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Autor Thema: [Background] Lied des Jägers  (Gelesen 9150 mal)
Beschreibung: Fedai: Charakterbogen, Präludium, Saga
Bloodmage
Greenhorn
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Jungfrau


« am: Januar 28, 2010, 05:04:05 »

Geburtsjahr/-datum: 11.04.1158
Todesjahr/-datum: 13.05.1204
Sieht aus wie: Mitte, Ende 40
Haarfarbe: dunkelbraun-graumeliert
Augenfarbe: dunkelbraun
Hautfarbe: weiß
Nationalität: dänisch
Größe: 1.89 m
Gewicht: 86 kg
Geschlecht: männlich

Charaktername: Fedai

Clan: Gangrel
Generation: 9
Erzeugerin: Frey

Chronik: Dreizehn

Wesen: Überlebenskünstler
Verhalten: Monster
Konzept: Jäger

Attribute

körperliche
Körperkraft xxx
Geschick xxx
Widerstand xxxx

gesellschaftliche
Charisma xxx
Manipulation xx
Erscheinungsbild x

geistige
Wahrnehmung xxx
Intelligenz xx
Geistesschärfe xxx

Fähigkeiten

Talente
Aufmerksamkeit xxx
Ausdruck
Ausflüchte
Ausweichen xx
Diebstahl
Einschüchtern x
Empathie
Führungsqualitäten
Handgemenge xx
Sportlichkeit xx

Fertigkeiten
Bogenschießen xxx
Etikette x
Handel
Handwerk xx
Heimlichkeit x
Nahkampf xxxx
Reiten xx
Tierkunde xxx
Überleben xxx
Vortrag

Kenntnisse
Akademisches Wissen
Folklore
Gesetzeskenntnis
Linguistik xxxx (Muttersprache: dänisch; erlernte Sprachen: deutsch, englisch, französisch, slawisch, italienisch, spanisch, griechisch, arabisch)
Medizin
Nachforschungen
Okkultismus
Politik
Seneshall
Theologie

Sekundäre Fähigkeiten
Astronomie x
Clanskunde Gangrel x

Hintergründe
Arsenal: xxx
Gefolgsleute: xx
Generation: xxx
Ressourcen: xx

Disziplinen
Gestaltwandel xx
Tierhaftigkeit x
Seelenstärke x

Tugenden
Überzeugung: xx
Instinkt: xxx
Mut: xxxxx

Pfad der Erleuchtung: Via Bestialis
xxxxx

Willenskraft
xxxxx

Blutvorrat: 14/2

Vorzüge:
Gefahreninstinkt x
Einklang mit dem Himmel x
Geschärfter Sinn (Gehör) x
Leichter Schlaf xx
Geschenk des Proteus xx


Schwächen:
Tierischer Zug x
Dauerhafte Wunde xx
Einäugigkeit xx
Bekennender Heide xxxx
Gejagt xxxx

Erster Eindruck:
Sein Anblick war einschüchternd. Er hatte etwas urtümliches, wildes, hungriges. Er war vielleicht Ende 40, zumindest deutetend die graumelierten Haare selbiges an. Dennoch wirkte er nicht wirklich alt, sondern in erster Linie erfahren. Er war größer als die meisten Männer dieser Zeit, selbst in dieser Region. Sein Gang schien geübt und durchtrainiert. Er war in eine Lederrüstung gehüllt, die Arme waren allerdings frei und das schwarze Leinenhemd darunter mit straff gebundenen Lederbändern am Körper gehalten.
Das wirklich Einschüchternde an ihm war aber das Gesicht das, ohnehin nicht das Schönste, von einer tiefen Narbe, welche quer durch sein linkes Auge ging, verunstaltet wurde. Das er ganz sicher nicht normal war erkannte man auch recht eindeutig daran, dass das ihm verbleibende Auge glutrot in die Nacht leuchtete und ihm etwas dämonisches verlieh.

Hintergrund:

Es war das Frühjahr 1158 als im Dorf Dekraag, knapp zwei Tagesritte südlich von Arhus, ein Junge namens Thore Gandaalson das Licht der Welt erblickte.
Der Knabe begleitete seinen Vater schon früh mit auf die Jagd und wurde dazu ausgebildet einmal das ehrenwerte Handwerk seines Erzeugers weiterzuführen.

Seine Eltern, wie auch weite Teile der sonstigen ländlichen Bevölkerung Dänemarks, waren nach wie vor im Glauben ihrer Ahnen verhaftet, auch wenn das Königreich Dänemark schon lange als christlich galt.
Die ersten Jahre von Thores Leben vergingen ruhig. Erst als er ungefähr 11 Jahre alt war begann die Kirche immer mehr auch ihren Einfluss auf die Landbevölkerung auszudehnen und schon bald sahen sich viele Familien von Repressalien betroffen, die ihnen das Leben schwer machten.

