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Autor Thema: [Intime] Die Nacht des Feuers  (Gelesen 78285 mal)
Beschreibung: Teil Eins - Kapitel III
Aphiel
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« Antworten #105 am: März 28, 2011, 12:16:42 »

Remy musste sich auf die Zunge beissen, um Prewett nicht zu berichtigen (...als wäre der Leibhaftige hinter uns her...), bestätigte der Schattenmagister doch nur, was ihm bereits bewusst geworden war: er war nur ein Häretiker in den Kleidern eines Kreuzfahrers.

Ob sich die anderen beiden von seinen Worten anstecken ließen? Über Gero wusste er nicht genug, daher konnte er sich kein Urteil erlauben. Aber verdrehte Prewett etwa Nathalias Geist durch derlei Wortwahl? Remy wusste, dass das verwirrte Mädchen der Führung bedurfte, und er war sich sicher, dass er ihr die Gewissheit um den Beistand des Erlösers vermitteln konnte - sofern nicht andere Stimmen, heidnisch oder häretisch, ihren Geist für die Wahrheit verdarben.

Remy bewegte sich nach einer Verbeugung vor Krak bereits auf den Ausgang zu. Nun, da er den Weg kannte und Prewett verkündet hatte, dass sie sofort aufbrechen würden, gab es keinen Grund zu zögern. Der Plan war simpel: eine Ablenkung, und Jonathan konnte befreit werden.

Dann gab es eine andere Verzögerung, denn deutlich vernahm Remy die Worte, die Prewett an den Fürsten richtete. Erstaunt sah er zurück, stehend, auf halbem Weg zwischen seinem bisherigen Platz und dem Ausgang, durch den er überhaupt erst in diese Höhle gelangt war. Unsicher blickte er zwischen Fürst Krak und Prewett hin und her. Was hatte dies zu bedeuten? Was wollte der Schattenmagister ihnen an Vorgeschmack angedeihen lassen?
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Remy le Duc (Vampir)
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« Antworten #106 am: März 28, 2011, 20:44:12 »

Der Salubri war sich nicht sicher, ob ihm etwas Entscheidendes entgangen war oder ob es die Art der Kainiten war, derart aneinander vorbei zu reden. Die Fragen des Bruders an den Magister wurden von diesem zwar mit einer Antwort gewürdigt, die für ihn als Außenstehenden keine Antwort auf besagte Fragen war und dann wiederum bat er den Fürsten um Erlaubnis für eine Vorführung seiner Kräfte, was zu der gerade von ihm selbst angeführten Dringlichkeit ihm Widerspruch stand. Wenn er selbst die Wahl gehabt hätte, lägen zwischen ihm und diesem merkwürdigen Kainiten Kontinente oder Äonen.

Das sich der Mönch in Bewegung setzte war ihm Signal zum Aufbruch genug. Und doch kam es wieder zu einer Verzögerung, als Remy stoppte. Der Salubri besaß zumindest die Selbstbeherrschung nicht dem Reflex nachzugeben und deutlich hörbar ein- und auszuatmen. Alles, was von diesem Magister bisher gekommen war, war Geringschätzung und Verzögerungen. Ob da eine Absicht dahinter steckte?

Langsam bewegte sich der Salubri auf den Mönch zu und stellte sich direkt vor ihm in sein Blickfeld. Als er sicher war, seine Aufmerksamkeit zu haben stellte er ihm eine Frage, die eher nur von den Lippen zu lesen, denn zu hören war: "Wollt ihr Euch noch länger aufhalten lassen?"
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Alukard
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« Antworten #107 am: März 28, 2011, 21:19:39 »

"Der allmächtige wird wissen warum, doch seit euch versichert...ich habe was besseres bei mir", flüsterte Nathalia leise, aus einem Reflex heraus, machte sie ein Kreuz vor der Brust und war erschrocken über ihre eigene Tat. Sie hatte doch eigentlich mit diesem Teil abgeschlossen...doch es steckte noch zu viel Leben in ihr. Ich bin kein Mensch mehr! Es schrieb in ihrem Kopf. Menschen mussten nie so leiden!

