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Rollenspiele => Engel - AD MAIOREM DEI GLORIAM => Thema gestartet von: Engel am März 01, 2009, 16:01:38



Titel: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Engel am März 01, 2009, 16:01:38
Der Bug der Gladius Dei pflügte durch die Wellen der Baltischen See. Der Takt, mit welchem die Ruder der gabrielitischen Templergaleere in die dunklen Fluten tauchten, war so gleichmäßig, dass es einem Sarieliten das Herz hätte höher schlagen lassen. Der allgegenwärtige Regen war zur Abenddämmerung hin zu einem feinen Nieseln geworden, was die erste nennenswerte Abwechslung auf der Fahrt war, seitdem die Galeere vor drei Tagen in Urbs Lipsia in See gestochen war. Der Beginn der Reise lag jedoch schon zehn Tage zurück.

Nürnberg. Dort, im Himmel der Gabrieliten, sollte sich die Schar, welche sich gerade erst zusammengefunden hatte, mit dem Inquisitor Paragon treffen. Der Auftrag war ein einfacher: "Eskortiert Inqusitor Paragon nach Trondheim." Als Unterstützung wurden auch zwei Dutzend Templer für diese Aufgabe abkommandiert. Der Weg durch Gabrielsland verlief ereignislos und Urbs Lipsia war bald erreicht. Der Aufenthalt in der Hafenstadt beschränkte sich für die Engel nur auf das Gelände des Klosters der Gabrieliten, welches der Inquisitor nach dem Erreichen der Stadt erst wieder verließ, als die Gladius Dei zum Ablegen bereit war.

Auch während der Überfahrt nach Skandinavien verließ Paragon seine Kabine nur äußerst selten, und dann auch nur, um mit dem Kapitän zu sprechen. Seinem Wunsch, nicht gestört werden zu wollen, hatte er sowohl den Templern als auch den Engeln gegenüber deutlichem Ausdruck verliehen, was auch alle respektierten.

Die zwei Dutzend Templer blieben unter sich und gaben sich weder mit der Mannschaft noch mit den Engeln ab, wenn es nicht unbedingt notwendig war. Somit blieb auch die Schar weitestgehend unter sich.

Es war ein Auftrag, der sich bislang als unspektakulärer herausstellte, als er ursprünglich geklungen hatte. Trondheim – der Ort an dem einst der Himmel der Ragueliten stand, bis er am 1. Februarii 2642 von der Traumsaat überrannt wurde und im Fegefeuer verging.

Was hoffte der Inquisitor Paragon nach 12 Jahren noch dort vorzufinden? Diesem und auch anderen Gedanken hingen die Engel der Schar nach.

•          •          •

Noch jung sind die Erinnerungen an die Nacht im Weihesaal des Petrusdoms. Mit ausgebreiteten Flügeln knieten die fünf Engel – neben vielen anderen Engelsscharen – betend im Kreis auf dem kalten und harten Marmorboden, ohne sich auch nur das kleinste bisschen zu regen und nicht einmal die sich dabei gegenseitig berührenden Flügelspitzen verursachten ein Geräusch.

Mit dem Sonnenaufgang am Tag des Frühjahrs-Äquinoktiums 2654 wurden die Tore des Saales geöffnet und die Scharen auf den Petersplatz geführt, wo sie durch das Oberhaupt der Angelitischen Kirche, den Pontifex Maximus Petrus Secundus persönlich, zu einer neuen Schar geweiht wurden.

Nacheinander rief der Pontifex ihre Namen auf: Tamiel – Farimiel – Aleriel – Basebael – Llobel. Einzeln trat ein jeder der Engel vor, um von ihm sein erstes Votivband in Empfang zu nehmen und mit einer jahrhundertealten Segensformel gesegnet zu werden.

Kurz darauf stieg, unter dem Jubel der Menge, die gesegnete Schar in geschlossener Formation mit den anderen Scharen in den Himmel über der Ewigen Stadt auf …

•          •          •

Das war vor drei Wochen, und schon am darauffolgenden Tag verließ die gerade geweihte Schar Roma Æterna gen Nürnberg, um nun in der Kabine einer Templergaleere sitzend einen Inquisitor der Gabrieliten zu beschützen.

Der Anführer der Schar hieß Tamiel. Der Michaelit war hochgewachsen und schlank. Seine muskulöse Gestalt verriet dem Kenner, dass er durchaus im Stande war, mit der Hasta umzugehen, die er, neben einem Kurzschwert, mit sich führte. Obwohl die zweischneidige Schwertlanze eher nur von Templern geführt wurde, schienen sich die Soldaten des Eskort-Auftrages sogar geehrt zu fühlen, als sie diese Waffe in den Händen des Miachaeliten entdeckten. Das reine Weiß seiner Schwingen kam durch das goldfarbene Ordensgewand noch mehr zur Geltung. Sein dunkelblondes Haar war in der Art der Michaeliten geschnitten – vom Wirbel nach allen Seiten glatt herunterfallend und rund um den Kopf gerade in Höhe der Ohren abgeschnitten, die Haare im Nacken ausrasiert. Seine ozeanblauen Augen im schmalwangigen und sommersprossigen Gesicht unterstrichen sein sicheres und festes Auftreten als Anführer der Schar. Seine Schulterplatte war mit dem stilisierten Bild eines brennenden Dornenbuschs verziert.

Gleichgroß war der Gabrielit Farimiel, womit dann aber auch schon die Ähnlichkeiten mit Tamiel endeten. Der breitschultrige und muskulöse Streiter des Herrn hatte dunkelbraune Flügel, vor denen das Haar in der Art seines Ordens von einem breiten schwarzen Stirnband nach oben gebunden wurde. Im Unterschied zu den meisten seiner Ordensgeschwister hatte Farimiel jedoch darauf verzichtet, sich seine weißen Haare mit Henna rot zu färben. Sein Gesicht machte einen ausgemergelten Eindruck und die blaugrauen Augen verliehen seinen Zügen etwas Boshaftes, was von Farimiel jedoch keineswegs beabsichtigt war. In der Schar trat er stets sehr diszipliniert auf und befolgte die Anweisungen seines Befehlshabers genau. Er trug das charakteristische schwarze Gewand und die wuchtige Schulterplatte der Gabrieliten, wobei letztere mit einem schwarz-rot gestreiften Rand verziert war. Seine Bewaffnung bestand aus dem typischen Flammenschwert der Todesengel und einer zweiten Klinge, die ein langes Messer – wenn auch mit einer etwas merkwürdigen Form – sein könnte.

Aleriel, die Bewahrerin des Wissens der Schar, war von eher hagerer Gestalt. Ihre Haut war eine Spur dunkler als die anderer Mitteleuropäer und ihr herzförmiges Gesicht wurde von den dunkelbraunen, langen Haaren umrahmt, dass sie - wie es bei den Ramieliten üblich war - offen trug. Die längeren Strähnen wellten sich leicht, die kürzeren neigten schon zur Lockenbildung, was ihr ein liebreizendes Aussehen verlieh. Dieses wurde noch durch die vollen Lippen unterstrichen. Ihre lebhaften graugrünen Augen, deren grün deutlicher zu Tage trat als das grau, spiegelten ihr Naturell wider. Ihre Schargeschwister hatten sie in den letzten Wochen als aufgeschlossen und gesellig kennengelernt. In regelmässigen Abständen zog sie sich jedoch auch zurück, um zu meditieren oder auf ihrer Flöte wundervolle Melodien erklingen zu lassen. Die blaugewandete Ramielitin führte das Schartagebuch mit sich, in welches sie immer wieder Einträge machte und war mit einer Schulterplatte und einem Dolch ausgerüstet.

Als Vertreterin der Heilenden Hände Gottes gehörte Basebael der Schar an. Die Raphaelitin war in nahezu jeder Hinsicht das, was man als als Paradebeispiel eines Engels bezeichnen würde. Ihre klaren und fein geschnittenen Gesichtszüge ließen sie androgyn erscheinen. Auch der schlanke und hohe Wuchs dieses Engel ließ eine Schätzung bezüglich Ihres Alters nicht zu, obwohl sie ihren Ordenshimmel zur gleichen Zeit wie ihre Schargeschwister betreten hatte. Die hellgrauen Schwingen ergänzten sich farblich mit dem ordenstypisch zu einem Knoten gebundenen silbrigblonden Haar. Der Blickfang in diesem überirdisch schönen Gesicht waren jedoch ihre Augen von einem sehr hellen klaren Grün. Obwohl ihr Blick Wissbegier und Empathie ausstrahlte war da noch etwas anderes, was jedoch nicht wirklich zu benennen war. Als Waffe trug die weißgewandete Gestalt lediglich einen Dolch an ihrer Seite.