Thores Familie verließ die Heimat schließlich schweren Herzens. Sie reisten nach Südosten in die Gebiete der slawischen Stämme und Königreiche. Schließlich siedelte man sich 1170 bei Thorn an.
Es kehrte wieder Ruhe ein in das Familienleben der Gandaalsons während Thore vorerst wieder den Pfaden seines Vaters folgte, das Bogenschießen sowie die Lederbearbeitung lernte und wusste wie man mit einem Messer umzugehen hatte oder wie man Fährten las.
Die Nähe zur ersten steinernen Befestigung im ganzen Baltikum allerdings bewirkte beim inzwischen 17 jährigen Thore aber, dass er sich für das Waffenhandwerk als solches viel mehr zu interessieren begann als für die langwierige, und für den Halbstarken viel zu ruhige, Jagd der sein Vater nachging.
Dazu kamen noch die Geschichten von wandernden Kriegern, Söldnern und Rittern des Schwertbrüderordens, welcher in Thorn ansässig war, die ihn immer weiter dafür begeisterten einmal selbst mit Schwert und Rüstung gegen das Übel der Welt zu kämpfen und Ruhm sowie Reichtum zu erlangen.
So kam es, dass er sich mit 19 Jahren, gegen den Willen seines Vaters und unter den Tränen seiner Mutter, aufmachte und einer Gruppe Söldner anschloss die gerade in Thorn Zwischenstopp machte und auf dem Weg nach Innereuropa war um dort ihre Dienste anzubieten. Der kleine Söldnertrupp bestand insgesamt aus 5 Personen plus Thore. Tatsächlich war die Gruppe ein bunt gemischter Haufen.
Jaques, der Anführer der Truppe, war ein ehemaliger französischer Landadliger den sein rastloses Blut in die Welt hinausgetrieben hatte und nun von Land zu Land, Hof zu Hof, zog um seinen Schwertarm dem besten Anbieter zu verkaufen.
Khalid war Türke. Er war der beste Bogenschütze den Thore in seinem Leben gesehen hatte und am Lagerfeuer erzählte er die Geschichten ebenso gut wie die Greise in seiner Heimat es zu tun gepflegt hatten. Thore erfuhr später, dass Khalid die Führung der Gruppe übernahm wenn man weiter nach Osten käme und eventuell arabisches Gebiet betreten würde.
Klara und Johannes, Zwillinge aus Deutschland, waren nur etwa 3 Jahre älter als Thore aber schon auf der Straße seit sie mit 14 ihre Eltern an einen Brand verloren hatten. Beide waren sie kaum mehr als Strauchdiebe und hatten selten mehr als Schabanak im Kopf, aber sie waren unersetzlich wenn es darum ging Informationen zu besorgen oder ein wenig Geld für die Gruppe zu erschleichen.
Der letzte im Bunde war Bruno. Der junge Däne war selbst schon nicht klein, aber Bruno überragte ihn noch einmal um Haupteslänge.
Zu sechst begann also die Reise nach Westen. Die nächsten 13 Jahre blieb die Gruppe weitgehend in derselben Kernbesetzung zusammen. Neuankömmlinge kamen und gingen in der Zeit, aber die 6 reisten gemeinsam durch den Westen Europas, auf die britischen Inseln und wieder nach Osten bis nach Griechenland und Byzanz. Man verdiente sich sein bisschen Reichtum und auch einen gewissen Ruf hatte sich die Gruppe erarbeitet als es in der Nähe von Budapest zu einem Scharmützel mit Wegelagerern kam. Im Grunde waren sie für das eingespielte Team keine große Hürde, allerdings zog sich Thore während dieses Scharmützels eine üble Verletzung zu. Einem der Diebe gelang es dem Dänen die Klinge von der Stirn bis zum Kinn zu ziehen und eine tiefe Schnittwunde zu verursachen. Durch diese Wunde verlor Thore sein linkes Auge und eine verunstaltende Wunde zog sich senkrecht sein Gesicht herab und verunstaltete das zwar vorher sicher nicht engelsgleiche, aber zumindest nicht sonderlich unansehnliche, Gesicht.
Thore, der nach wie vor dem Glauben seiner Ahnen anhing, sah den Verlust seines Auges als Zeichen Odins, dass er nach Hause zurückkehren sollte.
1190 kehrte er also nach Thorn zurück nur um zu erfahren, dass seine Eltern bereits vor fast 5 Jahren von einem Mob fanatischer Christern getötet worden war. Zuvor hatte er zwar für das Christentum in seinem Glauben nichts übrig und auch der Islam hatte ihn nicht angesprochen, aber sein Grundsatz war immer „Leben und leben lassen“ gewesen.
Nun spürte er Zorn in sich aufwallen, nicht nur gegen die Religion oder die Kirche, sondern gegen die Menschen als solche. Sicher hatte er in seinem Leben auch schon häufig Blut an den Händen gehabt, aber nie waren Fanatismus, Glauben oder irgendein Seelenheil der Grund gewesen warum er die Klinge geführt hatte.
Thore verließ Thorn wieder, diesmal in südöstlicher Richtung. Die Menschen begegneten ihm wegen der Narbe die sein Gesicht „zierte“ ohnehin immer mehr mit Misstrauen, weshalb es ihm nicht schwer fiel unter sich zu bleiben. Thore legte seinen Namen ab und nannte sich in Zukunft „Fedai“. Er siedelte sich in der Nähe, allerdings etwas außerhalb, von Krakau an. Das Geld, dass er noch von seiner Zeit als Söldner und „Abenteurer“ hatte nutzte er um sich etwas Land und Wald zu kaufen und am Waldrand eine kleine Hütte zu errichten. Über 10 Jahre lebte er schließlich dort. Seinen Lebensunterhalt verdiente er durch die Jagd und den Verkauf von Fleisch, Knochen-, Holz- und Lederwaren. Erst in diesen Jahren verstand er vielleicht, dass sein Vater recht behalten würde, dass die Jagd etwas war mit dem ein Mann sein Leben verbringen mochte. Die Sinne blieben scharf, der Verstand wach und man war den Geistern des Waldes und seiner Ahnen nah. Natürlich gab es auch Scherereien. Hauptsächlich mit kirchlichen Würdenträgern, da Fedai keinen Hehl daraus machte, dass er nach wie vor zu seinen alten Göttern betete und er dem Christengott nichts abgewinnen konnte.