Nathalia horchte auf. Sie reckte ihren Kopf neugierig. Eine Demonstration seiner Macht? Ist deine Kraft wieder Stein? Ihr Kopf legte sich schräg auf die linke Seite. Bisher hatte Nathalia nur einen Vampire gesehen, gekannt, welcher über große Fähigkeiten verfügte. So glaubte, dachte, wusste die junge Unholdin. Der Nächste Schritt folgte in die Höhle und wie gebannt starrte sie auf Jacob.

Wie es sich für eine Frau gehörte, wartete sie gebannt, geduldig auf die Vorstellung und doch warf sie einen Blick über die Schulter. Ich höre und spüre den Wind, den Wind meiner Heimat. Ein Schock. Die Augen wieder auf Jacob gerichtet.
« Letzte Änderung: März 28, 2011, 22:53:40 von Alukard » Gespeichert

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« Antworten #108 am: März 28, 2011, 23:24:47 »

Da Gero direkt in sein Blickfeld getreten war, konnte Remy seinen Einwand nicht ignorieren. In der Tat hatte Prewett selbst zum sofortigen Aufbruch gedrängt. Dass er nun noch den Fürsten angesprochen hatte, musste eine Bedeutung haben. Remys Blick fokussierte Geros Gesicht; er nickte einmal knapp und kaum merklich, zum Zeichen, dass er ihn verstanden hatte. Und er musste sich selbst eingestehen, dass der geheimnisvolle Gero doch recht direkt war, ja geradezu pragmatisch in seiner Art, die Situation in einer einzigen Frage zu bündeln.

Aber er vermochte nicht, sich jenes nagenden Gefühls zu erwehren, dass seit Prewetts Kommentar in seinem Geist aufblühte. Zu sehr interessierte ihn, wovon der Lasombra gesprochen haben mochte. Die Macht des Blutes, von der er sprach, war zweifelsohne eine der kainitischen Gaben, die ihm zu eigen war. Vielleicht sogar eine jener Gaben, die allein sein Clan erhalten hatte? Dies war eine ausgezeichnete Gelegenheit, etwas über die Schattenmagister zu lernen.

Sofern es nicht von unbedingter Notwendigkeit ist, dass wir dazu hier verweilen, kann der Lasombra seine Macht auch auf dem Weg zum Ziel demonstrieren. Gefangen zwischen der bohrenden Neugier und dem drängenden Gefühl der Verpflichtung gegenüber Jonathan, brachte Remy tatsächlich so etwas wie eine sinnvolle Aussage zustande.

"Herr Prewett, da Ihr eben noch zum sofortigen Aufbruch drängtet, vermute ich, dass Eure Demonstration für unsere Aufgabe von Wichtigkeit ist. Daher verratet uns doch, ob sich dies nicht auch auf dem Weg bewerkstelligen lässt?"

Remys Tonfall gab in erster Linie wieder, was Prewett selbst noch vor wenigen Minuten forderte: Eile, oder vielmehr Tatendrang. Sie alle hatten seinen Plan verstanden und sie waren bereit. Und er hatte selbst gesagt, dass sich vielleicht eine Möglichkeit ergab, die Befreiung noch vor der Überführung aus dem Kerker zu bewerkstelligen.

Sofern also kein zwingender Grund zum verweilen bestand ... aber genau darüber hatte der Lasombra ja eben noch keine Auskunft gegeben. Remy brannte darauf, die Antwort zu hören und den Schattenmagister bei seiner Demonstration zu beobachten. Erwartungsvoll blickte er in Prewetts Richtung.

"Wie lang soll Eure Darbietung denn dauern? Und werdet Ihr uns zuvor erklären, wovon wir Zeuge sein sollen und wie es uns bei unserem Plan helfen soll?"
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« Letzte Änderung: März 28, 2011, 23:29:31 von Aphiel » Gespeichert

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Remy le Duc (Vampir)
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« Antworten #109 am: März 30, 2011, 19:01:38 »

"Ich sagte, dass wir jetzt aufbrechen werden, nicht dass wir losstürzen und uns kopflos in Gefahr begeben."

