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World of Darkness => World of Darkness => Thema gestartet von: Wuschel am Juni 17, 2010, 00:37:25



Titel: WOD 1/2 Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Wuschel am Juni 17, 2010, 00:37:25
Hallo Community,

Da wir uns bei unsrer Chronik nun starkes Augenmerk auf das Tier legen, tauchte vermehrt die Frage auf, wie es genau auszuspielen ist. Nun es ist ein Rollenspiel, also ist es wohl von Spieler zu Spieler unterschiedlich.

Ich möchte hier gerne verschiedene Sichtweisen und Ansätze sammeln, damit unerfahrene Spieler eine möglichst vielfältige Art und Weisen gezeigt bekommen, und nicht allzusehr von mir geprägt werden, das ist auch der Grund warum ich meine Spieler-Sicht erst später einbringen möchte.

Meine Fragen sind:

Wie stark tritt das Tier bei euren Charakteren im Alltag in Erscheinung?
Hat es einen wiedersprüchlichen Charakter? Oder geht es eher mit den normalen Charakterzügen konform?
Wie beschreibt/spielt ihr Extremsituationen kurz vor Raserei oder Rötschreck? Worauf achtet ihr besonders? (Is halt ne Stilfrage  8))

Wurde mich auch unabhängig vom erklärenden Sinn dieses Threats mal brennend interessieren. (Als SL auch, ob ihr es selbst auspielt oder die SL den Charakter so lange übernimmt.)

Wu

Ah ja, Fragen können selbstverständlich addiert und editiert werden, ist nur ein Ansatz. Monologes Klug sc****en erwünscht. ;)


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Vikki am Juni 17, 2010, 20:50:45
Hi Zusammen.
Also. Die meiste Zeit, nicht immer, bei Vampire hab ich erlebt das bei Raserei der Spielleiter übernommen hat was das Tier tut, das ich irgendwann mir darüber keine Gedanken mehr gemacht habe. Hihi, meist weil der Horror einer Geschichte größer war, als der Horror vor einer Raserei ;). Also hab ich mich nochmal im Regelwerk schlau gemacht und auch die Info bei Dreizehn gelesen. (Übrigens eine schön aufgebaute Dark Age Runde.)

Ich finde man kann das Tier nicht mit einem Monster gleichsetzen. Ein Wolf ist auch kein Monster wenn es vor Hunger einen Mensch reisst. Ein Monster versucht jeden Aspekt des Grauens mit Genuss am Leid des Menschen auszureizen.  Wie bei einem Tier würde ich die 3 Aspekte beim Tier im Vampir wie folgt sehen:

Der Hunger - schnell und effektiv die Beute niederreissen und trinken.
Die Angst - alles tun um vor der Gefahr zu flüchten.
Die Herausforderung eines Gegenübers - solange drauf einschlagen bis der Gegner sich nicht mehr rührt oder flüchtet.

Natürlich würde ich das in einem Foren Rollenspiel etwas ausschmücken, kann nur leider keinen Tipp geben weil.......naja hab ich ja oben beschrieben.

Noch eine Frage, weil es nirgends erklärt wird. Wie Intelligent ist das Tier im Vampir? Oder ist es wirklich nur reiner Instinkt.


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Shilindra am Juni 18, 2010, 09:23:58
Der Ansatz der hier verfolgt wird ist falsch. Was macht der Vampir um sein Tier zu befriedigen? Hat er Pfad? Wenn ja welchen? Denn Pfade haben eine unmittelbare Auswirkung auf das Tier, manche Pfade wollen das es sogar ausgelebt wird.  Deshalb ist das  Tier bei jedem Vampir anders.

Als SL halte ich es deshalb so, das jeder SC ein Tier hat, es aber je nach Pfad unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Hat der SC Instinkt, als Tugend wird es wohl Stärker sein, als bei jemandem der Gewissen hat. Das Tier ist immer anders, dennoch zum SC zugehörig. Es gibt kein Allgemein Rezept wie man das generell handhaben könne. Es muss auf den SC abgestimmt sien.


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Aphiel am Juni 18, 2010, 16:53:21
Ja, aber wie äussert sich das ingame? Ich bin einer von denjenigen, die gefragt haben, weil ich nicht sicher bin, ob ich es "richtig" mache oder nicht? Also wie wäre es denn "richtig" das Tier auszuspielen und was wäre "falsch"? Und wie genau unterscheidet man es?


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Alukard am Juni 18, 2010, 18:19:43
Ich könnte jetzt einfach sagen, lass dich von deinem Gefühl leiten.

Hm...das Thema ist schon etwas schwerer.

Gewissen? Ich nehme aber an, dass sich bei dir dann dieses melden wird, wenn du dich an etwas ergötzt, dass deine Aufmerksamkeit erlangt. Ersteinmal musst du ja die Reaktion ausspielen, die die gegeben ist und diese dann Abhängig machen, von deinen Pfad - meintet wegen, aber nicht jeder hat einen Pfad oder Road.

Dein Gewissen müsst sich halt dann melden, wenn dein Tier von dir beschrieben an Instinkthandlungen viel zu sehr hoch kocht oder sich an etwas erfreut. Es kommt hier auch auf das Gefühl oder Bedürfnis darauf an, welches das Tier für sich verspürt. Wie Vikki schon andeutete solltest du dich fragen, ob eine Person dem Tier schon einmal weh getan hat und diese Reaktion bzw. das Wissen darum in eine Beschreibung um müntzen.

Es gibt immer einen Teiz, der dein Tier hervorlockt. Wenn du hungrig bist und lange kein Blut mir zu die genommen hast, reagierst du auf eines der urtümlichsten Bedürfnisse. Dem Tier steigt der Geruch von Blut in die Nase...frage dich an dieser Stelle, wie es reagiert. Was weißt du, wie ein verhungertes Tier - denke dabei mal an Tiere aus der Natur und nicht stupiede an Vampire - reagiert?

Wie Shil oder Vikki schon sagten, wie ist dein Gefühl wie dein Char reagieren könnte anhand deiner Werte.

Mfg


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Shilindra am Juni 19, 2010, 10:36:33
@ Aphiel

Was hast du denn für einen Pfad? Welche Situation meinst du denn? Bin was das Foren RPG angeht nicht mehr so wirklich auf dem laufenden. Was verunsichert dich denn?

@ Topic

Ich bin kein Freund davon die SCs bei Rötschreck oder sonstigen Sachen zu übernehmen als SL.


