Vikki
Greenhorn
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"Teddy will doch nur Spielen....."
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« am: Mai 24, 2010, 03:01:38 » |
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Hallo Zusammen. Habe mir gedacht hier könnte jeder der will Kurzgeschichten posten.
Ich habe meinen PC ausgemistet und dabei entdeckte ich den Anfang einer Kurzgeschichte, die ich nie beendet habe. War mal für einen Vampirecharakter gedacht den ich nicht mehr spiele und bevor sie sinnlos auf meinem Rechner liegt, poste ich sie mal hierein. Hatte das Probleme das ich am Schluß nicht wusste was ich Nachtschreck entdecken lasse. Vielleicht hat jemand eine Idee, damit ich sie zuende schreiben kann.
Titel: Der letzte Ruf des König
Mitten in der Nördlichen Einöde Irlands lag das Dorf Blackmoor. Zweihundert Einwohner stark und trotz allem, das es hierher kaum Fremde verschlug, waren die Bewohner recht Gastfreundlich. Solange du zumindest kein Engländer warst. Drum herum gab es kleine aber blühende Landwirtschaft und dichte Nadelwälder, in denen man besser nie tief hinein gehen sollte. Den Legenden nach lauerten dort Wolfgeister und so mancher Dummkopf der dies abtat wurde nie mehr gesehen. Und die, die es besser wussten, schwiegen darüber. Über den Hügeln lag, wie so oft in den Herbst-nächten, ein Teppich aus weißem Dunst. Er schlich wie ein vorsichtiges Jagdtier auf die Felder und den Hof der Familie Bloom zu.
Vivian Bloom saß lauernd auf dem Dach des Haupthauses und ließ ihren Blick über den Hof wandern. Aus dem Haus unter ihr hörte man nur noch gedämpft ihren Onkel Brain und seine Frau Scarlett in der Küche sprechen. Wahrscheinlich, dachte sich Vivian, würden beide in der nächsten halben Stunde ins Zimmer verschwinden. Ihr Neffe Stephan lag schon im Bett. Vivian hatte ihn ins Bett gebracht und nachdem er eingeschlafen war, nochmals alles überprüft. So das nicht eine spiegelnde Fläche in diesem Zimmer mehr zu sehen war. Aber nicht nur dort. Auch auf dem Hof und überall im Umkreis sorgte sie dafür dass man sich nirgendwo spiegeln konnte. Ihr Onkel war sauer weil alle Spiegel durch Vivians angebliche Tollpatschigkeit zerstört wurden. Mit dem Versprechen morgen neue zu kaufen hatte er dann auch Ruhe gegeben.
Vivian war nicht auf diesem Hof aufgewachsen sondern vor Jahren aus der Stadt Prag zu ihren Wurzeln hier in Irland gereist. Vor ca. 240 Jahren zu ärmeren Zeiten der Familie Bloom war die älteste Tochter zu Gunsten ihrer Familie ausgewandert und so wurde Vivian hier herzlich aufgenommen. Die verschollene Tante aus Osteuropa. Nur die ganze Wahrheit kannten Sie nicht. Vivian Bloom und ihre Urgroßmutter aus Prag waren ein und dieselbe Person. Im Alter von 24 Jahren stand sie vor der Wahl, als Hure in den Straßen Prags zu enden oder als mächtiges Wesen wiedergeboren zu werden. Und so wurde Vivian zu einer Vampirin. Ihr Vampirvater Alex entfachte ihr Lebenfeuer neu und Vivian liebte es Brujah zu sein. Setzte sich vermehrt für Frauen ein die von ihren Zuhälter wie Dreck behandelt wurden. Schnell fand sie sich in der Domäne Prag zurecht und behütet. Diese Vampir-Domäne wurde ihr zweites Zuhause. 1933 verlies sie dann die Stadt um hier in Irland ihre menschlichen Nachfahren zu finden und zu beschützen. Sie dachte an Prag und an Alex. Solange er dort war musste sie sich keine Gedanken um die Domäne machen. Wann sie wohl wieder nach Hause fahren konnte?
Ihre Gedanken wurden je unterbrochen als das Funkgerät neben ihr knackte. Verzerrt hörte sie die Stimme des Gangrel Erik. Ihrem Mentor und Lebenretter hier in Irland.
„Vivian? Schon irgendwas zu sehen?“
Etwas patzig antwortete sie. „Nein. Alles ok“ Sauer auf sich selbst gerade nicht mit klarem Kopf dabei gewesen zu sein drückte sie erneut den Knopf des Mikrofon und schaute dabei mit dem Fernglas Richtung Dorf und dann Richtung Felder wo die ersten Nebelschwaden den Hofzaun ereichten. „Sorry…..bereitet euch schon mal vor. Nicht mehr lange und die Sicht ist futsch.“
Es rauschte kurz aus den Lautsprecher.
„Ok Vivian. Also an alle. Äußerste Vorsicht. Die Biester werden nicht mehr lange stillhalten.“
Ein Toreador namens Achilles, er machte irgendwas mit Torf, meldete sich. „Der Wirt war der Letzte. Warte jetzt noch das er im Zuhaus bleibt und ziehe mich zurück.“
Achilles hatten sie es zu verdanken das alle Dorfbewohner still in ihren Häusern blieben. Er war zwar kein Kämpfer aber dafür ein spitzen Gedanken-Manipulator. Zusetztlich lies er die Dörfler alles abhängen was den Biestern des Waldes als Übergang in unsere Welt nutzen konnten. Erik, der Erfahrenste unter den hiesigen Vampiren, hatte davon erzählt und damit ihren Feinden die Möglichkeit genommen Unsichbar aus dem Hinterhalt anzugreifen.