Das korrekte Zuhören und Verstehen mussten die Welpen noch lernen, sonst würden sie bald kopfloser sein als ihnen lieb war. Jacob erhob sich ruhig und richtete seine Kleidung, auch das Schwert welches seit Jahrzehnten bei ihm war wurde zurecht gerückt, dann richtete er sich in Richtung der Kinder.

"Was ich euch zeige ist wichtig. Ihr wäret nicht die ersten Welpen die sich vor Furcht an das Tier verlieren wenn sie den kalten Hauch des Abyss zum ersten Mal spüren..."

Im Lasombra machte sich die vertraute Kälte breit die mit der Finsternis durch ihn hindurchfloss. Mania hatte es die Klauen des Abgrunds genannt die sich in seine Vitae einkrallte und die gebändigt werden musste um seinerseits dem Abyss seine Kräfte zu entreißen.

"Und nein, Bruder Grabräuber, ich werde diese Kräfte nicht in der Außenwelt zeigen, wenn es sich verhindern lässt, denn jeder Sterbliche der unserer Kräfte gewahr wird muss unverzüglich sterben. Ihr seht die Scheiterhaufen brennen. Ein Ergebnis wenn man die Stille des Blutes allzu unvorsichtig bricht."

Er schloss die Augen kurz und als er sie wieder aufriss waren, Pupille, Augapfel, alles war verschwunden und einen Schwarz gewichen, welches nur aus den Tiefen des Abgrunds selbst stammen konnte. Würden sie dazu kommen es zu untersuchen würden sie vielleicht Erkennen, das es gar nicht das so bekannte Schwarz war sondern einfach die Abwesenheit jedweden Lichtes, jeder Farbe.
Bevor solche Erkenntnis aber sacken konnte veränderte sich etwas an der Dunkelheit der Höhle ...


Die Dunkelheit verdichtete sich immer mehr und schlagartig brachen von den Seitenwänden und finsteren Ecken um die Welpen 4 riesige Tentakeln. Wenn sie durch die Luft zischten klang es wie ein eisiger Hauch und jedes der Kinder wurde für einige Sekunden von den Armen des Abgrunds berührt. Dort wo die Finsternis sie berührt hatte fühlte es sich an als würde die Finsternis ihnen ihre Energie herausreißen, als würde ihre Kraft in die ewig hungrigen Schlunde des Abgrunds rinnen. Die Haut brannte vor Kälte, wobei Kälte nicht das richtige Wort war für die Finsternis von einem Ort dem selbst das Konzept von Wärme fremd war. Es dauerte nur wenige Augenblicke bis sich die Tentakeln wieder zurückzogen und die Finsternis sich wieder beruhigte, doch die Berührung durch den Abyss würde auch so seinen Eindruck hinterlassen haben.
« Letzte Änderung: März 30, 2011, 21:12:56 von Bloodmage » Gespeichert

Aphiel
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« Antworten #110 am: März 30, 2011, 21:36:12 »

Staunend blickte Remy umher, als das Licht wich und die Dunkelheit an Raum gewann. Dies war eine wahrhaft mächtige Gabe, die Kain seinen Nachkommen da hinterlassen hatte, Gewalt über das Licht und die Dunkelheit selbst auszuüben. In der Tat erhob dies die Kainiten über die Menschen, denn eine solche Gabe konnte nur göttlichen Ursprungs sein. Ein wahrhaftiges Zeichen, dass Kain und seine Nachkommen durch den Allmächtigen berührt waren.

Doch wollte der Mönch diese Betrachtung nur einen Augenblick später zurücknehmen, denn als die Tentakel hervorbrachen und sich eines davon seinem Körper näherte, wurde es ihm unheimlich. Diese Schatten waren unnormal, und die Leichtigkeit, mit der der Magister sie zu lenken schien, war beängstigend. In der Tat verstand Remy nun den Spitznamen der Lasombra ein wenig besser.