Der fünfte Engel der Schar war Llobel. Die Hautfarbe des Urieliten war etwas dunkler als die seiner Schargeschwister; sie hatte einen olivfarbenen Farbton. Die Federn seiner Schwingen waren grau mit bräunlicher Zeichnung. Seine dunkelgrünen Augen schauten immer ernst und noch keiner seiner Schargeschwister hatte ihn in der gemeinsamen Zeit auch nur lächeln sehen. Das schwarze Haupthaar war in der Art seines Ordens mit einem grünen Band streng nach hinten zu einem langen Zopf zusammengebunden, welcher ihm bis auf den Rücken reichte. Sein schmales Gesicht wirkte nicht zuletzt auf Grund des Signums äußerst martialisch. Wie es für seinen Orden markant war, trug Llobel einen Kompositlangbogen und einen Köcher der hauptsächlich mit Jagdpfeilen bestückt war. Aber auch der Umgang mit Nahkampfwaffen schien dem Bewahrer der Wege nicht fremd zu sein, wie man an dem langen Messer an seiner Seite sehen konnte.

•          •          •

Da saßen nun die fünf Boten des Herrn, wartend in ihrer Kabine der Templergaleere, und ersehnten die Ankunft an den Ufern Skandinaviens…


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Alukard am März 01, 2009, 18:38:49
Tamiel war in Gedanken versunken. Er ging in seinem Kopf Taktiken für einen möglichen Kampf durch. Er betrachtete sich seine Schar. Er kannte sie noch nicht. Er nahm jeden ins Auge. Einige Zeit blieb sein Blick auf ihnen liegen. Die vergangenen Tage hatten ihn stolz gemacht. Er wirkte selbstsicher, dennoch war da noch etwas anderes, das sich nicht definieren ließ. Er drehte seine Hasta in der Hand. Mit naiven Blick betrachtete er sein Spiegelbild. Er fuhr sich mit der Hand durch seine Haare. Es war alles perfekt. Ein leichtes Lächeln tauchte auf, was sofort wieder verschwand. Er sah in die Runde. Sie waren alleine. Nun wollte er genau wissen, was sie alle konnten.

"Brüder und Schwestern, ich möchte von euch wissen, welche Stärken und Schwächen ihr im Kampf habt. Er zählt mir zudem einiges zu eurer Person."

In dem Gesicht lag Neugierde, doch da war auch noch etwas ernstes in seinen Augen zu sehen. Die Stille sollte gebrochen werden. Er wollte seinen Unmut und seine Anspannung verstecken.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Malek am März 01, 2009, 19:29:38
Farimiel schaute auf das weite Meer hinaus und kratzte sich an seinem Kinn. Dieser Auftrag war alles andere als spannend, aber ihm willkommen da er es auch ruhig mochte. Er betrachtete kurz die Sichel an seiner Seite. Er hatte sie voller Überzeugung angenommen. Wie die anderen eigentlich so waren? Der Michaelit war natürlich total von sich eingenommen und betrachtete sogar sein Spiegelbild in seiner Waffe. Eingebildeter Fatzke, schoss es ihm durch den Kopf. Bei dem Rest musste man sehen woran man war. Er rückte nochmal seine Schulterplatte zurecht und kratze sich an seinem Kopf wo seine schneeweißen Haare waren.

Auf die Frage ihres Anführers hin drehte er sich zu diesem mit vor sich gekreuzten Armen um.

"Ich habe keine besonderen Stärken oder Schwächen im Kampf, aber ich denke mal trotzdem das meine Fähigkeiten für sich sprechen werden."


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Vomo am März 02, 2009, 13:32:09
Llobel nickte zustimmend. Auch wenn das Äussere des Gabrieliten sehr abschreckend wirkte, schien er nicht gerade ein typischer Vertreter seines Ordens zu sein. Wohl gesprochen, Farimiel, dachte sich der Urielit. Von einem Gabrieliten hätte ich eine angeberische Antwort erwartet, aber du scheinst anders zu sein. Die Zeit wird zeigen, was du bist.

Der Urielit war über den Eskort-Auftrag nicht glücklich, was man ihm jedoch nicht anmerkte. Auch wenn es ihm persönlich die meiste Befriedigung verschaffte direkt mit seinem Bogen gegen die Kreaturen des Herrn der Fliegen vorzugehen, so war es ihm dennoch klar, dass sich dieses Werk auf vielfältige Weise verrichten ließ. Es gab sicherlich einen guten Grund, warum der Inquisitor der Gabrieliten nach Trondheim wollte und eine Schar ihn begleiten musste, jedoch wäre mehr nach dem Geschmack des Urieliten gewesen, sich ihm Kampf zu beweisen.

Da er als Urielit sich auch eher zu den 'wahren' kämpfenden Orden zählte - in Llobels Gedankenwelt zählten dazu nur die Geschwister seines Ordens, die Gabrieliten und mit Abstrichen auch die Michaeliten - sah er die Reihe an sich, zu antworten. "Wir können gerne Worte darüber verlieren, was wer wie gut kann, aber letztendlich wird sich das wahre Vermögen eines jeden einzelnen im Kampf erweisen." Und das meinte der Urielit, wie er es sagte. Selbst praktische Übungen liessen keinen Schluss dahingehend zu, wie sich ein Engel in der realen Gefahr verhalten würde. Antrainierte Manöver und Reflexe sind das eine, aber wer von den vier hat sich schon mal der Traumsaat gegenüber gesehen und die Nerven behalten? Bewusst stellte Llobel diese Frage nicht laut.

Gespannt wartete Llobel darauf wie Tamiel auf seine Worte reagieren würde. Es war keinesfalls die Antwort, die sich der Michaelit erhofft haben dürfte, aber es lag in der Natur des Urieliten zu prüfen, aus welchem Holz sein Scharführer war.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Heimdall am März 04, 2009, 18:37:17
Das Rauschen der See hatte eine beruhigende Wirkung auf Basebael. Sie schloss die Augen und lauschte um ihre Aufregung zu verbergen...
In den letzten Stunden war Basebael in ständiger Unruhe von einem Ende des Schiffes zum Anderen geflattert, bis sie der Kapitän mit einem warnendem Blick bedachte, woraufhin sie sich zu ihren Schargeschwistern gesellte und versuchte, obwohl es ihr am ganzen Körper kribbelte, still zu sitzen. Dieses Schiff ist viel zu klein für einen Engel. Wie schaffen es die Anderen nur so ruhig zu bleiben? maulte sie in Gedanken.
Schüchtern und mit einem verstohlenen Lächeln blickte sie in die ernsten Gesichter ihrer Geschwister. Als ihr Scharführer das Wort an sie alle richtete und Llobel und Farimiel antworteten, rollte sie mit den Augen: Kampf! Natürlich. Woran denken ein Michaelit, ein Gabrielit und ein Urielit wenn sie friedlich zusammensitzen zuerst? Kampf. Doch biss sie sich leicht auf die Zunge um sich eine aufmüpfige Bemerkung in Richtung ihres Scharführers zu vermeiden.
Doch war es wohl das, dachte sie, weswegen sie letzlich auf Erden gesandt wurden; der Kampf gegen die Traumsaat, gegen Ketzer, gegen alle die sich dem Wort des Herrn entgegenstellen. Und jeder von ihnen erfüllte diese Aufgabe nach den Gaben die ihnen der Herr gegeben hatte. Und dies war gut so, dass wusste Basebael; auch wenn es ihr von Zeit zu Zeit schwer fiel die zerstörerischen Wege des Allmächtigen zu verstehen.
Gefasst durch die vorangegangenen Gedanken antwortete sie selbstbewusst: "Ich kämpfe nicht."


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Silent am März 05, 2009, 08:41:13
Aleriel blickte auf, als Tamiel das Wort erhob. Gedankenversunken hatte sie auf das Meer geblickt und war ihren Gedanken nachgegangen. Bei der Frage ihres Scharführers huschte ein Lächeln über ihre Lippen.

"Ein großer Kämpfer bin ich nicht, meine Position ist eher in der zweiten Reihe wo ich einen besseren Überblick über das Geschehen habe und so dort aushelfen kann wo Not am Engel ist."

