Bloodmage
Greenhorn
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« am: Januar 28, 2010, 05:04:05 » |
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Geburtsjahr/-datum: 11.04.1158 Todesjahr/-datum: 13.05.1204 Sieht aus wie: Mitte, Ende 40 Haarfarbe: dunkelbraun-graumeliert Augenfarbe: dunkelbraun Hautfarbe: weiß Nationalität: dänisch Größe: 1.89 m Gewicht: 86 kg Geschlecht: männlich
Charaktername: Fedai
Clan: Gangrel Generation: 9 Erzeugerin: Frey
Chronik: Dreizehn
Wesen: Überlebenskünstler Verhalten: Monster Konzept: Jäger
Attribute
körperliche Körperkraft xxx Geschick xxx Widerstand xxxx
gesellschaftliche Charisma xxx Manipulation xx Erscheinungsbild x
geistige Wahrnehmung xxx Intelligenz xx Geistesschärfe xxx
Fähigkeiten
Talente Aufmerksamkeit xxx Ausdruck Ausflüchte Ausweichen xx Diebstahl Einschüchtern x Empathie Führungsqualitäten Handgemenge xx Sportlichkeit xx
Fertigkeiten Bogenschießen xxx Etikette x Handel Handwerk xx Heimlichkeit x Nahkampf xxxx Reiten xx Tierkunde xxx Überleben xxx Vortrag
Kenntnisse Akademisches Wissen Folklore Gesetzeskenntnis Linguistik xxxx (Muttersprache: dänisch; erlernte Sprachen: deutsch, englisch, französisch, slawisch, italienisch, spanisch, griechisch, arabisch) Medizin Nachforschungen Okkultismus Politik Seneshall Theologie
Sekundäre Fähigkeiten Astronomie x Clanskunde Gangrel x
Hintergründe Arsenal: xxx Gefolgsleute: xx Generation: xxx Ressourcen: xx
Disziplinen Gestaltwandel xx Tierhaftigkeit x Seelenstärke x
Tugenden Überzeugung: xx Instinkt: xxx Mut: xxxxx
Pfad der Erleuchtung: Via Bestialis xxxxx
Willenskraft xxxxx
Blutvorrat: 14/2
Vorzüge: Gefahreninstinkt x Einklang mit dem Himmel x Geschärfter Sinn (Gehör) x Leichter Schlaf xx Geschenk des Proteus xx
Schwächen: Tierischer Zug x Dauerhafte Wunde xx Einäugigkeit xx Bekennender Heide xxxx Gejagt xxxx
Erster Eindruck: Sein Anblick war einschüchternd. Er hatte etwas urtümliches, wildes, hungriges. Er war vielleicht Ende 40, zumindest deutetend die graumelierten Haare selbiges an. Dennoch wirkte er nicht wirklich alt, sondern in erster Linie erfahren. Er war größer als die meisten Männer dieser Zeit, selbst in dieser Region. Sein Gang schien geübt und durchtrainiert. Er war in eine Lederrüstung gehüllt, die Arme waren allerdings frei und das schwarze Leinenhemd darunter mit straff gebundenen Lederbändern am Körper gehalten. Das wirklich Einschüchternde an ihm war aber das Gesicht das, ohnehin nicht das Schönste, von einer tiefen Narbe, welche quer durch sein linkes Auge ging, verunstaltet wurde. Das er ganz sicher nicht normal war erkannte man auch recht eindeutig daran, dass das ihm verbleibende Auge glutrot in die Nacht leuchtete und ihm etwas dämonisches verlieh.
Hintergrund:
Es war das Frühjahr 1158 als im Dorf Dekraag, knapp zwei Tagesritte südlich von Arhus, ein Junge namens Thore Gandaalson das Licht der Welt erblickte. Der Knabe begleitete seinen Vater schon früh mit auf die Jagd und wurde dazu ausgebildet einmal das ehrenwerte Handwerk seines Erzeugers weiterzuführen.