Aber je näher dieses Ding kam, desto drängender wurde das Gefühl der Bedrohung. Es gab dafür keine Erklärung, es war lediglich eine übermächtige Empfindung, die ihm riet, sich dem Wesen zu entziehen - und nur seine Neugier hielt ihn noch davon ab. Dann plötzlich, wie ein berstendes Glas, gab etwas in seinem Inneren nach, und alle Kontrolle, mit der er bislang dem wilden Wesen in sich Einhalt geboten hatte, war dahin. Befreit aus dem Käfig der gedanklichen Disziplin und Willensstärke, warf das Tier sich innerlich gegen seinen Geist, verlangte nach Flucht, nach Sicherheit, oder zumindest nach mehr Abstand zu jener dunklen, sich nähernden Masse.

In Remys Gesicht war dies lediglich daran zu erkennen, dass seine Augen sich urplötzlich weiteten, wie in einem Anflug von Angst. "Seid Ihr Euch sicher, in dem, was Ihr da tut..." hob er an zu fragen, doch in dem Augenblick da er den Mund öffnete, berührte ihn die lichtlose Gestalt und er erstarrte augenblicklich, überwältigt von dem Gefühl, das nun in seinen Leib kroch, während in ihm das Tier wütete und nach Kontrolle verlangte, um zu entkommen, einfach nur fort von diesem unnatürlichen Schatten.

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« Letzte Änderung: April 02, 2011, 15:39:44 von Aphiel » Gespeichert

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« Antworten #111 am: März 30, 2011, 22:07:07 »

Nathalia sah äußerst interessiert zu, als das Weiß in den Augen von Jacob verschwand. Das Licht verlosch; nein, es war etwas anderes, das nicht von dieser Welt stammte. Die junge Kainitin machte einen Sprung zurück - die Entfernung, die sie vorher in die Höhle hinein gemacht hatte. Es machte ihr Angst - es regte sich. Die Tentakeln schnellte vor und Nathalia wollte ausweichen. Ein Fauchen kam ihr über die Lippen.

Verärgerung - Wut - mischte sich mit ihrer Sorge - Angst. Sie - Es- wollte nicht von diesem Ding berührt werden. Die Sternenlose Nacht dazu ließen Respekt in ihr aufsteigen. Es war mehr als die Strafe, die sie empfangen hatte von den Inquisitoren. Es fühlte sich an wie das Brennen dieses Steines. Missbilligend hob sie die Oberlippe. Sie konzentrierte sich ruhig zu bleiben. Fauchte.

Nimm esssz weg von mir... .

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« Antworten #112 am: März 30, 2011, 22:38:09 »

Der Salubri wandte sich nicht mehr zu dem Lasombra um. Sollte er doch erzählen, was er wollte. Niemand außer dem Magister selbst hatte etwas von 'losstürzen' oder 'kopflos in Gefahr stürzen' gesagt. Innerlich nickte er den kurz zuvor gedachten Gedanken ab, war doch diese Aussage wieder nur ein weiteres Beispiel für dessen Geringschätzung den anderen gegenüber. Seinem weiterführenden Vortrag lauschte er nur entsprechend halbherzig. Sein Fokus lag auf dem Kappadozianer.

Die Veränderung in der Höhle entging ihm dennoch nicht. Die Dunkelheit griff um sich und beunruhigte etwas in seinem Innersten zutiefst. Seine Nackenhärchen stellten sich auf und langsam drehte er sich um. Aus dem Augenwinkel sah er einen Schatten auf sich zu zucken und versuchte diesem aus einem Reflex heraus auszuweichen, was jedoch von keinem Erfolg gekrönt war, da er dabei von einem zweiten dieser zuckenden Schatten berührt wurde.

Ihm fror bis ins Mark seiner Knochen und die Berührung verursachte ihm Schmerzen, als hätte er sich an einer Flamme verbrannt.

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« Antworten #113 am: März 31, 2011, 18:24:58 »

Die Berührung eröffneten den Instinkten den Raum. Der Verstand war besiegt. Nathalia empfand genau wie ihr Innerstes. Es war falsch. Es gehörte hier nicht her die Dunkelheit. Unheilvoll. Es schadete mehr als das es beruhigte. Es brach hervor, erwachte, knurrte und fauchte. Angst mischte sich mit Wut, sodass das Gesicht verzerrt war zu einer Fratze. Die Zähne gebleckt zog sich Nathalia zurück. Schutz. Luft. Raum. Weg hier. Es waren wenige Gedanken und doch erfassten diese es genau.