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Aphiel am Juni 19, 2010, 11:29:19
Via Caeli

und was mich verunsichert ist, inwiefern jeder Spieler beim schreiben auf das Tier eingehen soll, also permanent, gelegentlich, oder nur in Ausnahmesituationen wie solchen, wo dann der Wurf auf Rötschreck oder Raserei fällig wird? Oder ist das wiederum von der jeweiligen SL abhängig, was da erwartet wird? Oder doch vom Spieler? Oder tatsächlich vom Charakter, wie gut er das Tier im Zaum hat innerhalb des Spiels, sprich, mit Pfadwert nahe 1 muss man "ständig" vom Tier erzählen, mit Pfadwert nache 10 "so gut wie nie"?


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Shilindra am Juni 21, 2010, 11:12:34
Zur Via: In jedem DA GRW stehen Tugenden, Ideale und die Sünden des Pfades. Dinge die mach nicht tun darf. Dies bestimmt die Handlungen und die Sichtweisen des SC in jedem Aspekt seiner Existenz.  Soweit ist klar, oder? Mit der Via Caeli vollendet, bist du vollkommen im Gleichgewicht mit dir, unmenschlich dabei, denn gewisse Gefühle wie Hass oder Neid, werden dir fremd. Gleichzeitig bist du aber mehr Mensch als dieser selbst, dein tier rückt den Hintergrund, denn du erstrebst inneren Einklang, Erleuchtung.
Das ist nur meine sichtweise zu dem Pfad, ich selber bevorzuge in den DA immer andere Wege ;)


Die Beschreibung des Tieres: Das Tier in dir ist ständig da. Doch manchmal ist es einfach zufrieden, weil du gerade im Einklang mit dir bist. Hin und wieder mal versucht es auszubrechen und sich seinen Weg nach draußen zu bahnen. Gerade in Situation in denen ein SC mit der Via Caeli deutlich anders reagieren sollte als jem. mit der Via Ossis. Als SL handhabe ich das sehr einfach: Der Spieler beschreibt sein Tier in für ihn schwierigen Sitautionen, dies können andere Moralvorstelleungen Ethiken oder sonstwas sein. Bei Raserei und Rötschreck muss der Spieler sein Tier auf jeden fall selbst beschreiben. Das ganze nimmt mir folgendes Problem ab: Ich kann die Raserei eines SC zwar beschreiben, laufe als SL aber Gefahr das der Spieler das anders sieht.

Das ganze hängt natürlich vom charakter ab, wie gut er sein Tier unter Kontrolle hat, auch mit einem Pfad von 10 kann man es sehr gut erwähnen. Es wird sich in seiner Art nur deutlich von allen anderen unterscheiden, denn man folgt auch anderen Pfad.
Die Pfade und Tugenden stehen in deutlicher BEziehung zum Tier, alles das macht die Wirkung des Tieres aus. Wie du das am besten machst, ist ganz einfach: Was würdest du dir darunter vorstellen? Wohl kaum das dein SC in jedem Satz knurrt oder ähnliches macht. Wichtiger ist doch was in besonderen Situationen deinen SC von dem ganzen rest unterscheidet. Dazu gehört auch das mit der Via Caeli er kein menschenfressendes Ungeheuer ist. Vielmehr wird sein Tier bei Ungerechtigkeiten und Unheiligen Dingen ausbrechen.

Kann natürlich sein, das Wu als deine SL das anders sieht als ich. Allerdings fahre ich ihn meinen Runden sehr gut mit dieser Einstellung. Noch was die wenigsten Kainiten haben ihre Pfad wirklich hoch. Bei vielen wechseln die Pfade auch im Laufe der Jahrhunderte. Es ist nichts in Stein gemeißelt.

Konnte ich dir helfen?


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Wuschel am Juni 21, 2010, 18:08:14
SL-Wu stimmt da ganz mit Shil überein.

Dazu habe ich noch was ergänzendes:

Das ganze hängt natürlich vom charakter ab, wie gut er sein Tier unter Kontrolle hat, auch mit einem Pfad von 10 kann man es sehr gut erwähnen. Es wird sich in seiner Art nur deutlich von allen anderen unterscheiden, denn man folgt auch anderen Pfad.
Die Pfade und Tugenden stehen in deutlicher BEziehung zum Tier, alles das macht die Wirkung des Tieres aus. Wie du das am besten machst, ist ganz einfach: Was würdest du dir darunter vorstellen? Wohl kaum das dein SC in jedem Satz knurrt oder ähnliches macht. Wichtiger ist doch was in besonderen Situationen deinen SC von dem ganzen rest unterscheidet. Dazu gehört auch das mit der Via Caeli er kein menschenfressendes Ungeheuer ist. Vielmehr wird sein Tier bei Ungerechtigkeiten und Unheiligen Dingen ausbrechen.

Im Gegensatz dazu das andere extrem Pfadwert 0.
Auf dem Via ist das bestreben nach Gehorsamkeit gegenüber den Christlichen Idealen, die einzige Erklärung für den Charakter, eben nicht dem Tier zu verfallen. (Ich nenne es lieber Bestie)
Im Umkehrschluß ist das monströse an einem Glaübigen, daß seine Bestie eben herzlos wird, ohne Mitgefühl und vor allem fanatisch. Das Tier ist nach wie vor in seine Glaubenswelt eingebunden, und er kann es sich ja garnicht anders erklären, daß wenn er dem Tier nachgibt, er Handlungen gegen das Göttliche vollzieht.
(Siehe Kappadozius, der hielt sich auch für den Racheengel Gottes  ::))
Also alles, was gegen die Dogmen steht denen er folgt, reizen das Tier, und es wird natürlich versuchen, den Pfadanhänger zu verführen, genau diese Taten auszuüben, denn so sinkt der Pfadwert, was mehr macht für das Tier bedeutet.

Ich hoffe das hilft, Ansatzpunkte zu finden wann das Tier aktiver wird und wann es ruhiger ist.


