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Autor Thema: Amoklaufende Jugendliche - Medienwahnsinn?  (Gelesen 19946 mal)
Shilindra
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Steinbock


« am: März 16, 2009, 00:12:40 »

Heute im Netz gefunden: http://www.graubrotblog.de/2009/03/14/unfassbar/

Warum müssen Jugendliche erst zu Waffen greifen, damit man aufmerksam wird, das sie Probleme haben. Das ist dann doch viel zu spät. Ich persönlich finde es ziemlich traurig. Der obige Blog beschäftigt sich mit dem Thema Mobbing in der Schule. Er ist wirklich toll geschrieben.

Generell muss ich sagen, das es mich annervt, wenn ein Jugendlicher keinen anderen Ausweg mehr sieht, als zur Waffe zu greifen, ein billiger Sündenbock gesucht wird.

Ja, ich mag auch Horrorfilme, höre Slipknot und ich spiele "Killerspiele", ist das nun der Freifahrtsschein für einen Amoklauf?
Meine schulzeit war auch nicht so toll, was leider recht viele Faktoren hat. Erschwerend kommt hinzu, das ich den Fänger im Roggen gelesen habe.
Im Prinzip sind alle Massenmörder - Amoklauf Kriterien erfüllt. Rollenspiel ist sowieso immer Schuld.

Mal ehrlich, das kann es doch nicht sein.
Wenn ein Jugendlicher nicht weiter weiß, hat es einen anderen Grund. Nur weil er keinem auffällt heißt das gar nichts. Es bedeutet doch vielmehr das man denjenige nie beachtung geschenkt hat. Da sind Shooter nur da um den Frust zu bewältigen.
« Letzte Änderung: März 16, 2009, 13:28:30 von Shilindra » Gespeichert

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Shilindra
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Steinbock


« Antworten #1 am: März 16, 2009, 13:36:38 »

Neuer Tag neue meldung: Gefahrzulage für Lehrer gefordert. Was ein Schwachfug....
 
http://www.tagesschau.de/inland/winnenden166.html
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Steinbock


« Antworten #2 am: März 16, 2009, 20:28:21 »

Ich finde die ganzen Diskussionen einfach nur lächerlich.

Ich spiele Schooter und andere Spiele, die mehr oder weniger gewalt haben. Ich bin noch lange nicht zum amokläufer geworden.

In unserer heutigen Zeit kann ich die alten schrumpeligen Politiker nciht mehr hören.

Wie kann ich glauben, dass die Zeit stehen geblieben ist?

Wir sind hier nciht mehr in der Welt der 68er. Das ist meiner Ansicht nach noch immer die Generation, die unser politisches Geschehen lenkt.

Auf eine simple Frage...warum muss ich da nur ausweichend antworten.

Ich habe "Hart aber Fair" gesehen. Die Frage "Haben sie ein solches Spiel bzw. Shooter schon mal gespielt?" wurde mit der Antwort abgewiegelt "Ich muss nicht im Regenwald stehen, um mir das vorzustellen." - die Antwort kann auch anders gewesen sein.

Ich kann es einfach nicht mehr hören.
Sobald auf dem Rechner eines Jugendlichen ein Ballerspiel gefunden wird, dann ist das das übel. Ich weiß ja nicht, wo die Leben, aber mich kotzt es einfach nur an.

Ich habe in einem Clan Counterstrike gespielt...und ja fallout ist auch dabei und ich spiele call of duty modern warfare.
Es ist ein gutes spiel, weil es endlich eine echte alternative zu counterstrike gibt.

CS ist aber immer noch der shooter schlecht hin. Es wird oft gespielt.

Ich würde das Probelm mal eher bei dem Sozialen Umfeld den jungen suchen.
Ich meine mal ganz ehrlich...ich kenne selbst Mädels, die mit mir im Clan gespielt haben.
Selbst die sind cool geblieben Cheesy

Bei sowas bekomme ich frust.... -.-
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« Antworten #3 am: März 17, 2009, 07:37:04 »

Mich persönlich ärgert das Argument: Der CS der weiss wie man Waffen umzugehen hat. Also solange an der Waffe keine Maus und kein Pad dran ist, weiss man eben nicht wie man mit Waffen umzugehen hat.

