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Autor Thema: Malifaux - Spielberichte  (Gelesen 5111 mal)
Vikki
Greenhorn
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Beiträge: 121


"Teddy will doch nur Spielen....."


« am: Februar 02, 2011, 16:33:35 »

Hallo!
Hier möchte ich in Zukunft von Spielern und auch meine Spielberichte posten.
Anfangen möchte ich mit dem Spielbericht aus dem Malifauxforum, "The Dreamer vs. Nicodem the Undertaker.
Verfasst in einer Kurzgeschichte die echt klasse ist.

Gespielt wurde:

Individual Strategies

Resurections "Turf War", Scheme "Breakthrought"

Neverborne "Escape and Survive", Scheme "Breakthrought"

Crews:

Resurections

Nicodemus
Bête Noire
Mortimer
Punk Zombie
Punk Zombie
Punk Zombie
Necropunk

Neverborne

The Dreamer
Lelu
Lilitu
Teddy
Coppelius

Prolog

Es war eine kalte und dunkle Winternacht in Malifaux. Die Bewohner der Stadt blieben zuhause und drängten sich um die Herdfeuer ihrer Heime, mit Licht und Wärme versuchten sie die Schatten draußen zu halten, die zu später Stunde durch die Gassen der Stadt wanderten.

Bleigraue Wolken hingen tief über den Dächern und erste Schneeflocken tanzten in der klaren Nachtluft.
Abseits der Hauptstraßen in einem verlassenen Teil Malifauxs stand Nicodemus vor einem alten Friedhof. Mortimer an seiner Seite betrachtete er die verwitterten Grabsteine und die alte Friedhofsmauer die das Areal umspannte.

Rings um den Friedhof standen alte Bäume deren kahle Äste sich in den Nachthimmel reckten. Nur vereinzelt hatten sich Blätter an den Ästen halten können und waren jetzt eine verwelkte Erinnerung an den Sommer.

Eine gute Nacht um Gräber zu schänden dachte er, oder wie er es nannte, die Toten zu befreien, sie zu erheben aus der kalten, klammen Friedhofserde. Vielleicht das letzte mal in diesem Jahr. Sein Blick ging hoch zum Himmel. Der Frost kam Spät dies Jahr, aber er kam. In wenigen Tagen schon würde ein weises Leichentuch aus Schnee die ganze Stadt bedecken und der Boden so hart gefroren sein wie Granit.

Außerdem war heute Weihnachten, die Gilde feierte und keiner würde heute Nacht draußen seine Zeit verschwenden, wenn er doch drinnen bei seinen Liebsten sein konnte.

Er war draußen, bei seinen liebsten, den Toten.

Quietschend schwangen die rostigen Torflügel auf als Mortimer sie mit seiner Schaufel anstieß und öffneten den Weg auf den Friedhof. Sie gingen den ehemaligen Hauptweg hinauf, tiefer zwischen die alten Gräber, in den Teil des Friedhofs den sie schon lange nicht mehr aufgesucht hatte. Die Gräber der Patrizier, verzierte Mausoleen und selbst im Verfall noch prunkvolle Grabsteine bestimmten hier das Bild. Nach nur kurzer Zeit hatten Sie das Grab gefunden welches sie suchten.

Nach einem letzten Blick über die Gräber stieß Mortimer beherzt seine Schaufel in die dunkle Erde. Sand knirschte und schrammt an schartigem Metall entlang. Ein Geräusch das Mortimer immer einen wohligen Schauer über den Rücken laufen ließ. Gerade wollte er seinen schweren Stiefel auf der Schaufel abstellen um den Stahl noch tiefer in die Erde zu treiben als Nicodemus ihn an der Schulter packte. Der Griff des alten Necromanten war stark und Mortimer zuckte immer ein wenig zusammen wenn Nicodemus ihn anfasste. Sofort hielt er inne. Die Hand seines Meisters lag schwer auf ihm und sein Atem erzeugte gespenstische weiße Wolken in der eiskalten Nachtluft.

Nicodemus wusste sofort das etwas nicht stimmte. Die Nacht und dieser Friedhof waren ihm so vertraut wie Anderen ihr Schlafzimmer und er spürte, nein er wusste, dass etwas nicht stimmte. Die Nacht nahm Gestalt an.

Unweit von ihrem Grab erschienen, unwirklich und durchscheinend, die Umrisse eines kleinen Jungen unter einer Trauerweide. Wie lange er dort schon gestanden hatte wusste Nicodemus nicht, die herabhängenden, peitschenartigen Äste der Trauerweide hatten ihn bisher vor der Außenwelt verborgen gehalten.
Der Junge trug ein reines, weißes Nachthemd und zog eine Kuscheldecke hinter sich her. Es schien ihn dabei in keinster Weise zu beeindrucken, dass diese über die Friedhofserde schleifte.

