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Autor Thema: [Intime] In der Höhle des Drachen  (Gelesen 45617 mal)
Beschreibung: Teil Eins - Kapitel I
Malek
Wächter des Schweigens
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Widder


« Antworten #30 am: August 31, 2009, 22:48:12 »

Heinrich fand das ganze hier mehr als makaber und fragte sich wie er hier wieder rauskommen würde. Es brachte einfach nichts hier zu sitzen und darauf zu warten das alles besser wird. Auf Igors frage hin, sah er diesen etwas ratlos an. Er wusste es ja selber nicht.

"Tut mir leid aber ich weiß es nicht."
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Wuschel
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« Antworten #31 am: September 01, 2009, 16:55:01 »

Igor zog eine Augenbraue hoch. "Ich verstehe...." sagte er.
Er hielt Heinrich die gefüllte Schale unter die Nase.
Über den süßlichen Gestank, den Igor ausströmte, hinweg, roch er die Vitae. Sie wirkte frisch auf ihn, und saftig, wie ein Braten, oder aber ein perfekt gereifter Apfel.
"Wollt ihr es versuchen?" fragte der gebückte Diener, und kam ihm so Nahe, daß sein verschmutzter Körper den Heinrichs berührte.

---

Nathalia durchsuchte währendessen die Kleidertruhe, die man eigentlich in einem reichen Haus erwartet hätte. Das Holz war Feucht und die Beschläge hatten bereits zu rosten begonnen.
Die wahllose Kleidung darin war klamm - und roch dementsprechend. Die meisten Dinge darin waren Kleider, einfache Kleider, wie sie die meist arme Bevölkerung trug. Das, was sie selbst noch an hatte, hatte im direkten Vergleich dazu einen imensen Wert.
Nach einigem Suchen fand sie etwas, das ihr passte. Die Hose aus Leder mußte sie zwar etwas kürzen und enger nähen, aber sie war das Einzige, was ihren Wünschen nahekam. Sie fand auch ein paar Schuhe, die zwar einfach nur aus einem in Form geschnittenen Leder bestanden, das an der Oberseite mit einem Band zusammengehalten wurde, aber das war besser als ganz barfus zu gehen. Als Oberteil standen ihr nach langem Hin und Her nur das Kleid eines Bauernmädchens zur Verfügung oder ein Schnürhemd, bei dem allerdins die Schnüre fehlten. Diese würde sie wohl improvisieren müssen.
« Letzte Änderung: September 01, 2009, 17:43:24 von Wuschel » Gespeichert
Alukard
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« Antworten #32 am: September 02, 2009, 17:14:57 »

Nathalia unterbrach ihre Suche in der Truhe kurz. Interessiert lauschte sie den Worten, verdrehte den Kopf in seine Richtung und versank in Gedanken. Völlerei, Genusssucht! Hab ich eben gegen Gebote verstoßen? Ihre Augen bewegten sich zurück zu der Schale. Ich habe eignetlich nur meinen Hunger gestillt. Sie schenkte Remy ein Nicken und lächelte brav. Wenn sie es nicht besser wusste, dann hielt sie sich auch selber an die Worte des Mönches. Schließlich war sie so erzogen worden.

Nun war die Truhe wieder der Mittelpunkt. Sie nahm die Hose, das einfache Bauernkleid sowie das Hemd an sich und ging zu den anderen beiden zurück. Sie sah hinüber zu Igooor, wartete bis dieser mit Heinrich zu ende geredet hatte. Vielleicht ergab sich ja später immer noch die Gelegenheit mit dem Ritter zu reden. Insgeheim wollte sie mehr über beide wissen als nur den Namen. Naja mit Heinrich wäre es ja was geworden, wenn da nicht die Furcht gewesen wäre und ihre Selbstzweifel.

Unweit von Remy ließ sich Nathalia nieder und nahm unter ihrem Kleid ihr geliebtes Wurfmesser zur Hand. Langsam aber gekonnt machte sie sich über das Leder und schätzte die Länge ab. Was sie nur noch brauchte war eine Art Gürtel für den Moment. Der Leder durchtrennte sie langsam, fein, und ordentlich. Aus den Resten stellte sie ein kleines Band her, welches sie in das Schnürhemd einarbeiten wollte. Ihre Finger gingen dabei recht geschickt zu werke. Sie sah immer wieder zu Remy und Heinrich. Wer wollte als nächstes reden?