@ Alu
Ich sehe das ein wenig anders: die 68er haben damit wenig zu tun. Horrorfilme, Musik und Shooter sind schnell gefundene Sündenböcke. Es ist nur populistisches Gewäsch wenn man Shooter verbieten will.
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Ninchen
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« Antworten #4 am: März 17, 2009, 10:50:19 »

Bei dieser Debatte die jetzt mal wieder aufkocht, kreischt der Psychologe-in-Ausbildung bei mir immer empört auf. Ok, sie haben "Killerspiele" auf dem PC des Jungen gefunden. Ebenso auf den Rechnern aller anderen Amokläufer. Würde man die Rechner von 1000 männlichen Jugendlichen untersuchen, ich sage mal ins Blaue vorher, dass man garantiert auf den Rechnern von 80% irgendetwas in die Richtung finden würde, d.h. wir ne ziemlich hohe Basisrate vorliegen haben.
Oder ums mal ein bisschen zu karikieren - "Verbietet Brot! Aktuelle Studien zeigen, dass 100% der Amokläufer vor ihrer Tat Brot gegessen haben!"

Also die Kausalbeziehung "Wer Killerspiele spielt, wird Amokläufer" erscheint mir zumindest ein wenig lächerlich. Abgesehen davon dass jegliches halbwegs komplexe Ereignis sowieso meist auf einer Vielzahl von ursachen basiert. Jeglichen EInfluss von Counterstrike & Co würde ich allerdings auch nicht absprechen. Ich könnt mir das in etwa so vorstellen:

1. Grund: Umwelt, Soziale Beziehungen in Interaktion mit Persönlichkeit und Co.
Die meisten jugendlichen Amokläufer wurden beschrieben als eher unauffällig aber auch ohne wirkliche Freunde an der Schule. Die Leistungenw aren in der Regel mittelmäßig bis schlecht.Dazu kam meistens noch ein eher konservatives Elternhaus (Papa im Schützenverein, aber dazu komm ich später noch), oft mit wenig Zeit für das Kind. Wir haben also einen Jugendlichen, der die üblichen Probleme seines ALters hat, sich abe rmit niemandem darüber austauschen kann, was Frust und Probleme ins Unermessliche steigen lässt. Eventuell könnte auch noch eine nicht erkannte psychische Störung dazukommen.

2. Grund: Killerspiele, Internet, Fernsehen & Co.:
Unser frustrierter Jugendlicher zieht sich also in seine bequeme virtuelle Welt zurück, wo er der King ist. Computerspiele und Internet geben die Möglichkeit, sich als andere, coolere Person darzustellen die man nicht ist, Vorbilder dafür kommen aus dem Fernsehen: EInmal der coole Hecht mit der Knarre sein und im Mittelpunkt der AUfmerksamkeit stehen...

3. Grund: Vorbilder aus dem realen Leben
Ein Amoklauf an einer Schule ist keine unwirkliche Vorstellung mehr sondern Realität, die längst bei allen habwüchsigen Kids angekommen ist. Sieht man allein an der massiven Anzahl an Trittbrettfahrern nach jedem Amoklauf

4. Freier Zugang zu Waffen
Bei allen Amokläufern war Papi im Schützenverein, hatte Waffen zuhause rumliegen und Sohnemann wusste, wie man damit umgeht. Wie Shil sagte, vom CS spielen lernt man nicht, eine reale Waffe zu handeln...


Okay, also haben wir eine Kette von 4 Gründen, die praktisch aufeinander aufbaut. Die Killerspiele stehen im Glied 2 und sind sozusagen ein Katalysator für den Frust, bieten aber auch zugleich die Gefahr eines gewissen Realitätsverlusts sowie schlechter Vorbilder, grad für ohnehin labile Jugendliche.

Sind Killerspiele also "schuld"? Naja: Sie sind Teil eines Prozesses, aber vermutlich nicht der eigentliche Auslöser.

Killerspiele verbieten? Okay, das könnte man tun. Mal ehrlich, und das jetzt auf die Gefahr hin, dass sämtliche Zocker hier aufschreien: Damit fällt kein essentieller Teil des Lebens weg. Für psychisch labile können die Dinger eine Gefahr darstellen und die große Masse der geistig Gesunden kann auch gut ohne auskommen. Der Punkt ist viel eher: Würde es etwas NUTZEN sie zu verbieten? Mal ehrlich, wie viele Jugendliche sind in den Laden gegangen und haben CS u.ä. gekauft und wieviele haben es einfach von Freunden gebrannt? Wir hätten in Kürze einen blühenden Schwarzmarkt, noch brutalere Spiele (was illegal ist muss ja nimmer durch die FSK) und ich behaupte mal, nicht viel weniger Jugendliche würden solche Spiele spielen.