Seine Eltern, wie auch weite Teile der sonstigen ländlichen Bevölkerung Dänemarks, waren nach wie vor im Glauben ihrer Ahnen verhaftet, auch wenn das Königreich Dänemark schon lange als christlich galt. Die ersten Jahre von Thores Leben vergingen ruhig. Erst als er ungefähr 11 Jahre alt war begann die Kirche immer mehr auch ihren Einfluss auf die Landbevölkerung auszudehnen und schon bald sahen sich viele Familien von Repressalien betroffen, die ihnen das Leben schwer machten.
Thores Familie verließ die Heimat schließlich schweren Herzens. Sie reisten nach Südosten in die Gebiete der slawischen Stämme und Königreiche. Schließlich siedelte man sich 1170 bei Thorn an. Es kehrte wieder Ruhe ein in das Familienleben der Gandaalsons während Thore vorerst wieder den Pfaden seines Vaters folgte, das Bogenschießen sowie die Lederbearbeitung lernte und wusste wie man mit einem Messer umzugehen hatte oder wie man Fährten las. Die Nähe zur ersten steinernen Befestigung im ganzen Baltikum allerdings bewirkte beim inzwischen 17 jährigen Thore aber, dass er sich für das Waffenhandwerk als solches viel mehr zu interessieren begann als für die langwierige, und für den Halbstarken viel zu ruhige, Jagd der sein Vater nachging. Dazu kamen noch die Geschichten von wandernden Kriegern, Söldnern und Rittern des Schwertbrüderordens, welcher in Thorn ansässig war, die ihn immer weiter dafür begeisterten einmal selbst mit Schwert und Rüstung gegen das Übel der Welt zu kämpfen und Ruhm sowie Reichtum zu erlangen. So kam es, dass er sich mit 19 Jahren, gegen den Willen seines Vaters und unter den Tränen seiner Mutter, aufmachte und einer Gruppe Söldner anschloss die gerade in Thorn Zwischenstopp machte und auf dem Weg nach Innereuropa war um dort ihre Dienste anzubieten. Der kleine Söldnertrupp bestand insgesamt aus 5 Personen plus Thore. Tatsächlich war die Gruppe ein bunt gemischter Haufen. Jaques, der Anführer der Truppe, war ein ehemaliger französischer Landadliger den sein rastloses Blut in die Welt hinausgetrieben hatte und nun von Land zu Land, Hof zu Hof, zog um seinen Schwertarm dem besten Anbieter zu verkaufen. Khalid war Türke. Er war der beste Bogenschütze den Thore in seinem Leben gesehen hatte und am Lagerfeuer erzählte er die Geschichten ebenso gut wie die Greise in seiner Heimat es zu tun gepflegt hatten. Thore erfuhr später, dass Khalid die Führung der Gruppe übernahm wenn man weiter nach Osten käme und eventuell arabisches Gebiet betreten würde. Klara und Johannes, Zwillinge aus Deutschland, waren nur etwa 3 Jahre älter als Thore aber schon auf der Straße seit sie mit 14 ihre Eltern an einen Brand verloren hatten. Beide waren sie kaum mehr als Strauchdiebe und hatten selten mehr als Schabanak im Kopf, aber sie waren unersetzlich wenn es darum ging Informationen zu besorgen oder ein wenig Geld für die Gruppe zu erschleichen. Der letzte im Bunde war Bruno. Der junge Däne war selbst schon nicht klein, aber Bruno überragte ihn noch einmal um Haupteslänge. Zu sechst begann also die Reise nach Westen. Die nächsten 13 Jahre blieb die Gruppe weitgehend in derselben Kernbesetzung zusammen. Neuankömmlinge kamen und gingen in der Zeit, aber die 6 reisten gemeinsam durch den Westen Europas, auf die britischen Inseln und wieder nach Osten bis nach Griechenland und Byzanz. Man verdiente sich sein bisschen Reichtum und auch einen gewissen Ruf hatte sich die Gruppe erarbeitet als es in der Nähe von Budapest zu einem Scharmützel mit Wegelagerern kam. Im Grunde waren sie für das eingespielte