Titel: [Background] Traumtanz Beitrag von: Nile am August 19, 2008, 19:23:23 Mira Herbich
Zitat: (folgt, sobald mir ein passendes einfällt) Geschlecht: weiblich Alter: 16 Jahre Sieht aus wie: 16 Geburtsdatum: 28.02. Todestag: Haarfarbe: blond Augenfarbe: grün Hautfarbe: weiss Nationalität: deutsch Größe: 1,53 m Gewicht 41kg Äußerliche Beschreibung / Erster Eindruck: Die kleine Mira wirkt immer fröhlich und zuvorkommend. Ihre langen blonden Haare sind zu einem Zopf geflochten, und ihre Kleider sind genauso bunt und verziert wie die ihrer Familie. Sie hat immer ein Lächeln parat. Wesen: Trickser / Verhalten: Bonviavant Clan: / Schwäche: Generation: XP: 0 ATTRIBUTE
FÄHIGKEITEN Talente:
Fertigkeiten: Etikette: ** Heimlichkeit: ** Musik: ** Überleben: ** Kenntnisse: Folklore: ** Linguistik: ** (Romani *) Politik: * Romakunde ** VORTEILE Hintergrund: Mentor: * Kontakte: *** Ressourcen: * Arcane: *** Disziplinen: Tugenden: Überzeugung: *** Instinkt : **** Mut: *** Vorzüge: Sprachtalent Schwächen: Phobie (fliesende Gewässer) Willenskraft: ****** Blutvorrat: 10 Pfad der Erleuchtung: Via Humanitas ******* Aura (Mod): +-0 Ausrüstung: Kleidung, Nähzeug, gezinkte Würfel Persönlcihe Geschichte: Mira hat erst relativ wenige Lenz gesehen, 16 um genau zu sein, aber sie hat schon einiges in ihrem Leben erlebt und mitbekommen. Aufgewachsen war sie in einem Dorf in der Nähe von Köln. Ihre Eltern waren einfache Leute, aber kinderreich konnte man sie auch nennen, mit 9 Kindern. Diese wollten versorgt werden, und die Eltern arbeiteten hart für ihre Kinder, die auch immer schwer gearbeitet haben. Mira allerdings wollte mehr vom Leben, als sich den Rücken krumm schuften, sie wollte leben. Tanzen, singen, feiern und Spaß haben. Von klein auf war sie so, ausser eine kurze Zeit lang, die ungefähr 4 Monate dauerte. In dieser Zeit war sie ruhig, hat kaum gesprochen und war teilweise starr vor Angst. Sie fiel in den Rhein und wäre da beinahe ertrunken, wenn ihr älterer Bruder sie nicht gerettet hätte. Seid dieser Zeit hat sie lähmende Angst vor Flüssen. Als sie 11 Lenze gesehen hat, wollten Ihre Eltern, dass sie in ein Kloster geht, um Nonne zu werden und den Wert guter Arbeit schätzen zu lernt. Auch wenn Mira christlich und sehr gläubig erzogen wurde, war sie nicht wirklich gläubig. Darum wollte sie auch keine Nonne werden und den ganzen Tag beten und für andere Buße tun. Also beschloss sie von zu Hause fort zu laufen, sie würde schon irgendwie klar kommen. In einer lauen Sommernacht, eine Woche vor ihrer Reise ins Kloster, setzte sie ihren Plan dann in die Tat um. Sie schlich sich aus dem Haus, holte ihr Bündel aus dem Versteck, in dem die ein bisschen Brot, Käse und Kleidung gepackt hatte und lief in die Nacht, ohne ein richtiges Ziel vor Augen. Es kam wie es kommen musste. Sie verlief sich gnadenlos und zwei Tage später hatte sie nichts mehr zu essen und wusste auch nicht weiter. Sie fand eine große Straße. Dieser Straße folgte sie weitere zwei Tage, bis ihre Beine sie aus Kraftlosigkeit nicht mehr tragen konnte. Sie legte sich an den Straßenrand und schlief ein… Als sie erwachte wackelte es um sie herum. Sie schien in einem Bett zu liegen, dass sich bewegt. Mira schreckte auf und sah sich um, und erblickte mehrer Frauengesichter und einen kleinen Jungen, die sich leise unterhielten, in einer Sprache, die Mira nicht verstehen konnte. Als Mira sich aufsetzte blickte eine der Frauen (Apsara) zu ihr rüber und strahlte sie fröhlich an. Mit akzentlastigem Deutsch erklärte ihr eine Frau, dass sie Mira am Straßenrand gefunden haben, und ihr helfen wollten, darum haben sie sie mitgenommen und gewaschen, danach haben sie gewartet, bis sie aufwachte. Eine der anderen Frauen rief etwas in der Sprache die Mira nicht verstand und der Wagen hielt. Die Frauen führten Mira aus dem Wagen und dort sah Mira noch eine ganze Schar dieser Leute, alle sehr bunt angezogen. Diese Menschen sahen anders aus, als Mira selbst. Sie hatten dunklere Haut und dunkle Haare und Augen, aber alle waren sehr nett zu ihr. Sie bekam was zu essen und zu trinken. Eine von den Frauen erzählte Mira, dass sie Roma seinen, ein fahrendes Volk, das von Stadt zu Stadt fuhr und auftrat, mit Akrobatik, Tanz und Gesang. Bei den Geschichten strahlten Miras Augen, das wollte sie auch! Das und nichts anderes! Die Roma boten Mira an bei ihnen zu bleiben, wenn sie sich in die Familie integrieren kann. Man würde sie die Sprachen und die Bräuche lernen, aber sie müsste auch bei den alltäglichen Arbeiten helfen, was Mira ein wenig missfiel, aber sie wollte unbedingt bei ihnen bleiben! Mira lernte schnell die Sitten und Gebräuche der Roma und auch die Sprachen, es waren nämlich zwei, fielen ihr nicht schwer zu lernen. Bald konnte man sie nur noch an ihrer Haar- und Hautfarbe von den anderen Roma unterscheiden. Als Mira 13 Lenzen gesehen hat und schon zwei Jahre mit ihrer neuen Familie durchs Land gezogen war, zeigte man ihr auch die Tänze und Gesänge der Roma, welche sie förmlich in sich aufsaugte. Ihren Namen für ihre Yati (Familie) bekam sie auch verliehen, „Pušomori“, was soviel heißt wie kleiner Floh. Die meisten Sachen brachte Apsara ihr bei, die wie eine Mutter zu Mira. Auch den Glauben der Roma brachte Apsara Mira bei, diese Mischung aus dem Hinduismus und dem Christentum konnte Mira wesentlich besser verstehen und akzeptieren als den reinen christlichen Glauben. Die kleineren Tricks, wie man schnell an Geld kommt hatten ihr die Jungs schon früher gezeigt, aber jetzt lernte sie auch die schwierigen Spiel, Hüttchen- und Kartenspiele, damit sie es zumindest verstand und dabei helfen konnte. Aber nicht nur damit verdienten sie ihr Geld. Sie stopften, nähten, flickten und putzen auch für Geld. Auch für ihre Auftritte in den Städten bekamen sie teilweise Geld. Dieser Part machte Mira sehr viel Spaß und sie war eine hervorragende Tänzerin, aber sie hat gemerkt, dass ihr die kleinen Gaunereien mit den Kartenspielen genauso viel Spaß machte, immer öfter ging sie mit um sich daran zu beteiligen. Was für die Aktion meistens von Vorteil war, da man sie nicht so schnell verdächtigte dazu zu gehören, da sie ja anders aussah. Da die Roma in Dörfern nicht gerne gesehen wurden, fuhren sie immer häufiger in große Städte, wie Köln, Magdeburg, oder auch München. Die letzte größere Stadt in der sie waren hieß Bochnia und lag bereits weit hinter den Grenzen des Heiligen Römischen Reiches. Mira war jetzt schon einige Jahre bei den Roma, um genau zu sein 5 Jahre, und sie meinte, dass sich ihr nichts Besseres hätte passieren können. Die wollte schon immer so leben und hat es jetzt geschafft, genau das zu machen, was sie wollte. Hier würde sie bleiben, bei ihrer neuen Familie, die ihr alles beigebracht hat. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am August 19, 2008, 21:10:32 --- 22. März 1204, am Abend ---
Es war Frühling. Die Bäume schlugen aus, was den ganzen Tag auf der Straße, der sie folgten zu spüren gewesen war. Alles tat ihnen weh, entweder vom Laufen oder vom Mitfahren auf dem Wagen. Die bunte Yati sammelte sich, um ein Nachtlager aufzuschlagen. Es wurde bald dunkel, und kaum Abseits des bewaldeten Weges tat sich eine Lichtung auf, die wohl schon vorher von Reisenden benutzt worden war, denn mittig hatte man eine Feuerstelle hinterlassen. Das Lager, das wie von Zauberhand in weniger als zwei Dutzend Minuten entstand, konnte noch schneller verschwinden, wußte Pušomori. Jeden abend wieder war sie von dem Ritual faziniert und fand sich - nach einigem Gezerre an Zeltplanen - in der Mitte ihrer liebsten wieder: Ihrer großen Familie. Alle saßen am Feuer, daß schon brannte und erzählten sich Geschichten. Essen wurde herumgereicht, Wein und Milch. Das Mädchen streckte sie Glieder von sich. Ihr Friede wurde schnell gestört, und zwar von "ihren Jungs". Aufgeregt liefen sie ihr entgegen. "Floh! Floh! hast du es schon gehört?" rief László, der jüngste (und neugierigste) "Es wird ein Treffen geben! ein Yati-treffen! Zwölf Familien werden kommen!" Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am August 19, 2008, 21:19:27 Viel schneller als nach so einem Tag, gewohnt, war Pušomori auf den Beinen und schaute die Jungs an.