Auch über dem Nachthimmel breitete sich langsam ein Nebelschleier aus, der dem unheimlich wirkenden Mond Stück für Stück seiner Wirklichkeit beraubte. Um Vivian herum erhob sich mit dem Nebel, das verzerrte Bild einer Traumwelt. Umrisse der Gebäude und der Landschaft wurden immer undeutlicher. Der Bodennebel erreichte den Innenhof und ihre körperliche Anspannung nahm zu. Rot glänzten ihre sonst grünen Augen und sie spürte ein zerren in ihren Fingerkuppen. Vivian hielt sich am Schornstein fest um sicher auf die andere Seite des Daches zu kommen. Ihre zu Klauen gewachsenen Nägel hinterliessen dabei tiefe Kratzspuren im Gestein. Eine Waffe die selbst diesen Biestern gefährlich werden konnte. Erik lehrte sie diese Kraft und das war unter Clans nicht selbstverständlich. Sie wollte aber noch mehr lernen weil mit genug Training konnte man auch die Gestalt einer Fledermaus annehmen. Seit den alten schwarzweiß Draculafilmen war, als Flugtier fliegen, ihr größter Traum. Vorausgesetzt sie überlebte diese Nacht.
„Hehe, dann kommt mal her.“ Irgendwie liebte Vivian diese Momente der Ruhe vor dem Sturm. Aber noch mehr genoss Sie es, zum Schutz ihrer Heimat, die Gegner ohne Rücksicht niederschmettern zu können. In dem Moment wo Sie ihr Fernglas hob, spiegelte sich das Mondlicht im Glas und vor Vivian nahm die Luft rasend schnell die Gestalt eines übergroßen schwarzen Wolfes an. Und hätte Sie sich, durch ihren Sechsten Sinn, nicht hart auf den Rücken fallen lassen. Hätte diese Bestie ihr mit einem Biss den Kopf abgetrennt. Das Fernglas polterte über das Dach Richtung Innenhof und landete dort zerstört auf dem Feuerholzstapel. Mit den Klauen rechts und links ins Dach gegriffen, rammte Vivian dem Wolf ihre Militärboots mitten ins Gesicht. Dank ihrer zusätzlichen Vampirstärke schoß der jaulende Wolf im hohem Bogen vom Dach. Verblüfft sagte sie: „….und vor den Schwarzen muss man wirklich acht geben……..hat Erik gesagt.“
***
Nachtschreck, wie er in seinem Rudel genannt wurde, schlug hart zwanzig Meter vom Haus entfernt auf. Wenn er sprechen könnte, so wie ein paar Menschgeborene seines Rudels, würde er sagen: “Schlampe!“. So jaulte er nur kurz auf. Stellte sich zittern auf alle Viere und schüttelte sich die Benommenheit aus dem Körper. Seine Schmerzenden Wunden heilten schon wieder als Nachtschreck mit brachialem Lauf aufs Haus zueilte. Wie ein jagender Hai eilte er im Schutz des Nebels an der Hausmauer entlang. Scarface, der Rudelalpha, hatte ihm diesen Auftrag gegeben und wie sein Bruder Bluthund konnte ihn nichts und niemand aufhalten. Auch nicht dieses Untote Geschöpf auf dem Dach.. Er musste vor ihr dort sein und so bemerkte er die Schrotflinte nicht, die in dem Momemt auftauchte, als Nachtschreck die aufgerissene Haustür ereichte.
***
Vivian rollte sich Rückwärts. Kam auf die Füsse und machte einen weiten Bocksprung über dem Schornsteinrand. Das Dach ächzte als sie neben dem Funkgerät aufkam. Sie schnappte sich das Mikrofon und drückte den Sprechknopf. „Erik! Bei mir is so´n Schwarzer durchgekommen! Die dumme Nuss ist auf den Fernglastrick reingefallen.“, sagte sie schnell und begeistert und ohne eine Antwort abzuwarten, ging Vivian in die Hocke und machte einen weiten Satz in die Höhe. Direkt über einem mit rotem Klebeband markierten Punkt auf dem Dach. „Der schnellste Weg ins Haus ist durch Haus“, dachte sie und brach wie ein Keil durch das Dach mitten in den Flur des oberen Stockwerks. Sonnengelbe Tapeten umgaben sie. Überall waren die Bilder ihrer Nachfahren angebracht, die sie sich in den letzten Wochen ständig angesehen hatte. In der Hoffnung, Sie würde dadurch irgendetwas über deren Leben erfahren. Vivian griff nach der Schrotflinte die sie hinter der großen braunen Vase platziert hatte. Als Vampir war man etwas schneller als die besten Sportler und so fegte Vivian mit großen Schritten die Treppen nach unten. Vorbei an dem Kleiderständer direkt auf die Haustür zu. Gerade noch rechtzeitig riss sie die Tür auf, um die Schrotflinte dem mächtigem Schatten im Nebel vor ihr grinsend entgegen zu halten.
***
„Menschenwaffen!“, fluchte Nachtschreck innerlich und machte instinktiv das Richtige. Mit einem weitem Satz sprang er tiefer in den Nebel hinein. Jeden Moment damit rechnend das ihm Schrot um die Ohren sausen würde. Aber warum auch immer. Er hörte keinen Schuss. Nur das amüsierte Kichern der Untoten im Hintergrund war zu hören. Er blieb stehen und diese Hohn spuckende Stimme verschwand hinter der zugehenden Haustür. Seine gelben Augen verengten sich. „Soso, du meinst schlauer zu sein als ich.“ , dachte er leise knurrend. Mit schützendem Abstand umrundete er das Haus. Er musste an seine Beute irgendwie rankommen dachte er fieberhaft. Und blieb abrupt stehen als er sah was das Blatt zu seinen Gunsten wenden würde.
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