Im Frühjahr 1204 schließlich kehrte er von der Jagd zurück und sah sein Haus und allen Besitz den er nicht bei sich trug in Flammen stehend vor. Da er noch Rufe und Geräusche von Menschen hörte die wie trunken jenes „Freudenfeuer am Heiden“ feierten blieb er zwischen den Bäumen verborgen und sah mit wachsendem Hass auf die Christenheit zu wie alles was er besaß verbrannte. Einzig ein Beutel mit einigen Goldmünzen, 2 Messer, sein Langschwert sowie sein Bogen und seine Rüstung die aus einer Mischung von Leder, Fell und Stoff bestand blieben ihm. Er drehte sich um, um die Gegend wieder zu verlassen und weiter zu ziehen. Sicher, wog der Verlust schwer, aber sein Leben zu sichern war wichtiger als etwas, dass auch wieder neu aufgebaut werden konnte. In einem Anflug von Zorn aber, packte er seinen Bogen, spannte einen Pfeil und schoss ihn auf den erst besten Menschen der in sein Ziel lief. Der junge Mann starb auf der Stelle als der Pfeil in seinem Hals einschlug.
Natürlich kam Bewegung in die Masse und Fedai konnte einige Rüstungen ausmachen, sowie jemand der aussah als wäre er ein höherer Würdenträger der Kirche. Allerdings blieb er nicht um sich das ganze Spektakel noch mit anzusehen. Zwar, war er sich sicher, dass er gesehen worden war, aber der Wald war seit Jahren seine Heimat und seine scharfen Sinne sorgten dafür, dass er seine Verfolger schon bald abgehängt hatte und mit dem Wald eins wurde.
Die nächsten 2 Tage und Nächte wanderte er durch den Wald der Umgebung ehe er in einer Höhle Zuflucht suchte und dort ein etwas längerfristiges Lager aufzuschlagen gedachte.
Pech für Fedai war nur, dass es eine Kreatur gab die schon wesentlich Länger diesen Wald ihr Heim nannte als er selbst, länger als er selbst lebte um es genau zu sagen.
Eines Nachts kam jene Kreatur über ihn. Fedai lebte nun fast 2 Wochen in der Höhle und ernährte sich von dem was er von der Natur erhielt bzw. ihn nehmen konnte. Genug zum Leben, allerdings nie zu viel.
Zur Höhle Fedais kam ein schneeweißer Wolf. Das erschreckende und gleichzeitig warnende für den Jäger war, dass er ihn nicht hatte kommen hören, obwohl sein Gehör ihn eigentlich noch nie im Stich gelassen hatte, ganz davon abgesehen, dass er einen Wolf ohne Rudel noch nie gesehen hatte und schon gar keinen der so seelenruhig auf ein Feuer zutrabte.
An seinem Verstand zweifelte er aber erst, als sich der Wolf in eine junge Frau verwandelte, deren Augen allerdings ehr tierisch als Menschlich waren und deren Knöchel und unterarme mit dem gleichen weißen Fell bedeckt waren, wie sie gerade noch als Wolf gehabt hatte.
Den Fluch den er ausstoßen wollte schaffte er aber schon nicht mehr, ehe die Frau sich mit unmenschlicher Geschwindigkeit und Kraft auf ihn stürzte und ihm die Fänge in die Kehle schlug.
Die folgenden Minuten waren eine Mischung aus Furcht, Lust, Extase und Wut, auch wenn die Gefühle immer dumpfer wurden, als würde sein Körper taub werden bis ihn schließlich die Schwärze des nahenden Todes überwältigte.
Dann schmeckte, oder ehr spürte er etwas auf seinen Lippen. Etwas, dass besser schmeckte als alles, was er bisher gekostet hatte und im aufkommenden Wahn trank er immer heftiger bis er schließlich von der Quelle seiner Ambrosia getrennt wurde und die Verwandlung einsetzte. Schmerz, Bilder seines Lebens, seiner Lieben, seiner Söldnertruppe … all das zuckte vor seinen Augen immer wieder durch seinen Geist während der Mensch der er einmal war immer weiter starb, bis nur noch die kalte Leiche übrig blieb. Narben und alte Wunden glätteten sich und verschwanden unter der „heilenden“ Kraft des Blutes. Eigentlich begann auch seine Kopfwunde und das Auge wieder zu verheilen, aber irgendetwas ging schief. Die alte Narbe brach wieder auf und begann zu bluten als wäre sie ganz frisch geschlagen.
Neue Sinneseindrücke und Gerüche strömten auf ihn ein, vor allem etwas, das er noch nie wahrgenommen hatte. Der Geruch von etwas das fast so köstlich schien wie seine letzte „Mahlzeit“ lag in der Luft und der frisch geschaffene Vampir stürzte sich halb bewusst, halb unbewusst auf den noch warmen Kadaver eines Rehs welchen seine Erzeugerin neben ihn geworfen hatte.
Er wusste nicht was genau er tat, aber der Instinkt sorgte dafür, dass er seine Fänge in den Leib des Tiers schlug und begann das Blut des Tiers in sich aufzunehmen. Er trank bis die Ader an der er hing keinen Tropfen mehr geben würde. Zwar hatte er das Gefühl, dass der mächtige Instinkt der ihn eben getrieben hatte ein wenig beruhigt sei, aber wirklich satt schien er nicht, denn nach wie vor verspürte er Durst, auch wenn er nun so weit im Hintergrund war, dass er ignorierbar war.


