Freddy vs. Jason
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Regisseur: Ronny Yu
Filmlänge: 97 Minuten
Erscheinung: USA, 2003
Darsteller: Robert Englund, Kitz Kirzinger, Monica Keena, Kelly Rowland
FSK: ab 18
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Freddy Krueger sitzt in der Hölle und hat nichts zu tun. Keiner erinnert
sich mehr an ihn, also hat auch keiner mehr Angst vor ihm, also kann er sich
auch nicht weiter an den Kindern der Elm Street rächen - kein Wunder, dass
er ziemlich stinkig ist. Also erweckt er kurzerhand den Killer von Crystal Lake,
Jason Vorhees, zum Leben, der auch sofort das blutige Handwerk mit seiner Machete
beginnt. Schon bald ist der Name Freddys wieder in aller Munde und er ist wieder
in der Lage, in die Träume der Jugendlichen einzudringen.
Doch Jason zeigt sich als hartnäckige Konkurrenz, wenn es ums Teenieschlachten
geht, und Freddy wird den Mann mit der Eishockeymaske einfach nicht los. Also
versucht er, den Konkurrenten auf eigene Faust auszuschalten - zum Leidwesen
der armen Jugendlichen, die zwischen den beiden Schlitzern stehen...
Ich gebe zu, spätestens seit "Final Destination 2" üben
Splatter-Filme eine recht morbide Anziehungskraft auf mich aus. Und mit Freddy
Krueger und Jason Vorhees haben wir hier zwei wirkliche Ikonen des Splatterkinos
in einem Film vereint! Von daher wird mit Blut und allem möglichen Abtrennbaren
auch nicht gegeizt - das macht schon die Titelsequenz klar.
So benötigt der Film auch nach der kurzen Einführung, in der auch
Unwissende lernen, wie die Alptraumgeschichte mit Freddy eigentlich funktioniert,
sehr schnell in Fahrt - der erste Teenie ist bald erstochen, das erste Blut
vergossen, das erste Rückgrat gebrochen... und die Teenies der Elm Street
haben Riesenpanik. Der Streifen bemüht sich auch gar nicht wirklich, die
Jugendlichen als etwas anderes als frisches Blut, im wahrsten Sinne des Wortes,
zu outen - hier geht es um Freddy und Jason, die Jugendlichen sind nur da, um
getötet zu werden! Das ist natürlich exorbitant doof, exorbitant blutig
und von daher exorbitant spaßig. Die Splatterszenen sind zwar bei weitem
nicht so spektakulär wie im diesjährigen Klassenprimus "Final
Destination 2", aber ebenfalls herrlich fies. Wenn Freddy Krueger sagt:
"Ich habe deine Nase!" und jemandem dann dieselbige rausreißt,
ist entweder lautes Kreischen oder gröhlendes Gelächter angesagt -
irgendwie hat man halt schon seinen Spaß. So hangelt sich der Film von
blutiger Szene zu blutiger Szene, von Alptraum zu Alptraum und macht sich dabei
auch keine Mühe, eine Story zu entwickeln. Aber für ein feucht-fröhliches
Splatterfest reicht es allemal aus - besonders die Alptraumsequenzen und die
Übergänge dazu sind wirklich gut gelungen, obwohl man, wenn man genau
aufpasst, immer genau sehen kann, wann die lieben Kleinen denn nun einschlafen
und sich jetzt in Freddys bösartiger Traumwelt befinden. Das Finale letztendlich
ist dann ein ganz netter, längerer Showdown zwischen Freddy, Jason und
ihren Opfern, bei dem die Gewinner im Endeffekt doch eigentlich klar sind. Es
sind die Produzenten, denn für mich gibt es keinen anderen erkennbaren
Grund außer dem finanziellen, zwei Charaktere wie Freddy Krueger und Jason
Vorhees in einem Film unterzubringen. Scheint aber modern zu sein, denn demnächst
kommt dann noch "Aliens Vs. Predator" und irgendwie habe ich auch
was von "Superman Vs. Batman" gehört... hm, bei letzterem gibt
es aber nur zwei Gute und ein eher geringes Splatter-Potential...
"Freddy Vs. Jason" haftet jedenfalls die ganze Zeit über der
typische B-Movie-Charakter der Originalstreifen an. Somit sind Story und Charaktere
allerunterste Sau, die Tricks ebenfalls auf erkennbar niedrigem Niveau und generell
fehlt es irgendwie an Atmosphäre und Substanz. Aber B-Movie ist B-Movie
und Splatter bleibt Splatter - weswegen geht man schließlich sonst in
so einen Film?
Fazit: Saftig! Spaßiger Splatter-Film mit idiotischster Story.
Rezension erstellt von DerDoktor