Hoffentlich konnte sie sich hier noch um ziehen...ersteinmal Brauchte sie noch Nadel und Faden oder ein Band.

"Verzeiht Bruder, habt ihr vielleicht Nadel und Faden in eurem ähm Sachen? Diese Hose aus Leder hier...ist deutlich zu weit."
« Letzte Änderung: September 04, 2009, 00:33:58 von Alukard » Gespeichert

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« Antworten #33 am: September 04, 2009, 00:11:06 »

Remy selbst wünschte sich in diesen Minuten nichts lieber als das Auftauchen von Jonathan, oder zumindest die Rückkehr von Krak. Es gefiel ihm nicht, so im Ungewissen zu sein, erst recht nicht im Licht möglicher Gefahren. Doch er musste auf das Urteil seines Erzeugers vertrauen, dass Krak ihm Schutz bieten konnte.

Er ertappte sich dabei, wie er darüber nachdachte, einfach in Jonathans Buch zu lesen. Doch das durfte er nicht; er bewahrte es nur auf, bis Jonathan wieder bei ihm war. Gemeinsam würden sie eine Lösung für die Situation finden, und dann würden Jonathan und er fortgehen, an den neuen Ort, an dem Guillaume bereits auf sie warten würde. Sie würden eine neue Bibliothek aufbauen und die Nächte hindurch lernen und die Geheimnisse von Gottes Welt entschlüsseln, bis sie irgendwann die Antwort gefunden hatten, die Ortrud von ihrem Schicksal erlöste und Frieden gab. Und dann konnte Remy sich seiner eigenen Erlösung widmen...

Die Frage des Mädchens liess ihn aus seinen Gedanken in die Gegenwart zurückkehren. Hätte er in diesem Augenblick die Stirn runzeln können, so hätte er es wohl getan, doch die trockene Haut liess derartiges Minenspiel nicht zu. So begnügte er sich mit einer Antwort, die seine rauhe Stimme über die trockenen Stimmbänder beförderte.

"Nein, da kann ich dir nicht helfen. Ich besitze nichts derartiges."

Die milchigen Augen starrten noch immer undefinierbar ins Leere, in Richtung des Schwertbruders. Dessen Namen hatte er immer noch nicht mitbekommen.

"Verzeiht mir, Kreuzfahrer, ich habe Euren Namen nicht mitbekommen. Und so ihr die Frage gestattet, als Streiter Gottes wisst ihr doch sicher mit der Waffe umzugehen, die ihr dort mit euch führt. Sagt, wo habt ihr gekämpft? Habt ihr viele der ungläubigen Sarazenen dem Urteil des Allmächtigen überstellt?"

Er versuchte absichtlich, den schweigsamen Krieger in ein Gespräch zu verwickeln. Eventuell liessen sich ihm ja noch einige Details mehr über dessen Begegnung mit dem Inquisitor entlocken.
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« Letzte Änderung: September 14, 2009, 14:57:58 von Aphiel » Gespeichert

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« Antworten #34 am: September 04, 2009, 00:35:42 »

Heinrich Probierte von dem Blut um zu testen ob es ihn Nähren würde. Dabei schloss er die Augen, er wollte nicht daran denken das es Blut war sondern eher...........sowas wie Wein. Es kam ihm Krank vor sich von nun an von Blut Ernähren zu müssen.

Als er Angesprochen wurde drehte sich Heinrich zu der Quelle. Was für ein Leidiges Thema. Es hiess immer für Gott, nie hiess es für die Menschen. Er hatte nur gegen die Sarazenen gekämpft um den Gläubigen Menschen die von den Sarazenen bedroht wurden zu helfen. Sein Schwert hatte er bisher benutzt um Menschen zu schützen oder deren Feinde zu Bekämpfen.