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Alukard am Juni 23, 2010, 02:05:55
Hab da mal noch was interessantes gefunden. Einfach mal lesen.
Ich denke, dass es für Anfänger geeignet ist ;D

http://www.rpgworld.de/wbb/thread.php?threadid=659 (http://www.rpgworld.de/wbb/thread.php?threadid=659)


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Marrok am Juli 07, 2010, 12:07:08

Meine Fragen sind:

Wie stark tritt das Tier bei euren Charakteren im Alltag in Erscheinung?
Hat es einen wiedersprüchlichen Charakter? Oder geht es eher mit den normalen Charakterzügen konform?
Wie beschreibt/spielt ihr Extremsituationen kurz vor Raserei oder Rötschreck? Worauf achtet ihr besonders? (Is halt ne Stilfrage  8))


Das Tier ist immer da, der Vampir erwacht und er spürt es, er trinkt und er spürt wie es nach Blut leckt. Er spürt es wenn der Straßenpunk auf der Straße ihn blöd anmotzt, er spürt es wenn er am Bahnhof lange warten muss und das Tier unrund wird. Er spürt es wenn "Freunde" in Gefahr sind und das Tier ist es was seine "Freunde" in Gefahr bringt. Das Tier ist neben dem Moralsystem einer der wesentlichsten Elemente im Spiel.
Ich denke man kann es sich wie eine Bestie vorstellen die in einem wohnt, es ist der unendliche Zorn, Wut aber zum Teil auch Trauer die einem dazu bringt auszurasten und Amok zu laufen. Im Gegenzug zu Geist aus dem Sinneater ist es aber kein Lebewesen basierend auf Werten, Wünschen usw sondern eher ein emotionales Ding. Wenn man sich die Punkte ansieht wodurch ein Vampir rasen kann (beziehe mich nun auf Requiem GRW, Maskeradezeiten sind zu lange her) denke ich bekommt man im Zusammenhang mit dem Flufftext schon eine gute Idee was dem Tier sein Freund und Feind ist
Vor allem interessant finde ich es im Zusammenhang mit "Riding the Wave" wo man ja quasi das Tier freiwillig rausholt (mit alle den Kosten, Nachtteilen usw).

Fazit: Ich würde das Tier nicht als dumme Bestie darstellen und auch nicht absolut böse. Außerdem würde ich es nicht komplett von dem Vampir trennen, den ansonsten würde der Tricker "Love in Danger" keinen Sinn ergeben :). Das Tier ist pure Emotion eventuell die einzig "wahre" Emotion die ein Vampir wirklich hat


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: medusas child am Juli 07, 2010, 12:22:00
Also vom Gedanken her, triffst Du es auf den Punkt, Marrok: Das Tier ist immer da. Es muss Teil des vampirischen Wesens sein und darf davon nicht getrennt werden. Schließlich ist das Tier der Lebensfunke des Vampirs, der ihm seine Weiterexistenz überhaupt erst ermöglicht (vgl. Animalism 5 --> das Tier austreiben: Das Opfer wird lethargisch und vollkommen antriebslos).
Soweit so schön. Aber an einem Punkt muss man die Kirche im Dorf lassen: Als Spieler ist man nicht in der Lage immer an diese zwiegespaltene Einheit im Wesen des Vampirs zu denken. Manchmal reißt einen die Story einfach so mit, dass man gedanklich mit allem möglichen beschäftigt ist, nur eben nicht damit, an das Tier zu denken. Und ich glaube, dann ist es auch nicht schlimm, wenn man als Spielleiter mal etwas Milde walten lässt, ein Auge zudrückt und dem Charakter ein rationaleres Verhalten zulässt, als es beispielsweise die Menge an Blut in seiner unmittelbaren Umgebung nach Regelwerk zulassen würde. Oder?

"Riding the Wave" ist übrigens so eine Sache: Es gibt nur sehr wenige Spieler, die damit wirklich umgehen können und es nicht nur als Mittel zum Zweck sehen. Und ich glaube, ein Vampir muss schon ziemlich nah am Abgrund sein, um sich zu trauen, so nah an diese dunkelste (nein, nicht böseste ;)) Seite seiner Seele heranzutreten.

"Dumm" ist auch wieder so schwammig. Klar, das Tier darf nicht intelligent sein – ist ja nicht wie der Shadow eines Wraith. Aber "dumm" passt mit Sicherheit nicht. Ich glaube, die Eigenschaften des Tiers müssen etwas genauer definiert werden, damit ein Spieler einen Anhaltspunkt hat, wie er mit dem Ausspielen des Tiers umgehen muss.


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Marrok am Juli 07, 2010, 12:37:37
"Riding the Wave" ist übrigens so eine Sache: Es gibt nur sehr wenige Spieler, die damit wirklich umgehen können und es nicht nur als Mittel zum Zweck sehen. Und ich glaube, ein Vampir muss schon ziemlich nah am Abgrund sein, um sich zu trauen, so nah an diese dunkelste (nein, nicht böseste ;)) Seite seiner Seele heranzutreten.

Ich denke grad junge und unerfahrene Vampire neigen dazu sich darauf einzulassen. Man sieht das sein Kumpel in Gefahr ist und weiß unter normalen Umständen hat man keine Chance gegen den Gegner da der einen sonst einfach mit Mindfuck außer Gefecht setzt. Man versucht das Tier in sich zu wecken (Fassung + Entschlossenheit auf 5 Erf ka was bei Maskerade ist ^^) und muss dann noch eine WK setzen um den Wutfocus setzen zu können. Das dabei viel schief fällt wohl eher dem Jungspund nicht ein zumindest im Vergleich zum Vampire der es schon geschafft hat die ersten 100 Jahre zu überstehen (hier haben wir wieder ein Systemproblem :D)
Wie man in der Runde das Tier richtig einsetzt ist denke ohnehin eine nicht einfach so zu beantwortete Frage. Das beste Beispiel dafür ist wohl das der Erstkontakt bei Requiem. Wenn zwei Vampire das erste mal auf einander treffen wollen sie je nach Stärke des Tieres (eigenes und gegners) sich umbringen oder weglaufen. Regeltechnisch gibt es dafür einen Wurf den man aber gezielt einsetzen soll um Spannung zu erzeugen oder um sehr gefährliche Situationen zu betonen und nicht stupide bei jedem möglichen Treffen. Und ich denke so ist es überall beim Tier, es ist ein Storytelling Element was man aber in gewissen Situationen gezielt mit nem Wurf einbringen soll um klar zu machen "wtf da ist etwas in mir was ich nicht immer kontrollieren kann" und die emotionale Zerrissenheit die nach einer Raserei entstehen kann ist manchmal schöner als jeder Plot. Auf der anderen Seite soll man aber auch nicht übertreiben und quasi nur noch am Ausrasten zu sein.. vor allem gibt es Momente wo eine Raserei den Spielfluss nur kaputt machen würde