"Was? Wirklich? Wann? Wo? Darf ich auch mit?" Sie sprang bei den Fragen auf und ab, aber ohne auf eine Antwort zu warten, lief sie zu Apsara hin. "Apsara! Apsara! Stimmt das? Gibt es wirklich ein Yati-Treffen? Wo? Darf ich daran teilnehmen?" ganz aufgeregt rannte sie um ihre Ziehmutter herum. Bis ihr dann einfiel, dass Apsara das garnicht leiden konnte, wenn sie so rumsprang. Sie konnte sich zwar kaum zusammen reißen, aber sie blieb still stehen. Eigentlich wollte Mira tanzen und feiern mit ihren Freunden, aber erst musste sie wissen, ob sie auch wirklich mit durfte. Seid Mira bei der Familie war, hatte sie noch nie ein solches Treffen miterlebt und man hatte ihr gesagt, dass es selten sei so viele Yatis auf einem Haufen zu haben, also musste es riesigen Spaß machen und das wollte Pušomori auf keinen Fall verpassen. Mit großen Augen und immer noch gezwungen stillstehend wartete sie auf die Antwort von Apsara. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am August 23, 2008, 13:42:50 "Natürlich bist du auch dabei, mein Schatz. Du gehörst doch zur Familie," lachte sie.
"Wir ziehen nach Krakau, im Köngreich Polen. Nach Osten," sie wurde etwas ernster, "denn die Babas haben Wichtiges zu besprechen. Schon lange haben wir uns nicht mehr gesehen." Die "Mütter" der Yati hatten was zu besprechen? Also war nicht eine Feier der Anlaß... die Jüngeren würden es als Spaß sehen, doch Baba Apsara verheimlichte etwas, das spürte sie Apsara strich dem Mädchen über den Kopf, und für einen kurzen Moment konnte es den Schatten der Sorge in ihrem Gesicht erkennen. Sie entschuldigte sich und ging auf ihren Wagen zu, um sich auszuruhen. Aufgeregtes Winken kam von den Jungs, die sehnlichst ihre Rückkehr erwarteten, damit ihre Neugier gestillt werden konnte. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am August 25, 2008, 14:08:03 Was ist da nur los? Warum ist sie so? Sie sieht erschöpft aus, hoffentlich wird sie nicht krank. mit einem bekümmerten Gesicht schaute sie Apsara nach.
Aber schnell besinnte sie sich wieder ihres Lächelns und leif zu den Jungs zurück. Auf dem Weg dorthin, rief Pušomori ihnen schon entgegen: "Ich darf auch mit! Ich darf auch mit!" Als sie bei den Jungs ankam blieb sie verschwörerisch schauend vor den Jungs stehen. "Aber das ist keine Feier, die Babas haben was Wichtiges zu besprechen." flüstert sie ihnen zu mit einem wissenden Nicken. Als die Jungs sie groß ansahen "Was den?" konnte sie nicht mehr anders und fing an zu lachen. "Woher soll ich das wissen?" mit dem Satz und einem Lachen in der Kehle drehte sie sich um und rannte weg, da sie genau weiß, das die Jungs Pušomori jetzt kitzeln oder anders ärgern würden für die Finte. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am August 26, 2008, 12:05:57 "Du bist So gemein!" , wurde ihr hinterher gerufen. Und die wilde Jagd begann.
Den Rest des Abends verbrachten sie zusammen, sich immer wieder neckend und jagend, ganz unbeschwert, wie es auf einem Bauernhof oder gar als Kind eines Adeligen unmöglich gewesen wäre. Sie sprangen über Stöcke und Steine, um die Wagen und Zelte herum. Pušomori wechselte immer wieder die Seiten und irgendwann wußte wohl niemand mehr, wer weshalb gejagdt wurde. Die Feuer waren schon erloschen, als sie sich endlich schlafen legten. Pušomori hatte ihren Schlafplatz immernoch in Apsaras Wagen, genau wie der kleine László. Er war völlig erschöpft vom abendlichen Spiel und der Reise und atmete laut beim schlafen. Apsara war noch nicht gekommen, doch Pušomori hörte sie leise draußen singen. Sie sang ein sehr trauriges Lied, kaum zu verstehen war es. Doch konnte man heraushören, das es die Geschichte einer Roma erzählte, die sich in den Traumwelten verirrt, und nicht mehr zu ihrer Yati zurückgefunden hatte. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am September 02, 2008, 13:00:36 Leise ging Pušomori zum Ausgang des Wagens, schlich heraus und blickte sich nach Apsara um. Als sie sie entdeckt hatte ging sie langsam auf sie zu, hockte sich zu sich. Ganz eng zock sie ihre Beine an ihren Körper und umschlag diese mit ihren Armen. Traurig sah sie ihre Zeihmutter an und hörte gespannt dem Lied zu, auch wenn sie es nicht ganz verstehen konnte.
Auch wenn sie es normalerweise liebe wenn Apsara sag und davon lachen musste vor Glück, machte dieses Lied sie mehr als traurig. Bedächtig senkte Pušomori den Kopf und lauschte ihrer Ziehmutter, bis sie langsam in einen seichten Schlaf hinüberglitt. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am September 13, 2008, 15:06:43 Sie spürte, daß sie noch nicht ganz schlummerte, und doch formten sich Bilder aus dem schwarz ihrer geschlossenen Augen ihr war als flöge sie...Sie sah...
... die Straßen und Wege, die sie oft so mühsam zurücklegten. Nun erschien allles ganz leicht.. sie schwebt in schnellem Tempo über die Baumkronen und Häuser der kleinen Dörfer. Sie folgt einem gewundenen Weg über das Land. Bald wird schwinden die Laubbäume und wechseln sich mit Nadelbäumen ab... Es wird karger und steiniger... Ein Gebirge erscheint in der Ferne. Nach oben zieht sie der Flug, zur Spitze der Berge... Zwischen den schneebedeckten Höhen landet sie in einer Wehe. Von hier scheint man die ganze Welt drumherum sehen zu können. Unten erscheinen die Dinge klein und fern... Da erblickt sie etwas.. Zwei Schlangen. Eine Golden, Eine in buntem Muster, die Köpfe so groß wie ein Haus. Sie ringen miteinander, beißen sich, würgen sich. Das Goldene Tier ist stark und edel, das Bunte gewitzt und schnell. Und doch scheint das schnellere Tier dem Goldenen nicht gewachsen zu sein. Im Würgegriff drohen seine Organe zwerqutscht, der Kopf zerschmettert zu werden. Plötzlich zerbirst die Gefangene in unzähllige kleine Schlagen und entwindet sich so dem tödlichen Ende. Überall fliehen sie hin, in jeden Winkel der Welt. Pušomori erwachte plötzlich. Sie lag wieder auf ihrem Lager in den Armen Apsaras. Sie war neben ihr eingeschlafen, stöhnte leise im Schlaf und hielt das Mädchen beschützend in ihren Armen. Durch die Farbe der Plane konnte sie erahnen, daß es bald hell werden würde... Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am September 16, 2008, 11:07:42 Das war ja ein komischer Traum! Davon muss ich nachher Apsara erzählen. Sie scheint nicht gut zu schlafen, hoffentlich geht es ihr gut.
Pušomori kuschelt sich in die Arme ihrer Ziehmutter und versucht noch etwas zu schlafen, der Tag wird sicher hart. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am Oktober 05, 2008, 13:17:11 Richtig einschlafen konnte sie nicht mehr, doch noch ein wenig im Halbschlaf vor sich hin träumen.
Bald wurde der Lärm draußen lauter. Es war das gewöhnliche Zusammenpacken. Meist hatten László, Apsara und sie nicht viel zu tun, denn ihren Wagen packten sie kaum aus. Sie spürte wie der Junge aufstand. Er war der Kutscher und für ihre alte Stute, Wanda, verantwortlich. Er kam einfach am besten mit dem Tier klar. Auch Apsara erwachte langsam. Sie drückte Pušomori noch einmal und erhob sich dann. "Wir müssen weiter, mein Schatz. Sieh, ob du irgendwo noch helfen kannst." Sie wirkte, als hätte sie kein Auge zugetan. Müde und erschöft, als hätte sie eine große Anstrengung hinter sich. Das Mädchen tat wie ihr gehießen. Aks sie die Plane des wagens beiseite schob begrüßte sie der helle Morgen. Es war zwar noch ein wenig kühl, aber die Sonne wärmte angenehm. Lange hatten sie heute geschlafen, denn der Großteil war schon gepackt. Geschäftig wie Ameisen liefen die Menschen hin und her. Sie wäre wohl mehr stolperstein als Hilfe gewesen. Kaum jemand schien die dunkle Stimmung, die auf Apsara und ihr selbst lag, zu spüren. Bald saß Pušomori neben László auf dem Bock des Wagens. Die alte Wanda trotte gemütlich dem Ochsenkarren vor ihnen hinterher. "Was ist los?" fragte der Junge, "Du bist so still, Floh.. ist dir ´ne Laus über die Leber gelaufen?" Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am Oktober 13, 2008, 09:11:21 Pušomori schüttelte den Kopf. "Nein, ich hab nur so was komisches geträumt, und Apsara ist auch so komisch, seid gestern. Ich hab kein gutes Gefühl."
