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Autor Thema: [Intime] Die Nacht des Feuers  (Gelesen 78042 mal)
Beschreibung: Teil Eins - Kapitel III
Aphiel
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Stier


« Antworten #30 am: Juli 18, 2010, 12:18:53 »

"Die Suche nach Marcin war unsere gemeinsame Aufgabe," erklärte Remy im Laufen, "also wird auch sie zum Fürsten zurückkehren wollen. Ich denke, sie kennt sogar den besten Weg zu ihm, sie ist eine Jägerin."

Er lief weiter, um Nathalia einzuholen, als ihm bewusst wurde, dass Geros Frage sich auch auf die Rettung von Jonathan beziehen könnte. "Ich denke, sie wird auch bei der Rettung helfen, sie hatte es mir zugesagt. Sofern der Fürst sie lässt und keine anderen Pläne für sie hat."

Damit sollte es aber der Erklärungen genug sein, und Remy bemühte sich, nun vollends zu Nathalia aufzuschließen. Je schneller sie die Höhlen erreichten, desto besser.
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Remy le Duc (Vampir)
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« Antworten #31 am: Juli 18, 2010, 12:45:54 »

Er nahm es gleichmütig hin. Wenn sie den Weg kannte, so sollte sie führen. Dennoch orientierte er sich ausschließlich an dem Mönch, da dieser es war, welcher seine Hilfe benötigte.
« Letzte Änderung: Juli 18, 2010, 23:13:03 von Vomo » Gespeichert

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Steinbock


« Antworten #32 am: Juli 18, 2010, 14:16:27 »

Nathalia beschleunigte ihre Schritte und verfiel in leichten Trab, als die anderen zu ihr aufgeschlossen hatten. Leichtfüßig bewegte sie sich über die Feldwege hinweg, die zum Fluss führten. Irgendwann ging es dann über die Felder immer näher zum Fluss und nicht mehr direkt zum Wavel. Nathalia drehte sich in diesem Fall nicht um. Sie verzichtete darauf, ihre Stimme zu erheben. Hin und wieder wurde sie immer wieder langsamer, damit sie nicht zu schnell war. Remy konnte ihr das letzte Mal über die Felder nicht folgen...jedenfalls als sie noch zu zweit gewesen sind.

Für den Moment war sie im Einklang mit sich und ihrer Umgebung. Hier und da drehte sie den Kopf und lauschte in die Nacht hinein, ob vielleicht nicht etwas störendes in ihrem Weg lag. Das leise Rauschen des Flusses weckte jedoch eine Unruhe in ihr. Die Erinnerung an ihre lange Reise und die Raserei. Diesen Gedanken verdrängend, lief sie weiter in Richtung des Flusses. Es fühlte sich seltsam an, nicht alleine über die Felder zu rennen und auf andere achten zu müssen. Dennoch, ich habe Bruder Remy mein Wort gegeben!, schallte ihre Stimme in ihrem Kopf. Die Anspannung ließ nach und ihre Leichtfüßigkeit schien zu steigen.

Vorsichtig und auf ihren Weg achtend blieb sie stets auf den sicheren Wegen. Dann wandte sie ihren Kopf um und sah die anderen beiden lange Zeit an, bevor sie fragte: "Könnt ihr beiden Schwimmen?" Ihre Augen suchten den Kontakt mit den Augen der anderen. Es war nur einer kurzer Moment, ehe sie mit einem Sprung eine größere Distanz wie eine Katze zurücklegte.
« Letzte Änderung: Juli 18, 2010, 14:26:25 von Alukard » Gespeichert

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« Antworten #33 am: Juli 18, 2010, 17:26:31 »

"Ein wenig" bestätigte Remy ihre Frage. "Doch wieso fragst du? Wir sind doch auf dem Weg zur Höhle gar nicht über den Fluss gegangen? Wieso müssen wir dann jetzt schwimmen? Ich dachte, zurück zum Lager des Fürsten geht es dort entlang?"

Remy sah sie stirnrunzelnd an, während er auf die Burgstadt wies, wo sich, wie er ja wusste, der Eingangs zu Kraks Höhle am Fuss des Berges befand.

