Titel: [Intime] Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am Mai 18, 2010, 18:49:33 Eins (http://s10b.directupload.net/images/090617/temp/cpvrqgis.png) III Die Nacht des Feuers --- 18. Mai 1204, tief in den Kerkern der Burg Krakau, bei Sonnenuntergang --- Francois de la Champagne lief auf und ab. Hinter dem schmiedeeisernen Gitter vor ihm stand die Leiche. Er wußte es war eine Leichtigkeit für sie, das Gefängnis zu verlassen., ihn vielleicht sogar selbst zu überwältigen. Er überlegte. Warum stand dieser Kadaver einfach nur hier herum und erwartete sein endgültiges Ende? "Ich verstehe Euch nicht….," begann er. Jonathan von Sternberg schwieg einen Moment. Der Kainit, der dem Tode näher war als dem Leben, faltete wortlos die Hände. Monotone Worte verließen des trockenen Mund des Untoten: „Pater noster, qui es in caelis… „ "… weshalb wehrt ihr Euch nicht? Weshalb verteidigt ihr Euch nicht, angesichts des Todes?" fragte der Inquisitor hart. „Sanctificetur nomen tuum… Adveniat regnum tuum… Fiat voluntas tua, Sicut in caelo, et in terra… „ De la Champagne fuhr fort, Auf und Ab laufend: "Ich weiß was ihr seid…. ein Mörder… ein Tier, ein Dämon! Auch wenn ihr euch als Diener Gottes ausgebt, erkenne ich Euch!" „Panem nostrum cotidianum da nobis hodie...„ "Was maßt ihr euch an, denn Herrn anzurufen? Ich bin sein Richter und Henker, ihr werdet noch in diese Nacht vor den Schöpfer treten!" Nächtelang hatte er versucht, durch geschickte Rhetorik an Jonathans Geist heranzukommen. Etwas zu erkennen, das ihm die Möglichkeit gab, einen Keil in sein Herz zu treiben. Er war schuldig, ohne Frage, er von Gott selbst verflucht, doch immer noch spielte er die reine Seele. „Et dimitte nobis debita nostra...„ "Gebt es zu, der Herr hat Euch verlassen und ihr fürchtet den Tod!" rief de la Champagne außer sich. Beinahe hätte er mit dem Fuß aufgestampft. Er hatte sich gerühmt jeden Geist seiner Gefangen brechen zu können, doch der Wille dieses Monster war stark, vielleicht stärker als sein eigener. „Sicut et nos dimittimus debitoribus nostris. Et ne nos inducas in tentationem...„ Jonathan rührte sich nicht, noch schenkte er dem fluchenden einen Blick. Er schien alles keine Bedeutung für ihn zu haben, was mit ihm geschah. Ob er wohl dem Tode schon so oft ins Auge geblickt hatte, daß er sich nun nicht zu ängstigen brauchte?, dachte de la Champagne bei sich. „Sed libera nos a malo...„ Er sah ein, daß dieser überführte Ketzer ohne sein Geständnis sterben würde. In diesem Fall brauchte es keinen Beweis in Form seiner eigenen Aussage. Er würde es öffentlich beweisen, daß sein Urteil von Gottes Hand unfehlbar war. „Amen...„ Er ließ Jonathan allein. Heute Nacht würden sie alle brennen. Er würde mit Glorien und Ruhm in seiner Heimat empfangen werden - und auf dem Weg dorthin würde er sich diesen Guillaume schnappen, der ganz sicher ein Diener des Teufels in Gestalt von Jonathan war. Schade eigentlich daß er nie herausfinden würde, was wirklich mit dem Reliquienträger geschehen war… Der Vertreter vom Clan des Todes lächelte sinister. Er war bereit auf die andere Seite zu gehen. Er wußte, was ihn erwartete. Das dachte er zumindest… --- 18. Mai 1204, auf den Feldern, gerade in Sichtweite des Wawel, kurz vor der Geisterstunde --- Stumm bewegte sich die Gruppe von Personen mit etwas Abstand über die Feldwege. Hier war es wesentlich heller als im dunklen Wald, doch auch heller, als es gestern auf dem Hinweg noch gewesen war. Der Wilde hatte auf sie gewartet, seinen Bussard auf der Schulter tragend. Es schien immer so, als würde er sich mit ihm in seiner Sprache unterhalten. Unterwegs durch den Wald hatte er immer wieder den Eindruck gehabt beobachtet zu werden, doch konnte er keine Beweise dafür finden, als wäre es etwas Ungreifbares gewesen, das aus irgend einem Grund entschieden hatte, ihn ziehen zu lassen. Ihn ruhig stehen und zur Stadt blicken zu sehen, täuschte nicht darüber hinweg, daß wenn man ihn beobachtete, das Tier in einem ahnte daß dies ein Predator war. Das, weswegen er auf die anderen gewartet hatte, gefiel ihm ganz und garnicht. Gero, "der Fremde", der bislang nicht viel Preis gegeben hatte, blieb ebenfalls stehen. In der erleuchteten Nacht konnte man ihn noch deutlicher erkennen. Sein besudeltes Aussehen hatte er bisher nicht erklärt, doch der Greruch des getrockenten rostroten Blutes, das immernoch stark und lebendig roch, obwohl es längst tot war, lenkte die Aufmerksamkeit des Durstigen auf ihn. Irgendetwas hatte der Verlorene an sich, das man nicht mochte, auch wenn er nicht agressiv oder gar bösartig wirkte. Noch wusste er nicht, was es bedeuten würde, Marcins Erbe anzutreten, aber das, was er da in der Ferne sah, hätte ihn fluchen lassen können. Die Unholdin, die mit ihrem Hochgebundenen Kleid etwas seltsam anmutete - und sich sichtlich unwohl darin fühlte - gesellte sich zu ihnen, den Blick nicht von der Szenerie wenden könnend. Auch sie hatte seltsames im Wald gespürt, doch nichts und niemand hatte sich gezeigt. Ihre Mission, Marcin zu finden, war gescheitert. Dem Fürsten würde dies jedoch wenig interessieren, konnte man schließen. DIe konnte ein wenig die Freiheit auf den Feldern genießen, bevor sie sich wieder in die Klauen des Fürsten und mitten unter ihre Feinde begab, was ihr schlagartig Bewusst wurde. Das Mädchen hatte etwas verbotenes an sich, etwas anziehendes. Obwohl sie den ihren Eilmarsch eine Stunde lang nicht verlangsamt hatten, zeigte niemand Anschein von Ermüdung. Auch die Leiche, die immer wieder zurück gefallen war, gewöhnte sich allmälich an das Laufen und fand ihren Schritt. Bald störten den Mönch auch die kleinen Steine, die immer wieder zwischen seine Zehen gerieten, nicht mehr. Als er zur Gruppe aufschloss, stockte ihm jedoch der Atem. Seinem von Tod zeugenden Gesicht, entglitt die Mimik. Alle Hoffnung, trotz des Verlustes von Marcin seinem Sire noch zu Hilfe Eilen zu können, schwanden von einem Augenblick zum nächsten. Die Burgstadt stand in Flammen. Aus der Ferne, sah es so aus als würde sie brennen, doch dafür waren die Feuer zu gut platziert. Hell erleuchtet prangte sie am Horizont, die Nacht zum Tag machend. Jedes Fenster, jeder Turm, jeder Platz und jede Gasse war beleuchtet. Aus dem innenhof heraus ragten riesige erhöhte Holzkreuze. Scheiterhaufen. Trommelschlage und Rufe wurden mit dem Wind herangetragen. Menschen strömten in die Stadt. Vor den Mauern brannte ebenfalls ein riesiges Feuer. Sie sahen Männer, die Sachen nach draußen trugen und sie hineinwarfen. Sie rochen verbranntes Papier, verbranntes Holz. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Bloodmage am Juni 13, 2010, 15:39:13 Hier im Wald fühlte der Gangrel sich wohl. Wären nicht die Schritte der 3 anderen, welche einfach nicht zu überhören waren, könnte er hier sicherlich noch auf die Jagd gehen. Aber nein, die Tiere würden hier vertrieben sein lange bevor man sie stellen und erlegen konnte.
Außerdem war da immer diese Unruhe gewesen die tief ihn ihm das Tier erfasst hatte. Er spürte es wenn man ihn verfolgte. Sei es nun die Erfahrung oder der Instink seines Tieres. Er verließ sich auf seine innere Stimme. Auch wenn er immer wieder im Wald verschwand, mal zurückfiel und mal vorauspirschte, nie konnte er einen Nachweis für die Verfolgung oder Beobachtung finden. Dennoch war er davon überzeugt sie sich nicht einzubilden. Hin und wieder sprach er sich mit seinem Vogel ab, dann begab er sich wieder auf seine Aufklärungsmission. Hier stimmte etwas nicht, und vielleicht war es ganz gut als sie den Wald hinter sich ließen und zu den Feldern vor der Stadt zu gelangen. Knurrend blieb er aber stehen, Skraal landete auf seiner Schulter und dessen Fänge gruben sich in die Schultern des Gangrel. Wut zeichnete sich in seinem Gesicht ab. Hass und Zorn trieben das Tier in ihm an und schürten die Blutlust. Er kannte was er dort sah. Er hatte es schon oft gesehen. Sein Heim war nur das letzte Mal gewesen und er hätte genauso gut dort auf einem der Scheiterhaufen landen können. Das Glühen seines Auges ließ nach und verlosch schließlich völlig. Er brauchte es nicht mehr, man sah auch so gut genug welche Verbrechen die Häscher der Christen dort begingen. "Seht die Liebe eures Gottes und eurer Glaubensbrüder." Man konnte nicht mehr Verachtung in Worte legen als der Gangrel es gerade getan hatte. Am liebsten würde er jedem dieser verdammten Christen die Kehle aus dem Leib reißen und ihr Blut der Erde zurück geben. Hier ging es nicht um das stillen des Hungers. Er wollte diese Menschen bestrafen. Ihnen zeigen, dass die Angst vor der Dunkelheit einen guten Grund hatte. Das es Monster gab in der Finsternis die auch ihre Scheiterhaufen nicht vertreiben würden. Er knurrte bedrohlich vor sich hin und ballte die rechte Hand zu einer Faust während die linke sich fest um das Heft seines Schwertes krallte. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juni 14, 2010, 09:58:30 Der Eilmarsch der Gruppe brachte sie alle schnell der Stadt näher. Den Weg kannte er, schließlich war er ihn schon einmal gegangen und das expedieren des Gangrel nahm er als dessen Eigenart zur Kenntnis. Alles zog ihn nach Krakau, weg von dem Ort seiner Zeugung, hin zu dem, was die letzten Jahre seines menschlichen Lebens ein sicherer Ort für ihn gewesen war. Am Rande registrierte er mit leichtem Erstaunen, dass der anhaltende Laufschritt ihm keinerlei Mühe bereitete. Luft holen musste er nur dann, wenn er versuchte dem unaufhörlichen Fragen des Mönches mit kurzen Antworten ein Ende zu setzen. Irgendwann verlegte er sich darauf gar nichts mehr zu sagen.
Was ihn jedoch aus dem Tritt brachte, war der Anblick der Stadt, als sie in sein Sichtfeld geriet. Jegliches Volk schien auf den Beinen zu sein, denn ganz Krakau war mit Fackeln und Lagerfeuern erleuchtet. Was geht da vor?, fragte er sich, und kam zwei Schritte links hinter dem Dämonenpaktierer und seinem Vogel zum stehen, denn auch er hatte angehalten um das Bild, welches die Stadt bot, die gerade ins Blickfeld gerückt war, zu betrachten. "Seht die Liebe eures Gottes und eurer Glaubensbrüder", presste der Dämonenpaktierer im verächtlichen Ton heraus. Rujanels Gesicht spiegelte für den Bruchteil eines Augenblicks Erstaunen wider. Verfügt der Dämonenpaktierer über die Gabe der Prophetie, um schon von hier zu erkennen, wer dort zugange ist? Oder erlaubt ihm sein verbliebenes Auge dererlei Fähigkeiten, die ihn zu solcher Erkenntnis führt? Es war nicht von Belang, denn die wichtigste Erkenntnis lag für Rujanel im Ausbruch des Gangrels selbst. Er wusste nicht, an wen dessen Bemerkung gerichtet war, doch fühlte er sich nicht davon angesprochen. Vermutlich galt sie dem Mönch, der jedoch noch einige Schritte entfernt war. Mit einigem Interesse stellte Rujanel für sich fest, dass diesem tierhaften Kainit das fehlte, was man gemeinhin gesunden Menschenverstand nannte. Wer auch immer dafür verantwortlich sein mochte, dass die Stadt so hell erleuchtet war. Es hatte nichts mit der Liebe irgendeines Gottes zu tun. Viel zu oft hatte er in seinem Leben als Barnuta erfahren müssen, dass Menschen die unterschiedlichsten Dinge taten und nie hatte ein Gott seinen Anteil daran. Menschen mochten sich auf ihren jeweiligen Gott berufen, um sich und ihre Taten zu rechtfertigen, doch letztendlich waren es immer die Menschen selbst, die für diese Taten verantwortlich waren. Der blinde Hass, den er aus den Worten des Dämonenpaktierers hörte, stellte ihn auf die gleiche Stufe mit denen, die dieser selbst so zu verabscheuen schien. Man konnte die Taten von einzelnen Menschen nicht allein mit ihrem Glauben gleichsetzen und diese Taten auf alle, die ebenfalls diesen Glauben hatten, verallgemeinern. Derartige Dummheit und Ignoranz war der Boden, auf dem nur Uneinigkeit und Krieg gedeihen konnten. Aber vielleicht lag das ja auch in der Absicht eines Wesens, welches offenbar mit finsteren Mächten im Bunde war. Als Mensch Barnuta hätte Rujanel dem mit dem Vogel sofort widersprochen; hätte versucht, ihn auf den Fehler in seinen Gedanken aufmerksam zu machen um nicht gegen alle anderen ungerecht zu werden, die damit nichts zu tun hatten. Als Kainit war ihm das egal. Es ging vorerst nur um sein eigenes Fortbestehen. Sein Instinkt riet ihm, sich nicht dazu zu äußern, auch wenn sich ob des Ausspruchs des Dämonenpaktierers ein tiefes Grollen des Unmuts in seiner Kehle entstand. Auch sein Verstand sagte ihm, dass jedes Wort, das er an diesen Einäugigen richten würde, nicht die Mühe wert wäre dafür die Luft einzuatmen, um eben jene Worte daraus entstehen zu lassen. Er wandte sich angewidert vom Anblick der erleuchteten Stadt und des hasserfüllten Fanatikers ab und sah nach den anderen beiden Kainiten. Wenn sie nicht noch irgendetwas zu sagen hätten, was ein Verweilen an dieser Stelle begründete, so würde er sich schnellstmöglich wieder in Bewegung setzen, um die Stadt schnellstmöglich zu erreichen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am Juni 14, 2010, 15:30:57 'Behaltet das Weib bei euch... .', wiederholte Nathalia die Worte des Gangrel in ihrem Kopf. Mit funkelnden Augen und einer finsteren Miene sah sie ihm nach. Egal, was er von ihr hielt. Frauen konnten ebenso stark sein wie Männer. Er war nicht der einzigste Jäger hier. Schnell und sicher bewegte sie sich über die Feldwege zurück auf den Hauptweg zur Stadt. Die Freiheit auf dem kurzen Weg genoss sie sichtlich, als es über die Felder ging. Alle Sorgen schienen von ihr abzufallen. Es schien ihr egal zu sein, was der Fürst denken mochte, doch dann kam es ihr wieder in den Sinn: Ihre Freiheit war bald wieder vorbei. In ihren Blicken lag Sehnsucht.
Ihr kam es immer noch seltsam vor, dass niemand in ihrer Nähe war. Sie hatte immer noch so ein Gefühl. Sie waren hier nicht alleine. Es spielte dabei keine Rolle, dass Remy dafür verantwortlich war, dass keine Tiere in der Nähe waren. Wenn sie allerdings bedachte, dass der Esel weggeschleift worden ist, wurde ihr anders. Die Unruhe kehrte wieder in ihr ein. Gerade wollte sie ihren Unmut hinunter schlucken und stattdessen die Freiheit genießen, als sie vorbei am Gangrel die hell erleuchtete Stadt sah. Das was sich ihr hier bot, ließ sie automatisch einen Schritt zurück gehen, bevor sie es schaffte, dem Tier einzuflüstern, dass sie weit genug weg waren. Staunen sah sich Nathalia die ganze Szenerie an. Ihr fielen keine Worte ein. Es ließ sie sprachlos werden. Die Panik, wegen des Feuers, hielt sie mit ihrem Willen zurück. "Heilige, Mutter Gottes... . Was passiert hier?" Kam es dann doch leise über ihre Lippen. Nathalia suchte Abstand zu Fedai und dem Fremden. Die Unheimliche Aura war ihr nicht geheuer. Sie unterdrückte ein Knurren. Das Gefühl, das sie ihm am liebsten anfallen wollte, schob sie mit Mühe beiseite. Einige Meter entfernte sie sich von dem Fremden und auch Fedai erschien ihr wiedereinmal gefährlich und respekteinflößend. Sie konnte nun beruhigt auf die Szenerie schauen. Ihr Tier war weniger aufgewühlt und sie musste nur noch ab und zu zu den anderen schauen. Die Augen hatte sie zu schmalen Schlitzen verengt. Flammen! Ihre schmalen Augen suchten die Burgmauern ab sowie den das Gebiet davor. Sie wollte wissen, wer da etwas in das Feuer warf. Ihr Sehsinn war immer noch geschärft. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Juni 14, 2010, 18:50:48 Trotz der Geschwindigkeit ihrer Schritte und der beständig störenden Steine, Wurzeln und Zweige, die sich zwischen Fußsohle und Sandale verfingen, ließ es sich Remy nicht nehmen, auch während des Marsches den unbekannten Kainiten aus der Höhle anzusprechen. Die meisten seiner Fragen blieben unbeantwortet, trotzdem er immer wieder versuchte, mehr über den Mann, über den vernichteten Marcin, über die Verbindung der beiden und den Ursprung ihrer Bekanntschaft zu erfahren. Doch je hartnäckiger er bei diesen Themen nachfragte, desto weniger erreichte er. Zumindest war er aber in der Lage, dem neuen Kainiten zu entlocken, dass sein Name Gero war, und dass er als Übersetzer für Marcin tätig gewesen war. Marcin hatte ihn wohl in der Höhle treffen wollen, doch war Gero dort letztendlich Zeuge von Marcins Vernichtung geworden. Weitere Auskunft erteilte der andere ihm nicht, so sehr Remy es auch versuchte. Also verlief ein Teil des Weges im Schweigen, bis der Mönch plötzlich feststellte, dass alle anderen stehen geblieben waren.
Was der Grund dafür war, offenbarte sich dem Kappadozianer nur schemenhaft. Obgleich er die Augen zusammenkniff und sich anstrengte, so vermochte er doch lediglich auszumachen, dass Feuerschein die noch ferne Burg erhellte. Erst mit geschärften Sinnen vermochte er zu erkennen, dass nicht die Gebäude brannten, sondern dass lediglich mehrere hell lodernde Flammenberge diesen Eindruck hervorriefen. Für weitere Details würde er aber erst näher herangehen müssen - und hier spürte er den leichten aber deutlichen Widerstand des Tiers im Inneren. So aufgeklärt und klug sein Geist auch sein mochte, der das ferne Feuer noch nicht als unmittelbare Gefahr betrachtete, so genügte doch allein der Gedanke an eine Annäherung daran, um eine sträubende Haltung seiner dunklen Stimme im Inneren hervorzurufen. Überhaupt war es ziemlich launisch in dieser Nacht. Es war fast, als würde es sich unwohl oder bedroht fühlen und als ob dieses Gefühl scheinbar von Gero dem Übersetzer ausgelöst würde, doch konnte es sich Remy nicht besser erklären. Vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass das Blut in ihm mit jeder weiteren Nacht weniger wurde. Den Kommentar Fedais hatte er wohl gehört, doch bedachte er ihn lediglich mit einem mitleidigen Lächeln und einem spöttischen Tonfall, als er zur Antwort gab: "So weit ich informiert bin, ist das Brandschatzen keine rein christliche Tugend, wurde doch schon Rom von den Vandalen in Brand gesteckt. Wenn Ihr es jedoch vorzieht, Euch in blinde Behauptungen zu stürzen, Fedai, werde ich Euch nicht abhalten. Ich glaube es erst, wenn ich die Fakten dafür sehe." Und doch konnte er den Gedanken nicht beiseite schieben, dass in der Tat Christenhände für jene Feuer verantwortlich sein könnten. Nämlich die Hände ebenjener christlichen Inquisitoren, die seinen Erzeuger geholt und in den Kerker geworfen hatten. Diese verblendeten Narren, die in der Heiligen Schrift nicht den Aufruf zum Mitgefühl und zur Brüderlichkeit sahen. Dies hatte nichts mit den Kreuzzügen zur Verteidigung des Glaubens gemeinsam, dies war nur feige und hinterhältig. Es war eine noble und ehrenwerte Sache, ungläubige Sarazenen davon abzuhalten, die gesegneten Stätten des Heiligen Landes für sich zu beanspruchen. Der Zorn der Schwertbrüder war gerechtfertigt und ihre Klingen von der Kirche gesegnet, und ihnen stellten sich ebenfalls Krieger, schlachten-geprüfte Männer, die zu kämpfen verstanden. Es war jedoch etwas ganz anderes, einen unschuldigen alten Mann, einen Gelehrten obendrein, inmitten der Nacht aus seinen Gemächern zu zerren und ihn wegen falscher Anschuldigungen einzukerkern. Hatte sein französischer Landsmann, der Großinquisitor, nicht selbst mit Unnachgiebigkeit und Härte verdeutlicht, dass er alle Vampire auszurotten suchte? Der blinde Eifer eben solcher Inquisitoren, aus reiner Unwissenheit geboren, war wie eine Flasche griechischen Feuers, die jederzeit entzündet werden konnte. Und jemand wie Fedai, der aus derselben Unwissenheit alle Christen gleich betrachtete, konnte viel zu leicht zum dem Funken werden, der dieses Feuer entfachte. Von daher zog es Remy vor, nicht näher auf die Diskussion einzugehen, dazu war hier weder der Ort noch die Zeit. Was auch immer der Gangrel auch als nächstes zu diesem Streitthema sagen würde, Remy würde ihm nicht darauf antworten. "Wir sollten weitergehen. Was auch immer dort gerade geschieht, es könnte sein, dass Jo... dass Fürst Krak unsere Hilfe noch heute Nacht benötigt. Wir müssen uns möglichst gleich mit ihm treffen. Außerdem ist bei ihm der einzig sichere Zufluchtsort, den ich derzeit kenne." Das waren seine hörbaren Worte an die anderen, und doch steckte so viel mehr dahinter. Denn die Macht, die ihn dies sagen und jeglichen Widerstand des Tiers gegen das Feuer für den Augenblick dahinschwinden ließ, war einzig und allein die Sorge um Jonathan. Vielleicht war heute Nacht die letzte Möglichkeit, ihn noch zu befreien. Die Chancen hatten sich dramatisch verschlechtert, doch Hoffnung und Sorge beflügelten Remys Schritte, der nichts unversucht lassen wollte. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Bloodmage am Juni 14, 2010, 20:05:13 "Ich erkenne Scheiterhaufen wenn ich sie sehe. Meine gesamte Familie ist ihnen zum Opfer gefallen."
Er schloss die Augen, schüttelte den Kopf und berührte sachte die tiefe Narbe welche sich durch sein verlorenes Auge zog. Er hatte sich von diesen Menschen abgewand. Der Tod gehörte zum Leben aber er hatte sich entschieden zumindest nicht mehr zu morden. Ob seine alten Freunde wohl noch da draußen waren? Auch sie dürften inzwischen alt geworden sein. Es war ohnehin unwahrscheinlich sie je wieder zu sehen, also brachte es auch nichts sich über sie Gedanken zu machen. Nein, es musste weiter gehen. Der Tag war nicht mehr so fern wie er sich dies wünschte und man musste noch in eine Stadt gelangen die nun hell wach war. Nur wunderte es ihn, dass man Nachts die Feuer aufstellte. Es wäre sinnvoller gewesen es bei Tag zu tun. Vor allem vor der Stadt schienen sie nicht sehr sinnvoll. Nicht so nah an den Toren ... "Hier stimmt noch etwas ganz anderes nicht ... wisst ihr ob diese Ritter in der Stadt sind?" Er blickte zu Skraal, ein kurzer Laut kam aus seiner Kehle den vermutlich nur Nathalia verstand. Flieg vor und sieh nach was da passiert. Das hier konnte zu schnell in eine Selbstmordaktion ausufern als das er einfach so weiter auf die Stadt zu gehen würde. Und ihm fehlten hier eindeutig seine Waffenbrüder um sich darauf einzulassen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am Juni 17, 2010, 19:02:56 'Bist du des Wahnsinns? Am Ende erkennen sie mich noch, diese Mörder!'
schrie Skraal langezogen zurück in Fedais Ohr. Beinahe dachte er, der Vogel empfände selbst Wut - oder gar Hass. 'Das hier ist deine Prüfung, meine ist eine andere.' Trotzdem stieg er hinauf in die Lüfte. Fedai war sicher, er würde weite Kreise ziehen und ihn warnen, wenn er eine Gefahr entdeckte. Wenn er wieder in Richtung Stadt sah, würde er es empfinden als habe sie sich, während er sich auf den Bussard konzentriert hatte, an ihn herangeschlichen wie bei dem Kinderspiel "Eins, Zwei, Drei, Vier, Ochs am Berg!" (, wobei sich der Rufende wegdrehen musste, während die Spielkammeraden sich schnell auf ihn zubewegten. Solange der Spruch nicht gerufen wurde, musste man aber komplett still verharren, sonst hatte man verloren.) Mit jedem Schritt, den Remy vorwärts machte, wurde sie Szenerie für ihn schärfer, als hätte er zig Schritte zurückgelegt. Er konnte langsam die einzelnen Türme erkennen, sein Gedächtnis trug dazu bei, sich zu orientieren. Es viel ihm schwer, die einzelnen Feuer zu unterscheiden, das Hitzflimmern, das von ihnen ausging, ließ ihre Konturen verschmelzen. Beinahe automatisch fand er Jonathans Kammer, den Ort seines eigenen Todes. Gero erging es ähnlich wie Remy. Mit jedem Schritt kam die Burgstadt auf unnatürliche Weise näher, verschärfte sich, als würde ein Vergrößerungsglas davor schweben. Im Laufen durchfuhr ihn ein Schaudern. Unwillkürlich riß Rujanel seine Augen auf, als wäre sein Körper nicht sein eigener. Auf seiner Stirn zog und zerrte es, als wollte sie wie ein Deckel aufspringen, nahm er wahr, aber sein Körper ignorierte es. Als würde er im Flug an sie heran getragen, kamen die Feuer immer näher. Er sah jeden Stein, jedes Kreuz, jeden Menschen ganz genau. Er spürte das erste Mal ansatzweise, welche Macht von seinem Inneren ausging. Ihm wurde bewusst, das er über die Gabe des Sehens verfügte, und das dies erst der Anfang war. Er erinnerte sich, wie einfach es war, seine Sinne beliebig zu schärfen, getrennt voneinander.[/i] Die Verführung, sich daran zu berauschen, wurde groß. Ein Mann trat aus dem Tor, er war schwer beladen. Die Verführungskünste des Tieres wurden von sich selbst unterbrochen, als sein Blick etwas streifte, was er unter Tausenden hätte erkennen können: Eine Tontafel, eine Kiloschwere Steintafel, eine lederne Schriftrolle, ein Stück Treibholz und einen faustgroßen Halbedelstein. Sie alle wurden von dem Mann, einem Ritter in Purpur und Gold ohne sichtliche Mühe, obwohl das alles zusammen sehr unhandlich war, nach draußen getragen. Der Schein des Feuers ließ seine Rüstung beinahe blendend werden. Die Schriftrolle und das Holz warf er gedankenlos, fast beiläufig, in das große Feuer vor den Toren. Er war ganz unverhofft nach draußen getreten, und kein anderer seiner Art war zu entdecken. Remy erkannte ihn. Seine Bewegungen, seine Statur, waren in sein Gedächnis eingebrannt, genauso wie sein Name: Xavier y Aragon. Nathalia hatte sich gleich einen Überblick verschaffen wollen, sodaß sie das Phänomen, das die anderen verblüffte, gar nicht wahrgenommen hatte. Trotz der stärker werdenden Kopfschmerzen, die das anstrengende Sehen verursachte, konnte sie ebenfalls eindeutig den Ritter ausmachen, doch näher konnte sie ihn deswegen nicht erkennen. Die stellte jedoch fest, daß er die Steinplatte - die er kurz auf einem Arm getragen hatte, um die anderen Dinge ins Feuer werfen zu können, wo sie schon nicht mehr auszumachen waren - ablegte und den faustgroßen Violetten Stein auf ihr drappierte. Auf einen schwer wahrnehmbaren Wink hin kam ein Junge herbeigeeilt, einen schweren riesigen Hammer hinter sich herschleifend. Für Fedai, wie auch den anderen, war die Szenerie indes noch näher gerückt, von einem Moment zum anderen, wobei er wahrscheinlich nicht blinzelte. Das Glänzen des Goldes ließ auch ihn unzweifelhaft erkennen, was da aus dem Tor getreten war. Unwirsch riß der herrische Südländer dem Jungen den Stiel einhändig weg. Konzentriert holte er zu einem Schlag aus, indem er mit beiden Händen den Hammer hinter dem Rücken hielt. Wie ein Katapult war er gespannt, um einen einzigen mächtigen Hieb auszuführen. Mit einem Brüllen, das weit zu hören war und schlafende aufscheuchte, ließ er den Hammer, dessen Stein doppelt so groß war wie sein Kopf, herniederschmettern. Die Welt schien den Atem anzuhalten. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am Juni 17, 2010, 22:20:58 Die Augen öffneten sich. Erstaunen und Faszinationen wechselten sich ab. Die Augen huschten hin und her. Jede Mauer wurde betrachtet. Jeder Feuerschein in Augenschein genommen. Das Flimmern zwischen den Häusern konnte die junge Kainitin fühlen. Die Umgebung um sie herum fühlte sich wärmer an. Ein Rauschen ging durch ihre Adern, als sie sich dieses Schauspiel immer mehr in ihr Gedächtnis rannte. Ein altes Spiel unter den Kindern kam ihr wieder in den Sinn. Es kam näher... .
Es waren die zweiten Eindrücke, die ihr fast entgangen waren. Der Blick lag zuvor auf dem Mann, der aus dem Tor getreten war. Die Farben kamen ihr bekannt vor. Es juckte ihr in den Fingern. Ihre Körperhandlung spannte sich. Wie ein lauerndes Tier hatte sie diesen Mann fixiert. Er war ihr zuerst nur nicht aufgefallen. Das geschehen hatte sie eingenommen. Es kam näher... . Es wurde schwer. Sie wollte endlich ihre Rache haben. Ihre Augen lagen ruhig auf diesem Mann. Der Junge schien unwichtig zu sein. Der Hammer. Die Zeit schien durch das Flimmern wie in Zeitlupe abzulaufen. Es zerrte an ihr und berauschte sie. Angespannt verharrte sie wie ein Jäger, der gierig seine Beute im Auge hatte. Es war verlockend, sich daran zu ergötzen. Etwas anderes in ihr, wollten sie beruhigen. So sehr es auch faszinierte, der Schrecken saß tief. Ihr Willen meldete sich, sich zu beruhigen. Das Feuer - trotz der Wut...des Durstes nach Rache, die die Angst ausblendeten - war wie ein Sonnenaufgang. Sie konzentrierte sich, damit das Verlangen nicht überhand nahm. Eine Fratze schlich sich auf ihr Gesicht, die unter Zwng verstand. Sie musste ruhig bleiben. Den Blick vom Ziel abwenden. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Juni 22, 2010, 15:18:50 Mit jedem Schritt, den Remy vorwärts machte, wurde die Szenerie für ihn schärfer.
Er unterschied nicht länger zwischen normaler Sicht und den geschärften Sinnen, die sein Augenlicht verbesserten, ihm dafür aber Kopfschmerzen bereiteten. Seine Blicke glitten über die gesamte Szene, immer wieder blieben sie an einzelnen Details hängen, die dann für einen Moment gestochen scharf und groß erschienen. Ebenso die kalten aber stärker werdenden Versuche des Widerstands seines Tiers im Inneren, das den Anblick der lodernden Flammen beunruhigend fand und es Remy auch immer deutlicher spüren ließ. Dieses Inferno an Flammen ... das konnte einfach nichts mit der christlichen Nächstenliebe zu tun haben, wie er sie in den Worten der Heiligen Schrift las. Dies war systematische Vernichtung, und obgleich er in dunkler Ahnung spürte, dass Fedai recht haben mochte, verweigerte sein Verstand es, anzuerkennen, dass Verantwortlichen vielleicht wirklich unter dem Zeichen des Erlösers handelten. Gott ist nicht so!kreisten seine Gedanken. Der Allmächtige hat einen Plan für jeden von uns, so verworren seine Wege auch sein mögen, und doch offenbart er sich uns, wenn wir nur genau hinsehen. Zu behaupten, diese Zerstörung geschähe in seinem Namen, ist Blasphemie, und zu denken, man selbst stünde über seinen Gesetzen ist Hochmut. Diese Gedanken galten Fedai, der so selbstsicher und unerschütterlich in seiner Anklage gewirkt hatte und Remy spürte deutlich, dass er mit ihm fortwährend in Konflikt stehen würde, so lang er sie begleitete. Es war eine Prüfung seiner Glaubensfestigkeit, kein Zweifel. Doch er würde dem Dämonenpaktierer und seiner Häresie widerstehen, würde ihm nicht die Genugtuung eines Zweifels am großen Plan Gottes gönnen. Und was die Scheiterhaufen anging - nun, er würde dem Gangrel nicht aufzählen, wie viele christliche Missionare als Brandopfer für die alten Götter der Slawen geendet hatten, obgleich sie ihnen nur die frohe Botschaft der Erlösung hatten bringen wollen. Niemandes Hände waren hier unbefleckt, auch wenn manche dies nicht wahrhaben wollten. Doch dann sah er ihn ... Xavier y Aragon! In dieser Sekunde brach über Remy die ganze Welt zusammen. Nicht nur, dass hier tatsächlich christliche Mächte am Werk waren, wie ein dunkler Teil seines Selbst die ganze Zeit über befürchtet hatte - sie waren sogar zu solch offenen und abgrundtiefen Verbrechen wie dort in der Stadt imstande und sie tarnten ihre Gräueltaten mit dem Gewand der Heiligen Mutter Kirche! Und dieser dort, der Spanier, war einer der schlimmsten von ihnen, er und der Franzose, alle beide; doch war es Xaviers Stimme gewesen, die durch die Tür hallte, als Jonathan abgeführt wurde. Remy hatte sie noch genau im Ohr und in seinem Gedächtnis stiegen die Erinnerungen von vorletzter Nacht wieder herauf ... die Hilflosigkeit, als er in der Kiste steckte, in der Jonathan ihn verbarg, um ihn zu schützen, während die Inquisitoren ihn gefangen nahmen... er hatte sich für ihn geopfert! Diese Sünder haben vergessen, was es heißt, Gottes wohlgefällige Werke zu verrichten! Sie sind nicht anders als der Wilde, nur dass er sich nicht den Anschein einer zivilisierten Fassade gibt, wie sie es tun, diese Ketzer! Der Gedanke durchschnitt seinen Schädel mit einer Schärfe und einer Eiseskälte, die ihn körperlich zum Zittern brachte. Deutlich prangte ihm das Gesicht des Spaniers entgegen, der soeben dabei war, irgendetwas mit einem Hammer zu vernichten. Das beständig lauter gewordene Zischen seines Tiers dröhnte ihm in den Ohren, während er seinen Blick nicht von dem Spanier abwenden konnte. Vernichtung! Zerstörung! Tod! Ist das alles, was du kennst, du Ketzer? Oh, möge der Allmächtige dich in gleicher Weise richten! Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Bloodmage am Juni 22, 2010, 19:53:58 Das inzwischen schon wieder eine Weile nicht mehr glühende Auge weitete sich leicht je länger er auf die Flammen starrte. Seine Instinkte riefen ihm zu dies hier wieder hinter sich zu lassen. Die Feuer wären, wenngleich er in seiner jetzigen Form noch keine gesehen hatte, in der Lage ihn zu verletzen. Viel schwerer als alles was er sonst getroffen hatte. Schon früher war das Feuer für ihn ein Instrument des Terrors und der Vernichtung durch die Hände der Kirche der Christen gewesen, aber die neuen, wilderen Instinkte in ihm sagten ihm, dass das Feuer nun noch gefährlicher für ihn wäre als früher.
Hier würde ihm seine neue, übermenschliche Widerstandkraft nicht viel helfen. Einzig als sein Blick auf die schimmernde, goldene Rüstung fiel wurde er von den Flammen angelenkt. Seine Augen weiteten sich und der Gangrel ging finster grollend in die Hocke. Sein Blut loderte und brannte instinktiv am stärksten in seinem Auge und seinen Fingern. Fast augenblicklich begann das Auge wieder zu glühen und erhellte die Nacht für ihn noch zusätzlich. Auch seine Klauen traten wieder hervor. Inzwischen konnte er sie schon ganz gut nach seinem Willen rufen und kontrollieren. Rüstungen aus Gold ... Mörder, Brandschatzer ... Beute. Eines der Ziele seiner Rache stand dort am Eingang der Stadt. Etwas in ihm rief ihm zu Vorsicht walten zu lassen, dieser Hammer sah zu schwer aus als das was dort möglich war. Dennoch wollte er diesem Mann die Gliedmaßen vom Leib reißen. Knurrend und seine Fänge fletschend beobachtete er die Szenerie vorerst noch und versuchte seine Instinkte im Zaum zu halten um nicht in die sichere Vernichtung zu rennen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juni 28, 2010, 16:58:14 Beinahe wäre er ins Straucheln gekommen, als seine Wahrnehmung anfing sich zu verändern. Der Effekt der Vergrößerung kam so plötzlich, dass er davon im ersten Augenblick überrascht war. Die "Erinnerung", die Sinne seines Körpers selbst in ihrer Wahrnehmungstiefe steuern zu können, ging mit dem Effekt einher, weshalb er diese Art der Wahrnehmung auch sofort beendete. In diesem Moment war es etwas, was ihn eher hinderte.