Leider zeigt die Erfahrung aber das für viele das Tier nur ein Grund ist warum deren Vampire blöd rumfauchen und Co. Ich muss zugeben ich verstehe zum Teil nicht ganz warum denn wenn man die Bücher ließt und dabei nicht nur die Seiten wo die SUPERPOWERZ!! stehen bekommt man eigentlich schon ein klares Bild vom Setting :/

So hoffe das war nun das wichtigste und halb verständlich, aber ich habs eilig :D


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: medusas child am Juli 07, 2010, 13:02:37
Zitat
Leider zeigt die Erfahrung aber das für viele das Tier nur ein Grund ist warum deren Vampire blöd rumfauchen und Co. Ich muss zugeben ich verstehe zum Teil nicht ganz warum denn wenn man die Bücher ließt und dabei nicht nur die Seiten wo die SUPERPOWERZ!! stehen bekommt man eigentlich schon ein klares Bild vom Setting :/

Ach ja, das dämliche Rumfauchen. ;D
Ich müsste mal eine Hausregel einführen: Wer faucht, dem fällt ein Klavier aus heiterem Himmel auf den Kopf.
... nee. Aber irgendwie ist Fauchen das letzte, was ich mit dem Tier in Verbindung bringe. Denn auch wenn es "Tier" heißt, ist damit ja kein Tier gemeint. Es ist doch viel mehr der Umstand, dass der Vampir nicht mehr rational handeln kann. (Ich glaube, dass bringt das Gegenteil von "intelligent", was ich eben nicht wirklich feststecken konnte, auch am besten auf den Punkt.)
Das Tier zeigt sich darin, dass der Vampir nicht mehr in der Lage ist, Schlussfolgerungen zu ziehen:
  • Ist eine Situation eine Gefahr? ... Keine Ahnung. Ich fliehe.
  • Will mein Gegenüber mir etwas Böses? ... Keine Ahnung. Ich greife an.
  • Habe ich genug getrunken? ... Keine Ahnung. Ich trinke, soviel ich kann.

Aber genau hier liegt das Problem: Wenn man Spielern eintrichtert, dass sie in der Raserei nicht denken dürfen, dann kommt dieses dümmliche Verhalten dabei heraus, das einem die Haare zu Berge stehen lässt.

Einen Unterschied bei "Riding the Wave" gibt es übrigens: In der Maskerade war es nur mit einem Wurf auf Instinkte möglich. Das heißt, Vampire mit Humanity oder "menschlichen" Pfaden hatten nicht die Möglichkeit dazu. Und ich verstehe auch den Sinn: Es gehört eine gewisse Unmenschlichkeit dazu, die Zerstörungswut und den Blutrausch der Raserei kontrollieren und teilweise bewusst miterleben zu wollen. Nach der Raserei mittels "Riding the Wave" verlor man nämlich nicht die Erinnerung an seine Taten, wie es normalerweise durch die Raserei der Fall war. VtR arbeitet ja nicht mehr mit diesen unterschiedlichen Ethiken. Diesen Unterschied sollten wir nicht übersehen.

Zudem war der Spielleiter bei VtM dazu angehalten, jungen Vampiren vor Augen zu führen, dass jede Raserei sie näher an den Abgrund bringt. Das heißt, die erste Raserei wird noch ohne Bedenken eingegangen, aber danach sollte der Vampir wissen, dass eine Raserei nichts gutes für sein Seelenheil bedeutet.


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Aphiel am Juli 07, 2010, 13:08:33
menno... ich fauche aber gern! Ist das i-Tüpfelchen in dem Wort "Einschüchterungsprobe" für mich ;D

(ist aber bislang in keiner der hier stattfindenden Runden passiert, von meiner Seite aus ;) )


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: medusas child am Juli 07, 2010, 13:20:16
Probiere es doch mal mit Knurren. Das ist weniger der Effekt von "Verschwinde, sonst werf ich rosa Wattebäuschchen!", sondern mehr ein "Verschwinde, sonst grab ich meine Fänge in Deine Brust und nage mich bis zur Wirbelsäule durch!".

Aber jetzt ernsthaft. Mein Problem beim Fauchen ist, dass es eine Geste ist. Wenn ein Vampir in die Raserei geht, ist die Zeit der Gesten allerdings schon vorbei, dann wird nur noch gehandelt. Dann darfst Du gerne fauchen, aber bitte begleitet von einem Dex-Athletics-Wurf, um zu fliehen, oder einem Dex-Brawl-Wurf, um anzugreifen.

Wenn Du allerdings zeigen willst, dass Dein Charakter es gerade geschafft hat, seine Raserei zu unterdrücken, dann kannst Du gerne mit Gesten um Dich werfen: Fauchen, Knurren, Zähne fletschen. Kannst auch die Haltung Deines Charakters etwas mehr in Angriffs- bzw. Abwehrhaltung ändern, Deinen Gegenüber anfunkeln, die Nasenflügel beben lassen. Ach, da gibt es so viele schöne Arten, zu beschreiben, dass das Tier ganz nah unter der Oberfläche darauf lauert, dass es tun darf, wonach es verlangt.


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Alukard am Juli 07, 2010, 13:27:16
Schön gesagt.
Dann bin ich beruhigt, nichts falsches gelernt zu haben ;)

Wie sieht das eignetlich umgekehrt für einen Vampire aus, der auf dem Pfad oder Road of the Beast ist ggf noch Gangrel ist?
Neigt dieser eher dazu, sinnlos zu "fauchen" ^^


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: medusas child am Juli 07, 2010, 13:33:52
Vielleicht. Aber wenn, dann sicherlich nicht wegen seines Tiers, sondern weil er sich animalischer ausdrücken will --> Ergo: bewusste Willensentscheidung.
Gibt ja auch genug Gangrel, denen man das Gangrel-Sein nicht anmerkt, sondern nur ansieht. ;)
Kann aber auch eine Art von Animal-Feature sein, dass er sich in allen möglichen Situationen wie ein Tier gebärdet. Hat dann aber nicht nur etwas mit der Raserei zu tun.