Die Dunkelheit war fremd. Es war, mit Nichts zu vergleichen gewesen. Die Handlungen waren präzise ausgeführt, gesteuert von den ureigenen Trieben. Ein verängstigter, warnender Blick in Richtung der Kutte. Schnell drehte es sie herum. Der Wispern des Windes, der Hauch der Luft könnten es hinaus aus dieser lichterlosen Hölle führen. Durch die enge gedrängt und hier war der Wind - die süße Freiheit. Rückwärts ging es hinaus, die Augen auf diese Schatten gerichtet, die Fangzähne drohend zeigend, das Knurren aus tiefster Kehle vermischt mit einem drohenden zischen dann und wann.
« Letzte Änderung: März 31, 2011, 22:43:27 von Alukard » Gespeichert

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« Antworten #114 am: April 17, 2011, 22:11:39 »

Seine Augen folgten der Reaktion der Kinder als diese sich das erste Mal den Kräften der Lasombra ausgesetzt sahen. Vielleicht war es gut für sie, dass sie sich nur mit ihm herumschlagen mussten. Wenn er an die gewaltigen Kräfte von Mania oder seines Erzeugers dachte, von seinem Mentor ganz zu schweigen ...
Dann ruckte sein Kopf zu der jungen Tzimisce ... sie schien sich zu verlieren. Nur einen Wimpernschlag wartete er ab bis eine seiner finsteren Waffen sich schlagartig um den Leib des Kindes schlang und sie in die Luft riss ehe zwei weitere ihre Arme packten und nach hinten zogen und der letzte seiner Begleiter sich um die Beine des Kindes schlag und eisern festhielt. Rühren würde sie sich so nicht können und seine Ranken waren allesamt stärker als das junge Tier sein dürfte.
In der Luft fixiert würde das Tier rasen können wie es wollte, aber solange seine Ranken sie hielten würde sie sich nicht bewegen können.

Dann sah er wieder zu den Verbleibenden.

"Ich weiß nicht wie viel Erfahrung ihr bereits mit eurem Zustand habt, aber das was ihr gefühlt habt ... das war das Tier. Wenn wir den Feuern zu nahe kommen werdet ihr seinem Ruf und den Willen euch zu übermannen noch viel stärker ausgesetzt sein als bei dieser kleinen Provokation. Solltet ihr euch an euch selbst verlieren, dann seht ihr bei unserer Tzimisce hier was mit euch geschehen wird. Kein Verstand, keine Ratio. Nur blinder Trieb und Wahn. In diesem Zustand würde sie alles tun um zu entkommen. Sie würde ihre eigenen Kinder schlachten, ihren Vater im Stich lassen oder ihren Liebhaber töten, nur um zu entkommen. Aber täuscht euch nicht, dies ist noch eine harmlose Form der Raserei. Sie will einfach nur fliehen, sich retten und verstecken. Sollte euch aber der Zorn oder der Hunger übermannen ... nun ... dann kann es passieren, solltet ihr wieder erwachen, dass ihr im Blut all eurer Liebsten erwacht deren Blut ihr auf euch und in eurer Umgebung verteilt habt.
Seid darauf vorbereitet. Ihr mögt noch so willensstark, gläubig oder ... menschlich ... sein. Irgendwann werdet ihr die Kontrolle verlieren und dann könnt ihr von Glück reden wenn niemand in eurer Umgebung ist an dem euch etwas liegt.

Und noch etwas. Ihr hattet es bisher mit Menschen zu tun oder Kainiten denen an eurem Überleben gelegen ist. Da draußen sind aber die meisten auf euren Tod aus. Das hier ist nicht das Kloster, das ist nicht der Hof oder die Schule sondern eine blutige und gewalttätige Welt. Wenn ich wollte könnte ich diesem Weib alle Knochen im Leib brechen oder es in Stücke reißen und dafür müsste ich nicht einmal einen Finger rühren. Ich könnte euch befehlen euch zu setzen und mir in jed weder Form ich dies Wünsche zu diensten zu sein oder einfach eure Schädel mit der bloßen Hand zerdrücken. Und ich bin nur Staub im Vergleich zu den Kräften über die Ahnen gebieten. Achtet also auf euer Verhalten wenn ihr mit Älteren verkehrt. In dieser neuen Welt seid ihr nicht mehr wert als ihr euch als nützlich erweist. Wenn euer Nutzen eure Fehler nicht überwiegt tötet man euch ohne zu zögern und ohne zweite Chance."