Nicodemus hatte schon von so einer Erscheinung gelesen, in alten, nur zum Teil übersetzten Büchern der ehemaligen Bewohner dieser Stadt. Dem Jungen und dem Lord. Eine teuflische Ausgeburt der Neverborn, der Ureinwohner Malifaux die diese Welt ihr Eigen nannten und sie nie ganz aufgegeben hatten.

„Was willst du?“ sprach der alte Mann zu dem Jungen. Er hatte keine Lust auf Störungen, nicht heute Nacht, wer weis wann er wieder Zeit hatte hierherzukommen. War diesen Dämonen denn nichts heilig überlegte er, nicht einmal Heiligabend konnte man ungestört ein paar Leichen ausgraben. In dem Augenblick wo sich diese Gedanken hinter seiner zerfurchten Stirn zusammenbrauten hatte er einen Entschluss gefasst, heute Nacht, der heiligen Nacht würde er diese Stadt um eine "Gute Nacht Geschichte" ärmer machen. Dieser Dämon würde auch eine prima Leiche abgeben und man müsste sie nicht mal ausgraben.

„Hochehrwürdiger Meister der Toten“ spöttelte der Junge mit einer so unschuldigen, dünnen Stimme wie nur kleine Kinder sie hatten „Ich will nichts mehr und nichts weniger als vorbei. Ich bin auf der Durchreise und wünsche nichts anderes als diesen Friedhof durch das Tor, dort hinter euch zu verlassen.“

„Kinder sollten um diese Zeit nicht alleine Unterwegs sein“ meldete sich Mortimer hinter Nicodemus zu Wort, die Schaufel hatte er wieder aus der Erde gezogen und über die Schulter geworfen. „Wie recht du doch hast, Mortimer!“ sagte Nicodemus mit seiner rauen Stimme. In seiner Tonlage schwang eine unverhohlene Drohung mit. Sein rechter Arm erhob sich.

Der Junge legte den Kopf schief und folgte mit dem unschuldigen Interesse eines Kindes der Geste des alten Necromanten.

Nicodemus schnippte mit dem Finger und das Geräusch welches dabei entstand erinnerte an das trockene knacken brechender Knochen.

Hinter dem Necromanten, aus der Dunkelheit schälten sich drei hagere, verrottete Gestalten. Sie waren in alte, fast zerfallene Kleider gehüllte. Kleider die zu Lebzeiten wohl reich verziert mit Ornaten gewesen waren, jetzt jedoch stumpf und löchrig die Leiber der Toten umspielten. Die Toten waren bewaffnet mit langen leicht gebogenen Klingen. Jeder von Ihnen führte zwei. Metall scharrte über Metall als sie die Klingen kreuzten und Nicodemus damit ihre Ehre erwiesen.
Etwas weiter rechtes kam hinter einem frischen Grabhügel eine pervertierte Symbiose aus Leichenteilen und Metall zum Vorschein. Mit einem weiten Satz überwand das Geschöpf die Entfernung und flankierte Nicodemus zu seiner linken.

„Ich fürchte daraus wird heute nichts“ sagte Nicodemus auf eine so endgültige Art und Weise, dass es Mortimer die Nackenhare aufstellte. „Wenn du diesen Friedhof verlassen willst mein Junge, dann nur als einer der meinen!“

„Es kränkt mich das zu hören“ säuselte der Junge „Denn glaubt ihr wirklich Macht über mich zu haben? Aber gut ich bin einem Spiel nicht abgeneigt und wenn ich mir mit euch über die Nacht die Zeit vertreiben soll, dann soll es mir recht sein. Lasst euch aber sagen, alter Mann, dass ich nicht allein gekommen bin, mein geliebter Teddy begleitet mich!“

Ein weiteres Mal hoben sich die Äste der Trauerweide und ein wahrhaftiger Alptraum stapfte darunter hervor. Er überragte den kleinen Jungen um ein vielfaches. Ein Teddy für wahr, aber einer das eher dem Monster unter dem Bett glich als einem Kuscheltier. Massig, rasiermesserscharfe klauen, Augen die wie Kohlen brannten, mit einem Hass auf alles Lebendige. Aber das schlimmste waren nicht die Augen, sondern das Lächeln. Im Gesicht des Teddy bildete sich, ein an eine blutige Wunde erinnernder Schlund voller langer, gebogener Zähne. Blutiger Speichel lief aus dem Maul des Teddys und versickerte in seinem dichten Fell.