Warum hat F&S "Beast" eigentlich mit "Tier" übersetzt und nicht mit der viel näher liegenden Bezeichnung "Biest"? Dann wäre das vielleicht alles etwas klarer.  :(


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Marrok am Juli 07, 2010, 13:42:23
Und vor allem verliert man nach einer Raserei nie die Erinnerungen an dem was passiert wird und RequiemVampire sind ohnehin immer mehr mit dem Tier konfrontiert als in der Maskerade. Vor allem haben sie keine Möglichkeit dem Konflikt MK und Tier auszuweichen.

(ist aber bislang in keiner der hier stattfindenden Runden passiert, von meiner Seite aus ;) )
erlebt man auch eher wenn man Online größere Runden leitet wo quasi gut und die Welt zusammen kommt und Bewerbungen mit den Satz beginnen "ich hab Underworld gesehen und fand den Film so cool".. oder noch besser .. "als ich mit Twillight angeguckt habe..."
obwohl letzter bis Dato noch nicht einmal die Charaktererschaffung überstanden haben



Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Bloodmage am Juli 07, 2010, 14:13:08
Und vor allem verliert man nach einer Raserei nie die Erinnerungen an dem was passiert

Naja, das nie würde ich streichen, es gibt durchaus Möglichkeiten sich nicht zu erinnern, aber da du die Drachen ja nicht magst kensnt du die nicht ^^ Allerdings bleibt man dann durch mögliche Verbrechen auch nur so lange vom MK-Wurf befreit wie der Char sich tatsächlich nicht erinnert, sollte er irgendwie mitbekommen was passiert ist, wird dann nachträglich doch noch gewürfelt. Aber gut, Coil of Soul mal bei Seite hast du natürlich recht.

Was das Fauchen angeht ... meine Chars tun es hin und wieder (gut, weil ich hauptsählcich Nossie spiele und es bei Alptraum 1 expliziet verlangt wird aber egal ^^).

Knurren und Fauchen sind für mich beides Mittel um die Gemütslage des Chars darzulegen bzw. Gesten die der Vampir benutzt. Knurren ist dabei was, das meine älteren, weniger menschlichen Chars bei so ziemlich jeder Verstimmung bringen können. Immer wenn die Gewaltbereitschaft des Charakters steigt, ähnlich des Klapperns bei Klapperschlangen oder auch als Drohgebärde bei Hunden oder Wölfen. Allerdigns ist das Knurren ehr etwas passives für mich. Du drückst damit eine allgemeine Gewaltbereitschaft aus oder ein "ein Schritt näher und ich zerhack dich". Das Knurren hat was von einer permanenten Drohkulisse.

Das Fauchen hingegen ist etwas aktives auf jemanden gerichtetes. Ein Knurren kann ich gegen alles und jeden richten, wenn ich Fauche, dann trifft es direkt diejenigen in deren Richtung es gerichtet ist. Außerdem ermöglicht die entsprechende Mimik dazu seine Fänge, die ja mit die Hauptwaffen des Vampirs sind, besser in Szene zu setzen.

Außerdem noch eine persönliche Einschätzung von mir warum ich als Drohgeste das Fauche bevorzuge: Der Vampir ist kein Werwolf. Es liegt der menschlichen Kehle nicht wirklich ein tiefes, speziell gerichtetes Knurren auszustoßen. Wenn ich argumentiere, dass Vampire atmen um zu sprechen und es nicht einfach auf mystische Weise funktioniert muss ich auch diesen Punkt beachten. Das Fauchen liegt der Kehle, den Stimmbändern und der Mundhöhle deutlich mehr als ein Knurren.

Aber wie gesagt, ich nutze beides abhängig von der Situation und auch vom Char.


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: medusas child am Juli 07, 2010, 14:23:06
Zitat
Und vor allem verliert man nach einer Raserei nie die Erinnerungen an dem was passiert wird und RequiemVampire sind ohnehin immer mehr mit dem Tier konfrontiert als in der Maskerade. Vor allem haben sie keine Möglichkeit dem Konflikt MK und Tier auszuweichen.

"Ausweichen" ist meiner Meinung nach nicht völlig korrekt. Grund ist, dass Du nicht alles menschliche verlierst, wenn Du einem Pfad folgst. Du wirst trotzdem noch lieben, Zuneigung und Sympathie empfinden, beneiden, eifersüchtig sein und alle anderen Gefühle haben, wie ein Vampir mit Humanity auch. Nur weil Deine Ethik etwas verdreht ist, heißt das ja nicht, dass die Symptome nicht die gleichen sind. Und der Antrieb, einen Pfad zu verfolgen ist der gleiche, wie bei der Menschlichkeit: Die Angst vor der Degeneration und dem Tier unrettbar seine Seele zu opfern.

Aber das führt jetzt weit vom Thema weg. Sorry. :)

Also noch einmal zurück:
Du kannst doch in beiden Systemen dem Tier und dem Konflikt mit der Menschlichkeit ausweichen, wenn Dein Spielleiter es zulässt. Wenn Du immer wieder etwas machst, was eigentlich das Tier wecken müsste, du es aber ignorierst und der Spielleiter das gutheißt. Oder eben auch, wenn der Spielleiter für Dich den Konflikt übernimmt und Dir somit die Möglichkeit gibt, die Verantwortung abzulegen. Schließlich war das der Spielleiter, der die Tat begangen hat – auch wenn es eigentlich Dein Charakter ist, wirst Du mit den Konsequenzen viel distanzierter umgehen, als wenn Du es selbst zu verantworten hast.
Ach, und nicht zuletzt ist es ja auch eine spielerische Herausforderung, die Raserei umzusetzen. Ich glaube, dass es keinem leicht fällt, in der Raserei jemanden anzugreifen, der dem Charakter viel bedeutet.

Zitat
Was das Fauchen angeht ... meine Chars tun es hin und wieder (gut, weil ich hauptsählcich Nossie spiele und es bei Alptraum 1 expliziet verlangt wird aber egal ^^).

Knurren und Fauchen sind für mich beides Mittel um die Gemütslage des Chars darzulegen bzw. Gesten die der Vampir benutzt. Knurren ist dabei was, das meine älteren, weniger menschlichen Chars bei so ziemlich jeder Verstimmung bringen können. Immer wenn die Gewaltbereitschaft des Charakters steigt, ähnlich des Klapperns bei Klapperschlangen oder auch als Drohgebärde bei Hunden oder Wölfen. Allerdigns ist das Knurren ehr etwas passives für mich. Du drückst damit eine allgemeine Gewaltbereitschaft aus oder ein "ein Schritt näher und ich zerhack dich". Das Knurren hat was von einer permanenten Drohkulisse.

