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Autor Thema: David Copperfield - Charles Dickens  (Gelesen 6411 mal)
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Loewe


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« am: Januar 12, 2008, 23:44:53 »

Autor: Chales Dickens
Titel: David Copperfield
Verlag: Manesse Verlag, Zürich
Seitenanzahl: 1196
ISBN: 3717580000
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Die Geschichte des sensiblen und intelligenten David Copperfield, der sich einer abweisenden und grausamen, unmenschlichen Erwachsenenwelt ausgesetzt sieht, gehört zu den bedeutendsten Romanen der Weltliteratur, in denen der Weg eines Menschen vom Kind zum Erwachsenen Gestalt gewinnt.

"Ob ich der Held meines eigenen Lebens werde oder ob jemand anderer diese Stelle ausfüllen soll, werden diese Seiten zeigen. Um mit dem Anfange meines Lebens anzufangen, berichte ich, dass ich, wie man mir gesagt hat und wie ich glaube, an einem Freitag um Mitternacht geboren wurde. Man stellte fest, dass zu gleicher Zeit die Uhr zu schlagen und ich zu schreien anfing."

So beginnt das Buch über das Leben des David Copperfields. Wer nun jedoch glaubt, es handele sich um diese berühmten Zauberer, den muss ich enttäuschen. Die Geschichte des David Copperfields zeigt wie das Leben sein kann. Der kleine Copperfield hatte seinen Vater nie gekannt. Seine Mutter war eine schüchterne junge Frau, welche einsam mit ihrer Haushälterin in dem Hause seines Vaters lebte. Kurz nach seiner Geburt tauchte die Schwester des Vaters auf, doch als sie erfuhr, dass das Kind ein Junge war, zog sie wieder von dannen, ohne nur ein gutes Wort für David zu haben. Seine anfänglichen Jahre verlebte er glücklich mit seiner Mutter und Peggotty, die gute Seele des Hauses, doch kam es wie es kommen musste, seine Mutter heiratete wieder. Der neue Stiefvater will David "erziehen", war übermäßig streng und brachte seine Schwester mit ins Haus, die den Erziehungsmaßnahmen des neuen Vaters zu sprach, während seine Mutter sich immer mehr zurück zog, in dem guten Glauben, alle handelten zu recht. Der Stiefvater schickte ihn auf eine Schule, doch nach dem Tode der Mutter musste der Junge in einer Londoner Weinhandlung arbeiten.Sein Stiefvater schien sich kaum weiter um ihn zu kümmern oder wirkliches Interesse an ihm zu haben und so kam es, dass der junge Copperfield ausbüchste und zu seiner wohlhabenden Tante nach Dover floh. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, schickte diese ihn auf eine Schule in Canterbury, während er bei ihrem Rechtsanwalt Wickfield wohnen sollten. Im Hause des Rechtsanwalts lernte David die Tochter von Wickfield kennen, Agnes und verliebte sich in sie. Dagegen wuchs eine tiefe Abneigung gegen den Anwaltsgehilfen Uriah Heep, welcher undurchsichtig und speichelleckerisch gegenüber allen Mitgliedern des Hauses ist. Nach dem David die Schule beendet hatte, ließ er sich zum Rechtsanwalt ausbilden und verliebte sich erneut, doch diesmal in Dora, die Tochter seines Lehrherren. Beide heiraten, doch macht die Ehe ihn nicht wirklich glücklich.
Doch sind dies nur kleine Anrisse von seinem Leben, denn der junge Copperfield erlebte so einiges.


Das Buch gehört zur Weltliteratur und ist wundervoll geschrieben. Charles Dickens schafft es diese Figuren lebensecht rüber zu bringen, beschreibt die Charaktere, so wie sie auch wirklich sind. Ich lese immer wieder gerne dieses Buch und empfehle es mit Freuden an Menschen weiter, die gerne lesen und auch etwas anspruchsvolle Literatur mögen. Denn das ist dieses Buch, es schwierig zu lesen. Mit 14 Jahren habe ich das Buch zum allerersten Mal gelesen und bekommen habe.

Leseprobe:
"... Als ich des Morgens hinunterging, sass meine Tante so in Gedanken vertieft vor dem Frühstückstisch, den Ellenbogen auf das Teebrett gestützt, dass der Teekessel übergelaufen war und mit einem Teile seines Inhalts das ganze Tischtuch unter Wasser gesetzt hatte, als mein Erscheinen ihre Gedanken in die Flucht schlug. Ich fühlte mich überzeugt, dass ich Gegenstand ihres Nachdenkens gewesen war, und wünschte sehnlicher als je, zu wissen, was sie mit mir vorhatte. Doch durfte ich meinen Wünschen nicht Ausdruck geben, aus Furch, sie zu beleidigen. Meine Augen jedoch, die ich nicht so zügeln konnte wie meine Zunge, fühlten sich während des Frühstücks sehr oft zu meiner Tante hingezogen. Ich konnte sie nie ein paar Augenblicke hintereinander ansehen, ohne dass sie mich ebenfalls ansah, und zwar in einer seltsamen, nachdenklichen Weise, als ob ich in unendlich weiter Ferne wäre, anstatt auf einer anderen Seite des kleinen runden Tisches. Als meine Tante mit ihrem Frühstück fertig war, lehnte sie sich sehr überlegsam in ihren Stuhl zurück, zog die Brauen zusammen, schlug die Arme übereinander und betrachtete mich mit einer so ununterbrochenen Aufmerksamkeit, dass ich mich vor Verlegenheit nicht zu lassen musste. Da ich mit meinem Frühstück noch nicht zu Ende war, versuchte ich, damit meine Verlegenheit zu verbergen. Aber mein Messer stolperte über meine Gabel, meine Gabel sprang über das Messer, und der Speck flog hoch in die Luft, so dass ich ihn nicht schneiden konnte, und mein Tee geriet mir so oft in die unrechte Kehle, dass ich zuletzt den Versuch ganz aufgeben musste und unter den prüfenden Blicken meiner Tante errötend dasaß. "Halloh!" sagte meine Tante nach einer langen Zeit.
Ich blickte auf und begegnete mit ehrerbietiger Miene den scharfen und hellen Augen meiner Tante.
"Ich habe an ihn geschrieben", sagte sie.
"An-?"
"An deinen Stiefvater", sagte meine Tante. "Ich habe an ihn geschrieben, er soll hierher kommen, oder er bekommt's mit mir zu tun, darauf kann er sich verlassen!"
"Weiß er, wo ich bin, Tante?" fragte ich mit großer Unruhe.
"Ich habe es ihm gesagt", sagte meine Tante und nickte.
"Soll er - mich - wieder mitnehmen?" stotterte ich.
"Ich weiß es nicht", sagte meine Tante. "Wir werden sehen." ..."


Rezension erstellt von Cassio
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