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Autor Thema: DoS - Unentdecktes Land  (Gelesen 6263 mal)
Beschreibung: eine neue Kampagne hat begonnen
LoCo
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« am: März 08, 2013, 08:09:47 »

Die Ankunft

Eine große Karawane zog über die sanften Hügel. Ihr Ziel waren die drei Zacken, drei riesige Berge in einem bis heute unerforschten Land. Angeführt wurde der Tross von Herfot, ein Paladin, und Lerida, eine Klerikerin. Den Tross, bestehend aus knapp fünfzig Leuten (Tischler, Schmied, usw.) selbst begleitete neben einem Barden auch zwei Mönche, zehn Ritter, weitere zwei Kleriker und drei Waldläufer. Des Weiteren befand sich ein gnomischer Erfindertrupp bei dem Tross.
Bei der Karawane handelte es sich bereits um die dritte Expedition des Königs zu den drei Zacken, die beiden vorangegangen galten als verschollen.
Die Gruppe bestehend aus Kalidor, dem elfischen Waldläufer, Jerome, dem Halblings-Schurken, Gunrasa, der Zwergenkriegerin, und …., dem menschlichen Zauberer, begleitete den Tross als angeheuerte Söldner.

Nach vier Wochen Reisezeit über offenes, freies Gelände durchquerten sie einen Wald und kamen zu einem See, an dessen Ufer sie ihr Basislager aufschlugen.

Die Abenteurergruppe wurde bei der Errichtung des Lagers um Rat gefragt. Die Anführer wollten die Meinung der Söldner hören, wo sie das Lager aufschlagen sollten und wie sie es befestigten sollten.
Die Gruppe war der Meinung, dass es am besten wäre, das Lager nahe dem Seeufer aufzubauen, so hätte man keine Probleme mit der Trinkwasserversorgung. Man versprach sich dadurch auch einen kleinen Vorteil bei der Befestigung des Lagers. Es sollte zuerst eine Wagenburg gebaut werden, darum herum ein Wall aus 1 Meter hohen Holzpfählen. Später sollte diesem Wall ein weiterer vorgesetzt werden, der neue aber sollte dann bis zu drei Meter hoch und mit Türmen ausgestattet sein.

Während sich die Anführer der Expedition beratschlagten wurde die Truppe auf eine Erkundungsmission zum südlichen Seeufer geschickt.
Kurz nachdem die Sonne den Zenit überschritten hatte und die Gruppe nach einer kurzen Rast weitermarschierte, entdeckte Kalidor Spuren nahe des Seeufers. Es handelte sich bei den Spuren um Flossenfüße (Füße mit Schwimmhäuten) die von fünf bis sechs cirka 1,30 m große und zwanzig bis dreißig Kilo schweren Kreaturen stammten. Die relativ frischen Spuren führten aus dem Wasser heraus und am Seeufer entlang.
Die Gruppe beschloss den Spuren zu folgen und nach einiger Zeit entdeckten sie, dass sich die Anzahl der Kreaturen vermehrt hatte und nun weiter nach Süden, ins Landesinnere – weg vom See, führten. Kalidor, der seinen Gefährten vorauseilte, folgte den Spuren bis zu einem Dickicht. Dort kroch er bis zum gegenüberliegenden Rand und erblickte eine kleine Lichtung mit einem Tümpel. Mehrere aufrecht gehende froschähnliche Kreaturen mit Schuppenhaut saßen um den Tümpel herum und unterhielten sich in einer fremden Sprache. Eine kleine Strohhütte stand etwas abseits des Tümpels. Etwas metallisches erregte Kalidors Aufmerksamkeit und er erblickte einen Helm, der aus dem Dach der Hütte herausragte.
Vorsichtig schlich Kalidor wieder zu seinen Kameraden und erzählte ihnen was er entdeckt hatte. Sie beschlossen sofort zurück zum Lager zu gehen und Herfort, dem Paladin Bericht zu erstatten.

Sie waren noch nicht weit gekommen, da hörte Kalidor etwas hinter ihnen und dadurch, dass er sich umdrehte, verfehlten ihn die beiden Wurfspeere, welche von zwei Froschmenschen geworfen worden waren. Er konnte seinen Kameraden gerade noch rechtzeitig eine Warnung zurufen, als weitere zwei der Froschgesichter aus dem Wasser des Sees auftauchten.
Der Kampf mit den Froschmenschen war ebenso schnell vorbei wie er begonnen hatte. Gunrasas zwergische Kriegsaxt und ein paar magische Geschosse von Salomon erledigten die Angreifer, bevor diese fliehen oder um Hilfe rufen konnten.

Kalidor sah sich die Leichen der Kreaturen genauer an und stellte fest, dass sich deren Schuppen ablösen ließen. Da die Schuppen eine Art natürliche Panzerung darstellten, häutete Kalidor die vier Gefallenen und erbeutete so zwölf dieser Schuppen.

Sie erreichten das Lager ohne weitere Zwischenfälle und erstatteten Herfort Bericht. Dieser war etwas überrascht, gleich am Anfang der Expedition auf Schwierigkeiten zu stoßen, aber als er von dem Helm, den Kalidor im Lager der Froschmenschen gesehen hatte, erfuhr, trug er ihnen auf, diesen Helm zu besorgen.
Auf die Nachfrage von Gunrasa hin, was sie mit den Froschgesichtern tun sollten, Kontakt aufnehmen oder töten, meinte Herfort nur, dies sei ihm egal, er wolle nur diesen Helm in seinen Besitz bringen.

Also machte sich die Gruppe gleich am nächsten Morgen wieder auf zu diesem Tümpel, an welchen Sie die Froschmenschen das erste Mal entdeckt hatten.
Dort angekommen blieben Salomon und Gunrasa etwas zurück, während Jerome und Kalidor sich an das Dickicht und den dahinterliegenden Tümpel heranpirschten. Da die Lichtung verlassen schien und sich in der halb verfallenen Hütte nichts rührte, wagten sich die beiden auf die Lichtung. Während Kalidor den Helm aus dem Strohdach holte, sah sich Jerome im Inneren der Hütte um und fand eine Kiste mit einem verrosteten Schloss.
Da sie nicht länger verweilen wollten und einen Zusammenstoß mit den Froschmenschen vermeiden wollten, trugen sie die Kiste zu ihren wartenden Kameraden und marschierten zurück zum Lager.

Sie waren noch nicht weit gekommen und marschierten gerade über eine weite offene Wiese, als Kalidor die Gruppe entdeckte, welche sich ihnen näherte. Er deutete nach vorne und rief seinen Gefährten eine Warnung zu, denn dass was ihnen da entgegenkam, war nichts anderes als ein Riese, begleitet von vier dieser Froschgesichter.
Die Gruppe hielt an und ging in Verteidigungsposition. Gunrasa schwang ihre Axt, Jerome duckte sich ins hohe Gras, Kalidor spannte seinen Langbogen und Salomon sinnierte darüber, mit welchen Zaubersprüchen er den Riesen zu Fall bringen könnte, bevor dieser bei ihm wäre.
„Ha, die schaff ich doch allein!“ rief er, murmelte ein paar magische Worte und schon schoss aus seinen Händen ein Blitz auf den Riesen zu.
Überrascht und schmerzvoll brüllte der Riese und begann auf die Gefährten zuzulaufen, die Froschmenschen folgten ihm. Ein weiterer Zauber, diesmal ein Säurepfeil, traf den Riesen, während die anderen darauf warteten, dass die Angreifer in Reichweite kamen.
„Geht es sich doch nicht ganz aus, mit den Zaubern“, meinte Jerome, der sich irgendwo im hohen Gras versteckte.
Bevor der Riese die Gruppe erreichte, verschwand Salomon auf einmal, Kalidor trat ein paar Schritte zur Seite, sodass er nicht in der Laufrichtung des Riesen stand. Nur Gunrasa, die mit ihre Axt schwang, erwartete den Riesen. Während sich Kalidor auf die Froschgesichter einschoss, drosch Gunrasa mit ihrer Axt auf den Riesen ein. Jerome sprang aus dem hohen Gras und stieß seine Messer in den Rücken des Riesen.
So schnell der Kampf auch begonnen hatte, so rasch war er auch wieder vorbei. Gunrasa, die zwar einen Treffer des Riesen einstecken musste, tötete den Riesen schließlich und nahm sich gemeinsam mit Salomon die restlichen Froschgesichter vor, Axt und Magie.