Team keine große Hürde, allerdings zog sich Thore während dieses Scharmützels eine üble Verletzung zu. Einem der Diebe gelang es dem Dänen die Klinge von der Stirn bis zum Kinn zu ziehen und eine tiefe Schnittwunde zu verursachen. Durch diese Wunde verlor Thore sein linkes Auge und eine verunstaltende Wunde zog sich senkrecht sein Gesicht herab und verunstaltete das zwar vorher sicher nicht engelsgleiche, aber zumindest nicht sonderlich unansehnliche, Gesicht. Thore, der nach wie vor dem Glauben seiner Ahnen anhing, sah den Verlust seines Auges als Zeichen Odins, dass er nach Hause zurückkehren sollte. 1190 kehrte er also nach Thorn zurück nur um zu erfahren, dass seine Eltern bereits vor fast 5 Jahren von einem Mob fanatischer Christern getötet worden war. Zuvor hatte er zwar für das Christentum in seinem Glauben nichts übrig und auch der Islam hatte ihn nicht angesprochen, aber sein Grundsatz war immer „Leben und leben lassen“ gewesen. Nun spürte er Zorn in sich aufwallen, nicht nur gegen die Religion oder die Kirche, sondern gegen die Menschen als solche. Sicher hatte er in seinem Leben auch schon häufig Blut an den Händen gehabt, aber nie waren Fanatismus, Glauben oder irgendein Seelenheil der Grund gewesen warum er die Klinge geführt hatte. Thore verließ Thorn wieder, diesmal in südöstlicher Richtung. Die Menschen begegneten ihm wegen der Narbe die sein Gesicht „zierte“ ohnehin immer mehr mit Misstrauen, weshalb es ihm nicht schwer fiel unter sich zu bleiben. Thore legte seinen Namen ab und nannte sich in Zukunft „Fedai“. Er siedelte sich in der Nähe, allerdings etwas außerhalb, von Krakau an. Das Geld, dass er noch von seiner Zeit als Söldner und „Abenteurer“ hatte nutzte er um sich etwas Land und Wald zu kaufen und am Waldrand eine kleine Hütte zu errichten. Über 10 Jahre lebte er schließlich dort. Seinen Lebensunterhalt verdiente er durch die Jagd und den Verkauf von Fleisch, Knochen-, Holz- und Lederwaren. Erst in diesen Jahren verstand er vielleicht, dass sein Vater recht behalten würde, dass die Jagd etwas war mit dem ein Mann sein Leben verbringen mochte. Die Sinne blieben scharf, der Verstand wach und man war den Geistern des Waldes und seiner Ahnen nah. Natürlich gab es auch Scherereien. Hauptsächlich mit kirchlichen Würdenträgern, da Fedai keinen Hehl daraus machte, dass er nach wie vor zu seinen alten Göttern betete und er dem Christengott nichts abgewinnen konnte. Im Frühjahr 1204 schließlich kehrte er von der Jagd zurück und sah sein Haus und allen Besitz den er nicht bei sich trug in Flammen stehend vor. Da er noch Rufe und Geräusche von Menschen hörte die wie trunken jenes „Freudenfeuer am Heiden“ feierten blieb er zwischen den Bäumen verborgen und sah mit wachsendem Hass auf die Christenheit zu wie alles was er besaß verbrannte. Einzig ein Beutel mit einigen Goldmünzen, 2 Messer, sein Langschwert sowie sein Bogen und seine Rüstung die aus einer Mischung von Leder, Fell und Stoff bestand blieben ihm. Er drehte sich um, um die Gegend wieder zu verlassen und weiter zu ziehen. Sicher, wog der Verlust schwer, aber sein Leben zu sichern war wichtiger als etwas, dass auch wieder neu aufgebaut werden konnte. In einem Anflug von Zorn aber, packte er seinen Bogen, spannte einen Pfeil und schoss ihn auf den erst besten Menschen der in sein Ziel lief. Der junge Mann starb auf der Stelle als der Pfeil in seinem Hals einschlug. Natürlich kam Bewegung in die Masse und Fedai konnte einige Rüstungen ausmachen, sowie jemand der aussah als wäre er ein höherer