"Ich heisse Heinrich. Und zu eurer anderen Frage, ich habe einige von diesen Sarazenen den Tot gebracht."
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« Antworten #35 am: September 04, 2009, 13:35:52 »

Langsam und mühsam nickte Remy zu den Worten des Kriegers.

"Ich bin sicher, der Herr wird euren Einsatz gegen die Ungläubigen mit Wohlwollen betrachtet haben und eurer Seele den Einlass ins Himmelreich gewähren, wenn eure Zeit gekommen ist."

Er machte eine kurze Pause, in der er überlegte, wie er das Thema herumreissen konnte. Da ihm aber keine passende Überleitung einfiel, sprach er einfach aus, was ihm durch den Kopf ging.

"Ihr seid ebenfalls dem Großinquisitor begegnet, sagtet ihr, de la Champagne. Habt ihr auch gegen ihn und seine Leute gekämpft? War es so wie der Kampf gegen die Ungläubigen?"

Das Interesse des sprechenden Leichnams an Heinrichs Begegnung mit dem Inquisitor war unübersehbar. Doch beruhte diese Neugier nicht nur auf dem von Heinrich beschriebenen Umstand, den Remy so nicht erlebt hatte. Natürlich waren die seltsamen Schmerzen ein Punkt, über den er sich informieren wollte, aber hier spielte auch etwas hinein, das aus der persönlichen Erfahrung des Mönchs geboren wurde. Er war dem Mann nur einmal begegnet, und er war ihm unterlegen gewesen, nicht nur weil dieser mehrere Begleiter hatte. Falls er ihn wiedersehen würde, war es daher nur klug, sich im Vorfeld über alles zu erkundigen, um sich entsprechend wappnen zu können.

Und letztendlich spielte auch so etwas wie Ehrgeiz mit hinein. De la Champagne hatte Dinge gewusst, die dem Mönch Remy nicht bekannt waren. Nun waren die Karten neu gegeben, denn der Vampir Remy wusste nun einiges mehr als sein menschliches Gegenstück. Wenn Wissen tatsächlich Macht bedeutete, dann wollte Remy nicht aufgrund fehlender Informationen erneut unterliegen. Die Inquisitoren waren klug, aber dabei wollte Remy es nicht belassen. Er war davon überzeugt, dass er und Jonathan und Krak und die anderen Kainiten hier klüger sein konnten, wenn sie nur ihr Wissen miteinander teilten. Darum fragte er weiter.

"Was meintet ihr mit Schmerzen in seiner Nähe? Könntet ihr dies näher beschreiben?"

Der erste Schritt war es, mehr über die Begegnung Heinrichs mit dem Mann zu erfahren. Dann würde er das Mädchen befragen, um seine Vermutung zu bestätigen. Wenn diese plötzlichen Schmerzen eine Art von Waffe waren, dann musste sich auch ein Weg finden lassen, ihr auszuweichen oder sie abzuwehren. Doch bislang war das nur Theorie. Heinrichs Antworten würden ihm zeigen, ob darin ein Funken Wahrheit verborgen lag.
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« Letzte Änderung: September 04, 2009, 13:38:01 von Aphiel » Gespeichert

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« Antworten #36 am: September 04, 2009, 13:51:58 »

Heinrich´s blick wurde langsam düster. Er hatte doch eben diesem Fürsten erzählt das Adell bei dieser Begegnung gestorben ist und das er nicht gekämpft hat. Dieser Mönch musste doch was davon mitbekommen haben. War dieser Kerl so Gefühlskalt oder gar Taub?

"Wenn ihr mir eben zugehört hättet bei dem Gespräch mit dem Fürsten dürftet ihr wissen das ich nicht gegen diese Leute gekämpft habe. Ich lege euch nahe mich in diesem Thema nicht wieter so zu löchern. Und was das mit dem Himmelreich angeht..........ich bin doch schon tot und wandle dennoch auf Erden, gibt es also wirklich ein Himmelreich?"

