Hallo allerseits!
Ich musste auch instinktiv an Finsterland denken, als ich diesen Thread gelesen habe. Ich würde zwar nicht so weit gehen und Finsterland als klassisches Steampunk Setting bezeichnen (es gibt u.a. einige Fantasy-Einflüsse wie zB. Magie, und es ist auch nicht auf "unserer" viktorianischen Erde angesiedelt), aber es kommt dennoch Aphiels Beschreibung sehr nahe (inkl. verrückten Tüftler). Auch Meateys Anspruch auf Einsteigerfreundlichkeit würde es gerecht. Eine Empfehlung kann ich bedenkenlos aussprechen!
Eindrücke von... FinsterlandDie Aufmachung: Der erste optische Eindruck des Hardcover Buches ist ausgezeichnet. Das Cover ist sehr stimmungsvoll und lenkt die Gedanken bereits in die richtige Richtung. Das Papier und der Umschlag sind dick und wirken qualitativ hochwertig. Die Bindung macht einen soliden Eindruck, und sollte viele Spielabende schadlos überstehen.
Auch innen macht das GRW einen guten Eindruck. Die Zeichnungen mögen zwar Geschmackssache sein, aber erfüllen durchwegs ihren Zweck. Die einzelnen Kapitel sind gut geschrieben und übersichtlich gegliedert, was das Nachschlagen und auffinden einzelner Passagen sehr einfach macht.
Das GRW ist eindeutig mit Anfängern im Hinterkopf geschrieben worden, und bietet die obligatorische Einführung in die Thematik pen&paper, wodurch auch Quereinsteiger und absolute Neulinge mit dem Buch arbeiten können. Das Startabenteuer ist sehr simpel und erklärend verfasst, und ist auch für Spieler und SL ohne jegliche Erfahrung durchaus ohne lange Vorbereitung spielbar.
Das Setting: Die Welt von Finsterland ist auf einem Entwicklungsstand, der dem unsrigen um ca. 1900 entspricht. Obwohl große Teile der Technologie auf Dampf basieren gibt es aber auch schon Elektrizität und erste Autos. Zu dieser wilden Mischung gesellt sich auch noch Magie hinzu! (Im Finsterland kann übrigens jeder Magier werden der das nötige Kleingeld und die Zeit mitbringt um an einer Magierakademie zu studieren.)
Das Kaiserreich Finsterland ist in Kurfürstentümer unterteilt. In unmittelbarer Vergangenheit war ein großer Krieg, was für eine etwas gespannte Politische Lage im Land sorgt. Das Setting wirkt sehr vielseitig und bietet beinahe unbegrenzte Möglichkeiten Abenteuer aller Art, Größe und Tragweite im Finsterland spielen zu lassen.
Das Regelsystem: Jeder Charakter hat 5 Eigenschaften und 15 Fertigkeiten (welche in 3 Gruppen unterteilt sind). Das Spiel bedient sich eines W10-Würfelpoolsystems, d.h. man versucht mit einer bestimmten Anzahl von 10seitern möglichst viele Erfolge zu würfeln (7-10).
Die Regeln sind simpel genug um der Story und dem Fluss nicht im Weg zu stehen, wovon das Spielgefühl und das Tempo eindeutig profitieren.
Fazit: Finsterland versteht durchaus einen guten ersten Eindruck zu machen. Das Setting ist ungewöhnlich genug um aus der Masse herauszustechen, und die Welt macht Lust darauf Abenteuer in ihr zu erleben.
Sowohl Anfänger als auch alte p&p Hasen können mit diesem Buch gut arbeiten, und durchaus auch längerfristig ihren Spaß haben. Finsterland ist ein echter Geheimtipp, den man keinesfalls verschlafen sollte!
Für weitere Informationen siehe
http://www.facebook.com/finsterland.