Bernhard Hennen - Der Wahrträumer
"Die Geschichte jener Walfängerin mit Namen Alessandra begann an einem Spätsommerabend im
vierhundertachtundfünfzigsten Jahr der Abwesenheit Gottes. Und sie begann mit einem Blutbad..."
Und so beginnt auch das Buch "Der Wahrträumer". Das erste Buch aus dem Gezeiten-Zyklus. Der Autor gehört zu den vier
Stars der DSA-Roman- und Abenteuerreihe. Sie haben sich zusammengetan, um ein gemeinsames Werk ganz abseits von DSA zu
schaffen. Karl-Heinz Witzko, Thomas Finn, Hadmar von Wieser und Bernhard Hennen haben sich somit viel vorgenommen. Zwölf
Romane über die Gezeitenwelt, jeder für sich alleine lesenswert, ergeben eine einzig große Geschichte. Doch in was für
einer Zeit spielt es? Nun, die Gezeitenwelt ist einen mittelalterliche Welt. Doch diese Welt wird von einem
vorbeifliegenden Kometen bedroht (zumindest im ersten Buch). Gerade dieser löst Naturkatastrophen aus, gegen die die
Bewohner kämpfen müssen, so wie gegen ihre eigenen Kämpfe. Doch scheint dieser Komet auch etwas magisches auszulösen.
Der Zyklus geht über 50Jahre. Die ersten vier Bücher beginnen an dem Zeitpunkt, wo der Komet am Himmel erscheint. Die Welt
beginnt sich zu verändern.
Im ersten Band der Gezeitenwelt-Chronik begegnet man vielen verschiedenen Charakteren, die alle eine Katastrophe zur
gleichen Zeit erleben, sie aber aufgrund der jeweiligen Glaubensvorstellungen komplett anders erleben und auch verarbeiten.
Erzählt wird die unmittelbare Zeit vor, während und die ersten Jahre nach dem großen Unglück.
So zum Beispiel die Geschichte von Alessandra, einer Harpunierin, die sich gegen ihr Schicksal auflehnt und somit
scheinbar die Katastrophe über die Welt bringt. Sie hat es sehr schwer gehabt, von dem Dorf eine Fast-Ausgestossene, die
ihre Eltern im Meer verloren hat. Durch Orlando, wird sie zur reichsten Frau des Dorfes.
"Die Geschichte jener Walfängerin mit Namen Alessandra begann an einem Spätsommerabend im vierhundertachtundfünfzigsten
Jahr der Abwesenheit Gottes. Und sie begann mit einem Blutbad..." ist gar nicht so weit hergeholt. Denn die Geschichte
beginnt mit der Erlegung dreier Wale, die an den Strand gespült worden sind. Doch ihr Glück währt nicht lange, denn sie
soll als Märtyrerin sterben und somit verdursten. Doch als man ihr ihre geliebte Harpune wegnehmen will, die ihr Leben ist,
wird sie zur Mörderin und nur die Flucht kann ihr helfen. Sie muss mit ansehen, wie ihr Dorf unter einer Flutwelle
zerstört wird. Zusammen mit Orlando und Tormo, einen jungen Mann, der keine Zunge mehr hat, begibt sie sich auf ein
gefährliches Abenteuer.
Doch wie Allesandra gibt es noch etliche andere Charaktere wie den Geistlichen Francisco (er sollte Alessandra in die
Stadt bringen, wird von ihr jedoch schwer verwundet. Er wird auf eine Art Prüfung gestellt. Die Prüfung an seinen Glauben,
welche er sich selbst auferlegt.), einen Feldherrn mit Namen Joacino de Gona und schließlich Seruun, einen Geistertänzer
vom Stamm der Sturmreiter.
Joacino, ein Söldnerführer. Dieser ist zu erst, aus meiner Sicht, zu sehr Söldner, was sich aber später noch wandelt. Denn
plötzlich sind Dinge wie Treue für ihn wichtiger. Er hat sein Leben von Anfang an im Griff, im Gegensatz zu Alessandra,
Tormo und Seerun.