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« Antworten #37 am: September 04, 2009, 14:18:38 »

Remy hatte natürlich zugehört, deswegen hatte er ja nachgefragt. Das Detail, dass Heinrich gar nicht erst zum Kämpfen gekommen war, wurde bisher allerdings nicht erwähnt, seit er hier war. Und der Reaktion des Schwertbruders zufolge, war das auch nicht gerade sein bevorzugtes Gesprächsthema. Er würde von ihm ablassen, zumindest für den Moment; mit einem Nicken bestätigte er dies. Gewiss würden sich andere Gelegenheiten ergeben, um zu erfahren, was er wissen wollte. Und den Krieger noch weiter zu verärgern, lag ihm fern; er wollte keine Feinde in dieser gefährlichen Welt. Allerdings liess er es sich nicht nehmen, Heinrich noch eine Antwort zu geben.

"Das Himmelreich ist Wirklichkeit, Heinrich, und ich bin sicher, dass wir es eines Tages erreichen werden. Unser Verbleib hier ... nun.. ich denke, wir machen einfach einen kleinen Umweg, jeder aus einem anderen Grund. Aber das endgültige Ziel bleibt dasselbe."

Davon war Remy tatsächlich überzeugt. Das Dasein als Kainit war nur ein anderer Weg, doch am Ende kehrten immer alle Dinge zu Gott zurück.

Langsam drehte sich der hässliche Schädel nun in die Richtung, wo das Mädchen sass. Ihren Namen kannte er auch nicht. Aber auch sie hatte die Inquisitoren getroffen, behauptete sie. Also würde er sie weiter befragen.

"Deinen Namen habe ich leider auch nicht vernommen, verzeih mir. Du sagtest aber, dass du ebenfalls diesen Herren begegnet bist. Hattest du auch Schmerzen in ihrer Nähe? Ich vermute nämlich, dass sie irgendetwas bei sich tragen, was diesen Effekt auslöst, eine Reliquie vielleicht. Zu wissen, worum es sich dabei handelt, würde uns gewiss weiterhelfen. Vielleicht finden wir ja sogar einen Weg, um ihnen diesen Vorteil wieder zu nehmen."

Remy hatte seine Worte mit Bedacht gewählt, als er seine Theorie offenbarte. Dass der Schwertbruder an seiner Niederlage litt, war deutlich gewesen. Doch vielleicht würde es seinen Schmerz lindern, wenn sich herausstellte, dass dies in der Tat nur aufgrund der Umstände geschah und nicht durch sein Verschulden. Eventuell würden sich ja auch seine Lebens- und Kampfgeister wieder entfachen lassen, bei der Aussicht auf einen fairen Kampf, ohne Vorteile seitens der Inquisitoren. Die Zeit würde es zeigen. Hoffentlich konnte das Mädchen bei der Suche nach der Lösung behilflich sein.
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« Letzte Änderung: September 14, 2009, 14:55:29 von Aphiel » Gespeichert

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« Antworten #38 am: September 04, 2009, 18:59:11 »

Da Igor nun frei zu sein schien, wandte sich Nathalia an ihn. Sie sah den anderen beiden Männern zu. Noch war es nicht von Interesse. Der Geruch ließ ihre Miene einen üblen Ausdruck annehmen. Leise flüsterte sie Igor zu, damit Heinrich und Remy nicht gestört wurden.

"Igor, habt ihr Nadel und Faden hier? Ich müsste mir die Hose hier zurecht schneidern. Äh wenn es euch dann nichts ausmacht, ähm habt ihr Wasser, Seife und Waschbrett da?"

Nathalia fummelte an dem Hemd herum. Sie nahm das Lederband erneut aus dem Hemd heraus und kaute daraus herum. Das Leder sollte dadurch geschmeidiger werden. Interessiert lauschte sie dem Gespräch vom Bruder des Kreuzes und vom Schwert des Kreuzes. Sie verstand nur die Hälfte. Was sind den Sarazenen...oder was. Herr...sei uns gnädig. Was es mit dem Himmelsreich auf sich hatte, ließ es Nathalia "kalt". Sie lebte ja noch irgendwie. Gott weiß schon, wenn er uns bei sich haben will. Leise summte Nathalia ein leises Lied, das sie von ihrer Mutter gelernt hatte. Gerade kaute sie das letzte Mal auf dem einen Stück Leder herum, da wandte sie sich erstaunt zu Remy um.

