu auch gleich 2 beispiele, die erst gestern und vorgestern passiert sind.

Gegenpol: ich hab erst vorgestern ne vamipre dark-age runde gestartet und habe wider erwarten eine ganz tolle gruppe erwischt, deren charaktere nicht unterschiedlicher sein können.
das zeigt sich vor allem in der religion. wir haben einen franziskaner, einen paganisten, einen budhisten und einen der seinen glauben verloren hat (war christ)
diese 4 sind gezwungenermaßen zusammen, denn sie sind potenzielle opfer der inquisition..
aber sie schaffen es trotzdem zusammen zu arbeiten und versuchen den jeweils anderen über ihre einstellung ihre meinung zur weiteren vorgehensweise klarzumachen. Es klappt einfach trotzdem und ich weiß sie werden ne gute effektive gruppe, die ihre individuen behält und doch durch äußere einflüsse verändert werden wird.
das ist eine sehr schöne sache finde ich.
ich muß noch dazu sagen, daß sie sich menschen erschaffen haben und von mir als SL gesired wurden. vielleicht liegt es auch daran.

dann gestern hab ich in unserer high-end vampiregruppe (camarilla) gespielt und es war einfach nur deprimierend.. wir waren an einem ort, an dem jedem klar war daß ne 80% chance vesteht draufzugehen.. wir wußten da ist ein wächter, der uns noch nicht gefunden hatte, aber schon wußte daß wir da sind... es wurde vorher besprochen.. zusammen bleiben, leise sein, so weinig kräfte wie möglich benutzen. wir finden was seltsames und alle latschen hin bis auf unseren problemspieler. nicht genug, er brüllt : WAS IST DA?! - juhu der wächter findet uns..wir rennen. er geht in schattenform und lockt im alleingang den wächter weg.
bei der späteren diskussion kam vom spieler etwa: ich spiel nur meinen cha aus. er hat halt größenwahn, selbstüberschätzung und ist ein adrenalin-junkie... außerem ist er so wie aus demumddem film..dann will er lohrbeeren dafür, daß er so selbstlos war und den wächter weggelockt hat (der und evtl. gar nicht über den weg gelaufen wär). und versteht als spieler nicht, warum alle so angenervt waren.
ich mag den spieler echt gerne, nur alle seine chas sind gleich und bauen den selben mist. er macht sich selbst mit seinem cha unbeliebt, will aber daß wir ein klüngel sind und händchen halten..
es wird noch ein gespräch folgen nur das geht schon seit jahren so...und keiner weiß ob es helfen wird.
HILFE was macht man mit so nem spieler?
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medusas child
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« Antworten #12 am: Mai 18, 2008, 17:42:24 »

Sein Handeln ist nicht gut angekommen, er versucht sich rechtfertigen ("er leidet halt unter Größenwahn"). Soweit kann ich die Reaktion nachvollziehen. So würden die meisten Leute reagieren.
Wenn er die Handlung seines Charakters wirklich an den Schwächen orientiert hätte, hätte er das sicherlich schon während des Spiels erwähnt und nicht erst, wenn er nachher darauf angesprochen wird.

Da er immer wieder den gleichen Charakter spielt: Darauf ansprechen! (Was anderes kann man wohl nicht machen.) ...und dann hoffen dass es irgendwann ankommt.
Das Problem sehe ich halt darin, dass er jahrelang damit durchgekommen ist. Er wird festgestellt haben, dass die Schiene funktioniert, die er fährt. Von selbst wird er also nicht darauf kommen, dass er was ändern sollte. Da braucht es schon einen Impuls von außen.

Macht dem Spieler am besten mal richtig deftig klar, dass Selbstüberschätzung und Größenwahn nicht bedeuten, dass der Charakter unüberlegt handelt.
(Aber so eines Spezi hab ich auch mal erlebt... ich hab mal ganz fies in den Raum geworfen, ob er nicht mal ein paar XP darauf verwenden wolle, Intelligenz zu senken. Dann hat er ein bisschen geschmollt, und dann hat er wieder ein bisschen nachgedacht, bevor er gehandelt hat.)
« Letzte Änderung: Mai 18, 2008, 17:55:23 von medusas child » Gespeichert
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« Antworten #13 am: Mai 18, 2008, 19:08:23 »

Na ja das Problem ist, daß der Spieler immer die Konsequenzen seines Handels tragen muß. Und manchmal auch die Gruppe. Wenn sich das so einfach lösen lassen würde, würde ich ihn in diesem Threat nicht erwähnen. Wir verstehen seine reaktionen, aber er nicht uns, macht es den eindruck. Ich will ihn auch nicht anprangern, sondern ich mag ihn wirklich gerne, und würde gern helfen. ich denk ein Tiefschlag würde ihn mehr demotivieren als helfen.

Wenn er einen Cha an die Wand gespielt hat (d.h. er absolut nicht mehr von der Gruppe eingebunden wird) macht er sich einen neuen, der einen guten Ansatz hat, aber sehr wenig hintergrund (wo wir versuchen zu helfen). Egal was er macht, spätestens nach ein paar wochen bewegt er sich wieder in die gleiche Richtung. Jeder versucht ihm zu helfen und redet auch außerhalb vom Spieltag mit ihm drüber (auch einzeln). Das hält ein zwei sessions, nur dann verliert er wieder den Faden.
 
Hat noch jemand ne Idee?
Oder kann mir aufzeigen woran das liegen könnte? Vielleicht überseh ich ja was..
Hat jemand schon mal solch einen Spieler eingerenkt?
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« Antworten #14 am: Mai 18, 2008, 20:15:38 »

Auf mich macht das aber nicht den Eindruck, dass er die Konsequenzen tragen musste. Denn wenn er sich einfach einen neuen Charakter machen kann, wenn er den alten in den Sand gesetzt hat. Und diesen neuen Charakter auch noch so spielen kann wie den alten, dann sind da keine Konsequenzen (zumindest keine, die ich jetzt erkennen könnte).

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