Sie legt den Kopf auf Lásulós Schulter. "Mach dir keinen Kopf, es ist nicht so wild, nur nicht mein Tag..." Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am Oktober 18, 2008, 15:40:07 Er rutsche unruhig hin und her.
"Die anderen werden auch immer komischer" merkte er an. "Sie halten ihre Sachen noch mehr zusammen als sonst. Und sie murmeln leise miteinander. Sag mal, was bedeutet exorziehren?" Ängstlich ergriff er ihre Hand. flehend blickte er seine gefühlte große Schwester an. Pušomori spüte, daß ihr alle Farbe aus dem Gesicht gewichen sein mußte. Sie glaubte zu wissen, was es bedeutete. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am Oktober 24, 2008, 09:33:05 "Exorziehren?" Ihre Stimme ist nicht mehr als ein Flüstern. "Ich glaub ich weiß was das heißt, aber ich bin mir nicht sicher. Bei wem? Bei wem soll das gemacht werden?" Pušomori drück Lázlós Hand.
Erwartungsvoll schaut sie ihn an, in der Hoffnung raus zubekommen, bei wem es gemacht werden soll, den sie hat so ein ungutes Gefühl, und weiß nicht warum. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am Oktober 25, 2008, 16:11:34 "Bei denen, die mit den Geistern sprechen..."
Ein paar Tränen tropften auf ihre Hand. "Ich weiß, das es was schlimmes is, Floh." Er richtete sich auf und hielt ihr den kleinen Finger hin. "Aber wir beschützen Apsara. Schwörst du?" Trotz des verweinten Gesichts war alle Infantilität aus seinen Zügen gewichen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am November 04, 2008, 09:55:24 Apsara? Warum Apsara?
Floh ging der Traum den sie hatte durch den Kopf, und auch was Apsara vorher gesungen hat.te vielleicht hat er ja recht... dann müssen wir sie beschützen. "Ja, Lázlós, wir beschützen sie. Ihr wird nichts passieren!" sie hakelte ihren kleinen Finger ein. Und schaute ihn ernst und mit Tränen in den Augen an. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am November 14, 2008, 12:42:41 Auch der Junge nickte ernst.
Als würde ein Notar der Geister ihren Schwur beglaubigen, frischte der Wind plotzlich auf. Eine starke Böe fegte die Straße entlang, sodaß daß sie beiden mehr oder minder vor Schreck noch einmal fester einhakten, währen der Wind ihnen das Haar zerzauste und die Tränen von ihren Wangen forttrug. --- 11. Mai 1204, Vor den Toren Krakaus, am Abend --- Pušomori streckte sich. Sie waren nun schon den ganzen Tag unterwegs gewesen. Das sitzen hinten im Wagen war sehr anstrengend. Apsara lächelte sie an. Sie war nach ihrer kurzen Rückzugsphase auf Pušomori zugegangen und hatte sie in eine Kunst eingeweiht. Das Kartenlegen. Anfangs hatte sie an der Kraft der Wahrsagerei gezweifelt. Doch als sie Apsaras Karten (Sie waren aus gehärtetem Leder, in das Bilder eingebrannt waren) zu ersten mal in der Hand hielt wußte sie, daß es wahr war. Mittlerweile gelang es ihr, einen roten Faden in der Kombination der Bilder und Begriffe zu sehen. Gerade hatte sie das vierunddreißigste hauchdünne Holzbrett zur Seite gelegt, daß sie mühsahm mit etwas Sand und einem dickeren Klotz abgeschliffen hatte, bis die Oberfläche ganz glatt war. Zum Glück hatte sie die Scheiben nicht selbst von dem Baumstamm absägen müssen. Der alte Kurt, der ein begabter Zimmermann war sägte sie wie von Zauberhand alle gleich dünn. Sie überlegte schon, wie sie am Besten die Bilder auf ihren eigenen Satz Karten bringen sollte. Apsara würde ihr sicher weiterhin helfen, immerhin hatte sie gesagt, daß man mit den eigenen Karten eine tiefere Verbindung habe. Auf der anderen Seite schweiften ihre Gedanken bei der arbeit ab, und sie sah die Bilder genau vor sich. "Wir sind da! Wir sind da!" rief Lázló laut von draußen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am Dezember 01, 2008, 09:29:11 Pušomori sprang auf. "Hast du gehört? Wir sind da!"
Sie schaute hinten aus dem Wagen um zu sehen, wo sie genau waren und ob sie schon was interesantes sehen konnte. "Was wollen wir den hier? Warum treffen sich die Babas?" erwartungsvoll schaute sie Aspara an. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am Januar 11, 2009, 16:14:20 Apsara hielt ihr Plane beiseite und spähte selbst nach vorn.
(http://s6.directupload.net/images/080801/temp/hrih87nx.jpg) von http://www.wawel.net/malarstwo/glowacki.htm "Das muß der Wawel sein." Sie deutete auf die Burg, die auf einer Halbinsel in der Moldau lag. "Dort residiert der König, weißt du? aber sieh mal da drüben, da wollen wir hin. In die Burgstadt würden sie uns nicht hinein lassen..." Sie folgte dem deutenden Finger und sah das riesige Lager. Noch nie hatte sie so viele Wagen und Zelte, Tiere und Menschen auf einmal gesehen. Alles war bunt und überall tanzten die Leute und lachten. Ständig kamen aus allen Richtungen Wagen und Karren heran. "Etwas kommt auf uns zu, mein Schatz. Aber wir werden eine Lösung finden. Ich werde mit dir darüber sprechen, wenn ich mit den anderen gesprochen habe. Es ist für dich an der Zeit, erwachsen zu werden, mein kleiner Floh." Pušomori platzte fast vor Spannung, als sie nöher kamen. Kinder kamen angerannt und schrien den Erwachsenen zu, wer das gekommen war. Auf beiden Seiten ließ jeder alles Stehen und liegen und lang getrennte Freunde und Familienmitglieder wurden in die Arme geschlossen. Selbst Apsara sprang vom Wagen und lief auf eine Frau zu, die ihr sehr ähnlich sah, wohl ihre Schwester, und drückte sie herzlich. Zunächst kam sie sich ein wenig fehl am Platz vor, denn sie kannte kaum jemanden aus anderen Yati. Doch als ihre mit Freudentränen überströmte Ziehmutter ihre Schwester Kamila herbeizog und sie einander vorstellte vorstellte, wich aller Zweifel aus Pušomori und sie fühlte sich zu Hause. Sofort schloß sie ihre neue "Tante Kamila", wie sie sie nennen sollte, ins Herz. Ihre Augen konnten sich nicht satt sehen. Als der klaine Lázló die für ihn lästige Begrüßung überstanden hatte, zog er sie am kleinen Finger: "Los, laß uns alles erkunden!", drängelte er. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am Januar 12, 2009, 18:11:02 "Ja, ich komme." Pušomori drehte sich zu Apsara um winkte ihr und Tante Kamila zu und lief Lázló nach.
Sie schauten sich die vielen Wagen an, und spielten mit den Kindern. Mira gab mir ihren erlernten Tricks vor den Kleineren an und rannte mit ihren neuen Freunden um den Wagen. Lange hatte sie nicht soviel Spaß, allerdings ging Ihr eine Sache nicht aus dem Kopf. Was meinte Apsara mit, "Es ist für dich an der Zeit, erwachsen zu werden, mein kleiner Floh"? Pušomori nahm sich fest vor abends bei den Erwachsenen zu lauschen, was los war. Und vielleicht würde sie dann auch rausbekommen, was Apsara damit meinte. Als es hieß, dass die Kinder ins Bett sollen, tat Floh wie ihr geheißen, allerdings nicht lange, als sie sich sicher war, das kein Erwachsener mehr in der Nähe des Wagens war, schlich sie sich raus, um die "Großen" zu belauschen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am Januar 18, 2009, 19:25:12 Lázló, ihr "kleiner Bruder", war anscheinend schon eingeschlafen, als sie hinaus schlich.
Schwer war es nicht, das richtige Gespräch zum Belauschen zu finden. Inmitten des Lagers brannte in Feuer in einem Steinkreis. Drum heurum saßen nur Frauen, die leise sprachen. Als sie Apsara und Tante Kamillia zwischen ihnen entdeckte, wußte sie, daß sie richtig war. Sie postierte sich leise hiner einer naheliegenden gespannten Plane und lauschte. Eine Ältere Frau hatte das Wort, erkannte sie an der Knorrigen Stimme. "Nun gut. Es ist beschlossene Sache. Hat noch jemand etwas zu sagen? ich bin müde." "Ja, ich habe etwas zu sagen," ertönte Apsaras Stimme. Jetzt wurde es interessant. Sie hielt den Atem an. "Ich möchte, daß meine Tochter Pušomori am Ritual teilnimmt. Nehmt ihr die Prüfung zur Erwachsenen ab.Sie soll meine Nachfolgerin werden." Ein leises raunen ging durch die Frauen. durch das ganze gezischel konnte sie kaum etwas verstehen. Doch eines hörte sie eindeutig hinaus: Sie ist keine von uns. "Ruhe, meine Schwestern, " versuchte die Älteste die Wellen zu glätten. "Apsara, denkst du wirklich, sie ist geeignet? Wir alle erachten dich als weise. Bist du sicher daß du dies willst?" "Ja das bin ich. Das Schicksal hat mir eine Tochter geschenkt. Sie ist keine Gebürtige, doch glaube ich, daß sie Fähigkeiten besitzt. Sie ist noch jung, doch ihr Herz ist offen für die Wahrheit," antwortete ihre Ziehmutter mit einem stolzen Unterton. "Wir werden sie befragen, dann werden wir sehen, was du ihn ihr siehst. Die Slawin soll geprüft werden. Sonst noch jemand?" Schweigen trat ein. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am Januar 21, 2009, 15:50:25 Die Worte, 'Sie ist keine von uns.' hatten sie gekränkt, aber ihre Neugier war größer.