"Ich bin Nathalia Salem, Bruder Remy."

Nathalia schenkte Remy ein Lächeln. Sie legte ihr Wurfmesser neben sich und legte ihre Hände in den Schoß.

"Ich bin ein Mädchen aus einfachen Verhältnissen. Ich will euch so gut es geht antworten, Bruder. Ein bisschen habt ihr ja schon von mir gehört.
Ich bekam die Männer, nur ein Mal kurz zu sehen. Sie hatten mich und meine Erzeugerin umzingelt. Ich sollte meine Beine in die Hand nehmen und rennen. Elaine verschaffte mir Zeit. Ich blieb nach mehreren tausend Schritten stehen, sah und hörte mich um. Ein heftiger Kampf tobte. Ich weiß nicht mehr viel. Da war irgendwie eine Entladung und ich spürte eine Leere in mir aufsteigen. Da wo noch Liebe war, war Wut und Hass. Mit dem Ende...von Ealine verlor ich etwas. Ich bin sicher, dass sie endgültig von mir gegangen ist. Ich weiß es."

Ihre Stimme schwankte während der Erzählung. Sie fühlte sich wie bei einem Beichtvater und dennoch erzählte sie Bruder Remy nicht alles von ihren Erlebnissen. Sie schwankte zwischen Wut und Traurigkeit und Hass aber auch voller Freunde an Gedenken an Elaine.

"Ich schwöre bei Gott, dass ich mich Rächen werde für meinen Schmerz. Entschuldigt, Bruder, ich weiß nicht, ob ihr das versteht."

Sie sah Bruder Remy schweigend an. Die milchigen Augen schienen ihr gerade kein Hindernis zu sein - jedenfalls versuchte sie ihm in die Augen zu sehen. Irgendwie brachte sie es fertig, gedanken verloren wieder mit ihrem Hemd und der Hose zu spielen.

"Ich habe sonst keinen der Namen, die ihr nanntet gehört.
Was habt ihr mit diesen Leuten zu tun? Ich kann mir nicht Vorstellen, dass nunja eine Leiche... ."

Nathalia schwieg und sah sich Remy genauer an.

"Was habt ihr denn auf den Weg hierher erlebt bzw. wie waren die ersten Tage als Vampire?"
« Letzte Änderung: September 13, 2009, 23:46:39 von Alukard » Gespeichert

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« Antworten #39 am: September 14, 2009, 15:29:30 »

Geduldig nahm Remy die Informationen des Mädchens in sich auf und überdachte sie, während sie noch sprach. Seine Theorie vermochte sie leider nicht zu untermauern, weshalb er sie würde überdenken müssen. Oder hatte er nur die falschen Personen befragt? Jonathan würde die Antwort in jedem Fall wissen, doch der war nicht hier. Krak hatte eventuell einige Hinweise dazu, das konte man einem 'Fürsten' und erfahrenen Vampir durchaus zutrauen, doch hatte Krak im Augenblick anderes zu tun, als seine Fragen zu beantworten. Ob dann vielleicht dieser Igor...?

Remy wurde etwas beunruhigt, als Nathalia von der Vernichtung ihrer Erzeugerin sprach. Ob es Jonathan wohl gut ging? Die Rachegefühle der jungen Kainstochter konnte er in jedem Fall nachvollziehen; allein der Gedanke daran, dass die Inquisitoren dem zwar exzentrischen, aber im Grunde doch friedlichen Jonathan etwas antun konnten, brachte Ärger in sein Gemüt. Doch konnte er diesem nicht nachgeben, denn Zorn war eine Sünde, und dies waren doch nur Befürchtungen, keine Tatsachen. Da kamen die Fragen des Mädchens gerade recht, um das Thema zu wechseln.

"Keine Leiche. Ich sagte ja schon, die Inquisitoren befragten mich, als ich noch ein Mensch war. Sie suchten nach Antworten und hofften, dass ich sie ihnen geben könnte." Er machte eine kurze Pause, bevor er weitersprach. "Im Übrigen sehe ich nicht immer so aus. Ich unternehme nur derzeit einen Versuch mit einer der Disziplinen meines Clans."

