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Autor Thema: [Intime] In der Höhle des Opferlamms  (Gelesen 91954 mal)
Beschreibung: Teil Eins - Kapitel II
Vomo
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»Nicht schlagen - du könntest dir weh tun.«


« Antworten #180 am: Juni 12, 2010, 00:46:35 »

"Wartet, Herr, hört mich an", sprach ihn die junge Frau an und eilte ihm nach, um ihm in den Weg zu treten. Er stoppte und sah sie abwartend an. Ihr Kokettieren ließ ihn völlig kalt, doch ihr Hinweis auf sein Äußeres war durchaus berechtigt. Er besah seine Hände und seine Kleidung, befühlte Wangen und Stirn seines Gesichtes. Das, was an feuchter Asche inzwischen schon angetrocknet war begann von Haut und Kleidung zu bröckeln. Das eingetrocknete Blut ließ sich jedoch nicht entfernen.

Die Kleine versuchte in der Zwischenzeit ihn mit einer merkwürdigen Argumentation auf ihre Seite zu ziehen. Uns? Sie suchen bereits nach UNS? Wer immer SIE sein mögen, ich bin mir sicher, sie suchen nicht nach mir, korrigierte er sie in Gedanken. Das tun schon Andere. Äußerlich blieb seine Mine unberührt.

"Ich kann euch zu einem Ort führen, wo ihr Schutz finden könnt", fuhr sie fort. Es war ein reizvolles Angebot, doch er hatte in der Höhle das Gespräch der Kleinen gehört. Er wusste, dass ein sicherer Ort für sie nicht gleichbedeutend mit einem sicheren Ort für ihn war. Er war unerlaubt gezeugt worden. Er würde an ihrem sicheren Ort dem Fürsten der Region gegenübertreten müssen. Und das war nach seinem Wissensstand gleichbedeutend mit dem Ende seiner Existenz. Nichts, was ihm wirklich verlockend vorkam.

Er wollte sich gerade wieder in Bewegung setzen und an der Kleinen wortlos vorbeigehen, da sprach ihn der Mönch von der Seite an. Auch in dessen Worten war nichts, was ihn dazu bewegen konnte, sich den anderen tatsächlich anzuschließen. Auch das Angebot der Fürsprache vor dem Fürsten würde ihn kaum vor seinem unausweichlichen Schicksal bewahren. Dafür klangen diese Traditionen viel zu sehr nach etwas, das unumstößlich war.

"Lasst uns zumindest gemeinsam bis zur Stadt gehen. Wir haben denselben Weg und allein zu reisen kann gefährlich sein", unternahm der Mönch einen letzten Versuch. Einzig und allein dieses letzte Argument des Mönches ließ ihn noch einmal kurz verharren und darüber nachdenken. Er hat Recht. Allein zu gehen könnte gefährlicher sein und wir haben im Moment sowieso das gleiche Ziel.

"Wir können zusammen zur Stadt gehen", stimmte er kurzerhand zu und ging weiter.
« Letzte Änderung: Juni 12, 2010, 10:09:21 von Vomo » Gespeichert

»Gute Nacht, da draußen - was immer du sein magst.«
Wuschel
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« Antworten #181 am: Juni 12, 2010, 11:27:41 »

Langsam kreiste Skraal über ihren Köpfen und landete, erst als sich die anderen drei ein Stück entfernt hatten, auf Fedais Schulter. An seinen Klauen war noch etwas frisches Blut, von seiner Jagd in der Dämmerung, das Fedai sofort in die Nase stieg.
Kurz strichen die Schwingen des übergroße Raubvogel an Fedais Gesicht entlang, als er sie zusammenfaltete.
Noch immer Grollte es tief in der Höhle, und Skraal fühlte sich sichtlich durch die Geräusche und Gerüche pikiert, als er leise und beinahe mit einem enigmatischen Unterton krächzte: "Du solltest dich auch auf den Weg machen, Junge. Was dich erwartet, wird dir nicht gefallen."
Der Bussard drehte seinen Kopf in Richtung des Unterholzes. "Was dich dort erwartet, wird dir ebenfalls nicht gefallen. Das hier ist nicht dein Revier," fügte er bedeutungsvoll hinzu.
Fedai wusste inzwischen, das damit für Skraal alles zu sagende gesagt war.
"Ich warne dich, wenn ich etwas sehe."
Mit einem Ruck stieß er sich von Fedais Schulter ab, daß er sich dagegen Stemmen musste. Das riesige Tier hatte sich weit nach oben katapultiert und gewann schnell mit ein paar Flügelschlägen an Höhe.
« Letzte Änderung: Juni 12, 2010, 11:44:47 von Wuschel » Gespeichert
Bloodmage
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Jungfrau


« Antworten #182 am: Juni 12, 2010, 12:20:41 »

"Erlaubnis? Die Natur entscheidet über mein Leben, nicht irgendein Fürst. Maßt euch nicht an mit mir wie mit einem Ebenbürtigen zu reden Kind."

Er schnaubte. Für seine Existenz brauchte er keine Erlaubnis. Und wenn dieser Fürst der Meinung war er könnte eine "Erlaubnis" verwehren, warum sollte er ihn dann aufsuchen?
Er wartete auf den Bussard und strich, nachdem dieser auf der Schulter gelandet, dem Vogel sachte durch das Gefieder dessen Rückens. Der Blutgeruch weckte wieder direkt den Hunger in ihm, aber nach einem Blick auf die 3 anderen beschloss er ihn zumindest nicht an den Toten zu stillen. Nein, er wollte etwas frisches und er wollte eine herausfordernde Jagd.
Die Worte des Vogels wurden mit einem Nicken quittiert und als er sich abstieß entronn ein kleines Knurren der Kehle des Gangrel. Wenn das Tier der Ansicht war ihm vor dem was im Unterholz lauerte zu warnen, dann sollte man sich davor auch in Acht nehmen.
Er zog alle Gürtel und Bänder an seiner Kleidung und seiner Ausrüstung fest und folgte dann den dreien. Die Schritte waren sicher und schnell und sicherlich würde er sie bald eingeholt haben.

"Wir sollten uns beeilen. In diesem Wald gibt es noch gefährlichere Jäger als mich. Haltet das Weib bei euch Mönch. Ich kundschafte den Weg aus."

Damit würde er sich wieder von der Gruppe entfernen und ein wenig ins Unterholz schlagen um den vor ihnen liegenden Weg abzusuchen. Diese Narren würden es noch schaffen irgendetwas anzulocken mit dem auch er nicht fertig würde, so unvorsichtig und städtisch wie waren.
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Wuschel
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« Antworten #183 am: Juni 12, 2010, 12:41:32 »

Einzeln und doch irgendwie gemeinsam folgten sie dem Trampelpfad, Fedai allen voraus. Sie eilten sich. Je näher sie der Straße kamen, desto beobachteter fühlten sie sich in der Nacht, auch wenn es keinen Anhaltspunkt dafür gab, daß es so war.
Wieder kreuzte kein Tier ihren Weg, bis auf den Bussard, der in der ferne weite Kreise zog, beinahe unsichtbar.
Dieses Gefühl, beobachtet zu werden, nahm, nachdem sie sich auf den Waldweg begeben hatten und ihm weiter folgten, stetig ab.


Weiter geht es in Kapitel III: Die Nacht des Feuers
« Letzte Änderung: Juni 13, 2010, 21:37:50 von Wuschel » Gespeichert
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