Sie schmunzelte als die Worte ihre Lippen verlassen hatten. Mal sehen was Tamiel noch so alles wissen will.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Alukard am März 05, 2009, 17:10:09
Das junge Gesicht...mit den roten Wangen zeigte ein kundliches Lächeln. Er nickte seinen Schargeschwistern zu. Als er zu einer Antwort anseste, blies der kleine Junge Luft aus seinem Mund. Er wirkte ernst, doch dieser Ernst war noch von etwas anderem erfüllt. Es war ein Erwatungsvolles Lächeln.

"Ihr habt für euch gesprochen Brüder und Schwestern. Ihr alle habt meine Frage beantwortet. Ihr habt aber was überhört. Ich habe noch was anderes Gesagt. Ich möchte gerne noch etwas über eure person erfahren. Die Stimmung wirkt auf mich richtig blöd. Wir müssen uns doch ein bisschen besser kennen lernen. Eure Gedanken müsst ihr mal von dem Gedanken an den Kampf befreien!

Ihr habt alle sehr gut für euch gesproche. Nun rückt doch endlich mal mit mehr von eurer Person raus."

Das Lächeln blieb und Tamiel ging nun in die Mitte des Raumes. Er raffte seine Flügel zusammen und sah nun Erwartungsvoll wie ein kleines Kind in die Runde, dass von seinen Weggefährten mehr wissen wollte. Er wirkte sehr neugierig. Er lehnte sich locker an seine Hasta, die ihn stützte.

Mal sehen was die anderen so sagten. Ohne ein Wissen über die Persönlichkeit der andreren, kann ich ja ncihts machen. Strategie dahin. Immer mit jedem Schritt alles bedenken. Für die Schar habe ich schon meine. Boah...ist hier ne miese Luft drinne.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Engel am März 05, 2009, 17:26:04
Die Neugier des Michaeliten musste warten. Kaum hatte er seine Aufforderung an die anderen Engel ausgesprochen, Klopfte es heftig an der Tür. Ohne auf darauf zu warten von den Engeln hereingebeten zu werden, öfnete ein Templer die Tür der Kabine und betrat den Raum. Kurz senkte er demütig den Kopf, bevor er das Wort an Tamiel richtete.

"Prälat Paragon verlangt unverzüglich nach euch, Tamiel!" Dann trat der Templer aus dem Türrahmen um dem Michaeliten den Weg freizugeben.

Der Blick durch die geöffnete Kabinentür zeigte den Engeln, dass auch auf dem Deck der Galeere Unruhe herrschte. Die Templer standen in kleinen Gruppen beisammen und einigen flüsterten einander etwas zu. Andere schauten nur in Richtung der Kabinentür des Inquisitors. Gefahr schien jedenfalls keine zu drohen, zumal der Takt der Ruder sich nicht verändert hatte und die Templer selbst auch nicht zu den Waffen gegriffen hatten.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Alukard am März 05, 2009, 17:35:19
Tamiel nickte dem Templer zu und raffte seine Flügel. Seine Waffe hob er hoch.

"Ich komme sofort."

Er drehte sich noch mal zu den anderen um und meinte mit ernster Stimme in die Runde.

"Geht nach Draußen und erkundet die Umgebung. Spielt ein bisschen mit dem Wind, bis ich wieder da bin."

Nachdem er dies gesagt hatte, folgte er dem Templer auf dem Fuß. Was will der nur von mir. Er war keineswegs unsicher.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Malek am März 05, 2009, 17:40:32
Farimiel trat nach draußen wie es der Michaelit wollte. Anscheinend wurde es doch noch spannend, vielleicht war das auch nur falscher Alarm, wer wusste das schon? Als er Draußen war streckte er die Flügel und sah sich um. Er hatte noch nicht soviel von den Menschen mitgekriegt wie er es gerne hätte, hier auf der Erde, aber das konnte man noch nachholen.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Vomo am März 05, 2009, 18:19:40
Das ließ sich der Urielit kein zweites Mal sagen. Kaum war Tamiel aus der Tür entschwand er durch die selbige und schwang sich direkt in den nächtlichen Himmel hinauf. Die Galeere der Templer wurde unter dem Engel immer kleiner.

Llobel liebte es den Wind unter seinen Schwingen zu spüren. Schon damals, als er in Mont Salvage in den Augen seines irdischen Körpers das Licht der Welt erblickte und zum ersten Mal die Flügel spreizte zog es ihn in Lüfte. Die Übungen, die ihm im Umgang mit diesem Körper schulen sollten, sog er in sich auf wie Muttermilch. Und als der Tag kam, an dem er mit dem Initiationsritual der Urieliten konfrontoert wurde, war er einer der wenigen Engel die dieses überstanden haben, ohne auch nur einen Meter gefallen zu sein ...

Das Lichter der Galeere erleuchteten nur einen kleinen Radius um das Schiff herum. Llobel flog hoch genug, um diesem Halo zu entkommen. Dank seiner scharfen Augen konnte er dennoch hervorragend erkennen, was auf dem Deck der Gladius Dei vor sich ging. Auf der Stelle schwebend schaute sich Llobel einmal um im Rund. Im Osten sah er die Lichter Gotlands und im Süden und Westen erstrekten sich die nachtschwarzen Fluten der Baltischen See. Im Norden zeigten ihm vereinzelte Lichtpunkte am Horizont, das die skandinavische Küste nicht mehr allzuweit entfernt war. Vier Stunden, schätzte der Urielit die Entfernung für sich selbst, sechs, wenn die ganze Schar mitkommt. Und wenn wir weiterhin auf diesem Schiff ausharren - einen ganzen Tag.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Heimdall am März 05, 2009, 18:25:25
Basebael folgte der Anweisung ihres Scharführers nur zu gerne.

Endlich wieder raus!

Draußen streckte Basebael ihre Flügel zu voller Breite und tat ein paar Schläge nach oben um sich dann vom Fahrtwind tragen zu lassen. Obwohl es ein wenig kalt war genoss sie die frische Luft in vollen Zügen. Sie blickte sich auf Deck um und guckte Tamiel hinterher, der dem Templer zu den Gemächern des Paragon folgte. Sie überlegte erst Llobel zu einem Wettrennen herauszufordern, doch gegen den Urieliten würde sie nur verlieren und von vorneherein zu wissen dass man verliert, nimmt der ganzen Angelegenheit die Spannung. Doch als sie Farimiel sah schoss ihr ein anderer Gedanke durch den Kopf. Leise kicherte sie in sich hinein und bewegte sich unauffällig hinter ihn, um ihm das Stirnband vom Kopf zu stibitzen...

Ob der wohl Spass versteht? Hihihi...


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Silent am März 05, 2009, 18:47:44
Auch Aleriel kam der Bitte ihres Scharführers gerne nach und verließ, wenn auch als Letzte, die Kabine und schwang sich nach oben. Sie war sicher nicht die Beste was den Flug an sich betraf, allerdings auch nicht die Schlechteste die ihren Himmel je verlassen hatte. Undo flog sie die anderen im Auge behaltend ein Stück abseits Basebael und Farimiel nach.

Was macht denn dieses verrückte Mädchen da? Sie kommt unserem murrigen Garieliten aber ziemlich nah...

Sie begann zu kichern und beobachtete, was sich da wohl abspielen würde.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Engel am März 05, 2009, 19:28:30
Offenbar saß der kleinen Raphaelitin der Schalk im Nacken, als sie meinte, einem Gabrieliten das Stirnband vom Kopf reißen zu können. Der Anflug au Farimiel gelang noch relativ geräuschlos, doch als sie die Hand nach dem schwarzen Tuch ausstreckte, stieß sie mit dem Arm gegen die rechte Schwinge des Gabrieliten, was sowohl sie als auch ihn aus der Balance brachte.

Famiriel sah schockiert drein als etwas gegen sein Flügel schlug und ihn aus dem Gleichgewicht brachte. Er raste dem Meer entgegen und kurz stand ihm Angst ins Gesicht geschrieben. Dann jedoch fing er sich und strengte sich an wieder die Kontrolle zu gewinnen. Er schlug kräftig mit den Flügeln und schaffte es. Er atmete erleichter aus, sah dann aber einen anderen Engel fallen den der Gabrielit sofort hinter her flog und auffing.

Farimiel landete mit Basebael auf dem Schiff. "Sag mal weißt du was mich da am Flügel erwischt hat?" fragte er die Raphaelitin.