Nun kam ein wenig Bewegung in den Leib des Mönchs, als er sich deutlicher in Nathalias Richtung drehte.

"Und ich glaube, meine ersten Tage als Kind von Kains Ahnenlinie waren nicht viel anders als deine. Ich musste lernen mich zurechtzufinden. Mein Erzeuger Jonathan und ich lebten oben im Kloster. Er hat mich gelehrt, was ich wissen sollte, doch wahrscheinlich gibt es vieles, was ich noch nicht weiss. Er wurde heute ganz plötzlich geholt, wir konnten nicht einmal die Lektion beenden. Der Weg hier hinunter war also dunkel, einsam und vor allem ereignislos. Und eigentlich war mir das auch ganz recht, denn ich würde den Inquisitoren keinesfalls so begegnen wollen."

Er hob dabei langsam die Arme und liess sie wieder sinken; eine demonstrative Geste, die sich auf sein Erscheinungsbild bezog.
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« Antworten #40 am: September 14, 2009, 21:19:23 »

Nathalia lächelte Remy offen entgegen. Die Gefühle der Rache und die dabei entstehenden Gedanken verschwanden vorläufig. Nathalia sah wieder aus wie eine normale, junge Frau, die sich für den Mönch interessierte. Es waren jedenfalls seine Worte, denen sie lauschte. Die Kleidungsstücke legte sie in den Schoss, drehte den Kopf zu Remy und nickte hier und da. Ihr nasses Haar lag ruhig über der rechten Schulter. Vampire waren also nicht nur Vampire...mit Zähnen. Sie selbst war zu einer Hexe geworden.

Hier war jemand ein Mönch und sah wie eine Leiche aus. Sie musterte Remy mit den Augen. Er sah bestimmt nicht immer so aus. Wie mochte er wohl aussehen? Es lag keine Lust oder Sehnsucht in ihren Augen; sie lagen nur interessiert an seinen Lippen (klebten an seinen Lippen). Kann er mehr als das hier? Ist er vielleicht zu Dingen in der Lage, die ich auch kann? Sie legte ihre Hände in den Schoss.

"Ich lebte die ersten Tage auf einem Gut, allerdings, Bruder Remy, war dies nicht von langer Dauer, da ich mich auf die Jagt begab. Ich hätte gerne mit euch getauscht, was den Weg angeht, den ich gekommen bin. Ihr müsst wissen, ich war eigentlich dabei, Felle zu verkaufen. Nun bin ich eine Tzimisce. Es ist komisch...aber diese ganzen Veränderungen haben mich nicht nur weiblicher gemacht sondern auch Stärker. Meine Muskeln und Sehnen zeichnen sich deutlicher ab. Und dann ist da immer dieser Instinkt in mir, auf den ich aufpassen muss. Ich merke aber, dass ich wie ihr noch am Anfang bin. Und dennoch habe ich viel gelernt von meiner toten Elaine.

Ich bin unerfahren und weiß wenig von der Welt. Dennoch will ich nicht von Rittern gefangen genommen werden. Ich...war schon gesucht. Wenn ich euch daher fragen darf: Woher kommt ihr? Ihr kennt euch sicher aus...in der Welt."
« Letzte Änderung: September 15, 2009, 00:35:42 von Alukard » Gespeichert

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« Antworten #41 am: September 17, 2009, 20:13:47 »

Igor schien wie ein Gehörloser garnicht auf die Gespräche zu reagieren, jedenfalls zeigte sein deformiertes Gesicht keine Regung, als er die Amphore mühsam schwenkte. Ansonsten hatte er wie eine Statue - oder eher wie ein Wasserspeier - schweigend neben Heinrich verharrt.
"Es scheint euch ja zu munden Herr Heinrich, also nehmt doch noch etwas mehr, bevor es schaal wird," sagte er aufdringlich und goß mehr ein.
Er griff ungefragt nach Nathalias Schale und füllte sie ebenfalls.
Leise sagte er zu ihr, als er unverholen grinsend in ihren Ausschnitt starre: "Ich werde mich gleich um euer begehr kümmern Mylady, ich muß sehen was ich finde. In diesem Haushalt fehlte bisher die weibliche Note, müsst ihr wissen." Das Grinsen, das er nun an den Tag legte, zeigte den widerwärtigen Glanz eines Schweins.