Seine Erzeugerin saß mit glühenden Augen etwas abseits des Feuers und beobachtete ihn neugierig. Auf ihrer Schulter war inzwischen ein Raubvogel gelandet, allerdings verhielt er sich ein wenig anders als Vögel die Fedai bis dato kannte. Er war wesentlich ruhiger und sein Blick schien fast musternd … intelligent.
In sich fühlte Fedai Angst aufwallen als er die Flammen sah, Angst die nicht direkt aus seinem Herzen zu stammen schien, sondern die urtümliche Bestie fürchtete die Flammen und die Hitze instinktiv.
Ehe er noch zurückweichen konnte oder die ersten Fragen oder Vorwürfe machen konnte hörte er Metal das auf Metal schlug. Er kannte dieses Geräusch aus den vielen Jahren des Kampfes die er hinter sich hatte. Es war Waffengeklirr und einige Kettenhemden schienen auch dabei zu sein. Dann vernahm er eine Stimme die ihn entfernt an seine Muttersprache dänisch erinnerte, allerdings schien sie urtümlicher und Älter zu sein, mehr wie die Sprache der sich die Greise öfter bedient hatten als der mit der man sich heute unterhielt. Aber der Sinn dahinter war eindeutig: Sie sagte: „Lauf!“ und als wäre das noch nicht genug starrten ihn ihre rot glühenden Augen an und etwas in ihm übernahm die Kontrolle. Die Bestie welche nun in ihm hauste brach hervor und wie zuvor schon vor dem Feuer wollte sie jetzt vor allem eines: Fliehen. Also rannte er los oder besser sein Körper rannte, den eigentlichen Besitzer dazu verdammt ohne Kontrolle ohne Möglichkeit einzuschreiten verdrängt.
Im rennen sah er, dass eine Truppe von gold und purpur gewandeten Kriegern versuchte eine Kreis um das Feuer zu schließen. Irgendwo im hinteren Eck seines Verstandes sagte ihm etwas, dass solche Gewänder auch beim Angriff auf seine Hütte getragen wurden, geriet aber unter der heillosen Flucht des Tiers wieder in Vergessenheit. Seine Flucht wurde natürlich bemerkt und kurz spürte er den scharfen Schmerz von etwas, dass in sein Bein einschlug und ihn zu Fall brachte. Das Tier jedoch ignorierte allen Schmerz, riss sich im Sturz durch den Schwung herum, kam wieder auf die Beine und rannte weiter. Er rannte immer tiefer in den Wald hinein, ohne zu wissen wo hin oder warum, Hauptsache weg.
Und auf einmal, genauso plötzlich wie die Furcht in ihm aufgestiegen war, genauso plötzlich riss das Gefühl auch wieder ab und Fedai errang die Kontrolle über seinen Körper wieder. Allerdings kam er dabei aus dem Gleichgewicht und krachte wieder zu Boden.
Erst nach diesem Lauf fielen ihm noch einige Veränderungen auf. Er keuchte nicht wie er es eigentlich nach so einem Tripp hätte tun müssen. Seine Muskeln und die Lunge hätten brennen müssen und nach Sauerstoff schreien, aber nicht einmal Erschöpfung schien sich in ihm breit zu machen. Das Einzige was der Welpe spürte war der leicht pochende Schmerz in seinem Bein und als er nachsah konnte er mit Mühe einen Pfeil in seinem Unterschenkel ausmachen. Er war schon teilweise abgebrochen, aber zu einem Teil steckte er nach wie vor in seinem Bein. Dennoch tat er nicht so weh wie es hätte der Fall sein müssen. Als wäre sein Körper auf einmal zäher und widerstandsfähiger als noch vor ein paar Stunden.
Er riss den Pfeil aus seinem Bein und zu seinem Erstaunen und teilweise auch Schrecken verging der Schmerz fast automatisch und als er nachtastete schien das Loch in seinem Bein wo eben noch das Projektil gesteckt hatte verschwunden.
Dann hörte er Federschlagen. Instinktiv ging er in die Hocke und griff nach einem der Messer an seinem Gürtel. Er hörte einen Vogel rufen, allerdings klang es auf eine seltsame Art und Weise belustigt.
Als er zu knurren begann und wieder Zorn in seiner Brust aufwallen spürte wurde dieses „Lachen“ nur noch lauter.
Er versuchte sich umzusehen woher jenes Lachen kam, aber er war zu tief im Wald als dass der Mond noch genug Licht spenden würde und er sich richtig umsehen könnte. Dennoch wuchs seine Wut darüber nur noch und er spürte wie seine Augen leicht zu prickeln begannen. In ihm kam Bewegung in die Vitae und je länger er sich darauf konzentrierte sehen zu können desto stärker wurde das Kribbeln seiner Augen, bis plötzlich der Wald erhellt war als wäre es Tag. Schockiert wich er zurück und ließ seinen Dolch dabei auch noch fallen. Wieder ertönte das Rufen eines Vogels und sein „Lachen“ war jetzt fast eindeutig herauszuhören. Diesmal aber konnte Fedai sehen woher das Lachen kam. Es kam vom selben Vogel der auch zuvor bei seiner Schöpferin gesessen hatte. Selbst die Augen des Vogels schienen zu feixen als er sah wie der Vampir erschrak. Der Schrecken wurde aber recht schnell überwunden und es machte sich wieder Anspannung in Fedais Körper breit.
Der Vogel sprang von seinem Ast und graziös segelte er direkt vor den Vampir. Legte den Kopf schief und klackte mit dem Schnabel und zu Fedais erneutem Schrecken sprach er plötzlich.
„Tja … so sollte das Ganze eigentlich nicht ablaufen.“
Noch mehr als das plötzliche Sehen schockierte Fedai das der Vogel offensichtlich sprechen konnte. Er nannte sich Skraal und erklärte dem verwirrten Mann was überhaupt passiert war.
„Frey hat dich in die Nacht geholt. Sie ist … war … eine Kainitin. Ein Vampir wenn dir das mehr sagt. Du Kleiner, bist jetzt ebenfalls ein Kainit. Da du Freys Kind bist gehörst du zum Clan Gangrel, den Kindern der alten Kriegsgöttin Ennoia. Frag mich nicht, was genau das heißt. Frey hätte dir die ganze Geschichte erzählen können, ich hab mir nicht mehr als das Nötigste gemerkt. Das Wichtigste zu erst. Du brauchst einen Unterschlupf. Die Sonne verbrennt dich von nun an. Deine Erzeugerin konnte zwar in der Erde schlafen aber so ein Welpe wie du muss sich auf die altmodische Art vor der Sonne verstecken. Los los los …“
Um seine Aufforderung zu verdeutlichen hüpfte der Bussard auf Fedai zu und klackte dabei mit dem Schnabel. Der Welpe war verwirrt aber dennoch erhob er sich und suchte seine Sachen zusammen und lief weiter in den Wald hinein, wonach er suchen musste wusste er ja. Der Vogel flog dabei um ihn herum und manchmal auch weiter nach oben um einen Überblick zu bekommen. Knapp 2 Stunden vor Sonnenaufgang fand Fedai schließlich einen Unterschlupf. Auf seine Aufforderung mehr zu erklären führte Skraal schließlich seine ersten Belehrungen weiter. Der Welpe müsste ab heute Blut trinken, alles andere würde ihn nicht mehr nähren. Außerdem sollte er Menschen nicht zeigen was er nun war, warum konnte er sich ja schließlich ausmalen. Als letztes erklärt ihm der Vogel noch wie man einen Ghul erschuf und machte sich gleich selbst als „Versuchsperson“ an, schließlich hätte er nun, da Frey tot war, auch nur noch ein paar Tage gehabt wenn der Welpe ihn nicht mit Blut nähren würde. Im Austausch würde er ihm die Geheimnisse die er kannte nach und nach lehren und ihm zur Seite stehen.
Fedai erfuhr, dass er im Grund eigentlich ohnehin in einer ähnlichen Situation gelandet wäre. Allein, allerdings mit dem nötigen Wissen die nächsten Jahre zu überleben und wenn er seinen Wert bewiesen hatte wäre er zu einem vollwertigen Mitglied des Clans geworden. Jetzt allerdings hing er irgendwie zwischen den Stühlen, aber eventuell beobachteten ihn ja auch andere Gangrel und er solle erst einmal so weiter machen. Allerdings kam es ihm gar nicht in den Sinn einfach weiter zu machen. Auch wenn er sie nicht wirklich gekannt hatte … man hatte seine Erzeugerin vernichtet. Außerdem hatte man auch noch sein heim zerstört … Fedai wollte Rache. Und es war nicht nur der simple Rachedurst der ihn lenkte. Nein, der Vampir hatte es wie immer im Gefühl, dass er ohnehin keine Ruhe haben würde wenn er sich der Gefahr nicht stellen würde. Die Ritter in Purpur und Gold hatten ihn bis zu seiner Notzuflucht verfolgen können und sie würden wahrscheinlich keinen Halt machen ihn zu jagen.
Nein, er würde sie töten müssen um in Ruhe weiterleben zu können. Gegen Skraals Rat verfolgte er seien weg bis zu seiner ehemaligen Höhle zurück. Seine neuen Sinne verrieten ihm schnell, dass in der vorigen Nacht Blut geflossen war und nicht zu wenig. Zwar hatte man aufgeräumt und es fanden sich keine Leichen mehr, aber er hatte genug Schlachtfelder gesehen um das Geschehen halbwegs zurückzuverfolgen. Die Angreifer schienen ungefähr ein Duzend auszumachen. Wenn man die Spuren die sich am Boden noch fanden deutete schienen 6 von ihnen gefallen zu sein, zumindest war die Erde noch feucht und der Boden an diesen Stellen roch noch intensiver nach Blut.
Allerdings sind offensichtlich nicht alle Soldaten gefallen und da sie wieder abgezogen sind mussten sie ihr Ziel erreicht haben, auch wenn kein Leichnam zu finden war.
Er fand tief in der Höhle hinter den Steinen hinter denen er sie verborgen hatte noch seinen Bogen und sein Langschwert. Als er wieder gerüstet war landete Skraal wieder vor der Höhle. Er schien ein wenig ungehalten, aber die Sturheit der Gangrel kennend hilfsbereit. Wenn Fedai seine Rache haben wollte würde er wohl nach Krakau müssen. Aber er sollte sich bedeckt halten und erst versuchen mit anderen Kainiten Kontakt aufzunehmen.
Ein neues Ziel vor Augen und mit dem Wunsch nach Blut im Herzen machte der Däne sich auf in Richtung Krakau.