•          •          •

Obwohl Tamiel den Weg kannte und es keine zwanzig Schritte waren begleitete ihn der Templer zur Kabinentür des Inquisitors. Hier klopfte er abermals - jedoch wartete er diesmal die Aufforderung einzutreten ab. Es schien offenbar seine Aufgabe zu sein Tamiel die Tür aufzuhalten, diesen eintreten zu lassen und die Tür sofort von aussen wieder zu schließen.

Selbstsicher betrat der Michaelit die Kabine des Prälaten.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Shilindra am März 05, 2009, 19:38:33
Die Kabine war dunkel und unbehaglich. Scheinbar legte der Gast keinen Wert auf Komfort.

Der Prälat trug ein schwarzes Gewand, einen Schulterüberwurf mit Kapuze, zusammengehalten durch eine Spange in Form eines Schwingenkreuzes. Das Obergewand reichte bis zum Boden und klaffte vorne einen Spalt weit auseinander. Das Untergewand verdeckte ebenfalls die Stiefel und wurd durch zwei Lederriemen und einen Waffengurt zusammengehalten. An den Armen sah man das Blinken von Kettenringen und vernahm ihr leises Klingeln. Doch die Aufmerksamkeit wurde unmittelbar auf die metallenen Armschienen und Panzerhandschuhe gelenkt, welche ebenfalls ein Schwingenkreuz zierte.

Es war ein älterer Mann, weit über 50, etwa mittelgroß, mit grauen kurzgeschorenen Haaren, der den Michaeliten anblickte. Der Haaransatz war hoch, seine Augen lagen tief in seinem hageren Schädel. Die Haut war blass und kurze graue Bartstoppeln zierten das Gesicht des Mannes. Seinem Gesicht konnte man Härte gegen sich und gegen Andere entnehmen.

Er saß seitlich auf einem Stuhl an einem kleinen Tisch. Kurz hob er den Kopf um den Engel zu betrachten.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Alukard am März 06, 2009, 10:00:37
Der Michaelit nahm eine Haltung an, die sein Gegenüber nur als Geste des Respekts verstehen konnte - ganz so, wie es ihm in seiner Ausbildung beigebracht worden war. Seine Hasta hatte er fest in seiner linken Hand.

"Ich bin ein Engel des Lichts, ich melde mich wie befohlen, um ihre Worte zu hören und ihnen zu dienen."

Ausreichend und in der Gewissheit, dass er das Richtige tat sah er den Mann mit seinen Kinderaugen an. Es lag eine gewisse Ernsthaftigkeit in seinem Blick. Ich bin gespannt, was er von mir will. Ist es vielleicht ein dingender Auftrag? Die Kinderaugen folgte voller Neugierde und Spannung den Bewegungen des Mannes. Sie leuchteten gerade zu.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Engel am März 06, 2009, 10:36:46
Im Halbdunkel der Kabine nahm Tamiel rechts von sich eine Bewegung wahr. Eine hochgewachsene Gestalt machte einen Schritt auf den Michaeliten zu und der Schein der kleinen Kerze auf dem Tisch des Inquisitors enthüllte das wahre Wesen des noch unbekannten Gasts Paragons. Es war ein Gabrielit.

Der Engel, den Tamiel noch nie zuvor gesehen hatte, trug deutlich sichtbar die Scriptura. Ebenso zeichneten ihn Kampfesspuren, die offenbar älteren Datums waren. Die Schulterplatte des Gabrieliten schmückte ein stilisiertes Bild von loderndem Feuer. Langsam verschränkte der Todesengel seine Arme vor der muskulösen Brust, sah den zwei Köpfe kleineren Tamiel mit festem - vielleicht sogar abschätzenden - Blick an und musterte ihn von Kopf bis Fuss. Das Wort ergriff er jedoch nicht. Dies überliess er dem Prälaten.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Alukard am März 06, 2009, 11:54:14
Tamiel ließ sich nichts anmerken. Er betrachtete den Gabrieliten aus den Augenwinkeln. Sein Gesicht veränderte sich nicht. In den Augen war ein stärkeres Leuchten zu sehen. Es war von Erstaunen geprägt... und Überraschung. Davon abgesehen war da auch eine Spur Respekt. Seine Augen richteten sich wieder auf den Inquisitor. Wenn der hier auftaucht, dann muss es sehr wichtig sein. Ich sollte die anderen informieren. Meine Schar... .

Tamiel streckte seinen Geist nach den anderen Mitglieder seiner Schar aus. Er suchte nach einer Verbindung zu den Urielit.

'Sieh dich in der Umgebung des Schiffes ein wenig genauer um. Fliege ein paar Runden und berichte mir! Danach lande wieder und komme mit den anderen vor die Kabine des Prälaten.'

Die Stimme von Tamiel drang in den Kopf des Urieliten wieder. Die anderen Engel bedachte er mit keinen anderen Anweisungen, dennoch ließ er den anderen eine Botschaft zu kommen. Seine Stimme war in allen Köpfen zu hören, dennoch war diese Botschaft nicht mehr für den Urieliten bestimmt.

'Nach dem ihr ein paar Runden geflogen seit, findet euch auf dem Schiff wieder ein und wartet vor der Kabine des Prälaten.'


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Vomo am März 06, 2009, 15:21:26
Natürlich entging dem Urieliten der Überfall Basebael nicht und selbst wenn beide Engel ins Meer gestürzt werden, wäre seine Reaktion kaum ein andere als jetzt gewesen. In Missbilligung des Verhaltens der Raphaelitin schüttelte Llobel nur den Kopf. Gut zu wissen, was man von der kleinen Putte zu erwarten hat, resümierte er.

Just in diesem Moment erreichte ihn der Befehl seines Scharführers. 'Bin schon auf dem Weg', bestätigte er kurz die Anordnung Tamiels. Auf der Stelle schwebend suchte der den Horizont nach ungewöhnlichen Anzeichen ab, um gleich darauf in den Sturzflug über zu gehn. Mit halb angelegten Schwingen schoß Llobel über den Bug der Gladius Dei auf die Wasseroberfläche zu, um sich drei Schritt darüber wieder abzufangen und in dieser Höhe dem Schiff vorauszueilen. Nach ein paar Dutzend kräftigen Flügelschlägen bog der Urielit nach links ab, um einen Kreis zu schlagen, in dessem Mittelpunkt sich die Galeere befand. Während seines kunstvollen Fluges hielt Llobel nach allem Ausschau, was für seinen Michaeliten von Interesse sein könnte.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Shilindra am März 07, 2009, 11:04:17
Der Prälat sah den Engel mit harten und kalten Augen an. In einer herrischen Geste hob er die Hand. Seine Stimme war rauh, fast ohne Emotionen, doch wenn man genauer hinhörte, konnte man eisige Kälte und unerbittliche Härte wahrnehmen: "Engel, spar dir die nun folgenden Worte des Respektes und der vermeintlichen Höflichkeit. Wie dir sicher bewußt sein sollte, bist du nicht hier, weil ich dich oder deine Schar kennenlernen möchte." Der Inquisitor machte eine kurze Pause, musterte den Engel erneut, ehe er das Wort wieder an den jungen Michaeliten richtete.

"Für dich und deine Schar sind nur folgende Dinge wichtig. Suriel", er wies mit einer angedeuteten Handbewegung auf den anwesenden Gabrieliten, "sollte sich mit einem Urieliten namens Lamiel treffen. Doch aus irgendeinem mir unbekannten und auch unwichtig erscheinenden Grund, war der Urielit nicht zur vereinbarten Zeit am vereinbarten Treffpunkt. Ich hoffe für ihn, das er zumindest im Kampf gegen die Traumsaat gefallen ist, denn einen anderen Grund ein solches Versagen zu rechtfertigen gibt es nicht." Seine Stimme, war ruhig aber nach wie vor von einer Kälte geprägt, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte. Seine stechenden Augen bohrten sich scheinbar in die Seele des Michaeliten.

"Dieser ...", für einen kurzen Moment schien es so, als ob der Inquistor das Wort 'nichtsnutzige' Engel über die Lippen bringen wollte, "Urielit Lamiel sollte Suriel und seiner Schar Dokumente übergeben. Diese Dokumente sind von außerordentlicher Wichtigkeit für die Anglitische Kirche. Sie sind wichtiger als jeder Engel! Ich hoffe, das ich mich klar ausgedrückt habe." Der Inquisitor wandte seinen Blick kurz zu der Seite, wo der Gabrielit wartete.

"Du und deine Schar, ihr werdet sofort aufbrechen, die Dokumente finden und nach Prag bringen. Ein weiteres Scheitern ist inakzeptabel. Über diesen Befehl wird nicht diskutiert. Hast du verstanden, Engel?"