"Worin soll ich geprüft werden? Und was für eine Nachfolge?" murmelte Pušomori leise. In Gedanken merkte sie kaum, dass keine der Frauen mehr sprach. Was ist das nur für eine Versammlung, und warum wollen sie mich prüfen? Wofür? Da anscheinend nichts interessantes passierte, ging sie wie in Trance, die Strin nachdenkend kraus gezogen zum Wagen zurück und legte sich neben Lázló, und dachte dort weiter, bis Apsara kam. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am Januar 23, 2009, 22:09:23 Sie schreckte hoch, als die Baba in den Wagen zurückkletterte.
Sie mußte eingenickt sein, denn es graute bereits der Morgen. Nur schwammig erinnerte sie sich an die Gedanken, denen sie nachgehangen war. "Floh, bist du wach? flüsterte Apsara, "Pssssst...ich muß mit dir sprechen. Kommt mit nach draußen.." Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am Januar 30, 2009, 12:35:59 Pušomori kletterte leise aus dem Wagen, immer darauf bedacht, Lázló nicht zu wecken.
Als sie aus dem Wagen kam, rieb sie sich den Schlaf aus den Augen, und blinzelte ihr Mutter verschlafen an. "Was ist den, Apsara?" flüsterte sie. Floh lehnte sich an Apsara und war schon fast wieder im Reich der Träume angelangt, bevor sie den Satz überhaupt komplett ausgesprochen hatte. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am Februar 10, 2009, 12:54:58 Die Baba legte den arm um das schlaftrunkene Mädchen und rüttelte sie leicht.
"Mein Kind, hör mir genau zu. Das, was ich dir jetzt sage ist sehr wichtig." Apsara führte sie ein Stück fort vom Lager, sie wollte wohl sichergehen, daß niemand ihr Gespräch mitbekam. Sie setzten sich ins zertrampelte Gras. "Pušomori," begann sie und atmente noch einmal tief durch. "Wir haben viele Geheimnisse. Es wird Zeit, daß du ein paar davon erfährst. Unser Volk ist alt. Immer wurden sie von Mutter zu Tochter weitergegeben. Du weißt, ich habe nie eine Tochter geboren. Doch das Schiksal führte dich zu mir. Längst habe ich dich adoptiert, doch um in die Familie aufgenommen zu werden, mußt du eine Prüfung bestehen, oder jemanden aus der Sippe heiraten. Erst dann darf ich dich einweihen." Apsara strich ihr über den Kopf. "Fürchte dich nicht... dir steht ein großes Schicksal bevor. Doch du wirst es selbst in die Hand nehmen können, das habe ich gesehen." Apsara blickte auf. Es dämmerte. Die Welt war in ein fahles Licht getaucht. Feierlich sagte sie:"Entscheide dich, meine kleine große Tochter. Entweder nimmst du die Prüfung an, und holst etwas bestimmtes aus der Burg, oder du heiratest jemanden, den die Babas für dich auswählen. Erst dann darf ich dir mehr sagen, so ist unser Gesetz." Die weise Frau hatte als letztes einen geheimnisvollen Ton angeschlagen, der ihr unmißverstandlich klar machte, daß sie an einem Scheidepunkt ihres Lebens stand. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am Februar 16, 2009, 17:49:35 Pušomori versuchte ihr Gedanken zu klären. Was? Wie? Geheimnisse? Heiraten?
"Mutter, das versteh ich nicht, warum jetzt auf einmal? Warum hat mir nie jemand gesagt, das ich nicht zu euch gehöre, ohne diese Prüfung? Mögen die anderen mich den nicht, dass ich eine Prüfung machen muss?" Ihr schwirrte noch ein bisschen der Kopf, so zwischen schlafen und wachen. "Was muss ich den holen? Und wann? Wie lange hab ich um mich zu entscheiden? Muss ich es jetzt sofort sagen?" Je mehr Fragen Mira stellte um so mehr schwirrte ihr der Kopf. Sie rieb sich kräfig die Augen und schüttelte ihr Haupt um sich Klarheit zu verschaffen. Okay, denk nach... Diese Heirat kommt nicht in Frage! Ich werde mich nicht an irgendeinen verschachern lassen. Nein! Dazu hab ich hier zu viel gelernt. Und ausserdem will ich mir wenn selbst aussuchen, wen ich heirate, also bleibt nur diese Prüfung. Ich muss was aus der Burg holen. Bestimmt heimlich. Vielleicht ein Relikt unseres Volkes? Oder einen Schatz? Plötzlich stieg Aufregung in ihr auf. Im Grunde hatte Floh ihre Entscheidung schon getroffen, aber die Unsicherheit blieb noch zum Teil, darum wollte sie die Antworten von ihrer Mutter abwarten. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am Februar 17, 2009, 04:10:48 "Zuerst einmal hat das nichts mit deiner Selbst zu tun. Es gibt Regeln, die wir einhalten müssen. Es geht um Blutsverwandtschafen, Floh. Du mußt dich würdig erweisen oder einheiraten. Vom Herzen her gehöst du bereits dazu.
Ich habe dir gesagt, wir haben schwere Zeiten vor uns. Wir werden mit der Ältesten aller sprechen müssen. Daszu brauchen wir etwas, daß die Älteste jemandem in der Burg zur Verwahrung gegeben hat. Niemand kann hinein von uns, doch du kannst es. Sie werden dich nicht als eine von uns erkennen und du kennst ihre Bräuche. Wir alle werden sie lernen müssen, wenn wir überleben wollen. Die Christen machen wieder Jagd auf "Heiden" wie sie uns nennen. Sie bezichtigen uns mit dem Teufel im Bunde zu sein... und dann..." Apsara schluckte, Angst warf einen Schatten auf ihr Gesicht, und fing neu an: "Sie könnten ganze Familien auslöschen. Wir müssen handeln. Solange wir hier zusammen sind, ist es gefährlich. Wir wissen nicht, wie sie vorgehen, was sie suchen. Sicher ist nur, daß Leichen ihr Wege Pflastern. Viel mehr Wissen wir nicht." Sie sah Mira fest in die Augen: "Verstehst du den Ernst der Lage? Du mußt tückisch wie der Fuchs sein und genauso schlau, dann kannst du es schaffen, dich in die Stadt zu schleichen. Ich möchte daß du mit zur Ältesten kommst, von ihrer Weisheit gestreift wirst. Das sie wird dich nur in ihrem Angesicht dulden, wenn du vom Gesetz her eine von uns bist." Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am März 03, 2009, 19:59:36 Langsam nickte Floh. Sie hatte Angst, vor dem was kam, freute sich aber auch auf das Abenteuer.
"Ich verstehe den Ernst, Mutter. Was muss ich holen? Wie kann ich zur Hilfe beitragen?" Fast schon flehend schaute Pušomori ihre Ziehmutter an. Jetzt war sie vollkommen wach und zu allen Schandtaten bereit. Ich werde helfen, dann gehöre ich richtig zu euch. Dann kann mich keiner mehr wegschicken Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am März 06, 2009, 18:09:20 Apsara lächelte traurig. Kurz drückte sie das Mädchen. "Gut, hör mir genau zu. Du wirst dich in die Burgstadt einschmuggeln. Wir werden sehen, was wir da haben, um dich zu verkleiden wie eine Christin. In der Straße wo die Kaufleute wohnen, suchst du das Haus von Frederic Marcin. Merk dir den Namen: Marcin. Ihm gibst du das hier..."