Das Fauchen hingegen ist etwas aktives auf jemanden gerichtetes. Ein Knurren kann ich gegen alles und jeden richten, wenn ich Fauche, dann trifft es direkt diejenigen in deren Richtung es gerichtet ist. Außerdem ermöglicht die entsprechende Mimik dazu seine Fänge, die ja mit die Hauptwaffen des Vampirs sind, besser in Szene zu setzen.

Außerdem noch eine persönliche Einschätzung von mir warum ich als Drohgeste das Fauche bevorzuge: Der Vampir ist kein Werwolf. Es liegt der menschlichen Kehle nicht wirklich ein tiefes, speziell gerichtetes Knurren auszustoßen. Wenn ich argumentiere, dass Vampire atmen um zu sprechen und es nicht einfach auf mystische Weise funktioniert muss ich auch diesen Punkt beachten. Das Fauchen liegt der Kehle, den Stimmbändern und der Mundhöhle deutlich mehr als ein Knurren.

Aber wie beurteilst Du die Zusammenhänge von Fauchen und Raserei respektive von Fauchen und Tier? Gibt es die für Dich?

...Und bei mir ist Fauchen leider einfach nur putzig. Deswegen bevorzuge ich ein schönes tiefes Knurren, das kann ich viel besser. ;D


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Marrok am Juli 07, 2010, 14:33:53
@Fauchen
Geh mal Larp spielen und DANN weißt du was ich meine :D. bzw denk an die Szene von Underworld wo die Frau an die Wand springt, vermische es mit einen Blick aus Mischung "ach ich bin so geil" *obwohl es nicht stimmt* und "ach ich bin so evil" *was auch wieder nicht stimmt.. und dann weißt du was man unter DEM Fauchen versteht

@Coil
Richtig kannte ich nicht.. und nun wo ich es nun kenne ist es ein weiterer Grund den Bund einfach zu hassen und ihn aus jeglicher Runde zu streichen  ;D.

@Raserei & Ausweichen
Dann ist es hoffentlich eine Runde wo ich niemals mitspielen werde. Es ist jedes mal so spannend wenn der Charakter sich an das Tier verliert und droht echte scheiße zu bauen. Das sind die Momente wo man da sitzt die Welt nicht mehr packt und während man sagt "er versucht sie mit seinen Klauen in Stücke zu reißen" sich nur denkt "NNEEEEEEEEEEIN".. und zwei Wurf später innerlich fast explodiert weil der eigenen Angriffswurf daneben ging und Sie es geschafft hat mit ihren Worten den Mensch ihm ihn zu wecken und er somit für eine Runde (und WK Kosten) ihr die Zeit geben kann zu flüchten

@Pfad
darauf gehe ich mit Absicht nicht ein, also nicht ignoriert fühlen *gg*



Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Bloodmage am Juli 07, 2010, 14:36:31
In der Raserei ist es nochmal was anderes, denn dort hast du keine Kontrolle mehr über dein Handeln und Fauchen ist ganz klar eine kontrollierte Handlung ;)

Das Tier ist was instinktives daher ist das Knurren in dem Falle natürlich das von meiner Sicht aus bessere Mittel der Wahl.

und von wegen putzig ^^ ach komm, den meisten Menschen und damit Vampiren fehlt einfach der Brustkorb um ein richtig tiefes Knurren auszustoßen, da hab ich im LARP bei einigen schon das Gefühl gehabt nem Rehpincher gegenüber zu stehen der mich anknurrt. wenn ich mir den gefühlten 2 mal 2 Meter Gangrel-Schrank vorstelle, bitte der dürfte das drohend rüberbringen aber die 150cm große, schmale Torrie-Tussie (jaja ich liebe Clichés um was zu üebrspitzen) dann is so ein Knurren ehr dabei mich zu nem Lachflash zu verleiten als wirklich zu drohen ... zumindest solang bis sich dann was durch meine Kehle nagt *g*


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: medusas child am Juli 07, 2010, 14:50:04
Zitat
@Pfad
darauf gehe ich mit Absicht nicht ein, also nicht ignoriert fühlen *gg*

Nee, versteh ich schon. :)
Und wenn Du doch was loswerden musst, irgendwo gab es auch einen Topic dazu. Kotz Dich ruhig aus, ich kann da sicherlich auch noch einiges beisteuern.

Zitat
und von wegen putzig ^^ ach komm, den meisten Menschen und damit Vampiren fehlt einfach der Brustkorb um ein richtig tiefes Knurren auszustoßen, da hab ich im LARP bei einigen schon das Gefühl gehabt nem Rehpincher gegenüber zu stehen der mich anknurrt. wenn ich mir den gefühlten 2 mal 2 Meter Gangrel-Schrank vorstelle, bitte der dürfte das drohend rüberbringen aber die 150cm große, schmale Torrie-Tussie (jaja ich liebe Clichés um was zu üebrspitzen) dann is so ein Knurren ehr dabei mich zu nem Lachflash zu verleiten als wirklich zu drohen ... zumindest solang bis sich dann was durch meine Kehle nagt *g*

Ho ho ho. Du brauchst für so etwas keinen Brustkorb. Dass die Stimme einen großen Resonanzkörper braucht, ist ein Gerücht. Du musst nur Deine unterschiedlichen Stimmen (Kehl- und Bauchstimme) beherrschen und effektiv einsetzen können. Ich brauche jedenfalls kein Mikro, wenn ich es drauf anlege (Schulchorerfahrung sei Dank!). ;)

... .oO(Ja, ich weiß. Ich schweife schon wieder vom Thema ab.)


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Aphiel am Juli 07, 2010, 16:59:25
Oh je, da hab ich mit meinem witzig gemeinten Kommentar zum Fauchen ja ganz schön was losgetreten. Vielleicht hätte ich doch lieber einen extra Thread aufmachen sollen "Knurren vs. Fauchen" oder so?