Meine Meinung: Andere Teile der Kette sind leichter oder zumindest effizienter zu kontrollieren als die Killerspiele. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Gesetz, das den Waffenbesitz von Privatpersonen verbietet? Ein Verbot von Schützenvereinen? Oder, die softe Variante: Okay, das Gewehr darf zu Hause stehen, aber die Munition wird im Vereinsgebäude eingeschlossen?
Oder man setzt einfach an der eigentlichen Wurzel des Übels an, nämlich den Umweltfaktoren: Mindestens ein Schulpsychologe an JEDER Schule Deutschland bitte, der am besten auch regelmäßige Gespräche mit den Kids führt. In Amerika ist das gang und gebe, bei uns eine Rarität (acuh wenn ich Amerika sonst nicht grad als Vorbild seh...). Ansonsten verbessert das Betreuungsangebot für Jugendliche, etwa durch Clubs und Vereine an den Schulen, die dem einzelnen liegen und wo man sich die nötige Portion Selbstbewusstsein holen kann. Etc. pp.

Dort könnte man überall anpacken und ich glaube es würde zu langfristig effizienteren Lösungen führen als ein Killerspielverbot. Aber keiner schaut auf diese Problemstellen. Und warum nicht? Weil die Medien so laut plärren "KILLERSPIELE SIND SCHULD!!!!!" dass alle anderen, durchaus kompetenteren Meinungen von Psychologen, Sozialarbeitern etc. überhört werden (wobei es auch da leider viele gibt die einfach auf den Medienhype mit aufspringen).





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« Antworten #5 am: März 17, 2009, 11:28:41 »

Das Problem ist schlichtweg das:

Man kann nicht abstreiten, das Spiele oder Filme die über einen gewissen Gewaltinhalt verfügen Leute die ohnehin schon geistig etwas labil sind noch weiter abstumpfen können. Aber mal ehrlich, die Leute aus meinem Umfeld und meiner Generation sind mit solchen Sachen aufgewachsen und aus allen sind "normale" nette Leute, Ehemenschen und Väter/Müsster geworden und keine Amokläufer. Die Dinge zu verbieten wäre eine sinnlose Zensur.. als nächstes verbieten man dann angeblich problematische Musik und dann eventuell noch Bücher


Und wie schon gesagt.. bringen wird es nix weil dann ladet man es eben über Torrent und Co runter und vor allem die Leute die schon etwas labil sind würde dieses Verbot eh nicht abschrecken, sondern es würde nur den "normalen" Jugendlichen das wegnehmen was ihnen Spaß macht

Aber den Spielen die Schuld zu geben ist einfach leichter als die Fehler in der Gesellschaft zu suchen, weil das bedeuten müsste, dass wir zum Teil auch in uns selbst suchen müssten.. das ist nicht leicht und man will den Fehler nicht bei sich finden.
Und mal ehrlich.. da draußen im Netz findet man 10000000 Armutszeugnisse unserer Gesellschaft die sich in den ganzen "sinnlosen" Forenbeträgen, Blots, Chats und Co wiederfinden.. die Kinder und die Jugend unserer Zeit ruft nach Hilfe, aber keiner hört zu

Außerdem ist es leicht gegen die Gamercommunity vorzugehen weil die politisch und wirtschaftlich nicht so mächtig ist.. aber leg dich mal mit der Waffenlobby an .. da hast du ältere und finanziell wichtigere Leute dabei und die können den Politikern auf die Füße treten


Was aber interessant wäre, wäre herauszufinden das solche Amokläufe immer in den gleichen Ländern passieren

USA
Deutschland
Finnland

ansonst habe ich persönlich noch nie von dergleichen gehört.. wir in Österreich haben da ja eher eine andere Art von Verbrechen die immer wieder für Medienrummel sorgt.. aber da kann man halt schlecht die Spiele als Schuld ranziehen
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Shilindra
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« Antworten #6 am: März 17, 2009, 13:17:21 »

 Daumen nach oben

Für euren Beiträge. Die lesen sich wirklich toll!