Vielleicht begriffen sie es, vielleicht nicht. Zumindest bei dem Mönch sah man Hoffnung, wenn er seinen allzu dogmatischen Standpunkt aufweichte. Was sollte es. Seine Aufgabe war heute Nacht eine Information von dem alten Kappadozianer zu bekommen und die Kinder davon abhalten sich selbst umzubringen, was danach geschah konnte ihm egal sein.
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Alukard
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« Antworten #115 am: April 19, 2011, 23:37:30 »

Sie wehrte sich mit all ihrer Kraft. Ihre Muskeln waren deutlich angespannt. Ihr Gesicht wirkte immer noch wild. Ein Zischen und Fauchen kam über ihren Lippen. Es zappelte weiter. Langsam kam jedoch ihr Verstand zurück. Sie war gefesselt. Beruhige dich Nathalia, denn du hast es schon mal gespürt. Fühle ES. Beruhige dich! Ich stehe über dir... . Die Bewegungen erlahmten langsam. Die Augen der Koldunin waren geschlossen. Es zeichnete sich deutliche Anspannung in ihren Zügen ab. Bei genauerem Hinsehen war ein Kampf zu sehen. Immer wieder zuckte ein Glied. Die Fänge waren noch deutlich zu sehen. Ein gelegentliches Knurren kam über ihre Lippen.

Es wollte weg. Diese Dinger hatten es angefasst. Knurren. Lass uns Kämpfen...gegen diese Teile. Sie schaden dir und mir... . Nathalia ging nicht auf das Verlangen ein. Es war gut. Sie haben uns nichts getan. Sie redete sich das ein. Der Druck und ein leichter Schmerz war zu spüren. Der Schmerz...lass uns...weiter... . NEIN!!! Nathalia drückte ihre Instinkte nieder. Sie waren nicht von Vorteil in dieser Situation. Jacob wird seine Gründe haben. Ich wollte raus. Auf der Mauer saßen die Feinde. Atmen war nicht möglich, dennoch horchte Nathalia weiter in ihr Inneres. Ruhig Mädchen...du kannst den Wolf zähmen.

Die Leise Stimme war in ihrem Kopf noch zu hören. Du wirst es sehen. Es wird uns weh tun. WIRD es nicht. Nathalia knurrte. Es war nicht mehr ein instinktgesteuertes Knurren. Ihre Muskeln entspannten sich langsam. Sie hatte die Kraft gespürt, die in ihr wohnte. Die Kraft von den Ranken. Bleib da, schütze mich, wenn ich dich brauche aber nicht FRÜHER. Die Stimme wurde von ihr nieder gedrückt und in hintere Regionen ihres Verstandes gesperrt. Ruhe kehrte ein. Nathalia öffnete ihre Augen und sah wütend, verängstigt nach Unten zu den anderen. Ihre Stimme hatte ein Knurren im Unterton.

"Lasst mich runter. Ich habe mich im Griff, solange ihr mir nicht schadet."

Es lag kein Flehen in ihrer Stimme. Sie wurde sich langsam bewusst, dass es zwecklos war, menschlich zu denken. Jammern brachte nichts. Ein fordernder Unterton schwang in ihrer Stimme mit. Ihre Augen funkelten Jacob an. Ihre Fänge fuhren zurück in ihren Mund. Es war nicht weise, aggressive zu handeln. Er konnte sie zerreißen. Irgendwann bin ich so stark wie du... .
« Letzte Änderung: April 20, 2011, 12:23:02 von Alukard » Gespeichert

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« Antworten #116 am: April 27, 2011, 15:59:27 »

Mit einer willentlichen Anstrengung, die ihn so direkt mit einer unergründlichen Urangst konfrontierte, rief Remy das Tier, jene unbändige Wesenheit in sich an, und kaum, dass er seine Aufmerksamkeit erlangt hatte, verwies er es in einen neuerlichen Käfig aus gedanklicher Disziplin. Er setzte dem verängstigten Wesen dabei das einzige entgegen, was er in dieser Situation zu bieten hatte: die Weisheit der rationalen Gedanken. 'Es gibt keinen Grund zur Flucht! Sieh hin, er kontrolliert es, und er verletzt mich nicht. Ich weiß, dass es Gefahr birgt, aber sieh nur, wohin blinde Handlungen führen können. Sieh hin, und lerne daraus!'