Un dennoch war das, was er für einen Augenblick gesehen hatte, unauslöschlich in sein Gedächtnis eingebrannt. Der Anblick der Gegenstände, die der in Gold und Purpur gewandete Mann bei sich trug kam ihm nur allzu vertraut vor. Zum ersten Mal hatte er sie im Kellergewölbe unter dem Haus des Frederik Marcin gesehen, als welcher sich Rachamiel zu diesem Zeitpunkt noch ausgegeben hatte. Es waren die gesammelten Worte seines Clansgründers, die hier der Vernichtung preisgegeben wurden! Seine Gedanken rasten und seine Beine griffen weiter aus, um so schnell wie möglich die Entfernung zu überwinden, die im kurz zuvor nur noch wie ein paar Schritte vorgekommen waren. Der logische Teil seines Denkens wusste, dass er auf jeden Fall zu spät kommen würde, um das, was Rachamiel dereinst zusammengetragen hatte, vor der Vernichtung zu retten. Er wusste, dass die Worte selbst unauslöschlich in seiner Erinnerung bewahrt bleiben würden und es völlig belanglos war, ob sie in ihrer materiellen Form erhalten bleiben würden oder nicht. Und dennoch war da etwas Wildes in ihm, das das Gesehene nicht wahr haben wollte, dass das Kommende abwenden wollte und dass für das Geschehene bestrafen wollte. Mit ansehen zu müssen, wie die Worte seines Clanvaters den Flammen übergeben würden hatte den schalen Beigeschmack des Versagens. Nach dem körperlichen Ende der Existenz Rachamiels fühlte er sich in gewisser Weise für diese Gegenstände verantwortlich. Er spürte, wie sich in seinem Inneren ein wilder Schrei formte und mit aller Macht versuchte sich seinen Weg durch die Kehle zu bahnen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am Juni 29, 2010, 18:03:58 Die Welt atmete aus.
Als der Hammer y Aragons auftraf, gab es einen ohrenbetäubenden Knall, der sogar das unmenschliche Brüllen übertönte, das während ihrer Gedanken durch die Ebene gehallt war, wie Donner. Die Steinplatte - und wohl auch der Edelstein - barsten, als hätten sie nur aus Sand bestanden. Eine unsichbare Druckwelle riß sie nach ein paar Augenblicken von den Füßen, und ein unglaublicher Schmerz traf sie. Soetwas hatten sie nie zuvor gespürt, er war am ehesten mit flüssigem Feuer vergleichbar, das ihnen frontal entgegen geschüttet wurde, er schwang in dem Druck mit, der sie niederpresste wie die Grashalme in der Ebene. Remy hatte dies als einziger vorher gekannt, er hatte es an der Reliquie gespürt und an Jonathan, doch damals hatte es ihn nicht bedroht, eher beschützt. Fedai nahm wahr, wie Skraal in der Luft getroffen und trudelnd zurückgeworfen wurde. Eine ungekannte Macht musste den Gegenständen innegewohnt haben, eine Wahrheit, die größer war als sie. Der Junge, der den Hammer herbeigeschleppt hatte, wurde wie ein Sack Getreide gegen die Burgmauer geworfen und blieb liegen. y Aragon verschwand in der Staubwolke, die bald die ganze Szenerie in Nebel hüllte. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am Juni 29, 2010, 19:47:20 Sie hatte sich bemüht, den Blick abzuwenden, doch zum Schluss siegte einfach die Neugierde. Bevor der Hammer sein Ziel traf, waren ihre Augen erneut auf den Hammer gerichtet.
Es war wie ein Neubeginn. Eine Geburt. Verlust. Wie eine Ohrfeige traf es Nathalia. Rücklinks lag sie auf dem Boden. Ein wütender schmerzerfüllter Schrei entfuhr ihrer Kehle. Wut vermischte sich mit Schmerz. Nathalia ließ ihre Blockade fallen. Der Schmerz war groß. Niemand durfte sie schlagen oder es. Der Wut verzerrte Schrei wurde zu einem kehligen Knurren, während sich die junge Frau wieder aufsetzte. Die Zähne waren gebleckt, die Fänge deutlich zu sehen. Das Gesicht spiegelte ihre Wut wieder. Dennoch war zu sehen, dass sie mit sich Rang. Ein Teil von ihr, wollte los eilen und endlich Rache üben und dem Instinkt nachgeben, der so verlockend wirkte. Da war jedoch noch immer eine andere Stimme, die ihr sagte, dass sie warten müsse. Es war wie die Stimme des Verstandes. Nathalia hockte wieder angespannter als zuvor auf dem Feld. Ihr Knurren hielt an. Sie musste sich verhalten wie ein Wolf besser ein Katze und Geduld üben, so wie es die Stimme sagte. Langsam kehrte auch ihr Verstand zurück. Sie beruhigte sich langsam, dennoch blieb das Knurren zu hören. Sie "leckte ihre Wunden", niemand...sollte ihr Schaden zufügen... . Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Juni 30, 2010, 12:24:09 Der Knall war ohrenbetäubend, und in ihm lag so viel Macht, dass es Remy schien, als hätte der Himmel selbst sein stummes zorniges Stoßgebet vernommen. Als hätte der Finger des Allmächtigen selbst hinabgereicht und den Spanier gestraft. Und dabei jeden von ihnen auf den Boden gezwungen, um in Demut vor der göttlichen Präsenz zu verharren, die sich hier offenbarte.
Doch es war nicht so. Remy erkannte es, dieses übernatürliche, erhabene und unendliche Gefühl, das ihn überkommen hatte, als er der Reliquie nahe war, die Wärme, die Güte, die Gnade und die grenzenlose Liebe, zu der nur Gott fähig war, und die sich in seinen Heiligen manifestierte. Und dann kam die Erkenntnis über ihn, eiskalt und doch brennend wie Feuer, und sie umspülte sein Herz wie das tosende Meer einen Felsen am Strand, umhüllte es und benetzte es von allen Seiten, so dass es keinen Zweifel mehr geben konnte: diese Liebe galt ihm nicht länger. Er war verdammt und er hatte diesen Fluch selbst auf sich geladen, und die spürbare Erkenntnis, dass Gottes Gnade anderen zuteil wurde, während sie ihm verwehrt blieb, war ein Schmerz, der größer war als tausende Peitschenhiebe. Es wurde Remy erst in dieser Sekunde wirklich bewusst, was er aufgegeben hatte, als er sich für Jonathans Weg in die Dunkelheit entschieden hatte. Der Himmel war ihm zum Greifen nahe gewesen, doch er hatte seine Schritte in eine andere Richtung gelenkt. Der Weg zurück zu Gottes Liebe würde länger sein, um vieles länger, als er es noch vor einer Woche geglaubt hatte. Remy stiegen die Tränen in die Augen, als er dem Schmerz mit seiner Stimme Ausdruck verlieh und ein heulendes Kreischen entrang sich seiner Kehle, in das selbstverständlich auch das Tier im Inneren mit einstimmte, denn es war der spürbare und unheilige Teil, der von Gottes Allmacht zurückschreckte und dessen Präsenz ihm Unwohlsein bereitete. Remy ließ es aber zu, so sehr das Tier auch dagegen ankämpfte. Dieser Schmerz, dieser unsägliche Schmerz und die Trauer über den Verlust - er hatte beides verdient, weil er sich willentlich von Gottes Himmelreich abgewandt hatte. Und mitten in dem unauslöschlichen Schmerz, den er in seiner gewählten Verdammnis erfuhr, fasste Remy einen Entschluss. Ich weiß, mein Weg zurück zu dir wird ein langer sein, Herr, aber ich werde ihn gehen; ich werde ihn in deinem Namen gehen und deinen Geboten Folge leisten, bis du mich eines Tages wieder als dein Kind lieben kannst. Dies schwöre ich. Er wollte sich erheben, wollte sehen, wo Gottes Hand die Erde berührt hatte, wollte dorthin eilen - doch etwas hielt ihn zurück. Etwas, das er die ganze Zeit über hatte kontrollieren können, doch das sich nun, angesichts der Ereignisse, immer deutlicher Gehör verschaffen wollte. Das Tier im inneren wollte fort von hier, wollte nicht näher an die Stätte heran, und es war stark, so stark. Gierig war es auch, hungrig und wild. Und es stellte sich mit seiner ganzen Macht gegen Remys Entschluss. Remy bot all seine mentalen Kräfte auf, um es zurück an seinen Platz zu verweisen. Noch hatte er hier das Sagen und so sollte es auch bleiben. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Bloodmage am Juli 02, 2010, 19:11:57 Grollend und wuterfüllt blickte der Gangrel auf die Szenerie da vor ihm. Was da zerschlagen wurde war ihm eigentlich egal, ihm ging es nur um den Mann der dort stand.
Sein Blickfeld färbte sich langsam rötlich ein als das Tier begann mehr und mehr Kontrolle über ihn zu erlangen. Aufgehalten wurde sein Vorstoß wohl recht deutlich durch die Druckwelle als dieses Was auch immer vom Inquisitor zertrümmert wurde. Fedais Augen rissen sich auf und er versuchte sich mit allem was er hatte gegen diese Welle zu stämmen. Es schauerte ihn, hielt ihn zurück und der Blick den er nach oben in den Himmel zu seinem Begleiter richtete ließ etwas auf sein Gesicht treten was sicherlich noch keiner der anderen dort gesehen hatte und der Mönch mit Sicherheit verleugnet hätte, dass es dort auftauchen konnte. Wenn Fedai sah wie der Vogel ebenfalls von der Welle getroffen wurde trat Sorge auf sein Gesicht. Der Vogel gehörte für ihn zu seinem Rudel und alles in ihm sagte ihm, dass das Rudel zu schützen wichtiger war als seine Rache jetzt schon einzufordern. So ungern er es vielleicht tat aber in diesem Moment würde er Gangrel allen Willen darauf fokusieren dem Tier diesmal nicht zu verfallen um im Notfall seinem Begleiter zu Hilfe eilen zu können. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juli 07, 2010, 00:41:46 Er wusste, dass er es niemals schaffen würde und doch rannte er um zu retten, was zu retten war. Unwillkürlich fokusierte sein Blick wieder die Szenerie, obwohl er kurz zuvor diese Sicht der Dinge einzustellen gedachte. Der Moment, als der Hammer den Amethyst traf war für ihn so nah, als würde nur eine Armlänge davon entfernt sein.
Die Druckwelle erwischte ihn mitten im Lauf. Es war, als würde ihn ein Seil, das ihn mit einem Felsbrocken verband, im vollen Lauf zurück und von den Füßen reißen. Der wilde Schrei brach sich Bahn ob der Verzweiflung, die ihn in diesem Augenblick durchflutete. Es ist alles vorbei, schoß es ihm durch den Kopf. Ich komme zu spät. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am Juli 07, 2010, 01:19:42 Ihre ganze Vorderseite brannte, als sei sie von einem Baum gefallen und bäuchlings auf Stein gelandet. Nathalias Arme und Beine, sogar ihr Gesicht und ihre Augen brannten. Sie hatte sich beruhigt, wie wenn man eine Ohrfeige bekam, um sich einzukriegen - eine ziemlich harte. Die anderen hatten sich bisher noch nicht bewegt, und so hätte sie einen Blick auf die Gesichter erhaschen können. Remy und Gero lagen auf dem Rücken, Fedai hatte sich halb hockend auf seinen Armen abstützen müssen. Remy wurde ebenfalls hart getroffen. Er fühlte sich, als hätte er einen Schwall kochenden Wasser entgegengeschüttet bekommen. Doch der Schmerz machte ihn nur wach, ließ ihn um so fester an seinen Überzeugungen festhalten. Ein bekanntes Gefühl kroch in ihm hoch. Zuerst hatte es sich unter der Wut versteckt, aber nun merkte er es. Er fror plötzlich. Diese Kälte, die nicht aus seinem Inneren kam, sondern sich wie schwerer Nebel auf einen legte, er kannte sie zu genau. Doch diesmal war es anders. Seine Selbstbeherrschung und sein tiefer Entschluß, nun nicht nachzugeben, schützten ihn. Diesmal würde sie nicht einfach auftauchen und ihn dazu verdammen, sich einzusperren, das spürte er deutlich. Er wußte, sie war da. Doch er würde sie nicht sehen können. La femme blanche. Trotz der Willensanstrengung kochte es weiter in Fedai hoch, als er sah, wie Skraal ins Taumeln geriet. Die Wucht, die ihn selbst von den Füßen geworfen hatte, hatte den Vogel auf den Rücken gedreht. Er wurde in direktem Winkel fortgeschleudert von der Burg, als hätte sich die Welle kugelförmig ausgebreitet. Der große Bussard verschwand zwischen den Bäumen, die zu ihrer Rechten weit näher an den Fluß reichten, als in der Richtung aus der sie gekommen waren. Noch immer lag er halb auf dem Rücken, als Nathalia sich aufrichtete. Ein tiefes Verwandtschaftsgefühl meldete sich in seinem Innern, das Wissen, daß sie das selbe Blut gekostet und es sie verändert hatte - aus diesem Grund gab es niemanden, außer den anderen, der noch zu ihnen gehörte. Dabei spielte es seltsamerweise keine Rolle, daß Skraal ein Vogel gewesen war, und er selbst ein Mensch. Es war Etwas urtümliches, Etwas gegebenes, das seinen Zorn verschwinden und selbst das Wilde in seinem Innern an sich halten ließ. Vitae war nun das einzige, was seinen Begleiter und gewissermaßen Mentor noch retten konnte, das sagte ihm sein Instinkt. Als hätte man ihm einen Teppich unter den Füßen weggezogen, lag Rujanel da, zu dem Schmerz, der ihm den Atem genommen hätte - hätte er er ihn noch gebraucht - gesellte sich der harte Aufprall auf dem Boden, den er aber eigentlich, wie bei seinem letzten Sturz, kaum gesprürt hatte, und sowieso unwichitg war. Der Eindruck der extremen Sinneswahrnehmung verschwand abrupt. Als sei es gewohnt für ihn, eine Lapalie, wusste er nun, wie diese Fähigkeit zu rufen war, wenn er sie brauchte. Auch der reißende Schmerz auf seiner Stirn ebbte ab. Rujanel bewegte die Lippen. Von außen war es kaum zu sehen doch ihm selbst war, als formten seine Lippen klare Worte, als spräche er mit sich selbst, und doch kamen sie nicht aus seinem Bewußtsein, aber doch aus ihm. 'Klammere dich nicht an Dinge, sie sind vergänglich,' sagte er zu sich selbst. Die Stimme kannte er, niemals würde er sie vergessen. 'Nimm deinen Platz in der Gesellschaft ein. Du musst überleben. Das Wissen darf nicht sterben. Deine Einzige Zuflucht, wo du dir etwas Sicherheit erhoffen kannst, ist beim Fürsten. Vertraue ihm nicht.' Rachamiel schwieg. Der Eindruck verschwand. Wenn sie wieder in Richtung der Burg blickten, schien es, als seien sie Kilometer durch die Luft geschleudert worden, Obwohl sie sich noch immer nahe dem Punkt befanden, an dem sie in Sicht gekommen war. Nun schien sie unendlich weit weg, es war kaum mehr zu erkennen als die Feuer, die die den Horizont erhellten. Nicht einmal mehr die Staubwolke, in der y Aragon verschwunden war, konnte man noch sehen. Ein grausamer Zaubertrick? Bei nüchterner Betrachtung würden sie im Eiltempo noch etwas mehr als eine halbe Stunde brauchen, bis sie tatsächlich vor der Burg stehen würden. Die Temperatur sackte schlagartig ab. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am Juli 08, 2010, 00:10:43 Nathalia hatte sich beruhigt. Sie sprach mehr in Gedanken mit sich und dem Tier es lag eine ganz andere Situation vor. Stand da ihr Vater vor ihr, der sie dazu gebracht hatte, nicht mehr zu weinen. Als sie gerade die Anderen betrachten wollte, stellte sie fast, dass ihre Augen brannten. Ein leichter Wind...und der Schmerz war da. Sie zwang sich dazu, dass ihre Augen geschlossen waren. Konzentration Mädchen, du bist stark. Denke an dein erlerntes Wissen. Sie dachte an die erste Nacht zurück. Elaine hatte ihr etwas mit dem Dolch gezeigt. Ein leises Stöhnen ob des Schmerzes entsprang ihr.
Sie hielt das Beast hin, in dem sie ihre Konzentration auf den Wunsch nach Rache hervorrief, der stark in ihrem Herzen verankert war. Der Aufschub hatte die nötige Wirkung zuvor nicht verfehlt, sowie schon vor der "Ohrfeige". Sie verstand dieses Bedürfnis nur zu gut. Ihre Wut wich Klarheit. Wie war das noch mit ihrem Blut gewesen? Sie konzentrierte sich auf ihre Blut und leitete es durch ihren Körper. Ihr Wille war der Quell des Stroms. Ihre Augen...die Augen, die sie zum sehen brauchte mussten geheilt werden. Das Vitea floss in diese Richtung. Ihr Herz pochte kurz, um dann wieder zu schweigen. Es linderte ihre Schmerzen, sodass sie ihre Lieder wieder öffnete und entspannter in die Gesichter der anderen aus ihrer Gruppe sah. Es brannte, doch ließ es sich noch immer aushalten. Es war alles so seltsam in dem Moment, als sie sich genau umsah. Fedai stand wie ein Fels da, die anderen Lagen da und doch verspürte sie nach dem Brennen im Gesicht eine ungewohnte Kälte. Sie schlang instinktiv die Arme um sich und rubbelte ihre Schultern, bevor sie die Arme sinken ließ und staunend drein sah. War das eben erlebte wie ein Traum gewesen? Was ist passiert? Bin ich weg gewindet worden? Der Blick zum Schloss wirkte so fern. Es war alles eher wie in weiter Ferne. Ihre Augen rieb sie nicht sondern versuchte es mit logischem Denken. Eine Erklärung konnte sich die junge Vampirin nicht zusammenreimen, sodass sie überlegte, was sie als nächstes tun müsste. Ihr Blick ging in den Himmel. Sie hoffte, hier Sterne sehen zu können, die ihr helfen konnten. Hilfe war genau das, was sie begehrte. Ihr Inneres verlangte gerade zu danach, dass musste sie nicht erraten. Irgendwo mussten SIE für SIE Schutz finden. Nathalia kannte den Ort. Sie lenkte ihre Augen über das Wavel und die Umgebung, bis ihr wieder ihr Albtraum vor Augen geführt wurde. Nathalia blieb ruhig. Konnte das ihre Rettung sein? Der Weg war nicht sehr weit. So konnte sie mehrere Bedürfnisse Stillen und Nachdenken über ihre nächsten Schritte, damit sie Rache bekam. Geduld. Langsam bewegte sie ihren Körper in die Richtung des Flusses. Nur mussten sie herum gehen...aber wie. Laufen Nathalia, laufen...ab durch die Dunkelheit...ab ins Gebüsch. Nathalia richtete sich auf und bewegte sich unter Schmerzen schnell auf das Unterholz zu sprich dem Gebüsch zum Fluss. "Hier entlang, oder seit verdammt... !" Rief sie den anderen zu, doch sie zögerte nicht. Nein, dieses Mal ging es wie von selbst. Sie achtete dabei nicht auf ihre Lautstärke, mit der sie im Gebüsch verschwand. So schnell es das Gebüsch zu ließ, eilte sie voraus, dabei achtete sie dennoch auf ihre Umgebung, damit sie keine Überraschung übersah. Was war wohl mit dem Jäger der Winde passiert... . Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Juli 10, 2010, 00:47:26 Ortrud... Ortrud...
In Gedanken wiederholte er immer und immer wieder ihren Namen. Nun, da er sich sicher war, dass sie kein vom Allmächtigen gesandter Engel war, spürte er sogar eine Spur des Zorns, auf sich selbst, weil er ihre Erscheinung wie eine Heilige verehrt hatte. Doch Jonathan hatte ihm die Augen geöffnet, in vielerlei Hinsicht, auch in dieser. Doch eine Verbindung gab es noch immer: sie war ohne jeden Zweifel ein Bestandteil seines Weges zurück zu Gott. Er würde Buße tun, für ihr Schicksal, für das sein Vorfahre direkt verantwortlich gewesen war. Sie mochte keine Himmlische Gesandte sein, doch war diese Sühneprüfung in jedem Falle eine Prüfung seines Glaubens. Was sich auch einmal mehr darin zeigte, dass sie nun auftauchte, da ihm die heilige Gegenwart des Macht des Herrn begegnet war. So wie schon im Wald, bei der Kutsche, als er die Reliquie fand. Ein winziger Teil seiner Gedanken hielt genau diese Fragen still und heimlich fest: war dies eine Verbindung? Erschien sie, sobald er etwas Reinem und Heiligen zu nahe kam? Konnte er sie so vielleicht in Zukunft zum Erscheinen zwingen? Er musste dies herausfinden. Und schlagartig war etwas anders. Es war nicht nur die Kälte, es war eine Art plötzlicher Stille. Er brauchte einen Moment, bevor er mitbekam, woher sie kam - von ihm selbst. Er hatte tatsächlich bis eben geschrien, seit ihn diese göttliche Macht überkommen hatte. Nun aber, da ihm die Präsenz des Himmels so schmerzhaft nahe gewesen war und er sich wieder auf seinen Glauben und seinen Weg zurück zu Gottes Gnade besonnen hatte, war nicht länger Zeit zu zögern. Das Tier war vorerst zum Schweigen gebracht, und so wie er es seinem Willen und Verstand unterwerfen konnte, so würde er auch der weißen Frau begegnen. Mit einem entschlossenen Ausdruck im Gesicht, in dem sich seine leichenhafte Blässe nun unnatürlich zu verfärben begann, stand der Mönch auf, breitete seine Arme aus, bereit für die gemarterte Seele, die ihn nun so lange heimgesucht hatte. Ob sie sich nun zeigen würde? --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Bloodmage am Juli 12, 2010, 22:32:00 Die Schockwelle traf ihn, aber entgegen seiner Erwartung schlug sie über ihn hinweg, fügte ihm aber keinerlei ernsthafte Beschwerden zu. Nein, dem Gangrel schien es gut zu gehen und er richtete sichd ann auch recht fix wieder auf, denn seine Aufmerksamkeit auf den Priester war durch die Sorge für seinen Begleiter übertüncht worden.
Dem Gefühl folgend, dass dieser nun seine Hilfe brauchte wandte er sich ohne zu zögern von der Stadt und auch von seinen temporären Begleitern ab um zielstrebig in den Wald zu rennen. Nein, er würde nicht zulassen, dass Skraal einfach so starb. Ihn würde er retten können. Wenn er schon sein Heim und seine Familie nicht vor dem Wahn der Christenheit retten kontne, so würde er seinen Vogel nicht ebenfalls zum Opfer dieser Priester werden lassen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juli 13, 2010, 17:56:09 Seine Augen wurden weit, als er sich auf dem Rücken liegend wiederfand, Worte sprechend, die nicht die seinen waren. Klang es im ersten Augenblick noch wie die eigene Stimme der Vernunft, so wurde ihm recht schnell bewusst, wer da durch ihn zu ihm sprach.
Sofort presste er die Zähne und Lippen aufeinander, auf dass der in ihm aufhören würde zu ihm zu sprechen - doch jener hatte schon geendet. Hatte er es soeben geschafft, dem Tier in sich Einhalt zu gebieten, so führte der Schmerz und die Erkenntnis, dass jener immer noch in ihm war, dazu, dass die Wut wieder anfing in ihm zu brodeln. Zu präsent waren noch die Umstände seiner Verwandlung, die Zusagen, die sich zwar nicht als unwahr, doch ebenso wenig als wahr herausgestellt hatten. Mit etwas Abstand betrachtet hatte es sich der Salubri-Jüngling mit ihm verscherzt, da er ihn wissentlich in die Irre geführt hatte. Nichts auf der Welt würde ihn dazu bringen, dem, was dieser fürderhin zu ihm sagte, auch nur ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit zu schenken; geschweige denn, darauf zu hören. Langsam rappelte er sich wieder hoch und sah sich um. Die erlittenen Schmerzen hielten ihn davon es in einer ihm sonst möglichen Geschmeidigkeit und Geschwindigkeit zu tun. Er sah sich kurz um und lächelte bitter. Welche Gesellschaft und welchen Platz?, fragte er sich selbst mit bissigem Unterton. Die Gruppe seiner Begleiter zerstreute sich offenbar gerade und er selbst hatte keinen Plan, wohin er sich jetzt wenden sollte. In der Stadt gab es nichts mehr für ihn zu tun. Selbst die Heimstatt Rachamiels nebst dem Kellergewölbe war offensichtlich kein geeigneter Unterschlupf mehr. Da es keine Richtung für ihn gab, die er einschlagen konnte und wollte, blieb er erst einmal stehen um in Ruhe zu überlegen, was für ihn am sinnvollsten wäre. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am Juli 15, 2010, 21:25:35 Fedai richtete sich auf.
Die Unholdin tat, wie ihre Erzeugerin es ihr beigebracht hatte, doch es reichte nicht. Das, was sie da verletzt hatte, hatte mehr Schaden angerichtet, als jedes Messer, jedes Schwert konnte. Der Schmerz verblasste nicht, er bleib. Eine sichtbare Wunde hatte sie ohnehin nicht, woran sie ihren Erfolg hätte messen können. Trotzdem fühlte sie sich ein wenig besser, als hätte ihre Mutter über die Wunde gepustet. Wie von Furien gehetzt lief der Wilde auf den Waldrand zu seiner Linken zu. Endlich verstummte der Schrei des Mönches. Rujanel kam auf die Beine. Die junge Frau rief ihnen zu und rannte ebenfalls los, nachdem sie wie von der Tarantel gestochen aufesprungen war, in Richtung der Moldau, einen Bogen rechts über die Felder machend. Den direkten Weg auf den Fluß zu konnte sie nicht wählen, oder sie hätte die Burgstadt direkt angesteuert. Kaum Gestrüpp und kein Baum würde ihren Weg über die Feldwege behindern. Er spürte die bekannte Kälte, die ihn schon so lange begleitete, daß er sie von jeder anderen Art zu Frieren unterscheiden hätte können, auch wenn der Eindruck schwächer war, als er ihn kannte. Diesmal litt nicht Remys Körper - den kümmerte das nicht mehr - sondern etwas anders in ihm. Er spürte, wie sich der eiserne Griff um seine Kehle langsam schloß, der ihn zum Schweigen verurteilen würde. Der Salubri fühlte die körperliche Kälte ebenfalls, auch wenn er sie sich nicht erklären konnte. Er sah, wie der Leichenartige aufstand und die Arme ausbreitete, wie die anderen beiden in verschiedene Richtingen davon liefen und vernahm Nathalias Worte. Der Schmerz brannte noch immer. Remy bekam nichts von alldem mit, er stand da mit offenen Augen und sah ... Niemanden. Er brauchte sie aber auch nicht zu sehen, um zu wissen, daß sie anwesend war. Diesmal war Ortruds definitive Nähe kein Ereignis, das ihn aus der Bahn warf. Wie er kurz zuvor über das Tier triumphiert hatte, behielt er das erste Mal in seiner Zeit auf Erden die Kontrolle. Der Griff des Schweigens löste sich. Die weiße Frau erschien nicht, aber die Kälte blieb. Der Schmerz brannte noch immer. Nach einigen Metern bemerkte Nathalia, daß ihr niemand gefolgt war. Der Schmerz brannte noch immer. Fedai war in der Nacht verschwunden ... und sollte auch so bald nicht wieder gesehen werden. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Juli 17, 2010, 14:27:26 Nicht nur, dass der leichenhafte Mönch mit ausgebreiteten Armen im Feld stand und ins Leere starrte. Er sprach sogar laut und vernehmlich mit der dünnen Luft!
"Verlorene Seele! Ich weiss, du bist da! Und ich weiss, wieso du mich heimsuchst! Aber wisse du nun dies: ich habe mich bereits für dich geopfert, um dir zu helfen! Also lass du mich dies auch tun, auf meine Weise!" Remy nahm die Arme herunter und wandte sich ab. Der Schmerz blieb, und auch die Kälte, aber er nahm beides hin, als das Zeichen der göttlichen Allmacht, die nun seine kalkweiße Haut zu verändern begann. Ich bin berührt von Gott ... schon wieder... In seinen Blick mischte sich eine winzige Spur von Stolz, der, wie sein Gewissen ihn ermahnte, eine Sünde war. Er faltete die Hände und sah einen Augenblick zu Boden. Dann richtete er sich wieder auf und blickte umher, als würde etwas suchen. Seine Augen fanden jedoch nur den Mann aus der Höhle, Gero. "Wo sind Fedai und Nathalia?" sprach er ihn an. Er warf während dieser ganzen Zeit keinen einzigen Blick zur Burg. Als würde er absichtlich den Blick vor etwas verschließen wollen. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juli 17, 2010, 20:15:25 Mit einigem Interesse beobachtete er das Verhalten des Mönchs, zumal es ihn von seiner Wut ablenkte. Als dieser sich ihm schließlich zuwandte und ihn nach den anderen beiden fragte, zuckten sowohl seine Schultern, als auch seine Augenbrauen.
"Der Dämonenpaktierer hat sich in die Büsche geschlagen", erwiderte er lakonisch, nickte mit dem Kopf in die entsprechende Richtung und konnte es sich nicht verkneifen eine ironische Spitze hinterherzuschicken. "Weiß Gott, wo der hin will." Dann wies er mit seiner rechten Hand in die Richtung, in die sich das Mädchen abgesetzt hatte. "Die kleine Frau hat irgendetwas von Verdammnis geschrien und ist da entlang gerannt." Er machte eine kurze Pause, bevor er in entspannter Haltung den Mönch fragte, "Und? In welche Richtung zieht es euch?" Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Juli 17, 2010, 20:54:53 Bei den entsprechenden Richtungsangaben drehte er seinen Kopf, als ob er noch eine Spur von den beiden genannten Kainiten entdecken könne - was er natürlich nicht tat. Auf die Frage des anderen antwortete er pragmatisch: "Zurück zum Fürsten, natürlich. Ich habe keinen anderen Ort, an den ich gehen könnte. Und obgleich wir Marcin nicht finden konnten, so muss ich ihm doch berichten, was geschehen ist; und zwar so schnell wie möglich. Davon hängt das Leben von ... von jemandem ab, der mir sehr wichtig ist. Und ich hoffe, ich bin noch nicht zu spät."
Ein Zittern durchfuhr seinen untoten Leib, als er daran dachte, wo Jonathan sich befand: in der brennenden Burg, bei den Inquisitoren und ihren Scheiterhaufen. Bei Xavier y Aragon! Der Fürst würde gewiss jedes Paar hilfreicher Hände willkommen heißen, wenn es um die Rettung Jonathans ging. Und Remy war nichts wichtiger, als dieses Ziel. Darum redete er auf den blonden Mann ein. "Wollt Ihr nicht doch mit mir kommen? Hört, Herr Gero, ich kenne Euch kaum, aber doch erkenne ich, dass Ihr möglichst wenig Kontakt zu anderen wünscht. Die Art, wie Ihr uns batet, Euch allein zu lassen, beispielweise, lässt mich zu diesem Schluss gelangen. So ein Wunsch mag viele Gründe haben: weil Ihr Euch nicht an etwas erinnern wollt, oder weil Ihr Euch vor etwas zu verstecken sucht, oder weil Euch jemand nachsetzt. Vielleicht auch, weil Ihr für etwas Sühne sucht, was Eure Seele quält. Was auch immer es ist, wovor auch immer Ihr davonlauft, wäret Ihr nicht besser beraten, bei jenen Schutz und Zuflucht zu suchen, die so sind wie Ihr?" Den Mann zu überzeugen war schon zuvor nicht einfach gewesen, und doch schien er auf praktische Argumente zu hören. Remy versuchte es weiter. "Solltet Ihr tatsächlich verfolgt werden, so wäret Ihr als Gast im Reich des Fürsten auch seinem Schutz unterstellt, bedenkt es. Und solltet Ihr Hilfe gegen jemanden benötigen, so würdet Ihr sie am ehesten bei Euresgleichen erhalten. Selbst wenn ihr lediglich Zuflucht sucht, so wäret Ihr bei anderen Eurer Art sicherer als allein. Ihr könnt gewiss sein, dass jede sterbliche Macht zugrunde gehen wird, während Ihr lebt; die Zeit ist auf Eurer Seite." Remy studierte dabei die Mimik und Haltung seines Gegenübers. Ihn überkam plötzlich das Gefühl, dass er sich zu weit vorgewagt hatte, also zog er sich im folgenden mit den Worten zurück. "Ihr könntet zumindest für einen Tag bleiben und etwas Ruhe finden, bevor Ihr weiterzieht. Ich kann nur sagen, dass ich von keinem anderen sicheren Ort weiß. Bitte, begleitet mich. Mein Angebot mit der Fürsprache beim Fürsten gilt noch immer." Erwartungsvoll sah er ihn an. Lange würde er nicht warten können, denn die Zeit drängte und Nathalia hatte ungefähr den Weg zu den Höhlen unter dem Wawel eingeschlagen. Er zweifelte nicht daran, sie dort wiederzusehen. Es blieb nur die Frage, ob er allein gehen würde, oder ob Gero mit ihm kam. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juli 17, 2010, 21:30:44 Die Argumente des Mönchs hatten einiges für sich, doch wog das drohende Schicksal der Vernichtung sehr schwer. Er hatte keine Ahnung, wie viel Gewicht die Fürsprache des Mönchs haben würde. Er war sich immer noch nicht sicher, ob er das Angebot annehmen sollte.
Aber es gab etwas, das wichtiger war. Der Mönch sorgte sich um das Leben von jemand und es schien, er könne jede Hilfe dabei gebrauchen. "Ihr wollt jemanden retten?", fragte er den Mönch. "Worauf wartet ihr dann noch?" Eine Antwort wartete er gar nicht erst ab. Er setzte sich in Bewegung und griff im Vorbeilaufen nach dem Arm des Mönchs, um ihn mit sich zu ziehen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Juli 17, 2010, 23:39:13 Überrumpelt und überrascht über die plötzliche Energie des Herrn Gero brauchte Remy einen Moment, um zu folgen. Dann jedoch lief er von selbst und wieder mit großer Eile in die Richtung, die laut Geros Angaben auch Nathalia verschwunden war, so dass er nicht mehr gezogen werden musste. Vielleicht würden sie die Jägerin ja noch einholen.
"Ja, es handelt sich um einen Mann des Wissens, den ich retten muss. Er steht mir sehr nahe, ein Bruder im Glauben und auch im Blut. Er heißt Jonathan und der Fürst weiß, wo man ihn gefangen hält." Damit war klar, wohin er seine Schritte lenken würde: auf schnellstem Wege zurück zu Krak, um ihm Bericht zu geben und endlich die Rettung zu beginnen. "Ich bin erfreut, dass ihr mich begleitet. Wenn ihr bei der Rettung Jonathans helfen wollt, so wird das den Fürsten sicher ebenso erfreuen. Wie sagt man doch? 'Wohl dem Gast, der seinem Gastgeber hilfreich zur Seite steht; er wird gern willkommen geheißen.' Darüber hinaus wäre ich Euch persönlich über alle Maßen dankbar." Trotz des zügigen Marsches bemühte sich Remy, die Umgebung zu beobachten. Hier irgendwo musste Nathalia doch sein? --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juli 18, 2010, 00:10:45 Für einen kurzen Moment schrak er innerlich zurück, als ihm der Mönch offenbarte, dass ihr erster Weg sie nun doch zum Fürsten führen würde, doch die zugesagte Hilfe war für ihn verbindlich. Er steigerte sein Tempo, um so schnell wie möglich den Besuch beim Fürsten hinter sich zu bringen und dann bei der Rettung Jonathans helfen zu können.
Obwohl er so schnell es ging unterwegs war, wusste er nicht, wo dieser Fürst zu finden war und so orientierte er sich an seinem Begleiter, auch wenn er ihm des Öfteren einen Schritt voraus war. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am Juli 18, 2010, 02:31:20 Der Wind das himmlische Kind bereite ihr Schmerzen. Zumindest kam es ihr so vor. Der Versuch, die Wunde zu heilen, war misslungen. Ein kurzer Hoffnungsschimmer...doch dann war alles wie vorher. Ebbe! Der Schmerz blieb. So wie es ihr Elaine gezeigt hatte, hatte sie ihre Fähigkeiten angewandt. Sie war sauer und knirschte leicht mit den Zähnen.
Nathalia sah nach Vorne und fluchte leise. Ihr Blick war finster, als sie mitten im nächsten Schritt inne hielt und über ihre Schulter sah. Sie hatte gute Meter zurück gelegt, doch kein Remy, Fedai oder der Fremde war bei ihr. Sie biss sich auf die Unterlippe und wartete. In ihrem Kopf tanzten die Entscheidungen. Weiterlaufen oder warten. Fünf Schritte eilte sie weiter, ehe sie sich drehte und wartend stehen blieb. Ich muss weiter gehen. Die anderen sind nur eine Last für mich, doch ich kann nicht auf sie verzichten...der Mönch hat viel Wissen. Unruhig stand Nathalia da. Es war wieder ihres Willens und Herzens, dass sie dort stand. Unruhig winkte sie mit einer Hand Gero und Remy heftig zu. Sie sollten sich beeilen. Solange konnte sie warten, doch es verzögerte ihren Entschluss. Allein bin ich besser dran. Ich bin nicht die große Schwester der beiden. Ihr Bedürfnis nach Sicherheit war groß. Geborgenheit im Schutze der Höhle des Fürsten, dass war es, was sie brauchte. Außerdem musste sie etwas finden, dass es ihr erlaubte ihre Pläne umzusetzen. Zu impulsiv war ihr Verlagen nach Rache. Ich weiß was du willst, doch es hat Zeit. Er ist zu mächtig. Wir brauchen Stärke. Immer wieder wiederholte sie diese Gedanken. Keine Fesseln der Welt sollten sie davon abhalten. Sollte ich mich Rächen? Wäre weglaufen nicht gar besser?, fragte sie sich, dabei lag es nicht in ihrer Natur zu zögern. Winkend rief sie als Ablenkung den beiden anderen zu: "Beeilt euch, folgt mir einfach." Langsam ging sie dann weiter, sodass es den anderen möglich war, sie alsbald einzuholen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juli 18, 2010, 09:31:38 Als er im Lauf das winkende Mädchen sah, wandte er seinen Kopf dem Mönch zu. "Verfolgt sie das gleiche Ziel wie ihr?", fragte er ihn mit knappen Worten, um festzustellen, ob es Sinn machen würde, sich auf sie einzulassen.