Dann ist da noch Seerun, ein Mann aus dem Volk der Salhin Hült. Er wird unvermittelt zum Windwanderer der Geistertänzer
(so nennt sich sein Volk). Sein Lehrmeister ist gestorben, sein Vater verlacht ihn und er ist, nun ja, leicht mit seiner
neuen Aufgabe überfordert. Hinzu kommt, dass er sich in eine junge Frau verliebt hat, was ihn nur noch unsicherer macht.
Doch diese steht zu ihm.
Das Buch hat mich reichlich verwirrt. Es gab Momente, wo ich es am Liebsten sofort wieder weg legen wollte. Durch die
verschiedenen und vielen Kapitel hat Hennen versucht, die verschiedenen Charaktere so zeitgleich wie möglich spielen zu
lassen. Gerade das hat mir das Lesen etwas schwerer gemacht. Meine persönliche Empfehlung, wenn ihr es lesen wollt,
solltet ihr den Kopf frei dafür haben. Oftmals musste ich zurück blättern, um die Zusammenhänge zu verstehen, doch
andererseits hätte ich genauso gerne verschieden Kapitel übersprungen, um schnell weiter lesen zu können. Doch das wäre
mir wohl am Ende zum leichten Verhängnis geworden. Das Buch ist jedoch nichts für, nun, sagen wir mal, Zartbesaitete.
Denn manche Darstellungen hat er doch sehr archaisch drastisch Beschrieben. Auch ist Hennen sehr schön auf die Gefühle
der Charaktere eingegangen. Die Bilder in dem Buch und das Glossar lassen einen schneller in die Welt einfinden. Auch wenn
ich x-mal über das Buch geflucht und gewettert habe. Letzt endlich muss ich zugeben, dass es sehr gelungen ist und ich
habe es sehr gerne gelesen.
Leseprobe:
Das Geschenk des Meers
Das Kap der Türme, am 13. Tag des Hitzemondes, im 458. Jahr der Abwesenheit Gottes
Mit Beginn der Dämmerung zeigte sich der schneeweiße neue Stern am abendlichen Himmel. Alessandra streckte den Arm aus
und peilte über den Rand ihres Daumens. Kein Zweifel: Der Weiße Wanderer war wieder ein wenig gewachsen. Ihr Daumen
reichte nicht mehr aus, um das Gestirn mit dem Lichtschweif gänzlich zu verdecken.
Seit dieser Stern vor zehn Tagen zum ersten Mal am nächtlichen Firmament erschienen war, schwatzten die Alten gern über
den neuen Gast am Himmel, den sie den Weißen Wanderer oder das Eisauge nannten. Sie ergingen sich in allerlei düsteren
Orakelsprüchen über diesen Fremdling zwischen den Sternen.
Die Harpunierin lächelte spöttisch. Wie dumm, sich vor einer Erscheinung zu fürchten, die sich in so weiter Entfernung
befand, daß sie hinter einer ausgestreckten Hand verschwand! Die Alten neigten dazu, über alles Neue schlecht zu reden.
Wahrscheinlich lag es daran, daß sie keine Zähne mehr hatten. Wem das Fleisch von der Schwiegertochter vorgekaut werden
mußte, der hatte allen Grund, von einem neuen Tag eher neues Übel als etwas Gutes zu erwarten.
So ende ich niemals, dachte Alessandra grimmig. Es bestand auch keine allzu große Gefahr, als Walfängerin alt und
hinfällig zu werden. Lange bevor sie zur stumpfsinnig brabbelnden Greisin einschnurrte, hätte ein Norga sie zwischen den
mächtigen Kiefern zerfleischt.
Alessandra hatte ihr zwanzigstes Jahr noch nicht vollendet, war von hohem, geradem Wuchs und schon jetzt so stark, daß sie
ihre Wallanze weiter und treffsicherer schleudern konnte als die meisten anderen Harpuniere in Nantala.
Heute war ihr der Abwesende Gott wohl gesonnen. Bevor die Sonne wieder aufginge, wäre sie eine der reichsten Frauen im
Dorf, und den anderen würde es leid tun, sie nicht mit in ihre Boote genommen zu haben.