« Letzte Änderung: Oktober 15, 2011, 16:43:55 von Wuschel » Gespeichert

Wuschel
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« Antworten #1 am: Januar 30, 2010, 02:08:55 »

In dieser wolkenlosen Nacht war Fedai schon gut voran gekommen. Er hatte keine Schwierigkeiten, Skraal zu folgen, der knapp über den Baumkronen vorraus segelte. Er wählte einen leichten Weg für ihn aus. Das Unterholz war hier rar und er musste kaum Umwege gehen. Überhaupt, je näher er seinem Ziel kam, desto Lichter wurde der Wald. Lediglich die alten Bäume hielten die Stellung. Alles andere wurde langsam aber stetig weniger.
der Teil dieses Waldes war ihm unbekannt. Es wuchsen keine Pflanzen die für die Gegend ungewöhlich gewsen wären, und er hatte auch kein fremdes Tier gessehen, bis auf den Bussard, dem er folgte. Er konnte froh sein, daß er ihm wohlgesonnen war...

Als er zwischendurch zum Himmel sah, erkannte er, daß es noch weit vor Mitternacht war. Er würde noch einaml in der Wildnis übertagen müssen, bis Krakau würde er es heute nicht mehr schaffen. Die Gegend war durchzogen von Höhlen. Es würde schon etwas zu finden sein. Wahrscheinlich musste er hier sogar aufpassen, daß sich nicht ein Eingang zu einer solchen plötzlich in Form eines Abgrunds vor ihm offenbarte.
Er hatte seinen Blick nur einen Moment auf den Boden gerichtet, da konnte er den Bussard nicht mehr sehen.
Hier stimmte jedenfalls etwas nicht... ihm war unwohl, und bald merkte er auch, woran das lag:
Die Tiere waren fort. Irgendetwas zwang sie, diesen Ort zu meiden. Er konnte kein Geräusch erhaschen. Instinktiv wusster er, daß er das gefährlichste Raubtier in den Wäldern war, und doch fürchteten ihn die Bewohner des Waldes nicht - sie Respektierten ihn, solange er nicht auf der Jagd war.

Skraal kehrte zu ihm zurück, als schon einige Schritte weiter Richtung Krakau zurückgelegt hatte. Er landete zielsicher auf seiner Schulter. Fedai spürte die Kraft des Tieres. Er wusste nicht, wie der Raubvogel auszusehen hatte, dennoch war es außergewöhnlich muskulös. Es musste ein großes Exemplar sein, dessen war er sich sicher. Der Kopf ruckte herum. sein weißes Bauchgefieder streichelte Fedais Wange.
"Ich habe etwas entdeckt...," gurrte er ihm ins Ohr, "..hier sind noch andere Jäger unterwegs außer uns. Es sind zwei. Der eine ist ein Jäger wie du, wenn auch wahrscheinlich kein Gangrel. Der andere ist irgendwie... tot. Mein Instinkt sagt mir, es ist besser ihn zu fürchten. Er ist mir fremd."
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« Antworten #2 am: Januar 30, 2010, 05:21:20 »

So ganz ohne atmen zu müssen kam er tatsächlich deutlich schneller voran als früher. Auch seine Sicht war besser als noch vor wenigen Tagen. Aber das lag wohl ehr daran, dass er nun selbst die größte Finsternis durchblicken konnte. Glutrot brannte sein Auge in die Nacht, ließ ihn sehen als wäre hellster Tag.