Die Gruppe durchsuchte die getöteten Angreifer und fand bei dem Riesen ein aus Seetang geknüpftes Amulett, in welches eine Muschel eingelassen war, in welcher sich eine Perle befand. Kalidor häutete die Froschmenschen und erbeutete auf diese Weise weitere dreizehn Schuppen.
Da sie keinen weiteren Angriff erwarteten, beschlossen sie die mitgeschleppte Kiste jetzt aufzubrechen und erst dann zum Lager zurückzukehren.
Gunrasa schwang ihre Axt und zerstörte so das rostige Schloss. In der Kiste entdeckten die Kameraden magische Schriftrollen (Magische Waffe, Schild), eine Karte der Umgebung, einen Trank der Unterwasseratmung (für 10 Stunden) und Aufzeichnungen über primitive Wasserkreaturen (Merlocks) in der Handelssprache. Bei diesen Aufzeichnungen dürfte es sich um die Niederschriften eines Magiers, einem Teilnehmer einer der früheren Expeditionen, handeln.
Da die Kiste nichts Wertvolles mehr enthielt, ließen sie diese neben der enthaupteten Leiche des Riesen zurück. Gunrasa wollte eine Trophäe und einen Beweis ins Lager mitbringen, deswegen hatte sie dem toten Riesen den Kopf abgeschlagen.

Im Lager angekommen, berichteten sie Herfort was vorgefallen war und überreichten ihm den gefundenen Helm. Herfort überflog auch die Aufzeichnungen kurz in denen ebenfalls stand, dass der Riese von den Merlocks als Gottheit verehrt wurde. Bei dem Helm handelte es sich tatsächlich um den Kopfschutz eines Soldaten des Königs und stammte daher von einer der früheren Expeditionen.

Kalidor zeigte die Schuppen, welcher er erbeutet hatte den Schmieden und erfuhr so, dass er diese verwenden konnte, um ein Schild oder eine leichte Rüstung damit zu verstärken.
Gunrasa, die den Schädel des Riesen bis ins Lager geschleift hatte und so einige Aufmerksamkeit erregte, schlug einen Pfahl Mitten im Lager in die Erde und spießte dort den Kopf auf. Sie meinte, dass dies den Froschgesichtern als Abschreckung dienen sollte.
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« Antworten #1 am: März 14, 2013, 13:39:45 »

Die Mine

Ein paar Tage später, kurz nach dem Morgengrauen, wurde die Gruppe zu Lerida gerufen.
Beim Zelt der Klerikerin angekommen, wurden sie von den davor postierten Rittern sofort hineingelassen. Herfort war ebenfalls hier und in ein Streitgespräch mit Lerida verwickelt. Als die Gruppe eintrat, brach auch der Streit ab und somit konnten sie nicht hören, um was es genau in diesem Streit gegangen war. Sie hatten nur ein paar Fetzen aufgefangen, aus denen hervorging, dass dem Paladin etwas völlig egal sei, Lerida aber meinte, dass man mehr Informationen bräuchte.
Im Inneren des Zeltes waren auch drei weitere Leute aus dem Tross, die aber schweigend in einer Ecke standen. Auf einem Tisch war eine grobe Karte der Umgebung ausgebreitet und darauf war eine Stelle etwas nordwestlich des Lagers markiert.
Lerida berichtete der Gruppe, dass ein Waldläufer einen verlassenen Steinbruch entdeckt hätte, was für die Ziele der Expedition sehr gelegen käme.  Herfort wollte den Steinbruch sofort besetzen und mit dem Abbau beginnen, da der Stein dringend gebraucht wurde um das Lager zu befestigen und Häuser zu errichten. Lerida hingegen hatte bedenken, da man in der Nähe des Steinbruchs eine gepflasterte Straße, welche direkt zum Steinbruch führte, entdeckt hatte. Der Waldläufer hatte auch eine Seite (Seite 11) aus einem Tagebuch gefunden, auf welcher stand: „ … ein unterirdischer Thermalfluss liegt an einer Magiekreuzung – deswegen die Mutationen ….“.
Nach kurzer Diskussion wurde beschlossen, dass die Gruppe sich den Steinbruch genauer ansehen sollte, damit so rasch wie möglich mit dem Abbau des Steines begonnen werden kann.
Die Abenteurer machten sich gleich nach dem Gespräch und nachdem sie ihre Ausrüstung zusammen hatten, auf den Weg zu diesem Steinbruch.
 Nach ein paar Stunden Fußmarsch stießen sie auf einer Hügelkuppe auf den von Lerida erwähnten gepflasterten Weg, welcher aber stark überwuchert war. Sie folgten dem Weg bis sie zum Steinbruch gelangten.
Der Stein ist hier im Tagebau, aber auch unterirdisch abgebaut worden, soviel konnte die Gruppe, besser gesagt Gunrasa, gleich erkennen. Vor dem Eingang zur Höhle, standen verfallenen Barracken, in denen aber nichts zu finden war außer verrottete Möbel und eine weitere Seite (Seite 4) aus einem Tagebuch: „ … die großen Viecher können Schilder und Waffen zerdrücken …“.

Gunrasa entdeckte neben dem Eingang drei bis vier quadratische Steine, die auf unnatürliche Weise übereinander gestapelt worden waren. Da sie dies interessierte, sah sie sich das natürlich genauer an, konnte aber nichts Auffälliges oder sonst irgendetwas an den Steinen entdecken, geschweige den Grund für diese Anordnung herausfinden. Dafür aber fand sie ein vergilbtes Pergament, auf welchem stand: „ … Magie wirkt unterschiedlich auf die Tiere …“.
Diese Nachricht (Seite 5) war mit derselben Handschrift geschrieben, die auch auf der Seite war, welche der Waldläufer gefunden hatte.
Kalidor entdeckte etwas, das wie ein gewölbter Stein aussah, aber bei genauer Betrachtung sich als übergroße Chitin-Schuppe herausstellte.
Es war gegen Mittag, als die Gruppe die Höhle betrat. Gunrasa und Salomon gingen voran, während Kalidor und Jerome nach hinten absicherten. Gleich nach betreten der Höhle verbreiterte sich diese und von diesem breiten Gewölbe führten zwei Wege weiter. Die Gruppe beschloss zuerst den rechten Weg zu nehmen.
Dieser führte einige Meter fast gerade in den Fels hinein. Rechts und links, etwa in Kopfhöhe des Zwerges waren Rinnen in die Wände eingelassen, in welchen sich zum Teil immer noch Öl befand. Offensichtlich dienten diese ölführenden Rinnen als Beleuchtung. Am Ende des Weges befand sich eine kleine aus dem Stein gehauene Kammer, in welcher ein paar Fässer herumstanden. Es stellte sich nach kurzer Untersuchung heraus, dass in diesen Fässer Lampenöl gelagert wurde und alle noch voll waren.

Da es hier nichts weiter zu entdecken gab, gingen sie wieder den gleichen Weg zurück, wobei Kalidor und Gunrasa ja ein Fass dieses Lampenöls mit zurückrollten. Eines platzierten Sie direkt in dem Gewölbe, wo ein Weg nach draußen führte, dass andere wurde mitten auf dem linken Gang gestellt. Für den Fall, dass sie rasch fliehen mussten, hatten sie es angedacht, die beiden Fässer, nachdem sie vorbei waren, in Brand zu stecken, sodass die Verfolger nicht hinterher konnten.
Sie folgten nun dem linken Weg, welcher in einer leichten Kurve tiefer in den Fels hinein führte. Auch hier waren in den Wänden dieselben Rinnen wie zuvor eingelassen. Aus Sicherheitsgründen wagten sie es aber nicht, das Öl in diesen Rinnen zu entzünden. Nach kurzer Zeit standen sie in einer großen, aus dem Stein gehauenen Halle, die augenscheinlich als Küche gedient hatte. Zertrümmerte Tische und Stühle bedeckten den Boden, sowie etliche zerstörte Regale an den Wänden und der große Kaminofen rundeten das Bild ab.
In einer Ecke war die Wand eingestürzt, besser gesagt durchbrochen worden, denn es lagen etliche Felsbrocken im Raum und ein großes Loch klaffte und führte tiefer in den Berg hinein.
Die Gruppe sah sich hier etwas genauer um, konnte aber nichts Besonderes entdecken, bis auf eine weitere Seite (Seite 7) des Tagesbuches: „ … Blitz oder normale Magie wirken nicht – wir sind verloren …“.

