L. E.Modesitt Jr. - Sturz der Engel (Originaltitel: Fall Of Angels)
|
Autor: L. E. Modesitt Jr.
Seiten: 798
ISBN: 3453172132
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: 2000
bei Amazon bestellen
|
In einer Weltraumschlacht gegen die Dämonen stürzt das Raumschiff
der Engel in ein anderes Universum. Die eisigen Gipfel der Westhörner werden
zur neuen Heimstatt. Unter dem Kommando Rybas entsteht bald eine eigene Kultur,
die geprägt ist vom Kampf gegen die unwirtlichen Lebensbedingungen und
die Einwohner im Tal, die mit einem großen Truppenaufgebot ihr Land zurückerobern
wollen.
Sturz der Engel ist das sechste Buch im Recluce Zyklus. Dabei muss ich vorher
eine Sache zum Verständnis erklären. Normalweise bauen Zyklen ja immer
aufeinander auf. Beim Recluce Zyklus ist dies nicht der Fall. So spielt das
erste Buch in der Gegenwart (15.Jahrhundert), das Zweite jedoch ca. 900 Jahre
vorher (6.Jahrhundert), das Dritte im 8. Jahrhundert usw. In diesem Zyklus werden
also wichtige historische Ereignisse erzählt. Eine ungewöhnliche aber
durchaus auch faszinierende Art einen Zyklus zu erzählen. Sturz der Engel
spielt im Jahre 1. Hier wird die Stadt Westwind aufgebaut, die im zweiten Buch
eine große Rolle spielt.
Ungewöhnlich sind am Anfang des Buches sicher die Science Fiction Elemente.
So erinnert der Anfang des Buches mit seinem Technikgefasel bald eher an Star
Trek als an ein Fantasybuch. Glücklicherweise dauern diese Elemente nur
sehr kurz und schnell macht sich der gewohnte Recluce-Lesespaß breit.
Kein Zweifel auch dieses Buch besitzt gerade für Kenner seinen Reiz. Zum
Beispiel sind die Chaosmagier hier noch ein ziemlich kleines Häuflein,
die zudem unter dem Kommando eines Fürsten stehen. In späteren Jahrhunderten
bilden sie ein großes Reich. Das Gute an diesem Zyklus ist aber, dass
man auch ohne Vorkenntnisse die Bücher lesen kann.
Ansonsten besticht auch dieses Buch durch die Tugenden, die jedes Buch aus
dem Recluce Zyklus auszeichnet. Die Hauptfiguren sind sympathisch und wirken
vorallem sehr menschlich. Man erlebt hier die Geburt einer neuen Zivilisation
und wie sie anfangs ums nackte Überleben kämpfen muss. Gut sind auch
die vielen Wechsel, die die Gegenseite näher beleuchten. Der Feind bleibt
somit kein gesichtsloses Böses.
Als Fazit kann ich dieses Buch wirklich vorbehaltlos empfehlen. Es ist zwar
nicht ganz das stärkste Buch im Zyklus (das vierte und fünfte Buch
haben mir noch ein Stück besser gefallen) aber es ist auf jeden Fall ein
verdammt guter Lesestoff, der zudem mit knapp 800 Seiten sehr üppig bestückt
ist.
Rezension erstellt von Balthamel