"Können wir nicht einfach am Fluss entlang laufen? Wir würden doch unser Ziel auch so erreichen, und zu Fuss geht es schneller als geschwommen."
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Remy le Duc (Vampir)
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« Antworten #34 am: Juli 18, 2010, 17:59:31 »

Notgedrungen blieb auch er stehen und beobachtete stirnrunzelnd die Unterhaltung von Mönch und Mädchen. Die Frage nach seinen Schwimmkünsten beantwortete er vorerst nicht, da dieser Fakt - folgte man der Argumentation des Mönchs - für den weiteren Weg unerheblich war. Schweigend, doch sichtlich ungeduldig wartete er darauf, dass die beiden sich über den weiteren Weg verständigten und es wieder weitergehen würde.
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« Antworten #35 am: Juli 18, 2010, 21:51:28 »

Nathalia sah Remy fragend an, doch dann schaute sie in die Nacht. Ihre Augen suchten etwas im Fluss. Hin und her gerissen zwischen Fluss und dessen Ufer sah sie wieder zu Remy.

"Ihr habt recht, Bruder. Mir kam nur der Weg, den ich selbst einst zum Fürsten nahm, in den Sinn. Ich erinnere mich nur noch Schwach an einen Fluss und an eine rasende Wut."

Sie schwieg wieder und nickte dann. Es war eine gute Alternative. So sollten sie gut voran kommen. Ihr Blick hinauf zu den Sternen sollte ihr einen Orientierungspunkt geben, wie sie gehen mussten. Nachdenklich setzte sich vorsichtig einen Schritt vor den nächsten am Ufer des Flusses entlang.

"Wir sollten nur aufpassen, dass uns keine Wache von der Mauer erblickt und im Schatten bleiben. Ich hoffe nur, sie suchen nicht nach Spuren."

Sie drehte sich zu Gero um, den sie immer noch nicht kannte. Ihr Ton war freundlich und interessiert. Sie beugte leicht den Kopf vor dem Mann. Aber eigentlich vergaß sie häufig diese Gefälligkeiten. Egal wie eine Frau in der Gesellschaft stand. Sie erhob immer ihr Haupt.

"Wie ist euer Name, Herr?"
« Letzte Änderung: Juli 20, 2010, 21:29:01 von Alukard » Gespeichert

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« Antworten #36 am: Juli 18, 2010, 22:00:39 »

Sie scheint mir reichlich durcheinander zu sein. Sie will in den Fluss, obwohl es nicht nötig ist, sie ist nahezu von Verfolgungswahn besessen, sie springt unvermittelt und ohne erkennbaren Grund herum und nun interessieren sie plötzlich auch noch irgendwelche Etikette. Innerlich seufze er kurz auf.

"Gero", erwiderte er kurz, "und ich würde es begrüßen, wenn wir uns weiterhin beeilen könnten."
« Letzte Änderung: Juli 26, 2010, 22:15:45 von Vomo » Gespeichert

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« Antworten #37 am: Juli 18, 2010, 23:14:39 »

"Wie ihr wünscht, mein Herr", antwortete Nathalia und ihr Schritt gewann an Raum. Immer wieder sah sie nach Oben an der Mauer hoch. Sicher war sicher. Sie wollte die Wache wenn zuerst sehen. Die Füße setzte sie vorsichtig bei jedem langen Schritt auf. Rennen kam für sie nicht in Frage.

"Sagt, Herr Gero, seit ihr bereits bei einem Fürsten vorstellig geworden?"

Sie sah nicht zurück bei der Frage. Der Ton ihrer Stimme klang interessiert und geduldig. Es war schon ein Erfolg, ihn überhaupt reden zu hören. Sie achtete sehr auf den Untergrund und wo sie hin trat. Sie vermied es geschickt, mit ihren Schuhen in Schlamm zu treten. Vielleicht kann ich ihn so mehr zum Reden bringen. Ein Gefallen gegen einen anderen. Ihr Gesicht wirkte schattig. Die Arme hatte sie leicht erhoben, um im Gleichgewicht zu bleiben.
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« Antworten #38 am: Juli 19, 2010, 13:20:35 »

Er musste zugeben, dass die Jägerin mit ihrer Aussage zu den Spuren recht hatte. Daran hätte er von allein wahrscheinlich nicht gedacht. So hielt er sich während seines zügigen Marsches auf festem Untergrund oder grasbewachsenen Flächen, wo seine weichen Sandalen keine Spuren hinterlassen konnten. Er ging, so zügig es die Robe gestattete, immer den Fluß rechterhand, während die Burgstadt linkerhand blieb.