Bei dem Loch fanden Sie das Skelett eines Menschen und zwei weitere Pergamentfetzen (Seite 1): „ … Ameisen brechen durch den Tunnel und verschleppen Arbeiter  …. „ und (Seite Cool „ … Eis verlangsamt die Tiere, vier Treffer und sie sind eingefroren ….“.
Kalidor der bei dem Skelett stand, hörte etwas das nach vielen Beinen klang und warnte die anderen, während er einen Pfeil anlegte. Im Halbdunkel des Tunnels erspähte er eine Ameise. Eine Ameise, die so groß war wie der Zwerg und fast doppelt so lang. Die Ameise erblickte Kalidor fast gleichzeitig und begann einen Sturmangriff auf ihn. Während das Tier auf Kalidor zustürmte, hatte dieser Zeit genug zwei Pfeile abzuschießen, aber zu seinem Schrecken musste er feststellen, dass diese einfach von der Chitinpanzerung des Tieres abprallten.
Er konnte ohne Problem dem Angriff des Tieres ausweichen, und ermöglichte somit Jerome einen hinterhältigen Angriff auf das Tier. Jeromes Kurzschwert und Dolch rissen die Flanke der Ameise auf und Gunrasas mit voller Kraft geschwungene Streitaxt machte der Ameise schließlich den Garaus.
Während die anderen ihre Waffen reinigten, sah sich Kalidor den Kadaver der Ameise genauer an. Die Mandibeln, die sehr groß waren, so schätze er, konnten verwendet werden um Werkzeuge oder Waffen herzustellen, also schnitt er sie aus dem Tier heraus. Die Mandibeln waren so groß, dass man aus einer dieser Mandibeln leicht ein Kurzschwert machen konnte. Er versuchte auch dem Tier die Chitinpanzerung, die Chitin-Schuppen, abzunehmen, schaffte dies aber nur bei drei dieser großen Platten. Seiner Einschätzung nach konnte man aus diesen Schuppen Rüstungen verbessern oder sogar neue herstellen.
Während er noch an dem toten Tier herum schnitt, erschien eine weitere Ameise, diesmal eine weitaus größere in dem Tunnel. Das Tier erblickte Kalidor, der gerade seinen Artgenossen ausnahm, und stürmte auf diesen zu. Doch die Klingen von Jeromes Kurzschwert und Gunrasas Axt bereiteten dem Tier ein schnelles Ende.

Als Kalidor das erste Tier ausgenommen hatte, machte er gleich beim zweiten weiter. Er erbeutete so vier einzelne Mandibeln, ein volle Giftdrüse und acht Chitin-Schuppen.
Sie beratschlagten nun, ob sie weiter gehen oder aus dem Camp Verstärkung holen sollten. Jerome war der einzige, dem es etwas Unheimlich war, da die Viecher ja offensichtlich irgendeine Immunität gegen Magie hatten.
Sie beschlossen, dass sie noch etwas tiefer in die Höhle vordringen und dann erst entscheiden wollten, ob sie Hilfe holen oder nicht. Der Gang verlief relativ gerade aber stetig abfallend tiefer in den Berg hinein. Nach einiger Zeit kamen sie zu einer etwas größeren Nische, in welcher sie die Überreste von Menschen entdeckten. Da es hier nichts mehr zum Mitnehmen gab, marschierten sie weiter. Jerome und Kalidor sicherten nach hinten, während die beiden anderen wie gehabt vorangingen.
Sie hatten sich nicht weit von der Nische entfernt, da hörte Kalidor etwas hinter ihnen, dass nach einer weiteren Ameise klang, die etwas hinter sich her schleifte. Er warnte seine Kameraden und sie beschlossen rasch weiter zugehen. Also beschleunigten sie ihre Schritte und folgten dem stetig abfallenden und leicht gekrümmten Weg, bis sie in einer riesigen Kaverne standen.
Die Wände dieser Kaverne waren mit fluoreszierendem Moos bewachsen und an der Decke befanden sich überall große Löcher. Sie entdeckten auch einen unterirdischen Fluss, welcher am anderen Ende der Kaverne floss, und sahen etliche Haufen mit Unrat. In manchen dieser Haufen mit Unrat entdeckten sie Rüstungsteile und Waffen.
Als sie sich noch in der Kaverne umsahen, erschien in demselben Gang, durch den sie gekommen waren, eine weitere Ameise, welche sich sofort auf die Kameraden stürzte. Ein gezielter Flammenstoß des Magiers versetzte das Tier so sehr in Panik, dass es die Flucht ergriff und sich in den Fluss stürzte.

Sie begannen nun die Kaverne und die Haufen mit Unrat zu durchsuchen und entdeckten dabei ein Buch mit fehlenden Seiten. Salomon nahm das Buch und überflog es rasch. Er erfuhr dadurch, dass es sich hier um die Truppen der 2. Expedition handelte, die hier Steine abgebaut hatte um ihre Niederlassung zu errichten, aber die Viecher aus dem Berg vertrieben sie. Die Ritter des Expeditionskorps bekämpften die Ameisen gemeinsam mit ein paar Magiern. Desweiteren erfuhr er, dass Feuer die Tiere in Panik versetze. Man stieß auf diesen unterirdischen Fluss und wollte diesen erforschen, doch dann kam es zu einem massierten und gezielten Angriff der Ameisen, die durch irgendjemanden gelenkt worden waren, vielleicht sogar eine Schwarmintelligenz entwickelt hatten.
Da taucht die Ameise, welche zuvor im Fluss untergetaucht war, wieder auf und stürzte sich auf Gunrasa, die ihr am nächsten war. Die Chitin-Platten der Ameise glitzerten leicht, doch sie konnte Gunrasas Axt nichts entgegensetzen.
Kalidor schloss aus dem erneuten Auftauchen der Ameise, dass das Wassers des Flusses magisch sein musste, tauchte ein paar Pfeile hinein und füllte drei Wasserschläuche. Gunrasa tauchte ihre Axtklinge ebenso in das Wasser.

Auf einmal kam Bewegung in einen der riesigen Schutthaufen und daraus erhebt sich eine wirklich riesige Ameise, welche fast vier Mal so groß war wie Kalidor. Das Tier war mit dem Schwanzende irgendwie mit dem Boden verwachsen, man konnte aber nicht erkennen warum.
Während der Waldläufer das Tier, offensichtlich die Königin der Ameisen, mit Pfeilen spickte, wurde sie von Salomon mit einem Kältestrahl attackiert. Gunrasa stürzte sich in den Nahkampf und mit einem wuchtigen Treffer schlitze sie die Kreatur von unten her den Bauch auf und brachte ihr somit eine große klaffende Wunde bei.
Kalidor konzentrierte nun seinen Pfeilbeschuss auf eben diese Wunde und auch Salomon lenkte seinen Kältestrahl dorthin. Sofort konnte man erkennen, dass die kalte Magie das Tier langsamer werden ließ. Mit einem weiteren kraftvoll geführten Axthieb, brachte Gunrasa die Ameisenkönigin zu Fall und tötete diese.
 
Es vergingen nur ein paar Atemzüge, nachdem das Tier tot war, als die fluoreszierenden Moose zu flackern begannen. Da die Gruppe einen Angriff des Ameisenschwarms vermutete und die Decke langsam einzustürzen drohte, rafften sie rasch ein paar Sachen zusammen und flohen aus der Höhle. Bevor sie die Kaverne verließen, drehte sich Kalidor noch einmal um und sah hunderte von riesigen Ameisen aus den Löchern an der Decke in die Kaverne strömen. Doch schienen diese irgendwie irritiert durch den Tod ihrer Königin, denn sie fielen übereinander her anstatt zu ihr Heil in der Flucht zu suchen.
Die Gruppe rannte so schnell sie nur konnte und erreichte rasch wieder das Freie. Keine der Riesenameisen war ihnen gefolgt, die Mine aber war verschüttet.

Die Gruppe kehrt mit ihrer Beute zurück zum Camp und erstattet Lerida und Herfort Bericht. Kalidor gibt von den drei Schläuchen mit magischem Wasser je einen der Klerikerin und einen dem Paladin, damit diese es testen können.

