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Autor Thema: Stimmen der Angst - Dean Koontz  (Gelesen 7461 mal)
Beschreibung: Thriller
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« am: Januar 16, 2008, 20:12:53 »

Dean Koontz – Stimmen der Angst

Autor: Dean Koontz
Originaltitel: False Memory
Verlag: Heyne
Seiten: 767
ISBN: 3-453-21080-8
Erstveröffentlichung: USA, 1999
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An einem ganz normalen Tag wird Martie Rhodes bei einem Spaziergang mit ihrem Hund aus heiterem Himmel von merkwürdigen Angstzuständen überfallen, die sie nicht mehr loslassen wollen. Die junge Frau wird von Halluzinationen und Panikattacken gequält fürchtet sich vor ihrem eigenen Schatten ihrem Spiegelbild, aber mehr als allem anderen vor der irrationalen Furcht, sie könne in ihren Panikattacken ihrem geliebten Mann Dusty etwas antun. Autophobie, Angst vor der eigenen Person, diagnostiziert Dr. Ahriman, ein renommierter Psychiater den das Ehepaar bald konsultiert. Doch nicht nur Martie wird von Angstzuständen gequält. Als weitere Nebencharaktere treten Dustys drogenabhängiger und selbstmordgefährdeter Halbbruder Skeet sowie Marties beste Freundin Susan auf, deren Agoraphobie sie seit Monaten ans Haus fesselt und die den Verdacht hegt, dass ihr Exmann sie heimlich nachts besucht und vergewaltigt. Doch konkret kann sie sich an nichts erinnern, ihre Erinnerung scheint seltsame Lücken aufzuweisen – ebenso wie bei Dusty und Martie, wie diese bald feststellen dürfen.
Bald schon erkennen die Rhodes’ dass Marties Autophobie keine natürliche Herkunft hat und sie, sowie Skeet, Susan und diverse andere Menschen Teil eines mörderischen Spiels von außergewöhnlicher Genialität und Sadismus sind. Eines Spiels um Macht und Manipulation, bei der Menschen zu bloßen Schachfiguren auf dem Spielbrett eines Wahnsinnigen werden. Eine verzweifelter Kampf ums Überleben und damit verbundene Suche nach den wahren Hintergründen beginnt, bei der Martie und Dusty erst begreifen, mit was für Mächten sie sich eingelassen haben… und darüber hinaus nicht einmal mehr ihrem eigenen Verstand trauen dürfen.

Ein meiner Meinung nach meisterhafter Thriller von Dean Koontz, der mit einer der Urängste der menschlichen Natur spielt: Nicht mehr Herr über den eigenen Verstand zu sein. Der Autor zeigt dem gefesselten Leser ein erschreckende realistisches und vermutlich deswegen grauenerregende Welt der psychischen Manipulation in der bloße Worte und alberne Namen wie „Raymond Shaw“ zu einer gefährlichen Waffe als Revolver werden können. Koontz beschreibt diesen Vorgang anschaulich und steigt genaustens in die abstruse Gedankenwelt seines hochintelligenten wenngleich kindlich grausamen Bösewichts ein, dessen Gedanken und Motive dadurch für den Leser dadurch Weise nachvollziehbar werden – was typisch für Koontz-Romane ist.

Auch in erzähltechnischer Hinsicht ist der Roman meiner Meinung nach herausragend. Vorsichtig werden die verschiedenen, zuerst losen Fäden der Handlung erst gegen Ende so zusammengefügt, dass der Leser alle Hintergründe versteht – ebenso wie die Hauptcharaktere. Allerdings ist der Roman, wie oben bereits erwähnt, nicht ausschließlich aus Dustys und Marties Sicht. Vieles weiß der Leser schon lange vor den beiden und wer in Wirklichkeit der fädenziehende Manipulator und Bösewicht ist, kommt recht früh heraus – was allerdings weder dem Roman noch der Spannung meiner Ansicht nach schadet, da ansonsten der oben erwähnte Einstieg in dessen Gedankenwelt nicht möglich wäre.

Doch das ganze Buch dreht sich nicht ausschließlich um komplexe innerpsychische Vorgänge, auch der Action ist genüge getan und selbstverständlich fehlen die obligatorischen Schießereien, Verfolgungsjagden und Entführungen ebenfalls nicht. Dennoch würde ich Stimmen der Angst als einen eher anspruchsvollen Thriller bezeichnen, was jedoch bei Koontz’ Werken in der Regel der Fall ist – und darüber hinaus ein echter Pageturner mit einigen überraschenden Wendungen und Verknüpfungen, den ich gegen Ende hin nicht mehr aus der Hand legen konnte und jedem empfehlen kann, der auf der Suche nach einem richtigen Hochspannungsroman sind.



Rezension erstellt von Ninchen
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