Ich sehe, die Gedankenspiele gehen weiter.
Um nur mal auf die Schnelle zurück zur Frage zu kommen, ob das Virus – sofern es eines sein sollte – unter den "gesunden" Menschen bekannt ist:
Gehen wir mal von der fiktiven, mysteriösen Vampirgestalt weg und stellen uns vor, was wäre, wenn wir selbst erkranken würden. Wir kommen morgens nur noch schwer aus dem Bett, fühlen uns den ganzen Tag schlapp und kraftlos. Wir haben Hunger, aber das Essen ekelt uns an... Wir wissen noch nicht, dass wir "Vampire" sind. Was machen wir? Wir rufen unseren Arbeitgeber an, melden uns krank, gehen zum Arzt. Der Arzt zapft Blut ab, untersucht uns, kann aber keine bekannte Krankheit feststellen. Uns geht es immer schlechter, weil unsere Verdauung nicht mehr mitspielt und eine immer schwerer werdende Sonnenallergie uns den Alltag fast unmöglich zu bewältigen gestaltet. Wir laufen also weiter von Arzt zu Arzt und von Klinik zu Klinik...
Einige von uns werden wahrscheinlich irgendwann so schwach, dass es die ersten Todesfälle gibt (stellt uns vor die Frage: Was bedeutet "Tod" in diesem Zusammenhang? Lässt der Virus einen sterben oder bleiben wir bei dem gängigen Mythos, Vampire seien unsterblich?). Nun wird irgendwer darüber sprechen, dass jemand aus seinem Bekanntenkreis gestorben ist, ohne dass die Ärzte herausfinden konnten, was die Ursache war. Das ist noch nicht beunruhigend. Erst wenn sich diese Fälle häufen, werden Journalisten eine Story vermuten und je weiter die Berichterstattung vorangeht, werden mehr und mehr Medien sich auf dieses Phänomen stürzen.
So stelle ich mir vor, dass der Ablauf in der heutigen Zeit aussehen könnte. Aber das ist nur eine Variante, sicherlich gibt es noch andere Szenarien, die denkbar wären. Geht man aber von diesem Szenario aus, versteht man, warum ich wie selbstverständlich davon ausgegangen bin, dass das Virus zumindest bis zu einem gewissen Grad bekannt ist – Parameter wie Vertuschungsversuche oder die Ignoranz der Gesellschaft sind hier natürlich noch überhaupt nicht einbezogen worden.