Kalidor und Jerome sprechen mit dem Schmied und Rüstungsmacher dieser Expedition und liesen sich  von diesem ihre Rüstungen mit den Chitin-Platten versehen und sich aus den Mandibeln Waffen bauen.
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« Antworten #2 am: März 21, 2013, 11:58:23 »

Die Zwerge

Es war nun schon fast eine Woche vergangen, seitdem die Gruppe die Steinmine erforscht hatte. Man hatte bereits mit dem Abbau von Steinen begonnen, aber es würde noch eine Zeit lang dauern, bis man die ersten Häuser aus Stein bauen konnte.
Die Gruppe diskutierte mit Herford und Lerida, was nun am Wichtigsten sei für das Camp. Nach langer Diskussion konnte man sich darauf einigen, dass man zuerst eine einfache Schmiede errichten wollte und danach die ersten Häuser aus Stein und Schuppen.
Da man aber auch ein Sägewerk benötigte wurde ein Trupp zu den beiden Zuläufen des Sees geschickt um vor Ort zu überprüfen, ob man dort das Sägewerk errichten könnte und von dort das Holz zum Lager transportieren solle oder gleich bei den beiden Zuläufen eine neue Siedlung gründen sollte.
Die Gruppe selbst erklärte sich bereit der bei der Steinmine entdeckten gepflasterten Straße zu folgen und so herauszufinden, wer diese gebaut hatte. Eventuell fände man ja auch so Spuren der ersten beiden Expeditionen.

Am Morgen nach dieser hitzigen Diskussion brach die Gruppe auf zur Steinmine, wo man auf die gepflasterte Straße traf. Die Kameraden folgten der zum Teil stark überwucherten und kaum erkennbaren Straße Richtung Norden. Der Weg sah aus, als ob er schon lange nicht mehr benutzt worden war.

Sie folgen der Straße bis zur Mittagszeit, als Kalidor voraus einen Hund heulen hörte. Da seine Kameraden nichts hörten, teilte er ihnen dies mit und während Gunrasa und Salomon zurückblieben schlichen er und Jerome durch den Wald voraus. Dabei entdeckten sie auf der linken Seite des Weges eine alte, ziemlich verfallene Hütte.
Während Kalidor mit einem aufgelegten Pfeil die Gegend sicherte, schlich sich Jerome näher an das Haus. Dabei markierte er entdeckte Fallen mit einem Stofffetzen, sodass diese leicht zu erkennen waren. Als Jerome beim halb zerstörten Zaun angelangt war und weiter zum Haus vordrang, näherte sich auch Kalidor dem Zaun.
Jerome war in der Zwischenzeit in das Haus eingedrungen, fand dort aber nichts Wertvolles vor. Kalidor der nun vor einem Fenster stand, stellte fest, dass es sich bei dieser Hütte um ein verlassenes Jagdlager von Waldläufern handeln musste.
Da sie hier nichts mitnehmen konnten, gingen beide rasch zurück zu ihren Kameraden, zerstörten aber wieder die Markierungen, die Jerome zuvor bei den Fallen angebracht hatte.

Während sie weitermarschierten berichteten die beiden ihren Kameraden was sie entdeckt hatten. Als sie über eine Hügelkuppe kamen sahen sie in ein weites Tal hinein, in denen nur einzelne Baumgruppen standen. Die Straße verlief hier deutlich erkennbar in Richtung des ersten Zackens.
Sie marschierten weiter und als sie ein gutes Stück marschiert waren, hörte Kalidor abermals das Heulen eines Hundes, aber diesmal viel deutlicher.
Er rief seinen Kameraden zu, sich im nächsten Wäldchen zu verstecken, welches knapp fünfzig Meter von ihnen entfernt war, da sich ihnen Warge näherten.

So rasch es ging rannte die Gruppe zu dem Wäldchen, wobei der Waldläufer, der Magier und der Schurke fast keine Spuren im hohen Gras hinterließen, nur der Zwerg zog eine deutlich sichtbare Spur zum dem Wäldchen. Das aber sahen die Kameraden erst, als sie im Wäldchen waren und sich am Waldesrand versteckten. Jerome kletterte auf einen Baum, während sich die anderen darunter im Unterholz verkrochen.
Kaum lagen sie ruhig am Boden, da erschienen auch bereits die ersten Warge und ihre Reiter auf der nahegelegenen Hügelkuppe. Über die Kuppe kamen fünf Warge, auf jedem von ihnen saß ein Ork.
„Orkse, garstige Orkse“, zischte Jerome leise von oben herab.
„Scheiße“, zischelte der Elf.
„Yippie Yeah“, frohlockte der Zwerg.
Als sich die Wargreiter der Stelle näherten, an welcher die Kameraden die Straße verlassen hatten, lief einer der Warge ein Stück weiter, während die anderen stehen blieben und zum schnuppern anfingen. Zwei der Warge und ihre Reiter folgten der Schneise, welche der Zwerg durch das hohe Gras geschlagen hatte, die anderen drei folgten in einem größeren Abstand und weit auseinandergefächert.
Jerome überlegte schon die ganze Zeit mit welchem Spruch er die Gegner vernichten konnte, doch viel ihm kein passender ein. Ein Feuerball würde nur einen Gegner treffen, da sie zu weit auseinander waren und sein sengender Strahl reichte noch nicht so weit.
Kalidor legte einen Pfeil auf und wartete darauf, dass sich die Warge bis auf Kernschussreichweite näherten.
Als hätten sie es miteinander abgestimmt, schoss Kalidor seinen Pfeil auf den nächstgelegenen Ork ab und Salomon warf einen Feuerball. Der kleine Ball aus Feuer explodierte und in einem großen Feuerball wurde der getroffenen Ork von seinem Warg geworfen. Der Ork sowie der Warg brannten, aber beide wälzten sich bereits am Boden um so die Flammen zu ersticken.
Kalidor konzentrierte sich kurz und mit einem Wort brachte er die Pflanzen zwischen sich und den Orks dazu, rasch zu wachsen und nach den Orks und Wargs zu greifen und diese festzuhalten.
Bis auf einen Ork, welcher es bis zum Waldrand geschafft hatte und nun einem grimmigen Zwerg gegenüberstand, blieben alle in dem hohen Gras hängen.
Während sich Jerome, welcher vom Baum herunter und Gunrasa auf den Ork auf dem Warg einhieben, verschoss Kalidor einen Pfeil nach dem anderen. Jeder seiner Pfeile traf, dennoch tötete er keinen einzigen der Orks. Salomon lies einen Zauberspruch nach dem anderen auf die Warge und ihre Reiter los.
Als dann nur mehr einer der Orks lebte, aber immer noch im Kalidors magischem Verstrickungsfeld hing, stürmte Gunrasa in eben jenes Feld. Die Pflanzen wichen ehrfürchtig vor ihr zurück, und als sie dann vor dem Ork auftauchte, dessen Augen vor Schreck geweitet waren, ließ sie ihre Zwergenstreitaxt nach oben schwingen und tötete den Ork.

Nachdem auch der letzte Angreifer getötet worden war, Kalidor sorgte dafür indem er jedem Warg und Ork die Kehle durchschnitt, durchsuchten sie die Angreifer. Dabei fanden sie ein Langschwert, welches Drachenköpfe als Knaufschutz hatte und einen Pergamentfetzen mit Befehlen in orkischer Sprache darauf.

Sie waren noch beim Fledern der Leichen, als sie ein Rumpeln vernahmen, welches so klang, als ob ein Wagen über Pflastersteine fuhr. Bevor sie sich verstecken konnten, sahen sie über die Hügelkuppe, jene über welche auch die Wargreiter gekommen waren, einen Karren rumpeln, begleitet von vier weiteren Wargen und ihren Reitern, welche sofort losstürmten, als sie die Kameraden sahen.
Jerome und Salomon schnappten sich je einen der Speere der toten Orks und platzierten sich links und rechts eines toten Warges. Kalidor stellte sich mit gespanntem Bogen hinter den Warg, während sich Gunrasa auf den toten Warg stellte.
Jerome und Salomon hielten ihre Speere schräg nach vorne gerichtet und ließen die Wargreiter hineinrennen. Salomons Speer spießte den Warg und seinen Reiter auf, während es Jerome nur schaffte, seinen Ork vom Warg, welcher gleich die Flucht ergriff, zu werfen.
Kalidor lies seinen Langbogen fallen und hieb mit seinem Langschwert nach den Angreifern, während Gunrasas Axt ihre Arbeit tat.
Auch dieses Geplänkel war rasch zu Gunsten der Gruppe entschieden. Die überlebende Ork auf dem Karren, sprang vom Kutschbock und suchte sein Heil in der Flucht.