Ein paar Sachen, sehe ich anders als Ninchen:
1. Wenn Shooter nicht da wären, wäre irgendwas anderes der Auslöser. Bei einem labilen Menschen kann der Anblick eines Shwamms schon heftige Reaktionen auslösen, aber das weisst du als Psychologie Studentin besser.

2. Shooter verbieten ist der absolute Schwachsinn. Das macht es dann nur reizvoller. Alles was verboten ist, ist total spannend. Als Tanz der Teufel auf dem Index war, fand ihn jeder schlimm und böse. Kaum ist der Film nicht mehr indiziert und jedem frei zugänglich, wird festgestellt, das er nur lustig ist.
Desweiteren ist es einfacher ein solches Verbot zu fordern als sich mit der Frage nach dem "Warum" auseinanderzusetzen.

Man kann natürlich jede Menge versuchen zu machen, wie Schulpsychologe und und und. Aber mal ganz ehrlich: Die beiden Jungs aus Litteleton wären dort niemals hingegangen. Der Junge in Winnenden war schon in Behandlung, der aus erfurt hätte es auch nicht gemacht.
Damit man zum Psychlogen geschickt wird, muss man ersteinaml jemanden auffallen. Die vier sind niemanden aufgefallen, denn kein Schwein hat sich für sie interessiert.
Schlechte Schulleistungen als Anknüopfungsgrund für auffälliges Verhalten? Auch das interessiert niemanden. Gerade den meisten Lehrern ist das egal.

In meiner Shculzeit ist es nur drei Lehrer ist es aufgefallen wenn wir frisch von Partyexzessen in der Schule aufgetaucht sind.Das waren die die selbst in ihrer Jugend so drauf warene. Der Rest? Da hätten sich Schüler abstechen können und es hätte sie nicht gestört.

Das die vier Jugendlich keine Freund hatten, macht es noch schwerer zu erkennen das sie massive Probleme hatten.

Was ich noch sagen wollte geht an Marrok:

Das mit dem Fritzl ist bestimmt kein Österreich spezifisches Problem. Dort es ist es nur ans Licht gekommen und wird von den Medien ausgeschlachtet.
Was mir noch einfällt: Ist es in Ö normal das es nach 5 Prozesstagen zu einem Urteil kommt? Das es ein Schwurgericht gibt?
« Letzte Änderung: März 17, 2009, 13:20:50 von Shilindra » Gespeichert

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« Antworten #7 am: März 17, 2009, 16:16:59 »

Außerdem würde man die "Killerspiele" ja trotzdem bekommen (in den USA zensiert man ja nur nackte Haut und keine Gewalt) und wie schon gesagt wurde wären sie nur beliebter.

Außerdem sehe ich da folgendes Problem.. wer entscheidet was dann verboten wird und was nicht? Wahrscheinlich genau jene Leute die gar keine Ahnung von der Sache haben

Das es Spiele gibt die jenseits des guten Geschmack sind zb ManHunt, oder Titel die thematisch etwas umstritten sind zb Call of Duty 4 ist klar und bei ersteren Frage ich mich dezent wenn so ein Spielprinzip wirklich interessiert, aber egal
Fraglich ist es nur bei Spielen wie zb Bioshock die so etwas sind wie ein guter Horrorfilm. Sicher gibt es auch hier Schockszenen und skurrile Momente, aber diese runden das Spiel nur ab und sind keine Grundlegenden Elemente. Es geht immer darum wie man mit dem Thema Gewalt umgeht (sind wir froh das man bis Dato noch keine RPG GRW bei solchen Leuten gefunden hat)

Ja auch wenn es nicht so oft vor kommt Wink ich muss mich hier vollkommen Shil anschließen und werde mit einem qft abschließen Wink


Gericht und Co:
Ich kann dir da leider nicht weiterhelfen.. mein wissen im rechtlichen Bereich hält sich sehr sehr in Grenzen. Das einzige was ich weiß ist, dass ein Schwurgericht bei uns nen bissel was anderes ist als zb in Deutschland.
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« Antworten #8 am: März 17, 2009, 16:31:55 »

Ich kenne nur den Horrorfilm Manhunter... ach unsinn der hiess Maneater.
Fallout 3 hatte in Indien auch nur Zensurprobleme wegen den Brahmin, die sahen ihre Religion verletzt.An der Gewalt hat sich keiner gestört.