Der Blick des Inquisitors ruhte weiter auf Tamiel.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Alukard am März 07, 2009, 12:09:17
Tamiel blieb stramm stehen. Seine Augen verharrten beim Prälaten während dieser ihm seine neue Aufgabe diktierte. Die Augen zuckten für einen Moment neugierig auf den Gabreliten zurück. Er konnte es sich einfach nicht verkneifen genauer hinzusehen. Schnell jedoch lagen die kindlichen Augen wieder beim Prälaten. Er nahm jedes Wort in sich auf, damit seine Schar den Befehl genau so empfangen konnte, wenn er ihnen diesen weitergab. Allerdings war sich der Michaelit da nicht so sicher. Seine Gedanken versteckte er. Seine Mine blieb kindlich ausdruckslos. Die roten Wangen zeigten keine Regung. Er hatte die Hand herabgelassen. Nachdem ihn der Prälat nun so anwies, wurde seine Haltung noch straffer als vorher.

"Jawohl, ich habe verstanden und werde diesem Auftrag Folge leisten. Im Namen des Lichtes gehorche ich mit meiner Schar. Es wird kein Scheitern geben. Ich bitte darum, meinem Auftrag nachkommen zu dürfen, wenn ihr keine weiteren Informationen mehr habt, Prälat."

Die Stimme war laut und kindlich. Sie war klangvoll, ließ aber keinen Zweifel an der Selbstsicherheit und Ernsthaftigkeit des Michaeliten.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Silent am März 07, 2009, 16:10:34
Aleriel hatte die Szene wischen ihrem Gabrieliten und ihrer Raphaelitin genau beobachtet und fast wäre ihr das Herz stehen geblieben als sie die beiden trudeln sah. Durch die schnelle Reaktion Farimiels war nochmal alles gut gegangen. Als sie die Stimme von Tamiel in ihrem Kopf vernahm, leistete sie seinem Befehl Folge und kehrte zum Deck des Schiffes zurück, nicht ohne ihren Blick um das Schiff herum kreisen zu lassen.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Shilindra am März 08, 2009, 16:24:16
Ob der Inquistor, angesichts der pflichtbewußten Worte des jungen Michaeliten, erfreut war oder nicht konnte man ihm nicht ansehen. Er maß den Engel erneut ab. "Diese Karte zeigt euch, wo ihr anfangen müsst zu suchen." Seine linke Hand griff ein Stück Pergament von dem kleinen Schreibtisch auf welchem in groben Strichen das südliche Skandinavien skizziert war und reichte dieses dem Engel. "Es ist nur eine Skizze. Der Treffpunkt ist markiert. Oberste Priorität gilt den Dokumenten, sie müssen nach unbedingt nach Prag. Der Rest ist irrelevant."

Keine Regung konnte im hageren Gesicht des Inquisitors wahrgenommen werde. Er wendete sich vom Engel ab um sich wieder den Schriften auf dem Schreibtisch zu widmen. "Ihr könnt nun gehen", erklang seine Stimme bestimmt und befehlsgewohnt, ohne dass der Prälat noch einmal aufsah.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Alukard am März 08, 2009, 16:56:21
"Jawohl, ich werde der Kirche und dem Licht zu Ehren helfen."

Der Michaelit drehte sich um und schickte sich an die Kabine zu verlassen. Er hatte sich gezielt auf seiner linken Ferse um 180 Grad gedreht, als er ging. In seinen Gedanken machte er sich Sorgen. Er hatte die Karte an sich genommen. Seine Schriftführerin sollte bald hier sein. Er machte sich um den anderen Engel bereits Gedanken. Ein Engel, der verloren sein soll. Kann ich ihn einfach so zurücklassen?

Die kindlichen Züge hatten leichte Sorgenfalten. Es hätte auch gespielt wirken können. Gedanklich bereitete er sich darauf vor seine Schar zu treffen und diese informieren, damit sie losfliegen konnten.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Vomo am März 09, 2009, 09:36:49
Inzwischen hatte Llobel seine dritte Runde um das Schiff vollendet. Im Landeanflug auf das Deck erstattete er seinem Michaeliten in Gedanken Report. 'Weder auf dem Schiff, noch in dessen Umfeld, sowohl auf dem Wasser als auch in der Luft, ist etwas Ungewöhnliches zu entdecken. Ist da etwas Bestimmtes, was dich beunruhigt?'

Sanft setzte der Urielit auf den Decksplanken auf, fünf Schritt vor der Tür zur Kabine des Inquisitors, und wartete auf das Erscheinen seines Michaeliten.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Heimdall am März 10, 2009, 13:47:41
"Ihhhhhhaaaaaaa ..."
Basebael schrie als sie der wilden See entgegenstürzte und erst im letzten Moment von ihrem Retter aufgefangen wurde.
Sie war kreidebleich als sie in Farimiels Armen auf Deck landete und stammelte nur: "Ich ... ich ... Danke ... Vielen Dank!"
Daraufhin fiel sie ihrem Scharbruder in die Arme als würde sie nach einem Halt suchen und wäre sich noch nicht bewusst auf festem Boden zu stehen.

Als sie ihrer Überschwänglichkeit gewahr wurde, ließ ihn sofort wieder los. "Entschuldige, ich wollte nicht ..." Erst jetzt verstand Basebael Farimiels Frage. Sie setzte ein betont unschuldiges Gesicht auf und blickte leicht panisch nach oben. "Ich glaube ... es war ein Vogel. Ja, es muss ein Vogel gewesen sein!"
Sie zappelte mit ihren Händen und blickte abwechselnd in Farimiels Gesicht und in den nächtlichen und völlig vogelfreien Himmel ...


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Malek am März 10, 2009, 14:17:05
Farimiel sah etwas verwirrt drein als er so umarmt wurde. Was soll das den jetzt werden? Dann hob er auf ihrer Aussage hin eine Augenbraue und sah zum Himmel. Da sind doch keine Vögel! Will die mich veralbern?

"Sag mir jetzt sofort die Wahrheit oder ... ich zieh dir die Flügel lang."

Das Basebael ihn angelogen hatte merkte Farimiel alleine schon an ihrem Verhalten.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Vomo am März 10, 2009, 14:26:35
Das Erstaunen war nur für einen Augenblick im Gesicht des Urieliten zu sehen, dann nahm es einen harten - fast schon grimmigen - Ausdruck an.

Ein Engel, der einen Engel derart offensichtlich belügt? Also entweder ist die Kleine einfach nur verantwortungslos und dumm oder, und das weigerte sich Llobel beinahe zu glauben, sie ist äußerst durchtrieben. Egal was es war, er würde sie im Auge behalten - und dafür sorgen, dass sie ihm nicht zu nahe kam.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Silent am März 10, 2009, 15:25:25
"Vollkommen irrelevant was es war. Wichtig ist, dass euch nichts passiert ist, was allein dir und deiner Rekation zu verdanken ist Farimiel. Und nun seid artig und wartet auf unseren Michaeliten. Mal sehen was er uns zu berichten hat."

Sie schmunzelte bei den Worten und warf ihr charmantestes Lächeln in die Waagschale, so dass man ihr unmöglich böse sein konnte.

Nebenbei stellte sie sich selbst neben dem schweigsamen Urieliten auf und wartete ob der Dinge die da noch kommen sollten.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Heimdall am März 10, 2009, 17:02:04
Basebael flüsterte noch ein " 'tschuldigung" in Richtung Farimiel, blickte ihn schuldbewusst an und reihte sich dann ebenfalls in die Garde der Engel ein.
Sie hoffte inständig dass mit Aleriels schlichtendem Urteil ihr kleiner misslungener Streich vergessen war.

Warum guckt der Urielit nur so grimmig drein? Bestimmt bekomme ich gleich eine Standpauke von Tamiel.

Sie versuchte immer noch die Fassung zurückzugewinnen und sich durch regelmäßiges Atmen zu beruhigen.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Alukard am März 15, 2009, 17:28:15
Tamiel trat aus der Kabine des Inquisitors. Er hatte eine relativ straffe Haltung eingenommen. Nachdem die Kabine verschlossen war, entspannte sich seine Haltung zusehends.

Er wartete auf seine Schar, damit er mit ihnen den neuen Auftrag durch gehen konnte. Sie sollten wissen, was sie nun erwartete. Er sah seine Geschwister an. Der Gabrielit stand nicht bei den anderen. Er sah sich nach ihm um. Wie bringe ich es ihnen nur am Besten bei? Sorge lag auf den Zügen des jungen Engels. Er bedeutete den dreien, die brav hier vorne standen, ihm zu folgen.