Indessen trat Krak wieder in ihre Sichtweite. Er trug eine Wanderratte auf dem Arm, ein riesiges und für manchen vielleicht ekelerregendes Tier. Es wirkte deformiert und ihm fehlte ein Ohr. Er hielt es an sein irgendwie normales Ohr und nickte verständlich. Er bachtete die Anwesenden garnicht, fast als wäre er in einer Art Trance. Als das leise quieken des offensichtlich männlichen Tieres geendet hatte, ritzte er mit dem Nagel seiner linken deformierten Hand eine kleine Wunde in seinen rechten Unterarm. Ein wenig Blut quoll hervor. Die Ratte glitt darauf zu und leckte gierig.

Krak blickte auf und wandte sich an Remy: "Mein kleiner Freund hier hat gute Nachrichten überbracht... oder zumindest..."
Er packte das Tier und setzte es nebenbei auf den Boden. Es lief davon, in die Dunkelheit.
"...ist Jonathan noch nicht vernichtet," fuhr er fort. "Er sitzt in einer Kerkerzelle und ist zumindest vor dem Sonnenlicht sicher. Solcherlei Verhandlungen dauern ein paar Tage, so haben wir noch ein wenig Zeit. Wenigsten schaffen sie ihn anscheinend nicht nach Rom..."
« Letzte Änderung: September 18, 2009, 14:12:38 von Wuschel » Gespeichert
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« Antworten #42 am: September 18, 2009, 19:09:15 »

Nathalias Fragen beantwortete er so gut er es vermochte. "Meine Heimat ist das Königreich Frankreich, weit im Westen, hinter dem Rhein. Aber was das Leben in der Welt da draussen angeht, so denke ich, könntet ihr mehr von weitgereisten Leuten wie Heinrich hier erfahren. Ich bin zum ersten Mal aus Frankreich fort, und selbst in der Zeit davor verliess ich nur manchmal den Konvent meines Ordens."

Nachdem Nathalia ihre Clanszugehörigkeit so sehr betont hatte, stellte Remy seine Gegenfragen. "Ist es denn für dich etwas besonderes, eine Tzimisce zu sein? Was bedeutet es dir?" Natürlich hatte er ein wenig über die Gesellschaft der Vampire gelernt und war sich bewusst, dass er einem der sogenannten Hohen Clans zugehörig war. Und doch schien Remy noch kein wirkliches Konzept davon zu haben, was es bedeutete ein Kappadozianer zu sein. Vielleicht wäre das anders, wenn er und Jonathan nicht unterbrochen worden wären. Die Frage nach der Zugehörigkeit bewegte ihn innerlich.

"Ich weiss nicht einmal mehr, ob ich Frankreich noch mein Heimatland nennen darf, nun wo ich ein Kainskind bin. Die Heimat meines Clans liegt nämlich woanders, und in Frankreich regiert ein anderer Vampirclan, soweit ich weiss. Ich weiss also nicht wirklich, wo ich hingehöre, außer zu Jonathan."

Als dann Krak zurückkehrte und die gute Botschaft überbrachte, war Remy sofort aufgeregt. In jeder Faser seines Leibes kitzelte es vor Tatendrang und er hatte es sogar geschafft, sich während der Ansprache von Krak zu erheben. Eine Kerkerzelle? Etwa oben in der Burg?

"Fürst Krak, bitte sagt, könnte man etwas tun, um ihn zu retten? Oder lässt es sich wenigstens einrichten, dass ich mit ihm sprechen kann?"