Remys Augen blieben weit aufgerissen, als er Zeuge dessen wurde, was der Lasombra mit Nathalia anrichtete. Er wich einige Schritte zurück, und dies geschah nur zum Teil aus Respekt. Doch blieb er von allein stehen, als die dunkle Macht ihn nicht länger berührte und auch keine weiteren Anstalten dazu unternahm. Dennoch beobachtete er den Lasombra genau und hörte auf das, was er zu sagen hatte. Natürlich war dies eine weitere Lektion, doch keine die er nicht schon von Jonathan zu hören bekommen hatte, als sie den Zustand des kainitischen Unlebens diskutiert hatten. Und ebenfalls nahm er wahr, dass der Lasombra erneut seine Lebensweise als Diener des Glaubens kritisierte, wenn auch nur in einer flüchtigen Erwähnung. Was auch immer ihm diesbezüglich widerfahren sein mochte, es musste tiefe Narben in seinem Herzen hinterlassen haben. Doch hatte er sich ja vorgenommen, ihn dafür nicht zu verachten, dass sein Geist von Unwissenheit und falschen Vorstellungen über das Leben als Kirchendiener geprägt war. So ließ er denn die Ansprache über sich ergehen und wunderte sich einmal mehr darüber, wie wichtig diesem Magister zu sein schien, seine Macht und Überlegenheit verbal hervorzuheben. Wahrscheinlich tat es Jacob Prewett außerdem in der Seele gut, wenn man ihn und seine Position in der Ordnung mit entsprechendem Respekt behandelte, insofern unterschied er sich kaum von den meisten geistlichen Würdenträgern, die er kennengelernt hatte. Und doch stellte sich bei ihm ein genaueres Verständnis über die Gesellschaft der Kainiten ein: wie in jeder anderen Ordnung hatte auch hier ein jeder seinen Platz.

Remy würde diese Lektion darüber, wie machtlos er selbst im Vergleich zu den anderen war, insofern beherzigen, als dass er sich zukünftig als umso nützlicher hervortun wollte. Jonathan hatte ihn aus einem Grund zum Kind erwählt, und offenkundig musste der Fürst dem zugestimmt haben, sonst wäre er bereits im Himmelreich anstatt noch hier auf Erden zu weilen, Tage nach seinem irdischen Tod. Diesem Grund, diesem Potential, das sein Erzeuger in ihm gesehen hatte, wollte er gerecht werden, mehr noch als zuvor. Er würde seinen Wert beweisen und seinen Platz in der Ordnung einnehmen. Letztendlich brauchte schließlich doch ein jedes Wesen ein anderes, zu welchem Zwecke auch immer. Es galt nur, denjenigen zu finden, der einen selbst brauchte, und ihm dann seinen Wert zu beweisen. Nur so konnte eine komplexe Ordnung aufrechterhalten werden.

Über diese Überlegungen hatte er stumm mitangesehen, wie der Lasombra die wildgewordene Nathalia gezähmt hatte. War dies auch Teil der Macht jenes Clans? Vermochten sie das Tier in einem zu rufen und auch zum Schweigen zu bringen? Wenn dem so war, war dies nur ein Grund mehr, ihnen gegenüber Vorsicht walten zu lassen. Er würde zukünftig diesen Magistern umso vorsichtiger begegnen, und sei es nur um nicht wieder von ihren Schatten überrascht zu werden. Außerdem konnte es ja nicht schaden, diesem Lasombra etwas mehr Ehrerbietung zu zeigen.