"Lass uns zu Farimiel hinüber gehen. Es gibt einen neuen Auftrag und den sollten wir besprechen."

Sodann ging Tamiel zum Gabrieliten, gewiss, dass die anderen Engel ihm folgen würden.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Vomo am März 16, 2009, 14:02:54
Äusserlich gelassen folgte der Urielit seinem Scharführer, aber in seinem Inneren herrschte Aufruhr. Ein neuer Auftrag! Egal was es sein mag, es ist allemal besser, als hier weiterhin nur auf diesem Schiff herumzusitzen.

Allein der kurze Flug um das Schiff hatte Llobels Lebensgeister schon wieder geweckt und ihm bewusst werden lassen, wie sehr er das Fliegen vermisste. Und die drei Tage an Bord dieses Schiffes kamen ihm dabei wie eine Ewigkeit vor.

Mit einem schnellen Schritt war er an der Seite Tamiels, um auch ja kein Wort zu versäumen, wenn dieser anfangen würde die soeben empfangenen Befehle des Inquisitors widerzugeben. Die Konzentration stand dem grünen Engel geradezu ins Gesicht geschrieben.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Silent am März 16, 2009, 20:11:59
Auch Aleriel folgte wie befohlen, hinter dem Urieliten als Dritte im Bunde.

Was er wohl mit neuem Auftrag meint. Bin ja schon sehr gespannt, was er in der Kabine vernommen hat.

Sie hatte kurz einen Blick in Tamiels Gesicht geworfen und wie er drein sah als er ihnen davon mitgeteilt hatte, verhieß nichts Gutes.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Engel am März 17, 2009, 10:42:21
Gerade in dem Moment, wo sich die Schar bei Farimiel versammelte, öffnete sich die Tür zur Kabine des Inquisitors und der Gabrielit, den Tamiel schon so neugierig aus den Augenwinkeln gemustert hatte trat auf das Deck und kam geradewegs auf die fünf Engel zu. "Salve!", grüßte er in Latein kurz in die Runde und fuhr in der Sprache der Engel fort, "ich bin Suriel. Ihr werdet sicherlich gerade Pläne schmieden, was zu tun ist. Falls ihr noch Informationen benötigt, versuche ich euch damit weiterzuhelfen, aber viel Zeit bleibt mir nicht. Also ...?"

Es folgte ein kurzer Blick in die Runde, wobei er jedem der anderen Engel in die Augen sah und letztendlich sein Blick auf Tamiel liegen blieb. Er wirkte nicht mehr ganz so ernst und verschlossen wie noch soeben beim Prälaten. Dennoch merkte man ihm den Zeitdruck an, unter welchem er stand.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Alukard am März 17, 2009, 22:27:27
"Salve, großer Bruder."

Tamiel nickte Suriel zu. Seine Sorgen waren wie weg gewischt, als er den älteren Engel ansah. Tamiel über lies es den anderen Fragen an den Gabrieliten zu richten.

"Ich wollte meine Geschwister gerade über unseren Auftrag informieren. Es geht um Dokumente, die für die Angelitische Kirche von größter Wichtigkeit sind. Ein Urielit namens Lamiel war im Besitz dieser Dokument und sollte sie Suriels Schar übergeben. Sein Aufenthaltsort ist unbekannt, da er nicht zu einem verabredeten Zeit am Treffpunkt ankam.

Unsere Aufgabe ist es, die Dokumente wieder zu holen. Und ... nun ja, um das Leben des Engels sollen wir uns keine Sorgen machen."

Er zog eine Karte aus den Ärmel seines Umhanges und reichte sie in die Runde. Er sah dabei Llobel in die Augen. Der Blickkontakt zu ihm blieb für ein paar Sekunden bestehen, bevor er wieder zu Suriel schaute. Er atmete schwer ein und auch wieder aus. Die Augen sprachen Bände von Sorgen. Das Gesicht blieb jedoch kindlich naiv.

"Was meint ihr?"


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Vomo am März 18, 2009, 11:18:51
Llobels innerliche Freude über den neuen Auftrag war wie weggewischt. Für einen Augenblick huschte der Ausdruck von Empörung durch das Gesicht des Urieliten, bevor er wieder sehr ernst und konzentriert dreinschaute. Im Moment war ihm gar nicht danach, sich auch nur irgendwie zu diesem Auftrag zu äußern.

Unsere Aufgabe ist es, uns um das Leben des Engels keine Sorgen zu machen? Llobel hätte vor Verzweiflung beinahe laut aufgelacht. Denk jetzt nicht an deinen Erzengel, hätte er am liebsten seinem Scharführer erwiedert, wohl wissend, dass Tamiel nach dieser Aufforderung automatisch an MICHAEL gedacht hätte.

Der innere Aufruhr des Urieliten legte sich so schnell wie er kam, als ihm klar wurde, das Tamiel sich dieser Tatsache vermutlich selbst bewusst war. Wie sonst käme er dazu, überhaupt diese Aussage zu machen? Er hätte den Urieliten mit keinem Wort erwähnen müssen! Und die Sorge in seinen Augen sprach auch dafür, dass das eine der offizielle Auftrag war und das andere nicht automatisch ausschloss. Es war nur die Priorität die, der Inquisitor vorgegeben hatte.

Llobel musste erst einmal schlucken, bevor er Wort und Pergament ergriff. "Darf ich die Karte mal sehen?" Je eher wir diese Dokumente finden, um so eher sind wir auch bei meinem Ordensbruder, dachte sich der Urielit und studierte kurz die Karte. Seine nächsten Fragen richtete Llobel gleich an Suriel. "Warst du mit ihm an dieser markierten Stelle verabredet? Kannst du mir etwas zu eurem Treffen und der Örtlichkeit sagen?"


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Engel am März 19, 2009, 11:18:45
"Ja, dieses Kreuz makriert den Treffpunkt. Es handelt sich um die Ruine eines Turmes, die auf einem unbewaldeten Hügel nahe eines Fjordes steht. Die Gegend selbst ist nur spärlich bewohnt. Obwohl wir dort mehrere Stunden über den verabredeten Zeitpunkt hinaus warteten, erschien Lamiel nicht. Dass er aber im Besitz dieser äusserst wichtigen Dokumente war, ist bestätigt. Selbst nach einer kurzen Suche in der näheren Umgebung fanden wir keine Spur von ihm. Und so kommandierte mich mein Scharführer ab um Prälat Paragon Bericht zu erstatten, damit er einen Suchtrupp - also euch - entsenden kann. Uns bindet leider eine andere wichtige Aufgabe, weshalb ich auch sofort wieder aufbrechen muss."

Fragend schaute der große Gabrielit in die Gesichter der Schar. "Habt ihr sonst noch Fragen dazu?"


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Silent am März 19, 2009, 19:53:15
"Habt ihr erwartet auf etwaigen Widerstand zu treffen oder war es zutiefst unwahrscheinlich, dass bei eurer Mission etwas derartiges passieren konnte? Habt ihr einen Ramieliten in eurer Schar, dessen Namen ich erfahren könnte?"

Aleriel beobachtete den Gabrieliten genau um auf seine Reaktion vorbereitet zu sein.

Bin gespannt ob ich mich zu weit vorgewagt habe, aber wir müssen einfach erfahren was da los war bevor wir ins Verderben rennen.

Sie versuchte zu Tamiel Kontakt herzustellen 'Mein Scharführer, ich hoffe den Namen zu erfahren, dann könnte ich versuchen mit meinem Ordensbruder oder -schwester Kontakt aufzunehmen. Vielleicht ließe sich dann mehr erfahren.'


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Engel am März 19, 2009, 20:26:49
Suriel blickte Aleriel an und ein Lächeln spielte um die Mundwinkel des Gabrieliten, dass man fast schon spöttisch -  bestenfalls aber mitleidig - nennen konnte.

"Ich gehöre einer gabrielitischen Kampfschar an. Uns begleitet kein Engel Jeremiels. Ebensowenig wie Engel anderer Orden." Suriel machte eine kurze Pause. "Und deine erste Frage dürfte damit eigentlich auch schon beantwortet worden sein. Wir hätten die Dokumente beschützen und nach Prag bringen sollen. Mit Widerstand war nicht zu rechnen. Der Urielit hat seine Aufgabe dahingehend erfüllt, dass er die Dokumente an sich gebracht hat. Es stand nicht zu erwarten, dass er verfolgt würde. Wir wissen selbst um die Wichtigkeit der Dokumente, doch haben wir wichtigere Aufgaben, als danach zu suchen."