Erst jetzt bemerkten die Kameraden, dass hinter dem Karren drei Gestalten mit einem dicken Seil angehängt waren. Es handelte sich dabei um einen Menschen und zwei Zwergen. Rasch befreiten sie die beiden Gefangenen, welche etwas verwundert dreinsahen. Sie teilten der Gruppe mit, dass sie hier heraussen nicht mit einem Plänkeltrupp gerechnet hatten.
Da erzählten sie den Dreien, wer sie waren und wo sich ihr Lager befand. Wie es sich herausstellte, gehörte der Mensch zur zweiten Expeditionstruppe, welche als verschollen galt. Die Zwerge stammten aus der nahegelegenen Zwergenfestung Bolgador. Die beiden Zwerge hießen Grom und Kelter und der Mensch Sebastian.
Sebastian hatte ein Pferd ausgespannt und band es an einem toten Warg fest, welchen er dann mit dem Pferd kreuz und quer durch die Gegend zog. „Zur Verwirrung von Verfolgern“, erklärte er kurz.

Karte des Sees und der Drei Zacken:
 
Auf dem Weg zurück zum Camp berichtete Sebastian vom Verbleib des zweiten Expeditionskorps. Als sie hier herkamen und keine Spuren des ersten Trupps fanden, machten sie sich auf die Suche und stießen dabei auf Truppen von Orks, welche sich anschickten eine Zwergenfestung zu belagern. Die Menschen schafften es sich durch die Reihen der Orks zur Festung durchzukämpfen und wurden von den Zwergen in ihrer Festung aufgenommen.
Die Zwerge erzählten der Gruppe, dass ein schwarzer Ork die verfeindeten Stämme der Orks vereint hatte und nun die Zwergenfestung belagerte. Durch ein seitliches, gut verstecktes Tor konnten die Zwerge immer wieder Plänkeltrupps losschicken, welche die Versorgung der Festung mit Lebensmitteln sicherstellen. 

Im Camp angekommen, erzeugte ihre Ankunft einen kleinen Aufruhr. Rasch gingen sie zu Herfort, wo sich auch bereits Lerida eingefunden hatte, und erstatteten den beiden Bericht. Es fiel den Verantwortlichen nicht schwer sich über die weitere Vorgehensweise zu einigen.
Da es mit einem Orkheer vor der Nase. Nachdem die Zwerge zugesagt hatten, die Menschen und Gnome in ihrer Festung aufzunehmen, begann man sofort mit dem Abbau des Lagers und dem Abmarsch in Richtung der Zwergenfestung, welche irgendwo auf dem zweiten Zacken war.
Dort wurden die Neuankömmlinge herzlich begrüßt, und die Überreste der zweiten Expedition nahmen sich der Neuen an. So erfuhr man auch, dass der Anführer der zweiten Ex getötet worden war und die Überlebenden nun von einem Ritter namens Marak angeführt wurden.
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« Antworten #3 am: Mai 27, 2013, 15:35:18 »

Ein Turm sucht seinen Meister

Mittlerweile waren ein paar Tage vergangen, seit dem die Neuankömmlinge in die Zwergenfestung aufgenommen worden waren. Den Mitgliedern der 3. Expedition waren vorübergehen Unterkünfte zugewiesen worden und man tauschte mit den Überlebenden der 2. Expedition Berichte und Erfahrungen aus.

Eines Morgens kam Herfort zu Jerome und bat ihn um eine kurze Unterredung. Herfort berichtete von Tod eines Paladins namens Tamar. Der Paladin war nach Ansicht Herfort’s nicht eines natürlichen Todes gestorben, sondern ermordet worden. Er bat Jerome darum, dass er und seine Kamerdaden den Todesfall etwas genauer untersuchen sollten, dabei sollten sie aber äußerst vorsichtig und subtil vorgehen und das Ganze nicht an die große Glocke hängen. Herfort berichtete, dass der Leichnam Tamars in einem tiefer gelegenen Gewölbe aufgebahrt war und morgen bestattet werden sollte. Er gab Jerome ein offizielles Schreiben, welches die Gruppe ermächtigte, sich in Tamars Unterkunft umzusehen. Jerome versprach sich dieser Sache anzunehmen und begab sich zu seinen Kameraden.

Gemeinsam mit den anderen begab sich Jerome zu der Grabkammer. Diese lag in einer kleinen Höhle mit einem Durchmesser von knapp zehn Metern und war nur über eine Leiter erreichbar. In der Mitte der Kammer war der Paladin auf einem Steinpodest aufgebahrt. Er lag dort in voller Rüstung, Schild über den Beinen und Schwert auf der Brust. Die vier sahen sich den Leichnam so gut es ging an doch rein äußerlich fiel ihnen nichts Auffälliges auf. Erst als Jerome dem Toten in den Mund sah, entdeckte er, dass die Unterseite der Zunge schwarz verfärbt war. Für ihn als Schurken war klar, dass dieser Mann vergiftet worden ist, er konnte aber nicht sagen durch welches Gift.
Daher beschlossen sie, dass die Lerida zu Rate ziehen wollten, eventuell konnte Sie mit diesen Neuigkeiten etwas anfangen oder vielleicht sogar das Gift, welches Tamar den Paladin getötet hatte,  bestimmen.

Kalidor, Gunrasa und Salomon machten sich auf den Weg um Lerida zu holen, während Jerome bei der Leiche warten wollte. Jerome suchte sich ein dunkles Plätzchen und versteckte sich dort.
Zuerst rührte sich nichts. Das einzige was Jerome hörte war sein Atem und das Knistern der wenigen Öllampen. Nach einiger Zeit, Jerome wollte gerade sein Versteck verlassen, hörte er beim Eingang Schritte. Eine in einen schwarzen Umhang gehüllte Gestalt erschien und kletterte die Leiter hinunter in die Aufbewahrungskammer.
Jerome zog sich noch etwas weiter in die Schatten zurück und beobachtete die Gestalt, welche sich der Leiche genähert hatte und nun begann diese zu durchsuchen. Aber offensichtlich fand sie nicht wonach sie suchte, obwohl sie den ganzen Körper des toten Paladins absuchte. Jerome konnte nicht feststellen um wen es sich handelte, da das Gesicht der Person die ganze Zeit über im Schatten der Kapuze des Umhangs blieb.
Die Gestalt drehte Jerome den Rücken zu und sah so seinen Angriff nicht kommen. Er rammte sein Kurzschwert in den Unterschenkel der verhüllten Gestalt und trennte diesen fast ab. Überrascht und erschrocken sprang die Gestalt gewandt über den aufgebahrten Leichnam und landete auf der anderen Seite gekonnt auf dem noch gesunden Bein.
Mit einem Satz war auch er über den aufgebahrten toten Paladin gesprungen und hieb mit seinen Waffen nach dem vermummten Magier, der in der Zwischenzeit Trugbilder von sich herbeigezaubert hatte.
Die Gestalt streckte eine Hand aus, deutete auf Jerome und vier glitzernde Kugeln schossen auf ihn zu. Den ersten Dreien konnte er ausweichen, doch die vierte Kugel erwischte ihn. Dafür vernichtete er mit seinem nächsten Angriff zwei Trugbilder.
Er hörte die Gestalt etwas murmeln und ein gleisender Blitz schoss auf ihn zu. Nur mit Mühe konnte er sich so drehen, dass der Blitz ihn nur etwas versengte und nicht voll traf und sein nächster Angriff zerstörte das letzte Trugbild und streckte die Gestalt aus mehreren Wunden blutend nieder.

Er fesselte, knebelte und verband der Gestalt die Augen, dann machte er sich an die Durchsuchung dieser. Er zog ihr ihren schwarzen Umhang aus, nahm ihr ein Amulett mit einem Blitz darauf, einen geschwungenen Dolch und einen Schriftrollenbehälter ab. Er entdeckte auch eine Tätowierung in Form eines Drachens auf ihrem Rücken.

Amulett der Blitze:
 4W6 Schaden, 5 Ladungen (aufladbar), „Blitz, Blitz komm heraus“ - Auslösungswort

Nachdem er fertig war, kamen seine Kameraden gemeinsam mit Lerida zurück. Die Klerikerin war etwas verwirrt, als sie die gefesselte Magierin sah, aber nachdem ihr Jerome berichtet hatte, was vorgefallen war, stabilisierte sie die Frau, sodass sich ihre Wunden schlossen. Dann sah sie sich Tamar an und bestätigte Jeromes Verdacht, dass der Paladin vergiftet worden war. Die schwarze Unterseite der Zunge deutete auf ein Gift hin, welches aus einer Pflanze mit dem Namen schwarzer Lotus gewonnen wurde.