Sein Ziel war klar und er versuchte jede unnötige Ablenkung zu vermeiden, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren. Und dieses Mädchen, was offenbar kopflos losgerannt war, um anschließend irgendwo stehenzubleiben, schien ihm im Augenblick eine solch unnötige Ablenkung zu sein. Sofern sie nicht das gleiche Ziel wie der Mönch hatte, war ihm ihr weiteres Schicksal ebenso egal wie das des Dämonenpaktierers, den er - eingeschlossen dessen Verbleib - vollständig aus seinen Überlegungen verbannt hatte. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Juli 18, 2010, 12:18:53 "Die Suche nach Marcin war unsere gemeinsame Aufgabe," erklärte Remy im Laufen, "also wird auch sie zum Fürsten zurückkehren wollen. Ich denke, sie kennt sogar den besten Weg zu ihm, sie ist eine Jägerin."
Er lief weiter, um Nathalia einzuholen, als ihm bewusst wurde, dass Geros Frage sich auch auf die Rettung von Jonathan beziehen könnte. "Ich denke, sie wird auch bei der Rettung helfen, sie hatte es mir zugesagt. Sofern der Fürst sie lässt und keine anderen Pläne für sie hat." Damit sollte es aber der Erklärungen genug sein, und Remy bemühte sich, nun vollends zu Nathalia aufzuschließen. Je schneller sie die Höhlen erreichten, desto besser. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juli 18, 2010, 12:45:54 Er nahm es gleichmütig hin. Wenn sie den Weg kannte, so sollte sie führen. Dennoch orientierte er sich ausschließlich an dem Mönch, da dieser es war, welcher seine Hilfe benötigte.
Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am Juli 18, 2010, 14:16:27 Nathalia beschleunigte ihre Schritte und verfiel in leichten Trab, als die anderen zu ihr aufgeschlossen hatten. Leichtfüßig bewegte sie sich über die Feldwege hinweg, die zum Fluss führten. Irgendwann ging es dann über die Felder immer näher zum Fluss und nicht mehr direkt zum Wavel. Nathalia drehte sich in diesem Fall nicht um. Sie verzichtete darauf, ihre Stimme zu erheben. Hin und wieder wurde sie immer wieder langsamer, damit sie nicht zu schnell war. Remy konnte ihr das letzte Mal über die Felder nicht folgen...jedenfalls als sie noch zu zweit gewesen sind.
Für den Moment war sie im Einklang mit sich und ihrer Umgebung. Hier und da drehte sie den Kopf und lauschte in die Nacht hinein, ob vielleicht nicht etwas störendes in ihrem Weg lag. Das leise Rauschen des Flusses weckte jedoch eine Unruhe in ihr. Die Erinnerung an ihre lange Reise und die Raserei. Diesen Gedanken verdrängend, lief sie weiter in Richtung des Flusses. Es fühlte sich seltsam an, nicht alleine über die Felder zu rennen und auf andere achten zu müssen. Dennoch, ich habe Bruder Remy mein Wort gegeben!, schallte ihre Stimme in ihrem Kopf. Die Anspannung ließ nach und ihre Leichtfüßigkeit schien zu steigen. Vorsichtig und auf ihren Weg achtend blieb sie stets auf den sicheren Wegen. Dann wandte sie ihren Kopf um und sah die anderen beiden lange Zeit an, bevor sie fragte: "Könnt ihr beiden Schwimmen?" Ihre Augen suchten den Kontakt mit den Augen der anderen. Es war nur einer kurzer Moment, ehe sie mit einem Sprung eine größere Distanz wie eine Katze zurücklegte. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Juli 18, 2010, 17:26:31 "Ein wenig" bestätigte Remy ihre Frage. "Doch wieso fragst du? Wir sind doch auf dem Weg zur Höhle gar nicht über den Fluss gegangen? Wieso müssen wir dann jetzt schwimmen? Ich dachte, zurück zum Lager des Fürsten geht es dort entlang?"
Remy sah sie stirnrunzelnd an, während er auf die Burgstadt wies, wo sich, wie er ja wusste, der Eingangs zu Kraks Höhle am Fuss des Berges befand. "Können wir nicht einfach am Fluss entlang laufen? Wir würden doch unser Ziel auch so erreichen, und zu Fuss geht es schneller als geschwommen." --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juli 18, 2010, 17:59:31 Notgedrungen blieb auch er stehen und beobachtete stirnrunzelnd die Unterhaltung von Mönch und Mädchen. Die Frage nach seinen Schwimmkünsten beantwortete er vorerst nicht, da dieser Fakt - folgte man der Argumentation des Mönchs - für den weiteren Weg unerheblich war. Schweigend, doch sichtlich ungeduldig wartete er darauf, dass die beiden sich über den weiteren Weg verständigten und es wieder weitergehen würde.
Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am Juli 18, 2010, 21:51:28 Nathalia sah Remy fragend an, doch dann schaute sie in die Nacht. Ihre Augen suchten etwas im Fluss. Hin und her gerissen zwischen Fluss und dessen Ufer sah sie wieder zu Remy.
"Ihr habt recht, Bruder. Mir kam nur der Weg, den ich selbst einst zum Fürsten nahm, in den Sinn. Ich erinnere mich nur noch Schwach an einen Fluss und an eine rasende Wut." Sie schwieg wieder und nickte dann. Es war eine gute Alternative. So sollten sie gut voran kommen. Ihr Blick hinauf zu den Sternen sollte ihr einen Orientierungspunkt geben, wie sie gehen mussten. Nachdenklich setzte sich vorsichtig einen Schritt vor den nächsten am Ufer des Flusses entlang. "Wir sollten nur aufpassen, dass uns keine Wache von der Mauer erblickt und im Schatten bleiben. Ich hoffe nur, sie suchen nicht nach Spuren." Sie drehte sich zu Gero um, den sie immer noch nicht kannte. Ihr Ton war freundlich und interessiert. Sie beugte leicht den Kopf vor dem Mann. Aber eigentlich vergaß sie häufig diese Gefälligkeiten. Egal wie eine Frau in der Gesellschaft stand. Sie erhob immer ihr Haupt. "Wie ist euer Name, Herr?" Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juli 18, 2010, 22:00:39 Sie scheint mir reichlich durcheinander zu sein. Sie will in den Fluss, obwohl es nicht nötig ist, sie ist nahezu von Verfolgungswahn besessen, sie springt unvermittelt und ohne erkennbaren Grund herum und nun interessieren sie plötzlich auch noch irgendwelche Etikette. Innerlich seufze er kurz auf.
"Gero", erwiderte er kurz, "und ich würde es begrüßen, wenn wir uns weiterhin beeilen könnten." Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am Juli 18, 2010, 23:14:39 "Wie ihr wünscht, mein Herr", antwortete Nathalia und ihr Schritt gewann an Raum. Immer wieder sah sie nach Oben an der Mauer hoch. Sicher war sicher. Sie wollte die Wache wenn zuerst sehen. Die Füße setzte sie vorsichtig bei jedem langen Schritt auf. Rennen kam für sie nicht in Frage.
"Sagt, Herr Gero, seit ihr bereits bei einem Fürsten vorstellig geworden?" Sie sah nicht zurück bei der Frage. Der Ton ihrer Stimme klang interessiert und geduldig. Es war schon ein Erfolg, ihn überhaupt reden zu hören. Sie achtete sehr auf den Untergrund und wo sie hin trat. Sie vermied es geschickt, mit ihren Schuhen in Schlamm zu treten. Vielleicht kann ich ihn so mehr zum Reden bringen. Ein Gefallen gegen einen anderen. Ihr Gesicht wirkte schattig. Die Arme hatte sie leicht erhoben, um im Gleichgewicht zu bleiben. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Juli 19, 2010, 13:20:35 Er musste zugeben, dass die Jägerin mit ihrer Aussage zu den Spuren recht hatte. Daran hätte er von allein wahrscheinlich nicht gedacht. So hielt er sich während seines zügigen Marsches auf festem Untergrund oder grasbewachsenen Flächen, wo seine weichen Sandalen keine Spuren hinterlassen konnten. Er ging, so zügig es die Robe gestattete, immer den Fluß rechterhand, während die Burgstadt linkerhand blieb.
Sie mussten nur die schmale Landbrücke zur Insel erreichen. So würden sie an den Ort gelangen, an dem Nathalia und er den Hauptweg in die Stadt hinein betreten hatten. Dort konnten sie sich besser orientieren, da sie den restlichen Weg schon kannten. Dann würden sie die Flammen des Scheiterhaufens vor dem Tor nicht mehr sehen. Und doch beunruhigte ihn die unnatürliche Beleuchtung zu dieser Stunde. So hell wie der Feuerschein oben in der Burg den Himmel erscheinen ließ, war ihr Weg am Fluß entlang zu Kraks Höhle da noch so sicher wie in der letzten Nacht, wo die Dunkelheit ihnen beigestanden hatte? Er unterdrückte die Sorge, lauschte auf die Geräusche von der Burg links, auf das Murmeln des Wassers zu seiner Rechten und auf das Gespräch der beiden anderen. Gero hatte recht, Eile war geboten, und so schritt Remy mit noch größeren Sätzen voran. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juli 19, 2010, 13:35:36 Obwohl es nun wunschgemäß weiter ging, verharrte er an Ort und Stelle, darauf wartend, dass sich auch der Mönch wieder in Bewegung setzte. Schließlich war es derjenige, dem er folgte.
Die sich entfernende Natalia schien ihn noch etwas zu fragen, doch hatte er kein Interesse daran ihre Neugier zu befriedigen. Er wollte das hier einfach nur schnell hinter sich bringen ohne allzu viel über sich selbst dabei preis geben zu müssen. Dabei war es ihm egal, ob sie sein Schweigen als das wahrnahm, was es war – seine Verweigerung ihre Fragen zu beantworten – oder ob sie es auf die zunehmende Entfernung zwischen ihnen schob und annahm, dass er ihre Frage gar nicht erst gehört hatte. Er wandte sich dem Mönch zu, der noch immer an der Stelle stand, an welcher er mit Natalia über den weiteren Weg debattiert hatte. "Bruder Remy?", lud er ihn mit einer freundlichen Geste zum weitergehen ein. "Ich bin bereit, wenn ihr es seid." Als dieser sich in Bewegung gesetzt hatte folgte er ihm behände, so leise wie möglich und schweigend, da er sich der nahen Stadtmauer und der erhöhten Aufmerksamkeit der Wachen in dieser Nacht bewusst war. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am Juli 19, 2010, 15:28:09 Sie kamen leise und gut voran. Die Kälte hatte sie nicht verlassen. Nathalia spürte sie auch, sobald Rujanel und Remy näher gekommen waren.
Es waren einige Menschen unterwegs, die sie zuvor auf den Wegen durch die Felder entfernt bemerkt hatten, doch wirklich in Sicht kamen diese nicht. Tiere mieden sie noch immer. Nathalia hatte gespürt, wie sich etwas im Wind änderte. Wenn sie voran gingen, würde die Landbrücke, die sie alle schon einmal überquert hatten, in nähere Sicht kommen, daß man sie aus der Ferne in Augenschein nehmen konnte. Fackeln steckten flankierend in zwei Reihen im Boden. Jeweils an Anfang und Ende waren zwei schmiedeneiserne Kohlebecken aufgestellt worden. Der Feuerschein reflektierte auf den Rüstungen der Wachen, die etws entfernt von ihnen, am Tor postiert worden waren, daß sie vermutlich die ganze Strecke überblicken würden konnen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Juli 22, 2010, 13:50:04 Remy verharrte urplötzlich in der Bewegung. Dies war ein nicht vorhergesehenes Hindernis. Aber wie sollten sie es überwältigen? Mit einem Mal schien die Idee mit dem Fluss doch nicht mehr so abwegig, doch dagegen sprach die Tatsache, dass sich in Remys Besitz mehrere wichtige Dokumente befanden, die keinesfalls nass werden durften. Er bedeutete Nathalia zu warten und wartete, bis sie zu dritt beieinander standen, um zu beraten.
"Diese Fackeln dort machen es nahezu unmöglich, die Landbrücke ungesehen zu überqueren. Dennoch müssen wir hinüber. Sie mag nicht lang sein, doch ist sie der einzige Weg, auf dem wir trockenen Fußes die Burginsel erreichen können. Wir könnten laufen, und sobald wir die Landbrücke passiert haben, uns schnell rechterhand aus dem Lichtschein entfernen. Allerdings könnte ausgerechnet dies die Wachen alarmieren. Gleiches könnte passieren, wenn wir langsam und unauffällig hinüber gehen. Dann wiederum würden sie sich gewiss wundern, wieso wir nicht nach links zum Burgtor abgebogen sind. Ungesehen könnten wir dieses Wegstück nur passieren, wenn wir die Fackeln vorher zum Erlöschen brächten. Die letzte Möglichkeit wäre der Fluß, doch will ich nicht schwimmen, so lange ich Schriftstücke bei mir habe. Ich für meinen Teil würde ungern länger als notwendig in der Nähe der Fackeln bleiben. Aber noch viel weniger möchte ich im Lichtschein angehalten und befragt werden. Ich denke, mein Erscheinungsbild dürfte diesen Inquisitoren Aufschluß über meine Natur als Kainit geben, da sie ja nach unseresgleichen suchen. Darüber hinaus kennen viele von ihnen mein Gesicht, und zumindest der vom Tor kennt mich auch persönlich. Er hält mich für tot, und ich würde es gern so belassen wollen. Ich möchte wissen, wie Ihr darüber denkt, Herr Gero, und du, Nathalia. Von dir weiss ich, dass du wie ein lebendiger Mensch erscheinen kannst, etwas, das mit verwehrt ist, aber du dürftest so weniger Probleme bekommen, sollten sie dich aufhalten. Was schlagt ihr vor, dass wir nun tun?" Erwartungsvoll sah er seine Begleiter an. In seinem Kopf formte sich bereits eine Idee, doch würde sie erfordern, dass er seinen Schwur gegenüber seinem Erzeuger brach, um zu retten, was er ihm überantwortet hatte. Dieser Gewissenskonflikt nagte an Remy, während er den beiden anderen lauschte. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am Juli 22, 2010, 23:14:28 Nathalia blieb stehen und wandte sich vorerst von dem Schauspiel ab. Sie schaute instinktiv hinter sich. Es war ein flüchtiger Blick. Der Wind...was will er mir sagen? Es kam ihr seltsam vor. Die Kälte registrierte sie, doch verfiel sie keiner menschlichen Reaktion. Sie war selber kalt. Ihr Fokus lag weiterhin auf der Änderung des Windes. Sie hörte dem Mönchen fast nicht zu und war nur halbherzig daran beteiligt. Fragend sah sie wieder nach Vorne. Interessant... .schoss es ihr durch den Kopf. Eine Herausforderung. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Ihre Augen erfassten die Szene in all ihrer Herrlichkeit.
Hier konnten sie nicht einfach entlang gehen und über die Brücke gehen. Der Mönch hatte recht mit seiner Annahme. Es war alles zu hell erleuchtet. Du übersiehst nur wichtige Details! Der Fluss kam ihr wieder in den Sinn. Sie starrte lange auf die Szenerie und suchte in ihrer Umgebung nach irgendwelchen Gegenständen, die sie nutzen konnten. Ihre Augen richteten sich auch immer wieder auf die Wachen vorn dem Tor. Nach einer Weile schüttelte sie ihren Kopf und wandte sich an Remy. Es gab in dem Moment für sie nur den Weg durch das Wasser. "Bruder, ich bin kein Mensch mehr", ein bitterböses Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Es passte einfach. "Meine Tarnung hat bei den beiden gewirkt, als wir vor zwei Tagen hinein gingen. Ich will mein Glück nicht riskieren. Es ist zu gefährlich. Für einen Jäger, der sich im Schatten versteckt...nun ja...eine schwere Aufgabe. Es sei denn, man kann sich tarnen wie die Umgebung." Sie sah wieder zu der Landbrücke. "Die Spalte liegt auf der abgewandte Seite. Der Weg ist einfacher, wenn wir irgendwie durch den Fluss kommen. In der Stadt ist der Teufel los. Wir fallen nur auf. Seht uns an, Bruder!" Sie sah an sich hinunter und dann die beiden anderen an. "Vergesst nicht die Tatsache, dass Herr Gero mit Blut besudelt ist und es ihn scheinbar nicht kümmert! Ich für meinen Teil, werde nicht zu lassen, dass einer von uns Blindlinks dort hinüber geht. Es muss etwas anderes geben. Außerdem ist es nicht ratsam, wenn drei gestalten einfach so vor dem Tor bei Nacht auftauchen. Es mutet seltsam an...das Feuer kommt hinzu. Ich weiß, dass ich nervös werde. Der Geheimgang zu Marcins Haus erscheint mir...auch nicht sehr ratsam. Vielleicht haben sie ihn bereits entdeckt. Zumindest wäre es eine Option zum Selbstmord." Ihre Worte waren leise gesprochen. Nathalia duckte sich und horchte in den Wind. Sie schnupperte sichtbar und dachte mit geschlossenen Augen nach. Wie konnten sie hier hinüber. Der direkte Weg war einfach zu unsicher. Herr der Berge...gib mir einen Rat, wenn du über mich wachst! Sie konzentrierte sich auf die Stimme in ihren Kopf, die mal da war und auch wieder nicht. Wir können uns auch einfach auf dem Rücken treibend zum anderen Ufer bringen lassen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juli 23, 2010, 20:56:15 Von Norden kommend betrachtete er den Burgberg und den einzigen Zugang. Aus seinen Lebzeiten war ihm das alles noch vertraut, doch war es damals niemals notwendig gewesen die Landbrücke unbemerkt zu überwinden.
Die feste Verbindung zum Flussufer, die den Wawel zur Halbinsel machte, war von Kohlebecken und Fackeln hell erleuchtet. Und allein diese Tatsache ließ einen Plan in ihm reifen, wie er unbemerkt diese Landbrücke nutzen konnte, um den Burgberg zu erreichen. Während er sich auf die Frage des Mönchs hin Gedanken machte und dessen Frage erst einmal unbeantwortet ließ, platzte das Mädchen mit ihrer unpassenden Bemerkung über sein Äußeres heraus. Er registrierte es zwar, doch würdigte er sie auch dieses Mal keiner Antwort. Im Grunde genommen war es recht einfach, den Wawel zu erreichen. Man musste sich nur auf der Seite der Landbrücke bewegen, die den Wachen abgewandt war. Da die Landbrücke über den Wasserspiegel der Weichsel erhaben war und die Fackeln den oben verlaufenden Weg flankierten konnten die Wachen nicht die Seite des Erdwalls sehen, die weiter von ihnen entfernt war. Darüber hinaus erhellte das Licht der Fackeln nur einen begrenzten Umkreis, der durch ein Flackern der Flamme auch noch wandern konnte. Aus eigener Erfahrung wusste er, dass man, wenn man in der Dunkelheit sein Augenmerk auf einen erhellten Bereich richtete, alles jenseits davon umso schlechter sehen konnte. Es war zu schaffen, wenn er jenseits der Fackeln sich auf Höhe des Wasserspiegels an der Seite der Landbrücke entlang bewegen würde. Wen störte da ein blutbeflecktes Leinenhemd, wenn er es nicht in Betracht zog in den Sichtbereich von Menschen zu treten, die sich daran stören könnten. Es war Eile geboten. Und das größte Problem würde es sein, die Nähe des Feuers zu ertragen. Doch all diese Gedanken behielt er für sich. "Und der Fürst befindet sich in der Stadt?", fragte er den Mönch mäßig interessiert, anstatt ihm seine Überlegungen mitzuteilen. Äußerlich vermittelte er den Eindruck, als wäre der Zugang zum Wawel nicht sein Problem. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am Juli 24, 2010, 15:22:55 Der Wind frischte auf. Als wollte er die Feuer niederdrücken oder neu entfachen blies er übers Land. Die Flammen der Fackeln beugten sich, nur um nach einem Stoß wieder heller zu brennen.
Staub wirbelte auf, und zerrte an ihren Kleidern. Wolken wurden gepeitscht, sie jagten über die Felder. Eine Spannung baute sich in der Luft auf. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Juli 24, 2010, 15:40:26 "Nicht ganz. Er wohnt unterhalb der Stadt. Wir werden die Mauern nicht betreten müssen, es gibt einen Eingang außerhalb."
Remys Antwort klang leicht geistesabwesend, denn auch er überlegte, wie man die Brücke passieren konnte, ohne direkt gesehen zu werden. Ein Gedanke beschäftigte ihn dabei immer wieder: das Verhältnis von Lichtquelle und Objekt zum Auge des Betrachters. Seine Gedanken formten logisch und aufeinander aufbauend ein Prinzip aus einer Beobachtung und abstrahierten die Erkenntnis für eine neue Anwendung. 1. Beim Lesen habe ich meine Kerze doch auch stets oberhalb des Textes gehalten, so dass das Licht darauffallen konnte, aber ohne dass die Flamme mich blenden konnte. Die Lichtquelle musste also ausserhalb des Sichtfeldes sein um klar zu sehen. 2. Wenn nun also eine Lichtquelle zwischen Auge und Objekt liegt, so blendet sie den Betrachter. Das Objekt hinter der Lichtquelle wird weniger deutlich sichtbar sein. 3. Das bedeutet hier, solange die Fackeln zwischen uns und den Wachen stehen, werden sie uns nicht so gut sehen können, als wenn wir über den hell beleuchteten Weg schreiten. Er teilte diese Erkenntnis auch sofort seinen Begleitern mit. "Wir sollten in jedem Fall auf der abgewandten Seite bleiben. Die Fackeln müssen zwischen uns und den Wachen sein. Vielleicht könnten wir sogar waten, doch ich weiss nicht, wie tief der Fluss dort ist." Die Veränderungen in der Luft machten ihm Sorgen. Wollte sich da etwa ein Sturm zusammenbrauen? --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juli 24, 2010, 16:53:26 In seine Mundwinkel schlich sich ein zufriedener Ausdruck, da dessen Vorschlag mit seinen Überlegungen in die gleiche Richtung ging.
"Wohlan, Bruder Remy", forderte er den Mönch auf, "dann lasst uns euren Plan in die Tat umsetzen." Auch er spürte die Veränderung in der Luft und deutete den besorgten Gesichtsausdruck des Mönches in dieser Richtung. "Wenn ihr einen nahenden Wetterumschwung fürchtet, dann wäre das nur ein weiterer Grund für ein schnelles Handeln." Er machte Anstalten sich in gebückter Haltung der Landbrücke zu nähern, hielt noch einmal in der Bewegung inne und sah sich um, ob der Mönch und das Mädchen sich ebenfalls in Bewegung setzten. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am Juli 24, 2010, 17:57:05 Nathalia lauschte dem Wind, sah zu den tanzenden Flammen der Fackeln. Mit ihrer linken Hand hielt sie ihre Kopfbedeckung fest. Über den heftigen Wind hinweg hörte sie Remy lange schweigend zu, dann schaute sie wieder auf die Landbrücke hinüber. Sie quittierte die Worte am Ende mit einem Kopfschütteln. Im Gegensatz zu Herrn Gero blieb sie stehen. Das Wetter ist genau die Ablenkung, die wir brauchen... . Sie reckte die Nase in den Wind und lächelte. Es war wie auf einem kleinen Hügel. Sie drehte sich zu den beiden anderen um. Die junge Frau ahnte, dass sie bei Gero keinen guten Stand hatte als Frau. Er behandelte sie genau so, wie es andere Männer auch taten. Nur der Mönch akzeptierte sie auf seine Weise.
"Bruder Remy, eure Idee mag gut sein, doch ich werde diesem Plan nicht zustimmen. Die Fackeln stehen viel zu weit Außen auf der Landbrücke. Ich sehe hier keine Möglichkeit, wo ich mir Deckung suchen soll. Das Gelände ist MIR zu offen. Zudem frage ich mich, wie ihr es verhindern wollt, dass durch die größeren Lichtquellen der Schattenwurf verhindert wird. Macht das die Wachen nicht aufmerksam auf uns?" Für einen Moment wandte sie wieder ihren Blick auf Herrn Gero und dann wieder auf Remy. Sie reckte ihren Kopf anschließend wieder in den stürmischen Wind. Mit lauter Stimme den Wind entgegen wirkend sagte sie weiter: "Wenn die beiden vor dem Tor die einzigen Wachen sind, will ich mir meine langen Haare abschneiden. Wer sagt mir, dass nicht auf der Wehranlage die Wachen den Weg nicht im Blick haben? Wenn ich geduckt in den Schatten laufe, wird dann nicht bei dem heutigen Schauspiel Alarm ausgelöst? Wo sollen wir bitte Deckung finden? Abgewandte Seite? Der Blick ist für die Wachen frei geradeaus." Sie wandte sich ab hockte sich an das Ufer des Flusses. Sie sagte die folgenden Worte gelassen. Die Idee war in ihren Augen zum scheitern verurteilt. Anders als die anderen beiden wollte Nathalia das Feuer meiden. Ihr war das Vorhaben nicht sicher genug. Ohne ausreichend Licht konnte der Mönch ihre Mimik nicht sehen, worin sich Sorge wieder spiegelte. "Ich werde den Plan nicht unterstützen, da er mir zu gefährlich erscheint. Ich wünsche euch Glück bei eurem Versuch, Herr Gero. Ich warte auf den Wetterumschwung oder schwimme hinüber. Überzeugt mich, was an eurem Plan gut sein soll, Bruder Remy!" Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Juli 25, 2010, 00:08:35 "Ihr hättet recht, wenn wir versuchten, zwischen Fackel und Wächtern hindurchzugehen. Aber solange die Lichtquellen zwischen uns und den Wachen sind, werden auch die Schatten von uns fort zeigen" begann Remy mit einem belehrenden Tonfall. "So die Wachen durch die Fackeln geblendet sind, werden sie nicht sehen, was aus ihrer Warte HINTER dem Licht geschieht. Das beinhaltet auch verräterische Schatten."
Zumindest gilt das für die am Tor dachte er still. Sie hat in einem Punkt recht. Auf den Mauern könnten weitere Wachen stehen, die einen anderen Sichtwinkel haben. Dennoch ist dies der beste Versuch, wenn ich nicht nass werden will. "Ich stimme aber überein, dass es weitere Wachen geben könnte, die von der Burgmauer aus die Passage beobachten. In dem Fall könnte der Wetterumschwung uns auch von Nutzen sein. Sollte es Regen geben, könnten einige der Fackeln verlöschen. Selbst der Wind, der sie zum Flackern bringt, macht ihr Licht unstet und hilft uns bei unserem Vorhaben. Und da niemand gern im Regen steht, gehe ich davon aus, dass auch etwaige Wachen auf den Mauern unter einem Dach Zuflucht suchen werden." Remy überlegte dies laut und verkündete dann: "Ich bin dafür, noch einige Momente zu warten und dann loszugehen. Wenn du schwimmen willst, Nathalia, weil es dir sicherer erscheint, dann halte ich dich nicht. Ich bin nur besorgt um meine Dokumente, daher werde ich bei meinem Plan bleiben. Ich werde auf dich am Eingang der Zuflucht warten, sollte ich schneller sein; und wenn du zuerst da bist, so warte auf mich. Wir werden dem Fürsten gemeinsam gegenüber treten." Damit sah er wieder zu Gero. "Wem werdet Ihr euch anschließen? Ich bin sicher, dass beide Wege Erfolg haben werden, es ist also eine Entscheidung nach Eurem Gusto." --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juli 25, 2010, 01:04:15 So verheißungsvoll ein nahender Sturm auch sein mochte - sich darauf zu verlassen, dass er kommen und die Fackeln für sie löschen würde war ein reines Glückspiel. Den Fluss zu durchschwimmen war ebenfalls keine annehmbare Lösung für ihn. Man war ungleich langsamer und verursachte obendrein Wellen, in denen sich das Licht des abnehmenden Mondes brechen würde und mögliche Beobachter noch eher auf sich aufmerksam machen würde, als wenn man sich nahe der erhellten Flecken am Damm entlang bewegte.
Noch immer war er von seinen Überlegungen überzeugt und die Argumentation des Mönches stützte seinen Plan. Nur warten wollte er nicht, denn so wie er es verstanden hatte, war Eile geboten und es war die Situation zu nehmen und zu nutzen, wie sie gerade war. Niemand konnte ihm vorhersagen, was der nahende Wetterumschwung mit sich bringen würde. "Seid ihr so freundlich, mir zu sagen wie ich zu diesem Eingang komme und wo ich ihn finde? Ich verstehe gut, dass ihr auf eine günstigere Gelegenheit warten wollt, doch hatte ich euch so verstanden, dass die Zeit drängt. Ich will euch nicht hindern auf eine bessere Gelegenheit zu warten, doch ebenso wenig könnt ihr mich davon abhalten, dass ich es jetzt bewerkstelligen werde." Er wartete auf eine Beschreibung des Mönchs, um sich sogleich darauf der Passage zum Wawel widmen zu können. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am Juli 25, 2010, 13:04:00 Der Wind verwirbelte Haar und Kleidung.
Die Pflanzen auf den Feldern wurden niedergedrückt, und gebärdeten sich wie Wellen. Mittlerweile war es durch die schweren Wolken so dunkel geworden, daß man kaum noch etwas sehen konnte. Ein Blitz durchzuckte den schwarzen Himmel. Für einen Augenschlag wurde das ganze Land in kaltes, weißes Licht getaucht. Für sie alle war es das erste Mal, seit sie die schwelle des Todes übertreten hatten, daß sie wirkliche Farben sahen, auch wenn Die Burg, die Felder, der Himmel, von allem wich für einen Moment die Nacht. Es Donnerte. Die Feuer duckten sich, gingen aber nicht aus, dafür war der Wind nicht stark genug. Und dann, ganz plötzlich, begann in feinen, noch wenigen Tropfen, der Regen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am Juli 25, 2010, 13:24:48 Jäger sind die beiden auf keinen Fall. Dachte Nathalia und sah beide Männer nacheinander an. Sie saß für den Moment am Ufer und entwickelte ihre eigenen Vorstellungen. Es fehlte ihr bei dem Plan noch immer eine wesentliche Note. Zum Teil Remy…nur zum Teil. Jeder wirft eine Silhouette im Schein der Fackeln egal wie sehr er sich auch anstrengt. Fragen brannten ihr auf der Zunge, die sie dem Mönchen entgegen werfen wollte und dies dann tat. Auf seine belehrende Haltung ließ sie sich nicht ein. Ihr Ton wirkte bestimmt und erfahren.
"Nun gut, ihr schleicht heran, und werdet nicht auf dem Weg sein. Das bezog ich in meine Fragen mit ein." Die junge Frau lächelte bitter. "Das Ufer an der Landbrücke wirkt steil…künstlich angelegt. Wenn hier nicht an Sicherheit gedacht ist, wundert es mich zutiefst. Wenn es Steil ist, werdet ihr nasse Füße bekommen und glaubt nicht, dass der Graben flach ist. Ich habe diese Gewässer unter der Oberfläche schwimmend überwunden." "Selbst wenn ihr beiden gen Feuer geht, wird eine schwarze Silhouette eure Körper nachzeichnen. Die Fackeln stehen dicht am Rand…und ich sehe immer noch nicht, warum eine Wache geblendet werden soll! Es scheint ihnen nichts direkt in ihr Auge. Vielmehr ist es ein Genuss, in das tanzende Feuer zu sehen. Wie weit mehr am Rand als die Fackeln selbst wollt ihr euch bewegen?" Nathalia seufzte leicht und nahm mit ihrer freien Hand etwas Dreck in Hand. Sie hielt ihn hoch um den beiden Männern etwas zu verdeutlichen. "Macht eure bleichen Gesichter unkenntlich oder hebt euch mit ihm in der Dunkelheit deutlich ab. Wenn ihr jäh im Wald gejagt habt, wisst ihr dies sicherlich", meinte sie beiläufig. Damit drehte das Mädchen ihren Kopf wieder nachdenklich zur Landbrücke. Wir sind nicht die ersten, die dies versuchen…oder versucht haben. Der Erbauer dieser Stadt ist sicherlich Schlauer als ich arme Bäuerin. Im Moment des Gedanken zuckte sie unwillkürlich zusammen, als die Landschaft von einem Blitz erhellt und anschließend geräuschvoll mit dem Klang des Donners erhellt wurde. Ein Breites Lächeln legte sich auf das Gesicht der jungen Dame. Sie stand auf und ging zu Remy hinüber. "Göttliche Fügung oder Schicksal, dass der Sturm uns zur Hilfe kommt, Bruder Remy?" fragte sie ihn frech. Oder sandte mein Geist mir diesen Sturm? Nathalia hielt die Hände auf und fing ein paar Tropfen auf. Ein Lächeln blieb. während sie Erde in die Hand nahm, es mit Wasser vermischte und in ihrem Gesicht verteilte. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Juli 25, 2010, 22:02:39 Noch bevor er Geros Frage beantworten konnte, mischte sich Nathalia wieder ins Gespräch. War dies Fürsorge, oder versuchte sie einfach, sie von ihrer Methode zu überzeugen? Er bedachte ihre Worte, doch war er sich bei seinem Plan gewiss, dass die Wachen gegen das Licht nichts sehen würden, was dahinter lag. Dennoch war ihre Frage berechtigt: wie nah würden sie an den Feuern vorbei gehen und wie nah würden sie dem Rand des Grabens kommen?
Der Blitz durchschnitt jegliche Überlegungen und brachte alles Planen zu einem jähen Ende. Auch Nathalias Frage, von der er sich nicht sicher war, ob Dummheit oder Übermut sie verursacht hatten, vermochten ihn in seinem Gottvertrauen nicht zu erschüttern. "Ob Fügung oder Schicksal, beides kommt vom Allmächtigen, der uns alle in seiner Welt gemacht hat. Ich denke, es ist ein Zeichen, und Herr Gero tat recht daran, mich zu ermahnen: Zeit ist in der Tat ein kritisches Gut. Lasst uns nicht länger zögern." Die Idee mit dem Schlamm im Gesicht mochte gut funktionieren, doch an dieser STelle sah Remy keinen Grund dafür. Wenn man ihn tatsächlich entdeckte, würde auch die Tarnung nichts nutzen, sondern ihn im Falle einer Befragung nur verdächtiger erscheinen lassen. Er verließ sich wie bereits zuvor einzig und allein auf seine Kutte. Nachdem er sich die Kapuze so weit er vermochte über den Kopf und ins Gesicht gezogen hatte, schob er erneut die Arme in die jeweils gegenüberliegenden Ärmel. So sollten alle todesbleichen Hautpartien, die ihn verraten konnten, zumindest auf den ersten Blick bedeckt sein. Mit leicht gesenktem Kopf, so als würde er den aufkommenden Regen im Gesicht vermeiden wollen, deutete er den anderen beiden seine Bereitschaft an. "Ich wage es nun. Hinter der letzten Fackel werde ich wieder rechterhand am Flussufer entlanggehen. Nach spätestens 100 Schritten werde ich mir ein Gebüsch oder einen anderen Schatten suchen und auf euch warten. Bis zum Fürsten ist es dann nur noch ein Stück am Fluss entlang, bis zu einer schmalen Spalte im Felsen." Damit hatte er nun auch Geros Frage beantwortet. Er drehte sich zur Landbrücke und ging mit zügigem Schritt, beide Fackelreihen linkerhand lassend, aber dennoch nicht dichter als einen halben Schritt vom Rand des Grabens entfernt. Zwischen Feuer und Wasser würde er diese Stelle passieren, und obgleich ihn die flackernden Fackeln beunruhigten, zwang er sich zur Selbstbeherrschung und ging schnell weiter, um diese gefahrvolle Stelle schnell hinter sich zu lassen. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am Juli 25, 2010, 23:31:53 Remy schlich voran.
Es blitze ein weiteres Mal, so hell, daß sie alle fast geblendet wurden, da hatter er gerade beinahe das erste Kohlebecken erreicht. Er fürchtete schon, entdeckt worden zu sein, doch nichts geschah. Der Donner folgte auf dem Fuße. Dann setzte ein Platzregen ein, der die Welt in ein dunkles Grau hüllte. Die Tropfen waren dick und schwer, und prasselten in einer ungeheuren Geschwindigeit auf die Erde nieder. Sie weichten sie binnen Sekunden auf. Die Fackeln erloschen beinahe, und es würde nicht lange dauern, bis die Kohlebecken so viel Wasser gesammelt hatten, daß sie erlöschen würden. Ein ohrenbetäubender Knall zurchzuckte die Nacht, begleitet von einem hellen Licht. Aus ihrer Pespektive sahen sie, wie ein Lichtfinger aus dem Himmel fuhr und in einen der höchsten Türme - Jonathans Turm - einschlug. Die Wachen traten ein Stück von Tor vor und drehten sich um, zu sehen was passiert war. Wirklich alle Augen richteten sich auf die Turmspitze, die ein einfacher Wetterhahn geziert hatte. Es brannte. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juli 26, 2010, 19:08:50 Er ging in die Hocke und lauschte der Unterhaltung von Mönch und Mädchen. Der plötzliche Elan des Mönchs freute ihn einerseits, doch fand er dessen Vorgehensweise etwas zu leichtsinnig. Als der Mönch an ihm vorbeieilte und auf der rechten Uferböschung die Landbrücke zu überqueren versuchte, war der Salubri für einen Moment wie erstarrt. Wie kann er sich nur so sicher sein, dass er aufrecht gehend dort hinüber zu gelangen versucht?
Die Böschung war recht steil, kaum breiter als eine halbe Schrittlänge und die Landbrücke selbst mochte eine ungefähre Länge von 25 Schritten haben. Zu Lebzeiten hatte er diesen einzigen Zugang zur Stadt unzählige Male überquert, doch niemals auf der Böschung. Die brusthohen Kohlebecken und die kniehohen Fackeln flackerten stark im zunehmenden Wind und ihr Licht kämpfte schwer gegen die Dunkelheit an, welche durch den sich zuziehenden Himmel Unterstützung bekam. Der erste Blitz war eine Verheißung. Das, was der Mönch sich erhofft hatte trat schneller ein, als man es erwarten konnte. Kurz bevor er das rechte Kohlebecken erreicht hatte, zuckte ein weiterer Blitz vom Himmel und schlug in einen Turm der Burg ein. Der laute Knall des Donners, der damit einherging war unbeschreiblich. Der Salubri reagierte entsprechend und hielt sich die Ohren zu. Die Faszination, das entstehende Feuer zu beobachten hielt nicht lange an. Sein Verstand überwandte schnell die Überraschung und den Schreck. Das ist der Moment!, schoss ihm die Erkenntnis durch den Kopf. Jeder, der wach war oder wach geworden ist würde sich erst einmal für einige Zeit auf die Stelle konzentrierte, an welcher der Blitz eingeschlagen hatte. Jetzt oder nie! Ansatzlos spurtete er auf den Weg zu, der über die Landbrücke führte, um sie binnen weniger Augenblicke zu überqueren. "Lauft!", rief er mit unterdrückter Stimme den anderen beiden zu und hoffte, dass auch sie es schaffen würden die Gunst des Augenblicks zu nutzen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am Juli 26, 2010, 20:05:55 Nathalia schaute Remy ungläubig an. Was ist denn mit ihm nur los? Er ist ja wie ausgewechselt. Impulsives Verhalten von einem Gottesanhänger. Einen Moment konnte sie noch warten. Eigentlich hatte sie doch ein impulsives Verhalten. Sie hätte an dieser Stelle nie und nimmer gezögert. Sie wäre in den Fluss gesprungen und bis zur Burg getaucht. Warum habe ich mich nur umstimmen lassen? ist mir der Mönch so wichtig? So lange alleine...und nun...manno. Ehe sie einen weiteren Gedanken fassen konnte. Erstarrte Nathalia in ihrer Bewegung. Sie folgte gerade dem komischen Kauz. Ihre Augen sahen instinktiv zu dem Blitz.