Es sind ja nicht nur Spiele die jenseits des guten Geschmacks sind,  es gibt auch jede Menge Filme die unter aller Sau, z.B Gesichter des Todes, die sidn auch fast alle indiziert. So einen Scheiß muss man sich nciht antun.

Marrok hat Recht wenn er sagt, das BioShock z.B eher ein Horrorfilm ist.

Mich macht es traurig, das keiner sich für das Schicksal der jugendlichen interessiert hat, bis zu dem zeitpunkt.

Wer hat den hier alles den Fänger im roggen gelesen?  Grin

@ Marrok

Wie funktioniert das Schwurgericht in Ö? Ich weiss da nichts drüber.
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« Antworten #9 am: März 17, 2009, 16:36:43 »

ich muss dir hier leider auf Wiki verweisen
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwurgericht

Ich finde auf die schnelle keine Seite wo das wirklich toll erklärt wird und meine zukünftige Lieblingsanwältin hebt gerade nicht ab *gg*
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Shilindra
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« Antworten #10 am: März 17, 2009, 16:40:47 »

Danke Marrok, mein Googlefu hat mir nicht weitergeholfen  Cheesy
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Aphiel
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« Antworten #11 am: März 17, 2009, 17:10:46 »

@ Shil:
ich. Aber ich fand Catcher in the Rye jetz nicht SO den Überflieger. Ist zwar ein Klassiker der englischssprachigen Literatur der Adoleszens, aber auch nicht bewegender als beispielsweise Lord of the Flies. Da haben mich ehrlich gesagt Bücher wie Orwells Animal Farm oder Huxleys Brave New World schon eher zum Nachdenken angeregt.

Letzendlich aber verstehe ich dein Argument, denn mit dem Fänger hat man ein großartiges Beispiel für den Konflikt der Generationen, dass eben die Erwachsenen auch nur "phonies" sind, die eher vortäuschen als zu sein. Dies würde ich mit dem graubrotblog im Einklang sehen, denn es geht um das nicht-verstanden-werden der jüngeren von zwei Generationen. Und an dem Punkt müsste echt mehr getan werden, als halbverklärte Sozialstudien, die teilweise schon wieder so medienreisserisch aufgemacht sind, dass man sich eher wie ein Voyeur von Armuts- und Randgruppengesellschaften vorkommt, von wegen "ach die armen Kinder können sich das und das nicht leisten und haben Probleme" - von Lösungsansätzen fehlt oft jede Spur.

Eine letzte Parallele, bevor ich auch wieder den Schnabel halte: wenn ich etwas aus Lord of the Flies gelernt habe, dann dass Grausamkeit ein Grundzug des menschlichen Wesens ist. Es kommt allein darauf an, wie man sie letztendlich kanalisiert. Und ob nun ein Amokläufer sogenannte "Killerspiele" gespielt hat oder nicht... naja, dazu hat schon vor Jahren mal ein Bekannter von mir gemeint: "Lieber hundert Pixelmännchen als eine arme Oma in RL." Und so platt das auch klingt, irgendwo hat er ja auch recht.
« Letzte Änderung: März 17, 2009, 17:13:02 von Aphiel » Gespeichert

Ihr wünscht Euch mit mir zu messen? Bedenkt, zum wahren Können braucht es Agilität, Grazie und Stil - wie bedauerlich, dass die Passionen an Euch bei diesen gespart haben, mein Freund.

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« Antworten #12 am: März 18, 2009, 09:35:37 »

@  Aphiel

Du kennst du ja den Mythos um Catcher in the Rye? Mark David Chapman, der Mörder John Lennons, trug das Buch am Tag der Tat bei sich und gab an, sich mit Holden Caulfield zu identifizieren. Dies wurde auch im Film Fletchers Visionen aufgegriffen. Auch der berüchtigte Gewaltverbrecher Charles Manson erwähnte einmal, sich als der „Fänger im Roggen“ zu sehen. Ebenso befand sich das Buch im Besitz von John Hinckley, Jr., der das Attentat auf Ronald Reagan im Jahr 1981 verübte. Auch Theodore Kaczynski, bekannt als Una-Bomber, hatte in seiner Hütte ein Exemplar.