Die Ratte auf Kraks Arm wurde zwar registriert, doch darüber hinaus nicht weiter beachtet. Viel interessanter war in diesem Moment, was Krak auf seine Fragen antworten würde. Und Remy war bereit, alles zu tun, um seinen Erzeuger zu befreien. Denn Jonathan war alles, was er noch hatte.
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« Letzte Änderung: September 18, 2009, 19:13:46 von Aphiel » Gespeichert

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« Antworten #43 am: September 19, 2009, 13:43:51 »

Ein Mönch aus Frankreich also. Nathalia hörte interessiert zu. Nathalia sah von Remy zu Heinrich. Irgendwie hatte der Ritter etwas an sich, was mehr als nur Interessant war. War es seine Verschwiegenheit? Was hast du erlebt, Ritter? Zu gerne wüsste ich deine dunklen Geheimnisse. Ein leichtes Schmunzeln und sie sah wieder zum Mönchen und hörte sich nun seine Fragen an. Was war Stolz? Die Fragen verwunderten die junge Frau.

Es gab also noch mehrere Clans. Was macht den seinigen aus? Leichen? Wie war sein Clan aufgestellt? Spitzname so wie meiner? Immerhin sagte er etwas in der Richtung...mit den Disziplinen. Nathalia nahm die Schale von Igor entgegen. Ihr schönes Lächeln verschwand einen Deut, als sie bemerkte, wie der Ghul auf ihren Ausschnitt starrte. Ihre Position veränderte sie leicht. Schwein!!! Schoss es ihr durch den Kopf.

"Danke, Igor."

Nathalia nahm die kleine Schale mit Blut in ihre Hände und trank, wie sie Wasser zum Essen trank - ohne Hast und Gier. Ihr Hunger war gestillt. Du in meinem Kopf dachte sie in ihren Gedanken laut nach. Wie viel Blut ist gesund für mich? Wen sollte sie sonst fragen? Sie hörte halb in sich hinein, bevor sie sich Krak zu wandte. Sie sah interessiert aus. Er sprach mit dem Tier, so wie sie es selbst gemacht hatte.

Jetzt musste die Antwort auf ihre Frage noch warten. Schade. Solange sie noch mit dem Mönch alleine war, fühlte sie sich besser als mit dem "Monster" Krak. Ein Unhold...ja das war er, aber sie?
« Letzte Änderung: September 19, 2009, 14:59:47 von Alukard » Gespeichert

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« Antworten #44 am: September 22, 2009, 18:24:41 »

Krak sah Remy ernst an. "Weder ihr, noch ich können nach oben. Sie würden uns spüren. Es gibt nur zwei Kainiten in der Stadt, denen es gelänge. Der eine davon ist Jonathan selbst," antwortete er, ohne den Satz weiterzuführen.
"ich kann eine klein geschriebe Nachricht hineinschmuggeln, wenn es denn unbedingt nötig ist... Doch weiß ich nicht, wie wir ihm helfen sollen. Ich für meinen Teil werde mich nicht in Gefahr begeben. Igor bereitet unsere Flucht vor, doch momentan wäre zu riskant, das einzig sichere Versteck zu verlassen. Nicht, bevor wir nicht genau wissen, was das draußen vor sich geht," sagte Krak. Seine Stimme strafte seine beinahe führsorglichen Worte Lügen.
"Zuerst muß ich euch Küken das Überleben lehren. So habt ihr keine Chance dort draußen. Da eure Erzeuger mit meiner Zustimmung gezeugt haben, bin ich nun verantwortlich..." er seufzte.

Indes kam Igor unauffällig zurück und legte einige Sehnen und eine Knochennadel in Nathalias Hände, ohne etwas zu sagen.

"Igor!" herrschte ihn Krak an, "Geh endlich hinaus und mach dir ein Bild über die Lage. Kehre aber vor Sonnenaufgang zurück! Doch zuvor, fülle meinen Kelch!"

"Ja Herr," antwortete er schleimig, und zog de Kopf ein. Krak zog einen silbernen Kelch aus seinem Gewand, der mit blauen Edelsteinen besetzt war. Igor wuchtete die Amphore zu ihm herüber und goß ein. Er wandte sich zum gehen und verschwand auch schnell durch den Ausgang, durch den Nathalia und Heinrich zuvor hineingetreten waren. Krak trank genüsslich und wartete auf eine Erwiederung Remys.
« Letzte Änderung: September 22, 2009, 21:10:32 von Wuschel » Gespeichert
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