Ich verwende immer wieder gern mal Musik, wobei ich Dauerberieselung im Hintergrund aber stets vermieden habe. Nicht, daß Dauermusik schlecht oder störend wäre, es passt wohl einfach nicht zu meinem allgemeinen Master-Stil. Ich bevorzuge einzelne Stücke als Untermalung einer atmosphärischen Beschreibung... und das wirklich nur, wenn die Szene besonders eindringlich oder wichtig sein soll. Für einen lang herbeigesehnten Showdown zum Beispiel, vielleicht ein, zwei mal in einer längeren Kampagne. Wenn die Musik so genau auf eine Situation abgestimmt ist, erfordert das dann natürlich auch ein gewisses Mass an Railroading, damit die Situation auch wirklich genau wie geplant zustande kommt. Klar ist Railroading manchmal ganz praktisch aber als Master hab ich immer versucht, es zu vermeiden und meinen Spielern alle Freiheit zu lassen. Gezielt eingesetzte Musik kann somit also helfen, Railroading zu maskieren bzw für verwöhnte Spieler akzeptabel zu machen. Wenn plötzlich in die Stille hinein Musik zu spielen beginnt, ist allen sofort klar, daß da jetzt was ganz Großes, Tolles und Wichtiges kommt, dann steigt die Spannung und die Spieler fressen dem Master aus der Hand.
Was das dann tatsächlich für Musik ist, hängt klarerweise stark von der jeweiligen Situation ab. Ich bevorzuge Sachen ohne Gesang oder zumindest ohne verständlichen Text, damit es nicht von der Szenenbeschreibung ablenkt. Ambient als Genre ist generell eine Goldmine. Für düstere, bedrohliche Situation hab ich einige Male die Tribes of Neurot verwendet zB diesen Track als Hintergrundmusik während die Spieler auf der Stadtmauer stehen und beobachten, wie eine riesige feindliche Belagerungsarmee vor ihnen in Angriffsposition geht:
http://www.youtube.com/watch?v=XbKE35DHycI