Also, um es konkret zu machen, ich habe in meinem ganzen Rollenspielerdasein nur ein einziges Mal gefaucht, und das war in einer Vampire Runde, die genau 2 Abende andauerte, und in der mein Charakter einen Sterblichen, der ohnehin schon mit den Knien schlotterte, dazu bringen wollte, die Beine in die Hand zu nehmen. Also eine drohende Körperhaltung einnehmen, Zähne/Fänge präsentieren und anfauchen, während man ein bis zwei Schritte auf ihn zu macht. Eben einfach die Untermalung zum Einschüchtern. Ich weiss nicht, ob das mit Knurren nun effektiver gewesen wäre oder nicht (abgesehen davon, dass ich nicht so gut knurre, wie ich fauche) - meinem SL damals hatte es jedenfalls gereicht. Und während der Sterbliche wegrannte, so schnell er konnte, haben wir uns schnell in die entgegengesetzte Richtung verdrückt. Für mich klang das nach einem erfolgreichen Manöver in der Situation.

Woran liegt es, dass es deswegen so viel Missverständnis bzw. Uneinigkeit gibt? Sowohl Fauchen als auch Knurren sind animalische Lautäusserungen/ verbale Drohgebärden, wobei man auch noch Zischen dazunehmen könnte, dann hätte man das Katzenhafte, das hundeähnliche und das reptilische drin. In allen zeigen die betroffenen Tiere ihre Zähne und ich glaube, das dürfte der Grund sein, warum man entsprechende Lautäusserungen auch mit dem Vampir verbindet - die Zähne als entscheidendes und verbindendes Element. Dass dem einen das Knurren zu hunde = werwolfähnlich ist, dem anderen das Fauchen zu katzenhaft und zu gekünstelt... das kommt doch wieder individuell auf die Spielweise und das Verständnis von Spieler und Spielleiter an, oder nicht? Von einem Setiten zum Beispiel würde ich nämlich ganz klischeehaft ein Zischen erwarten ;)

Um aber mal von diesem Element wieder zum Hauptthema zurück zu finden:
Es kommt also einmal mehr auf das Selbstverständnis des Charakters in Bezug auf sein Tier an, und auf die Erwartungen, die Mitspieler und Spielleiter an einen Spieler richten - also wieder vollkommen individuell. Oder seh ich das falsch? Genau wie das Ausspielen des Tiers an sich. Der Spieler muss wissen, wie er es rüberbringen möchte und dann mit den Erwartungen des SL abgleichen. Von Fall zu Fall und von Runde zu Runde.

Ansonsten wäre der arme Spieler zu bemitleiden, der mit seinem jahrelang akzeptierten Zischen oder Fauchen in einer Spielrunde ankommt, in der nur Knurren akzeptiert wird. Wäre bestimmt eine unschöne Erfahrung für ihn, oder wie seht ihr das?  ???


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Shilindra am Juli 07, 2010, 17:11:27
Da ist man einmal fünf Stunden arbeiten und ihr haut hier alles voll ;)

@ Fauchen
Mein Problem mit der Beschreibung Fauchen ist simpel. Kleine Hauskatzen fauchen und zeigen ihre Zähne. Man weiß das die Katze einen Kratzen wird unter Umständen. Aber bedrohlich finde ich das nicht. Nun stelle ich mir einen Vampir vor, der warum auch immer schlechte Laune hat. Ein übernatürliches Wesen ist und keine Ahnung was noch und dann faucht der nur? Da muss mehr sein um bedrohlich zu sein.

@ Topic

Es gibt verschiedene Aspekte was das Ausspielen des Tieres angeht. Du kannst das nicht immer und überall machen. Wenn du für dich das richte Maß gefunden hast, das zum SC passt dann sollte das kein Problem sein. Wenn es doch Schwierig werden sollte, ist in der Regel die eingreifende SL da.


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: medusas child am Juli 07, 2010, 17:24:19
Ich weiß nicht, ob das Ausspielen des Tiers den Bezug des Charakters zu seinem Tier berücksichtigt. Denn schließlich verliert der Charakter in der Raserei jegliche Selbstkontrolle. Und die Intensionen des Tiers sind bei jedem Vampir gleich: Selbsterhalt um jeden Preis.
Wenn es in die Nuancen geht, sprich, ein Charakter nun faucht oder knurrt bzw. über den Tisch springt oder diesen beiseite schleudert, da sind natürlich Freiräume gelassen. Aber ich plädiere dafür, dass Wut immer Angriff auslöst und Furcht immer Flucht, ganz egal, wie der Charakter gestrickt ist. Bin ich da zu restriktiv?

Aber vielleicht sollten wir auch erst einmal auf einen Nenner kommen, was wir überhaupt unter "das Tier ausspielen" verstehen. Aus meiner Sicht kann ein Charakter nämlich gerne jederzeit sein Tier verstecken, wenn der Spieler den entsprechenden Selbstbeherrschungswurf geschafft hat. Der Spieler darf dann mit sich selbst in seinem Kopf ausmachen, wie er seinen inneren Kampf mit dem Tier führt. Aber nach außen hin muss er es nicht zeigen, wenn er es nicht will. Ansonsten wäre der gelungene Wurf schließlich völlig für die Katz. Und der Spieler muss mir als Spielleiter gegenüber auch nicht immer wieder betonen, wie sehr ihm sein Tier zu schaffen macht. Solange ich an seiner Spielweise merke, dass er das im Blick hält, beispielsweise sich vom Schauplatz eines Verbrechens zurückzieht, ohne explizit zu erwähnen, dass ihn das dortige Blut halb wahnsinnig macht, dann reicht mir das voll und ganz. Ansonsten ist das wie bei dem, was wir gerade zum Thema "Jagd ausspielen" festgestellt haben: Inflationäre Betonung führt zur Abnutzung des dramatischen Gegenstands.


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Shilindra am Juli 07, 2010, 17:37:23
Aber ich plädiere dafür, dass Wut immer Angriff auslöst und Furcht immer Flucht, ganz egal, wie der Charakter gestrickt ist. Bin ich da zu restriktiv?

Warum ist das denn zu rigide? Bei Werwolf gibt es die unterschiedlichen Rasereistufen. Da ist auch der Fluchtreflex bei. Auch wenn das Tier Instinktgesteuert ist, wird es auf Angst immer mit Flucht reagieren. Gerade in Situationen die Angst auslösen. Es muss nicht immer das alles zerfleischende Ungeheuer sein.