Diese Stille hatte ihn schon gestört noch bevor der prächtige Vogel auf seiner Schulter gelandet war. Es war völlig ungewöhnlich keine Tiere in der Nähe zu haben. Selbst als Mensch hatte er die leichten Geräusche, welche die Waldbewohner machten, deuten können, aber selbst diese schienen verschwunden.
Er knurrte leise, ging in die Hocke und fuhr mit der Hand durch die Erde. Als er sich wieder erhob landete Skraal auf seiner Schulter.
Seine Klauen gruben sich in die Lederverstärkung seiner Rüstung. Kräftige Klauen, stark genug um Beute zu fassen und zu töten.
Andere Jäger? Andere wie er? Keine Gangrel ... es war nach wie vor nicht ganz einfach sich als eben solcher anzusehen. Also mussten sie einem dieser anderen ... Clans ... angehören. Nur welchem?
Andere wie er ... vielleicht würden sie nützlich sein. Wenn es mehr von ihm gab würden sie wissen wo man Beute schlagen konnte. Er wollte diesen Kriegern nicht begegnen wenn er Hunger hatte und nicht voll bei Kräften. Vielleicht würden sie ja auch selbst Beute darstellen? Instinktiv reizte es ihn größere Beute zu jagen als nur Tiere ... man konnte ja auch die Menschen überspringen ...

Er blickte zum Vogel. "Beobachte sie ... aber fall nicht auf.
Dann begab er sich in Richtung in die Skraal davon flog ... man würde sehen was es mit diesen Jägern auf sich hatte.
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Wuschel
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« Antworten #3 am: Februar 01, 2010, 20:42:38 »

Der Vogel flog nicht weit. Er landete auf einem gezackten Baumstumpf, der ein wenig frei stand, und wartete bis Fedai ihn eingeholt hatte.
Er legte den Kopf schief. Seine klugen Augen fixierten ihn. "Schätze, es ist an der Zeit mal über Kämpfe zu reden...," kächtzte er. Skraal kratzte mit der Klaue tiefe Furchen in das gesplitterte Holz. "Ihr Untoten habt ja ganz niedliche Zähne im Schnabel, aber eure Krallen sind kümmerlich." Fedai hätte schwören können, daß er ihn hämisch angrinste.
"Jedenfalls hatte Frey besondere Krallen, ich glaube das ist so eine Gangrel-Sache. Es ist besser du lernst es jetzt, vielleicht wirst du kämpfen müssen...Ein Jäger scheinst du mir zumindest zu sein."
Er hüpfte mit seinen kräftigen Beinen flatternt von dem Rest des Baumes auf den Boden. Der Vogel starste vorwärts und drehte sich nach ein paar Schritten wieder zu ihm.
Skraal lüftete ein wenig die Flügel um sich bedrohlicher zu machen "Und jetzt...,"er legte wieder den Kopf auf die Seite. Diesmal schien er nachzudenken, wie er es so ausdrücken konnte daß Fedai ihn verstand, "solltest du das da in dir anrufen, und ihm befehlen aus deinen Krällchen Krallen zu machen. Lass sie wachsen! Zerfetze das Holz bis nur noch Splitter übrig sind!" schrie er förmlich.
« Letzte Änderung: Februar 25, 2010, 15:35:26 von Wuschel » Gespeichert
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« Antworten #4 am: Februar 23, 2010, 02:38:33 »

“Ich weiß mich schon zu verteidigen, Federvieh.“

Zumindest wenn man davon absah, dass er kürzlich getötet worden ist. Fedai blieb stehen und seine Augen wanderten so seinen verschmutzen Händen und den Unterarm hinauf. Den Ansatz der Federn konnte er nur schwerlich bedecken, aber zumindest bedeckte des Leinen und die Lederbänder den Rest der Federn die seinen Arm hinauf aus der Haut wuchsen und verdächtig wie die seines fliegenden Begleiters aussahen.
Dann glitten seine Augen wieder zu den Fingern. Verrückt … aber irgendwie war ja alles verrückt in diesen Tagen.
Aber wie sollten aus seinen Fingern Klauen werden? Wie sollten die überhaupt aussehen? Der Gangrel sah instinktiv zu dem Vogel … zumindest würde es so passen, wenn seine Arme schon Federn hatten, dass die Klauen denen des Vogels glichen.
Ein Grollen kam aus seiner Kehle, das Tier, der neue Begleiter in ihm, war immer durstig. Und irgendetwas sagte ihm, dass die Bestie genau wusste wie es Beute schlagen konnte. Er fixierte noch einmal die Klauen des Vogels, dann schloss er seine Augen und stellte sich vor wie aus seinen Fingernägeln Klauen wie diese wuchsen. Das Schwarz der Erde unter seinen Fingernägeln wanderte langsam in die Fingernägel selbst, welche immer härter zu werden schienen. Sein Blut rauschte kochend unter durch seine Muskeln, seinen Körper und wanderte langsam, kribbelnd in seine Fingernägel. Heiß, kratzend, als würde sich etwas aus seinen Fingerspitzen herausschieben wollen.
Er verließ sich dabei maßgeblich auf seinen Instinkt. Er war kein Mensch mehr, auch wenn er nicht wirklich verstand was genau er nun war, wusste er doch, dass die Mechanismen in ihm selbst der beste Lehrer waren.
Das Urtümliche in der Bestie knurrte als sich die Veränderung in seiner Vorstellung langsam aber sicher auf die Realität ausbreitete und schlussendlich das Gefühl seiner Fingerspitzen sich veränderte. Als Fedai die Augen wieder öffnete blickte er verblüfft auf seine Hände. Das waren nicht mehr die Hände die er zuvor gehabt hatte. Sicher, es waren irgendwo immer noch Teile seines Körpers, aber aus den Fingerspitzen waren plötzlich harte, schwarze Krallen gewachsen. Krallen die tödlich aussahen. Krallen die sich tödlich anfühlten. Mit einer Hand glitt er zu einem Baumstumpf in seiner Nähe und fuhr mit den kräftigen Fingern und Krallen über das Holz, grub die natürlichen Waffen durch die Fasern des Baumstumpfes und hinterließ tiefe Kratzspuren darin.
Wölfisch verzogen sich seine Lippen als er diesmal auf den Baumstumpf einhieb und Furchen hinterließ die jeden lebenden Körper töten konnten.
Leise lachte er in sich hinein, bösartig fast, räuberisch. Damit würde er wahrlich zu einem großen Jäger werden, wer sollte solchen Waffen widerstehen? Er war geradezu erpicht darauf diese Klauen in Fleisch zu schlagen.
Dann sah er wieder zu dem Vogel.