Die Baba kramte in ihren Taschen, die - wie sie wußte - in die Falten ihres Rockes eingenäht waren. Sie zauberte ein faustgroßes Amulett an einem spröden Lederband hervor. Sie hielt es Floh hin. Es war Fünfeckig und schien aus einem Knochen geschnitzt zu sein. Schriftzeichen waren darauf eingraviert, die, seltsam verschlungen, für sie unlesbar waren. Ihre Ziehmutter und nun Adjutantin fuhr fort: "Du wirst Marcin, und nur ihm, sagen, du hättest ein Botschaft von Shah Kahn. Sie lautet: Ich, die Königin der Lügen, erbitte mein Leben zurück." Apsara machte eine Pause, damit Pušomori einem Moment Zeit hatte, das alles zu verinnerlichen. "Der Mann wird dir darufhin etwas geben. Es ist eine Kristallflasche. Sie ist sehr wertvoll, öffnen darfst du sie auf keinen Fall. Dann würde der Inhalt sofort verderben. Die bringst du zu uns zurück. Damit wäre die Aufgabe erfüllt." Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am Juli 12, 2010, 21:21:23 --- 16. Mai 1204, in einer Kalksteinhöhle unweit von Krakau, nach Sonnenuntergang. ---
Pušomori legte unwillkürlich die Hand um das Amulett, das sie immernoch turg. Sie hielt Apsaras Hand und folgte ihr und den anderen Babas im Gänsemarsch. Mit Fackeln erleuchteten sie die abgelegene Höhle, die mitten im Wald lag. Viel war in den letzten Tagen passiert. Floh hatte sich tatsächlich verkleidet und war in die Stadt aufgebrochen. Es war nicht schwer für die gewesen, der Hauptstraße zu folgen und in der linken Straße das Haus mit dem Einhornwappen zu finden. Im Hausflur hatte sie mit einem Diener gesprochen, und später sogar mit Marcin. Er war nett zu ihr gewesen, hatte ihr sogar eine lederne Umhängetasche geschenkt, in der sie die Kristallflasche, die Kamila, die oberste Baba, nun trug. Die Flasche war mit einer roten Flüssigkeit gefüllt. Durch den stumpfen Kristall konnte man die Farbe kaum erkennen, doch natürlich hatte Floh sie genau in Augenschein genommen. Sie war mit einem Stopfen verkorkt, nichts weiter, keine Zeichen und keine Siegel. Außerdem hatte sie keinen flachen Boden, sondern war eher geschnitten wie eine Phiole, am unteren und oberen Ende spitz zulaufend. In der Höhle war es muffig und feucht, von Zeit zu Zeit hustete jemand. Sie drangen immer weiter ins Innere vor, vorbei an Tropfsteinen, die eine kleine Melodie spielten. Manchmal traf sie ein Tropfen. Das Wasser war eiskalt. Die letzte Woche hatte sie mit Apsara verbracht, die ihr noch einige Dinge über ihre neue Familie beigebracht hatte. Auch ihre Sprache brachte sie Floh weiter bei. Apsara war wie immer gewesen, ruhig und mütterlich. Niemals schalt sie Floh, wenn ihr etwas nicht gleich begreiflich war, oder sie mit ihren Fragen abschweifte. Sie waren nicht lange vor der Burgstadt geblieben man hielt es für besser, aufzubrechen und sich wieder zu verteilen. Die Babas hatte sich von unterschiedlichen Punkten im Umland auf den Weg zur Höhle gemacht. Laszlo mußte zurückbleiben, so sehr er auch gedrängelt hatte. Oft hatte er dabei gesessen, wenn Apsara ihre Lektionen abhielt, so meist hatte er es nicht so lange ausgehalten, und war nach draußen gerannt. Ihr Kartensatz war nun ebenfalls blankgeschliffen, bereit, bemalt zu werden. Noch immer hallten die Worte in ihrem Kopf nach, die ihre Baba in in der letzten Nacht zu ihr gesprochen hatte. Beinahe hatte sie geflüstert. Sie saßen im dunkeln, im Wagen, Lazslo hatten sie fortgeschickt. "Pušomori, meine Tochter, versprich mir etwas: Du mußt jetzt stark sein und darfst keine Angst bekommen." Als das Mädchen genickt hatte, wurde Apsaras Stimme unheilvoll, und Sorge trat auf ihr Gesicht. "Ich werde dir jetzt etwas über Shah Khan, die Königin der Lügen, erzählen. Die Königin gehört zu unserem Volk, viel mehr als wir selbst. Es mag die vorkommen wie in einem Märchen, doch sie ist sehr alt. Lange bevor du, ich oder meine Urgroßmutter geboren wurden, ging sie fort aus Ihrer Heimat, Indien, und kam in dieses Land, mit ihrer Familie. Du weißt ja schon, das wir in alle Winde verstreut sind. Warum sie sich dieses Land aussuchte, weiß niemand. Sie reiste von Yati zu Yati, durchstreifte das Land und starb einfach nicht. Sie wacht über ihre Kinder. Ich selbst habe sie nur einmal gesehen, als ich ein Kind war. Sie erscheint nur des Nachts. Einmal habe ich mich rausgeschlichen, um den Babas zu lauschen. Ich habe erfahren, daß sie sich zur Ruhe legen will, und solange die Verantwortung bei den Weisen Frauen liegen würde. Als ich selbst alles lernte, was meine Mutter wußte, um irgendwann ihren Platz einzunehmen, erzählte sie mir, was hinter der Legende von Shah Khan steckt." Was Floh damals erfuhr, hatte sie verstört. ... Mittlerweile konnte sie etwas besser damit umgehen. Langsam näherte sich die Gruppe einem niedrigen Durchgang. Die befand sich in der Mitte. Hinter der Passage trat Apsara mit ihr zur Seite. Die Frauen drängten sich nebeneinander. Der Durchgang hatte in eine weitere Höhle geführt, die niedriger war, als die, die sie zuvor passiert hatten. Ihre Familie packte Unruhe, vielleicht sogar Angst. Shah Kahn… Die Gemeinschaft der Familie hatte bereits zugestimmt, sie als Adoptivtochter Apsaras aufzunehmen. Doch die, die über solche Dinge wachte, war nunmal die Sagengestalt. Vor sie musste Pušomori treten um ihre Aufnahme perfekt zu machen. Ihre Ziehmutter hatte ihr erklärt, daß sie Shah aufwecken mussten, weil sie dringen ihren Rat brauchten, wie sie weiter verfahren konnten. Außerdem wachten die Frauen über sie, und konnten sie in einer solchen Gefahr nicht einfach ungeschützt liegen lassen. Wieso jemand so tief und fest schlief, anscheinend für Jahre, war dem Mädchen noch ein Rätsel. Der Ort, an dem sie sich befanden, war rings herum mit roten und braunen Tüchern ausgekleidet, die feucht und schlaff herunterhingen. Wie sie befestigt waren, konnte Floh nicht ausmachen. Die Fackeln wurden in Halterungen am Boden gesteckt. In der Mitte war ein Sarg aufgebaut, der ebenfalls mit Tüchern umschlungen war, die allerdings goldene Verziehrungen an den Rändern hatten. Die Frauen bildeten nun einen Kreis um die Grabstätte herum. Apsara hielt Flohs rechte Hand. Auf ihrer anderen Seite stand Kamila. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am Juli 13, 2010, 19:56:52 Floh sah sich nervös in der Höhle um, damit sie sehen konnte, wie sich die anderen Frauen verhielten. Sie wollte ja nichts falsch machen, sonst würde sie hinterher nicht in die Familie aufgenommen, oder man würde sich ganz fort schicken.
Fester umschloss sie Apsaras Hand. Pušomori schaute vorsichtig zu ihr hoch und schrie in Gedanken ICH HAB ANGST! Was wenn ich was falsch mache, oder sie mich nicht mag? Inbrünstig hoffte sie auch einen Blick oder ein beruhigendes Wort von ihrer Mutter. Aber Aspara schien zu sehr mit sich selbst beschäftigt zu gewesen zu seinen. Hatte den verstärkten Druck von Flohs Hand nicht einmal bemerkt. Ich weiß wirklich nicht, wie ich das schaffen soll. Energisch schüttelte sie den Kopf Nein, ich schaff das!! Ich muss das schaffen, Aspara brauch mich, meine Familie brauch mich! Ich werde sie nicht enttäuschen! Entschlossen alles richtig zu machen, und ihrer Familie zu helfen, drückte sie die Schulter durch und stellte sich ganz aufrecht hin. Nichts kann mich umwerfen, solange meine Familie hinter mir steht! Diesen Gedanken hielt Floh ganz fest, stärkte damit ihren Willen und auch ihr Selbstbewusstsein, bis sie selber nicht mehr wusste, warum sie gerade noch an sich gezweifelt hatte. Gespannt, aber mental gut gestärkt wartete Pušomori auf den Beginn der Zeremonie und ihren Einsatz vor die Shah Khan, die linke Hand fest um das Amulett geschlossen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am Juli 19, 2010, 23:05:33 Sie standen im Kreis um den Sarg herum, gefasst, aber wahrscheinlich genauso unsicher wie Floh. Sie konnte froh sein, zwischen Apsara und Kamila zu stehen, die beiden strahlen Sicherheit aus, die die ganze Gruppe beruhigte. Ihre Tante startete einen singsang, den sie nicht verstand.
Es schienen nur ein oder 2 Sätze zu sein, die sich endlos wiederholten. Noch bevor sie das erste Mal geendet hatte, fielen alle Babas mit ein. Eine ganze Weile ging der Singsang, sodaß Pušomori das Gefühl für Zeit verlor. Kamila trat vor und zog den Stoff, mit dem der Sarg bedeckt war, beiseite. Eine einfach Holzkiste offenbarte sich. Sie stemmte allein den Deckel beiseite. Apsara packte die Hand des Mädchens fester. Was da zum Vorschein kam, ließ allen beteiligten den Atmen stocken: Im Sarg lag eine Frau. Ihre Haut war trocken wie Pergament, daß Gesicht eingefallen, daß sich jeder Knochen darauf abzeichnete, die Augen in den Höhlen verschwunden. Die Haut war blaß, aber dennoch von dunklerer Art, so wie die ihrer Famile. Ihre Kleidung entsprach ebenfalls dem was sie kannte, viele Schichten von Tüchern und Röcken umhüllten Shah Khan. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am Juli 20, 2010, 20:02:55 Floh bemühte sich in den Singsang einzustimmen so gut es eben ging. Als sie es nicht hinbekam, summte sie zumindest die Melodie mit. Ich möchte schon wissen, was sie da singen. Ob das wohl eine Beschwörungsformel ist?