Sie mussten nur die schmale Landbrücke zur Insel erreichen. So würden sie an den Ort gelangen, an dem Nathalia und er den Hauptweg in die Stadt hinein betreten hatten. Dort konnten sie sich besser orientieren, da sie den restlichen Weg schon kannten. Dann würden sie die Flammen des Scheiterhaufens vor dem Tor nicht mehr sehen.

Und doch beunruhigte ihn die unnatürliche Beleuchtung zu dieser Stunde. So hell wie der Feuerschein oben in der Burg den Himmel erscheinen ließ, war ihr Weg am Fluß entlang zu Kraks Höhle da noch so sicher wie in der letzten Nacht, wo die Dunkelheit ihnen beigestanden hatte?

Er unterdrückte die Sorge, lauschte auf die Geräusche von der Burg links, auf das Murmeln des Wassers zu seiner Rechten und auf das Gespräch der beiden anderen. Gero hatte recht, Eile war geboten, und so schritt Remy mit noch größeren Sätzen voran.
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« Antworten #39 am: Juli 19, 2010, 13:35:36 »

Obwohl es nun wunschgemäß weiter ging, verharrte er an Ort und Stelle, darauf wartend, dass sich auch der Mönch wieder in Bewegung setzte. Schließlich war es derjenige, dem er folgte.

Die sich entfernende Natalia schien ihn noch etwas zu fragen, doch hatte er kein Interesse daran ihre Neugier zu befriedigen. Er wollte das hier einfach nur schnell hinter sich bringen ohne allzu viel über sich selbst dabei preis geben zu müssen. Dabei war es ihm egal, ob sie sein Schweigen als das wahrnahm, was es war – seine Verweigerung ihre Fragen zu beantworten – oder ob sie es auf die zunehmende Entfernung zwischen ihnen schob und annahm, dass er ihre Frage gar nicht erst gehört hatte.

Er wandte sich dem Mönch zu, der noch immer an der Stelle stand, an welcher er mit Natalia über den weiteren Weg debattiert hatte. "Bruder Remy?", lud er ihn mit einer freundlichen Geste zum weitergehen ein. "Ich bin bereit, wenn ihr es seid."

Als dieser sich in Bewegung gesetzt hatte folgte er ihm behände, so leise wie möglich und schweigend, da er sich der nahen Stadtmauer und der erhöhten Aufmerksamkeit der Wachen in dieser Nacht bewusst war.
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« Antworten #40 am: Juli 19, 2010, 15:28:09 »

Sie kamen leise und gut voran. Die Kälte hatte sie nicht verlassen. Nathalia spürte sie auch, sobald Rujanel und Remy näher gekommen waren.
Es waren einige Menschen unterwegs, die sie zuvor auf den Wegen durch die Felder entfernt bemerkt hatten, doch wirklich in Sicht kamen diese nicht.
Tiere mieden sie noch immer.
Nathalia hatte gespürt, wie sich etwas im Wind änderte.

Wenn sie voran gingen, würde die Landbrücke, die sie alle schon einmal überquert hatten, in nähere Sicht kommen, daß man sie aus der Ferne in Augenschein nehmen konnte. Fackeln steckten flankierend in zwei Reihen im Boden. Jeweils an Anfang und Ende waren zwei schmiedeneiserne Kohlebecken aufgestellt worden. Der Feuerschein reflektierte auf den Rüstungen der Wachen, die etws entfernt von ihnen, am Tor postiert worden waren, daß sie vermutlich die ganze Strecke überblicken würden konnen.
« Letzte Änderung: Juli 22, 2010, 20:09:26 von Wuschel » Gespeichert
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« Antworten #41 am: Juli 22, 2010, 13:50:04 »

Remy verharrte urplötzlich in der Bewegung. Dies war ein nicht vorhergesehenes Hindernis. Aber wie sollten sie es überwältigen? Mit einem Mal schien die Idee mit dem Fluss doch nicht mehr so abwegig, doch dagegen sprach die Tatsache, dass sich in Remys Besitz mehrere wichtige Dokumente befanden, die keinesfalls nass werden durften. Er bedeutete Nathalia zu warten und wartete, bis sie zu dritt beieinander standen, um zu beraten.