“Lass uns die beiden Fremden ansehen …“

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Wuschel
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« Antworten #5 am: Februar 24, 2010, 16:33:40 »

Beinahe erstaunt über die Ähnlichkeit, die sie teilten, stieg der Raubvogel auf.
"Frey wäre stolz auf dich gewesen," entfuhr es ihm mit einem Klagen, das sich weit über die Wipfel des Waldes zog.
Fedai blieb vorerst allein, konnte nur der Richtung folgen, in die Skraal davon geflogen war.
Seine neuen Waffen würden boshafte Wunden schlagen, schlimmere als ein Messer oder vielleicht sogar als ein Schwert.
Das Tier in seinem Innern raunte ihm weiter zu, als er vorwärts ging, die Krallen geschärft und blankgezogen.
Sie gehörten nun zu ihm, wie ein Schwert, das man zog, nur viel näher, organischer.
Noch wußte er nicht, welch Macht noch in ihm steckte, konnte es aber in diesem Moment erahnen.

Langsam sollte er sich nach einem Versteck umzusehen für den Tag. Er würde noch genug Zeit haben, einen Blick oder mehr auf die beiden mysteriösen Kainiten zu werfen, von denen einer sogar dem alten Skraal Furcht einjagdte.
Im dunkeln konnte er ihn auf einem Wipfel sitzen sehen, wippend, wartend.

"Habt ihr etwas gefunden, Bruder?!" hörte er eine Mädchenstimme rufen, die bald darauf in der Stille zu einem Murmeln wurde.
Zwischen den Bäumen sah er eine Lichtung, die vom Mond beschienen wurde. Schatten bewegten sich auf ihr.
Drei Schtten um genau zu sein. Das eine war ein Tier, ein Pferd oder Esel, das andere eindeutig zwei Menschen - Kainiten wie er wusste,
die sich abseits des Lichtungskreises leise berieten.
« Letzte Änderung: Februar 25, 2010, 00:33:24 von Wuschel » Gespeichert
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« Antworten #6 am: Februar 25, 2010, 01:00:52 »

Der Gangrel legte den Kopf schief als er die Beiden sah. Leise knurrte er und sein Blick fiel auf das Tier ... er hatte Hunger. Der Hunger wollte gestillt werden und dieses Tier versprach Blut. Außerdem wollte er seine neuen kleinen Waffen ausprobieren.
Und die zwei ... Kainskinder? Bruder? Hmm ... Geschwister vielleicht? Egal. Erst einmal wollte er essen und dann konnte man immernoch über die Kainskinder da nachdenken. Fedai machte keine Anstalten sich verborgen zu halten, sondern ging völlig aufgerichtet auf den Esel zu.

Sein Anblick war einschüchternd. Er hatte etwas urtümliches, wildes, hungriges. Er war vielleicht Ende 40, zumindest deutetend die graumelierten Haare selbiges an. Dennoch wirkte er nicht wirklich alt, sondern in erster Linie erfahren. Er war größer als die meisten Männer dieser Zeit, selbst in dieser Region. Sein Gang schien geübt und durchtrainiert. Er war in eine Lederrüstung gehüllt, die Arme waren allerdings frei und das schwarze Leinenhemd darunter mit straff gebundenen Lederbändern am Körper gehalten.
Das wirklich Einschüchternde an ihm war aber das Gesicht das, ohnehin nicht das Schönste, von einer tiefen Narbe, welche quer durch sein linkes Auge ging, verunstaltet wurde. Das er ganz sicher nicht normal war erkannte man auch recht eindeutig daran, dass das ihm verbleibende Auge glutrot in die Nacht leuchtete und ihm etwas dämonisches verlieh.

Sein Blick glitt von den beiden Kainiten zum Esel auf den er nach wie vor zusteuerte. Die Fänge in seinem Mund bereits ausgefahren und den Durst nur noch für Sekunden zurückhaltend.
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« Antworten #7 am: Februar 25, 2010, 14:23:29 »

Fedai wusste es in diesem Moment noch nicht, doch er hatte den Anfang seiner Bestimmung erreicht.
Die beiden verschreckt lauschenden Gestalten und der Instinktiv angespannte Esel, waren nun deutlich für ihn zu erkennen.
Das Mädchen, was gerufen hatte, steckte in einem einfachen Bauernkleid, das von Schmutz entstellt war, und ihr nicht ganz passte. Sie hatte etwas wildes, doch nicht so wie er selbst, eher wirkte sie anziehend-wild.
Sie sah ihn nicht an, sondern reckte ihm ihr Ohr entgegen, da sie ihn wohl eher gehört als gesehen hatte. Sie war nach unten gebeugt gewesen, also hätte sie etwas aufgehoben - oder gesucht.
Der junge Mann  neben ihr, der soeben den Kopf in seine Richtung drehte, trug die Robe eines einfachen Geistlichen. Viel konnte er nicht erkennen, doch wie Skraal ihm gesagt hatte, etwas stimmte nicht mit ihm. Sein leichenhaftes aussehen, das er nur schwach an Händen und Gesicht erkennen konnte, war einfach widernatürlich. Er verstand warum der Vogel ihm nicht traute, sein Instinkt warnte ihn ebenfalls.