Seit dem Unglück ihrer Eltern vor sechs Jahren mochte niemand sie in seinem Jagdboot haben. Abergläubisches und
hartherziges Fischerpack!
Alessandra reckte trotzig das Kinn, eine Geste, die in den letzten Jahren charakteristisch für sie geworden war. Sie war
fest entschlossen, sich ihren Platz in der Welt zu erstreiten, gleichgültig, was die anderen von ihr dachten. Spott machte
ihr nichts mehr aus. Flachbrüstig, wie sie war, mit breiten Schultern und schmalen Hüften, wurde sie von den Burschen aus
dem Dorf gehässig das Mannweib genannt, und keiner von ihnen hatte ihr bisher begehrliche Blicke zugeworfen. Sie stellten
lieber den einfältigen Töchtern des Bootsbaumeisters Jacomo nach. Die hatten langes goldenes Haar, dralle Brüste, gaben
keine Widerworte und würden vor allem eine stattliche Mitgift mit in die Ehe bringen. Alessandras Haar hingegen war
schwarz und strähnig vom Salz. Außerdem war sie bettelarm, und als sei das noch nicht genug, munkelte man, ein Fluch
liege auf ihrer Sippe. Abgesehen von ihrem Onkel Pietro galt sie als die Letzte ihrer Familie. Alle anderen waren auf dem
Meer geblieben. Dies schienen keine guten Voraussetzungen, um in einem Fischerdorf beliebt zu sein.
Auch Alessandras Gesicht entsprach nicht den üblichen Schönheitsvorstellungen. Es fehlte ihm die vornehme Blässe jener
Mädchen, die kaum das Haus verließen. Sie war braungebrannt - abgesehen von der dünnen weißen Narbe, die ihre linke
Augenbraue teilte -, denn von Kindesbeinen an hatte sie sich stets in der Nähe des Wassers aufgehalten. Hohe Wangenknochen
und eine hohe Stirn machten ihr Gesicht lang und schmal. Ein Eindruck, der durch ihre dünnen, wenig ausgeprägten Lippen
noch unterstrichen wurde. Vielleicht hätte ihr Gesicht asketisch, ja sogar abweisend gewirkt, wären da nicht die sanften
graugrünen Augen gewesen, die an die Farbe des Meers an einem bewölkten Sommertag erinnerten. Allen Schicksalsschlägen zum
Trotz spiegelten sich darin noch immer die Neugier und die Unschuld einer kindlichen Seele.
"Alessandra!" Orlandos Stimme klang schrill wie Möwengeschrei. "Komm rasch! Von hier oben kannst du sie sehen!"
Der alte Klippenwächter war den breiten, halb unter Geröll und Flugsand verschwundenen Weg ein ganzes Stück vorausgeeilt
und hatte bereits den Kamm der schroffen Felswand erreicht, die sich hoch über das Kap der Türme erhob. Fast zwei
Wegstunden vom Fischerdorf Nantala entfernt lag dieser verlassene Ort, den nur die Möwen und Orlando besuchten.
"Sieh sie dir an! Sind sie nicht prächtig? Wir sind reich, Alessandra!" Der Alte deutete auf die drei riesigen
schwarzweißen Körper, die hilflos tief drunten am steinigen Strand lagen. "Norgawale, nicht wahr?"
Die Walfängerin nickte stumm. Es war unmöglich, die großen schwarzweißen Raubwale mit irgendeinem anderen Meerestier zu
verwechseln. Sie musterte den Strand, suchte mit zusammengekniffenen Augen auf dem fleckigen Kies nach jener dünnen Linie
aus zersplitterten Muscheln und vertrocknetem Tang, die den höchsten Stand des Wassers markierte. "Wie lange liegen sie
schon hier?"
"Sie sind gestern mitten in der Nacht mit der Flut gekommen. Sie haben gequietscht wie Schweine am Spieß. Davon bin ich
wach geworden. Ich hab sie von den Klippen aus beobachtet. Die Norgas haben sich den Strand hinaufgeschoben, als würden
sie vor etwas flüchten." Mit seiner breiten Zunge strich sich Orlando kurz über die rissigen Lippen. "Draußen auf See war
aber nichts zu sehen."