"Habt Dank für Eure eindrucksvolle Darbietung, Herr Prewett." begann er knapp, und fügte gleich hintendran, "Ich denke, nun, da wir unsere Fährtenleserin sicher wiederhaben, sollten wir uns gemäß Eurem Plan auf den Weg machen. Komm, Nathalia, ich werde dir den ersten Teil des Weges sagen, und du gehst wie vereinbart voraus."

Damit drehte er sich noch einmal zu Krak um "Mit Eurer Erlaubnis, mein Fürst." Er verneigte sich dabei und ging rückwärts auf den Gang zu, der sie zu Jonathan bringen würde. Dort, am Ausgang dieser Höhle, würde Nathalia die erste Anweisung erhalten, immer einen Teil des Weges nach dem anderen, so dass sie vorauseilen und den Weg erkunden konnte, sie aber insgesamt nicht zu weit auseinander gerieten. Ja, in dieser Situation hatte er seinen Nutzen, und er gedachte diesen voll auszuschöpfen, ohne sich eine Blöße zu geben.
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« Letzte Änderung: April 29, 2011, 22:24:12 von Aphiel » Gespeichert

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« Antworten #117 am: April 29, 2011, 00:59:41 »

Etwas Urtümliches in ihm bäumte sich auf und versuchte die Kontrolle zu übernehmen. Dieser Angriff von Innen kam so plötzlich und unerwartet, dass er ihm beinahe erlegen wäre. Obwohl die furchterregenden Tentakeln der Auslöser zu sein schienen, drohte ihm die weit größere Gefahr von dem, was ihm als "das Tier" beschrieben worden war.

Die plötzliche Attacke verlangte ihm alles ab, aber letztendlich behielt er die Kontolle über sich und seinen Körper. Auch der Mönch schien die Situation irgendwie zu meistern. Nur das Mädchen schien dem nicht gewachsen zu sein und was er an ihrem Beispiel erlebte erschreckte ihn zutiefst. Er würde alles daransetzen, dass es bei ihm niemals zu einem derartigen Kontrollverlust kommen würde. Unvorstellbar, was er sich und seiner Umwelt in einer derartigen Situation an Schaden zufügen würde.

Die Demonstration des Magisters war in ihren Folgen beeindruckend und der Salubri stellte sich die Frage, welche Mächte in seinem Blut schlummern mochten. Die Unwissenheit darüber machte ihm zu schaffen. Er beschloss, sich vorerst bedeckt zu halten, bis er seine Kräfte beherrschen würde.

Er fragte sich, ob es nun, nachdem die Tzimisce sich wieder gefangen hatte, noch einen weiteren Grund für Verzögerungen gab, oder ob die Rettungsaktion nun endlich beginnen könnte.
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« Antworten #118 am: Mai 05, 2011, 22:39:54 »

Er nickte der Tzimisce leicht zu und ließ sie dann unvermittelt los als seine Ranken sich einfach im Nichts auflösten. Den Blick auf ihr ruhen lassend nickte er in Richtung Ausgang. Jeder hatte seine Aufgabe und damit gab es nichts mehr zu sagen. Er hoffte, dass die Kinder ihre Lektion lernten und wenn sie schon nicht verstanden was er wollte sollten sie wenigstens befolgen was er sagte solange sie unter seinem Gefolge standen.
Er drehte sich noch einmal zum Fürsten und würde vor dem Abschied noch einmal auf ein Knie sinken, den Kopf minimal gesenkt ehe er sich wieder erhob.

"Ich werde diese Welpen lebendig durch diese Nacht führen Fürst Krak, sollten wir uns nicht wieder sehen, so danke ich euch jetzt schon für eure geleistete Unterstützung."

Dann würde er Nathalia und den anderen folgen.
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« Antworten #119 am: Mai 15, 2011, 09:20:18 »

Krak nickte nur und faltete die Hände in seinem Schoß.

"Viel Glück," wiederholte er noch einmal.

Jetzt war es an den Jungen, er konnte nun nichts mehr tun. Es verblieb ohnehin keine Zeit und jedes Wort hätte vielleicht noch eine weitere Verzögerung hervorgebracht.

Nathalia hatte sich am Eingang postiert, doch Remy wußte, daß sie ihr Weg nicht nach draußen führen würde, sonder direkt in die Höhle des Löwen - in die Burg.
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