Sie haben mich entdeckt... . Herr der Wildnis, lass mich entkommen, sodass ich nicht verurteilt werde für meine Verbrechen. Ein Zucken durchlief ihren Körper, der Sie fast bewegungslos machte. Es waren zwei Meinungen, die aufeinander trafen und sie waren sich einig. ES wollte es nutzen und der Geist ließ sich auch nicht länger bitten. Die kurze Starre war wie weg geschwemmt. Wie vom Blitz selbst getroffen, huschte die junge Frau davon. Kein zögern Nathali, achte nicht auf die... . Leichtfüßig und mit raumgreifenden Schritten setzte sie über die Brücke durch den Schatten hinüber in die Steilwand der Burg hinter Gero her. Während des Übergangs achtete sie darauf, den Kohlebecken und den Fackeln fernzubleiben. Ein Gefühl der Angst und Erregung durchfuhr das Mädchen. Schnell und vielleicht geschickter als der alte Mann vor ihr. Es ging die Böschung entlang, denn Tarnung war sie gewohnt im Wald und der Jagd. Keiner sollte sie so leicht finden. Ins Wasser konnte sie immer noch springen. Danke, Donnergott... . Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Juli 27, 2010, 17:47:41 Als der Blitz über den Himmel zuckte, blickte Remy nicht auf. Schon nach wenigen Augenblicken prasselte der Regen auf ihn ein, doch er verlangsamte den Schritt nicht. Das war ein Fehler, denn die Böschung begann unter seinen Füßen aufzuweichen und wurde rutschig. Er glitt aus und fing sich gerade noch eben mit den Händen ab.
Dann donnerte es lautstark irgendwo vor ihm. Als er den Blick hob, sah er Flammen, doch nicht in den Fackelhaltern, sondern in einem der Türme der Burg. Er erkannte wohl, dass dies Jonathans Turm war und eine winzige Sekunde lang war er sogar froh, dass dieser sich gerade nicht dort aufhielt. Dann hörte er etwas hinter sich, doch durch den Regen erkannte er erst, was es war, als die Beine Geros an ihm vorbeiliefen. Hastig rappelte er sich auf und bewegte sich weiter, dieses Mal im Laufschritt. Irgendwann stellte er fest, dass auch Nathalia bei ihnen war. Der prasselnde Regen auf seiner Kapuze schluckte fast alle Geräusche, und der laute Knall des Blitzeinschlags hatte sein übriges getan, um das Gehör des Mönches nachteilig zu beeinflussen. Dann erkannte er ein Stück des Weges wieder. Sie waren schon fast bei der Höhle, nur noch einige Minuten. Remy verlangsamte seinen Schritt nicht, er beschleunigte ihn sogar, denn jeder trug ihn näher an die trockene Unterkunft Kraks heran. Trocken und sicher, so wie er auch seine wertvollsten Schätze hüten wollte. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juli 27, 2010, 18:14:40 Nachdem er die Landbrücke überquert hatte und sich nach rechts rennend auf den Landstreifen zwischen dem Wawel und den künstlich geschaffenen Wassergraben gerettet hatte, hielt er bei einem Gebüsch, da der Mönch ihm ein solches als Sammelpunkt vorgeschlagen hatte, und sah zurück. Sowohl Bruder Remy, als auch das Mädchen waren gefolgt - ob aus eigenem Entschluss oder nur aufgrund seiner Aufforderung war ihm egal.
Der plötzlich hereinbrechende Regen verkürzte die Sicht und schuf eine Geräuschkulisse, die ihr ungesehenes Überqueren der Landbrücke begünstigt haben dürfte. Er lauschte konzentriert in das Unwetter hinein, doch er konnte keine Alarmrufe ausmachen, die ihrem Eindringen galten. Die Anspannung verließ seinen Körper. Der Mönch nahte heran und lief an ihm vorbei. Auch das Mädchen hatte ihn inzwischen erreicht und machte keine Anstalten anzuhalten. Kurzentschlossen setzte auch er sich wieder in Bewegung und folgte den beiden durch den Regen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Schließlich kannten nur die beiden den Eingang zur Höhle des Fürsten. Ihm war klar, dass dieser Weg über sein weiteres Schicksal entscheiden würde, doch hatte er schon zu Lebzeiten zu seinen Überzeugungen gestanden. Nun hatte er dem Mönch zugesagt, ihm helfend zur Seite zu stehen. Dass sein Weg dabei von einem Kainskind gekreuzt wurde, das die Macht hatte über sein weiteres Fortbestehen in der Dunkelheit zu entscheiden, konnte er nicht verhindern. Wenn es auch keine Angst war, die ihn beschlich, so war es doch zumindest ein unbehagliches Gefühl. Er versuchte seine Fassung wiederzugewinnen und folgte dem Mönch und seiner Begleiterin weiter durch den Regen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am Juli 27, 2010, 19:53:42 Sobald auch Rujanel hinter dem Felsen verschwunden war, an dem Remy und Nathalia zuvor auf eine Gelegenheit gewartet hatten, in die Stadt zu kommen, ließ langsam der Regen nach.
Hintereinander balacierten sie am Fels entlang über und an den die scharfen Steinkante vorbei, die der gesplitterte Kalkstein hervorbrachte. Zudem wurde es rutschig. Auf der Rückseite prangte die Burg weit höher über dem Fluß, daß man bei einem Sturz von oben eine ernsthafte, wenn nicht tötliche Verletzung befürchten musste, zumindest wenn man lebendig war. Wenn sie nicht auf ihre Kleidung achteten, würde sie einige Risse von der Felswand davontragen. Plotzlich war unter ihren Füßen schlammiger boden, in dem die Fußsohle einsank. Remys Sandalen blieben beinahe Stecken. Wenige Schritte noch. --- 18. Mai 1204, am Fuße des Kalksteinplateaus, drei Stunden vor Mitternacht --- Nathalia war die erste, die am "Eingang" ankam - beim besten Willen konnte man es eigentlich nicht anders als als Riß beschreiben. Rujanel begriff nun warum wahrscheinlich niemand diesen Eingang gefunden hatte. Selbst wenn man in einem Boot bei hellem Tag daran vorbeifuhr würde man ihn wohl kaum entdecken. Und man mochte sich eigentlich nicht vorstellen, was mit denen Geschehen war, die verrückt genug gewesen waren, sich durch die kleine Öffnung zu pressen. Ein Dunst von Eisen wurde einem an die Nase getragen, sobald man sich dem Eingang näherte, auf den das Tier sofort reagierte. Blut. --- 18. Mai 1204, In der Drachenhöhle, zur gleichen Zeit --- Ein Luftzug ging durch die Höhle und ließ das Licht der Fackeln zittern. Die Bewegung hätte Jacob beinahe davon abgelenkt, daß aus der Schwärze ein kleines Tier hervorkam. Wieder war es eine Ratte. Sie lief zu Kraks ausgestrecktem Bein und kletterte daran hoch. Jacob konnte sehen, daß das tier etwas im Maul trug. Ein kleines Stück Holz, nichtmal einen Finger breit. Krak nahm es an sich und inspizierte es, indem er die Augen schloß und es befühlte. Für eine ganze Weile blieb er so und schwieg. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am Juli 28, 2010, 00:16:40 Nathalia ging voran. Sie drückte sich hier und da an den Felsen. Der Regen machte ihr es nicht gerade leicht. So geschickt sie auch war, so konnte sie nicht verhindern, dass sie ein paar Mal mit ihrem Fuß abrutschte. Dennoch konnte sie sich immer wieder fangen. Die Kleidung an ihrem Körper wurde durch den Regen weitestgehend aufgeweicht, sodass sie die Risse hinnahm. Es waren ohnehin nicht ihre Kleider. Ersatz war vorhanden … es sei denn, sie konnte wieder ihr eigenes tragen. In dem schlammigen Boden versank ihr Fuß. Ein Fluch kam ihr nicht über die Lippen. Was er wohl denken und tun wird? Ich mag diesen Unhold nicht. Ihr Gesicht wurde grimmig.
Ein Schritt durch den Riss in die Höhle hinein… . Die Schritte von Nathalia wurden kürzer. Sie beschäftigte sich nicht mit den anderen. Gero, tritt alleine ohne Wissen vor den Fürsten. Genugtuung bereitete sich in ihr aus. Nathalia hatte sich ohne Mühe durch den Riss gepresst. Der Geruch, der ihr in die Nase stieg, ließ sie innehalten. Blut!! Sie wusste, dass Es Hunger hatte, doch ihr Hunger war nicht so groß, wie in der ersten Nacht, in der sie die Höhle betreten hatte. Sie verdrängte das Verlangen des Tieres mit ihrem Willen. Es wurde dunkel um sie herum. Nur das Schleifen des Bauernkleides an der Felswand war leise zu hören. Kein Licht drang an die Augen. Es war fast wie in der Höhle, in der sie zuerst gewesen waren. Es ließ sie nur erahnen, was jenseits der Dunkelheit lag. Der Geruch vom Blut wehte den Vampiren um die Nasen, der wie ein Reiz wirkte. Es stellten sich Fragen und vielleicht erinnerte sich der ein oder andere an eine Geschichte aus seiner Kindheit, die von Drachen und Prinzessinnen handelte. Der Gang machte eine Biegung… . Nathalia verhielt sich nicht wie beim ersten Mal. Sie wusste, was sie erwartete, so dachte sie. Die Konzentration stieg. Nun musste sie nur noch alles richtig machen. Sie kramte in ihrem Kopf. Ich muss ihn vorstellen. Hoffentlich… ich schaffe das… ich bin ich! Sie dachte zurück an Remy und lächelte kurz. Mönch geht vor. Es war nicht schwer, dies zu verstehen. Eine Frau stellte keinen Mann vor. Zudem war Remy ein Bruder der Kirche. Er hatte mehr Rechte als sie. Die Verlockung war groß, dem Mönch diese Aufgabe zu nehmen, doch entschied sie sich besser dagegen. Es wäre so einfach. Sie musste sich nicht von ihrer frechen Seite zeigen. Ihre Rechte sprachen eindeutig dagegen. Langsam drang Licht an die Augen der Tzimisce und führte zu einem kurzen Moment der Blindheit. Die Augen kniff Nathalia zusammen. Ein leichter Geruch von etwas Verbrannten lag in der Luft, denn das Licht stammte von Fackeln. Unbehagen stieg in Nathalia auf. Bald darauf wehte ihnen ein eisiger Luftzug entgegen. Die Tropfsteinhöhle öffnete sich… . Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Juli 29, 2010, 15:22:32 "Verzeiht, dass ich nicht anhielt" waren die ersten Worte Remys an Gero, während sie vor dem schmalen Spalt darauf warteten, dass Nathalia hindurchkroch und die Passage freigab. "Die Gelegenheit war zu günstig, um sie ungenutzt zu lassen."
Er sah den älteren Mann mit dem hellen Haar noch einen Moment an, dann drehte er sich zur Felsspalte und bewegte sich ebenfalls hindurch. Es fiel ihm nicht besonders schwer, da er ohnehin von schmalem Körperbau war, und seine Kutte hatte schon mehr ertragen müssen, nicht zuletzt den 'Sturz' über die Kante des Wawel in seinen 'Tod.' Und dann roch er es, das Nahrhafte, das Lebensspendende, das einzige Gut, nach dem sein Körper, oder eher, sein Tier, unverhohlen und gierig verlangte. Es war beinahe, als könne er die rote Farbe riechen, die reichhaltige Schwere jedes Tropfens, als würde jeder nun nutzlose Atemzug ihm bereits einen Vorgeschmack darauf schenken. Tief in seinem Inneren spürte er das verlangende Zischen und die spinnengleichen Finger (seinen eigenen so ähnlich!) die an den Wänden seiner Seele zerrten, und an seinem Geist, beständig nach Sättigung verlangend. Remy gebot dem Tier mit seinem Willen zu schweigen, wie bereits zuvor - und doch wusste er, dass er es, und damit auch sich selbst, nähren würde. In dieser Nacht würde er die Schale nicht zurückweisen. Im Dunkel setzte er fast beiläufig die geschäften Sinne wieder ein, um seine Augen besser sehen zu lassen, bis sie die Biegung erreichten. Nathalia konnte er so immer im Blick behalten, denn sie ging noch immer voran. Er streifte die Kapuze vom Kopf und sah zurück, ob Gero noch hinter ihm war. Als die Biegung erreicht war, griff der Mönch in seine Umhängetasche und zog das Schreiben an Marcin hervor. Er hatte den Auftrag nicht erfüllen können, daher würde er es an Krak zurückgeben. Er bedeutete Nathalia kurz stehen zu bleiben, bis auch Gero zu ihnen aufgeschlossen hatte. Nun, wo der Gang breiter wurde, war es besser, gemeinsam die Tropfsteinhöhle zu betreten. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juli 30, 2010, 00:35:38 Er hatte kein Problem mit der Handlungsweise des Mönchs. Eine Bitte um Verzeihung war in seinen Augen nicht nötig. Wenn er selbst den weiteren Weg gekannt hätte, wäre sein Vorgehen in dieser Situation genau das gleiche gewesen. Er sparte sich jedoch erklärende Worte und nickte dem Mönch nur kurz und wohlwollend zu.
Noch einmal sah er sich den Eingang der Höhle genau an und fragte sich, ob das der Eingang zur Höhle des Drachen gewesen sein könnte. Nicht lange nach seiner Ankunft in der Stadt vor drei Jahren, machte er auch schon Bekanntschaft mit der Legende der Stadt Krakau, in welcher es um einen Drachen und den listenreichen Ritter Krak ging, der den Jungfrauen fressenden Drachen zur Strecke gebracht hatte und somit zum Namensgeber für die Stadt auf dem Wawel geworden war. Aber falls tatsächlich der Eingang zur Drachenhöhle war, so würde das auch bedeuten, dass der Drache nicht von besonders großer Gestalt gewesen sein muss. Er hörte damit auf, sich den Kopf über die Ungereimtheiten dieser Legende Krakaus zu zerbrechen und wartete darauf, dass der Mönch im Spalt verschwand. Noch einmal sah er sich aufmerksam um, ließ seinen Blick gleiten und sog die Eindrücke in sich auf. Es war der Augenblick, in dem er noch einmal alles überdachte. Niemand war mehr da, der ihn in diese Höhle zwingen könnte. Was dort drinnen auf ihn wartete vermochte er nicht vorherzusagen, doch es war ihm noch einmal deutlich bewusst, dass dort drinnen in dieser Höhle über sein weiteres Schicksal bestimmt werden würde. Er könnte dies ganz leicht vermeiden, indem er jetzt den anderen den Rücken kehren würde. Sein Leben in der Dunkelheit würde kein einfaches sein und seine Aufgabe, die ihm ungefragt aufgebürdet worden war, würde er meistern, so gut es sein Vermögen zuließ. Doch da war etwas aus seinem alten Leben, das ihm diesen leichten Weg verwehrte. Er hatte dem Mönch seine Hilfe zugesagt, als dieser sie dringend brauchte. Es lag in seinem Wesen und auch wenn er jetzt ein Geschöpf der Dunkelheit war, so machten ihn doch auch jetzt seine menschlichen Wesenszüge aus. Sein Wort würde er halten. Was danach kam war offen. Er blickte noch einmal auf den abnehmenden Mond, der sich zum Teil hinter den Fetzen der sich verziehenden Regenwolken versteckte und prägte sich dieses Bild ein. Dann schloss er die Augen senkte seinen Kopf, wandte sich zum Spalt und folgte den beiden anderen. Seine schlanke Gestalt machte es ihm leicht, sich durch einen Spalt zu zwängen, den ansonsten höchstens die kindliche Neugier eine nähere Untersuchung widmen würde. Doch Kinder kamen hoffentlich niemals hierher. Die Legenden und Geschichten der Alten mochten sie davon abhalten, die vielen Höhlen des Wawel genauer in Augenschein zu nehmen. Er tastete sich durch die Dunkelheit und irgendwann nahm er einen Lichtschimmer im Inneren des Wawel wahr. Und noch etwas drang in sein Bewusstsein. Es war der metallische Geruch von Blut. Sofort schlug etwas in ihm darauf an. Es zerrte an und in ihm. Es fühlte sich an wie das Rumoren in den Eingeweiden, wenn er eine Woche lang nichts Richtiges gegessen hatte. Seine Hände krallten sich in den Fels und seine Füße stemmten sich gegen die Wände des Durchgangs. Er zwang sich zur Ruhe und versuchte Kraft seines Willens die Herrschaft über seinen Körper zurück zu erlangen. Es gelang ihm mit Mühe. Erst dann löste er seinen Griff und setzte sich wieder in Bewegung. Irgendwann hatte auch er das Ende des Ganges erreicht und stand in der Höhle des Fürsten. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am August 02, 2010, 17:42:02 Zum Glück sah man nach einer Biegung dirket hinter dem Eingang bald ein Licht. Von Feuer. Es roch nach Kalk und ein eisiger Luftzug strömte ihr entgegen, der den Geruch frischen Blutes mit sich trug.
Nach ein paar Metern trat Nathalia zuerst in die Tropfsteinhöhle. Sie hatte rießige Ausmaße, ähnlich der Höhle in der sie Aufeinandergetroffen waren. Armdicke Stalaktiten hingen Ellenlang von der Decke und ebenso starke Stalakmiten verliehen der Höhle ein fremdartiges aussehen. Hatten sie zuvor nur gehört und gefühlt, war hier alles erleuchtet. Die Wassertopfen hallten vielfach wieder, ebenso wie das prasseln und Zischen der Pechfackeln, die in Wandhalterungen steckten. Jacob hörte etwas. Wenn er sich umdrehte, sah er, daß sich doch tatsächlich ein Mädchen durch den Eingang gepresst hatte, den auch er eine Nacht zuvor nutzte. Der Mönch trat ein. Im Feuerschein erkannte sie das nahezu kreisrundes Lager, mit Fellen verschiedenster Art ausgelegt. Auf den Fellen saß ein ihnen unbekannter Kreuzritter, wie sie sofort erkannten. Der Slawe folgten hintereinander. An dem Punkt, der am weitesten von ihnen entfernt lag, bildeten die Tropfsteine eine Art natürlichen Thron. Es schien, erstarrter flüssiger Stein habe sich in einem natürlichen Becken gesammelt, das die Sitzschale bildete. Die Formen erinnerten den Slawen, der als letztes den Eingang bewältigt hatte, an die seltsamen Formen, die die Tropfsteine in der Höhle seines Todes angenommen hatten. Ihrendwie passte das nicht zusammen.. Auf diesem thronähnlichen Gebilde saß eine Gestalt, die etwas in ihrem Ärmel verschwinden ließ und Remy fixierte. Er trug eine einfache schwarze Robe, aus deren Ärmeln seine unnatürlichen bleichen Finger hervorragten, die seine überdurchschnittliche Körpergröße unterstrichen. Dieses zusätzliche Gelenk und der fehlende kleine Finger ließen die Hände wie Präzisionswerkzeuge wirken - oder wie Spinnenbeine. Seinen perfekt geformten Schädel ziehrten genau dreizehn Hörner. Am Ansatz glichen sie seiner blassen, ein wenig gelblichen Hautfarbe im Fackelschein. Sie gingen Nahtlos aus der Kopfhaut hervor. In ihren Spitzen wurden sie dunkel, bei hellerem Licht rot. Man sah förmlich, wie die blauen Adern pumpten. Sein Blick wechselte zu Rujanel. "Ich bin Krak. Für dich: Fürst Krak. Tritt vor, nenne deinen Namen, Erzeuger, Clan und Generation. Dann setze dich und schweige, bis ich dich zum sprechen auffordere," sprach er ihn unvermittelt und kaltherzig an. Krak machte eine auffordernde Geste mit dem Kinn, er solle näher kommen. Außer Rujanel gab es niemanden in diesem Raum, der diesen Satz nicht schon einmal gehört hatte. Remy und Nathalia mussten wohl dort stehen bleiben, und auch Jacob könnte nur der Dinge harren. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am August 04, 2010, 02:18:32 Der Anblick des Fürsten ließ ihn kurz erschaudern, wobei er sich nicht einmal sicher war, das es der Anblick des Tzimisce war. Sich in einer Höhle aufhalten zu müssen, die dem Ort ähnelte, an welchem sein Dasein als Mensch beendet worden war, drückte ihm aufs Gemüt. Er spürte, wie selbst seine Gedanken sich verlangsamten und er nur mit Mühe die Kontrolle über seinen Körper behielt.
Er hatte die Aufforderung Kraks deutlich vernommen und doch versuchte er mit aller Gewalt die Konfrontation mit dem Fürsten hinauszuzögern. Krampfhaft rief er sich in Erinnerung, was er in seinem kurzen Dasein als Kainskind, aber auch als Barnuta in den Gesprächen mit Rachamiel alles über die Kainiten erfahren hatte. Das Mädchen - Natalia - sprach zu dem Dämonenpaktierer: "Oh, nicht so schnell mit euren Urteilen, Fedai. Ich mag jung sein, doch ich weiß, wann ich handeln muss, um mir und anderen zu helfen. Ich war bereits so frei und habe dies in der Vergangenheit getan. Es brachte mir nur Schwierigkeiten. So wenn ihr die Traditionen für hohle Phrasen haltet, warum wollt ihr dann zum Fürsten gehen und euch bei ihm melden? Weil ihr euch etwa auch an die Traditionen halten wollt? Es gibt da eine weitere, die genau dieses Verhalten umschreibt: 'In der Domäne eines anderen darf niemand sein Wort in Frage stellen. Alle schulden ihm Respekt. Wenn man ins Lehen eines anderen kommt, sollte man sich vorstellen.' Ah ich vergaß da noch etwas...da es uns alle betrifft. Solange unsere Existenz nicht durch den Fürsten abgesegnet ist, ist unser Dasein nicht berechtigt. Falls unsere Sire den Fürsten um unsere Erschaffung baten...sonst sind wir dem Willen den Alphawolfs ausgeliefert, der keine Jungen in seinem Revier duldet von denen er nichts weiß!" Ich muss mich dem Fürsten vorstellen und es führt kein Weg daran vorbei. Sollte ich mich als Junges in seinem Revier zu erkennen geben, so bin ich seiner Gnade ausgeliefert. Langsam setzte er einen Fuß vor den anderen. Marcin stand auf und streckte beide Arme aus. "Ich bin Rachamiel! Ich zähle zum Clan Salubri!" rief er. Seine Stimme pflanzte sich in einem Echo durch die Höhle fort. Das Alter fiel von ihm ab, als würde es einfach weggewischt. Die Haut zog sich glatt, das grau aus dem Haar verschwand und wich einer hellbraunen Mähne. Er strich sein Stirnhaar beiseite. Das, was ich die ganze Zeit für eine tiefe Falte gehalten haben mußte, entpuppte sich als waagrechtes Drittes wimpernloses Auge, daß sich langsam öffnete. Die Iris hatte die gleiche Farbe wie die anderen beiden Augen: Rehbraun. "Ich bin einer der dreizehn Wächter des Wissens! Ich hüte die Geheimnisse unseres Clansgründers!" , übertönte seine nun kraftvolle und reine Stimme jedes Tropfen, sogar das Rauschen des Blutes in meinen Ohren. Was Name, Erzeuger und Clan angeht, so verstehe ich, was er von mir wissen will. Doch was ist mit Generation gemeint? Vermutlich mein Platz in der Ahnenreihe der Kainiten im Hinblick auf Kain, doch hat Rachamiel nie etwas dazu verlauten lassen. Er ging weiter in die Höhle hinein und blieb, seinen Blick dem Fürsten zugewandt, stehen, sobald er die Mitte des Lagerplatzes erreicht hatte. Ich bewegte die Lippen. Von außen war es kaum zu sehen doch mir selbst war, als formten meine Lippen klare Worte, als spräche ich mit mir selbst, und doch kamen sie nicht aus meinem Bewußtsein, aber doch aus mir. 'Klammere dich nicht an Dinge, sie sind vergänglich,' sagte ich zu mir selbst. Die Stimme kannte ich, niemals würde ich sie vergessen. 'Nimm deinen Platz in der Gesellschaft ein. Du musst überleben. Das Wissen darf nicht sterben. Deine Einzige Zuflucht, wo du dir etwas Sicherheit erhoffen kannst, ist beim Fürsten. Vertraue ihm nicht.' Rachamiel schwieg. Der Eindruck verschwand. Er deutete eine Verbeugung an. 'Vertraue ihm nicht', echote es in seinem Kopf. Als ob ich mein Vertrauen leichtsinnig einem jeden schenken würde. Pah! Es ist gar nicht so lange her, da wurde mein Vertrauen schändlich missbraucht ... Er rief sich innerlich zur Ordnung. Es fiel ihm aus irgendeinem Grund schwer, sich in dieser Umgebung zu konzentrieren. "Ihr könnt mich Gero nennen. Mein Erzeuger wurde Hodo genannt. Ich zähle zum Clan Ventrue." Es entstand eine kurze Pause, als er noch einmal abwog, was er zur Generation sagen sollte. Die Gefahr war groß mit einer genannten Zahl falsch zu liegen und so entschloss er sich die Lüge in der Wahrheit zu verstecken. "Ich kann euch nicht sagen, welche Generation ich bin, da mein Erzeuger starb, kurz nachdem er mir den Kuss geschenkt hatte." Nachdem er knapp und mit möglichst klarer und fester Stimme die Fragen des Fürsten beantwortet hatte, folgte er der Anweisung des Hausherrn, wandte er sich nach rechts und ließ sich auf dem Teppich von verschiedensten Fellen nieder. Er hoffte, dass er überzeugend genug geklungen hatte und versuchte sich mit anderen Gedanken abzulenken, damit seine Bedenken sich nicht in seinen Gesichtszügen widerspiegelten. Ob Krak ... Fürst Krak, verbesserte er sich selbst in Gedanken, mit dem Ritter identisch ist, von dem in der Legende die Rede war? Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am August 04, 2010, 03:17:30 Während Rujanel sprach, legte Krak den Kopf schief. Sein Blick wich nicht von ihm. Als Gero geendet hatte, nickte er. Mit einer Hanbewegung winkte er Nathalia und Remy heran.
Er wies auf den Fremden: "Dies ist Jacob Prewett, Neugeborener vom Clan der Magister," er zeigte auf das Mädchen, "Nathalia, Kind des Clans der Drachen," und auf den totenblassen jungen Mann, "Bruder Remy Kind vom Clan des Todes, " sagte er in die Runde. Mehr Auflebens machte er nicht um eine Vorstellung. Er verlor keine Zeit. "Dein Erzeuger ist mir unbekannt. Wie kommt es, daß Du und er sich in meiner Domäne aufhalten?" hakte er nach, als Rujanel sich schon gesetzt hatte. Irgendetwas stimmte mit diesem Slawen nicht, das konnte man spüren in dessen Nähe. Eine schwere Bürde musste auf seinen Atlasschultern lasten. Etwas Unheimliches ging von ihm aus, das man nicht benennen konnte. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am August 04, 2010, 10:23:38 Es dauerte einen Augenblick, bis seine Konzentration wieder bei der Situation war, in der er sich befand. Insgeheim freute er sich, das er sich in seiner Jugend nicht nur für die Geschichte der Mark Brandenburg, sondern auch die der benachbarten Mark Lausitz interessiert hatte. War seine Wahl auf den Namen Gero als Alias hauptsächlich auf Grund der Bedeutung gefallen, so war ihm der Name Hodo nur in den Sinn gekommen, weil er sich dunkel daran erinnerte, dass es auch einen Gero als Markgrafen gegeben hatte, dessen Vorgänger der Markgraf Hodo gewesen war.
Er wandte seinen Blick dem Fürsten zu und sprach langsam und überlegt: "Mein Erzeuger schuf mich in den Gefilden, in welchen er seit vielen Jahren lebte, einer Nacht, die keine zwölf Jahre her ist. Er starb kurz darauf an den Folgen eines heimtückischen Anschlags durch ein Monster, wie ich es nie zuvor gesehen hatte. Was er mir für mein Dasein als Kainit mitgeben konnte, war nicht viel. Wir hatten vor, eine gemeinsame Reise zu unternehmen, die uns zu einer Höhle hier in der Nähe führen sollte. Er hatte die Absicht, mir auf dem gemeinsamen Weg alles Nötige beizubringen. Dazu kam es nicht. Ich kannte nur das Ziel der Reise, doch nicht den Grund. Ich hoffte mehr in Erfahrung bringen zu können, wenn ich mich auf den Weg mache, den er für uns vorgesehen hatte. In der Höhle fand ich letztendlich jedoch nur einen Kainiten namens Marcin, der mir nicht viel sagen konnte. Er fragte mich, ob ich ihm bei einer Übersetzung behilflich sein könnte und ich stimmte zu. Doch bevor wir unser Ziel in der Höhle erreichen konnten wurde ich Zeuge seiner Vernichtung. Er starb durch eine arglistige Falle und zerfiel zu Asche." Nachdem er geendet hatte sah er den Fürst nicht länger an. Insgeheim war er stolz darauf, mit keinem Wort die Unwahrheit gesagt zu haben. Jeder Satz für sich traf auf ihn und seine Geschichte zu. Dass er die Reihenfolge der Abläufe etwas verändert hatte lag daran, dass die Erzählung zu dem Bild passen sollte, welches er dem Fürsten gezeichnet hatte, als er sich ihm vorstellte. Ihm war klar, dass es jetzt darauf ankam, dass seine Wahrheiten auch von Krak als Wahrheit angesehen wurden, auch wenn sie in ihrer Darstellung Lügen waren, die eine Lüge stützen sollten. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Bloodmage am August 04, 2010, 17:31:50 Die Geräusche hinter ihm rissen ihn aus seinen Gedanken. Kratzen von Kleidung auf Haut und dann trat schon das erste der drei erwarteten Kindern durch den Spalt. Jacob saß nach wie vor auf seinem Fell, die Finsternis der Höhle hatte sich wie ein lebendiges Wesen um ihn geschlungen und nur sein Kopf war sichtbar. Ganz so als würde der Kopf frei über der Finsternis schweben.
Er blickte nach hinten, die schwarzen Augen auf die Neuankömmlinge gerichtet erhob er sich schließlich in einer fließenden, drehenden Bewegung. Die Schatten dabei zurückschlagend wie einen Mantel. Ein eben solcher schien sich auch aus der Finsternis zu formen und legte sich sachte um die Schultern des Lasombra. Erst bei genauerem Blick konnten sie fest stellen, dass der Mantel aus festem schwarzen Stoff gefertigt war. Das blutrote Kreuz prangte auf dem nun sichtbar werdenen Wappenrock, welcher früher einmal in blütenreinem weiß gestrahlt hatte. Heute war er zwar immer gepflegt, aber auch eindeutig schon nicht mehr neu. Darunter das leicht matte Kettenhemd, sowie das Schwert am Gurt, an seiner Seite und der Dolch an der anderen, komplettierten das Bild eines Kreuzritters. Dennoch wirkte er ehr wie ein Jüngling, ein Burgherr, der selbst nie wirklich harte Arbeit erledigen musste und es gewohnt war anderen Befehle zu erteilen die dann auch ausgeführt wurden. Seine Haut war elfenbeinfarben und makellos, kein Kratzer verunstaltete das schmale, scharf geschnittene Gesicht. Einzig sein Blick strafte die recht zierliche Erscheinung lügen. Der war ruhig und kalt. Berechnend und abschätzend musterte er die Kinder die hier nach und nach die Höhle betraten. Er würde nichts sagen, sich nicht regen. Er stand stiller dort als jeder Mensch es vermocht hätte und strahlte dennoch etwas ... herrschaftliches aus. Er war zweifellos jemand der voran ging während andere seiner Führung folgten. Sein Blick fiel schnell auf diesen "Gero". Nicht nur sein Erscheinungsbild ließ ihn eine Braue heben. Etwas an dieser Person passte ihm nicht ... ein ... fast ein bekanntes Gefühl das von diesem ausging, er aber nicht mehr wirklich einordnen konnte. Wie eine Erinnerung von der man wusste, das sie wichtig war, aber man nicht mehr genau fassen konnte was sie bedeutete. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am August 04, 2010, 18:55:13 Remy trat näher, als Krak ihn heranwinkte. Die leichenblasse Gestalt steckte in der regennassen Robe eines Benediktiners, und die Tonsur ließ darauf schließen, dass dies keine Verkleidung war. In den spinnendürren Fingern hielt er ein Schriftstück, das er beim Eintreten hervorgezogen hatte. Die lebhaften, aber häufiger als üblich zwinkernden Augen musterten auch den zweiten Anwesenden außer Krak, ebenso wie das Schauspiel mit der Dunkelheit. Vom Clan der Magister, interessant. Er sieht gar nicht aus wie ein Spanier. Aber er trägt den Rock eines Kreuzfahrers. Ah, nun verstehe ich auch, wieso sie Magister der Schatten genannt werden...
Er neigte den Kopf, als er vorgestellt wurde. Da ihm aber das Wort noch nicht erteilt worden war, hockte er sich an einer Seite der Höhle auf ein Fell, geduldig wartend, bis der Angesprochene seine Erklärungen beendet hatte. Er hörte sich die Erzählung genau an, denn Gero erzählte hier nun mehr als ihm zuvor allein. Der Mönch hatte sein Versprechen nicht vergessen, und so lange die Unterhaltung noch ging, würde Gero sicher kein Leid geschehen. Darüber hinaus würde der Fürst ohne Zweifel einen Bericht über die Ereignisse verlangen. Spätestens dann konnte Remy auch seine Fürsprache zugunsten Geros anbringen; eine Vorstellung im eigentlichen Sinne hatte es ja so nicht gegeben, von daher war er nicht in der Lage gewesen, dieses erste Aufeinandertreffen so zu gestalten, wie er es sich gewünscht hatte. Hatte er den Kreuzfahrer eingangs nur oberflächlich betrachtet, so widmete er sich nun einer genaueren Untersuchung des anderen. Er starrte ihn förmlich an, so als wolle er sich jedes Detail dieses Schattenmagisters einprägen. Und dann passierte es wieder. Verwirrt schloss Remy die Augen, kniff sie zusammen. Das war ihm schon einmal passiert, als er dem Dämonenbesessenen Fedai begegnet war. Aber was bedeutete dies? War der Schattenmagister etwa auch besessen? Was war mit Gero? Er sah konzentriert zum Slawen hinüber. Erneut diese seltsame Erfahrung und das Gefühl, dass ihm seine Sinne mehr verrieten als sie es normalerweise vermochten. Dies musste Teil seines Blutserbes sein, von dem Jonathan ihm noch nichts erzählt hatte. Doch was bedeutete das? Vermochte er etwa das Tier in den anderen zu sehen? Ein Versuch musste her. Remys Blick richtete sich auf Nathalia und verweilte dort. Mit seinen Gedanken versuchte er die Farben zu rufen, deren Vorhandensein er auch bei ihr vermutete. Die Erkenntnis, dass seine Gedanken nicht so falsch gewesen waren, brachte eine gewisse Befriedigung mit sich. Dann kam ihm ein neuer Gedanke. Konnte er es tatsächlich wagen? Noch immer sprach Gero... also wieso eigentlich nicht? Remys Augen fanden die Gestalt von Krak und nun wollte er es wissen. Sein Geist öffnete sich. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am August 04, 2010, 21:21:30 Nathalia ging wie ihr geheißen in die Höhle hinein und trat vor. Ihr Blick lag allein auf dem Fürsten, da dieser ihr gewunken hatte. Garstiger alter Sack. Nie werde ich deinen Augen und deine Bitten erfüllen. Schoss es ihr durch den Kopf. Sie machte einen anständigen Knicks. Das Kleid hob sie dabei an. Wenn man ihr Kleid noch Kleid nennen konnte, denn es war aufgerieben von dem letzten Abenteuer. Ihr Blick war beim Anblick des Fürsten gesenkt. Ihr Gesicht wirkte leicht mitgenommen. Leichte Spuren einer Verbrennung waren vielleicht noch zu sehen.
Sie wandte sich an den jungen Jacob und machte auch vor ihm einen tiefen Knicks - einladend weit. Hier jedoch schaute sie nicht - wie es ihre Stellung forderte, zu Boden. Sie sah dem Jüngling interessiert in die Augen. Ihre braunen Augen versuchten einen kurzen Kontakt mit den schwarze aufzunehmen. Lecker siehst du aus. Nathalia lächelte eine Spur höflicher beim ihm. Ja, es wirkte schon fast herausfordernd. Ein junger Mann... . Ist er noch zu haben? Sie senkte langsam ihren Blick und ging gebannt in eine wartende Stellung. Sie wirkte auf den ersten blick viel zu brav. Ihre Kleidung war die eines einfachen Bauernmädchen. Die Kleider ließen sie wie eine Bettlerin aussehen. Ihr Gesicht war bedeckt mit Schlamm. Die Haare schauten nass unter dem Kopftuch hervor - zerzaust und wie vom Donner getroffen. Dennoch war da eine Spur von Weiblichkeit zu sehen. Ihre Augen zwinkerten nicht nervös. Sie sah eher aus wie eine Puppe. Das Mädchen wirkte ruhig. Hm...Seine Aura hat etwas anziehendes. Nathalia sah kurz wieder in das Gesicht. Es machte ihn verführerisch. Schweigend stand sie da und hörte nur mit halbem Ohr zu, was Gero zu sagen hatte. Sie hatte ihn gewarnt, doch er wollte nicht hören. Er war es nicht wert, von ihr in irgendeiner Art und Weise bestärkt zu werden. Sie Kniff ihre Augen zusammen und sah zu Gero. Die Aussagen von Gero ließen Sie dann jedoch stocken. Soso... . Ihre Gedanken waren wieder klar. Sie fixierte ihn. Immerhin wollte sie mehr über diesen Versager hören. Warum habe ich ihn nicht verrecken lassen? Aus einen weiteren Reflex heraus ließ sie ihren Blick weiter durch die Runde schweifen. In ihrem Kopf nagte es. Sie war sich ihrer Fähigkeiten langsam bewusst. Hier in der Höhle im Licht konnte sie es erneut versuchen. Ich muss seinen Schemen sehen wie Gero tickt. Sie dachte zurück an die Höhle. Hier hatte sie im Dunkeln sehen können. Sie konzentrierte sich und sah auf den Jungen Knaben. 'Sehen'. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am August 05, 2010, 23:47:14 Während Gero sich setzte, wurde auch Jacob von Krak dazu aufgefordert per Geste. Bis auf das unangenehme Gefühl, daß er in der Nähe des Fremden verspürte, hatte der Magister eigentlich keinen Grund gehabt, dessen Aussage anzuzweifeln. Doch als er sich vorstellte, war er sich sicher, dieser Mann trug eine große Last auf seinen Schultern, oder hatte seine Erlebnisse sehr zusammengefasst. Das sagte ihm seine Menschenkenntnis. Während der Slawe seine Geschichte erzählte, bohrte sich der Blick des Bendiktiners merklich in seine Gestalt.