Falls sie vorher noch verborgen war trat hier nun die gabrieliteisch Geringschätzung den anderen Orden gegenüber deutlich sichtbar zu Tage, vor der Aleriel in ihrer Ausbildung immer wieder gewarnt worden war. Er schien zu wissen, was die Ramielitin mit ihrer Frage bezweckte.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Malek am März 19, 2009, 22:26:44
"Hmm ... Merkwürdig. Was ist ihm dann zugestoßen? Vielleicht hat er auch nur Mist gebaut."

Farimiel stand mit verschränkten Armen da. Sein weißes Haar stand im krassen Gegensatz zu dem seines Ordensbruders. Er musterten diesen Suriel auf seine Bewaffnung hin. So etwas konnte viel über ihn und seine Fähigkeiten aussagen.

"Eine reine Gabrielieten-Schar? Was wollt ihr den einstampfen?"


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Vomo am März 20, 2009, 09:13:49
Mit seiner Bemerkung, dass der urielitische Bote durch Eigenverschulden nicht am Treffpunkt erschienen war, handelte sich Farimiel einen bösen Blick seitens Llobel ein. Du bist mit deinen Unterstellungen aber ganz schön schnell, mein lieber Gabrielit, dachte sich der, da hoffe ich doch, dass das nur an der Gegenwart deines Ordensbruders liegt.

Der Urielit hatte für seinen Teil genug erfahren und brannte nun begierig darauf, dass Tamiel den Befehl zum Aufbruch gab.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Engel am März 20, 2009, 10:07:08
Suriel bot einen sehr schlachtenerprobten Anblick. Hochgewachsen, muskelbepackt und dennoch athletisch. Das feuerrot gefärbte Haupthaar war in Ordensmanier mit einem breiten schwarzen Tuch hochgebunden, so dass nur noch die Spitzen, die wie Flammenzünglein aussahen, herausragten. Mit einer kreisenden Bewegung seiner linken Schulter schien er die mächtige Schulterplatte, welche mit dem stilisierten Bild von loderndem Feuer verziert war, in die richtige Position rücken zu wollen. Seine Narben an den sichtbaren Körperstellen waren allesamt älteren Datums. Farimiel wusste um die Macht der Scriptura-Engel seines Ordens, sich selbst heilen zu können und somit nicht auf die Fähigkeiten der Engel Raphaels angewiesen zu sein. Seine Behauptung, einer Kampfschar anzugehören, klang in den Ohren des jungen Gabrieliten dadurch nur noch überzeugender.

Als der Blick Farimiels auf das Flammenschwert Suriels fiel, legte dieser beinahe wie beiläufig seine Hand auf den Knauf seiner alleinigen Waffe. "Ich würde ja gern noch weiter mit dir über Dinge plaudern, die dich nichts angehen, kleiner Bruder", erwiederte der große Gabrielit ironisch, "aber wenn ihr keine weiteren Fragen zu eurer Such-Mission habt, würde ich mich gerne aufmachen."


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Alukard am März 20, 2009, 10:21:41
Tamiel musste lächeln, als er Aleriels Stimme in seinem Kopf hörte. Ihre Frage an den Gabrieliten war jedoch schnell beantwortet.

Der junge Michaelit mass die Reaktionen der anderen ab. Er beobachtete den Gabrieliten mit wachen Augen, ebenso wie seine Schar. Die Blicke, die sich die kleinen Engel zu warfen, waren alles andere als in seinem Sinne. Er prägte sich Einzelheiten ein, denn eventuell konnte es noch mal wichtig werden.

"Ich danke dir für deine Informationen Suriel", beendete Tamiel die Fragerunde, ohne sichtbar auf das arrogante Verhalten des Gabrieliten einzugehen. "Viel Erfolg in deinen Taten und Bestrebungen. Möge das Licht mit dir sein, auf deiner Jagd."

Der Michaelit lächelte leicht. Aber das kindliche Gesicht hatte um die Augen einen scharfen Ausdruck bekommen. Er sah Suriel in die Augen und in seinem Blick war etwas, dass noch kein Zorn war. Das hier war seine Schar, der sich der Gabrielit gegenüber befand! Und niemand sprach so mit seiner Schar! Sein Tonfall war jedoch neutral, als er den Älteren verabschiedete.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Engel am März 20, 2009, 14:37:39
"Möge eure Suche erfolgreich sein", entgegnete der Gabrielit kurz und schwang sich in den nächtlichen Himmel.

Der Nieselregen hatte inzwischen aufghört und der Wind hatte sein Übriges getan und die letzten Wolken in Richtung Kontinent vertrieben. Die Nacht war mondlos, doch anhand des Sternenlichts war es ohne Weiteres möglich, sich auch in der Abwesenheit der Sonne, und ohne dabei größere Risiken einzugehen, sofort auf den Weg zu machen, sollte es sich als erforderlich herausstellen.

Der schwarze Schatten Suriels entfernte sich in östlicher Richtung von der Gladius Dei und es stand nicht zu erwarten, dass er der jungen Schar alsbald wieder begegen würde.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Silent am März 21, 2009, 11:33:16
Aleriel kochte innerlich vor Wut. Sie hatte die Worte und die Blicke die ihr der Gabrielit zugeworfen hatte sehr wohl verstanden. Trotzdem versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen und ließ ihrem Scharführer eine telepathische Nachricht zukommen.

'Wie gehts weiter Tamiel?'


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Alukard am März 22, 2009, 01:46:52
Tamiel überlegte einen Moment und sah alle Engel in der Runde an. Sie waren nun weiter auf sich gestellt. Er sah zu Aleriel...ein aufmunterndes Lächeln bekam sie zu sehen. Er legte ihr die Hand auf die Schultern. 'Hab Gedald, Aleriel, lass uns erst mal zusammenraufen, und sehen was wir wie machen.'

"Was denkt ihr über den Auftrag. Irgendwelche Bedenken oder andere Dinge, die ihr los werden wollt? Eines wäre mir noch ganz recht...und zwar der genaue Name dieses Ortes oder Fjordes, damit wir einen Abgleich haben von irgendwelchen Karten, die es gibt oder so für Höhlen oder sowas in der Art."


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Vomo am März 22, 2009, 10:56:44
Bei Tamiels Frage nach dem Namen des Ortes und den örtlichen Gegebenheiten fühlte sich Llobel angesprochen, da er als Urielit über ein natürliches Verständnis für die Geographie der Welt verfügte. Damit war er in der Lage jeden ihm genannten Punkt fehlerfrei aufzuspüren, ohne sich je zu verlaufen oder zu verfliegen. Um so mehr wunderte es ihn, dass sein Ordensbruder Lamiel sich nicht am vereinbarten Treffpunkt eingefunden hatte. Für Llobel war klar, dass irgend etwas den Urieliten davon abgehalten haben musste, aber in gar keinem Fall konnte das ein Verschulden des Engels selbst sein.

Llobel wartete jedoch mit seinen Äusserungen zur letzten Frage seines Michaeliten. Er liess den anderen den Vortritt, sich zu der Mission zu äussern. Bedenken diesbezüglich hatte er keine. Hierfür waren er und seine Schargeschwister schließlich ausgebildet worden. Und aus schmerzlichem eigenen Erleben wusste er, dass in den seltensten Fällen alles so laufen würde, wie man es vorher geplant hatte.

Nach dem Dafürhalten des Urieliten war diese Schar fähig, sich der Aufgabe zu stellen und diese zu bewältigen. Unvorhersehbare Dinge würden sicherlich passiern, aber als Engel des Herrn würden sie das als Schar ohne größere Schwierigkeiten meistern. So nickte er erst einmal Tamiel aufmunternd und zuversichtlich zu.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Heimdall am März 22, 2009, 12:14:25
Sie schaute dem älteren Gabrieliten noch lange hinterher als dieser sich gen Himmel erhoben hatte. sie müssen werden wie spreu vor dem winde sprach Basebaell in Gedanken die Stelle aus der angelitica nach, die die Gabrieliten betrifft.
Ihr waren die Gabrieliten fremd. Dieses harte, unnachgiebige Auftreten verstand sie nicht. Wer hatte ihnen diese Art zu Leben, zu Sein gegeben? Basebael konnte sich nicht vorstellen das der Allmächtige solche Kreaturen erschaffen hatte. Für sie bedeutete Gott, Liebe und Barmherzigkeit und nicht Zerstörung und Härte... Sie hoffte nur, dass Gabrieliten in ihrem Innersten Güte kannten.