"Diese Fackeln dort machen es nahezu unmöglich, die Landbrücke ungesehen zu überqueren. Dennoch müssen wir hinüber. Sie mag nicht lang sein, doch ist sie der einzige Weg, auf dem wir trockenen Fußes die Burginsel erreichen können. Wir könnten laufen, und sobald wir die Landbrücke passiert haben, uns schnell rechterhand aus dem Lichtschein entfernen. Allerdings könnte ausgerechnet dies die Wachen alarmieren. Gleiches könnte passieren, wenn wir langsam und unauffällig hinüber gehen. Dann wiederum würden sie sich gewiss wundern, wieso wir nicht nach links zum Burgtor abgebogen sind. Ungesehen könnten wir dieses Wegstück nur passieren, wenn wir die Fackeln vorher zum Erlöschen brächten. Die letzte Möglichkeit wäre der Fluß, doch will ich nicht schwimmen, so lange ich Schriftstücke bei mir habe.

Ich für meinen Teil würde ungern länger als notwendig in der Nähe der Fackeln bleiben. Aber noch viel weniger möchte ich im Lichtschein angehalten und befragt werden. Ich denke, mein Erscheinungsbild dürfte diesen Inquisitoren Aufschluß über meine Natur als Kainit geben, da sie ja nach unseresgleichen suchen. Darüber hinaus kennen viele von ihnen mein Gesicht, und zumindest der vom Tor kennt mich auch persönlich. Er hält mich für tot, und ich würde es gern so belassen wollen.

Ich möchte wissen, wie Ihr darüber denkt, Herr Gero, und du, Nathalia. Von dir weiss ich, dass du wie ein lebendiger Mensch erscheinen kannst, etwas, das mit verwehrt ist, aber du dürftest so weniger Probleme bekommen, sollten sie dich aufhalten. Was schlagt ihr vor, dass wir nun tun?"

Erwartungsvoll sah er seine Begleiter an. In seinem Kopf formte sich bereits eine Idee, doch würde sie erfordern, dass er seinen Schwur gegenüber seinem Erzeuger brach, um zu retten, was er ihm überantwortet hatte. Dieser Gewissenskonflikt nagte an Remy, während er den beiden anderen lauschte.
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« Antworten #42 am: Juli 22, 2010, 23:14:28 »

Nathalia blieb stehen und wandte sich vorerst von dem Schauspiel ab. Sie schaute instinktiv hinter sich. Es war ein flüchtiger Blick. Der Wind...was will er mir sagen? Es kam ihr seltsam vor. Die Kälte registrierte sie, doch verfiel sie keiner menschlichen Reaktion. Sie war selber kalt. Ihr Fokus lag weiterhin auf der Änderung des Windes. Sie hörte dem Mönchen fast nicht zu und war nur halbherzig daran beteiligt. Fragend sah sie wieder nach Vorne. Interessant... .schoss es ihr durch den Kopf. Eine Herausforderung. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Ihre Augen erfassten die Szene in all ihrer Herrlichkeit.

Hier konnten sie nicht einfach entlang gehen und über die Brücke gehen. Der Mönch hatte recht mit seiner Annahme. Es war alles zu hell erleuchtet. Du übersiehst nur wichtige Details! Der Fluss kam ihr wieder in den Sinn. Sie starrte lange auf die Szenerie und suchte in ihrer Umgebung nach irgendwelchen Gegenständen, die sie nutzen konnten. Ihre Augen richteten sich auch immer wieder auf die Wachen vorn dem Tor. Nach einer Weile schüttelte sie ihren Kopf und wandte sich an Remy. Es gab in dem Moment für sie nur den Weg durch das Wasser.

"Bruder, ich bin kein Mensch mehr", ein bitterböses Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Es passte einfach. "Meine Tarnung hat bei den beiden gewirkt, als wir vor zwei Tagen hinein gingen. Ich will mein Glück nicht riskieren. Es ist zu gefährlich. Für einen Jäger, der sich im Schatten versteckt...nun ja...eine schwere Aufgabe. Es sei denn, man kann sich tarnen wie die Umgebung." Sie sah wieder zu der Landbrücke. "Die Spalte liegt auf der abgewandte Seite. Der Weg ist einfacher, wenn wir irgendwie durch den Fluss kommen. In der Stadt ist der Teufel los. Wir fallen nur auf. Seht uns an, Bruder!"