Remy sah verwirrend viele Farben und Formen, daß er einige Zeit brauchte, sie aueinanderzuhalten. Nach einem Moment erkannte er blasses aber deutliches gelb, das sich mit waberndem braun mischte wie Öl in Wasser. Diese wabernde Mischung wurde unregelmäßig von dunkelblauen Flecken durch zogen, die auftauchten und wieder zerplatzten - gleich Luftblasen im Moor. Darüber legte sich ein Fischernetz von hellgrün das mit Jacobs wachsend argwöhnischen Gesichtsausdruck immer stärker wurde, während Rujanel sprach. Die verwirrenden Farben transportierten etwas, und ließen Schwingungen - Stimmungen assozieren. Sie sagten ihm etwas über den Fremden - daß er ganz und garnicht mit der Situation zufrieden war. Krak warf einen offensichtlich begutachteten Blick auf Rujanel. Genauso wie Remy. So genau er auch hinsah, er konnte nur einen blassen Schimmer hervorzwingen. Als er Gero, der auf Krak konzentriert war, beobachtete, merkte auch er, daß eindeutig etwas in dem Slawen vorging, so, wie er sprach - scharfsinnig. Er drang nicht zu ihm durch. "Nun gut, Gero. Du genießt für eine Weile das Gastrecht in dieser Domäne," sagte Krak protokollartig formell. "Da du nicht freigesprochen wurdest hast du den Staus eines Kindes inne. Das bedeutet du wirst mir, deinem Ahnen, folge leisten bis ich dich frei spreche. So wie die anderen beiden." Er erwartete keine Antwort. Als die Worte "Kind" und "Ahn" fielen, war es als fiele Rujanel ihm wieder ein, ein vertrautes Gefühl. Vor allem das Alter eines Kainiten war von entscheidender Bedeutung. Die Jüngeren folgen den Älteren, die Schwächeren den Stärkeren. Simpel und einfach weil unter Wölfen keine andere Lebensweise möglich war. Tatsächlich wirkte Krak nahezu unmenschlich. Hinter seinen Gesten und Worten lag keine Emotion. Selbst der Leichenartige Remy wirkte menschlicher. Rujanel meinte den Fürsten denken zu hören: "Wir sprechen uns später. Allein." Langsam bekam er ein ungutes Gefühl, dieser Kainit hatte trotz seines groteken Äußerung eine beeindruckende Austrahlung ... oder hatte er den Gedanken wirklich gehört? "Daß Marcin vernichtet wurde, ist ein großer Verlust für uns," sagte Krak, den Blick in die Ferne gerichtet. Nathalia kam das alles Spanisch vor. Sie hatte deutlich bemerkt, daß Krak und Gero sich irgendwie verstanden hatten. Irgendetwas ging hier vor. Als sie sich Gewißheit verschaffen wollte, indem sie ihr Blut einsetzte, fühlte sie sich, als wäre sie gegen einen Baum gelaufen. Sie sah sonst einfach tiefer in die Welt als normalerweise selbst mit ihren verstärkten Sinnen. Irgendetwas hatte sie blockiert. Krak zog wie zufällig eine Augenbraue hoch. Sie bemerkte Remys angestrengten Blick, der auf ihr ruhte. Dessen weiterer Versuch an der Unholdin brachte nichts anderes hervor als bei Gero. Ein blasser Schimmer, weiter nichts. Keine Farbe wollte auftauchen. Trotzdem entging seinem wachen Geist etwas nicht, daß sonst niemand bemerkt hatte: Kurz wurden Nathalias ganze Augen schwarz wie Tinte, nur für einen Augenblick. "Igoooor!" rief der Tzimisce halblaut in die Höhle hinein. Remy konnte einen Moment erhaschen, in dem er unbeobachtet einen tiefergehenden Blick auf den Unhold werfen konnte. Er konnte nicht einmal mehr das sachte blasse Leuchten hervorrufen, das er bei den anderen zumindest noch erhaschte hatte. "Remy, verlieren wir eine Zeit. Berichte mir," wurde er plötzlich von Krak aufgefordert, was ihn bei seinen Versuchen unterbrach. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am August 07, 2010, 03:36:29 Der Mönch hatte sich so sehr auf seinen Versuch konzentriert, dass er die Stimme von Krak beinahe nicht mitbekommen hätte. Als ihn dessen erwartungsvoller Blick traf, während er ihn noch so konzentriert anstarrte, zuckte Remy zusammen, als wäre er ertappt worden. Schnell erhob er sich, stellte sich gerade hin und begann mit der Schilderung der Ereignisse, seit sie die Höhle zu dritt verlassen hatten.
"Ich werde Euch nicht mit den Details die Zeit stehlen, mein Fürst, darum das Wesentliche: wir waren bedauerlicherweise nicht in der Lage Euren Auftrag zu erfüllen. Zum einen vermag ich Euch nicht zu sagen, wo Heinrich abgeblieben ist. Nathalia und ich vermochten das Stadttor erfolgreich zu passieren, doch hat uns der Schwertbruder nicht wie vereinbart wiedergetroffen; wir mußten ohne ihn weitergehen. Da wir Herrn Marcin nicht in seinem Hause antrafen, ließen wir uns von seinem Hausdiener sagen, wo er zu finden war. Noch in derselben Nacht begaben wir uns zur genannten Höhle, die östlich der Stadt liegt. Die aufgehende Sonne ließ uns keine Zeit mehr, nach Herrn Marcin zu suchen. Wir begannen unsere Suche in der heutigen Nacht, kaum dass wir uns erhoben hatten. Wir fanden jedoch lediglich diesen Mann, Gero, und er berichtete auch uns, dass Marcin vernichtet worden war. Da wir keinen Grund hatten, an seinen Worten zu zweifeln, und sich auch keine Spuren für die Anwesenheit anderer Personen in der Höhle finden ließen, beschlossen wir, zu Euch zurückzukehren. Darüber hinaus hätten wir auch nicht dort verweilen können, da uns einer der Fallen zu einem hastigen Aufbruch zwang. Es gab auch keinen Grund, in die Höhle zurückzukehren, darum beeilten wir uns, zu Euch zurückzukehren. Euer Schreiben an Herrn Marcin ist nach wie vor verschlossen in meinem Besitz." An dieser Stelle hob Remy den Umschlag sichtbar hoch. "Ich muss noch drei Dinge hinzufügen. Zum ersten begegnete uns ein weiter Kainit vor dem letzten Sonnenaufgang. Er stellte sich als Fedai von den Gangrel vor und blieb bei uns, bis wir Krakau erreicht hatten. Er hatte vor, Euch ebenfalls aufzusuchen, und entsprechend der Traditionen das Gastrecht zu erbitten. Hier nun wurde dies durch das zweite Ereignis verhindert, welches sich gegenwärtig in der Stadt zuträgt. Ich bin sicher, ihr seid bereits darüber informiert, dass die Inquisitoren in Krakau tun und lassen, wie es ihnen beliebt. Was Ihr vielleicht noch nicht wißt, ist, dass einer von ihnen, der Spanier names Xavier y Aragon, von uns dabei beobachtet werden konnte, wie er mit einem Hammer vor dem Stadttor etwas vernichtete. Es muss ein heiliges Artefakt gewesen sein, da wir alle von einer nicht sichtbaren, aber deutlich spürbaren Macht zur Strafe auf den Boden geworfen wurden. Ich bin mir ebenfalls sicher, dass das Unwetter ein weiteres Zeichen des Allmächtigen Herrn ist, dass hier Dinge gegen seinen Willen geschehen. Wie auch immer, nach jenem Ereignis verließ uns Fedai von den Gangrel ohne Erklärung." Er machte eine kurze Pause, in der er den Blick auf Gero richtete, dann sah er zurück zum Fürsten. "Mein Fürst, die letzte Sache betrifft unserer größeres Vorhaben als Ganzes. Ich wollte darauf hinweisen, dass Herr Gero sich sehr bereitwillig einverstanden erklärte, bei der Rettung von Jonathan von Sternberg seine Unterstützung zu gewähren. In Anbetracht der Tatsache, dass wir nicht wissen, wo Heinrich abgeblieben ist, oder wann wir ihn wiedersehen werden, halte ich es für klug, jegliche Hilfe anzunehmen, die sich so selbstlos anbietet." Die Fürsprache für Gero war nur knapp ausgefallen, doch genau das war Remys Absicht gewesen. Zum einen hatte er nicht zu dick auftragen wollen, denn das hätte zu unglaubwürdig geklungen. Zum anderen kannte er den Fremden ja auch nicht wirklich. Von daher war seine Formulierung so gewählt gewesen, dass sie sowohl der Wahrheit entsprach, als auch die positive Seite von Gero hervorhob: sein schnelles Hilfsangebot. Er hatte es hingegen wohlweislich unterlassen, auf weniger vorteilhafte Verhaltensweisen des blonden Mannes mit der seltsamen Ausstrahlung einzugehen. Allein die schwierige Konktaktaufnahme und der beständige Wunsch nach Einsamkeit hätten den Fürsten vielleicht misstrauisch stimmen können. So nun, zumindest hoffte das Remy, hatte er ein positives Bild eines hilfsbereiten Mannes übermitteln können, das für Krak leichter zu glauben war. Noch immer hielt er den Brief in der totenblassen Hand, als er auf die Reaktion des Fürsten wartete. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am August 07, 2010, 13:56:12 Für einen Moment war sie wie ausgewechselt und sah leer in die Höhle auf Jacob. NICHTS! Puff, wie vom Blitz getroffen war diese Erfahrung gewesen. Ungläubig schüttelte die junge Frau ihren Kopf. Warum kann ich nicht 'Sehen'? Sie hatte nichts gespürt, dass sie hätte hindern können. Oder doch? Herr der Berge, bist du das gewesen? Ihre Augen suchten die Decke der Höhle ab. Für einen Moment lauschte sie nach einem Lufthauch. Warum hatte sie nicht 'Sehen' können? Ich muss es nochmals versuchen, aber nicht jetzt. Die Benutzung dieser Fähigkeit hatte auch seine Schattenseite. Nathalia fühlte sich matt, aber was hatte sie blockiert?
Nathalia kniff die Augen zusammen. Ihre Brauen senkten sich nachdenklich. Aus irgendeinem Grund, der ihr selber nicht klar war, roch es hier nach einem riesigen Haufen Mist, als sie den Faden zum Gespräch zwischen Gero und Krak aufnahm. War das da eben eine Lüge gewesen? Zumindest klingen die anderen Worte nach einer guten Antwort. Was verschweigen beide? Können die in ihre Köpfe sehen? Nathalia fühlte sich konfus und widmete ihre Aufmerksamkeit ihren eigenen Erkenntnissen, die sie bis hierher selbst gesammelt hatte. Ich habe keine weiteren Spuren in der Höhle und außerhalb gefunden. Wenn ich an einer Hand alle Beweise abzähle, dann komme ich nur auf zwei Spuren, die deutlich zu männlichen Personen gehörten. Zwei Personen und ein Esel. Ältere Spuren wären mir aufgefallen. Es hatte lange nicht geregnet. Nathalia versank in ihren eigenen Gedanken, während sie verwundert eine Augenbraue hob und den Blick Remys nicht weiter beachtete. Will er was? Sie konnte ihn später immer noch fragen. So hing sie ihren Gedanken wieder nach. Es passt nicht. Nach dieser Darstellung müssten es sogar drei Personen gewesen sein: Die Andeutungen des Esels. Sein Herr war gerade erst in die Höhle hinab gestiegen. Niemand lässt seinen Esel einfach so allein zurück. Er ist ein wertvolles Gut. Marcin gehörte der Esel. Wie will Gero dort hinein gelangt sein? Einen weiteren Ausgang haben wir in der Höhle nicht finden können. Falls er einen anderen kannte, warum ist er uns dann gefolgt? Hat er nicht das Seil wie selbstverständlich aufgewickelt? Er muss Marcin besser kennen, als er es zu gibt. Ich muss den Mönchen um seinen Rat bitten, was er von der ganzen Geschichte hält. Vielleicht kann er mir bei der Klärung meiner Fragen helfen. Für Nathalia stand fest, dass ihr die volle Wahrheit nicht gesagt wurde. Es fehlten Teile, die sich mit ihren eigenen Entdeckungen nicht deckten! Ruhiger und immer noch nachdenklich stellte sie die in ihr brennenden Fragen nicht. Jedes Wort von Remy bestätigte sie im Geiste. Sorgsam Mönch, doch ich hätte weiter ausgeholt. Ich hätte mehr erzählt. Das Verhalten dieses Fremden, Gott, soll es ihm verzeihen. Sie sah den Mönchen mit hochgezogenen Brauen an. Es lag in ihrer Natur neugierig zu sein. Es kamen also weitere Fragen auf den Mönchen zu, das stand für die junge Frau fest. In ihren Augen war Gero eine mittlere Last gewesen. Er wollte nicht mit ihr reden und das stimmte sie verdrießlich. Den Mund fest geschlossen und den Blick gesenkt, presste sie die Zähne aufeinander, sodass ihre Warngenmuskulatur hervortrat. Warum will er nicht mit mir reden? Bin ich minderwertig? Oh...ich bin ja nur eine "junge Frau"! Schmeiß mich nur in den Dreck. Warte, bis wir in der Wildnis sind. Nathalia ballte ihre Hände kurz zur Faust. Das Bedürfnis zu knurren, überkam sie. Sie drängte es in ihren Schlund zurück. Sie lenkte sich zur Beruhigung ab. Aus einem Reflex heraus suchte Nathalia etwas an ihrem Körper und wurde sogleich auch fündig. Einen Sack und ein Messer waren noch da. Erleichterung war ihr anzusehen und dennoch wog eine Unruhe in ihr. Mit Worten hätte sie ihre Gedanken preis gegeben wollen und dennoch hielt sie lieber den Mund. Sie achtete auf ihr Verhalten gegenüber dem Fürsten. So werde ich nie ich sein! Wie soll ich mich verhalten? Ein Seitenblick auf den Ritter und einige unfruchtbare Gedanken verflogen. Sie sah hastig an ihm vorbei und dachte wieder an ihre Aufgabe, die gescheiter war. Aber nun konnte sie ihr Wort einlösen, denn die Hoffnung bestand noch, dass Jonathan noch lebte. So konnte sie ihr Wort halten. Wenn ich es richtig anstelle, dann werde ich meine Feinde dabei niederstrecken können. Ein kaltes Lächeln erschien für einige Momente auf ihrem schmutzigen Gesicht. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Bloodmage am August 12, 2010, 20:17:26 Eine Braue hob sich beim Lasombra ob der Vorstellung des vermeintlichen Ventrues. Die Geschichte mochte man ihm so abkaufen, wenn es denn zu den Kriegsherren passen würde einfach in der Gegend umher zu wandern und dies vor allem ohne Rücksicht auf die Traditionen Kains zu tun. Noch dazu in so einem Aufzug ... ein Patrizier der in Lumpen und Loden. Sah man davon ab, dass einem das seltsame Gefühl einer dunklen Last bei diesem Vampir überkam. Er kannte dieses Gefühl, konnte es aber nicht wirklich einordnen.
Der Blick des Kappadozianers riss ihn dann wieder aus seinen Gedanken und ruckartig richtete sich sein Kopf auf diesen als er den Lasombra inspzierte. Diesem schien diese Untersuchung wenig zuzusagen, zumindest wäre es nicht schwer dies aus seinem Gesicht herauszulesen. Jacob setzte sich ehr in Richtung des Ahnen als zu den Kindern, begutachtete diese weiterhin abschätzig. Erst als Remy endete richtete sich sein Blick in Richtung Krak. Die erhobene Stimme war klar und jugendlich, hatte aber durchaus einen kräftigen Klang, der man vermutlich auch auf einem Schlachtfeld folgen würde. Die Sprache jedoch würde wohl nur Remy verstehen können. [alt-griech.]"Welpen. Vertrauen Fremden und führen sie vorbehaltlos zu ihren Ahnen. Vielleicht sollte ich versuchen den Kappadozianer allein zu retten, ehe sie durch Flüchtigkeit und Dummheit auch die letzte Chance vertun." Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am August 15, 2010, 00:18:32 Der Fürst ließ nicht erkennen ob er Jacob verstanden hatte, sondern fixierte den versiegelten Brief, den Remy nochimmer hochhielt, keine Anstalten machend, aufzustehen und sich zum ihm herunter zu beugen.
"Ich teile für den Moment deine Meinung Bruder Remy." Mehr sagte er nicht zu Remys ausführungen. Stattdessen zog er etwas aus seinem Ärmel und warf es ihm zu. Der Mönch fing es reflexartig mit der freien Hand auf: ein kleines Stück Holz, nicht einmal einen Finger breit. Er bedeutete Remy mit einer Handbewegung, sich zu setzen. "Igoor!" rief Krak nocheinmal in die Höhle hinein. --- 18. Mai 1204, in der Höhle des Drachen, zwei dreiviertel Stunden vor Mitternacht --- "Ja, Herr!" Der Diener kam sogleich aus den Schatten herbeigeeilt, verschwitzt und abgehetzt, sein Bein nachziehend. Ohnedaß sein Herr noch etwas sagen mußte, hatte er bereits drei weitere Tonschalen mitgebracht, die er Remy, Rujanel und Nathalia einzeln reichte, daß jeder von ihnen mit seiner unangenehmen Präsenz in Kotakt kommen musste. Er schlurfte zurück hinter den Thron, wo er die große Amphore zuvor abgestellt hatte. Er zog sie hervor und schleifte sie zu den Sitzenden und trat neben sie, bereit die Schalen mit dem lebensspendenden, würzig riechenden Inhalt zu füllen. Krak strafte ihn wie meist mit Nichtbeachtung. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am August 16, 2010, 00:07:26 Zunächst sprach der Fremde, zum ersten Mal, und dazu noch ausgerechnet in einer Sprache, die wohl kaum einem Anwesenden hier geläufig war - altgriechisch. Remy verstand ihn ziemlich gut, unterdrückte aber jegliche Reaktion, die dies verraten könnte, indem er weiterhin Krak erwartungsvoll ansah. Auch dessen Miene verzog sich nicht. Innerlich wunderte der Mönch sich allerdings schon, welches Interesse ein Schattenmagister an seinem Erzeuger haben könnte. Vielleicht war es besser, sich weiterhin unwissend zu stellen. So vermochte er eventuell noch mehr in Erfahrung zu bringen. Einen Moment lang dachte er darüber nach, den Fremden namens Prewett zu fragen, was für eine Sprache das war, und ob er sie ihn lehren würde - doch entschied er sich dann dagegen. Es wäre zu dick aufgetragen, zu auffällig und offensichtlich. Besser, ich höre zu und lerne.
Als Krak dann endlich sprach, nickte Remy nur. Die ungewöhnliche 'Belohnung' auffangend, wunderte er sich einen Moment darüber, dann folgte er der stummen Anweisung Kraks und ließ sich nieder. Das Holzstück in seiner Hand wurde kurz in Augenschein genommen, wobei er erneut mehrfach zwinkerte, dann einmal die Augen zusammenkniff, um die Lider anschließend weit aufzureißen. Wann immer er das tat, blieb das Zwinkern für einige Momente völlig aus. Dann ließ er die Hand mit dem Holz darin sinken und sah zu Krak, als dieser nach dem Diener rief. Der Duft der flüssigen Nahrung hätte ihn beinahe vergessen lassen, was er den Fürsten fragen wollte. Dann wagte er es doch, ihn nochmals anzusprechen. "Mein Fürst, verzeiht mir" begann er mit einem unterwürfigen Tonfall. "Ich will nicht ungeduldig erscheinen, zumal ich doch weiß, dass Euch das Wohlergehen von Jonathan von Sternberg wichtig ist. Darf ich dennoch fragen, was Ihr zu tun gedenkt, nun, da wir nicht länger auf die Hilfe von Marcin zählen können? Ich bin zwar nur ein bescheidener Glaubensbruder, doch bin ich bereit und willens, alles zu tun, das der Befreiung Jonathans dienlich ist. Ich war Gast in den Hallen des Konvents und kenne dort so einige Gänge, wenn das etwas nutzt. Und sowohl Herr Gero als auch Nathalia sichterten ihre Unterstützung zu. Welchen Plan ihr auch haben mögt, wir sind bereit." Er hoffte, dass er nicht zu ungeduldig erschien, doch wenn dort oben schon Scheiterhaufen standen, dann drängte doch gewiss die Zeit. Und jeder Augenblick, den sie hier zögerten, konnte entscheidend sein. Das Gefühl der Ohnmacht nagte aber an ihm, und zugleich setzte ihm der Hunger zu. Und da war noch dieser verlockende Duft in der Luft. Es war der bedauernswerte Igor, der dies zu spüren bekam, denn kaum hatte er Remys Schale gefüllt, durchbohrten ihn die eisigen Blicke des wandelnden Leichnams. Wie ein Peitschenknall zischten geflüsterte Worte in Richtung des Dieners, während seine Hände nun Umschlag und Holzsstück fahren ließen und die Schale nahmen. "Ich hoffe für deine Seele, dass kein Unschuldiger und kein Kind als Quelle dieser Nahrung herhalten musste - ansonsten möge der Allmächtige dich verdammen." Schnell richtete sich der Blick wieder auf Krak, während nun endlich die er Schale an die Lippen hob und die ersten Tropfen in den Mund laufen ließ. Schon nach den zweiten Schluck gab er jede Vorsicht auf und trank einfach nur noch, bis die Schale geleert war. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am August 16, 2010, 00:39:41 "Tragen wir das Wissen zusammen, was uns helfen könnte über seinen Verbleib bis Mitternacht."
Er wies in die Runde, anscheinend wollte er nicht als erster seine Informationen preisgeben. Igor würde jedem nachfüllen, soviel er wollte, dabei aber nichts sagen. Krak lehnte sich zurück. Indes konnte Remy den Gegenstand in seiner Hand befühlen. Etwas daran erkannte er sofort wieder. Eine Karte. Eine, wie sie ihn zu Jonathan geführt hatte. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Bloodmage am August 19, 2010, 03:31:58 Er besah sich den jungen Mönch ein wenig intensiver und Nickte dann, auf seine Lippen war ein kurzes Lächeln getreten, dass bei weitem freundlichste was bisher auf sein Gesicht getreten war. Aus diesem Kind zumindest konnte etwas werden.
Der Fürst hielt sich zurück, dann würde der Magister das Wort ergreifen. "Kannst du eine Feder führen Welpe? Eine Karte der Gänge des Konventes wird uns bei der Rettung von Sternburgs helfen." Er lehnte sich leicht zurück, blickte den Mann direkt an. "Aber ich will euch nichts vormachen. Selbst mit meiner Hilfe gibt es keine Garantie, dass wir den Kappadozianer retten können. Selbst wenn es nur Menschen sind, die Stadt wimmelt heute Nacht von Häschern der Kirche und kein Kainit ist es wert, dass wir die Stille des Blutes für seine Rettung brechen." Man konnte sie vielleicht dehnen, nur solange es noch andere Möglichkeiten zum Erfolg gab war es das Risiko nicht wert einen Mob mit Fackeln und Mistgabeln zu entfachen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am August 19, 2010, 19:45:59 Sitzend auf den Fellen ließ Nathalia den Ort erneut auf sich wirken. Ihre Augen huschten von Einem zum Anderen. All zulang nahm sie keinen Augenkontakt mit dem Fürsten Krak oder Jacob auf. Die Fremden Worte von Jacob ließen Nathalia einen Moment aufhorchen. Warum sollte sie sich den Kopf darüber zerbrechen? Was spricht er da? Fremde Worte! Was heißt das? Den Kopf schief gelegt, sah sie von Jacob zu Remy und wieder zum Fürsten.
Der Gestank, der nun aufkam, ließ Nathalia alles vergessen. Angewidert starrte sie Igor an und rückte von ihm ab bzw. beugte sich von ihm weg, als dieser ihr die Schale gegeben hatte. Ein leises "Danke" murmelte Nathalia und hielt die Schale Igor entgegen. Im Bewusstsein, dass die vergangenen Tage anstrengend waren, wollte sie ihren Vorrat an Blut auffrischen. Der Hunger war nicht groß, dennoch war ihr nicht danach, die Wildheit in ihr erneut herauszufordern. Der Duft des Blutes regte den wilden Teil in ihr, den sie mit Leichtigkeit zurückwies. Regt es sich immer, wenn ich Blut rieche? Hm… ich sollte Haushalten mit meinem Hunger. Fragend und zu Remy gewandt, sah sie das kleine Stück Holz an. Soll er ein Feuer damit machen? Den Brief aufmachen? Nathalia wartete. Sie nahm die gefüllte Schale an ihre Lippen. Langsam trank sie das Blut. Der Genuss des Lebenssaftes, wie er ihr Kehle herunterlief, war ihr deutlich anzusehen. Und dennoch war sie beim Trinken sorgsamer. Schau an, nun ist er doch noch dem Hunger verfallen, was einst er als Sünde verschrie. Sie lächelte, nippte weiter an ihrer Schale und ließ sie wieder sinken. Die letzten Worte von Remy spielten sich in ihrem Kopf wieder ab. Konnte sie es hier schaffen, die ersten Kehlen mit ihrem Messer zu durchtrennen, wenn sie Jonathan befreien wollten? Der Geschmack des Gedanken machte das Blut süßer. Ihre Stimme erhob sie nicht. Remy brachte den Fürsten mit seiner Sorge und seinem Drang zu seinem Erzeuger zu dem, was sie selber sehnlichst wünschte. Wie es der Zufall wollte, sah sie auf ihre Schale in ihrer Hand nieder. Sie musste bei den scharfen Worten von Remy wieder an all die Kleider denken. Den Gedanken verdrängte sie schnell wieder. Ausmalen wollte sie sich nicht, wer für das Blut sterben musste und dennoch keimte irgendwo in ihrem toten Herzen der Hass auf. Nathalia hob ihre Schale an und trank genüsslich den letzten Schluck. Sie sah gebannt zum Fürsten, Remy und dann schlussendlich zu Jacob. Ihre Augen funkelten vor wilder Entschlossenheit. Kann ich etwas sagen? Remy sagte bereits alles. Es jagte ein Gedanke den nächsten. Anders als sonst kam sich das Mädchen unnütz vor. Ihre Stärken lagen nicht in der Stadt. Sie musste den Himmel über sich haben. Mit einem tiefen Atemzug sog sie die Luft in ihre Lungenflügel. Leise erhob sie dann ihre Stimme. "Entschuldigt mein Fürst, ich besitze keine Kenntnisse über die Stadt, ich kann euch lediglich meine Fähigkeiten bieten." Den Blick hatte sie gesenkt. Sie sprach ihre Worte sanft und umschmeichelnd aus. Die Augen hatten den Blick gen Boden gewendet. "Ich bin zu allem bereit, ich gab mein Wort!" Damit endete sie und sah einen Moment auf, lehnte sich weit zurück und ließ sich die Schale mit Blut füllen. Sorgsam hielt sie diese in ihren Händen. Was kann ich dem Ritter und dem Fürsten bieten? Bin ich eine unnütze Frau in ihren Augen? Muss ich mich ihnen beweisen? Herr Jacob ist ein ansehnlicher Mann mit Fähigkeiten, die ich nicht habe. Ihr Kopf sank. Wut keimte auf. Nathalia, du bist kein Kind, du hast dich bewiesen, du musst es ihnen auch zeigen. Remy hat es bereits gesehen. Ich muss stark sein. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am August 23, 2010, 22:14:06 Es lief besser, als er erwartet hatte. Natürlich gab er sich keinen Illusionen hin, das seine Geschichte einer genaueren Überprüfung stand halten würde, aber er ging auch davon aus, dass diese Zeit im Augenblick nicht zur Verfügung stand. Das ihm ein Gastrecht eingeräumt worden war genügte, um seine existenziellen Befürchtungen erst einmal ruhen zu lassen.
Die Stimme, die er kurz darauf in seinem Kopf zu vernehmen glaubte, konnte er nicht zuordnen und es war ihm auch egal, was sie ihm mitzuteilen gedachte. Er beschloss sie zu ignorieren. Wer etwas zu sagen hatte, konnte es auf die althergebrachte Art und Weise tun. Er hatte keine Lust auf diese Spielchen der Kainskinder. All dieses Gehabe und Getue trug nur dazu bei, dass er sich von dieser vampirischen Gesellschaft abgestoßen fühlte. Alles was ihn hier hielt war die zugesagte Hilfe für den Kappadozianer. Mit unbewegter Mine verfolgte er die Erzählungen und das Verhalten der anderen. Nachdem er sah, wie sich Remy und Natalia sich Schalen mit Blut füllen ließen, wollte er es ihnen gleich tun und winkte das Faktotum zu sich heran. Nur mit einem Kopfnicken bedeutete er diesem eine Schale für ihn zu füllen. Ein weiteres Kopfnicken hätte man als kleine Geste der Dankbarkeit werten können. Er hielt die gefüllte Schale vor sich, doch seine Aufmerksamkeit - soweit er sich in dieser Umgebung überhaupt konzentrieren konnte - galt den Gesprächen. Wie beiläufig führte er die Schale zum Mund und öffnete die Lippen um bedächtig einen kleinen Schluck zu nehmen. Das Blut als Lebenselixier für Kainiten fungierte war ihm bewusst. Sein erstes Trinken - soweit er sich daran erinnern konnte - trat vor sein inneres Auge. Und mit dieser Erinnerung kamen all die schrecklichen Emotionen wieder, die ihn auch in dem Moment überfallen hatten, als er seinen Erzeuger ausgetrunken hatte. Reflexartig atmete er ein und mit diesem Atemzug stieg im der intensive Geruch des Blutes in die Nase. Im selben Augenblick begann das Wüten in seinen Eingeweiden und nur mit Mühe konnte er dem, was ihm als Tier beschrieben worden war, Einhalt gebieten. Er nahm einen kleinen Schluck und ließ diesen betont langsam seine Kehle hinab rinnen. Auch wenn das Tier Macht und Gewalt hatte, so musste er diesem und nicht zuletzt sich selbst deutlich machen, dass seine Macht die größere war. Er beließ es vorerst bei diesem einen, kleinen Schluck und übte sich in diesem Punkt in Selbstbeherrschung. In anderer Hinsicht drohte er jedoch seine Selbstbeherrschung beinahe zu verlieren. Der Fürst eröffnete gerade ein Plauderstündchen während die Zeit für den Erzeuger des Mönchs immer knapper wurde! Hinzu kam das wichtigtuerische Gehabe des Besuchers des Fürsten. Das offensichtliche Distanzieren von der Gruppe der drei zuletzt Angekommenen und das Sprechen in einer Sprache, die kein anderer der Anwesenden benutzte waren deutliche Signale. Innerlich musste der Salubri beinahe lachen. Hatte er gerade noch gedacht, das jeder, der etwas zu sagen hatte, es mit deutlich gesprochenen Worten tun sollte, so führte das Verhalten des Lasombra dazu, dass er seinen Gedanken noch einmal präzisierte: Es sollte mit Worten geschehen, die ein Gesprächspartner auch verstehen konnte. Wie sinnlos war es, Worte von sich zu geben, wenn sie keiner verstand. Und keiner der Anwesenden machte den Eindruck den mit dem Schatten verstanden zu haben. Innerlich schüttelte er den Kopf. Das dominante Gehabe erinnerte ihn stark an den Dämonenpaktierer, der noch vor kurzem die anderen beiden begleitet hatte. Das Gewäsch hingegen, keine Garantie für einen Erfolg übernehmen zu wollen, hatte jedoch eher etwas von einem windigen Advokaten. Wenn tatsächlich alle Kainiten solch ein Gebaren zeigten, dann war in Unleben in der Gesellschaft anderer nichts für ihn. Genau genommen widerte es ihn sogar an. Die Zeit drängte und wurde hier mit Floskeln vertan. Nachdem sich zumindest das Mädchen einsatzbereit geäußert hatte unternahm er einen Versuch das ganze Verfahren abzukürzen. "Können wir nun zur Tat schreiten?" Und obwohl es der Anweisung des Fürsten zuwider lief erhob er sich und begann damit den Sitz seiner Kleidung und seiner Waffe zu richten. Mochten die anderen ihre Unterhaltung fortführen, er wollte das tun, was er dem Kappadozianer zugesagt hatte. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am August 23, 2010, 23:58:00 Die Antwort des Fürsten befriedigte Remy für den Augenblick. Bis Mitternacht ist nicht mehr viel Zeit dachte er, dem inneren Zeitgefühl vertrauend, das ihn bislang noch nie im Stich gelassen hatte. Wer sein Leben nach der Gebetsglocke verbrachte, hatte ohnehin eine ungefähre Ahnung vom Fluß der Zeit. Einen Augenblick sollten wir durchaus mit der Planung verbringen, um nicht völlig unbedacht in die Arme der Inquisitoren zu laufen.
Der Anblick der Karte und die Worte des Schattenmagisters lenkten seine Gedanken weiter. Über die Anrede ging er hinweg, auch wenn er im ersten Moment versucht war, den Fremden zu korrigieren; immerhin hatte Jonathan ihm beigebracht, dass sein Titel 'Kind' war und er die Verantwortung für ihn trug. Bedeutete dies nicht auch, dass ihm ein gewisses Mass an Respekt gebührte? Doch der Lasombra sorgte von allein dafür, dass Remys Gedanken einen anderen Verlauf nahmen. Kein Kainit ist es wert? Nicht einmal dein eigener Erzeuger? Bestimmt würdest du dann anders sprechen, Prewett. Keine Garantie für den Erfolg ... pah. Es waren Enttäuschung und Erleichterung zugleich, die ihn ergriffen, als er erkannte, dass Jonathans Rettung für Prewett nur ein Auftrag zu sein schien und der andere doch kein persönliches Interesse an seinem Erzeuger zeigte. Diese Gedanken jedoch wohlweislich für sich behaltend, beobachtete Remy nun die Reaktion von Nathalia und Gero. Beide waren erwartungsvoll und tatbereit, und das freute ihn innerlich. Dankbar nickte er beiden zu. Fast beiläufig winkte er dem Diener, um seine Schale neu befüllen zu lassen. Er wollte dem Tier seine Nahrung nicht verwehren, denn es stärkte ja auch seinen Leib. Er hatte das Gefühl, dass er bei ihrem Vorhaben all seine Ressourcen benötigen würde. Zunächst jedoch beantwortete er die Frage des Schattenmagisters. "Ich bin des Lesens und Schreibens mächtig, doch würde es viel Zeit in Anspruch nehmen, erst eine Karte zu zeichnen. Wir wären schneller, wenn ich mitginge und den Weg unterweg wiese. Ich kenne die Gänge des Konvents, den Hof und den Garten, ich war in der Kirche und in den Ställen. Dennoch gibt es Bereiche der Burg, die auch ich nicht kenne; es nahm sich damals leider niemand die Zeit, mir die Kerker zu zeigen." Das Lächeln auf den bleichen Lippen war fad, bestenfalls ironisch zu nennen. "Ich werde ganz sicher einen Weg finden, der uns zum Ziel bringt, und auch wieder hierher zurück. Mit einiger Anstrengung werden wir sogar einige Passagen benutzen können, die uns ein ungesehenes Vorwärtskommen gestatten." Remy musste an die Gänge denken, mit denen er von seiner Zelle durch den Brunnen zu Jonathans Kammer gelangt war, und an den Gang, der ihn von dort direkt bis hier hinab geführt hatte. Das waren zwei Wege, auf denen ihm damals niemand begegnet war, und die Inquisitoren würden wohl kaum in den dunklen Gängen lauern. Dazu waren sie viel zu laut, mit ihren Rüstungen und Fackeln. "Und obgleich ich nicht blind in eine Falle tappen möchte, so muss ich doch Herrn Gero zustimmen: je früher wir aufbrechen, desto größer unsere Erfolgsaussichten, da die Zeit gegen uns läuft. Ich denke, unser grundlegender Plan ist simpel: wir befreien Jonathan und bringen ihn hierher in Sicherheit. Es gibt mindestens einen verborgenen Gang, der uns dabei hilft. Wir werden nicht die Zeit haben, darauf zu warten, dass Jonathan irgendwann allein in seiner Kerkerzelle ist. Ganz gewiss wird es eine Wache dort geben, und man wird sie bewusstlos schlagen müssen. Ich gehe auch davon aus, dass die Zelle verschlossen ist. Falls also die Wache den Schlüssel nicht bei sich trägt, müssen wir andere Wege finden, den Kerker zu öffnen. Kritisch wird der Weg vom Ausgang des verborgenen Ganges bis zum Kerker selbst; den wir zweimal gehen müssen. Ich werde mir dazu sofort Gedanken machen. Im Augenblick bliebe daher nur die Frage zu beantworten, was tun wir, wenn wir auf jemanden treffen, der uns als Kainiten zu erkennen vermag?" Erwartungsvoll sah er die anderen an. Jeder von ihnen vermochte auf die ein oder andere Art als lebender Mensch durchzugehen, und Remy selbst hatte noch seine Kutte. Damit sollte er zumindest im Konvent selbst nicht zu viel Aufsehen erregen. Was jedoch, wenn einer der Inquisitionsritter ihre Maskerade durchschaute? Nachdenklich glitt sein Blick zurück auf das Holzstück mit der Karte darin. Sein Geist bemühte sich, diese neue Karte mit der alten abzugleichen, mit den ihm bekannten Gängen, um irgendwo eine Gemeinsamkeit festzustellen, einen Anhaltspunkt, von dem aus er den hier eingezeichneten Weg ableiten konnte. Plötzlich sah er alarmiert auf. Der Turm, Jonathans Kammer! Der Blitz hatte doch dort eingeschlagen! Was, wenn der Geheimgang hier hinab bereits entdeckt worden war? Schnell sah er zu der Felsspalte hinüber, durch die er hier hinunter gelangt war. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am August 30, 2010, 17:07:03 Die Vitae, die der Salubri getrunken hatte, schmeckte bitter für ihn. Mehr noch, wie saure Milch rann es seine Kehle hinunter und verursachte ein Brennen. Er würde sich ernsthaft Schaden, wenn er mehr davon trank. Es war unrein. Ihn durchzuckte das Wissen, daß dieses Blut gewaltsam genommen worden war.