Pušomori erwiederte das festere Drücken von Asparas Hand, als sie das Wesen, welches Shan Khan sein sollte, in dem Sarg liegen sah. Trotz ihrer Angst versuchte Floh ihre Haltung beizuhalten, und drückte ihren Rücken noch mehr durch. Eigentlich mehr um sich selber Mut zu machen, als zu zeigen, dass sie keine Angst hatte. Denn die stand ihr in den Augen geschrieben und war nicht mehr abzuschütteln. Gespannt wartete sie auf den nächsten Teil der Zeremonie und auf das was dann passieren sollte... Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am Juli 25, 2010, 19:22:05 Der monotone Singsang wurde die ganze Zeit fortgeführt.
In einer bedeutungsvollen Geste trat Kamila vor. Sie hatte direkt am Kopfende gestanden, sodaß das Mädchen alles folgende genau beobachten konnte. Die Flasche, die Floh aus der Stadt besorgt hatte wurde von der Baba geöffnet. Ein Geruch, den sie kannte, vermischte sich mit dem nach Kalk. Es roch nach Eisen. Kamila ging in die Hocke und kippte die Phiole. Sie lies den roten Inhalt über die leicht geöffnete Lippen laufen der Leiche laufen. Das Singen endete aprupt, und alle starrten angsterfüllt und wie gebannt auf das, was dort geschah. Ein wenig von der Flüssigkeit lief die eingetrockneten Wangen hinunter. Es war plötzlich so still, daß man eine Nadel hätte fallen hören können. Selbst die Tropfsteine schienen Inne zu halten. Apsara griff ihre Hand fester. Die Königin der Lügen schluckte. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am Juli 29, 2010, 17:50:25 Fast hätte sich Floh an dem Singsang verschluckt, als es so plötzlich aufhörte. Damit hatte sie nicht gerechnet. Leise hustete sie um wieder richtig Luft zu bekommen.
Um besser sehen zukönnen lehnte sich Pušomori weiter vor. Durch den festeren Druck von Apsaras Hand wäre Floh beinahe vorne übergegippt, soweit hatte sie sich vorgelehnt. Als Shan Khan auch noch schluckte riss sie erschrocken und ängstlich die Augen auf. Alle guten Vorsätze waren pase. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am Juli 29, 2010, 22:41:12 Floh erstarrte zu Salzsäule.
Die kalte Angst packte sie bei dem, was nun vor sich ging. Ihr Herz schlug so schnell, daß sie fürchtete, sie würde gleich das Bewusstsein verlieren. Sie konnte kaum atmen. Ihre Augen blieben aufgerissen, so sehr sie auch wollte, sie konnte einfach nicht wegsehen. Die mumienartige Leiche schluckte noch einmal ... Ihr Haar lag offen, war tot und grau. An ihren Ohren Glitzerten Goldene Ohrringe, die zu den schmalen Reifen, die sie um die Hangelenke trug, passten. und noch einmal... Ihre Kleider mochten einmal schön gewesen sein, nun waren die Röcke und Tücher es nurnoch ausgebleichte Lumpen. Kamila hatte die Phiole geleert und trat eilig zurück in den Kreis, und ergriff ebenfalls Floh starre verkrampfte Hand. Die Angst der Weisen Frau half ihr in keinster Weise, sich zu beruhigen. Weiter starrte sie auf Shah Khan. Sobald der Kreis wieder vollständig war, passierte etwas. Ihre Hand bewegte sich. Die Armreifen klimperten. Sie hatten sie von den Toten auferweckt. Die Finger streckten sich nacheinander, daß das Klimpern beinahe unerträglich wurde. Sychron hoben sich die Arme, um halt am Rand des Sargdeckels zu suchen. Sie zog sich hoch. Staub rieselte von ihr herab. Dankbarerwiese sah Floh nur ihren Rücken, aber auch die Gesichter der Frauen, die sie, bewegungslos wie das Mädchen selbst einfach nur mit engleisten Gesichtszügen anstarrten. Das schüttere graue Haar fiel ihr weit über den Rücken, daß nur die Rückseiten ihrer eingefallenen Arme sichbar waren. "Ka... mi... la...," krächtzte sie. Ihre trockene Stimme ging durch Mark und Bein. Die Baba zuckte zusammen und ließ urplötzlich die Hände los, die sie gehalten hatte. Floh hörte sie ausatmen. Dann trat sie vor, und ging um den Sarg herum, bis sie aus Flohs Sicht vom Rücken Shah Khans verdeckt war. Kamila zog den Ärmel hoch, und hielt ihren Arm vor. Das alte Ding beugte sich. Das Mädchen starrte weiter, doch was da genau geschah, blieb ihr verborgen. Sich blinzelte nicht einmal, konnte nur das anstarren, was mit Hilfe ihrer Tante der Holzkiste entstieg. Gerade aufgerichtet wurde sie direkt in Pušomoris Richtung geführt. Ihr Augen waren milchig weiß, fast versunken in ihren Höhlen. Staff spannte sich die Haut über die Knochen. Nochimmer konnte sich die junge Frau nicht abwenden, doch das Grauen kroch weiter an ihr hoch. Shah Kahn wandte sich ab von ihr und wirde von Kamila auf die nächste zugeführt, deren andere Hand sie gehalten hatte. Floh kannte ihren Namen nicht. Die Frau streckte pflichgemäß ihr Handgelenk der Königin der Lügen entgegen. Sie ergriff es mit ihren dürren Händen und führte es an ihren Mund. Dann entblößte sie ihre Fänge. Raubtierhafte Eckzähne stachen hervor. Erstaunlich sanft bohrte sie sie in das Handgelenk. Sie saugte der dunkelhaarigen Mittzwanzigerin das Blut aus wie ein Vampyr. Sie schien keine Angst zu haben, im Gegenteil, als Shah Khan absetzte, zeigte sie einen zufriedenen Gesichtsausdruck. Schon etwas geschmeidiger Schritt sie zur nächsten, und wiederholte die Prozedur, in aller Stille. Kamila blieb neben ihr, hielt sie vertraut fest. Floh bemerkte, daß sich etwas an ihr veränderte. Ihr Haar wurde dunkler, das Grau schwand. Unendlich lange sah sie die Königin nur von hinten, wie sie immer mehr Form bekam, weichere Haut, nahe zu menschliche Hände Auch ihre Kleidung veränderte sich. Die fahlen Lumpen gewannen immer mehr an roter Farbe, die Stoffe wurde wieder zu dem, was sie einst gewesen waren, Leinen, Wolle und auch Seide. Die abstufungen der Töne Kristallisierten sich immer mehr heraus, daß ihre Röce zu einem wahren Leuchtfeuer wurden. Die Reifen und Ringe glänzen gelblich auf. Nach der sechsten Baba hatte sich ihre Gaderobe wieder in Ordnung gebracht wie von Zauberhand. Pušomori hatte kurz Zeit abzuschätzen wie lange es noch dauern würde, bis Shah Khan zu ihr kommen würde. sieben ... acht ... neun ... zehn ... elf ... zwölf (das war Apsara) ... Dreizehn. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am August 06, 2010, 13:27:10 Leist zählte Pušomori die Baba's mit, die vor ihr waren. Versuchte jeder einzelnen ins Gesicht zu sehen, ob sie Schmerzen oder Panik hatten.
Was um alles in der Welt macht sie da? Hoffentlich macht sie das nicht bei mir... Ich hab solche Angst. Aber ich muss stark sein. Du darfst keine Angst haben Floh, sei stark... Aber ich mach mir gleich in den Rock! Das ist so schrecklich, was hier passiert, ich will in mein Bett. Floh zitterte am ganzen Körper. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am August 12, 2010, 19:32:03 Apsara streichelte mit ihrem Daumen leicht Flohs Hand, um sie ein wenig zu beruhigen. Das achte Mächen hatte wohl genausoviel Angst wie sie, und weinte. Sie war gerade erst erwachsen geworden, die jüngste außer Floh. Ihre rabenschwarzen Haare verdeckten fast das ganze Gesicht. Die neben ihr stehenden versuchten sie zu beruhigen.
Shah Khan, die sie nochimmer nur von hinten sah, sprach einen sehr seltsamen Romanidialekt, daß Floh fast nichts verstand. Ihre Stimme war weich, ganz anders als das Gekrächtze von zuvor. Was sie ganz genau verstand war : "Hab keine Angst." Die Königin griff nach den Händen der kindlichen Baba, und hielt sie erst einmal fest. Pušomori traute ihren Augen nicht: Der kalte Steinboden unter Shah Khan veränderte sich. Als hätte man Farbe in einen See gekippt bereitete sich angenehme warme Erde unter ihren Füßen aus. Ein Staunen trat auf das Gesicht der Achten, als sie die Veränderung sah. Sie bemerkte kaum die ihre Hand gebissen wurde. Floh konnte genau sehen wie ein verzückung auf ihr Gesicht trat, als die verfallenen Stoffe, die überall verteilt waren, gewannen ihre alte Schönheit in rot, braun und violett zurück, wenn sie von der scheinbar magischen Veränderung berührt wurden. Immer mehr verbreite sich der Zauber eines weit entfernten Landes in der Höhle aus, bis Floh glaubte sich in einem Zelt zu befinden, die Decke, die Wände erstrahlten wie in einem Schloß aus Stoff. Über das Staunen hinweg war Pušomori plötzlich erschrocken. Apsara hatte ihre Hand losgelassen. Die Königin der Lügen stand vor ihr. Ihre Haut war ebenmäßig und beinahe braun, wennauch ein wenig blaß. Die goldenen Reifen und Münzen, die sie schmückten, hoben mit dem rot ihrer Kleidung die Fremdartigkeit des Hauttons nur hervor. Ihr Gesicht war ebenmäßig mit mandelförmigen fast schwarzen Augen. Auch ihr Harr war schwarz wie die Nacht. Ein kleiner goldener Ring ziehte ihre Nase. Ihre Ziehmutter entspannte sich während Shah Khan ihre Hand ergriff. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am August 18, 2010, 15:08:00 Floh entspannte sich etwas bei der liebevollen Berührung ihrer Ziehmutter. Bei den Worten lief es Pušomori kalt den Rücken runter.