Würdenträger der Kirche. Allerdings blieb er nicht um sich das ganze Spektakel noch mit anzusehen. Zwar, war er sich sicher, dass er gesehen worden war, aber der Wald war seit Jahren seine Heimat und seine scharfen Sinne sorgten dafür, dass er seine Verfolger schon bald abgehängt hatte und mit dem Wald eins wurde. Die nächsten 2 Tage und Nächte wanderte er durch den Wald der Umgebung ehe er in einer Höhle Zuflucht suchte und dort ein etwas längerfristiges Lager aufzuschlagen gedachte. Pech für Fedai war nur, dass es eine Kreatur gab die schon wesentlich Länger diesen Wald ihr Heim nannte als er selbst, länger als er selbst lebte um es genau zu sagen. Eines Nachts kam jene Kreatur über ihn. Fedai lebte nun fast 2 Wochen in der Höhle und ernährte sich von dem was er von der Natur erhielt bzw. ihn nehmen konnte. Genug zum Leben, allerdings nie zu viel. Zur Höhle Fedais kam ein schneeweißer Wolf. Das erschreckende und gleichzeitig warnende für den Jäger war, dass er ihn nicht hatte kommen hören, obwohl sein Gehör ihn eigentlich noch nie im Stich gelassen hatte, ganz davon abgesehen, dass er einen Wolf ohne Rudel noch nie gesehen hatte und schon gar keinen der so seelenruhig auf ein Feuer zutrabte. An seinem Verstand zweifelte er aber erst, als sich der Wolf in eine junge Frau verwandelte, deren Augen allerdings ehr tierisch als Menschlich waren und deren Knöchel und unterarme mit dem gleichen weißen Fell bedeckt waren, wie sie gerade noch als Wolf gehabt hatte. Den Fluch den er ausstoßen wollte schaffte er aber schon nicht mehr, ehe die Frau sich mit unmenschlicher Geschwindigkeit und Kraft auf ihn stürzte und ihm die Fänge in die Kehle schlug. Die folgenden Minuten waren eine Mischung aus Furcht, Lust, Extase und Wut, auch wenn die Gefühle immer dumpfer wurden, als würde sein Körper taub werden bis ihn schließlich die Schwärze des nahenden Todes überwältigte. Dann schmeckte, oder ehr spürte er etwas auf seinen Lippen. Etwas, dass besser schmeckte als alles, was er bisher gekostet hatte und im aufkommenden Wahn trank er immer heftiger bis er schließlich von der Quelle seiner Ambrosia getrennt wurde und die Verwandlung einsetzte. Schmerz, Bilder seines Lebens, seiner Lieben, seiner Söldnertruppe … all das zuckte vor seinen Augen immer wieder durch seinen Geist während der Mensch der er einmal war immer weiter starb, bis nur noch die kalte Leiche übrig blieb. Narben und alte Wunden glätteten sich und verschwanden unter der „heilenden“ Kraft des Blutes. Eigentlich begann auch seine Kopfwunde und das Auge wieder zu verheilen, aber irgendetwas ging schief. Die alte Narbe brach wieder auf und begann zu bluten als wäre sie ganz frisch geschlagen. Neue Sinneseindrücke und Gerüche strömten auf ihn ein, vor allem etwas, das er noch nie wahrgenommen hatte. Der Geruch von etwas das fast so köstlich schien wie seine letzte „Mahlzeit“ lag in der Luft und der frisch geschaffene Vampir stürzte sich halb bewusst, halb unbewusst auf den noch warmen Kadaver eines Rehs welchen seine Erzeugerin neben ihn geworfen hatte. Er wusste nicht was genau er tat, aber der Instinkt sorgte dafür, dass er seine Fänge in den Leib des Tiers schlug und begann das Blut des Tiers in sich aufzunehmen. Er trank bis die Ader an der er hing keinen Tropfen mehr geben würde. Zwar hatte er das Gefühl, dass der mächtige Instinkt der ihn eben getrieben hatte ein wenig beruhigt sei, aber wirklich satt schien er nicht, denn nach wie vor verspürte er Durst, auch wenn er nun so weit im Hintergrund war, dass er ignorierbar war.