Damit war es wertlos für ihn. Verschwendetes Leben. Nähren würde ihn dieses Blut nicht, es stieß ihn instinktiv ab. Wenn er sich den schleimigen Igor so betrachtete, wollte Rujanel vielleicht garnicht wissen, wie der Fürst diese Massen davon beschaffen konnte. Niemand der Anderen schien Notiz davon zu nehmen. Als der Slawe aufstand, hob der Fürst eine Braue. Krak folgte Remys alamiertem Blick nicht. Statdessen fixierte er ihn weiterhin. Die Linien auf dem Holzstück in seinen Händen waren zu fein, um sie gut außeinanderhalten zu können. Einzig den Start und das Ziel konnte er unterscheiden. Ein kleines Quadrat am einen Ende, und eine fingernagelgroße Ausbuchtung am Anderen. "Von Sternberg sitzt im Kerker ein, sofern hat ihm die Sonne unter der Erde nichts getan. Ich weiß und sah, daß es unmöglich ist, direkt dorthin zu gelangen, es sei denn ihr tötet alle Soldaten auf einmal, die den Gang bewachen." Er kreuzte die Finger, daß die Ärmel über seine Hände rutschten. Etwas begann unter der Robe des Fürsten zu krabbeln. Wie ein Geschwür wanderte es von seiner Brust abwärts, lief über den Oberschenkel. "Die einzige Chance wird sein, ihn bei der Überführung in den Innenhof zu befreien, innerhalb der Burg." Eine fette graubraune Ratte plumpste mit einem platschenden Geräusch aus seinem Gewand auf den Boden. Das Tier bahnte sich seinen Weg zu Nathalia. "Sie kennt den Weg, achte gut auf sie," mahnte er die Unholdin an. Erwartungsvoll drehte er seinen Kopf zu Jacob, ob dieser seine Anhaltpunkte zu ergänzen, oder Remys Frage zu beantworten vermochte. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Bloodmage am August 30, 2010, 18:25:38 Der Magister unterdrückte ein Kopfschütteln. Diese Kinder waren zu ungeduldig für seinen Geschmack. Jeder von ihnen brannte darauf sich ins Ungewisse zu stürzen. Sie waren ungezügelt und undiszipliniert. Halbe Menschen ...
All die Wachen zu töten schien ihm kein sonderliches Unbehagen zu breiten, im Gegenteil, es war nicht so als hätte er nicht schon über diesen Weg nachgedacht, allerdings mochte er den Gedanken daran nicht wenn er den Ort nicht wie seine Westentasche kannte und die Gefahr bestand eingekesselt zu werden. Man hatte mehrere Möglichkeiten, aber es würde alles ungleich schwerer werden wenn die Kinder keine Ruhe bewahrten. Ein schmales, mitleidiges Lächeln erhielt der junge Mönch aber dennoch. Er wusste wie naiv sein eigener Bruder nach einem Leben im Kloster gewesen war. Und gleichzeitig so voll des gerechten Zornes und blind vor Fanatismus. Diese Ritter würden keine Sekunde zögern sie zu attackieren und zu töten wenn sie die Gelegenheit dazu bekamen. Kein Appellieren an ihre Nächstenliebe, keine Dogmen würden ihn retten können. "Sollten wir Gefahr laufen aufzufliegen werden wir sie zum Schweigen bringen. Ansonsten hofft, dass uns niemand als das erkennt was wir sind. Ihr seid gern dazu eingeladen mich in den Kerker zu begleiten wenn ihr in der Lage seid zu tun, was getan werden muss sobald es dazu kommt. Gebt euch nicht der Illusion hin, dass nur eine einzige Wache diesen Ahnen bewachen wird. Diese Inquisitoren wissen was sie tun und mit Sicherheit wollen sie verhindern, dass er entkommen wird. Wenn es zum Kampf kommt muss jeder Einzelne von euch breit sein ... und es wird zum Kampf kommen." Er wollte hier niemanden einschüchtern oder zurückhalten, aber sie mussten wissen was passieren wird und niemand konnte es sich leisten wenn es Querschläger gab, welche die ganze Aktion gefährdeten. "Wir sollten allerdings schon vor der Überführung versuchen von Sternburg zu retten. Die Überführung selbst wird sicherlich von den Stärksten Kriegern der Kirche abgesichert werden die nicht riskieren wollen, dass der Kappadozianer doch noch entkommen kann. Die Wachen sollten etwas leichter zu überwältigen sein. Und wir brauchen einen gesicherten Rückweg. Auch ich werde nicht in der Lage sein euch alle zu schützen sollten wir auffliegen." Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am August 30, 2010, 20:31:18 Sollen sie mich ruhig vergessen. Ich bin ja nicht wichtig. Huschten die Gedanken durch den Kopf der jungen Vampirin. Sie ließ den MÄNNERN das Wort. Schon einmal wollten Remy und Gero nicht auf sie hören. Warum sollte sie dann darauf bestehen, Jacob zuzustimmen? Ein selbstbewusstes Lächeln schlich sich auf ihr schmutziges Gesicht. Die Augenlider öffneten und schlossen sich schnell wieder. Es war ihr so ziemlich egal, was aus den anderen beiden wurde oder wie sie handelten, dennoch wusste sie aus reinem Instinkt, dass es nicht nur an Jacob lag. Also ließ sie seine Worte unkommentiert.
Nathalia trank den letzten Schluck aus der zweiten Schale und stellte sie bei Seite. Mit schief gelegtem Kopf streckte sie fasziniert ihre Hand nach der Ratte aus. Die Bewegungen des Fürsten hatten sie neugierig gemacht. Es war nicht nur das. Vielmehr musste sie ein breites Grinsen unterdrücken. Die übertragende Aufgabe war wie geschaffen für die junge Vampirin. "Gewiss, mein Fürst." Die Ratte konnte an ihrer Hand auf ihre Schulter eilen, wenn sie es denn wollte. Sie hob den Kopf an und sah vom Fürsten zu Jacob. "Mein Fürst, es ist offensichtlich, dass wir nur unsere Hände haben, um uns zu erwehren. Mit Ausnahme von mir, der ihr Spitzen für Pfeile geben ließet, empfinde ich es als ein Bedürfnis, mich für die Aufgabe rüsten zu dürfen sowie meine Begleiter auch. Besitzt ihr in eurem Fundus nützliches für eure jungen Kinder? Unser Begleiter Gero bedarf eines neuen Hemdes, da wir sonst für die Augen der Häscher einfacher zu erkennen sind." Nathalia senkte höflich ihren Kopf, wie es sich für eine Dame gehörte. Würde sich das ganze Beobachten doch einmal auswirken? Sie hatte ihre Worte wieder sanft gesprochen. Es stand ihr nicht jemanden zu kritisieren. Eine kleine Aufforderung konnte ja nicht schaden. Eine Tatsache, die jeder hier erkennen konnte. Sie brauchte etwas in er Hand, was sie nutzen konnte. Die Spitzen waren sicherlich nicht ausreichend für einen gezielten Wurf an die Kehle eines Ritters. Wie sollte sie so eine Rüsten oder ein Kettenhemd durchdringen können? Fertig mit ihrem Auftritt, nahm sie sich zurück und betrachtete die kleine Ratte. Wenn ich mit dem Esel und dem Raubvogel sprechen kann, dann kann ich es bestimmt auch bei ihr. Die Augen ausgerichtet auf die Augen der Ratte, wartete Nathalia auf eine Reaktion. "Wer bist du denn?" quiekte Nathalia leise. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am August 31, 2010, 12:48:51 Die Sache mit dem Plan wurde interessant. Jonathan während der Überführung zu befreien... das war ein waghalsiger Gedanke, jedoch konnte der Plan gelingen, insbesondere, wenn dies inder Nähe eines geheimen Gangs geschah. Sie würden zuschlagen und sich zurückziehen, schnell und geschickt. Er nickte beifällig.
Der Teil mit der Ratte entging dem Mönch ebenfalls nicht, er wünschte sich lediglich, dass er das Wissen dieses Tiers mit seinem Wissen über die Gänge und Hallen und der hölzernen Karte in seiner Hand abgleichen konnte. Womöglich ergab sich ja so ein neuer Fluchtweg? Aber wenn er das Tier richtig einschätzte, würde es den ihm bekannten Pfad ablaufen, wie dressiert. Doch dann entwickelte sich das Gespräch in eine Richtung, die ihm Unbehagen bereitete. Es war eindeutig das Gewissen, das an Remy nagte, denn nur so konnte man seine Reaktion auf die Ansprache des Fürsten und des Lasombra, und selbst auf Nathalias Worte verstehen. Es war Ungläubigkeit, reines Erstaunen, ja fast schon Entsetzen, das aus seiner Stimme sprach. "Ihr... Ihr wollt sie töten? Aber... es sind Christenmenschen! Tragt nicht auch Ihr das Zeichen des Kreuzes auf Eurem Waffenrock? Habt Ihr nicht dereinst geschworen, die Feinde des Glaubens zu bekämpfen? Sie sind keine Feinde des Glaubens! Die Wachen tun nur ihre Pflicht, und selbst diese Inquisitoren, so fehlgeleitet sie auch in ihrer Unwissenheit sein mögen, sind dennoch die Diener unseres geliebten Heilands. Ich kann dieser Handlung nicht meine Zustimmung geben!" Der innere Konflikt des Kappadozianers zeigte sich nur zu deutlich auf seinen Gesichtszügen. Remy rang mit sich selbst, bestrebt eine Lösung zu finden. Er appellierte an die Anwesenden. "Hört, ich bin mir bewusst, dass diese Menschen unseren T... unsere Vernichtung anstreben, aber stehen wir denn nicht über ihnen? Haben wir denn nicht die moralische Pflicht uns ihnen gegenüber auch so zu verhalten? Was wüde denn geschehen, wenn wir sie lediglich ... nun, bewusslos machten? Die Inquisitoren wissen bereits um unsere Existenz. Wenn sie wieder zu sich kämen, nachdem wir verschwunden sind, wäre kein Schaden entstanden. Und die Wächter? Ich bin sicher, auch sie kennen die Geschichten über die bluttrinkenden Kinder der Nacht, spätestens seit sie mit den Inquisitionsrittern gemeinsam ihren Dienst verrichten und Wache stehen. Niemand käme ernsthaft zu Schaden, wenn wir sie nur bewusstlos machten! Selbst wenn sie unsere Gesichter sähen... nach der Befreiung von Jonathan könnten wir ohnehin nicht mehr länger in dieser Stadt bleiben, also gibt es keinen Grund, sie zu töten." Die nächsten Worte richtete er direkt an Nathalia (Was tut sie denn da? Redet sie etwa mit der Ratte?) und Gero, da er sich direkt zu ihnen umdrehte. "Ich weiß, ich erhielt Euer beider Zusicherung zur Unterstützung bei diesem Plan, doch ich entbinde Euch sofort von diesem Versprechen, wenn es erfordert, dass dafür ein Christenmensch sein Leben lassen muss." Er drehte sich wieder zu allen um, seine Stimme entschlossen und seine Körperhaltung stolz und aufrecht. "Ich bin nach wie vor bereit, den Plan zu unterstützen, mit allem Wissen, das ich habe. Aber es darf dabei kein Leben genommen werden, es ist zu kostbar. Wir verlieren nichts, wenn wir unsere Gegner nur niederschlagen." Einen letzter Satz, den er als Antwort auf eine Aussage des Lasombra gab, fügte er noch hinzu. "Ich werde dafür beten, dass niemand uns als Kainiten erkennt. Möge der Allmächtige uns und unseren friedvollen Absichten gewogen sein." --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am September 01, 2010, 00:54:14 Es schütteltet ihn innerlich, als die wenigen Tropfen Blut seine Zunge passiert hatten. Am liebsten hätte er den Schluck sofort wieder ausgespuckt. Doch er ließ sich nichts anmerken. Ihm war bewusst, dass diese Unverträglichkeit ein Zeichen seines Clans war und wenn auch nur einer der Anwesenden bemerken würde, dass er das dargebotene Blut nicht vertrug, so würde das nur unnötige Fragen aufwerfen und seine Geschichte in ein zweifelhaftes Licht rücken.
Doch alles schien auch jetzt glatt zu laufen. Der Lasombra breitete seinen Plan aus, der jedoch genauso vage war, wie seine Garantien für ein Gelingen der Befreiung. Wenn der Salubri eines in seinem menschlichen Leben gelernt hatte, dann war es das Wissen um die Vergänglichkeit von Plänen. Absichten und Vorhaben liefen nur dann entsprechend der eigenen Vorstellung, solange sie nicht mit den Absichten und Vorstellungen andrerer in Berührung kamen. Er hatte gelernt, das jederzeit Unvorhersehbares geschehen konnte und ebenso hatte er gelernt darauf entsprechend flexibel zu reagieren. Das Mädchen sorgte sich um sein Äußeres, jedoch war es offensichtlich, dass es ihr keinesfalls darum ging, ihn gut aussehen zu lassen. Ihm selbst waren die eingetrockneten Blutflecken auf seinem Leinenhemd egal. Er sah sie nicht, solange er nicht an sich selbst hinunter sah und da er nicht atmete ging für ihn auch kein Geruch davon aus. Er war sich sogar sicher, dass es inzwischen von Unbeteiligten nicht einmal auf Anhieb als Blut identifiziert werden würde. Doch würde er sein Gewand wechseln, wie es die Tzimisce vorgeschlagen hatte, wenn es einen entsprechenden Ersatz für ihn gab. Der Ausbruch des Kappadozianers war für ihn gut nachvollziehbar. Ihm selbst lag ebenso wenig daran, andere zu verletzen oder gar zu töten. Zwar waren seine Beweggründe nicht religiöser Natur, wie es bei Remy der Fall war, doch lief es letztendlich auf dasselbe hinaus. Mit einem beruhigenden Kopfschütteln machte er dem Mönch deutlich, dass er nicht die Absicht hatte von seiner Zusage zurückzutreten. Das Töten von Menschen war ein Gedanke, dem er noch kurz nachhing. Die Inquisitoren wussten um ihr kainitisches Wesen und verdammten sie dafür. Bei der Befreiungsaktion für den Erzeuger des Mönchs eine Spur von Leichen zu hinterlassen würde jeden Inquisitor nur noch in seinem Weltbild bestätigen. Doch was für ein Eindruck würde bleiben, wenn es ihnen gelänge Jonathan von Sternberg aus den Klauen der Inquisition zu befreien, ohne dass auch nur einer der Menschen sein Leben dabei verlöre? Es wäre eine Machtdemonstration ohne gleichen, die Furcht und Schrecken in ihren Reihen verursachen und ihnen selbst damit zum Vorteil gereichen würde. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am September 02, 2010, 23:57:41 Nathalia blendete die Welt um sich herum aus. Allein mit der Ratte unterhielt sie sich gerade. Interessant dachte Nathalia und hielt den Kopf schräg zur Ratte hin. Diese durfte es sich auf ihrer Schulter bequem machen. Sie schaute wieder in die Runde und dachte über die Informationen des kleinen Tieres nach. Bin ich jetzt wichtig? Der Fürst, ein Unhold wie ich, gibt mir eine wichtige Aufgabe. Ich bin die Aufklärerin. Nathalia nagte an ihrer Unterlippe und sah zu Spalte, aus der sie sicher bald wieder hinaus gingen. Eine Jagt genau, keine Aufklärung. Leise und schleichend muss ich das machen. Schritt für Schritt zur ersten Kehle. Ja, ja... . Ohne hast nur für die anderen. Hinaus gerissen aus ihren Gedanken sah sie wieder zu Remy hinüber. Ihren Plan hatte sie sich also schon mal zurecht gelegt.
Nun kam sie allerdings ins Stutzen. Der Mönch, der sich ihr Wort geben ließ, scherte aus. War seine Moral eine andere als die ihre. Was hält dich ab? Hat er noch nie eine Waffe erhoben? Fragen, die ihr im Kopf schwebten. Hatte sie das richtige an dieser Stelle gemacht. Es brauchte eine gewisse Zeit bis es bei ihr durchdrang. Natali, Wort ist Wort! Von Vater und Mutter. Schwirrte eine weitere Gedankenwelle in ihrem Kopf herbei. Sie hatten immer noch das gleiche Ziel, wie sie es erreichten, dass war eine ganz andere Frage. Das Messer wird sich sein Blut verdienen. Ich bin hier bei ihm, hier kann ich mich beweisen und meine Worte finden Gehör. Ein Lächeln huschte über das Gesicht der jungen Frau. Sie ging zu Remy und legte ihm die Hand auf ihre Schulter. "Ich gab euch mein Wort, Bruder. Ich werde es nicht brechen. Es heißt, du sollst nicht töten...und doch haben sie es getan. Ist es bei uns nicht Notwehr?" Sie schwieg einen Moment und sah dem Mönchen mit ihren klaren Augen in die seinen. Sie beugte sich dicht zu Remy, sodass nur er die nächsten leisen, geflüsterten Worte vernehmen konnte. "Ich wollte bei euch beichten, so hört mich: Ist es unrecht ein Wild zu erlegen in einem Wald eines Fürsten, in denen es den Bauern und Armen verboten ist, wenn die Vorräte im Winter knapp werden, die Gebete nicht erhört werden, Mönche und die Kirche sich nicht durch Spenden erbarmt? Würdet ihr dann nicht warten und beten, in der Hoffnung, dass ihr es seit, der den Mut findet und den Menschen helft? Daraufhin seit ihr Vogelfrei, Bruder, gezeichnet für das Leben, verloren und getrennt von Familie und Freunden, kein zu Hause, ihr verkümmert und werdet zu einem Jäger. Der Jäger erfährt neue Zuneigung...und dann wird wieder eine Person, eine neue Mutter, von Christen vor den eigenen Augen nieder gestreckt." Nathalia schwieg, als wenn sie nicht mit dem Mönch geredet hätte. Für sie gab es hier kein Hindernis. Töten - wenn es sein musste - um zu überleben. Hier ging es um Rache und Gerechtigkeit. "Ich will wissen warum, Bruder, warum... ." Schmutzige Strähnen fielen ihr ins Gesicht und verdeckten den Blick auf die starre Miene, die das Leere suchte. Sie setzte sich wieder auf ihr Bärenfell. Vergessen waren die Worte von zu vor, wo sie eine Waffe verlangte. Vielleicht gab es noch eine Für sie oder die anderen, aber...es war Zeit - Zeit für Antworten und Vergeltung. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am September 03, 2010, 01:59:27 "Du widersprichst dir gerade selbst, Nathalia" wies Remy sie in belehrendem Ton zurecht, und in desem Augenblick fühlte er sich fast wie ein Lehrer. So wie damals, als er Guillaume helfen durfte, die neuen Novizen zu unterweisen. "Ich werde dir auch sagen, warum, also hör mir gut zu."
Er begann langsam und bedächtig auf- und abzuschreiten, und erklärte seiner Begleiterin in dozierendem Tonfall. "Du sollst nicht töten lautet das Gebot des Allmächtigen Gottes. Wer sich aber gegen den Herrn und seine Gebote versündigt und nicht bereut, der wird im Fegefeuer seine Strafe erhalten. Was nun auch immer diese Inquisitoren in ihrer Unwissenheit und Verblendung getan haben mögen, sie werden dafür ihre gerechte Strafe erhalten, aus der Hand des Allmächtigen selbst. Bedenke auch dies: Gott, der Allmächtige Vater hat uns alle, ja, auch dich, in seiner unendlichen Weisheit in diese Welt gesetzt. Und er hat einen Plan, für jeden einzelnen von uns, doch so lange wir seinen Gesetzen folgen, bleiben unsere Seelen unbefleckt. Es war sein Wille, der dich an diesen Punkt brachte und zu dem machte, was du heute bist. Egal, was dir bislang widerfuhr, Gutes wie Schlechtes, es gehörte alles zu seinem Plan. Und es steht keinem Wesen zu, an diesem Plan zu zweifeln, ob nun Mensch oder Kainit, denn wir alle sind viel zu gering, um auch nur ansatzweise die Erhabenheit und Weisheit des Allmächtigen zu verstehen. Doch eines ist unumstößlich und gewiss: brechen wir Gottes Gesetze oder missachten wir sie willentlich, so sind wir nicht besser als bloße Tiere, die nichts von seinen Geboten wissen. Und dann haben wir auch Strafe verdient, denn wir versündigen uns gegen Gott selbst. Sieh nun die Ordnung der Dinge, so wie du sie mir selbst letzte Nacht erklärt hast: der Kainit steht über den Menschen, so wie das Raubtier über seine Beute gestellt ist; doch Gott steht über allem. Ich weiß, du respektierst diese Ordnung, das habe ich im Wald deutlich gesehen. Und doch kannst du diese Ordnung nicht einfach missachten, sobald dir ihre Gesetze einmal im Wege stehen. Folgst du also nur deinen Trieben, dann wirst du wie ein Tier - nein, sogar noch niedriger als ein Tier. Denn ein Tier tötet nur aus der Notwendigkeit des Hungers, und nicht aus Rache. Tötest du, Nathalia, also aus Rache, dann versündigst du dich willentlich gegen den Allmächtigen, und bist noch geringer als die kleinste seiner Kreaturen. Du behauptest jedoch von dir selbst, besser zu sein als ein Tier, da du eine Jägerin bist. Damit akzeptierst du also auch, dass du erhaben über den Menschen stehst, aufgrund deines neuen Vermächtnisses als Kainit, nicht wahr? So akzeptiere auch, dass du damit die Pflicht hast, dich angemessen zu betragen. Wenn du über den Menschen stehen willst, dann denke und handle auch überlegen, und zwar in jeglicher Hinsicht, vor allem aber moralisch." Im folgenden wurde Remys Tonfall eindringlicher, nicht länger belehrend, sondern geradezu überzeugend redete er auf sie ein, und ein Funkeln trat in seine Augen. Seine ganze Gestalt schien sich jetzt zu entfalten, als er mit jedem Satz seinen Leib und seine Schultern streckte, seine Stimme fester und selbstsicherer wurde, und er am Ende wie ein aus Überzeugung predigender Prophet über Nathalias Gestalt stand. "Und ich sage dir nun: wenn du deine Verpflichtung als höher gestelltes Wesen missachtest, so wirst du im Fegefeuer landen, direkt neben alljenen, die du heute Nacht töten wirst. Denn dann bist du nicht besser als sie. Schlimmer noch, du lädst dir mit jedem Mord eine Sünde auf, die noch um vieles größer ist als ihre, denn du wusstest es besser, und du hattest die Wahl, moralisch überlegen zu handeln. Du hattest die Chance, dich vor Gott und seiner Ordnung zu beweisen." An dieser Stelle ließ der Mönch sich sogar dazu hinreißen, mit einem ausgestreckten, spinnenartigen und bleichen Finger direkt und anklagend auf Nathalia zu zeigen. "Also, Nathalia, Kind vom Clan der Former, entscheide dich: willst du geringer als ein wildes Tier sein, das keine Moral kennt? Willst du nur deinen Rachegelüsten folgen? Willst du wirklich diese Sünde auf dich nehmen und deine Seele gefährden, wegen einer Handvoll unwissender Menschen, die sich bereits selbst durch ihre Taten zum Fegefeuer verdammt haben? Willst du tatsächlich so blind sein, wie sie?" Eine kurze Pause folgte, in der Remy den Arm wieder sinken ließ und auch seine Stimme wieder sehr versöhnlich und weich wurde. "Oder erkennst du nun die gottgegebene Ordnung der Dinge wahrhaftig in ihrer ganzen Bedeutung an? Nimmst du deinen Platz darin ein, mit allen Rechten und Pflichten, die der Allmächtige in seiner Güte dir zugedacht hat?" Ohne ihre Antwort abzuwarten, sah der Mönch hinüber zu Jacob Prewett, dem Kreuzritter vom Clan der Schattenmagister. Er hatte sich noch nicht weiter geäußert. Doch nach dieser Ansprache, die wohl nicht nur allein Nathalia gegolten hatte, musste jedem der Anwesenden bewusst sein, wie ernst dem Mönch die Entscheidung für eine friedvolle Lösung war. Natürlich wurde der Plan dadurch schwerer durchführbar, doch Remy war davon überzeugt, dass dies die einzig richtige Handlungsweise war. Niemand hatte gesagt, dass der Weg zur Erlösung einfach werden würde, aber jeder falsche Schritt würde ihn nur schwerer machen. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am September 03, 2010, 22:31:44 Nachdem er den Sitz seiner Habseligkeiten überprüft hatte, bewegte er sich mit langsamen Schritten durch die Höhle. Das bedrückende Gefühl war zwar immer noch da, aber nicht so stark, dass es ihn zur Lethargie gezwungen hätte. Er war sich darüber im Klaren, dass sein Verhalten von Krak als Affront aufgefasst werden konnte, aber sich wieder auf seinem Platz niederzulassen empfand er selbst als inkonsequent.
Bei seinem Gang durch die Höhle versuchte er sich alle möglichen Einzelheiten einzuprägen, aber es fiel ihm nicht leicht. Er hörte nebenbei dem zu, was der Mönch sagte und seine Gedanken schweiften wieder ab. "Du sollst nicht töten lautet das Gebot des Allmächtigen Gottes", belehrte Remy die kleine Tzimisce und ein leichter Seufzer entrang sich der Kehle des Salubri. Er hatte in der Zeit bei Joel nicht nur mit diesem über die Religionen gesprochen, sondern auch die Thora gelesen. Sein Verständnis für theologische Dinge war nur grundlegend, doch kannte er sich mit den Sprachen aus. Was Remy als nicht 'töten' dargelegt hatte, wurde von den Hebräern anders verstanden. Für sie lautete das Gebot 'Du sollst nicht morden.' Und mit dieser Überlegung tauchte er kurz in Erinnerungen aus einem anderen Leben ab ... "Wo ist da der Unterschied? Morden. Töten. Man soll anderen nicht das Leben nehmen." "Gewiss, mein junger Freund. Das Leben ist heilig, doch erlaubt die Thora und damit der Gott der Juden, sich seiner Haut zu erwehren. Du hast den Text doch selbst gelesen. Die Geschichte des Volkes Israel war doch nun wahrlich nicht kampflos, oder?" Ich nahm mir die Zeit zu überlegen und abzuwägen, um dann kleinlaut beizupflichten. Im Krieg war also das Töten erlaubt, doch war es nicht in Ordnung, wenn man jemanden ohne Not das Leben nahm. "Ist dir noch etwas anderes beim Lesen dieser Gesetze aufgefallen?" Wieder nahm ich mir die Zeit zu überlegen. "Es gab da schon etwas, was mich ein wenig stutzen ließ. Von den Christen habe ich diese Gesetze mit der Formulierung 'Du sollst nicht ...' kennengelernt und auch die Juden scheinen es ebenso zu verstehen. Doch als ich es gelesen habe, stand dort nach meinem Verständnis 'Du brauchst nicht ...'." Ich hielt kurz inne und sah mein Gegenüber fragend an, ob ich bis zu diesem Punkt nicht girrt hatte. Ich sah in seine warmen, gütigen Augen, die mich aufmunternd einluden meine Gedanken weiter zu führen. "Wenn also die Zusage lautet 'Ich bin der Herr, dein Gott, du brauchst nicht stehlen, lügen, morden.', dann ist das eigentlich kein Verbot mehr, sondern eine Zusage, die Größe gewährt." Joel lächelte breit. "Du hast es verstanden, Barnuta. So steht es in der Thora und so ist es auch gemeint. Wenn das alle Juden, Christen und Moslems auch verstehen würden. Sie würden begreifen, dass sie alle denselben einen Gott anbeten, einen Gott des Großmuts und der Liebe. Und dann würden solche Kriege, wie dieser, der gerade um das 'Heilige' Land geführt wird, als das offenbar, was sie tatsächlich sind." "... Nimmst du deinen Platz darin ein, mit allen Rechten und Pflichten, die der Allmächtige in seiner Güte dir zugedacht hat?" Die inbrünstig gestellten Fragen Remys rissen ihn aus seinen Erinnerungen. Er konnte dem Mönch und seiner Friedfertigkeit nachfühlen, doch schreckte ihn die Dogmatik dahinter ab. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am September 03, 2010, 23:26:01 Nathalia hob den Kopf an und blickte durch ihre Strähnen auf Remy. Seine Stimme hatte etwas an sich. Sie konnte sich ihr irgendwie nicht entziehen. Gerade hatte sie noch einige Person bloß gestellt, doch das war so gut wie vergessen. Sie ließ sich hier von einem Lehrer belehren. Es war wie die Gebete unter dem Himmel bzw. ein Vortrag von einem Mönch. Seine Worte waren klar und drangen in ihren Verstand. Er steht über allen Dingen? Warum bin ich dann so geworden? Ich hatte mir selbst ein anderes Leben ausgesucht. Die Zweifel an ihren geplanten Taten wurden größer. Ist die Verwirklichung meiner Pläne ein Fehler? So charismatisch wie ihr Remy gegenüber trat, so verwoben waren ihre Gelüste.
Ich bin eine Katze auf leisen Pfoten oder eine Wölfin nicht wie Fedai und doch bewies ich einen weiteren Glauben, mit dem ich aufwuchs. Die alten und neuen Götter. Wie soll ich mich verhalten und mich ihnen zu wenden? Rätsel hingen hier für sie in der Luft, die sie nicht greifen konnte. Die Jahre in der Wildnis und Einsamkeit hatten nicht unbedingt ihren Sinn für komplizierte Zusammenhänge geschärft. So lauschte sie weiterhin den Worten, die an sie gerichtet waren. Ersteinmal musste sie alles sammeln und dann verarbeiten. Am Boden grübelnd saß sie da und nagte an ihrer Lippe. Irgendwie schien es, dass ein Kampf in ihr tobte. Rache ist ein Bedürfnis. Ich will sie haben und zur Rechenschaft ziehen. Warum das Morden? Warum das ganze Töten? Die Kirche ist nicht besser als ein grausamer Herrscher. Beide sind...sind sind...genau das Gleiche. Dumm...nur denken sie an sich selbst. Es waren einfache Gedanken, die ihr durch die Worte von Remy in den Kopf schossen. Und irgendwie war es doch anders. Nathalia fand ihre eigene Moral. Vampire - Tiere. Wenn ich sündige, dann ist es eine Sünde ein Vampire zu sein...und der Mönch ist ebenfalls eine. Wie lange will er dann für sich beten? Irgendwie muss ich ihm das eintrichtern und fragen. Ich muss nur die richtigen Worte finden. So wie er das macht...puh. Es vergingen noch ein paar Zeitschleifen, bevor sie sich für eine eigene Antwort gefunden hatte über all ihre Gedanken. Das Mädchen war beschäftigt und wartete eigentlich nur auf eine Ablenkung, doch immer wieder war da das Wort: NEIN. Wenn Gott eine Ordnung gemacht hätte, dann würde er die armen Menschen belohnen und ihnen das Jagen gestatten und sie nicht jagen in Namen der Kirche oder durch Fürsten, die in Namen von Gott über die Menschen herrschten. Ich Spucke auf Sie, Veränderung...genau...jaja das werde ich machen...Verändern. Ich bin nur eine kleine Flamme, die die Dunkelheit heller macht und kein Blender, Mönch. Viele Worte...doch wie es Draußen ist steht nur in deinen Büchern. Ritter der Kirche töten und du reibst dir die Augen. Wir werden sehen wer von uns töten will! Nathalia hob die Hand an und streichelte die kleine Ratte auf ihrer Schulter. Es war einfacher unkomplizierter und doch: Die Erforschung von Unbekannten hatten schon ihren Reiz. Sie fasste einen Entschluss, damit sie in ihrer Welt über den Tellerrand blicken konnte. Es fehlten ihr etwas. LESEN. Die Aufmerksamkeit auf die Ratte gerichtet fragte sie: "Wo großer Gang in großes Haus? Durch Spalte in Fels?" Quiekte die Kainitin. Ihre Aufmerksamkeit ließ sie nur halb im Kreise der anwesenden. Für sich hatte sie ja ihren Weg irgendwie gefunden, dennoch gab es da eine brennende Frage, die sie sich stellte: Was bedeutet es eine Unholdin zu sein? Remy sagt Formerin. Meint er das was mein Geist mir sagte. Fleisch formen? Was kann ich noch formen? Liegt das alles in meinem Blut? Mein Wesen sagt mir, ich soll nach Osten gehen, doch kann ich hier den nicht fragen? Alles hatte Zeit...vielleicht hatte der Fürst ja Zeit für sie. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Bloodmage am September 06, 2010, 00:12:32 Jacob hörte sich die Argumente des Kappadozianers an. Fast hätte er mitleidig den Kopf geschüttelt ob des Elfenbeinturms in dem der Junge gelebt hatte und nach wie vor lebt. Aber dafür hatte man später noch Zeit. Der Kleine würde in sich in den nächsten Jahren deutlich weiterentwickeln müssen wenn er nicht untergehen wollte. Diese Welt würde ihn fressen und wenn er blieb wie er war, wird er vermutlich nichts haben um dem entgegen zu wirken.
Und unter aller Friedfertigkeit hörte er nur wieder Selbstgerechtigkeit und Dogma. Der gleiche arrogante Glaube der ihn dazu gebracht hatte viel zu häufig unschuldiges Blut zu vergießen. Der gleiche Glaube, der seinen Bruder dazu gebracht hatte seine Frau zu verdammen was zu seinem etwas vorzeitigen Tod geführt hatte. Nein, der Lasombra hatte längst begriffen, dass sie als Kainiten außerhalb der göttlichen Ordnung standen. Es war gleichgültig was sie taten, denn durch den Fluch Kains waren sie ohnehin alle verdammt. Wenn man die Zeit dazu hätte wäre es durchaus interessant zu sehen wie der Welpe auf solche Erkenntnis reagieren würde. Ablehnung? Zorn? Leugnung? Hass? Furcht? Resignation? Es wäre fast den Moment wert gewesen, die Zeit aufzuwenden um ihm einen Vorgeschmack zu geben auf das was ihn in der Welt erwarten würde wenn man den schützenden Vorhang vor all dem Grauen und der Brutalität der echten Welt entfernte. Nur trat in diesem Moment etwas anderes in seine Aufmerksamkeit. War er sich bisher nur unsicher gewesen, so bestätigte das Verhalten dieses selbsternannten Ventrues ihn in seinen Zweifel. Kein Kainit, schon gar nicht das Mitglied eines hohen Clans, würde sein Kind so völlig unvorbereitet und unfähig sich in der Gesellschaft älterer und mächtiger Kainiten zu bewegen gehen lassen. Selbst wenn er vernichtet worden war, die genannten 12 Jahre waren im besten Fall eine in Kauf genommene Täuschung, im schlimmsten eine dreiste Lüge. Aber in den Rücken eines Älteren zu treten, nie würde einer der Kriegsherren einem seiner Kinder solch eine Unachtsamkeit durchgehen lassen. So was war vielleicht dem Abschaum der niederen Clans zu zutrauen, aber jemand der auch nur 2 Wochen Ausbildung hinter sich hatte zeigte nicht solch Ungehörigkeithörigkeit. e er und man hätte dem augenscheinlichen Jüngling kaum einen so tiefen und bedrohlichen Ton zugetraut. Seine Zähne blitzten im Fackelschein und seine Fänge waren sichtbar als sein Kopf in Richtung Geros gerichtet war. "Tritt nicht in meinen Rücken, Welpe." Die Stimme war nicht laut oder augenscheinlich aggressiv, aber die Kälte und Geros Ruhe die darin mitschwang war vielleicht noch bedrohlicher. Um ihn herum schien die Finsternis sich zu verdichten, ganz so als wollte sie Gestalt annehmen um ihren Herren zu schützen oder jede Bedrohung niederzuschlagen. Sein Blick lag noch einen Moment auf dem Stehenden, dann wandte er sich dem Mönch zu. Seine Dogmatik könnte, wenn es schief ging, ihnen allen das Leben kosten. "Was glaubst du, junger Mönch was geschieht, wenn wir die Gesetze Kains brechen? Unser dunkler Vater hat die Stille des Blutes nicht umsonst ausgerufen. Dieses Chaos, diese ... Inquisition ... sie ist nur möglich weil einige von uns unachtsam waren. Glaubst du, dass diese Männer aufhören werden wenn sie uns hier nicht finden? Glaubst du tatsächlich, dass diese verblendeten Mörder mit ihrem Kreuzzug enden werden? Dass sie je glauben werden gewonnen zu haben? Ich habe im Namen des Kreuzes und des Papstes mehr Blut von Christen vergossen als von Moslems. Ich habe Priester kleine Mädchen schänden und verbrennen sehen weil es für die Kirche keine Sünde ist die Heiden zu morden. Ich habe miterlebt wie heilige Männer Familienmitglieder geköpft und in die Hölle verdammt haben, nur weil sie unsägliches Leid nicht mehr ertragen konnten und sich selbst richteten. Ist das die Nächstenliebe welche Christus gepredigt hatte? Mord und Blutvergießen? Vergewaltigung und Brandschatzen? Ich war selbst im Heiligen Land und habe all das miterlebt. Es hat mich in meinem Glauben erschüttert zu sehen wie Christenmenschen ihren Glauben durch Taten mit Füßen treten und behaupten es sei der Wille des Herren. Ich bete für die Seelen derer die von der Kirche im Glauben getäuscht wurden. Ich bete, dass Gott diesen Menschen ihre Schwäche und Sünde vergeben kann. Aber ihre Kirche hat unsere Art unterwandert und korrumpiert." Er schüttelte leicht den Kopf, diese Kinder waren eine Gefahr für ihre Art und ohne Anleitung würden sie nur Unruhe stiften. Wenn sie keinen Mentor bekommen wäre es gnädiger und sicherer sie zu töten. "Sie fürchten uns bereits jetzt. Sie jagen und töten uns eben weil sie uns fürchten und hassen. Wenn sie uns nicht kriegen werden sie nur tiefer graben. Und wenn sie uns dann auch nicht finden werden sie sich anderen zuwenden. Sie werden mit den Ghulen anfangen. Und dann werden sie immer paranoider werden. Dann werden die Freunde und möglichen Verwandten der Ghule an der Reihe sein auf den Scheiterhaufen zu brennen. Dann die Kräuterfrauen bis sie am ende völlig Unschuldige in ihrem Wahn in die Flammen werfen werden. Nein, wenn wir dieses Übel nicht an der Wurzel ausreißen wird es sprießen und in einigen Jahrzehnten wird ganz Europa erhellt sein von den Feuern solcher Priester und selbsternannten Gottesdiener ... Ich verspreche euch, dass ich heute Nacht kein unschuldiges Blut vergießen werde. Sollte sich ein Ritter ergeben wird er den nächsten Sonnenaufgang erleben. Aber diejenigen die uns bekämpfen werden ihre Seele vom Herren gerichtet sehen. Wenn sie nichts verbrochen haben wird Gott sie in sein Reich aufnehmen. Aber du mein Junge wirst dich entscheiden müssen. Willst du Jonathan um jeden Preis retten oder nicht?" Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am November 16, 2010, 22:48:19 Remy hörte den Ausführungen des Kreuzritters zu, die einer gewissen überzeugenden Struktur nicht entbehrten. Und doch schien sein Eifer durch etwas getrübt; etwas, das ihm den Blick ebenso verschleierte, wie zuvor Nathalia. Aber konnte Remy es wagen, diesem Edelmann aus dem Stand eines Ritters mit Worten zu begegnen und die Augen zu öffnen, ohne ihn im selben Atemzug zu erzürnen? Es musste doch eine Möglichkeit geben...