Ich darf keine Angst haben. Ich muss standhaft sein. Sei standhaft, Floh. Mit weit aufgerissenen Augen schaute sie auf die Veränderungen in der Höhle, konnte aber ein Zucken nicht unterdrücken als die kleine Baba gebissen wurde. Ich darf keine Angst haben. Ich muss standhaft sein. Sei standhaft, Floh Unbewusst griff Pušomori nach Asparas Hand, die auf einmal weg war. Starr vor Schreck starre sie die Königin der Lügen an. Ihr ganzer Körper versteifte sich, als Shah Khan ihr Hand griff. Ich darf keine Angst haben. Ich muss standhaft sein. Sei standhaft, Floh Ihr Herz begann zu rasen. Floh wollte am liebsten weglaufen, aber sie konnte sich nicht bewegen. Sie konnte ihre Beine nicht bewegen, ihre Arme nicht bewegen, und ihre Augen nicht von den Augen der Königin lösen. Ich darf keine Angst haben. Ich muss standhaft sein. Sei standhaft, Floh Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am September 05, 2010, 22:26:58 Shah Khan führte die Hand Apsaras zum Mund. Sie schloß die Augen. Ihr Gesichtsausdruck war sanft. Floh konnte sehen, wie sich ihre spitzen Zähne in die Haut kurz oberhalb des Handgelenks bohrten. Kurz seufzte ihre Ziehmutter, doch es klang eher entspannt. Die roten Lppen schlossen sich um die Stelle, und man konnte sehen, wie sie schluckte. Die Reifen klirrten an ihrem Hals.
Ein süßlicher Duft erfüllte den Raum. Er war schwer, wie der Weihrauch in der Kirche. Nicht lange trank sie von dem Blut. Als sie geendet hatte, leckte sie über die Wunde wie ein Hund der sich Schuldig fühlt. Langsam schlossen sich die zwei kleinen Wunden, bis die Haut wieder völlig unversehrt war. Die Königin richtete die Augen auf Flohs. Plötzlich fühlte sie sich bezaubert. Alle Angst wich auch ihren Gliedern. Sie konnte nicht mehr glauben, daß diese fremdartige Frau ihr etwas Böses wollte. Leise Musik setzte ein mit Harfen und Trommeln, wie Floh sie noch nie gehört hatte. Die Töne klangen vibriend nach. Sie ergriff die Hand des Mädchens und ging einen Schritt auf sie zu. Sie beugte sich vor, bis sie ganz nahe an Flohs Ohr kam. "Ich bin Shah. Wie ist dein Name, Kind?" fragte sie flüsternd. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am September 19, 2010, 15:58:15 Mit großen Augen schaute sie Shah Khan an. Völlig fasziniert, von dem was gerade geschehen war. Die Angst wurde von der Faszination völlig verdrängt.
"Ich... ich... ich heiße Pušomori. Also Floh, aber eigentlich heiß ich Pušomori" flüsterte sie zurück. Sie grinste verschämt und wurde leicht rot. Jetzt hab ich auch noch gestottert! Warum hatte ich nur solche Angst vor ihr, sie ist bestimmt ganz lieb, wie Apsara. Floh wusste nicht recht, wie sie sich verhalten sollte, darum ließ sie ihre Hand in der der Königin und schaute fragend zu ihr hinauf. Was passiert jetzt wohl? Können wir jetzt wieder spielen gehen? Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am September 20, 2010, 16:04:38 Sorgenvoll schaute Apsara zu ihrer Ziehtochter.
"Du tust Recht, dich zu fürchten." sagte Shah. Sie musterte Floh. Dann sah sie ihr ganz tief in die Augen. Es war ihr, als würde die Königin alles von ihr sehen, bis auf den Grund ihrer Seele blicken. Sie hatte bisher noch kein einziges Mal geblinzelt. "Doch dir werde ich nichts tun, kleine Pušomori. Du gehörst zu meiner Familie," fügte sie sanft hinzu. Flohs Hand wurde sacht zum Mund der schönen Fremden gezogen. Jetzt konne sie genau sehen, wie Shah ihre spitzen Eckzähne entblößte, um sie gleich in ihr Handgelenk zu graben. Der Schmerz, den das Mädchen erwartet hatte kam zwar, aber auf eine Art und Weise, die sie nicht erwartet hatte, denn sie vergaß ihn einfach. Solange sie spürte, wie ihr Blut ihren Körper verließ, hatte sie keine Angst, keine Zweifel. Sie fühlte eine Extase, wie sie sie noch nie erfahren hatte. Ihr ganzer Körper kribbelte und ihr Geist driftete ab, ohne daß sie etwas dagegen hätte tun können. Als sie wieder mitbekam, was um sie herum geschah, hatte die Königin ihre Hand bereits wieder losgelassen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am Oktober 06, 2010, 15:44:43 Verwirrt schaute sich das Mädchen um.
Wo ist sie? Wie lange war ich weggetreten? Pušomori schüttelte leicht den Kopf, um auch den letzten Rest der Benommenheit los zu werden. Ich versteh das nicht mehr. Erst soll ich mich fürchten, dann brauch ich nicht mehr, weil ich zu Familie gehöre? Floh schaute fragend zu ihrer Ziehmutter hoch. Ja, Aspara wusste immer Antworten auf die Fragen des Mädchens, sicher konnte sie ihr alles erklären. Vorsichtig griff Pušomori nach Asparas Hand um auf sich aufmerksam zu machen. Gespannt wartete Floh auf die Antworten ihrer Mutter. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am November 16, 2010, 22:15:12 Die Königin hielt ihre Hand noch. Wie eine Katze leckte sie über die Wunde, die sie geschlagen hatte, der wie durch Watte wahrgenommene Schmerz verschwand schnell. Wenn Floh später nachsehen würde, würde sie nicht einmal den Schatten einer Narbe erkennen können.
Shah blickte auf und lächelte das Mädchen an. Es strahlte eine Wärme aus, aber auch eine Entschlossenheit. Zurecht über dieses Rätselhafte Verhalten verwirrt, drückte sie Apsaras Hand. Sie drückte zurück, ein Versprechen abgebend, doch sie blieb angespannt und still, als die Bluttrinkerin sich abwandte um sich diesmal leichten Fußes wieder in die Mitte des Kreises zu begeben. Die anderen Babas hielten den Atem an wie ihre Mutter, als Shah Khan Atem holte. Sie drehte sich langsam im Kreis, während sie in der Sprache der Roma sagte: "Schwestern, setzt euch." Alle setzten sich mehr oder weniger schnell nieder, auf den Erdboden, der warm und weich war. Er hinterließ keine Flecken auf den Kleidern. "Bevor ihr mir miteilt, weshalb ihr meine Ruhe gestört habt, wähle ich nach den Bräuchen eine von euch aus. Ich werde ihr alles beibringen was ich weiß, bis ich mich wieder zur Ruhe begebe. Ich wähle ..." Sie blieb stehen. Das Klimpern ihrer Armreifen verklang und es herrschte einen Moment der Stille. Sie Königin stand da wie eine Säule die Arme am Körper. Langsam streckte sie ihren Linken Arm nach oben. Floh sah es kommen. " ... sie, Mira," endete Shah. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am November 19, 2010, 19:37:24 Als sich Pušomori setzte, ließ sie die Hand ihrer Mutter nicht los. Sie verstand nicht, was vor sich ging. Warum sind alle so angespannt? Ist es jetzt nicht vorbei?
Als die Mutter der Lügen anfing zu sprechen, richtete Floh ihre Aufmerksamkeit, die vorher auf das Geschehen drumherum lag, wieder auf sie. Genau beobachtete sie die Frau. WAS?? MICH?? vor Entsetzen riß Floh die Augen auf. Ihr Mund formte immer wieder Worte, aber keine kamen heraus. "Ich? Wieso ich? Ich?" Immer und immer wieder die gleichen stummen Worte. Sie wusste, dass sie jetzt als Erwachsen zählte. Das war auch der einzige Grund, warum sie sich nicht hinter ihrer Ziehmutter versteckte, aus Stolz erwachsen zu sein. Aber die Entscheidung der Königin konnte Pušomori nicht fassen. Immernoch schaute sie die Königin am, verständnislos, und immernoch hielt sie die Hand ihrer Mutter fest gedrückt, hilfesuchend. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Wuschel am November 22, 2010, 17:53:51 Pušomori spürte, wie Apsara ebenfalls erstarrte. Nicht nur sie, durch die Frauen ging eine Welle verschiedener Gefühle, die sich in entgleisten Gesichtzügen äußerte.
