Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen - Joanne K. Rowling Beitrag von: Silent am Januar 13, 2008, 18:31:09 Joanne K. Rowling - Harry Potter und der Stein der Weisen (Originaltitel: Harry Potter and the Philosophers Stone)
Harry Potter ist ein Waisenkind, dessen Eltern nach seiner Geburt bei einem Autounfall gestorben sind. Das erzählen
zumindest die Dursleys, seine einzigen Verwandten, bei denen er aufgewachsen ist, die ihn aber Zeit seines Lebens wie ein
Stück Dreck behandelten. Irgendwann war "Harry Potter" mal in aller Munde. Alle lasen "Harry Potter". Ich war damals noch der Meinung, Potter
sei etwas für Kinder. Als dann jedoch die Hälfte meines Bekanntenkreises begann, von dem Buch zu schwärmen, nahm ich es
mir auch einmal zur Hand. Nun, von dem Buch wird zurecht geschwärmt! Woran das liegt? Vor allem daran, dass das Buch sich nicht 100%ig auf eine Zielgruppe festlegt, sondern auch Jugendliche und Erwachsene unweigerlich in seinen Bann zieht. Natürlich wird das Buch in seinem Schreibstil und in seinem Handlungsverlauf nie zu kompliziert, ist aber für einen Roman dieser Klasse schon sehr anspruchsvoll. Die so viel gepriesene J. K. Rowling schafft keine eigene Welt, wie Tolkien oder Williams - nein, sie baut die Realität nur weiter aus. Zu unserer Welt der "Muggel" (welches die Leute wären, die mit Magie so gar nichts am Hut haben und dementsprechend wenig von den ganzen Zauberern und Magiern wissen) projiziert sie ein fast ebenbürtiges magisches Abbild. Deswegen ist der Wiedererkennungswert beim Schulalltag von Hogwarts ziemlich hoch. Es gibt immer Lehrer und Schüler, die man nicht leiden kann und die einen selbst auch nicht leiden können. Und die gesamten Regeln und Gepflogenheiten in Hogwarts erinnern wirklich stark an ein klassisches, englisches Internat. Das Interessante an dem Buch ist also praktisch, bereits Bekanntes neu zu entdecken - aus völlig anderer Sichtweise. Was von vielen sehr hoch angepriesen wurde, waren die Figuren. Harry Potter als eigentlich ganz normaler Junge, der sich auf einmal als prominentes Mitglied einer fabelhaften Gesellschaft wiederfindet, ist in seiner Entwicklung durchaus interessant anzuschauen. Eigentlich kann man die Entwicklung der einzelnen Figuren erst in den späteren Bänden genau erläutern - hier werden sie erst eingeführt. Da ist Hermine erstmal nur die Streberin und Ron erstmal nur Harrys bester Freund. Das Buch beschäftigt sich über seine erste Hälfte sowieso zunächst mal nur mit der Einführung in die magische Welt. Der alltägliche Ablauf wird mit all seinen kleinen, lustigen Details genaustens beschrieben, was keineswegs langweilig, sondern viel mehr höchst amüsant ist - aber nicht sehr spannend. Die Spannung kommt erst ungefähr im letzten Drittel der Geschichte auf, wo dann die eigentliche Story um den titelgebenden Stein der Weisen erzählt wird. "Harry Potter" ist einem von Anfang bis zum Ende einfach nur sympathisch. So eindimensional die Charaktere zunächst auch sein mögen, man sympathisiert sofort mit dem armen, gequälten Harry und steht zusammen mit ihm sofort mit Professor Snape und dem üblen Draco Malfoy auf Kriegsfuß. Man freut sich richtig mit, wenn die Guten sich freuen, man leidet mit, wenn sie leiden. Das Buch zieht einen emotional also völlig in seinen Bann. Der Hype ist also berechtigt - und warum? Weil er allein durch Mundpropaganda entstanden ist. "Was gut ist, setzt sich durch", heißt es... Nun, dieses Buch hat es verdient, denn es ist wirklich gut. Eine schöne Geschichte zum Mitfühlen und Schmunzeln. Fazit: Noch nicht das beste Buch der Serie, aber schonmal ein Anfang. Und ein verdammt guter dazu!Rezension erstellt von DerDoktor |