Seine Erzeugerin saß mit glühenden Augen etwas abseits des Feuers und beobachtete ihn neugierig. Auf ihrer Schulter war inzwischen ein Raubvogel gelandet, allerdings verhielt er sich ein wenig anders als Vögel die Fedai bis dato kannte. Er war wesentlich ruhiger und sein Blick schien fast musternd … intelligent. In sich fühlte Fedai Angst aufwallen als er die Flammen sah, Angst die nicht direkt aus seinem Herzen zu stammen schien, sondern die urtümliche Bestie fürchtete die Flammen und die Hitze instinktiv. Ehe er noch zurückweichen konnte oder die ersten Fragen oder Vorwürfe machen konnte hörte er Metal das auf Metal schlug. Er kannte dieses Geräusch aus den vielen Jahren des Kampfes die er hinter sich hatte. Es war Waffengeklirr und einige Kettenhemden schienen auch dabei zu sein. Dann vernahm er eine Stimme die ihn entfernt an seine Muttersprache dänisch erinnerte, allerdings schien sie urtümlicher und Älter zu sein, mehr wie die Sprache der sich die Greise öfter bedient hatten als der mit der man sich heute unterhielt. Aber der Sinn dahinter war eindeutig: Sie sagte: „Lauf!“ und als wäre das noch nicht genug starrten ihn ihre rot glühenden Augen an und etwas in ihm übernahm die Kontrolle. Die Bestie welche nun in ihm hauste brach hervor und wie zuvor schon vor dem Feuer wollte sie jetzt vor allem eines: Fliehen. Also rannte er los oder besser sein Körper rannte, den eigentlichen Besitzer dazu verdammt ohne Kontrolle ohne Möglichkeit einzuschreiten verdrängt. Im rennen sah er, dass eine Truppe von gold und purpur gewandeten Kriegern versuchte eine Kreis um das Feuer zu schließen. Irgendwo im hinteren Eck seines Verstandes sagte ihm etwas, dass solche Gewänder auch beim Angriff auf seine Hütte getragen wurden, geriet aber unter der heillosen Flucht des Tiers wieder in Vergessenheit. Seine Flucht wurde natürlich bemerkt und kurz spürte er den scharfen Schmerz von etwas, dass in sein Bein einschlug und ihn zu Fall brachte. Das Tier jedoch ignorierte allen Schmerz, riss sich im Sturz durch den Schwung herum, kam wieder auf die Beine und rannte weiter. Er rannte immer tiefer in den Wald hinein, ohne zu wissen wo hin oder warum, Hauptsache weg. Und auf einmal, genauso plötzlich wie die Furcht in ihm aufgestiegen war, genauso plötzlich riss das Gefühl auch wieder ab und Fedai errang die Kontrolle über seinen Körper wieder. Allerdings kam er dabei aus dem Gleichgewicht und krachte wieder zu Boden. Erst nach diesem Lauf fielen ihm noch einige Veränderungen auf. Er keuchte nicht wie er es eigentlich nach so einem Tripp hätte tun müssen. Seine Muskeln und die Lunge hätten brennen müssen und nach Sauerstoff schreien, aber nicht einmal Erschöpfung schien sich in ihm breit zu machen. Das Einzige was der Welpe spürte war der leicht pochende Schmerz in seinem Bein und als er nachsah konnte er mit Mühe einen Pfeil in seinem Unterschenkel ausmachen. Er war schon teilweise abgebrochen, aber zu einem Teil steckte er nach wie vor in seinem Bein. Dennoch tat er nicht so weh wie es hätte der Fall sein müssen. Als wäre