Sie sah an sich hinunter und dann die beiden anderen an. "Vergesst nicht die Tatsache, dass Herr Gero mit Blut besudelt ist und es ihn scheinbar nicht kümmert! Ich für meinen Teil, werde nicht zu lassen, dass einer von uns Blindlinks dort hinüber geht. Es muss etwas anderes geben. Außerdem ist es nicht ratsam, wenn drei gestalten einfach so vor dem Tor bei Nacht auftauchen. Es mutet seltsam an...das Feuer kommt hinzu. Ich weiß, dass ich nervös werde. Der Geheimgang zu Marcins Haus erscheint mir...auch nicht sehr ratsam. Vielleicht haben sie ihn bereits entdeckt. Zumindest wäre es eine Option zum Selbstmord."

Ihre Worte waren leise gesprochen. Nathalia duckte sich und horchte in den Wind. Sie schnupperte sichtbar und dachte mit geschlossenen Augen nach. Wie konnten sie hier hinüber. Der direkte Weg war einfach zu unsicher. Herr der Berge...gib mir einen Rat, wenn du über mich wachst! Sie konzentrierte sich auf die Stimme in ihren Kopf, die mal da war und auch wieder nicht. Wir können uns auch einfach auf dem Rücken treibend zum anderen Ufer bringen lassen.
« Letzte Änderung: Juli 24, 2010, 15:37:06 von Alukard » Gespeichert

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« Antworten #43 am: Juli 23, 2010, 20:56:15 »

Von Norden kommend betrachtete er den Burgberg und den einzigen Zugang. Aus seinen Lebzeiten war ihm das alles noch vertraut, doch war es damals niemals notwendig gewesen die Landbrücke unbemerkt zu überwinden.

Die feste Verbindung zum Flussufer, die den Wawel zur Halbinsel machte, war von Kohlebecken und Fackeln hell erleuchtet. Und allein diese Tatsache ließ einen Plan in ihm reifen, wie er unbemerkt diese Landbrücke nutzen konnte, um den Burgberg zu erreichen. Während er sich auf die Frage des Mönchs hin Gedanken machte und dessen Frage erst einmal unbeantwortet ließ, platzte das Mädchen mit ihrer unpassenden Bemerkung über sein Äußeres heraus. Er registrierte es zwar, doch würdigte er sie auch dieses Mal keiner Antwort.

Im Grunde genommen war es recht einfach, den Wawel zu erreichen. Man musste sich nur auf der Seite der Landbrücke bewegen, die den Wachen abgewandt war. Da die Landbrücke über den Wasserspiegel der Weichsel erhaben war und die Fackeln den oben verlaufenden Weg flankierten konnten die Wachen nicht die Seite des Erdwalls sehen, die weiter von ihnen entfernt war. Darüber hinaus erhellte das Licht der Fackeln nur einen begrenzten Umkreis, der durch ein Flackern der Flamme auch noch wandern konnte. Aus eigener Erfahrung wusste er, dass man, wenn man in der Dunkelheit sein Augenmerk auf einen erhellten Bereich richtete, alles jenseits davon umso schlechter sehen konnte. Es war zu schaffen, wenn er jenseits der Fackeln sich auf Höhe des Wasserspiegels an der Seite der Landbrücke entlang bewegen würde. Wen störte da ein blutbeflecktes Leinenhemd, wenn er es nicht in Betracht zog in den Sichtbereich von Menschen zu treten, die sich daran stören könnten. Es war Eile geboten. Und das größte Problem würde es sein, die Nähe des Feuers zu ertragen.

Doch all diese Gedanken behielt er für sich.

"Und der Fürst befindet sich in der Stadt?", fragte er den Mönch mäßig interessiert, anstatt ihm seine Überlegungen mitzuteilen. Äußerlich vermittelte er den Eindruck, als wäre der Zugang zum Wawel nicht sein Problem.
« Letzte Änderung: Juli 23, 2010, 21:54:20 von Vomo » Gespeichert

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« Antworten #44 am: Juli 24, 2010, 15:22:55 »

Der Wind frischte auf. Als wollte er die Feuer niederdrücken oder neu entfachen blies er übers Land. Die Flammen der Fackeln beugten sich, nur um nach einem Stoß wieder heller zu brennen.
Staub wirbelte auf, und zerrte an ihren Kleidern.
Wolken wurden gepeitscht, sie jagten über die Felder.
Eine Spannung baute sich in der Luft auf.
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