Basebael hatte der ganzen Diskussion nur mit halbem Ohr zugehört und wunderte sich nun über die leicht erhitzen Gemüter um sich herum als sie ihren Kopf wieder zu ihrer Schar wandte.
Sie blickt Tamiel mit besorgtem Blick an. Was redet der da? Wir haben doch nur eine Karte. Wie sollen wir da etwas abgleichen? Und wer hat etwas von Höhlen gesagt? "Llobel? Du kannst uns doch sicher dorthin führen?" Basebael zeigte auf die markierte Stelle auf der Karte. Sie wusste um die Fähigkeit der Urieliten ihr Ziel mit schlafwandlerischer Sicherheit zu erreichen. "Wir werden deinen Bruder finden. Ich bin sicher der Herr wacht über ihn."


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Vomo am März 22, 2009, 13:43:08
"Aber sicher doch", erwiederte Llobel der Raphaelitin auf ihre Frage hin und strahlte dabei eine Zuversicht aus, die keinen Zweifel an dem soeben Gesagten ließ.

Und an Tamiel gewand fragte er diesen: "Was für Informationen erhoffst du dir, wenn den Namen des Treffpunktes kennst? Es steht nicht zu vermuten, das sich die Dokumente dort befinden werden. Ich schätze die Situation so ein, dass wir eher die größere Umgebung um diesen Treffpunkt absuchen müssen. Falls meinem Ordensbruder etwas zugestoßen sein sollte, bin ich jedoch zuversichtlich, dass ich eine Spur von ihm finden kann."

Insgeheim basierte Llobels Hoffnung auf der Annahme, dass Lamiel zumindest schon die Sigil trug, denn Urieliten mit dieser Zeichnung stand die Macht Blutspur zur Verfügung. Es schien dem jungen Urieliten jedoch als selbstverständlich, dass ein Engel, der allein auf eine Mission geschickt wurde, über möglichst viele Fähigkeiten verfügen sollte. Und wenn Llobel auch selbst über diese Macht noch nicht verfügte, so wusste er doch um ihre Wirkung und er wäre fähig diese Spur zu sehen und ihr zu folgen.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Alukard am März 22, 2009, 14:16:23
"Ich lege ich mein volles Vertrauen in dich, Llobel, dass du uns sicher dorthin führen wirst", bestätigte Tamiel.

"Oft haben ja Küstenabschnitte, Fjorde oder Höhlen Namen von den Menschen bekommen. Es geht mir nur darum, mich in den Urieliten zu versetzen, der verschwunden ist. Es heißt, dass es keinen Angriff gegeben hat. Wenn er nun verletzt ist, könnte er sich an einen sicheren Ort geflüchtet haben, wenn es ihm schon nicht möglich war zum Treffpunkt zu gelangen. Und nun hoffte ich, du - als Urielit - wüsstest von irgendwelchen Höhlen um den Treffpunkt an diesem Fjord herum. Von den Urieliten sagt man ja, dass sie jeden Punkt auf der Erde zielsicher finden, den man ihnen nennt."


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Heimdall am März 22, 2009, 17:57:01
"Woher sollen wir denn den Namen des Fjords herbekommen? Der einzige der noch etwas wissen könnte ist grade weggeflogen. Sonst haben wir nur die Karte, und das reicht wenn du mich fragst..." sprach Basebael zu Tamiel. "Llobel kann doch einfach mal einen Rundflug machen wenn wir angekommen sind und gucken ob die Gegend bewohnt ist. Außerdem drängt die Zeit. Wenn der verschollene Urielit verletzt ist, wird er bei dem kalten Wetter sicher nicht lange durchalten."

Basebael schlang sich demonstrativ enger in ihr Gewand und blickte erst besorgt zu Boden und dann aufmunternd zu Llobel.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Silent am März 22, 2009, 18:12:04
"Vielleicht könnten wir den Namen des Fjords herausfinden, wenn wir vor Ort die Leute befragen? Ich glaube aber nicht, dass uns das wirklich weiter helfen wird. Ich wäre für einen baldigen Aufbruch. Die Zeit drängt - nun, da wir wissen worum es geht."

Aleriel scharrte geistig schon in den Startlöchern. Sie wollte nicht mehr warten. Sie wollte mit ihrer Schar aufbrechen, neue Gestade entdecken und ihre Erlebnisse niederschreiben. Dieses Schiff war auf Dauer trostlos und öde geworden. Es galt Neuland zu entdecken.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Vomo am März 25, 2009, 15:02:39
"Mir reicht diese grobe Karte, um euch zum ursprünglichen Treffpunkt zu führen. Doch ich glaube nicht, dass wir es ohne Unterbrechung dorthin schaffen werden. Allein die Küste werden wir erst in ungefähr sechs Stunden erreicht haben. Und das dürfte für euch schon hart an die Grenze des Möglichen gehen." Llobel nahm sich in der letzten Äusserung bei dieser Einschätzung bewusst aus; war es ihm als Engel Uriels doch möglich höher, schneller und weiter zu fliegen, als den Engeln anderer Orden.

"Sich vor Ort umzuhören und die Gegebenheiten bei den Leuten zu erfragen, die dort leben halte ich für eine gute Idee", bestätigte er Aleriel. Darüber, ob es ihm wirklich helfen würde, den Fjord schneller zu finden, wenn er den Namen kannte, schwieg er sich jedoch aus. "Die Ortsansässigen kennen bestimmt die Verstecke und Höhlen in der Umgebung. Und diese Orte als Erstes abzusuchen ist auch in meinen Augen die beste Strategie", unterstützte er den Gedanken Tamiels.

"Auch ich wäre bereit aufzubrechen, sobald ich meine Waffen aus unserer Kabine geholt habe." Llobel wande sich in Richtung Kabine.


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Alukard am März 30, 2009, 16:50:09
Tamiel wartete Geduldig am Deck auf die anderen. Er war mit seinen Waffen bei den Prälaten gewesen.

"Falls es nichts mehr gibt, können wir aufbrechen. Den Rest unserer Besprechung führen wir in der Luft."

Er ging zur Rehling des Schiffes und breitete seine großen  weißen Flügel aus. Er konnte schon den Wind der See unter ihnen Spüren. Es bedufte nur ein paar kleiner Schläge. Er lächelte.

"Bringen wir unseren Auftrag im Namen des Herren und des Lichtes zu Ende...soll uns der Erfolg sonnig sein."


Titel: Re: IN PRINCIPIO ERAT VERBUM
Beitrag von: Engel am März 31, 2009, 11:35:45
Nachdem sich alle Engel der Schar ihre Habseeligkeiten aus der Kabine geholt hatten stiegen sie ohne weitere Verzögerung in die Luft. Die Waffen bereit, erhoben sie sich in den inzwischen sternenklaren Nachthimmel über den nachtschwarzen Wassern der Baltischen See. Sobald die Schar eine Flughöhe von 1.000 Metern erreicht hatte, führte Llobel diese auf den richtigen Kurs. Laut Karte lag ihr Ziel in Richtung Nordwest zu Nord.

Dem orientierten Urieliten folgte der Michaelit, welcher sich somit als Koordinator und Anführer der Schar in derer Mitte befand. Zu seiner Rechten flog der gabrielitische Todesengel, zu seiner Linken die ramielitische Hüterin des Wissens. Den Abschluss bildete die heilkundige Raphaelitin. Diese Rauten-Formation war die - seit dem Fall Trondheims - gängige Flugformation der himmlischen Scharen. Sie wurde auch landläufig auch Diamant genannt.

Die Gladius Dei blieb alsbald in der Nacht hinter der Schar zurück und ihre Decklichter verschwanden in der Dunkelheit. Rechterhand des eingeschlagenen Kurses konnten die Engel die Lichter Gotlands ausmachen und am nördlichen Horizont wurden alsbald die Lichter der Fischerdörfer an den Gestaden Skandinaviens sichtbar.

Im Dunkel der Nacht strebte die Schar der Küste Skandinaviens entgegen. Die Gefühle der Engel reichten von grimmiger Entschlossenheit über aufgeregte Erwartung bis hin zur Sorge um den vermissten Bruder. Die Dinge, welche unterwegs noch zu besprechen waren, fanden schnell eine Klärung und so verging der größte Teil des Fluges im Schweigen. Nur noch das Geräusch der gleichmäßig schlagenden Schwingen erfüllte die Nacht.