Ihre Mutter hielt ihre Hand fest, so fest daß es das Mädchen schmerzte, genauso Fassungslos war sie. Dann tat sie etwas, was alle anderen Babas zusätzlich die Augen aufreißen lies: Sie stand auf. Pušomori spürte, daß sie etwas Verbotenes tat, etwas das gegen alle Regeln verstoß. Eine Träne rann ihre Wange herunter, als sie sprach. "Herrin, verzeiht mir ..." Shah Khan senkt ihren Arm, drehte den Kopf in Apsaras Richtung und legte ihn schräg. "Was ist, meine Schwester? Willst du widersprechen?" Eine Bedrohung ging von ihr aus. Wie ein lauerndes Tier, das sie gleich zerfetzen würde formten sich ihre Augen zu kleinen Schitzen. Ihre Mutter blieb standhaft. "Nein Schwester," antwortete sie, "ich möchte nur um etwas bitten: Meine Tochter ist unerfahren, und sie fürchtet sich. Ich bitte euch, mir die Möglichkeit zu geben, sie vorzubereiten. Ich habe es versäumt. Ich glaubte nicht, daß ihr sie wählen würdet." Die Königin schürzte die Lippen und überlegte einen Moment. "Ich bin nicht zufrieden mit dir Schwester," sagte sie schließlich, "aber ich erlaube es. Du wirst sie in sieben Tagen zu mir zurückbringen." "Danke, Schwester, " antwortete Apsara leise und etwas erleichtert. Floh würde ihre Antworten bekommen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Präludium: Mira Herbich Beitrag von: Nile am November 27, 2010, 10:06:41 Als Aspara sich wieder setzte rutschte Floh näher an ihre Mutter heran. Ich verstehe nicht. Was ist hier los
Ruhig und ohne sich zu rühren, den Blick gesengt wartet das Mädchen, dass die Zeremonie beendet war. Sie bekam nicht wirklich mit, was geschah. Sie war in Gedanken versunken und überlegt, was sie ihre Mutter alles fragen musste, sobald sie die Gelegenheit bekam. Als die Zeremonie beendet war, stand Pušomori, nach der Aufforderung von Aspara, auf. Sie verließ schweigend und ein wenig ängstlich an der Hand von Aspara die Höhle. Titel: Re: Background [Dreizehn]: Traumtanz Beitrag von: Wuschel am Januar 02, 2011, 15:33:37 Gerne wäre Floh schon bald gegangen, doch das treffen sollte noch die ganze Nacht dauern, bis kurz vor Sonnenaufgang.
Die Babas erklärten der Königin in einer Art Ratssitzung, warum es überhaupt zu diesem Treffen gekommen war. Das erste Mal erführ Floh wirklich, wie ernst die Situation ihrer Adoptifamilie wirklich war: In allen Teilen der Welt waren sie nich gern gesehene Gäste gewesen, doch kein Stadthalter schickt eine Sippe fort, denn er ist ihnen lieber wohlgesonnen. Dem Lippenbekenntnis waren sie Christen, und einige waren mehr mit dem Christlichen glauben verwurzelt als andere, doch hatte sich ihr alter Glaube mit dem Christentum gemischt, sodaß sie ihre eigenen Rituale und Vorstelllungen und Legenden hatten. In den letzten Jahren hatte sich etwas aufgetan. Kirchenmänner, vom Papst ausgeschickt, suchten vermehrt nach ungläubigen und hatten auch die Familien der Roma im Visier, denn sie Vermuteten "Hexenwerke", "Teufelspackte", und "Flüche". Jedes Mitglied der Famile war in Gefahr, denn die Anklagen und Verhandlungen führten meist zu Folter und Tod. 4 Frauen und drei Männer hatte es in den letzten Monaten erwischt. Sorge trat auf Shah Khans Gesicht, als sie davon hörte. "Ihr habt recht getan, mich zu wecken. Wir alle sind in Gefahr," sagte sie. Man machte verschieden Vorschläge, was zu tun sei. Einig war man sich, daß ein Treffen gefährlich war, und daß man sich bald wieder in die vier Winde verstreuen mußte, wenn man dem Zorn der Kirchenmänner entgehen wollte, auch wenn man als große Gruppe mehr Schutz hatte. Nach einer langen Nacht voller Berichte, über das, was jede einzelne Gruppe erlebt hatte, entließ die Königin die Frauen, etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang, mit der Einladung am nächsten abend wieder zu kehren, damit sie verkünden konnte, was sie nun zu tun gedachte. Apsara führte Floh nach draußen, weg von der Höhle, zurück ins heimische Lager. Sie wirkte bedrückt und traurig. Sie zogen sich in ihren Wagen zurück. Láslò drehte sich unruhig im Schlaf. Die beiden setzten sich nieder und die Mutter blickte die Tochter ernst an. "Es tut mir Leid, das es so gekommen ist," sagte sie traurig zu Floh. Titel: Re: Background [Dreizehn]: Traumtanz Beitrag von: Nile am Januar 10, 2011, 19:24:48 Resigniert schaute Floh Aspara an, lächelte leicht. "Du kannst doch nichts dafür Mutter. Keine von uns hätte gedacht, dass sie ausgerechnet mich wählt." Kurz stuzte Pušomori. Dann sah sie ihre Mutter voller Neugier an. "Morgen früh musst du mir aber erklären, wozu sie mich ausgewählt hat." müde fügt sie hinzu "Aber jetzt möchte ich ein bisschen schlafen, ja?"
Floh legt den Kopf auf den Schoß ihrer Zeihmutter und fordert sie stumm auf, ihr den Nacken zu kraulen. Nachdem Aspara das macht, schläft Mira schnell mit einem Lächeln auf den Lippen, und Sorgen in den Gedanken ein. Titel: Re: Background [Dreizehn]: Traumtanz Beitrag von: Wuschel am März 30, 2011, 23:09:10 Floh schlief ein paar unruhige Stunden.
Als sie aufwachte, fühlte sie sich nicht sonderlich ausgeruht, doch lag sie noch immer im Schoß ihrer Mutter, die eingenickt war. Ihre warme Hand lag auf dem Haar des Mädchens. Als Floh ein Anzeichen gab, daß sie wach wurde, wachte Apsara erschrocken auf, als sei sie bei der Nachtwache eingenickt. Sie rang sich ein Lächeln für Floh ab. Ihre Ziehmutter verlor keine zeit, indem sie Floh langsam aufwachen lies, das Lächeln mußte reichen. "Ich weiß nicht recht, wie ich es dir erklären soll, Floh, ohne daß du Angst bekommst, du mußt nun tapfer sein, ja?" Apsara nahm ihre Hand. "Wenn die Königin jemanden auswählt, bedeutet das, daß man mit ihr gehen muß. Du hast gesehen, das sie kein normaler Mensch ist. Eigentlich ist sie schon lange tot. Manche sehen in ihr die Macht des Teufels, doch ich glaube nicht, daß das wahr ist. Sie ist unsere große Baba, sie beschützt uns, wenn wir sie brauchen, so wie jetzt. Doch sie hat lange geschlafen, länger als du lebst, Floh, deshalb braucht sie eine Tochter, die wachen Geistes ist. Sie wird dich mitnehmen und dir ihre Welt zeigen. Vielleicht ..., " Apsara stockte, "Vielleicht kannst du nie wieder zurück." Titel: Re: Background [Dreizehn]: Traumtanz Beitrag von: Nile am April 30, 2011, 12:47:14 Floh riebt sich den Schlaf aus den Augen und schaute Apsara an.
Was hat sie gesagt? ich kann nicht mehr zurück? Sie ist tot? Wie kann sie tot sein? Die Königin stand doch vor mir. "Wie meinst du das, dass die Königin schon lange tot ist? Wie kann das sein? Warum kann ich nicht mehr zurück, ich will doch bei dir beleiben. Kann ich nicht einfach hierbleiben?" Tränen sammelten sich in Flohs Augen, die vor Furcht geweitet waren. Fest umfasste sie die Hände ihrer Ziehmutter. Titel: Re: Background [Dreizehn]: Traumtanz Beitrag von: Wuschel am Mai 15, 2011, 09:34:26 Apsara griff tröstend Flohs Hände fester. Man konnte sehen, daß ihr die Worte fehlten.Sie schloß die Augen und sprach trotzdem weiter.
"Wir glauben, sie ist ein höheres Wesen, ein Geist, eine Art Gottheit. Manche sagen, sie sei ein Vampyr." Sie machte ein kurze Pause. "Du bist zu etwas größerem auserkoren, meine Tochter. Größer, als ich es mir jemals hätte vorstellen können, als ich dich aufgenommen habe. Du wirst gutes für unser Volk tun, wirst sie mehr beschützen als ich es jemals vermögen würde." Sanft strich die Baba über Flohs Haar. "Ein großes Schicksal kann man sich nicht aussuchen. Es bedeutet auch Entbehrungen. Nicht jeder hat die Kraft, soetwas durchzustehn. Doch wenn die Königin dich gewählt hat, fühlt sie genauso wie ich. Du bist stark, meine kleine Pušomori. Du hast die Gabe, wunderbare Dinge zu lernen." |