Zitat
Aber vielleicht sollten wir auch erst einmal auf einen Nenner kommen, was wir überhaupt unter "das Tier ausspielen" verstehen. Aus meiner Sicht kann ein Charakter nämlich gerne jederzeit sein Tier verstecken, wenn der Spieler den entsprechenden Selbstbeherrschungswurf geschafft hat. Der Spieler darf dann mit sich selbst in seinem Kopf ausmachen, wie er seinen inneren Kampf mit dem Tier führt. Aber nach außen hin muss er es nicht zeigen, wenn er es nicht will. Ansonsten wäre der gelungene Wurf schließlich völlig für die Katz. Und der Spieler muss mir als Spielleiter gegenüber auch nicht immer wieder betonen, wie sehr ihm sein Tier zu schaffen macht. Solange ich an seiner Spielweise merke, dass er das im Blick hält, beispielsweise sich vom Schauplatz eines Verbrechens zurückzieht, ohne explizit zu erwähnen, dass ihn das dortige Blut halb wahnsinnig macht, dann reicht mir das voll und ganz. Ansonsten ist das wie bei dem, was wir gerade zum Thema "Jagd ausspielen" festgestellt haben: Inflationäre Betonung führt zur Abnutzung des dramatischen Gegenstands.

Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen. Allerdings finde ich es gut wenn in bedrohlichen Situationen der Spieler das Tier ein wenig beschreibt. Kann sich ja bei jedem Charakter durchaus anders äussern. Das Beschreiben des inneren Konflikts und der Suche nach Ausgleich zwischen dem Tier, sollte ein erzählerisches Mittel sein, das bestimmte Situationen oder Gegebenheiten vervollständigt.


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: medusas child am Juli 07, 2010, 17:46:03
Aber ich plädiere dafür, dass Wut immer Angriff auslöst und Furcht immer Flucht, ganz egal, wie der Charakter gestrickt ist. Bin ich da zu restriktiv?

Warum ist das denn zu rigide? Bei Werwolf gibt es die unterschiedlichen Rasereistufen. Da ist auch der Fluchtreflex bei. Auch wenn das Tier Instinktgesteuert ist, wird es auf Angst immer mit Flucht reagieren. Gerade in Situationen die Angst auslösen. Es muss nicht immer das alles zerfleischende Ungeheuer sein.


Na, was ich meine ist, dass man aus den bisherigen Beschreibungen ganz schnell etwas zusammen interpretieren kann. Beispiel: Mein Charakter ist ein ziemlicher Haudegen. Dem macht so schnell nichts Angst (hohe Willpower, hohe Selbstbeherrschung, am besten noch "Overconfidence"), deswegen greift der den Typen, der ihm da gerade gehörig mit der Fackel vor der Nase rumwedelt mal an.
Das ist nämlich Quatsch und es wäre wirklich daneben, wenn das so interpretiert wird.

Zitat
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Aber vielleicht sollten wir auch erst einmal auf einen Nenner kommen, was wir überhaupt unter "das Tier ausspielen" verstehen. Aus meiner Sicht kann ein Charakter nämlich gerne jederzeit sein Tier verstecken, wenn der Spieler den entsprechenden Selbstbeherrschungswurf geschafft hat. Der Spieler darf dann mit sich selbst in seinem Kopf ausmachen, wie er seinen inneren Kampf mit dem Tier führt. Aber nach außen hin muss er es nicht zeigen, wenn er es nicht will. Ansonsten wäre der gelungene Wurf schließlich völlig für die Katz. Und der Spieler muss mir als Spielleiter gegenüber auch nicht immer wieder betonen, wie sehr ihm sein Tier zu schaffen macht. Solange ich an seiner Spielweise merke, dass er das im Blick hält, beispielsweise sich vom Schauplatz eines Verbrechens zurückzieht, ohne explizit zu erwähnen, dass ihn das dortige Blut halb wahnsinnig macht, dann reicht mir das voll und ganz. Ansonsten ist das wie bei dem, was wir gerade zum Thema "Jagd ausspielen" festgestellt haben: Inflationäre Betonung führt zur Abnutzung des dramatischen Gegenstands.

Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen. Allerdings finde ich es gut wenn in bedrohlichen Situationen der Spieler das Tier ein wenig beschreibt. Kann sich ja bei jedem Charakter durchaus anders äussern. Das Beschreiben des inneren Konflikts und der Suche nach Ausgleich zwischen dem Tier, sollte ein erzählerisches Mittel sein, das bestimmte Situationen oder Gegebenheiten vervollständigt.

Ja, mal ist ja gut. Aber bitte nicht immer. Das kann genauso auf den Wecker gehen, wie die Spieler, die zu Beginn jedes Intime-Abends beschreiben müssen, welche Klamotte der Charakter für den heutigen Abend aus den Schrank zieht.


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Shilindra am Juli 07, 2010, 18:04:48
Mein Standardsatz lautet dann immer: "Overconfident heißt nicht das der Charakter verblödet ist"

Wer ist denn so dämlich und schätzt die eben beschriebene Situation so ein? Bei einer Fackel die wild vor dem Gesicht des Kainiten rumgeschlagen wird, sollte der erstmal auf Abstand gehen. Sollte das anders interpretiert werden kann man als SL noch eingreifen. Man kann aus allem was anderes interpretieren als eigentlich gemeint ist.

Für Mindfucker ist das Aussehen wichtig ;)
Das war ja auch Aphiels Grundfrage, ob es immer beschrieben werden muss oder nicht. Sachen die ständig beschrieben werden sorgen für langeweile und nutzen sich, bei dem Effekt den sie erzielen wollen einfach ab.


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: medusas child am Juli 07, 2010, 18:28:36
Solche Sachen gibt's. Gerade bei Leuten, die sich schwer damit tun, mal einzustecken. Und schön und gut, dass der Spielleiter da eingreifen kann. Aber dann gibt es wieder die dämlichen Diskussion, die dann ewig lang das Spiel verzögern, alle um den letzten Nerv bringen und dennoch völlig überflüssig sind. :(

Auch wenn man aus allem das heraus interpretieren kann, was man gerade haben will, herauf beschwören muss man es ja nicht unbedingt. Und gerade bei der Beschreibung, wie das Tier auf den Charakter einwirkt, scheint es doch eine Menge Interpretationsspielraum zu geben.


Titel: Re: WOD1/2 - Vampire: Das Tier ausspielen
Beitrag von: Shilindra am Juli 07, 2010, 18:38:46
Regeldiskussionen bzw. generell Diskussionen sind einfach nervig. Ein Patentrezept dafür scheint es nicht zu geben.

Jeder interpretiert die Regelb bzw. die Beschreibungen die White Wolf vorgegeben hat anders. Eigentlich kann man doch nur sagen wie man selbst als SL das ganze bei dieser Frage handhabt.