Alessandra betrachtete das dunkle Meer. Ein Stück voraus zeichneten sich die Türme in der Gischt ab, denen das Kap seinen
Namen verdankte: Kleine, fast kubisch geformte Riffe erstreckten sich in weitem Bogen vor der engen Bucht, die von
himmelhohen Klippen aus graublauem Fels gesäumt wurde.
"Ich sehe den Walen oft zu, wenn sie weit draußen vorbeiziehen", sagte Orlando. "Aber nie ist einer auch nur in die Nähe
der Türme gekommen. Was mag sie erschreckt haben?"
"Nichts", entgegnete Alessandra entschieden. "Dort draußen in der See gibt es nichts, was ein Norga fürchten müßte. Sie z
erreißen sogar die großen Kraken, die manchmal aus den Abgründen der See heraufsteigen."
"Nein, nein, da draußen geschieht etwas!" beharrte der Alte. "Warum sonst sollten sie ins flache Wasser gekommen sein?
Kein Wal schwämme ohne Grund hierher!"
"Vielleicht sind sie ja verrückt geworden", erwiderte Alessandra, mehr, um etwas zu sagen, als weil sie wirklich davon
überzeugt war.
Schrilles Gelächter ertönte vom Himmel, fast als wäre der Abwesende Gott plötzlich zurückgekehrt, um sie für diesen
widersinnigen Gedanken zu verspotten. Hoch über ihnen schwebte eine Rotkopfmöwe. Mit weit ausgebreiteten, leicht
zitternden Schwingen schien sie in der Luft zu verharren und balancierte auf dem Wind, der stetig vom Meer her wehte.
Erneut stieß der große Vogel einen Schrei wie Hohngelächter aus, dann winkelte er die schneeweißen Flügel an und segelte
in weitem Bogen zum Strand herab.
"Wo einer dieser verdammten Rotköpfe auftaucht, sind es bald noch mehr!" fluchte Orlando. "Komm, Alessandra, erledigen wir
unser Geschäft. Die Wale sind ein Geschenk Gottes an uns. So einfach ist die Erklärung, warum es sie an den Strand
verschlagen hat!"
Voll widerstreitender Gefühle folgte die Harpunierin dem Alten, vorbei an seiner windschiefen Hütte, die im Schatten
eines abgestorbenen Baums dicht hinter den Kamm des Steilhangs kauerte. Norgas hatten ihr einst die Eltern genommen und
das beste Fangboot des Dorfes zerstört. Die Überlebenden hatten ihrem Vater damals die Schuld an dem Unglück gegeben. Er
war der Steuermann gewesen. Angeblich hatte er den Strom feiner Luftblasen übersehen, der einen auftauchenden Wal
ankündigt, kurz bevor er durch die Wasseroberfläche stößt.
Alessandras Finger schlossen sich fester um den hölzernen Schaft ihrer Harpune. Die Eltern würde sie nie mehr
zurückgewinnen, wohl aber das Ansehen und den Reichtum, den ihre Familie einst besessen hatte. Heute gab ihr das Meer
zumindest einen Teil dessen wieder, was es ihr einst genommen hatte. Und wer mochte es wissen - vielleicht war sogar jener
Wal, der vor sechs Jahren das Boot ihrer Eltern zerstört hatte, unter den gestrandeten Jägern?
Einen Herzschlag lang blickte sie zu dem Eisauge hinauf, das seine helle Spur in den Himmel schnitt. Es hatte ihr Glück
gebracht! Dann beeilte sie sich, Orlando einzuholen.
Von der Klippe aus führte ein aus dem Fels geschlagener breiter Weg in weiten Kehren den steilen Abhang hinab. Das
Weggefälle war so gering, daß hier selbst Ochsenkarren fahren konnten. Niemand im Dorf wußte noch, wer solchen Aufwand
getrieben hatte, um zum schmalen Kiesstreifen einer einsamen Bucht zu gelangen. Etliche Dörfer, die landeinwärts in den
Bergen lagen, waren nicht so leicht zu erreichen wie dieser menschenleere Strand, der allein Orlando gehörte.