„Bringt sie zu Herfort“, forderte Lerida die Gruppe auf, „Er wird sie verhören wollen!“
Die Kameraden schnappten sich die gefesselte Magierin und führten sie ohne Umweg zu Herfort, welcher sich mit ihr und einem weiterem Paladin in eine abgelegene Kammer zurückzog.
Die Gefährten begaben sich nun zum Quartier Tamars um sich dieses einmal genauer anzusehen. Der Wachposten davor ließ sie, nachdem sie ihm den Passierschein gezeigt hatten, in die Kammer hinein.
Diese war eher klein und sehr schlicht eingerichtet, wie man es von einem Paladin erwarten konnte. Ein Bett, davor eine kleine Truhe, ein schmaler Schrank und ein Tisch mit einem Stuhl, mehr befand sich nicht in der Kammer.
Auf dem Tisch entdeckte Salomon eine geöffnete Flasche Wein. Seiner Vermutung nach musste der Wein in der Flasche vergiftet sein. Jerome sah sich sehr genau in der Kammer um. Die Magierin hatte etwas Bestimmtes gesucht und nicht gefunden. Eventuell befand sich der gesuchte Gegenstand ja hier in dem Quartier des Paladins. Aber die Durchsuchung des Bettes und der Truhe ergab nichts. Erst als er die Rückwand des Schranks abklopfte hörte er ganz leise etwas hinter dem Schrank zu Boden fallen.
Er bat Gunrasa den Schrank zu Seite zu schieben und darunter kam ein Briefumschlag zum Vorschein, welcher an der Rückseite des Schrankes befestigt gewesen sein durfte.
Vorsichtig wurde der Umschlag geöffnet und das darin befindliche, leicht vergilbte Blatt Papier hervorgeholt. Auf der einen Seite befand sich ein Karte, welche die drei Zacken und den See, den sie bereits kannten, zeigte und auf der zweiten Seite stand in drakonischer Sprache: „Drache …“ „…Untote …““ „… Turm braucht Meister …“ „…Lamasu …“ der Rest war nicht mehr zu lesen.

Die Gruppe nahm die Flasche mit dem vergifteten Wein und das Pergament und marschierte damit zu Herfort, welcher das Verhör mit der gefangenen Magierin abgebrochen hatte, da diese ziemlich widerstandsfähig war.
„Lasst mal Gunrasa ran“, schlug Jerome der Gnom vor, „die wird das schon machen.“ Gunrasa war etwas überrascht, konnte aber nun nicht mehr aus und so gingen sie in das kleine Zimmer, in welchem die Magierin an einen Stuhl gefesselt war.
Offensichtlich reichte schon Gunrasas auftreten und ihre ersten paar Worte um die Gefangene einzuschüchtern. Ihr Kopf bewegte sich gehetzt hin und her, da sie nichts sehen konnte, weil ihre Augen noch immer verbunden waren, und sie begann am ganzen Körper zu zittern. Gunrasa trat dicht an die Magierin heran, flüsterte ihr etwas ins Ohr und nahm ihr den Knebel ab.
Darauf schien die Gefangene gewartet zu haben, denn sobald der Knebel von ihrem Mund verschwunden war, sprach sie laut die Worte „Dracyion“ aus. Gunrasa bemerkte, dass die Magierin immer heißer wurde und der Schweiß auf ihrer Haut verdampfte. Jerome dem letzteres ebenfalls auffiel schrie: „Runter, in Deckung“ und sprang hinter einen Tisch.
Die anderen warfen sich ebenfalls zu Boden, gerade noch rechtzeitig, da es die Gefangenen in tausend Stücke zerriss. Das Fleisch und die Knochensplitter verteilten sich im ganzen Raum, aber dank Jeromes Warnung kam keiner zu Schaden.

Fluchend verließen alle den Raum, nachdem sie sich einigermaßen gesäubert hatten, und berieten sich in Herfort’s Kammer über die weitere Vorgehensweise. Lerida kam nun auch dazu und bestätige nun endgültig Jeromes Verdacht, dass der Paladin Tamer vergiftet worden war.
Das Studium der Karte zeigte ihnen, dass auf dem zweiten Zacken ein Turm stand, besser gesagt stehen sollte, von dem keiner aber wusste. Nicht einmal die Zwerge hatten diesen Turm bisher erwähnte, aber die kümmerten sich so gut wie gar nicht um die Belange die über der Erde passierten. Daher beauftrage Herfort die Gruppe einmal zu Überprüfen, was es mit diesem Turm auf sich hatte.
Es wurde beschlossen, dass am nächsten Morgen die Gruppe aufbrechen sollte. Ein Trupp der Zwerge würde sie durch den Berg, den 1. Zacken, führen und am anderen Ende auf ihre Rückkehr vom Turm warten.
Im gemeinsamen Lager sahen sie sich erst einmal die von Jerome erbeuteten Gegenstände genauer an. Salomon konnte feststellen, dass der Dolch, der Umhang, der Schriftrollenbehälter und das Amulett magisch waren.
Aus lauter Gier, oder auch aus Unwissenheit heraus, öffnete Salomon den Schriftrollenbehälter. Jerome sah dies, hechte hinter eine Bettstatt, während im gleichen Augenblick ein Feuerball explodierte.
„Verflucht noch mal“, schimpfe Jerome, „bei einem magischen Schriftrollenbehälter überprüft man zuerst ob er mit einer Falle versehen ist, bevor man ihn öffnet!!!“
Durch die Explosion wurden die Paladine aufgescheucht, welche Lerida holten. Diese kam kurz darauf in die Kammer und als sie das angesengte Zimmer sah, schüttelte sie nur den Kopf. Nachdem sie Jerome und Salomon geheilt hatte, riet sie dem Magier beim nächsten Mal etwas vorsichtiger zu sein. Salomon nahm den Ratschlag danken an, begann aber, als Lerida die Kammer wieder verlassen hatte, sofort mit der Identifizierung der restlichen magischen Gegenstände.
Dabei fand er heraus, dass es sich bei dem Amulett um ein Blitz-Amulett handelte, welches fünf Ladungen an Blitzen (4W6-Schaden) aufnehmen konnte, wiederaufladbar war und das Auslösungswort „Blitz, Blitz, komm heraus“ war.
Der geschwungene Dolch war ein auf magische Weise verbesserte Waffe (+1 auf Angriff). Der rosafarbene Umhang war ein „Umhang der Anonymität“ – sobald die Kapuze übergezogen wurde, veränderte sich die Farbe des Umhangs in schwarz und man konnte das Gesicht des Trägers nicht mehr erkennen (egal wie nahe man war).

