Dass man sich in einem Krankenhaus als Vampir nicht untersuchen lassen sollte, wenn man keinen Maskeradebruch begehen will? ... Naja, ich muss zugeben, dass ich von selbst gar nicht auf die Idee gekommen bin, dass es jemand so weit treiben könnte.
Bist du erstmal drin? Sowas soll, wie ich das vernommen habe nicht nur in den USA kein Problem sein. Wenn die vorderen Türen zu sind, gibt es ja auch noch Hintertüren, Fenster und die Eingänge zur Notaufnahme... irgendwie sollte das schon hinhauen.
Leben retten? Okay, das ist eine Sache, die ich persönlich wirklich nur bedingt nutzen würde... Schließlich erregt so etwas fast immer unnötige Aufmerksamkeit - und das mal nicht nur auf die Maskerade bezogen. Denn jeder Arzt und jede Schwester sollte eigentlich verdammt stutzig werden, wenn es dem Todgeweihten plötzlich aus völlig unerfindlichen Gründen viel besser geht (also: Auswirkungen von Blut geben, um zum Ghul zu machen, und von Obeah/Valeren). Was bedeutet, dass du höchstens durch fundierte medizinische Kenntnisse plausibel einen Menschen vor dem Tod bewahren kannst. Es sei denn, es ist ein Unfallopfer, bei dem würde das Vampirblut zum Ghulen ja nicht automatisch alle Wunden schließen, das würde u.U. nicht einmal auffallen. Aber ob man das riskieren sollte, wenn man keinen guten Grund dafür hat?
Ob beim Blutabnehmen wirklich "was abspringt"? Ich weiß nicht... da wäre die integrierte Blutbank doch gleich viel interessanter.
Aber bei der Blutbank hat man in den meisten Fällen das Problem, dass da schon einer drinhockt, der es nicht ausstehen kann, wenn man da auch mal seine Fingerchen reinsteckt, oder die Obrigkeit hat den Zugriff verboten, weil durch die Dezimierung der Blutvorräte das Leben von Menschen gefährdet wird (und ob dieses Dekret nun als Resultat einer hohen Humanity, dem Gedanken, man solle das Vieh schützen, das man irgendwann verzehren will, oder schlichtweg aus irgendwelchen Imagegründen beschlossen wurde, ist für uns Spieler letzlich ja egal).
Und was wäre profitabel daran für einen Vampir, als Arzt in einer Klinik zu arbeiten? Meinst du vom Finanziellen her?
Also meine Motivation, mich an ein Krankenhaus zu wagen wäre eher anderes:
Ich würde versuchen herauszufinden, ob sich andere Vampire von den Patienten ernähren. Daraus könnte sich Profit schlagen lassen, wenn derjenige nicht will, dass es öffentlich wird. Schließlich ist das kein gutes Aushängeschild, wenn man sich von wehrlosen ernähren muss.
Außerdem hätte man im Archiv auch Zugriff auf alte Krankenakten, was Aufschluss über das Leben junger Vampire geben kann, die vor dem Kuss schon in der Stadt gelebt haben. Wenn man beispielsweise herausfinden würde, dass sie in ihrer Kindheit von ihren Eltern misshandelt wurden, könnte sich das als Schlüssel erweisen, um manipulierend auf sie einzuwirken. Das Archiv könnte aber auch schlicht und einfach Auskunft über Wohnorte und Verhaltensweisen von Menschen geben, die für die momentane Situation von Nutzen sind.
Und wenn man Glück hat kann man auch über die Interna des Personals noch etwas herausfinden, wodurch man diese erpressen kann, wenn es mal soweit ist, einen Totenschein für jemanden auszustellen, der mal schnell von der Bildfläche verschwinden muss.
Über den Bürgermeister muss man wohl nicht mehr viel sagen. Wie eingangs schon erwähnt, zählt der zu den Klassikern und darüber lässt sich in den Quellenbänden schon genug nützliches Zeug herauslesen.
Wie schaut das eigentlich in den Dark Ages aus? Gibt es da auch Orte, die von größerem Nutzen sind, als andere?
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@Aphiel: Vitalfunktionen zu simulieren ist wohl weniger das Problem. Aber zur Untersuchung gehört meist auch eine Blutabnahme. Und vampirische Vitae unterscheidet sich fundamental von menschlichem Blut. Das könnte zu einem Problem werden.
Und bei Urin- und Stuhlprobe wäre auch einiges Geschick von Nöten, um diese aufzutreiben.
Die Sekretärin des Bürgermeisters war auch schon häufiger Ziel meiner kleinen fiesen Machenschaften. Nicht nur, dass sie meist viele Informationen zu bieten hat, sie ist auch weniger Auffällig als der Bürgermeister, sie kann manchmal durch geschickte Manipulation auch auf die Geschäfte Einfluss nehmen, indem die beispielsweise ein wichtiges Dokument "zufällig" etwas länger auf dem Aktenstapel lässt als eigentlich notwendig.