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Autor Thema: Spiel: Steampunk Pen and Paper  (Gelesen 16712 mal)
Meatey
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« am: Januar 04, 2012, 23:25:34 »

Ich wollte euch mal fragen ob es ein Steampunk Pen and Paper gibt, das auch für Anfänger geeignet ist.
Danke schonmal
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Aphiel
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Stier


« Antworten #1 am: Januar 08, 2012, 01:02:40 »

Hallo Board, hallo Meatey,

damit wirfst du eine für mich nicht uninteressante Frage auf, denn ich wollte vor kurzem dasselbe herausfinden. Ich musste leider feststellen, dass es so ein "klassisches" Steampunkt-P&P scheinbar gar nicht gibt. Zumindest nicht nach meiner Lesart.

Zur Erklärung: unter "klassisch" verstehe ich eine Welt, in der es durchaus Elemente von Technologie (eben Dampfmaschinen und Elektrizität) gibt, in der aber das grundlegende Setting eher "archaisch" wirkt (viktorianische Ära, wilder Westen, frühe Neuzeit). Eben die Zeit, in der sich klare wissenschaftliche Strukturen noch nicht etabliert haben, und eine mögliche magische bzw. übersinnliche/übernatürliche Erklärung für diverse Phänomene ebenso akzeptiert wird, wie eine naturwissenschaftliche.

Darunter verstehe ich aber auch, dass es möglich sein sollte einen "verrückten Tüftler" spielen zu können, der sich selbst die wildesten Dinge zusammenschraubt, die dann tatsächlich auch funktionieren (ich denke dabei an den Typ "Dr. Emmet Brown" aus der Zurück in dieZukunft Filmreihe). Vom Setting her habe ich mir auch immer vorgestellt, dass gerade in der Zeit, in der die Aufklärung Fuß fasst bzw. die ersten Anflüge der Industrialisierung sich erkennen lassen (und sei es in der Etablierung von Gilden und Manufakturen), manche Dinge einfach als "selbstverständlich" gelten. Okkultismus, Alchimie, Wunderglaube und Magie haben ebenso Gültigkeit wie Religion, Wissenschaft und Logik.

Ein Beispiel: ein übernatürliches Phänomen (Gespenst) gilt als "normal" für ein altes Herrenhaus oder Schloß, seine Existenz wird von den Bewohnern der Welt als selbstverständlich angesehen. Ebenso sollte aber an dieser Stelle ein "Tüftler" in der Lage sein, sich eine dampfbetriebene Gespensterfalle zu bauen, und eine Blitzkanone, um damit das Gespenst einzufangen und in besagten Dampfkessel zu sperren (Parallelen zu den Ghostbusters sind bei diesem Beispiel durchaus beabsichtigt).

Ich glaube daher, dass es auch eine Geschmacksfrage ist, in welchem Setting das Spiel stattfinden soll, da ja "Steampunk" an sich nur ein entsprechendes "Technologieniveau" dem gewählten Setting beifügt, und bestenfalls eine Grenze "nach oben" bietet (also Abgrenzung zu Cyberpunk).

Fündig geworden bin ich bei meiner Suche leider nicht wirklich, zumindest fand ich nichts, was meinen Geschmack traf. Aber an dieser Stelle bin ich froh, dass noch jemand diese Frage gestellt hat, und hoffe nun auf den Input der anderen Wissenden am Board hier.

Wer kennt "generell" Stempunksysteme für P&P? Welche sind empfehlenswert? Von welchen wird abgeraten, und warum?

Für Antworten und Hinweise, die mir eine erneute Suche ermöglichen, bedanke ich mich im Voraus und ich hoffe, dass auch mein Vorredner Meatey in Euren Antworten etwas findet, das ihm weiterhilft.

Vielen Dank
Aphiel
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Ihr wünscht Euch mit mir zu messen? Bedenkt, zum wahren Können braucht es Agilität, Grazie und Stil - wie bedauerlich, dass die Passionen an Euch bei diesen gespart haben, mein Freund.