Am nächsten Morgen brachen sie gemeinsam mit dem Zwergentrupp früh auf. Sie marschierten auf verschlungenen Pfaden quer durch den Berg auf die andere Seite. Dort verließen sie den Berg durch ein unauffälliges Portal. Die Zwerge führten sie durch dicht gewachsenes Unterholz und zeigten ihnen eine Ansammlung von Steinen. Auf einem dieser Steine waren zwergische Runen eingemeißelt, die, wenn sie in der richtigen Reihenfolge angetippt wurden, den Zwergen im Berg mitteilen würden, dass hier jemand zum Abholen sei.
Es war gegen Mittag, als sie die Talsohle erreichten und sich an den mühevollen Aufstieg auf den zweiten Zacken machten. Den Turm konnten sie von hier aus noch nicht sehen. Sie marschierten durch Latschen, die dem Menschen und dem Elfen bis zur Hüfte reichten, dem Zwerg und dem Gnom aber bis über den Kopf reichten.
Der Kalidor und Jerome hatten ein merkwürdiges Gefühl, so als ob jemand sie beobachten würde.
Jerome versteckte sich in den Latschen, während die anderen weitermarschierten. Zuerst bemerkte Jerome nichts, doch nach einer kurzen Zeit huschte ein Schatten an seinem Versteck vorbei. Jerome zog sich die Kapuze seines rosafarbenen Umhangs über das Gesicht, in der Hoffnung, dass der Verfolger ihn als einen der Ihnen erkennen würde.
Doch als er aus seinem Versteck trat, sah er nur einen Schatten auf dem schmalen Pfad. Ein dunkler, wallender  Nebel schwebte vor ihm auf dem Pfad. Jerome schluckte und trat zurück in sein Versteck. Doch es war bereits zu spät, der Schatten raste auf ihn zu und zwei fangarmähnliche Nebelschwaden griffen nach ihm und versuchten ihn in den Nebel hineinzuziehen. So sehr er sich aber auch anstrengte, der Nebel schien stärker zu sein als er.
Als seine Kameraden bei Jerome ankamen, war dessen Kopf bereits im schwarzen Nebel verschwunden. Salomon wusste nicht so recht was er tun sollte und stand nur herum. Gunrasa hieb mit brutaler Gewalt ihre Axt durch den Nebel, dabei verspürte sie aber nur einen leichten Widerstand. Auch Kalidors Schwerthieb schien dem nebelhaften Wesen nichts anhaben zu können.
Während Jerome immer tiefer in den Nebel gezogen wurde, hieb Gunrasa ein weiteres Mal mit ihrer Axt nach dem Wesen. Diesmal spürte sie etwas mehr Widerstand, aber es löste sich noch immer nicht auf. Erst als ihre Axt ein drittes Mal mit mörderischer Wucht und Wut durch das nebulöse Wesen glitt, löste es sich auf und verschwand vollständig.
Jerome kam wieder zum Vorschein und musste nach Luft schnappen, da ihm der Nebel schön langsam den Atem geraubt hatte.
Nachdem sich Jerome etwas erholt hatte, machten sich die Gefährten auf den weiteren Aufstieg
***

to be continued ...
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« Antworten #4 am: Juli 23, 2013, 15:25:45 »

Kurz nach diesem Zwischenfall errichteten Sie ein Nachtlager, um sich für die bevorstehenden Ereignisse zu wappnen.

Am nächsten Morgen stiegen sie den Pfad hinauf bis zum Gipfel. Den Turm, der direkt aus dem Gipfel herausragte, konnten sie erst auf dem letzten Stück Weg sehen.
Am Fuße des Turmes angekommen, sahen sie, dass der Turm direkt aus dem Felsen zu wachsen schien und sie entdeckten weder Tür noch Fenster. Der runde Turm selbst erstreckte sich über geschätzte der Stockwerke, wobei ganz oben eine Aussichtsplattform zu sein schien.

Jerome seilte sich an und während er von Kalidor und Salomon gesichert wurde, kletterte er um den Turm herum auf der Suche nach einer Öffnung, entdeckte aber nichts. Er bemerkte aber, dass ein weiterer Pfad den Berg heraufführte, welcher aber etwa Einhundert Schritt unterhalb des Gipfels einfach endete.
Da die beiden zusammengeknoteten Seile, welche Salomon und Kalidor bei sich hatten, nicht bis nach unten reichten, kletterte zuerst Kalidor am Seil hinab und suchte nach einer Stelle zu der auch die anderen hinunterklettern und dort warten konnten.
Auf der ersten doppelten Seillänge passierte nichts, alle konnten ohne Zwischenfall zu dem Standplatz absteigen. Kalidor überbrückte als Erster die letzten Fünfzig Schritt, gefolgt von Jerome, welcher aber kurz vor dem Ende ausrutschte und die letzten Zehn Schritt hinunterfiel und sich dabei ein wenig verletzte. Die Anderen kletterten das letzte Stück ohne Absturz hinunter.

Die Gefährten standen nun vor einer Öffnung im Felsen, welche wie ein Eingang zu einer Mine aussah. Auf den ersten Metern konnte man erkennen, dass dieser Minenschacht nur grob behauen worden war und die Felsendecke in regelmäßigen Abständen mit Holzbalken abgestützt war.
Salomon entzündete eine Fackel und die Gruppe betrat den Minenschacht.
Gunrasa ging zuvorderst, gefolgt von Jerome und Salomon. Kalidor sicherte nach hinten ab. Sie marschierten eine Zeitlang durch den Schacht, ohne dass sie etwas auffälliges entdeckten. Der Schacht führte stetig bergauf und verlief dabei spiralförmig.
Gunrasa tat einen Schritt, plötzlich gab der Boden unter ihr nach und sie fiel in eine Grube deren Boden mit spitzen Holzschäften gespickt war. Jerome konnte gerade noch rechtzeitig stehen bleiben, sonst wäre er ebenfalls in die Grube gefallen.
Gunrasa konnte ihren Sturz einigermaßen abfangen, sodass sie von den Spießen nicht aufgespießt  sondern nur gekratzt wurde. Kalidor und Salomon halfen der verwundeten Zwergin aus der Fallgrube heraus, während sich Jerome den Mechanismus genauer ansah.
Die Falle verlief über die gesamte Breite des Minenschachtes und war knapp zwei Meter lang. Kalidor sprang mit einem Seil in der Hand, welches zuerst an einem Holzbalken an der Decke befestigt worden war, über die Fallgrube hinweg und knotete das andere Seilende an einen weiteren Deckenbalken. So konnten nun alle über die Grube hinweg auf die andere Seite klettern. Nach einer kurzen Pause marschierten sie in der gleichen Reihenfolge wie zuvor weiter.

Nachdem sie eine Weile marschiert waren, rief Jerome: „Keiner bewegt sich weiter vorwärts!“
Der Boden vor Gunrasa bestand aus vielen kleinen Erhebungen und das auf einer Länge von einigen Metern. Für Jerome roch dies eindeutig nach einer Falle. Er untersuchte diese Erhebungen und stellte fest, dass einige davon sich unter leichtem Druck nach unten verschoben. Dies löse wahrscheinlich eine tödliche Falle aus, behauptete Jerome. Vorsichtig, einen Fuß vor den anderen zwischen die Erhebungen setzend, schlich er zum anderen Ende, dort wo der Boden wieder normal geformt war.
Nach und nach kamen auch die restlichen Mitglieder seiner Gruppe nach.
Als alle auf der anderen Seite waren, ohne die Falle auszulösen, machte sich Jerome daran, auf dieser Seite nach einem Deaktivierungsmechanismus oder so etwas Ähnlichem zu suchen. Nach kurzer Suche fand er hinter einer kleinen Steinplatte einen Hebel, welchen er nach kurzer Erforschung betätigte. Er hörte hinter der Felswand, wie sich eine etwas nach unten bewegte, aber ansonsten tat sich nichts. Nach kurzem Zögern aktivierte er die Falle wieder und er und seine Kameraden setzten ihren Weg fort.
Schon nach ein paar Schritten standen sie vor einem Hindernis, welches ein Weiterkommen unmöglich machte, eine glatte Wand versperrte den Weg. Auf dieser Wand prangte das Symbol der Göttin Wee-Jas, der Göttin der Magie.

Jerome suchte ergebnislos nach einem Mechanismus um die Wand zu öffnen. Es folgte eine lange Diskussion darüber, wie man diese Wand, welche eindeutig eine Tür sei, aufbekommen könnte. Auch als alle nach einem Öffnungsmechanismus suchten, fanden sie keinen.
Erst nach einiger Zeit fiel Salomon ein, dass sie ja im Quartier des toten Paladins einen Zettel mit zum Großteil unleserlichen Schriftzeichen darauf, doch ein paar Worte waren lesbar gewesen. Also holte Salomon den Zettel aus seinen Taschen und lass die lesbaren Wörter laut vor.

„Drache ….“ Nichts rührte sich
„Untote …“  ebenfalls nichts
„Lamasu …“ ein leises rasseln wies darauf hin, dass sich nun etwas tat.
Und tatsächlich, kaum waren die Worte verklungen, schob sich die Wand langsam in die darüber liegende Decke und gab den Blick in eine Vorratskammer frei.
Vorsichtig betraten die Gefährten die runde Kammer und sahen sich um. In den Regalen lagerte frisches Obst und Gemüse, gepökeltes Fleisch und in etlichen Säcken befand sich Mehl und sogar Reis, alles unverdorben.
Jerome wunderte sich doch etwas darüber, dass die Lebensmittel alle unverdorben waren, doch Salomon hatte eine einfache Erklärung, die Lebensmittel wären durch Magie frisch gehalten.
In der Mitte der Vorratskammer führte eine Wendeltreppe nach oben.

