Autor: Paulo Coehlo
Titel: Der Alchimist
Verlag: Diogenes Verlag, Zürich
Seitenanzahl: 176
Erscheinungsdatum: 2003
ISBN: 3257061269
Bestellen bei: AmazonDer Jüngling Santiago, ein andalusischer Schäfer, führt ein geregeltes Leben bis er schließlich in einem wiederkehrenden Traum von einem Schatz, der bei den Pyramiden liegt, träumt.
Ein alter Mann, der sich selbst als den König von Salem bezeichnet ermutigt ihn seinem Traum zu folgen und auf die Zeichen zu achten.
Darauf entschließt sich Santiago, alles zurückzulassen und in das ferne Land aufzubrechen. Aber dort erfährt er sofort die Härte des Lebens am eigenen Leib, als er von einem hinterlistigen Betrüger seines ganzen Geldes beraubt wird. Gezwungenermaßen muss er anfangen für einen Kristallwarenhändler zu arbeiten. Dort schlägt er sich gut und verdient das nötige Geld, um nun endlich die Wüste mit einer Karawane zu durchqueren und den vermeintlichen Schatz zu finden. Doch kriegerische Berber säumen ihren Weg.
Glücklicherweise kann die Karawane allerdings noch rechtzeitig einen neutralen Ort, die Oase El-Fayum, erreichen. Dort trifft Santiago auch auf seine große Liebe: Fatima… und einen Mann, der als weiser Alchimist bekannt ist. Mit ihm macht er sich auf, das letzte Stück seines Weges zu beschreiten.
Ob der Jüngling letztendlich seinen erhofften Schatz finden kann, obwohl sie von Kriegern auf ihrem Weg aufgehalten werden und das Erreichen des Ziels auf Messers Schneide steht, möchte ich hier lieber offen lassen. Wie man sieht ist die oberflächliche Handlung dieses Buches schnell erzählt und - wie ich vermute, absichtlich - sehr einfach gehalten. Denn die Handlung ist nur der Rahmen, welcher eher von nebensächlicher Bedeutung ist und nur zur Vermittlung etwas Anderen, ungleich Wichtigerem, dient:
Dieses Buch soll nicht - oder nicht nur - das durchaus nicht unspektakuläre und uninteressante Abenteuer des Jünglings Santiago schildern. Paulo Coehlo möchte vordergründig eine Fülle von - teils wohl orientalischen - Lebensweisheiten an den Mann bringen, die nicht bloß aneinandergereiht auf dem silbernen Präsentierteller zum Besten gegeben werden - nein! - Coehlo bindet sie liebevoll in das Geschehen ein, andere Charaktere werden zum Sprachrohr (Beispielsweise der alte Mann o der der Alchimist) oder aber er gewährt uns, den Lesern, Einblick in die philosophischen Gedankengänge des Jünglings, um Altbekanntes, wie beispielsweise das Motto "Lebe deinen Traum" (eines der Hauptthemen des Buchs), wieder aufzufrischen oder uns auf Neues zu vermitteln, zum Beispiel die so genannte "Weltenseele" - was das ist, das finde man besten selbst heraus...
Das Buch ist, wie ja bereits oben angedeutet, nicht sehr anspruchsvoll, zumindest soweit es Handlung und den Leseanspruch betrifft. Allerdings vermute ich dass jüngeres Publikum (unter 14 Jahren) so seine Probleme haben könnte die philosophischen Botschaften und Lebensweisheiten zu begreifen. Ich würde das Buch Kindern und Erwachsenen über 14 Jahren wärmstens empfehlen, möchte mich allerdings auch nicht zu sehr festlegen.
Ich persönlich habe dieses Buch mit sehr viel Freude und Neugierde gelesen. Es ist voller Lebensfreude und Wärme, regt zum Nachdenken an und macht Mut den eigenen Lebenstraum anzupacken und vielleicht Wirklichkeit werden zu lassen…
"Von Voltaires Candide hat Santiago die Gutgläubigkeit,
von Saint-Exupérys kleinem Prinzen die Fähigkeit mit dem Herzen zu begreifen…
Der Alchimist ist eine Reise zur Weltenseele …
Ein glückbringender Wegweiser."(Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Rezension erstellt von Phönix