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Steinbock


« Antworten #2 am: Januar 08, 2012, 16:25:34 »

Ähm... Schonmal was von Deadlands gehört?
Oder Gurps als Universalsystem?
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Zerstören! Verbrennen! Vernichten!

Waage


« Antworten #3 am: Januar 10, 2012, 10:19:31 »

Mein Berufsschullehrer hat letztes Jahr sein Eigenes P&P rausgebracht, mit dem Namen Finsterland
das beschreibt zirka genau das xD
gibts auf Amazon und in div. Läden in Wien
is nur zu empfehlen, is ganz witzig zu spielen, hab aber leider noch keine fixe gruppe zusammen damit ich mehr dazu posten könnte
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« Antworten #4 am: Januar 12, 2012, 18:08:08 »

Hallo allerseits!

Ich musste auch instinktiv an Finsterland denken, als ich diesen Thread gelesen habe. Ich würde zwar nicht so weit gehen und Finsterland als klassisches Steampunk Setting bezeichnen (es gibt u.a. einige Fantasy-Einflüsse wie zB. Magie, und es ist auch nicht auf "unserer" viktorianischen Erde angesiedelt), aber es kommt dennoch Aphiels Beschreibung sehr nahe (inkl. verrückten Tüftler). Auch Meateys Anspruch auf Einsteigerfreundlichkeit würde es gerecht. Eine Empfehlung kann ich bedenkenlos aussprechen!



Eindrücke von... Finsterland

Die Aufmachung: Der erste optische Eindruck des Hardcover Buches ist ausgezeichnet. Das Cover ist sehr stimmungsvoll und lenkt die Gedanken bereits in die richtige Richtung. Das Papier und der Umschlag sind dick und wirken qualitativ hochwertig. Die Bindung macht einen soliden Eindruck, und sollte viele Spielabende schadlos überstehen.
Auch innen macht das GRW einen guten Eindruck. Die Zeichnungen mögen zwar Geschmackssache sein, aber erfüllen durchwegs ihren Zweck. Die einzelnen Kapitel sind gut geschrieben und übersichtlich gegliedert, was das Nachschlagen und auffinden einzelner Passagen sehr einfach macht.
Das GRW ist eindeutig mit Anfängern im Hinterkopf geschrieben worden, und bietet die obligatorische Einführung in die Thematik pen&paper, wodurch auch Quereinsteiger und absolute Neulinge mit dem Buch arbeiten können. Das Startabenteuer ist sehr simpel und erklärend verfasst, und ist auch für Spieler und SL ohne jegliche Erfahrung durchaus ohne lange Vorbereitung spielbar.

Das Setting: Die Welt von Finsterland ist auf einem Entwicklungsstand, der dem unsrigen um ca. 1900 entspricht. Obwohl große Teile der Technologie auf Dampf basieren gibt es aber auch schon Elektrizität und erste Autos. Zu dieser wilden Mischung gesellt sich auch noch Magie hinzu! (Im Finsterland kann übrigens jeder Magier werden der das nötige Kleingeld und die Zeit mitbringt um an einer Magierakademie zu studieren.)
Das Kaiserreich Finsterland ist in Kurfürstentümer unterteilt. In unmittelbarer Vergangenheit war ein großer Krieg, was für eine etwas gespannte Politische Lage im Land sorgt. Das Setting wirkt sehr vielseitig und bietet beinahe unbegrenzte Möglichkeiten Abenteuer aller Art, Größe und Tragweite im Finsterland spielen zu lassen.

Das Regelsystem: Jeder Charakter hat 5 Eigenschaften und 15 Fertigkeiten (welche in 3 Gruppen unterteilt sind). Das Spiel bedient sich eines W10-Würfelpoolsystems, d.h. man versucht mit einer bestimmten Anzahl von 10seitern möglichst viele Erfolge zu würfeln (7-10).
Die Regeln sind simpel genug um der Story und dem Fluss nicht im Weg zu stehen, wovon das Spielgefühl und das Tempo eindeutig profitieren.