Langsam und auf verdächtige Geräusche lauschend schlich die Gruppe die Treppe hinauf und stand vor einer Tür. Jerome untersuchte die Tür nach Fallen und als er keine entdecken konnte, öffnete er diese langsam. Dahinter sah er einen Teil eines Raumes, der im Erdgeschoss des Turmes liegen konnte, da von Fenstern Licht hereinfiel. Er sah an der Wand ein Lesepult und eine Bank. Da sich ansonsten nichts rührte, betraten alle diese Ebene.
Auch diese Ebene war kreisrund, so wie der Turm. Es befand sich hier vier Lesepulte, an der Wand ein paar Bücherregale und Sitzbänke. In der Mitte des Raumes führte eine weitere Wendeltreppe nach oben.
Salomon entdeckte auch eine Tür in der Außenmauer. Langsam öffnete er diese und warf einen Blick hinaus. Hinter der Tür befand sich das Ende des Pfades, den sie von der Zwergenfestung hier herauf genommen hatten. Salomon trat hinaus und schloss die Tür hinter sich. Als er sich umdrehte, konnte er die Tür und die Fenster nicht mehr entdecken.
Wäre da nicht Jerome gewesen, der im die Tür wieder von innen öffnete, hätte er einen anderen Weg in den Turm suchen müssen. Er teilte seine Entdeckung den anderen mit und erklärte ihnen diese magische Illusion ganz genau. Danach stiegen sie die Wendeltreppe auf die nächste Ebene hoch.
Hier befanden sich viele, viele Bücherregale, welche mit Büchern und Schriftrollen vollgestopft waren. Dies weckte Salomons Neugier. Er wollte eines der Bücher berühren, doch als seine Haut den Buchrücken nur streifte, erhielt er einen heftigen elektrischen Schlag. Da er es genauer wissen wollte, griff er nach einem weiteren Buch und erhielt auch hier einen elektrischen Schlag. Er fluchte laut, da offensichtlich alles hier auf magische Weise geschützt war.
Die Bücher die hier gelagert wurden, trugen zum Teil Titel in einer Sprache, die keiner von Ihnen lesen konnte. Auf manchen prangten Abbildungen von Drachen und anderem Getier, andere waren mit schlichtem Leder gebunden.
Da sie nichts berühren konnten, stiegen sie die Wendeltreppe in die nächste Ebene hoch. Bei dieser Ebene durfte es sich um eine Wohnebene handeln, denn hier befanden sich ein großes Bett, ein Kleiderschrank, ein Waschtisch und eine kleine Küche. Auch hier fanden sie nichts Besonderes.
Daher stiegen sie noch eine Ebene höher und befanden sich auf der letzten Ebene des Turmes. Hier gab es vier hohe Türen, welche auf einen Wehrgang hinausführten, der um den Turm herumging. An den Wänden hingen acht Wandgemälde, welche acht verschiedene Arten von Drachen zeigten.
Da es bereits dämmerte und sie auch hier keine Hinweise finden konnten, beschlossen sie im Erdgeschoss zu nächtigen um am nächsten Tag zurück zur Zwergenfestung zu gehen.
Sie schlugen ihr Nachtlager auf und Jerome sicherte unterdessen den Vorratskeller, indem er Wasserfässer an die bewegliche Wand stellte und zwar so, dass diese, falls sich die Wand bewegte, umkippen und ordentlich Lärm machen würden.

Die Nacht verlief einigermaßen ruhig für die Gruppe, erst kurz vor der Morgendämmerung wurden sie durch den Lärm, den die umstürzenden Fässer im Keller verursachten geweckt. Sofort hatten sich alle bewaffnet und harrten der Dinge, die da kommen würden.
Zuerst sahen sie wie Fackelschein über die Wendeltreppe ins Erdgeschoss fiel, dann stürmte ein gerüsteter Krieger in den Raum, gefolgt von einem weiteren.
Als Jerome seinen Armbrustbolzen abfeuerte, schien es als würde die Zeit einfrieren. Alles bewegte sich nun extrem langsam und das Sichtfeld färbte sich blau.

Als sie alle wieder normal sehen konnten, befanden sie sich in einer vollkommen anderen Umgebung. Sie standen in lockerem Sand am Ende eines Ovals auf der anderen Seite des Ovals standen ebenfalls vier Gestalten. Ein Mensch in Kettenhemd, mit Schild und Schwert. Ein Elf in Lederrüstung mit Langschwert. Ein weiterer Mensch in Kettenhemd mit Morgenstern. Und noch ein Elf in einer Kutte. Diese Vier waren genauso verwirrt wie die Gefährten.
Mitten in dieser Arena erschien nun das Symbol Wee-Jas und eine Stimme erklang.
„Die Kontrahenten sind vollzählig. Möge der Wettstreit um die Meisterschaft beginnen.“

Die Gefährten sahen sich an, da sie nicht so recht wussten, was sie davon halten sollten. Salomon beobachtete, wie der Elf in den Roben versuchte einen Zauberspruch zu wirken, aber nichts passierte. Daher versuchte er es ebenfalls und als sich nichts tat, war er sich sicher, dass hier keine Magie funktionierte.
Die restlichen Mitglieder der anderen Gruppe stürmten nun auf die Gefährten los und schwangen dabei ihre Waffen. Die Gefährten selbst blieben wo sie waren und beschossen die Angreifer.
Dieser Waffengang war schnell entschieden. Die Gefährten machten die Anderen ohne viel eigenes Blut zu verlieren nieder.

Als der letzte der Angreifer zu Boden fiel, flimmerte kurz die Luft und die Gefährten befanden sich wieder dort, wo sie zuerst in der Arena waren. Auch die andere Gruppe war wieder vollzählig und vollständig geheilt an ihrem Ausgangspunkt. Wiederum erschien das Symbol Wee-Jas mitten in der Arena und wieder ertönte eine Stimme.
„Möge die nächste Runde beginnen!“

Salomon sprach sofort den Zauber Feuerball und lies diesen mitten in der gegnerischen Gruppe explodieren. Diesmal funktionierte die Magie und Salomons Zauber wütete verheerend unter den Angreifern. Als Salomons Kameraden dies sahen, stoben sie sofort auseinander um dem gegnerischen Magier, kein Ziel für einen Flächenzauber zu bieten.
Die Gefährten hielten wieder ihre Stellung und deckten die heranstürmenden Angreifer mit Armbrustbolzen und Pfeilen ein. Nur der Krieger schaffte es diesmal bis zu Gunrasa, welche etwas vorgerückt Stellung bezogen hatte, aber er hielt nicht lange gegen die Kurze durch.
Auch dieses Duell konnten die Gefährten für sich entscheiden.
Als der letzte Angreifer zu Boden ging, flimmerte wiederum die Luft, alles färbte sich blau und kurz darauf befand sich die Gruppe wieder im Turm. Diesmal in der obersten Ebene. Mitten im Raum schwebte das Symbol der Götting Wee-Jas und sprach zur Gruppe.

„Der Turm hat seine neuen Meister. Dient im gut und ihr werdet gut und lange leben.“

Die Gruppe erfuhr von dem schwebenden Symbol des Weiteren, warum dieser Turm einen oder auch mehrere Meister brauchte. Solange der Turm einen Meister hatte, konnte kein Drache sich innerhalb eines Tagesrittes um den Turm aufhalten. Die Meister des Turms mussten zumindest einmal im Jahr einen vollen Tag im Turm verbringen um diese Wirkung aufrechtzuerhalten. Den Meistern des Turmes standen alle Bücher und Schriftrollen nach und nach zur Verfügung.

Danach verschwand das Symbol und die Gefährten waren wieder allein im Turm. Nach einiger Zeit stiegen sie hinab in die Bibliothek des Turms und Salomon berührte ein Buch und nichts geschah. Auf einem kleinen Tisch entdeckte er nun vier Bücher, die zuvor noch nicht dort gelegen hatten. Als er sich diese genauer ansah, sah er, dass auf jedem der Bücher eine andere Klasse abgebildet war. Auf einem Buch war ein Magier, auf einem anderen ein Waldläufer, auf dem nächsten ein Schurke und auf dem vierten ein Krieger abgebildet. Die Gefährten schnappten sich die Bücher und begannen diese zu lesen. Bei diesen Büchern handelte es sich um sogenannte Lehrbücher, welche demjenigen, der sie las, auf magische Weise neue Fertigkeiten lehrte.

Die Gefährten verbrachten eine weitere Nacht in dem Turm und studierten die Bücher. Am nächsten Morgen machten sie sich auf den Rückweg zur Zwergenfestung.
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