sein Körper auf einmal zäher und widerstandsfähiger als noch vor ein paar Stunden. Er riss den Pfeil aus seinem Bein und zu seinem Erstaunen und teilweise auch Schrecken verging der Schmerz fast automatisch und als er nachtastete schien das Loch in seinem Bein wo eben noch das Projektil gesteckt hatte verschwunden. Dann hörte er Federschlagen. Instinktiv ging er in die Hocke und griff nach einem der Messer an seinem Gürtel. Er hörte einen Vogel rufen, allerdings klang es auf eine seltsame Art und Weise belustigt. Als er zu knurren begann und wieder Zorn in seiner Brust aufwallen spürte wurde dieses „Lachen“ nur noch lauter. Er versuchte sich umzusehen woher jenes Lachen kam, aber er war zu tief im Wald als dass der Mond noch genug Licht spenden würde und er sich richtig umsehen könnte. Dennoch wuchs seine Wut darüber nur noch und er spürte wie seine Augen leicht zu prickeln begannen. In ihm kam Bewegung in die Vitae und je länger er sich darauf konzentrierte sehen zu können desto stärker wurde das Kribbeln seiner Augen, bis plötzlich der Wald erhellt war als wäre es Tag. Schockiert wich er zurück und ließ seinen Dolch dabei auch noch fallen. Wieder ertönte das Rufen eines Vogels und sein „Lachen“ war jetzt fast eindeutig herauszuhören. Diesmal aber konnte Fedai sehen woher das Lachen kam. Es kam vom selben Vogel der auch zuvor bei seiner Schöpferin gesessen hatte. Selbst die Augen des Vogels schienen zu feixen als er sah wie der Vampir erschrak. Der Schrecken wurde aber recht schnell überwunden und es machte sich wieder Anspannung in Fedais Körper breit. Der Vogel sprang von seinem Ast und graziös segelte er direkt vor den Vampir. Legte den Kopf schief und klackte mit dem Schnabel und zu Fedais erneutem Schrecken sprach er plötzlich. „Tja … so sollte das Ganze eigentlich nicht ablaufen.“ Noch mehr als das plötzliche Sehen schockierte Fedai das der Vogel offensichtlich sprechen konnte. Er nannte sich Skraal und erklärte dem verwirrten Mann was überhaupt passiert war. „Frey hat dich in die Nacht geholt. Sie ist … war … eine Kainitin. Ein Vampir wenn dir das mehr sagt. Du Kleiner, bist jetzt ebenfalls ein Kainit. Da du Freys Kind bist gehörst du zum Clan Gangrel, den Kindern der alten Kriegsgöttin Ennoia. Frag mich nicht, was genau das heißt. Frey hätte dir die ganze Geschichte erzählen können, ich hab mir nicht mehr als das Nötigste gemerkt. Das Wichtigste zu erst. Du brauchst einen Unterschlupf. Die Sonne verbrennt dich von nun an. Deine Erzeugerin konnte zwar in der Erde schlafen aber so ein Welpe wie du muss sich auf die altmodische Art vor der Sonne verstecken. Los los los …“ Um seine Aufforderung zu verdeutlichen hüpfte der Bussard auf Fedai zu und klackte dabei mit dem Schnabel. Der Welpe war verwirrt aber dennoch erhob er sich und suchte seine Sachen zusammen und lief weiter in den Wald hinein, wonach er suchen musste wusste er ja. Der Vogel flog dabei um ihn herum und manchmal auch weiter nach oben um einen Überblick zu bekommen. Knapp 2 Stunden vor Sonnenaufgang fand Fedai schließlich einen