Der Alte befand sich schon zwei Wegkehren tiefer als sie, als er innehielt, um sich mit einem kurzen Blick zu überzeugen,
daß sie ihm auch wirklich folgte. Es schien, als verliehen ihm die sterbenden Wale dort unten noch einmal die Kräfte
seiner Jugend. Er war so aufgeregt wie ein Junge, der in den Klippen verborgen ein Nest der seltenen Kronenadler
aufgespürt hat, deren Federn man nachsagt, sie seien mächtige Glücksbringer und könnten sogar den Bösen Blick bannen.
Orlando war schon sehr alt. Solange sich Alessandra erinnern konnte, hatte er hier oben auf der Klippe gelebt, und doch
nannten die meisten im Dorf ihn abschätzig den Fremden. Er hatte ein spitzes Gesicht, gerahmt von einem tabakfleckigen
Stoppelbart und einem dichten schlohweißen Haarschopf. Seine großen dunklen Augen wirkten gehetzt, und sein Blick
vermochte selten länger als einen Herzschlag lang an einem Ort zu verweilen. Das Alter hatte Orlando gebeugt, und sein
Rücken war krumm wie eine Sichelklinge, so daß er der Harpunierin kaum bis zur Brust reichte. Doch im Gegensatz zu den
übrigen Alten, die Alessandra kannte, benutzte er keinen Krückstock.
Jahrein, jahraus trug er ein blassblaues Hemd, an dem die Hälfte der Knöpfe fehlte und aus dem üppiges Brusthaar
hervorquoll; dazu eine wadenlange Hose, die schon so oft gewaschen und geflickt worden war, daß man ihre ursprüngliche
Farbe unmöglich erraten konnte. Schuhe verachtete Orlando ebenso wie eine Kopfbedeckung, und Alessandra konnte sich
erinnern, ihn selbst im kalten Winterregen barfuß gesehen zu haben.
Das auffälligste Merkmal des Alten war jedoch jene Axt, die stets von dem geteerten Tauende herabhing, das er als Gürtel
benutzte. Wohin immer er ging, nahm er sie mit, und Orte, die man mit einer Waffe nicht betreten durfte - so wie den Hain
der Stehenden Steine oder die große Versammlungshalle im Dorf -, mied er. Es handelte sich um eine kleine, einhändig zu
führende Holzfälleraxt, deren Blatt er schon so oft nachgeschliffen hatte, daß es unnatürlich kurz wirkte. Der
unterarmlange Griff war mit Lederstreifen umwickelt, die der Schweiß des Alten über Jahre hinweg dunkel gefärbt hatte.
Die Aufregung schien seinen Schritten Flügel zu verleihen. Erst an der letzten Wegkehre vor dem Strand holte Alessandra
ihn wieder ein.
"Warum hast du ausgerechnet mich gerufen, um die Norgas zu töten? Ich bin die jüngste und am wenigsten erfahrene
Harpunierin im Dorf."
Orlando hielt inne und drehte sich zu ihr um. "Du warst die erste, der ich über den Weg lief. Und deine Beine sind jung...
Ich wollte keine Zeit verlieren. Das Meer hat mir die Norgas geschenkt. Vielleicht nimmt es sie uns auch wieder..." Seine
dunklen Augen hatten einen harten Ausdruck angenommen, während er sprach. Es war ihm ernst!
"Du kennst die Gesetze der Küstenfahrer?" fragte Alessandra. "Wenn ich die Norgas töte, habe ich Anspruch auf die
Beinaugen und den dritten Teil von allem, was die Wale dir einbringen. Warum hast du sie nicht selbst erschlagen,
wenn du solche Sorge hast, sie könnten zurück ins Meer entkommen? Dann hättest du nur mit den Flensern, die die Wale
zerlegen, und den Ölsiedern teilen müssen. Das hätte dich lediglich den zehnten Teil der Beute gekostet."
Rezension erstellt von Cassio
zuerst erschienen bei Roter Dorn