Fedais Geschichte geht weiter in Der Höhle des Opferlamms
« Letzte Änderung: Februar 25, 2010, 14:30:19 von Wuschel » Gespeichert
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« Antworten #8 am: März 02, 2010, 04:05:46 »

Texas … 1998. Viel war in den letzten Wochen passiert. Es hatte nicht einmal einen ganzen Monat gedauert bis die Gerüchte über die Ereignisse bei Atlanta sich im ganzen Clan herumgesprochen hatten. Die Welpen waren verunsichert. Die Ancilla ebenso. Sie kannten nichts anderes als das bisherige.
Niemand von ihnen kannte die Zeit vor der Camarilla und Kriegsherr Karsh schien nach wie vor hinter den Gründern und der Sekte zu stehen während Xavier und auch Inyanga den Clan in die Unabhängigkeit geführt haben. Zumindest schien es so. Vieles war im Wandel in diesen Nächten und der alte Gangrel war auf den neuen Kontinent gekommen um am großen Althing bei Dallas teilzunehmen.
Es hatte einen Ruf gegeben. Die Ahnen hatten dieses Treffen anberaumt um die Zukunft des Clans zu beratschlagen. In dieser Größe hatte es ein solches Ereignis seit Jahrhunderten nicht mehr gegeben. Nicht mehr seit Karsh und Petrenkov die Ahnen des Clans damals nach Thorns in England gerufen haben und die Alten sich entschlossen hatten sich lieber der Camarilla anzuschließen als die Anarchen zu unterstützen.
Seine Flügel schlugen noch einmal durch die angenehme Nachtluft des Frühlings, während er über die Wipfel kreiste und langsam zum Sinkflug ansetzte. Es war nicht schwer den Ort des Althings zu finden. Ein Schrei aus der Brust des Bussards kündigte schon aus der Luft seine Ankunft an.
Es lag kein langer Weg mehr vor ihm. Er sprang auf den Boden und verwandelte sich zurück in seine menschliche Form. Allerdings schien sich nicht alles zurück zu verwandeln. Das gesunde Auge blieb das eines Raubvogels und auch die Federn an seinen Armen und Beinen blieben vorhanden. Seine Hände hatten nach wie vor leicht das Aussehen von Klauen und die Fingernägel sahen erstaunlich nach Vogelfängen aus. Die Haare waren verschwunden und durch Federn ersetzt worden, sodass sein ganzer Kopf nach Raubvogel aussah.
Er trug nur lockere schwarze Kleidung, allerdings eng genug um ihn in keiner Bewegung zu hindern.
Sein Auge begann scharlachrot aufzuleuchten, die Finsternis der Nacht löste sich schlagartig auf und er konnte alles sehen, als wäre die Sonne auf einem offenen Feld aufgegangen.
Auch heute noch, vielleicht noch mehr als jemals zuvor, schrie alles an ihm nach Jäger. Er hatte nie seine Moralvorstellungen aufgegeben oder sich wie andere Ahnen an diese modernen Zeiten völlig angepasst.
Selbst hier auf einem Althing war er noch einer der größten Jäger.
Dann trat er auf die Lichtung wo sich ein Großteil des amerikanischen Clans versammelt hatte. Aber er erkannte auch einige Gesichter die sich wie er aus der alten Welt hier her aufgemacht hatten. Selbst ein paar der wichtigsten Gesichter des Clans waren anwesend. Prinz Decker aus Milwaukee war zusammen mit Inyanga anwesend. Die uralte Gothin war die einzige der er hier tatsächlich Respekt erwies. Sie war schon alt gewesen als er noch jung war und hatte in ihrer Lebenszeit viel für den Clan erreicht.
Selbst die Walküren hatten eine Abgesandte geschickt und Torvus Blutbart aus Prag war ebenfalls anwesend, selbst Harbard hatte den Weg hier her gefunden, man war sich also um der Wichtigkeit des Treffens bewusst.
Fedai schüttelte leicht den Kopf als er durch die Reihen ging und seinen Platz bei den Ahnen seines Clans einnahm. Viele waren vernichtet worden, seine Generation wurde immer kleiner. Er sah auch eines seiner Kinder welches sich zu seiner rechten niederließ, auch verschiedene Enkel und Urenkel waren auf dem Althing und zollten Fedai ihren Respekt.
Ein paar der Welpen fragten wer der Neue denn wäre, aber von denen die ihn kannten wurden sie recht schnell zur Ruhe gerufen, man legte sich nicht einfach so mit einem nahezu 800 Jahre alten Meister der Via Praedator an und Fedai war dafür bekannt, dass er Angreifer ohne Rücksicht vernichtete, selbst Gangrel wenn sie ihn bedrohten.
Die Alten waren gerade dabei ihre Geschichten zu erzählen. Inyanga und Harbard wechselten sich gerade dabei ab von den freien Zeiten während des Mittelalters zu berichten. Für Fedai war ihre Intention klar und auch mit welcher Entscheidung für den Clan dies hier enden würde.
Nur bei der Erwähnung des Wortes Inquisition durch den Deutschen drang plötzlich ein tiefes Grollen aus seiner Kehle und Fedai spannte sich leicht an, hielt aber sein Tier hier auf dem Althing zurück.
Harbard, der Führer der deutschen Gangrel brach ab und erhob nach einem Moment wieder die Stimme


„Brüder die Inquisition war für viele von uns eine schwere Zeit. Aber ich glaube niemand kann diesen Teil unserer Geschichte besser erzählen als der ehrenwerte Fedai von Krakau.“

Damit richtete sich die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf den Ahnen der gerade durch das Knurren die Reden unterbrochen hatte. Seine Tochter wollte schon intervenieren und selbst das Wort ergreifen aber Fedai legte ihr seine klauenbewährte Hand auf die Schulter und hielt sie zurück.

„Ich sehe mich um … und ich sehe wie wenige von uns, die jene Zeiten erlebten noch übrig sind. Vielleicht 9 Vampire auf diesem Thing und auch in der alten Welt trifft man immer seltener auf Vampire unseren Alters.
Mein Unleben und die Anfänge der Inquisition fallen nahezu zusammen. Ich lebte schon als Mensch bei Krakau.
Es war um die Jahrhundertwende ins 13. Jahrhundert als ich den Kuss erhielt. Ich bin, wie man es heute noch nennt, Heide.
Mein Glauben ließ mich schon zu Lebzeiten Verfolgung spüren. In der Nacht vor meinem Kuss wurde von einem wütenden Mob, angeführt von einigen Rittern meine Zuflucht vernichtet. Ich wurde gezwungen in den Wald zu fliehen. Ich fand Unterschlupf in einer Höhle tief innerhalb eines der gefährlichsten Orte die es je gab. Nicht nur Vampire, auch Werwölfe und noch andere Schrecken hausten dort. All dies wusste ich aber damals noch nicht.
Aber meine Unwissenheit schützte mich nicht davor in jener Nacht den Tod zu finden…“

Und so begann Fedai seine Geschichte zu erzählen …
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