Unterschlupf. Auf seine Aufforderung mehr zu erklären führte Skraal schließlich seine ersten Belehrungen weiter. Der Welpe müsste ab heute Blut trinken, alles andere würde ihn nicht mehr nähren. Außerdem sollte er Menschen nicht zeigen was er nun war, warum konnte er sich ja schließlich ausmalen. Als letztes erklärt ihm der Vogel noch wie man einen Ghul erschuf und machte sich gleich selbst als „Versuchsperson“ an, schließlich hätte er nun, da Frey tot war, auch nur noch ein paar Tage gehabt wenn der Welpe ihn nicht mit Blut nähren würde. Im Austausch würde er ihm die Geheimnisse die er kannte nach und nach lehren und ihm zur Seite stehen. Fedai erfuhr, dass er im Grund eigentlich ohnehin in einer ähnlichen Situation gelandet wäre. Allein, allerdings mit dem nötigen Wissen die nächsten Jahre zu überleben und wenn er seinen Wert bewiesen hatte wäre er zu einem vollwertigen Mitglied des Clans geworden. Jetzt allerdings hing er irgendwie zwischen den Stühlen, aber eventuell beobachteten ihn ja auch andere Gangrel und er solle erst einmal so weiter machen. Allerdings kam es ihm gar nicht in den Sinn einfach weiter zu machen. Auch wenn er sie nicht wirklich gekannt hatte … man hatte seine Erzeugerin vernichtet. Außerdem hatte man auch noch sein heim zerstört … Fedai wollte Rache. Und es war nicht nur der simple Rachedurst der ihn lenkte. Nein, der Vampir hatte es wie immer im Gefühl, dass er ohnehin keine Ruhe haben würde wenn er sich der Gefahr nicht stellen würde. Die Ritter in Purpur und Gold hatten ihn bis zu seiner Notzuflucht verfolgen können und sie würden wahrscheinlich keinen Halt machen ihn zu jagen. Nein, er würde sie töten müssen um in Ruhe weiterleben zu können. Gegen Skraals Rat verfolgte er seien weg bis zu seiner ehemaligen Höhle zurück. Seine neuen Sinne verrieten ihm schnell, dass in der vorigen Nacht Blut geflossen war und nicht zu wenig. Zwar hatte man aufgeräumt und es fanden sich keine Leichen mehr, aber er hatte genug Schlachtfelder gesehen um das Geschehen halbwegs zurückzuverfolgen. Die Angreifer schienen ungefähr ein Duzend auszumachen. Wenn man die Spuren die sich am Boden noch fanden deutete schienen 6 von ihnen gefallen zu sein, zumindest war die Erde noch feucht und der Boden an diesen Stellen roch noch intensiver nach Blut. Allerdings sind offensichtlich nicht alle Soldaten gefallen und da sie wieder abgezogen sind mussten sie ihr Ziel erreicht haben, auch wenn kein Leichnam zu finden war. Er fand tief in der Höhle hinter den Steinen hinter denen er sie verborgen hatte noch seinen Bogen und sein Langschwert. Als er wieder gerüstet war landete Skraal wieder vor der Höhle. Er schien ein wenig ungehalten, aber die Sturheit der Gangrel kennend hilfsbereit. Wenn Fedai seine Rache haben wollte würde er wohl nach Krakau müssen. Aber er sollte sich bedeckt halten und erst versuchen mit anderen Kainiten Kontakt aufzunehmen. Ein neues Ziel vor Augen und mit dem Wunsch nach Blut im Herzen machte der Däne sich auf in Richtung Krakau.
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