"Verzeiht, wenn ich Eure direkte Frage sogleich so offen und ehrlich beantworte, wie es mir möglich ist. Ich hoffe, Ihr nehmt keinen Anstoss an meinen Worten. Mein Bruder und Erzeuger hat mich in der kurzen Zeit als sein Kind vieles gelehrt; und obgleich ich weiß, dass ich nur einen Bruchteil seines Wissens erspähen durfte, so kenne ich doch seine Seele und seinen Glauben. Ich bin mir über eines ganz sicher: er würde nicht wollen, dass ich, nur um ihn zu retten, gegen jene Gesetze verstoße, nach denen er und auch ich leben. Ich werde einen Weg finden, ihn zu retten, ohne mich dabei gegen die Gesetze Gottes zu versündigen. Es mag wohl stimmen, dass der Dunkle Vater Kain uns ebenfalls Gesetze hinterlassen hat, unter anderem die Weisung, die Stille des Blutes zu wahren. Doch besteht für mich kein Zweifel, wie die Frage zu beantworten wäre, wessen Gesetze die höheren sind, die Kains oder die des Allmächtigen Vaters im Himmel. Sollten also beide Arten von Gesetzen im Gegensatz zueinander stehen, so weiss ich, welchen Weg ich ohne zu zögern wählen würde. Jonathan zeigte mir aber, dass beides miteinander vereinbar ist, und allein schon deswegen bin ich sicher, dass ich mich einer solchen Wahl nie stellen werden muss, wenn ich nach Jonathans Vorbild lebe." Remy blickte den Schattenmagister noch einen Augenblick an, bevor er fortfuhr. Die Reden, die der Mann hier gegen die heilige Kirche des Erlösers Jesus Christus führte, hätte ihn als Mensch unweigerlich auf den Scheiterhaufen gebracht. War er tatsächlich noch immer ein Ritter des Heiligen Kreuzes, oder trug er nur noch dessen Gewand auf dem Leib? Natürlich gab es Verfehlungen, denn sie alle waren nur unvollkommene Menschen, deren Willen und Ansinnen viel zu schnell durch Sünde und Verlockung verdorben werden konnte, sofern man nicht fest im Glauben war. Jeder Mensch hatte doch die Gelegenheit, sich vor einer Tat zu entscheiden. Und hinterher stand ihm die Möglichkeit offen, sich zu ändern und zu bereuen, ernsthaft und aus tiefster Seele. Beim Apostel Paulus war doch genau so gewesen! Den ganzen Korb wegen einiger fauler Äpfel fortwerfen? Dazu war Remy noch lange nicht bereit. "Ihr erwähntet verschiedene Menschen, Kirchendiener, Priester, die selbst grausamste Verbrechen begingen, und ich kann nicht umhin euch zuzustimmen: mit christlicher Nächstenliebe hat ihr Verhalten nur wenig zu tun. Und doch müsst Ihr mir gestatten, zu erwähnen, dass auch sie eine Wahl hatten. Doch sie trafen die falsche. Sie dafür zu richten soll aber nicht unsere Aufgabe sein; das obliegt allein Gott. Wir können lediglich aus ihren Fehlern lernen, sodass wir uns besser betragen als sie. Es ist auch sicher zutreffend, dass einige Kainiten offensichtlich unachtsam genug waren, Kains Weisungen zu verfehlen, absichtlich oder nicht; hätten sie die Stille des Blutes mit Erfolg gewahrt, hätten die Inquisitoren wohl kaum Wissen um unsere Natur. Doch ist dieser Schaden ebenfalls bereits geschehen, und nichts, was wir tun, kann das wieder zurücknehmen. Darüber in aller Ausführlichkeit zu debattieren würde hier und jetzt auch zu weit führen. Aber heute nacht können wir etwas anderes tun. Wir können versuchen, durch unser Beispiel zu zeigen, dass wir nicht die blutrünstigen Bestien sind, die sie in uns sehen wollen. Ich bin dafür, wir entkräften ihr Kriegsgeheul durch Tugend und Mäßigung, anstatt Feuer mit noch stärkerem Feuer zu bekämpfen. Ich plädiere weiterhin dafür, tödliche Gewalt zu vermeiden. Euer Versprechen, Herr Prewett, nehme ich gern als ein Zeichen, dass Ihr dies versuchen wollt. Aber wisst, es gibt Grenzen, die ich nicht überschreiben werde, nicht einmal für Jonathan. Und ich bete, dass auch niemand anderes das muss. Mein Entschluss steht fest: ich werde niemanden töten, und ich verlange es auch von niemandem. Ich werde nötigenfalls meinen eigenen Weg finden, mit oder ohne Hilfe." Damit verneigte sich Remy in Ehrerbietung gegenüber dem Fremden. Er hatte alles getan, was er vermochte, ohne dem Älteren direkt zu widersprechen. Wenn der Schattenmagister übellauniger oder jähzorniger Natur war, so würde er sein Bekenntnis nun als einen Affront auffassen und ihn zur Rechenschaft ziehen. Nun, vielmehr Jonathan, denn noch war er dessen Kind. Remy hoffte, dass Weisheit, und nicht Jähzorn den Geist des Ritters leitete. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am November 20, 2010, 14:39:30 Als die Schatten im Raum sich zusammen gezogen hatten, kauerte sich die Vampirin näher an die Höhlenwand. Was war das gewesen? Konnte Jacob mit den Schatten spielen? Er zog sie an. Konnte sie hier ihren Augen trauen? Es war Respekt aber keine Furcht, die sich in ihren Körper schlich. Es musste die Erfahrung sein. Sie kümmerte sich nicht darum, das Gero den Fehler gemacht hatte. Selbst hätte sie die Frevel auch begehen können. Der Eindruck brannte sich fest in ihren Kopf. Es war wie eine erneute Lektion auf dem Gebiet des höfischen Benehmens vor Leuten, die auf dem Thron saßen oder bei der Kirche ein hohes Amt bekleideten. Wieder wurde ihr vor Augen geführt, dass es an der Zeit war, dass sie sich ändern musste und so sein musste wie eine Adelige. Das einfache Mädchen war so gut wie tot. Sie musste es hinter sich lassen. Es gab nur noch in teilen die Jägerin in den Straßen... .
Nathalia saß aufmerksam und ruhig auf ihren Pelzen und war noch in das Spiel mit der Ratte vertieft. Ihre Finger berührten diese noch einmal kurz, bevor sie dann doch wieder in die Diskussion des Mönches und des Ritters gefangen war. Jedes Wort, was hier getauscht wurde, kam ihr irgendwie bekannt vor. Es deckte sich mit ihren eigenen Erfahrungen die sie in der kurzen Zeit ihres Vampireseins gemacht hatte. Dazu zählte auch die die Erfahrung als kleines Mädchen, wo sie nicht länger konnte und sich strafbar gemacht hatte. Herr Jacob sprach genau ihre Worte aus. Sie war wie gefesselt. Remy konnte es aus ihrer Sichtweise kaum glauben. Es war ihre Interpretation der Dinge. Vielleicht konnten sie ja hier von einander lernen. Hm...es kam ihr wieder die eigenen Belehrung des Mönchs in den Sinn. All das was er gesagt hatte viel auf den Boden. Remy muss die Welt entdecken - seine Augen öffnen. Kann ich dann vom ihm lernen, wenn er von mir und Gero lernt? Hat er die Nase nur in Büchern gehabt? Wie es war als Mönch zu leben, konnte sich Nathalia nicht vorstellen. All die Worte von Gott. Hatte der Mann einen Draht dazu oder hat er dieses Dicke Buch aus der Kirche gefuttert? Grübelnd sah sie den beiden weiter zu und schüttelte abermals den Kopf, als Remy von Vergebung sprach. Ihre Haltung hatte sich wieder gestraft. Sie lag richtig mit der Kirche. Der verschleierte Blick war gewichen. Das Gesicht nachdenklich verzogen suchte sie mit ihren Augen nach Iiiigor. Ihr fielen Kleinigkeiten ein, die sie nach der Befreiung unbedingt haben musste. Das Ganze lief wohl darauf hinaus, dass sie dieses Königreich verlassen mussten. Mit einer Geste ihrer Hand winkte sie Igor zu sich und sprach leise in seine Richtung, damit die beiden Gebildeten sich nicht gestört fühlten. Ihre Stimme klang weich, sanft - nicht abstoßend wie zuvor: "Iiigor, du kannst doch bestimmt alles besorgen, was man die Aufträgt? Ich habe eine Bitte an dich. Es ist nicht viel, doch es kann meine Vorbereitung für eine Reise sehr erleichtern. Schmutzig wie ich bin, entledige ich mich gern dieses Bauernkleides. Was ich gerne hätte, das wäre ein: Gutes Kleid, eine Tasche mit viel Platz zum Umhängen aus Hanf, einen Umhang mit Kaputze, gegen Regen, und dann noch ein großes Kopftuch. Bist du in der Lage davon irgendetwas zu besorgen? Du scheinst mit der richtige für diese Aufgabe zu sein." Nathalia lächelte ihn an. In ihr jedoch verdrehte sich förmlich alles. Ihre Nase benutzte sie nicht in seiner Anwesenheit. Er war einfach zu bäääh. Verstohlen sah sie zu Gero hinüber und winkte ihm zu, dass er zu ihr kommen möge; vielleicht wollte er ja auch noch etwas haben. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am Dezember 01, 2010, 23:13:25 Igor war gehorsam zu Nathalia herangekommen, erstaunlich diskret, auch er störte das Gepräch zwischen dem Magister und dem Mönch nicht, wie er sich gebückt hinter ihnen vorbeigeschlichen hatte.Von der Seite näherte er sich und blieb links hinter ihr stehen. Er beugte sich zu der Tzimisce herunter, daß sein Geifer beinahe auf ihre Schulter tropfte. Aufmerksam hörte er ihr zu.
"Seht noch einmal in die Truhe," riet er ihr, "ich werde sehen was ich tun kann, wenn mich mein Herr wieder nach draußen schickt." Igor zog den Kopf ein und fügte leise hinzu: "Der Herr wird wütend, wenn ich ohne seinen Auftrag nach draußen gehe ..." Krak beobachtete die Szenerie aufmerksam. Seine Mimik zeigte nichts, weder Mißfallen, noch Ungeduld, noch Wohlwollen. Wie ein uralter Stein saß er da uns ließ seinen Blick über jeden einzelnen Schweifen, verharrte einen Moment, und zog weiter. Die Tropfen der Steine spielten weiter ihr Lied, was unaufhörlich das Voranschreiten der Zeit für jeden fühlbar machte. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Bloodmage am Dezember 07, 2010, 19:45:38 Man hörte dem Kind zu. Weder hatten sie die Zeit hier noch lange zu diskutieren noch hatte er den Willen sein eigenes Unleben wegen der Starrsinningkeit dieses Grabräubers zu riskieren. Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen und wenn er die Kinder dafür opfern müsste, dann würde er dies tun auch wenn er es vorziehen würde seinen Eid an Krak nicht zu brechen.
"Einen schönen Elfenbeinturm habt Ihr euch gebaut Bruder Mönch, doch solltet ihr nicht vergessen, dass die andere Wange hinzuhalten das Kreuz bedeutet und nicht das Überleben. Ich kann euch schwerlich verübeln, dass ihr so blauäugig auf die Welt blickt, habt ihr vermutlich bis vor wenigen Wochen nie etwas anderes als eure Klostermauern gesehen und unsere Welt ist Euch noch völlig fremd. Ihr erinnert mich an meinen Bruder ... fromm und stark im Glauben und doch blind für die Welt außerhalb von St. Augustinus. Wie ich euch bereits versprach wird kein unschuldiges Blut vergossen werden und ihr selbst werden niemanden töten müssen. Sollten sich uns Ritter in den Weg stellen, dann werde ich mich ihrer annehmen. Sollten sie fallen ... nun, wenn sie sich nicht versündigt haben so wird der Herr sie zweifellos in sein Reich geleiten und ihre Treue zu ihm wird belohnt werden. Niemand von euch wird sich selbst versündigen müssen, sofern er dies nicht will. Nur steht mir nicht im Weg oder gefährdet die Mission. Wenn ich einen Befehl erteile, dann wird dieser auch ausgeführt. Zuwiderhandlung kann nicht nur unser Unleben gefährden sondern das unserer gesammten Rasse in dieser Stadt. Und glaubt mir wenn ich euch sage, dass ihr euch wünschen werdet, dass man euch tötet solltet ihr gefangen werden ... die Kerker der Kirche sind die grausamer als alle anderen die ich bisher kennenlernen durfte." Er erhob sich schließlich. "Uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Nehm nur mit was nötig ist und seid euch sicher, dass ihr für das Kommende bereit seid. Wenn nicht ... es ist keine Schande zurückzubleiben wenn man ansonsten seine Brüder gefährden würde." Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Dezember 12, 2010, 23:44:17 Die Stirn in Falten gelegt wandte er seinen Kopf in die Richtung des Lasombras, als dieser ihn grundlos anblaffte. Bei seinem Wandel durch die Höhle war sicherlich auch dem Blickwinkel des Lasombras verschwunden, doch war die Entfernung zu ihm so groß, dass sich der Magister zu keiner Zeit von ihm hätte bedroht fühlen müssen. Unwillkürlich stieg das Bild eines räudigen, kläffenden Köters vor seinem geistigen Auge auf.
Was der Mönch und der Lasombra als Plan verabredet hatten war ihm herzlich egal. Er war es gewohnt auf die Situation zu reagieren, die sich ihm gerade bot. Das mochte nicht immer von Erfolg gekrönt gewesen sein, doch hatte er damit sein bisheriges Leben gut bestreiten können. An seiner Bereitschaft zum Aufbruch hatte sich nichts geändert. Er selbst nahm aus dem Augenwinkel wahr, dass Nathalia ihm zuwinkte, während sie mit dem Faktotum sprach. Er wandte dem Lasombra demonstrativ den Rücken zu und bewegte sich zu der kleinen Tzimisce. Gerade als er sie erreichte rief die Stimme des Magisters zum Aufbruch. Betont langsam drehte er sich zu diesem um und sah sich die Szenerie mit hochgezogenen Augenbrauen an. Erschien der Lasombra doch noch vor wenigen Augenblicken verärgert über die Ungeduld der Welpen, so schien er sich nun selbst kein bisschen anders zu verhalten. Von einem Plan konnte keiner der Anwesenden ernsthaft reden. Was der Mönch und der Schattige besprochen hatten war nur eine vage Idee. Und die Zusage an Remy war vermutlich weniger wert, als die Luft, die der Lasombra zum Formen der Worte ausgestoßen hatte. Die Zugeständnisse, die der Kappadozianer gefordert hatte waren bei Licht betrachtet nur die ursprüngliche Erklärung des Lasombras, die dieser in andere Worte verpackt hatte. Ihm selbst war es letztendlich egal. Es war egal, ob sie sofort oder erst in gut zwei Stunden aufbrechen würden. Es war ihm egal, ob der Lasombra sein Wort hielt oder nur seine eigenen Ziele verfolgte. Der Fürst hatte ihnen den Magister vor die Nase gesetzt. Er selbst würde seine Zusage erfüllen und dem Mönch zur Seite stehen. Es blieb also nur abzuwarten, was dieser fromme Bruder nun unternahm, denn schlussendlich würde er allein ihm folgen, solang es um die Befreiung Jonathans ging. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Dezember 30, 2010, 16:41:14 Es war nicht der Jähzorn gewesen, der die Reaktion des Lasombra leitete. Auch war es nicht Weisheit, soviel vermochte Remy zu erkennen. Nein, aus seinen Worten hörte er andere Gefühle heraus, die wohl Leitfaden seiner Antwort gewesen sein mochte: Ignoranz, Spott, Verachtung und schließlich Hochmut.
Für Remys Ohren und seinen aufmerksamen Geist, der seinerseits (nicht ohne eine Spur von Stolz) darauf geschult war, aus Worten und Redewendungen die Muster und Absichten des Verfassers zu entschlüsseln, waren die Schlagworte nicht zu überhören: Elfenbeinturm, blauäugig, fremd, blind für die Welt. Nur zu deutlich hob der Lasombra hier verbal seine Erfahrung hervor und und rückte damit seine Überlegenheit ins Licht. Die darüber hinaus geäußerten Schmähworte über die Bedeutung der anderen Wange verstärkten nur Remys früheren Eindruck darüber, dass dieser Kreuzritter lediglich dem Gewand nach einer war. Und er musste des Lesens mächtig sein und Zugang zu einer Abschrift der Bibel gehabt haben, vermutlich eine der griechischen Versionen; dass er diese Sprache beherrschte, hatte er ja schon eingangs demonstriert. Seinen Glauben jedoch, so er ihn je besessen hatte, musste er schon seit längerem verloren haben. Zweifelsohne verstand es der Magister mit Worten umzugehen, sonst hätte er es wohl kaum geschafft, seine Beleidigungen derart freundlich zu verkleiden. Doch genau das war es: eine Verkleidung, so wie das ganze Auftreten dieses Mannes ein bloßes Trugbild war. Was Remy nicht zu bestimmen vermochte, war, welcher Grund Jacob Prewett zu seiner Haltung und den entsprechenden Handlungen bewegte. Geschah es aus dem Wissen heraus, dass er bereits länger in der Nacht und damit ein älteres Kind Kains war? Lag es daran, dass er vielleicht höher in der Ahnenfolge des Blutes zu Kain stand? War es mitunter eine typische Eigenschaft seines Clans? Oder war dies eine ganz persönliche Eigenart dieses einzelnen Wesens, ein Ausdruck seiner Sicht der Welt? Ein Elfenbeinturm, ein behütetes Leben im Konvent, weltfremd und abgeschieden - so sieht er mich also. Und er verachtet es, das ist deutlich. Was nur bedeutet, dass er keine Ahnung davon hat, wie das Leben als Diener des Herrn und der Kirche wirklich ist. Er verachtet selbst seinen Bruder dafür. Oder verachtet er unsere Lebensweise gar wegen seines Bruders? Wie traurig, dass sein eigen Fleisch und Blut mir näher zu sein, mir im Geiste mehr ein Bruder zu sein scheint als ihm. Und wie er über das Töten von Menschen redet, gerade so als wären sie belanglos. Sind nicht sie das, woraus aus wir erst entstanden? Waren wir nicht alle Menschenkinder, bevor wir Kinder Kains wurden? Dienen sie uns nicht noch immer als Quelle unserer Nahrung? Wie also könnten sie belanglos sein? Und doch störten ihn aus einem nachvollziehbaren Grunde die geäußerten Worte sehr. Nicht ich bin hier der Blinde, Jacob Prewett! dachte er. Eure Ignoranz und Euer Spott ist es, der Euch die Sinne vernebelt und die Blicke trübt! Ihr würdet nicht so leichtfertig spotten, wenn Ihr tatsächlich an die Erlösung glaubtet. Und so Ihr wahrlich glaubtet, wüsstet Ihr, dass jegliches irdische Leben, oder Überleben, wie Ihr es nennt, nur ein Wimpernschlag ist im Vergleich zur Ewigkeit im Schoße des Allmächtigen. Solange Eure Augen dafür verschlossen bleiben, solltet Ihr nicht zu schnell darüber urteilen, wer von uns beiden blind geheißen werden kann! Ich werde jedenfalls nicht länger auf Euer frommes Blendwerk hereinfallen. Remy hütete sich, auch nur ein einziges Widerwort laut zu geben, obgleich er es bedauerlich fand, dass dieser vermeintliche Fürstreiter für den Herrn und Heiland doch nur ein weiterer Mann war, der lediglich mit Lippenbekenntnissen statt mit dem Herzen bei der Sache war. Da war ihm die eher schweigsame Natur Heinrichs lieber gewesen; der Schwertbruder hatte zwar nicht viel gesprochen, doch zumindest seine Ausstrahlung war authentisch gewesen. Heinrich... wo er wohl geblieben ist? Und ob er mich wohl auch so gesehen hat, wie dieser Schattenmagister, als einen frommen Betbruder ohne Ahnung von der Welt? Oder Nathalia? Sie hat mich schon mehrfach so seltsam angesehen. Damit rief er sich innerlich zur Ordnung und brachte seine Gedanken zurück ins Hier und Jetzt. "Ich möchte keinen Zweifel an Euren Plänen aufkommen lassen, Herr Prewett" sprach er den Lasombra an. "Doch um die Aussicht auf den Erfolg unseres Unterfangens zu erhöhen, lasst uns bitte noch einmal unseren Plan durchgehen. Wir gehen hinein, warten bis Jonathan aus der Zelle geführt wird und befreien ihn, um anschließend hierher zurück zu kehren? Habe ich das richtig verstanden?" Remy wollte sich in der Tat vergewissern, dass er den Plan verstanden hatte. Letztendlich musste er gelingen, und er würde alles dafür tun, dass Jonathan freikam. Da war es um so wichtiger, ganz genau zu verstehen, wer was zu tun hatte und wann. Remy wollte in dieser aufregenden Stunde nicht versagen. In seiner Hand hatte er noch immer das Stück Holz, das zu fein gemustert war, um die darin enthaltene Botschaft von Jonathan zu lesen. Zu lesen? Vielleicht musste er das ja nicht einmal lesen! Deutlich erinnerte er sich an Guillaume, und wie er ihm im Dunkel mit dem Finger eine Wegbeschreibung auf den nackten Arm gezeichnet hatte. Diese Karte hatte er auch nicht gelesen, aber dennoch verstanden. War das etwa das Geheimnis von Jonathans hölzernem Brief? Remy bot seine geistigen Kräfte auf und verschärfte seine Sinne, vielmehr seinen Tastsinn. Mit geschlossenen Augen und nunmehr hochsensiblen Fingerspitzen glitt er wieder und wieder über das Holz hinweg, voller Konzentration. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am Dezember 31, 2010, 02:34:06 Remy spürte gegen das Holz, wie abgenutzt seine Fingerrillen waren, und wie tot, den sie waren fast vollständig verschwunden, nur für das Auge unsichtbar noch vorhanden. Er spührte, wie rauh die Verarbeitung war. Das Holz war noch feucht, es mußte erst kürzlich bearbeitet worden sein.
Am hinteren Ende erfühlte er so etwas wie einen Startpunkt, den er auch hätte sehen können. Er wuste, daß es der Startpunt war, denn er ertastete etwas, das nur eine Krone sein konnte, mit drei Zacken. Danach konnte er mehreren Linien folgen, doch die meisten verliefen ins Leere, sodaß die Karte einem Labyrinth glich, und die Linien waren so fein, daß er sie nur mit äußerster Konzentration verfolgen konnte. Krak indes hatte sich zurückgelehnt und beobachtete die Kinder. Er wirkte wie ein grotestker Großvater. Wieder nippte er an seiner Schale. Er schien gespannt, ob sich die Gruppe nun gemeinsam auf den Weg begeben würde, und vor allem wie. Die Pause, die nach Remys Aufforderung entstand, ließ ihn kurz die Augenbraue hochziehen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am Januar 01, 2011, 03:38:56 Nathalia erhob sich von ihrem Platz. Sie war bereit für den nächsten Schritt. Insgeheim hoffte sie, dass sie mit ihrer derzeitigen Tarnung etwas erreichen konnte. Nüchtern betrachtet war sie Ärmer als ein Bauern. Sie musste aussehen wie ein Bettler auf den Straßen, der in der Gosse hockte in diesem Gestank. Fast Automatisch klopfte sie ihr Kleid ab, damit Staub und Dreck hinunterfallen konnten, bis auf den Schlamm, der sich festgesetzt hatte. Sie nickte Gero zu und flüsterte:
"Ich hoffe mit oder ohne Magister, dass wir es überstehen." Ohne eine Antwort abzuwarten, ging Nathalia auf ihren Fürsten zu und blieb vorher vor Magister und Remy stehen, machte einen Knicks. Die Worte Höflich gewählt. So viele Knickse hab ich noch nie machen müssen. "Ich habe verstanden edler Herr, Bruder Remy. Ich werde an eurer Seite stehen. Verstanden habe ich euren Plan, Herr Prewett. Wenn ihr erlaubt, nehme ich gern die Führung der Gruppe an mich als Kuntschafter, solange ihr unser Befehlshaber seit." Sie Schritt kurz zu ihrem Fürsten und Verwandten empor, machte einen Knicks und sprach auch zu ihm einige Worte, sanft und ergeben gesprochen.Worte konnten in ihren Augen richtig platziert viel mehr sein. "Mein Fürst, ich werde euch hoffentlich nicht enttäuschen, sodass ich meine Frage noch mit euch teilen kann." Mit ein paar weiteren Schitten stand Nathalia an dem Ausgang zur Höhle. Sie wusste sonst nicht, wohin es gehen konnte. Es war der einzige Weg, der für sie in Frage kam. Es hatte sich leichte Anspannung in ihr breit gemacht. Es war wieder Zeit für eine Jagd, dessen war sie sich sicher. Dieses Mal musste sie nur die anderen gut führen und auf alles und jeden achten, der ihnen zu nah kommen konnte. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Januar 06, 2011, 00:03:14 Remy betastete das Holz und konzentrierte sich auf jedes Detail, das seine Fingerspitzen erspürten, um sich ein gedankliches Bild davon zu machen, was Jonathan ihn wissen lassen wollte. Und nur um sicher zu gehen, wiederholte er die Prozedur, um die Karte in seinen Gedanken Stück für Stück zu vervollkommnen.
Die die Worte der anderen hatte er noch vernommen, doch nun blendete er alles aus, so gut er es vermochte, jegliches Geräusch, um sich nur auf diese Aufgabe zu konzentrieren. Glücklicherweise hatte er dergleichen schon früher gut gekonnt, sodass er sich ganz den Offenbarungen der hölzernen Botschaft hingeben konnte. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am Februar 05, 2011, 18:13:59 Krak sagte nichts zu Nathalia. Er nickte nur und beobachtete sie interssiert, als sie sich am Ausgang postierte.
Sein Blick schweifte dann zu Gero, der sich noch immer wundernd in der Nische mit der Kleidertruhe aufhielt, und ruhte einen Moment auf ihm. Weiter ging es zu Jacob, der noch im Kreis aus Fellen stand. Der Fürst musterte ihn von oben bis unten. Remy schließlich, der zunächst nicht ganz Begriff was das Stück Holz, das er befühlte, ihm sagen wollte musterte er durchdringener, was der Mönch natürlich nicht bemerkte, so konzentriert, wie er auf seine Sache war. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Februar 06, 2011, 20:16:01 Remy legte das Holzsstück in den Schoss und atmete bewusst einmal tief ein und wieder aus, um sich dann erneut zu konzentrieren. Dazu liess er auch zunächst die verstärkten Sinne fallen und rieb seine Finger an seiner Kutte, um ihnen eine andere Textur zu bieten. Erst als er sich bereit fühlte, nahm er das Holzstück erneut zur Hand, fokussierte seine Gedanken und verstärkte seinen Tastsinn, um die Fingerspitzen nochmals über Jonathans hölzerne Botschaft wandern zu lassen. Abermals blendete er die Welt um sich herum gänzlich aus. Dies hier war wichtig, er durfte nicht versagen!
Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am Februar 19, 2011, 21:42:03 Remy ging ein Licht auf. Natürlich, es galt nicht nur den schier unglaublichen Labyrinthen zu folgen und den richtigen Weg zu finden. Der Perfekte Weg war ganz glatt, die Irrwege rauh. Es war ein handwerliches Meisterrätsel, das er da in der Hand hielt, das nur ein äußerst geschickter Leser entziffern konnte.
Die Höhle nach Norden verlassen und hinauf,(den Weg den Remy herunter gekommen war.) Dann eine Treppe hinunter, durch einen Gang und wieder eine sehr lange Treppe hinunter (Treppen waren geschlängelte Linien, Remy kannte sie von Jonathans Zeichnungen), noch ein Gang. Dann das Ziel. Remy erfühlte ein Quadrat, das zwei mal senkrecht und zweimal wagerecht durchkreuzt war. Nun wußte endlich jemand wo es langging. Dieser jemand hatte Kraks Aufmerksamkeit erregt. Er blickte neugierig zu der Leiche herüber, die so still geworden war. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Februar 21, 2011, 16:04:26 Remy lehnte sich zurück und liess die verstärkten Sinne fallen. Von einem Moment auf den nächsten wurde die ganze Welt dumpfer, doch war es ein angenehmes Gefühl, nicht ständig jedes noch so kleine Detail übermäßig deutlich und präzise wahrzunehmen. Der Mönch erhob sich und liess das Holzstück in der Tasche verschwinden; in seinem Blick lag Zuversicht. Er kannte nun den Weg und hatte ihn sich auch schon eingeprägt. Zumindest vermochte er so Nathalia die Arbeit zu erleichtern, da sie nicht blind durch die Gänge irren, sondern nur den schnellen Weg zum Ziel im Blick behalten musste. In ihrem Zusammenwirken würde die Gruppe gewiss schnell vorankommen. Allein...
Allein die Auskunft des Lasombra fehlte. Oder hatte dieser gesprochen, während Remy so eingehend die Karte studiert hatte? Die Welt um ihn herum war in jenen Momenten wie aufgelöst gewesen, nicht existent für die Augenblicke in denen es nur seinen Verstand, seine hochsensiblen Fingerspitzen und Jonathans hölzerne Botschaft gab. Er wollte Gewissheit, und darum äusserte er sich erneut. "Verzeiht, ich war mit meinen Gedanken nicht bei der Sache. Wann sagtet Ihr, Herr Prewett, dass wir aufbrechen? Und was soll jeder von uns in Eurem Plan tun?" Und damit stand die wandelne Leiche still, abwartend, ohne jegliche Regung dem Schattenmagister ins Gesicht blickend. Nun war es an ihm zu antworten und die Rettung Jonathans einzuleiten. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Bloodmage am März 24, 2011, 18:47:26 "Dann kann es bereits zu spät sein, junger Bruder. Wir werden jetzt gehen und uns einen Überblick verschaffen. sollte die Gelegenheit günstig sein und die Wachmaßnahmen Lücken aufweisen nutzen wir sie und befreien ihn zuvor. Wenn es sich nicht einrichten lässt ihn schon vor der Prozession welche ihn abführt zu befreien, dann warten wir un dich werde für die entsprechende Ablenkung sorgen um die Schergen der Kirche abzulenken sodass ihr in der Lage sein solltet euren Erzeuger zu befreien.
Wenn es dazu kommt, wartet nicht auf mich sondern rennt als wäre der Heilige persönlich hinter euch her. So der dunkle Vater will treffen wir uns danach hier wieder." Er blickte zu Krak. Er hatte ein Versprechen gegeben und würde den Teufel tun jenes zu brechen. Erst nach einem Moment hob er wieder die Stimme in Richtung des Fürsten. "Fürst krak, diese Welpen wissen vermutlich kaum wozu ein Kainit in der Lage sein kann und ich habe schon oft erlebt das die Jungen und Schwachen in Furcht fliehen wenn sie der Kräfte meines Blutes zum ersten Mal Zeuge werden. Wenn es Euch recht ist würde ich ihnen in dieser gesicherten Umgebung einen Vorgeschmack darauf geben was sie in dieser Welt erwarten wird." Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am März 24, 2011, 22:54:33 Krak nickte nur.
Es war klar, daß sie kaum Erfahrungen mit ihren eigenen Kräften gesammelt hatten, kaum hatten die Jungen die Möglicheit gehabt, sie zu erproben. Sie mußten schnell erwachsen werden, wenn sie überleben wollten. Es war höchste Zeit. Ungefrangt spach der Tzimisce in Jacobs Gedanken. 'Das Ziel ist ihr Überleben.' Dies Bedurfte keiner Antwort. Er legte die Hände in den Schoß und wartete darauf, daß sich die Gruppe auf den Weg machte. "Viel Glück." Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am März 28, 2011, 12:16:42 Remy musste sich auf die Zunge beissen, um Prewett nicht zu berichtigen (...als wäre der Leibhaftige hinter uns her...), bestätigte der Schattenmagister doch nur, was ihm bereits bewusst geworden war: er war nur ein Häretiker in den Kleidern eines Kreuzfahrers.
Ob sich die anderen beiden von seinen Worten anstecken ließen? Über Gero wusste er nicht genug, daher konnte er sich kein Urteil erlauben. Aber verdrehte Prewett etwa Nathalias Geist durch derlei Wortwahl? Remy wusste, dass das verwirrte Mädchen der Führung bedurfte, und er war sich sicher, dass er ihr die Gewissheit um den Beistand des Erlösers vermitteln konnte - sofern nicht andere Stimmen, heidnisch oder häretisch, ihren Geist für die Wahrheit verdarben. Remy bewegte sich nach einer Verbeugung vor Krak bereits auf den Ausgang zu. Nun, da er den Weg kannte und Prewett verkündet hatte, dass sie sofort aufbrechen würden, gab es keinen Grund zu zögern. Der Plan war simpel: eine Ablenkung, und Jonathan konnte befreit werden. Dann gab es eine andere Verzögerung, denn deutlich vernahm Remy die Worte, die Prewett an den Fürsten richtete. Erstaunt sah er zurück, stehend, auf halbem Weg zwischen seinem bisherigen Platz und dem Ausgang, durch den er überhaupt erst in diese Höhle gelangt war. Unsicher blickte er zwischen Fürst Krak und Prewett hin und her. Was hatte dies zu bedeuten? Was wollte der Schattenmagister ihnen an Vorgeschmack angedeihen lassen? --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am März 28, 2011, 20:44:12 Der Salubri war sich nicht sicher, ob ihm etwas Entscheidendes entgangen war oder ob es die Art der Kainiten war, derart aneinander vorbei zu reden. Die Fragen des Bruders an den Magister wurden von diesem zwar mit einer Antwort gewürdigt, die für ihn als Außenstehenden keine Antwort auf besagte Fragen war und dann wiederum bat er den Fürsten um Erlaubnis für eine Vorführung seiner Kräfte, was zu der gerade von ihm selbst angeführten Dringlichkeit ihm Widerspruch stand. Wenn er selbst die Wahl gehabt hätte, lägen zwischen ihm und diesem merkwürdigen Kainiten Kontinente oder Äonen.
Das sich der Mönch in Bewegung setzte war ihm Signal zum Aufbruch genug. Und doch kam es wieder zu einer Verzögerung, als Remy stoppte. Der Salubri besaß zumindest die Selbstbeherrschung nicht dem Reflex nachzugeben und deutlich hörbar ein- und auszuatmen. Alles, was von diesem Magister bisher gekommen war, war Geringschätzung und Verzögerungen. Ob da eine Absicht dahinter steckte? Langsam bewegte sich der Salubri auf den Mönch zu und stellte sich direkt vor ihm in sein Blickfeld. Als er sicher war, seine Aufmerksamkeit zu haben stellte er ihm eine Frage, die eher nur von den Lippen zu lesen, denn zu hören war: "Wollt ihr Euch noch länger aufhalten lassen?" Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am März 28, 2011, 21:19:39 "Der allmächtige wird wissen warum, doch seit euch versichert...ich habe was besseres bei mir", flüsterte Nathalia leise, aus einem Reflex heraus, machte sie ein Kreuz vor der Brust und war erschrocken über ihre eigene Tat. Sie hatte doch eigentlich mit diesem Teil abgeschlossen...doch es steckte noch zu viel Leben in ihr. Ich bin kein Mensch mehr! Es schrieb in ihrem Kopf. Menschen mussten nie so leiden!
Nathalia horchte auf. Sie reckte ihren Kopf neugierig. Eine Demonstration seiner Macht? Ist deine Kraft wieder Stein? Ihr Kopf legte sich schräg auf die linke Seite. Bisher hatte Nathalia nur einen Vampire gesehen, gekannt, welcher über große Fähigkeiten verfügte. So glaubte, dachte, wusste die junge Unholdin. Der Nächste Schritt folgte in die Höhle und wie gebannt starrte sie auf Jacob. Wie es sich für eine Frau gehörte, wartete sie gebannt, geduldig auf die Vorstellung und doch warf sie einen Blick über die Schulter. Ich höre und spüre den Wind, den Wind meiner Heimat. Ein Schock. Die Augen wieder auf Jacob gerichtet. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am März 28, 2011, 23:24:47 Da Gero direkt in sein Blickfeld getreten war, konnte Remy seinen Einwand nicht ignorieren. In der Tat hatte Prewett selbst zum sofortigen Aufbruch gedrängt. Dass er nun noch den Fürsten angesprochen hatte, musste eine Bedeutung haben. Remys Blick fokussierte Geros Gesicht; er nickte einmal knapp und kaum merklich, zum Zeichen, dass er ihn verstanden hatte. Und er musste sich selbst eingestehen, dass der geheimnisvolle Gero doch recht direkt war, ja geradezu pragmatisch in seiner Art, die Situation in einer einzigen Frage zu bündeln.