Wenn ich böse wäre, würde ich sagen: Kein Wunder das die alle nach dem Lesen des Buches durchgedreht sind. Es ist schlecht. Überzeugt hat mich das auch nicht....

@ Topic

Sehe ich aus: Lieber auf Pixel schießen anstatt einen Menschen zu erschießen.
Ich halte gegen den Generationen Konflikt: Man muss doch merken ob ein Kind Probleme hat oder nicht? Das man von älteren nicht verstanden wird, das mag sein. Aber selbst der spießigste erwachsene wird raffen, wenn ein Kind leidet, weil es gemobbt wird, weil es keine Freund hat und und und. Keiner kann mir erzählen, das er nicht versucht hat gegen die gesellschaft zu rebellieren egal in welcher Form.

Ich habe z.B mit meiner Nicht als sie 14 war ein ganz offenes Gespräch über Sexualität und was noch so anfiel geführt. MIttlerweile ist sie 18. Wir gehen gemeinsam auf Konzerte, haben den gleichen Musikgeschmack, da liegt kein Konflikt vor, wenn man sich Mühe gibt als Erwachsener und nicht alles verurteilt, dann sollte sowas immer gehen.
Lösungsansätze werden doch eh nicht gesucht: Der Fall aus Winnenden wird genauso enden wie Erfurt, Littleton und wo sonst auch immer: Zwei wcohen lang werden sich Medien und Politiker das Maul darüber zerreißen. lehrerverbände werden sich selbstgerecht dahinstellen und sagen:"Wir haben alles getan, aber er file uns nicht auf." Dann eine scheinheillige Betroffenheit mit den Opfern vorheucheln.

Letzenendes wird es in Vergessenheit geraten, bis das nächste Kind, erst jemanden töten muss damit auffällt das es Probleme hat.

@ Aphiel
Lord of the Flies und Brave New Worl sind wesentlich besser, als Catcher in the Rye
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« Antworten #13 am: März 18, 2009, 10:46:56 »

Ich muss nun mal ein Worte für die Eltern und Co ergreifen

Ich glaub zum Teil verstehen sie auch einfach nicht die Welt in der ihre Kinder leben. Wer nicht Part einer "Subgesellschaft" ist versteht sie nicht, Probleme die den Jugendlichen heute Probleme machen gab es damals einfach nicht und zum Schluss verändert sich unsere Welt noch schneller als wir selbst uns eigentlich Mitentwicklern können. Mit "Uns" mein ich nun die Menschheit als ganzes.

Zb für meine Eltern und das obwohl sie immer sehr aufgeschlossen waren und ich im Grunde mich wahrlich nicht über sie oder meine Erziehung beklagen könnte, haben nie verstanden warum ihr Sohn zockt und es noch immer tut. Für sie war das irgendwie immer nur Zeitverschwendung und es "bringt" ja nix.. führt geistig nur irgendwie zur Verdummung, noch schlimmer als das Fernsehen, aber da könnte man sich ja wenigstens einen "guten" Film ansehen
Das es auch Spiele gibt die qualitativ hochwertig sind verstehen sie einfach nicht, weil sie das Medium an sich selbst nicht begreifen. Ich hab da wie ich Klein war öfters heiß mit ihnen gestritten, aber heutzutage weiß ich, dass sie es einfach nicht verstehen können weil die Entwicklung dieses Medium an ihnen vorbeigegangen ist ohne das sie es wirklich bemerkt haben.

Das oben genannte Problem hat zu kleinen Streitereien in der Kindheit geführt und war nicht wirklich was "besonderes".. aber ich glaub das Eltern auch in wichtigeren belangen hier Dinge einfach nicht sehen können weil sie nicht gewöhnt sind so etwas zu sehen. Die Zustände wie man sie auf manchen Schulen vorfindet sind einfach nen kraus und auch wenn man darüber bescheid weiß kennt man die wirklichen Folgen nicht. Man kann noch 10000 mal darüber reden (und wie Aphiel schon richtig gesagt hat irgendwelche halbseidenen Studien machen), es wird nichts bringen, den manchmal ist man einfach blind
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« Antworten #14 am: März 18, 2009, 11:51:33 »

Dennoch kann man wenigstens versuchen es zu verstehen. Wie man selbst dazu steht ist doch egal...
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