Fazit: Finsterland versteht durchaus einen guten ersten Eindruck zu machen. Das Setting ist ungewöhnlich genug um aus der Masse herauszustechen, und die Welt macht Lust darauf Abenteuer in ihr zu erleben.
Sowohl Anfänger als auch alte p&p Hasen können mit diesem Buch gut arbeiten, und durchaus auch längerfristig ihren Spaß haben. Finsterland ist ein echter Geheimtipp, den man keinesfalls verschlafen sollte!

Für weitere Informationen siehe http://www.facebook.com/finsterland.
« Letzte Änderung: April 11, 2012, 12:23:14 von El Duderino » Gespeichert
Sanrasaa
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« Antworten #5 am: Juni 18, 2013, 23:05:03 »

Juhu, ich grab mal eben ein Uralt teil aus... *buddel...buddel...*

Falls es noch jemanden Interessiert, ich Leite seit einiger Zeit inzwischen erfolgreich das PnP "Castel Falkenstein" welches eine Viktorianische Fantasywelt mit Zwegen und Feen und Drachen und Magie beschreibt, welche voller Steampunk elemente (Luftschiffe, Zeitmaschine usw.) ist. Zudem tauchen als vorgeschlagene NPCs auch bekannte größen wie Sherlok Holmes auf.
Da in der Settingzeit das Würfeln als Glücksspiel verpöhnt war, greifen die Spieler hier zu Pokerblättern.
Alles in allem Sehr zu empfehlen.

Wer in Norddeutschland und sich den Spaß mal ansehen möchte, Ich leite seit 2 Jahren jetzt schon auf der NordCon jedes Jahr eine Einsteigerrunde.

Gruß: Sanrasaa
PS: Nun geh ich mir mal den dreck abwaschen... leichenschänderei ist kein sauberes Handwerk... *brummelnd weggeh*
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PnP's die Ich Spiele oder Leite:
Shadowrun 5 (SL), SCION (SL)

PnP's die ich mal gespielt Habe oder Leitete:
W40k Freihändler (Seneschall),W40K Schattenjäger (Techpriester), DSA 4 (Thorwaler, Söldner), D&D3.5 (Hexenmeister, Mensch), Call of Cthulhu (Ex-Soldat), Mutants and Masterminds (Held der das Glück manipulieren kann), Castle Falkenstein (SL), W40k Black Crusade (SL), W40k Deathwatch (Scriptor, Dark-Angels), BESM 3rd Edition (Leite 2 Runden: F2P, One-Piece)
Arkam
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« Antworten #6 am: Juni 19, 2013, 12:32:01 »

Hallo zusammen,

mein Tipp wäre ja Space 1889, siehe http://space1889.de/ .
Hier spielt man im viktorianischen Zeitalter mit einer entscheidenden Änderung. Mit der Erfindung des Äether Propellers wurde es möglich Raumfahrt zu betreiben.
Jetzt kann man nicht nur auf der Erde sondern auch auf dem Mars, der Venus oder dem Merkur spielen. Natürlich ist der Mars von Marsianern bewohnt und die Venus ist ein dampfender Dschungel.

Wenigstens in der alten Ausgabe gab es Regeln für Erfindungen. Wie es in der neuen aussieht weiß ich nicht.

Gruß Jochen
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TheStoryteller01
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« Antworten #7 am: Juli 10, 2013, 11:46:43 »

Wenns ein wenig Horror auch sein darf, dann gäbs da noch "Cthulhu by Gaslight" die Viktorianische Variante von "Auf Cthulhus Spur". HAt tolles Hintergrundmaterial über die Zeit allerdings weiss ich nicht obs noch erhältlich ist oder obs das je auf Deutsch gab. Jedenfalls ist das D100 System sehr geeignet um Waffen, Rüstungen, steam-robots u.ä. einzubauen.
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