Aber er vermochte nicht, sich jenes nagenden Gefühls zu erwehren, dass seit Prewetts Kommentar in seinem Geist aufblühte. Zu sehr interessierte ihn, wovon der Lasombra gesprochen haben mochte. Die Macht des Blutes, von der er sprach, war zweifelsohne eine der kainitischen Gaben, die ihm zu eigen war. Vielleicht sogar eine jener Gaben, die allein sein Clan erhalten hatte? Dies war eine ausgezeichnete Gelegenheit, etwas über die Schattenmagister zu lernen. Sofern es nicht von unbedingter Notwendigkeit ist, dass wir dazu hier verweilen, kann der Lasombra seine Macht auch auf dem Weg zum Ziel demonstrieren. Gefangen zwischen der bohrenden Neugier und dem drängenden Gefühl der Verpflichtung gegenüber Jonathan, brachte Remy tatsächlich so etwas wie eine sinnvolle Aussage zustande. "Herr Prewett, da Ihr eben noch zum sofortigen Aufbruch drängtet, vermute ich, dass Eure Demonstration für unsere Aufgabe von Wichtigkeit ist. Daher verratet uns doch, ob sich dies nicht auch auf dem Weg bewerkstelligen lässt?" Remys Tonfall gab in erster Linie wieder, was Prewett selbst noch vor wenigen Minuten forderte: Eile, oder vielmehr Tatendrang. Sie alle hatten seinen Plan verstanden und sie waren bereit. Und er hatte selbst gesagt, dass sich vielleicht eine Möglichkeit ergab, die Befreiung noch vor der Überführung aus dem Kerker zu bewerkstelligen. Sofern also kein zwingender Grund zum verweilen bestand ... aber genau darüber hatte der Lasombra ja eben noch keine Auskunft gegeben. Remy brannte darauf, die Antwort zu hören und den Schattenmagister bei seiner Demonstration zu beobachten. Erwartungsvoll blickte er in Prewetts Richtung. "Wie lang soll Eure Darbietung denn dauern? Und werdet Ihr uns zuvor erklären, wovon wir Zeuge sein sollen und wie es uns bei unserem Plan helfen soll?" --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Bloodmage am März 30, 2011, 19:01:38 "Ich sagte, dass wir jetzt aufbrechen werden, nicht dass wir losstürzen und uns kopflos in Gefahr begeben."
Das korrekte Zuhören und Verstehen mussten die Welpen noch lernen, sonst würden sie bald kopfloser sein als ihnen lieb war. Jacob erhob sich ruhig und richtete seine Kleidung, auch das Schwert welches seit Jahrzehnten bei ihm war wurde zurecht gerückt, dann richtete er sich in Richtung der Kinder. "Was ich euch zeige ist wichtig. Ihr wäret nicht die ersten Welpen die sich vor Furcht an das Tier verlieren wenn sie den kalten Hauch des Abyss zum ersten Mal spüren..." Im Lasombra machte sich die vertraute Kälte breit die mit der Finsternis durch ihn hindurchfloss. Mania hatte es die Klauen des Abgrunds genannt die sich in seine Vitae einkrallte und die gebändigt werden musste um seinerseits dem Abyss seine Kräfte zu entreißen. "Und nein, Bruder Grabräuber, ich werde diese Kräfte nicht in der Außenwelt zeigen, wenn es sich verhindern lässt, denn jeder Sterbliche der unserer Kräfte gewahr wird muss unverzüglich sterben. Ihr seht die Scheiterhaufen brennen. Ein Ergebnis wenn man die Stille des Blutes allzu unvorsichtig bricht." Er schloss die Augen kurz und als er sie wieder aufriss waren, Pupille, Augapfel, alles war verschwunden und einen Schwarz gewichen, welches nur aus den Tiefen des Abgrunds selbst stammen konnte. Würden sie dazu kommen es zu untersuchen würden sie vielleicht Erkennen, das es gar nicht das so bekannte Schwarz war sondern einfach die Abwesenheit jedweden Lichtes, jeder Farbe. Bevor solche Erkenntnis aber sacken konnte veränderte sich etwas an der Dunkelheit der Höhle ... Die Dunkelheit verdichtete sich immer mehr und schlagartig brachen von den Seitenwänden und finsteren Ecken um die Welpen 4 riesige Tentakeln. Wenn sie durch die Luft zischten klang es wie ein eisiger Hauch und jedes der Kinder wurde für einige Sekunden von den Armen des Abgrunds berührt. Dort wo die Finsternis sie berührt hatte fühlte es sich an als würde die Finsternis ihnen ihre Energie herausreißen, als würde ihre Kraft in die ewig hungrigen Schlunde des Abgrunds rinnen. Die Haut brannte vor Kälte, wobei Kälte nicht das richtige Wort war für die Finsternis von einem Ort dem selbst das Konzept von Wärme fremd war. Es dauerte nur wenige Augenblicke bis sich die Tentakeln wieder zurückzogen und die Finsternis sich wieder beruhigte, doch die Berührung durch den Abyss würde auch so seinen Eindruck hinterlassen haben. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am März 30, 2011, 21:36:12 Staunend blickte Remy umher, als das Licht wich und die Dunkelheit an Raum gewann. Dies war eine wahrhaft mächtige Gabe, die Kain seinen Nachkommen da hinterlassen hatte, Gewalt über das Licht und die Dunkelheit selbst auszuüben. In der Tat erhob dies die Kainiten über die Menschen, denn eine solche Gabe konnte nur göttlichen Ursprungs sein. Ein wahrhaftiges Zeichen, dass Kain und seine Nachkommen durch den Allmächtigen berührt waren.
Doch wollte der Mönch diese Betrachtung nur einen Augenblick später zurücknehmen, denn als die Tentakel hervorbrachen und sich eines davon seinem Körper näherte, wurde es ihm unheimlich. Diese Schatten waren unnormal, und die Leichtigkeit, mit der der Magister sie zu lenken schien, war beängstigend. In der Tat verstand Remy nun den Spitznamen der Lasombra ein wenig besser. Aber je näher dieses Ding kam, desto drängender wurde das Gefühl der Bedrohung. Es gab dafür keine Erklärung, es war lediglich eine übermächtige Empfindung, die ihm riet, sich dem Wesen zu entziehen - und nur seine Neugier hielt ihn noch davon ab. Dann plötzlich, wie ein berstendes Glas, gab etwas in seinem Inneren nach, und alle Kontrolle, mit der er bislang dem wilden Wesen in sich Einhalt geboten hatte, war dahin. Befreit aus dem Käfig der gedanklichen Disziplin und Willensstärke, warf das Tier sich innerlich gegen seinen Geist, verlangte nach Flucht, nach Sicherheit, oder zumindest nach mehr Abstand zu jener dunklen, sich nähernden Masse. In Remys Gesicht war dies lediglich daran zu erkennen, dass seine Augen sich urplötzlich weiteten, wie in einem Anflug von Angst. "Seid Ihr Euch sicher, in dem, was Ihr da tut..." hob er an zu fragen, doch in dem Augenblick da er den Mund öffnete, berührte ihn die lichtlose Gestalt und er erstarrte augenblicklich, überwältigt von dem Gefühl, das nun in seinen Leib kroch, während in ihm das Tier wütete und nach Kontrolle verlangte, um zu entkommen, einfach nur fort von diesem unnatürlichen Schatten. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am März 30, 2011, 22:07:07 Nathalia sah äußerst interessiert zu, als das Weiß in den Augen von Jacob verschwand. Das Licht verlosch; nein, es war etwas anderes, das nicht von dieser Welt stammte. Die junge Kainitin machte einen Sprung zurück - die Entfernung, die sie vorher in die Höhle hinein gemacht hatte. Es machte ihr Angst - es regte sich. Die Tentakeln schnellte vor und Nathalia wollte ausweichen. Ein Fauchen kam ihr über die Lippen.
Verärgerung - Wut - mischte sich mit ihrer Sorge - Angst. Sie - Es- wollte nicht von diesem Ding berührt werden. Die Sternenlose Nacht dazu ließen Respekt in ihr aufsteigen. Es war mehr als die Strafe, die sie empfangen hatte von den Inquisitoren. Es fühlte sich an wie das Brennen dieses Steines. Missbilligend hob sie die Oberlippe. Sie konzentrierte sich ruhig zu bleiben. Fauchte. Nimm esssz weg von mir... . Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am März 30, 2011, 22:38:09 Der Salubri wandte sich nicht mehr zu dem Lasombra um. Sollte er doch erzählen, was er wollte. Niemand außer dem Magister selbst hatte etwas von 'losstürzen' oder 'kopflos in Gefahr stürzen' gesagt. Innerlich nickte er den kurz zuvor gedachten Gedanken ab, war doch diese Aussage wieder nur ein weiteres Beispiel für dessen Geringschätzung den anderen gegenüber. Seinem weiterführenden Vortrag lauschte er nur entsprechend halbherzig. Sein Fokus lag auf dem Kappadozianer.
Die Veränderung in der Höhle entging ihm dennoch nicht. Die Dunkelheit griff um sich und beunruhigte etwas in seinem Innersten zutiefst. Seine Nackenhärchen stellten sich auf und langsam drehte er sich um. Aus dem Augenwinkel sah er einen Schatten auf sich zu zucken und versuchte diesem aus einem Reflex heraus auszuweichen, was jedoch von keinem Erfolg gekrönt war, da er dabei von einem zweiten dieser zuckenden Schatten berührt wurde. Ihm fror bis ins Mark seiner Knochen und die Berührung verursachte ihm Schmerzen, als hätte er sich an einer Flamme verbrannt. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am März 31, 2011, 18:24:58 Die Berührung eröffneten den Instinkten den Raum. Der Verstand war besiegt. Nathalia empfand genau wie ihr Innerstes. Es war falsch. Es gehörte hier nicht her die Dunkelheit. Unheilvoll. Es schadete mehr als das es beruhigte. Es brach hervor, erwachte, knurrte und fauchte. Angst mischte sich mit Wut, sodass das Gesicht verzerrt war zu einer Fratze. Die Zähne gebleckt zog sich Nathalia zurück. Schutz. Luft. Raum. Weg hier. Es waren wenige Gedanken und doch erfassten diese es genau.
Die Dunkelheit war fremd. Es war, mit Nichts zu vergleichen gewesen. Die Handlungen waren präzise ausgeführt, gesteuert von den ureigenen Trieben. Ein verängstigter, warnender Blick in Richtung der Kutte. Schnell drehte es sie herum. Der Wispern des Windes, der Hauch der Luft könnten es hinaus aus dieser lichterlosen Hölle führen. Durch die enge gedrängt und hier war der Wind - die süße Freiheit. Rückwärts ging es hinaus, die Augen auf diese Schatten gerichtet, die Fangzähne drohend zeigend, das Knurren aus tiefster Kehle vermischt mit einem drohenden zischen dann und wann. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Bloodmage am April 17, 2011, 22:11:39 Seine Augen folgten der Reaktion der Kinder als diese sich das erste Mal den Kräften der Lasombra ausgesetzt sahen. Vielleicht war es gut für sie, dass sie sich nur mit ihm herumschlagen mussten. Wenn er an die gewaltigen Kräfte von Mania oder seines Erzeugers dachte, von seinem Mentor ganz zu schweigen ...
Dann ruckte sein Kopf zu der jungen Tzimisce ... sie schien sich zu verlieren. Nur einen Wimpernschlag wartete er ab bis eine seiner finsteren Waffen sich schlagartig um den Leib des Kindes schlang und sie in die Luft riss ehe zwei weitere ihre Arme packten und nach hinten zogen und der letzte seiner Begleiter sich um die Beine des Kindes schlag und eisern festhielt. Rühren würde sie sich so nicht können und seine Ranken waren allesamt stärker als das junge Tier sein dürfte. In der Luft fixiert würde das Tier rasen können wie es wollte, aber solange seine Ranken sie hielten würde sie sich nicht bewegen können. Dann sah er wieder zu den Verbleibenden. "Ich weiß nicht wie viel Erfahrung ihr bereits mit eurem Zustand habt, aber das was ihr gefühlt habt ... das war das Tier. Wenn wir den Feuern zu nahe kommen werdet ihr seinem Ruf und den Willen euch zu übermannen noch viel stärker ausgesetzt sein als bei dieser kleinen Provokation. Solltet ihr euch an euch selbst verlieren, dann seht ihr bei unserer Tzimisce hier was mit euch geschehen wird. Kein Verstand, keine Ratio. Nur blinder Trieb und Wahn. In diesem Zustand würde sie alles tun um zu entkommen. Sie würde ihre eigenen Kinder schlachten, ihren Vater im Stich lassen oder ihren Liebhaber töten, nur um zu entkommen. Aber täuscht euch nicht, dies ist noch eine harmlose Form der Raserei. Sie will einfach nur fliehen, sich retten und verstecken. Sollte euch aber der Zorn oder der Hunger übermannen ... nun ... dann kann es passieren, solltet ihr wieder erwachen, dass ihr im Blut all eurer Liebsten erwacht deren Blut ihr auf euch und in eurer Umgebung verteilt habt. Seid darauf vorbereitet. Ihr mögt noch so willensstark, gläubig oder ... menschlich ... sein. Irgendwann werdet ihr die Kontrolle verlieren und dann könnt ihr von Glück reden wenn niemand in eurer Umgebung ist an dem euch etwas liegt. Und noch etwas. Ihr hattet es bisher mit Menschen zu tun oder Kainiten denen an eurem Überleben gelegen ist. Da draußen sind aber die meisten auf euren Tod aus. Das hier ist nicht das Kloster, das ist nicht der Hof oder die Schule sondern eine blutige und gewalttätige Welt. Wenn ich wollte könnte ich diesem Weib alle Knochen im Leib brechen oder es in Stücke reißen und dafür müsste ich nicht einmal einen Finger rühren. Ich könnte euch befehlen euch zu setzen und mir in jed weder Form ich dies Wünsche zu diensten zu sein oder einfach eure Schädel mit der bloßen Hand zerdrücken. Und ich bin nur Staub im Vergleich zu den Kräften über die Ahnen gebieten. Achtet also auf euer Verhalten wenn ihr mit Älteren verkehrt. In dieser neuen Welt seid ihr nicht mehr wert als ihr euch als nützlich erweist. Wenn euer Nutzen eure Fehler nicht überwiegt tötet man euch ohne zu zögern und ohne zweite Chance." Vielleicht begriffen sie es, vielleicht nicht. Zumindest bei dem Mönch sah man Hoffnung, wenn er seinen allzu dogmatischen Standpunkt aufweichte. Was sollte es. Seine Aufgabe war heute Nacht eine Information von dem alten Kappadozianer zu bekommen und die Kinder davon abhalten sich selbst umzubringen, was danach geschah konnte ihm egal sein. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am April 19, 2011, 23:37:30 Sie wehrte sich mit all ihrer Kraft. Ihre Muskeln waren deutlich angespannt. Ihr Gesicht wirkte immer noch wild. Ein Zischen und Fauchen kam über ihren Lippen. Es zappelte weiter. Langsam kam jedoch ihr Verstand zurück. Sie war gefesselt. Beruhige dich Nathalia, denn du hast es schon mal gespürt. Fühle ES. Beruhige dich! Ich stehe über dir... . Die Bewegungen erlahmten langsam. Die Augen der Koldunin waren geschlossen. Es zeichnete sich deutliche Anspannung in ihren Zügen ab. Bei genauerem Hinsehen war ein Kampf zu sehen. Immer wieder zuckte ein Glied. Die Fänge waren noch deutlich zu sehen. Ein gelegentliches Knurren kam über ihre Lippen.
Es wollte weg. Diese Dinger hatten es angefasst. Knurren. Lass uns Kämpfen...gegen diese Teile. Sie schaden dir und mir... . Nathalia ging nicht auf das Verlangen ein. Es war gut. Sie haben uns nichts getan. Sie redete sich das ein. Der Druck und ein leichter Schmerz war zu spüren. Der Schmerz...lass uns...weiter... . NEIN!!! Nathalia drückte ihre Instinkte nieder. Sie waren nicht von Vorteil in dieser Situation. Jacob wird seine Gründe haben. Ich wollte raus. Auf der Mauer saßen die Feinde. Atmen war nicht möglich, dennoch horchte Nathalia weiter in ihr Inneres. Ruhig Mädchen...du kannst den Wolf zähmen. Die Leise Stimme war in ihrem Kopf noch zu hören. Du wirst es sehen. Es wird uns weh tun. WIRD es nicht. Nathalia knurrte. Es war nicht mehr ein instinktgesteuertes Knurren. Ihre Muskeln entspannten sich langsam. Sie hatte die Kraft gespürt, die in ihr wohnte. Die Kraft von den Ranken. Bleib da, schütze mich, wenn ich dich brauche aber nicht FRÜHER. Die Stimme wurde von ihr nieder gedrückt und in hintere Regionen ihres Verstandes gesperrt. Ruhe kehrte ein. Nathalia öffnete ihre Augen und sah wütend, verängstigt nach Unten zu den anderen. Ihre Stimme hatte ein Knurren im Unterton. "Lasst mich runter. Ich habe mich im Griff, solange ihr mir nicht schadet." Es lag kein Flehen in ihrer Stimme. Sie wurde sich langsam bewusst, dass es zwecklos war, menschlich zu denken. Jammern brachte nichts. Ein fordernder Unterton schwang in ihrer Stimme mit. Ihre Augen funkelten Jacob an. Ihre Fänge fuhren zurück in ihren Mund. Es war nicht weise, aggressive zu handeln. Er konnte sie zerreißen. Irgendwann bin ich so stark wie du... . Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am April 27, 2011, 15:59:27 Mit einer willentlichen Anstrengung, die ihn so direkt mit einer unergründlichen Urangst konfrontierte, rief Remy das Tier, jene unbändige Wesenheit in sich an, und kaum, dass er seine Aufmerksamkeit erlangt hatte, verwies er es in einen neuerlichen Käfig aus gedanklicher Disziplin. Er setzte dem verängstigten Wesen dabei das einzige entgegen, was er in dieser Situation zu bieten hatte: die Weisheit der rationalen Gedanken. 'Es gibt keinen Grund zur Flucht! Sieh hin, er kontrolliert es, und er verletzt mich nicht. Ich weiß, dass es Gefahr birgt, aber sieh nur, wohin blinde Handlungen führen können. Sieh hin, und lerne daraus!'
Remys Augen blieben weit aufgerissen, als er Zeuge dessen wurde, was der Lasombra mit Nathalia anrichtete. Er wich einige Schritte zurück, und dies geschah nur zum Teil aus Respekt. Doch blieb er von allein stehen, als die dunkle Macht ihn nicht länger berührte und auch keine weiteren Anstalten dazu unternahm. Dennoch beobachtete er den Lasombra genau und hörte auf das, was er zu sagen hatte. Natürlich war dies eine weitere Lektion, doch keine die er nicht schon von Jonathan zu hören bekommen hatte, als sie den Zustand des kainitischen Unlebens diskutiert hatten. Und ebenfalls nahm er wahr, dass der Lasombra erneut seine Lebensweise als Diener des Glaubens kritisierte, wenn auch nur in einer flüchtigen Erwähnung. Was auch immer ihm diesbezüglich widerfahren sein mochte, es musste tiefe Narben in seinem Herzen hinterlassen haben. Doch hatte er sich ja vorgenommen, ihn dafür nicht zu verachten, dass sein Geist von Unwissenheit und falschen Vorstellungen über das Leben als Kirchendiener geprägt war. So ließ er denn die Ansprache über sich ergehen und wunderte sich einmal mehr darüber, wie wichtig diesem Magister zu sein schien, seine Macht und Überlegenheit verbal hervorzuheben. Wahrscheinlich tat es Jacob Prewett außerdem in der Seele gut, wenn man ihn und seine Position in der Ordnung mit entsprechendem Respekt behandelte, insofern unterschied er sich kaum von den meisten geistlichen Würdenträgern, die er kennengelernt hatte. Und doch stellte sich bei ihm ein genaueres Verständnis über die Gesellschaft der Kainiten ein: wie in jeder anderen Ordnung hatte auch hier ein jeder seinen Platz. Remy würde diese Lektion darüber, wie machtlos er selbst im Vergleich zu den anderen war, insofern beherzigen, als dass er sich zukünftig als umso nützlicher hervortun wollte. Jonathan hatte ihn aus einem Grund zum Kind erwählt, und offenkundig musste der Fürst dem zugestimmt haben, sonst wäre er bereits im Himmelreich anstatt noch hier auf Erden zu weilen, Tage nach seinem irdischen Tod. Diesem Grund, diesem Potential, das sein Erzeuger in ihm gesehen hatte, wollte er gerecht werden, mehr noch als zuvor. Er würde seinen Wert beweisen und seinen Platz in der Ordnung einnehmen. Letztendlich brauchte schließlich doch ein jedes Wesen ein anderes, zu welchem Zwecke auch immer. Es galt nur, denjenigen zu finden, der einen selbst brauchte, und ihm dann seinen Wert zu beweisen. Nur so konnte eine komplexe Ordnung aufrechterhalten werden. Über diese Überlegungen hatte er stumm mitangesehen, wie der Lasombra die wildgewordene Nathalia gezähmt hatte. War dies auch Teil der Macht jenes Clans? Vermochten sie das Tier in einem zu rufen und auch zum Schweigen zu bringen? Wenn dem so war, war dies nur ein Grund mehr, ihnen gegenüber Vorsicht walten zu lassen. Er würde zukünftig diesen Magistern umso vorsichtiger begegnen, und sei es nur um nicht wieder von ihren Schatten überrascht zu werden. Außerdem konnte es ja nicht schaden, diesem Lasombra etwas mehr Ehrerbietung zu zeigen. "Habt Dank für Eure eindrucksvolle Darbietung, Herr Prewett." begann er knapp, und fügte gleich hintendran, "Ich denke, nun, da wir unsere Fährtenleserin sicher wiederhaben, sollten wir uns gemäß Eurem Plan auf den Weg machen. Komm, Nathalia, ich werde dir den ersten Teil des Weges sagen, und du gehst wie vereinbart voraus." Damit drehte er sich noch einmal zu Krak um "Mit Eurer Erlaubnis, mein Fürst." Er verneigte sich dabei und ging rückwärts auf den Gang zu, der sie zu Jonathan bringen würde. Dort, am Ausgang dieser Höhle, würde Nathalia die erste Anweisung erhalten, immer einen Teil des Weges nach dem anderen, so dass sie vorauseilen und den Weg erkunden konnte, sie aber insgesamt nicht zu weit auseinander gerieten. Ja, in dieser Situation hatte er seinen Nutzen, und er gedachte diesen voll auszuschöpfen, ohne sich eine Blöße zu geben. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am April 29, 2011, 00:59:41 Etwas Urtümliches in ihm bäumte sich auf und versuchte die Kontrolle zu übernehmen. Dieser Angriff von Innen kam so plötzlich und unerwartet, dass er ihm beinahe erlegen wäre. Obwohl die furchterregenden Tentakeln der Auslöser zu sein schienen, drohte ihm die weit größere Gefahr von dem, was ihm als "das Tier" beschrieben worden war.
Die plötzliche Attacke verlangte ihm alles ab, aber letztendlich behielt er die Kontolle über sich und seinen Körper. Auch der Mönch schien die Situation irgendwie zu meistern. Nur das Mädchen schien dem nicht gewachsen zu sein und was er an ihrem Beispiel erlebte erschreckte ihn zutiefst. Er würde alles daransetzen, dass es bei ihm niemals zu einem derartigen Kontrollverlust kommen würde. Unvorstellbar, was er sich und seiner Umwelt in einer derartigen Situation an Schaden zufügen würde. Die Demonstration des Magisters war in ihren Folgen beeindruckend und der Salubri stellte sich die Frage, welche Mächte in seinem Blut schlummern mochten. Die Unwissenheit darüber machte ihm zu schaffen. Er beschloss, sich vorerst bedeckt zu halten, bis er seine Kräfte beherrschen würde. Er fragte sich, ob es nun, nachdem die Tzimisce sich wieder gefangen hatte, noch einen weiteren Grund für Verzögerungen gab, oder ob die Rettungsaktion nun endlich beginnen könnte. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Bloodmage am Mai 05, 2011, 22:39:54 Er nickte der Tzimisce leicht zu und ließ sie dann unvermittelt los als seine Ranken sich einfach im Nichts auflösten. Den Blick auf ihr ruhen lassend nickte er in Richtung Ausgang. Jeder hatte seine Aufgabe und damit gab es nichts mehr zu sagen. Er hoffte, dass die Kinder ihre Lektion lernten und wenn sie schon nicht verstanden was er wollte sollten sie wenigstens befolgen was er sagte solange sie unter seinem Gefolge standen.
Er drehte sich noch einmal zum Fürsten und würde vor dem Abschied noch einmal auf ein Knie sinken, den Kopf minimal gesenkt ehe er sich wieder erhob. "Ich werde diese Welpen lebendig durch diese Nacht führen Fürst Krak, sollten wir uns nicht wieder sehen, so danke ich euch jetzt schon für eure geleistete Unterstützung." Dann würde er Nathalia und den anderen folgen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am Mai 15, 2011, 09:20:18 Krak nickte nur und faltete die Hände in seinem Schoß.
"Viel Glück," wiederholte er noch einmal. Jetzt war es an den Jungen, er konnte nun nichts mehr tun. Es verblieb ohnehin keine Zeit und jedes Wort hätte vielleicht noch eine weitere Verzögerung hervorgebracht. Nathalia hatte sich am Eingang postiert, doch Remy wußte, daß sie ihr Weg nicht nach draußen führen würde, sonder direkt in die Höhle des Löwen - in die Burg. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am Mai 15, 2011, 21:43:57 Nathalia eilte zu Remy. Zuvor schob sie die Ratte wieder auf ihre Schultern. 'Das war nichts. Los es geht!' Sie lag also falsch mit ihrer Vermutung, denn Remy sagte folgendes zu dir, was sie sich genau anhörte und immer wieder nickte, bevor sie loseilte:
"Hier drüben, hier ist der Durchgang, den wir nehmen müssen. Es ist ein lange Treppe und sie wird aufwärts führen, für eine ganze Weile. Warte, wenn du an eine Kreuzung oder Abzweigung kommst, und halte Ausschau nach einer Treppe, die wieder abwärts führen wird." Nathalia sah sich noch einmal um und lächelte dann. Bei ihrem Lächeln waren ihre Fangzähne deutlich zu sehen. Sie bog in den Durchgang ein. Es war so dunkel, dass sie ihren Sehsinn schärfte und sich stattdessen tastend voran bewegte. Feuchtigkeit empfing sie. Sie schnupperte. Geruch von Blut mischte sich mit Feuchtigkeit. "Kommt ihr?" Flüsterte sie und war dann ganz verschwunden, verschluckt von der Dunkelheit. Es war nicht anstrengend. Immer höher führte die Treppe hinauf. Führte die Treppe durch den Berg? Es kam ihr so vor. Was meinst du, Geist der Berge? Immer wieder blieb sie stehen und lauschte in die Dunkelheit hinein. Ihre Finger glitten an der feuchten Kalkwand entlang. Noch brauchte sie die kleine Ratte nicht. An der ersten Kreuzung blieb sie stehen, lauschte, schnüffelte, wartete. Noch bestand keine Gefahr. Noch war ihr nichts aufgefallen. Sonst würde sie umkehren. Ja, sie schenkte Remy in dieser Sache ihr Vertrauen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am Mai 29, 2011, 15:11:40 Remy kannte einen Teil des Weges, den Nathali als erstes zurücklegte. Sie stiegen die Treppe halb hinauf, ihre leisen Schritte hallten in den Steinstufen, die sorgsam aus dem Stein gehauen waren. Niemand begegnete ihnen auf dem weiteren Weg durch die Burg. Alle schienen ausgeflogen zu sein, sich am Spektakel im Hof zu ergötzen.
Manchmal mussten sie geduckt durch geheimgange schleichen, die ihnen später vielleicht noch nützlich sein konnten. Es führte sie hinauf und hinunter, über Treppen und Gänge. Generationen mussten hier ihre Spuren im Stein hinterlassen haben, und Jonathan schien sie alle zu kennen. Gerade hatte sie der Weg nach unten geführt , so tief, dass ein Mensch Druck auf den Ohren bekommen hätte, und sogar die Untoten spührten die Massen von Gestein über ihren Köpfen. Sie hielten vor einer Wand an. Auf dem Boden fand sich ein grob in den Fels getriebenes Loch, das Unrat und Exkremente zur Aussenmauer führte. Seit ein paar Minuten waren sie der Rinne gefolgt. Remys Karte sagte, sie mussten da durch. Für Nathalia und den Mönch war es ohne weiteres möglich sind hindurchzuschieben. Kräftigere Männer allerdings wurden sich hIndurch quetschen müssen. Dahinter lag ihr Ziel: der Kerker. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am Mai 31, 2011, 18:36:41 Es fiel ihr schwer, all den Windungen, Biegungen zu folgen. Und doch spürte sie, dass es tiefer in den Berg gegangen war. Ihre Finger ertasteten den Weg. Wenn Remy die Karte nicht hätte, wäre ich fast verloren in diesen Gängen. Der Himmel... . Nathalia blieb stehen, horchte und ging weiter. Wäre Sie noch am Leben, hätte ihr Herz gepocht. Ihre Erfahrung ließ sie vorsichtig sein bis zu der Stelle, an dem das Loch im Felsen war. Zuerst tastete sie nach dem Gang, schaute hinein, ob da nicht ein Schimmer war.
Im Bewusstsein, dass Remy hinter ihr zum stehen kam, tasteten ihre Finger nach ihrem kleinen, neuen Freund 'Findet Weg'. Ihre neuen Kräfte wollte sie sparen. Ein Versuch war diese Nacht zuvor fehlgeschlagen. Die anderen in der Gruppe bekamen mit, wie Nathalia sich mit quiekenden, pfeifenden Lauten mit der Ratte von Fürst Krak unter halten musste. 'Geh durch Spalt. Ich folgen. Wenn große Menschen da, komm zurück auf meine Schulter.' Nathalia kniete nieder und entließ die Ratte ihren Händen. Nach kurzer Zeit ging sie ebenfalls auf den Spalt zu und schob sich hindurch. Remy hatte sie zuvor ein Zeichen gegeben, indem sie ihm an seiner Kutte zog. Unter diesen Umständen war Sprache die falsche Verständigung. Wo war nur Fedai?! Mit ihm hätte ich mich anders unterhalten können! Wie eine Katze schmiegte Sie sich an den Felsen. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Juni 11, 2011, 18:54:22 Abermals bemerkte Remy, wie Nathalia sich mit der Ratte zu unterhalten schien. Er wurde aus dieser Form der Kommunikation nicht schlau, war sie für sein sprachgeschultes Hirn doch bar jeglicher Regeln, die Syntax oder Semantik betrafen. Für ihn war diese Ratte nur ein dressiertes Tier; so etwas wie Intelligenz gestand er diesem Parasiten ohnehin nicht zu. Nathalias affektiertes Verhalten schrieb er daher ihrem weiblichen Naturell zu, da Frauen ja als das mitfühlendere Geschlecht galten.
Nachdem sie das Tier freigelassen hatte, verharrte sie eine Weile, bevor sie an seiner Kutte zog und dann durch die Öffnung entschwand. "Geht nur" wisperte er zurück und blieb wo er war. Sein Blick wanderte zu Gero und Prewett. Die beiden würden in dieser Finsternis wahrscheinlich lediglich die fahle Haut seines Gesichts als verschwommene helle Fläche ausmachen können, doch das genügte bereits. Er selbst wagte nicht, seine verstärkten Sinne einzusetzen, hier in dieser Rinne waren die Gerüche bereits jetzt übermächtig. Wie gut, dass er keinen Atem mehr zu schöpfen brauchte, außer um zu sprechen. Er war unsicher, wie gut die beiden ihre sonstige Umgebung wahrnehmen konnten, und hier unten war es doch recht eng. Gut möglich, dass er und Nathalia mit ihren Körpern das Hindernis für ihre Blicke verdeckt hatten. Darum erklärte er kurz. "Hier ist ein Spalt, aber er ist sehr schmal. Ich denke, ich passe hindurch, wie auch Nathalia. Ich bin aber unschlüssig, ob der Durchlass weit genug für Euch ist. Wir könnten einen anderen Weg suchen, aber das wird Zeit kosten. Wollt Ihr versuchen, die Lücke nach mir zu passieren?" Er rückte im Dunkel näher an das Gitter heran, ertastete nochmals die Dimensionen und machte sich daran, hindurchzuschlüpfen. Auf der anderen Seite verharrte er, um auf die Reaktionen der beiden zu warten. --- Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Vomo am Juni 13, 2011, 23:07:44 Die Dunkelheit und der Gestank machten ihm nichts aus. Er hielt sich dicht an den Kappadozianer und wurde auch von dem engen Durchgang informiert. Nachdem der Mönch dicht vor ihm diesen passiert hatte machte er sich so klein wie nötig und wand sich mit der ihm eigenen Geschicklichkeit durch die Öffnung. Für Männer von kräftiger Statur mochte dieser Durchlass tatsächlich eine Herausforderung sein, aber es kümmerte ihn nicht wirklich.
Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Bloodmage am Juli 12, 2011, 12:44:22 Gero vorlassend und selbst die Nachut bildend, folgte Jacob den Wlepen. Erst am Durchgang fluchte er innerlich etwas über das Kettengeflecht unter seinem Wappenrock. wäre nicht der Stoff und Leder darüber hätte es sicherlich unangenehme Geräusche von sich gegeben während er sich durch den Spalt schob, der Wappenrock würde aber einer Überholung bedürfen sobald man hier wieder herauskam ... sofern, man diese Nacht überstand.
Wenn alle durch waren zog er einen Dolch vom Gürtel, behielt ihn mit der Klinge nach hinten gerichtet nah bei sich. Er hatte nicht vor ihn zu benutzen, aber er würde nicht unvorbereitet hier sein. Er nickte Nathalia zu aufdass es weiter gehen konnte Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Wuschel am Juli 17, 2011, 11:03:00 Nathalias Ratte hatte sich sogleich auf den Weg gemacht. Geräuschlos verschwand sie in der Dunkelheit.
Remy und Nathalia hatten es leicht, auch wenn sie ihre Kleidung mit schleimigen Algen oder Pilzen verschmutzten, die sich trotzig eine Stelle zum Leben ergattert hatten. Auch die beiden Kräftigeren Männer schafften es hindurch. Die Schwärze ließ sie nur erahnen, wo sie sich befanden. Leise Stimmen drangen an ihre Ohren. Nur langsam wurde ihnen die Lage klar. Offensichtlich hatten sie eine Nische erreicht, von denen es so viele in der Burg gab. Linker Hand würde man zu der Treppe gelangen, die jeden normalen Menschen oder Gefangenen in die Räume brachte, die im Erdgeschoss lagen. Rechter Hand ging es in den langgezogenen Kerker, dessen Eingang durch ein schweres Eisengitter versperrt war. Vor der Barriere lag der Wachraum, aus dem sie die beiden leisen Stimmen vernehmen konnten. Die Ratte kam zu ihnen zurückgehuscht und fiepte leise. 'Zwei haben Futter, drei haben kein Futter und sind in der Falle,' berichtete sie. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Alukard am Juli 17, 2011, 20:20:10 In der Dunkelheit und dem wenigen Licht tastete Nathalia ihr Kleid ab. Voll von Schleim, Dreck, Schlamm und Pilzen kümmerten sie nicht. Das erste Mission hatte sie schmutzige gemacht und es warteten keine anderen Menschen auf Sie. Das gute Kleid lag in den Händen von Igor. Nathalia schaute nicht wissend wohin es ging zu beiden Seiten. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen. Ging es hier vielleicht steil hinab? Die junge Vampirin duckte sich vorsichtig. Es war wie bei einer Jagt. Immer wieder drehte sie ihren Kopf in eine der Richtungen und hielt dann inne. Sie hatte die Stimmen vernommen. Welcher Weg führt uns weiter. Hinunter in den Keller?
Nathalia ging in die Knie, als sie ein leises Fiepen vernahm. Die Ratte ließ sie ihre Hand hinaufsteigen. Aufgeregt nahm sie die Worte der Ratten auf und ein entzückendes Lächeln des eines Raubtieres stahl sich auf ihr Gesicht. Zwei Männer sollten es sein und drei in einer Falle. Zu speisen taten bestimmt die Wachen. 'Danke, Findet Weg!' Nathalia fiepte und quiekte ihre Antwort und rieb ihre Nase an der der Ratte. Es erwies sich bereits als nützlich die Sprache der Tiere. Freunde und Erregung stieg in ihr auf. Das Tier verlangte nach Genugtuung. Leise entließ sie die Worte der Information an die anderen. "Zwei Menschen - Männer - warten im Raum essend auf uns. Hinter diesen, so weiß ich es nicht bestimmt, hocken hinter Eisenstäben drei weitere." Nathalia streichelte ihre Ratte und machte einen weiteren Schritt hinaus aus der Nische die Treppe hinab. Sie konzentrierte sich stark auf ihr Gehör und das Gesprochene der Männer. Bewusst erweiterte sie ihren Gehörsinn. Allerdings blieb sie stehen, drehte sich zu Jacob um. Es lag nun an ihm, weitere Befehle zu erteilen. Die Geister wollte sie nicht sehen...zu schwach war noch ihr Geist. Titel: Re: Intime: [Dreizehn] Eins: Die Nacht des Feuers Beitrag von: Aphiel am Juli 25, 2011, 22:30:28 "Lasst uns versuchen zu hören, worüber sie sprechen" schlug Remy in einer Lautstärke, die kaum über ein Flüstern hinausging, den anderen vor. "Wir könnten wertvolle Hinweise gewinnen, wie wir ihnen aus dem Weg gehen können."
Der Mönch hegte noch immer die Absicht, jeglichen Kontakt mit Wachen und Soldaten zu vermeiden, denn dies würde jegliche Handgreiflichkeiten von vornherein verhindern. Sofern es einen Weg gab, ungesehen zum Ziel zu gelangen, würde er sich nicht scheuen, diesen dem Rest der Gruppe vorzuschlagen. "Vielleicht ist auch eine Ablenkung vonnöten. Ich biete mich dafür an. Ich kann jederzeit behaupten, dass mich der Abt gesandt hat, um einem der Gefangenen die Beichte abzunehmen. Natürlich nicht Jonathan, denn das würde kaum Sinn ergeben. Aber wenn es noch zwei weitere Gefangene gibt, könnte man so vielleicht eine der Wachen eine Weile fortlocken." Während er noch auf Antwort wartete, verstärkte Remy bereits sein Gehör, um schon jetzt etwas von dem Gespräch der Wachen mit zu bekommen. Seinen Blick hielt er auf die anderen gerichtet, bereit die verstärkten Sinne fallen zu lassen, sobald einer von ihnen zu sprechen anhob. --- |