Akt I

Nicodemus war entschlossen die Sache schnell hinter sich zu bringen. Noch während der haarige Koloss, den das Kind seinen Teddy nannte nach vorne stapfte marschierte er los. Er würde sich dieses Bürschchen schon vorknöpfen, Neverborn hin oder her. Er hörte wie Mortimer hinter ihm seine Schaufel wieder in die Graberde schlug, seinem Fluchen entnahm er allerdings, dass er nicht das gefunden hatte was er zu finden erhofft hatte.

Ihm gegenüber murmelte der Junge ein paar Worte, seine Hände vollführten Gesten und als er diese beendet hatte erhob er sich in die Luft und flog auf Nicodemus zu. Sein Nachthemd flatterte dabei im eisigen Wind wie das Banner einer heranstürmenden Schaar Ritter. Der Flug dauerte nicht lange und die Gestalt des Jungen verschwand hinter einem Grabstein. Sein Teddy stapfte hinter dem Kind hinterher, es kümmerte ihn dabei nicht das er Gräber zertrampelte oder alte Holzkreuze zu Staub zermalmte, alles was ihn antrieb war eine unstillbare Mordlust.

Hinter Nicodemus schwärmten seine Untergebenen aus. Zwei, machten sich auf, zwischen den Gräbern nach dem Jungen zu suchen, ihre Schwerter würden diesen Schlafwandler schon in Stücke schneiden. Das Konstrukt aus Fleisch und Metall und ein weiterer Untoter Schwertträger hasteten auf der anderen Seite durch die Gräber, ihr Ziel war es den Teddy aufzuhalten bevor er ihren Meister oder Mortimer erreichen konnte.

„Komm schon Junge zeig mir dein wahres Gesicht!“ forderte Nicodemus ihn heraus. „Ich will wissen ob die Legenden wahr sind, oder nur Märchen die Eltern ihren Kindern erzählen wenn sie nicht brav sein wollen!“

Akt II

Kaum hatte Nicodemus diese Worte ausgesprochen erschien er wieder, fliegend, hinter seinem Grabstein nur um auf einem Grabstein zu landen der vielleicht noch 15m von Nicodemus entfernt war. „Nicodemus, ihr seid vielleicht der Meister der Toten, aber ich bin der Herr über eure Träume, ihr solltet aufpassen was ihr euch wünscht. Denn in diesem Fall will ich euch euren Wunsch erfüllen, damit wir spielen können. Aber zuerst möchte ich euch ein paar meiner Freunde vorstellen!“

Der Junge stand auf dem Grabstein und atmete tief aus, der Atem kondensierte sofort und war als weiße Wolke sichtbar die sich vor ihm in der Nachtluft bildete. Aus dieser Wolke formten sich die Wesen der Alpträume, der widerliche, Coppelius mit seinen spinnengliedrigen Fingern und seinem tentakelumsäumten Mund, dessen fahle, bleiche Augen an die der Oktopoden der Meere erinnerten, aber nicht an die eines Menschen. Doch als wäre dies nicht genug, erschienen die höllischen Zwillinge. Brutale, unbändige Kraft, rohes Muskelfleisch, Geifer und Zerstörungswut neben anziehender, verführerischer Eleganz.

Dann als der letze Hauch den Mund des Jungen verlassen hatten verwandelte er sich in etwas riesiges. Vier Arme, ein peitschender, stachelbewährter Schwanz und ein zahnbewährtes Maul in einem von Hörnern gekrönten Kopf.

Der Grabstein gab berstend unter dem Gewicht der Bestie nach die selbst den Teddy an Größe und Statur noch übertraf. Der Lord war erschienen.

Für einen kurzen Augenblick keimte so etwas wie Zweifel in Nicodemus Herzen auf, aber seine Erfahrung und Selbstsicherheit gewann schnell wieder die Oberhand. Es wurde Zeit eine alte Freundin zu rufen. Leise formte sein Mund die Formel die sie aus dem Hades in die Wache Welt bringen würde, aber sie würde dafür ein Opfer verlangen, so wie sie es immer tat. Das Opfer war schnell gefunden sein scharfer Blick richtete sich auf das Konglomerat aus belebten Fleisch und Metall, ein eher schwacher Diener und im Vergleich zu ihr ein Nichts.

Zuckend wich das Leben aus dem Geschöpf und grünlicher Nebel verdichtete sich zu der Gestalt von Bête Noire, ihre Messer waren Bereit den einen oder anderen Leib aufzuschlitzen. Ein unirdisches, heiteres Kichern entfuhr ihren Lippen als sie die Situation überblickte.

Die zwei Untoten Krieger die eben noch nach einem Jungen gesucht hatten sahen sich jetzt einer Übermacht gegenüber. Während einer von den Beiden abwehrbereit seine Schwerter in gefährlichen Bahnen kreisen lies, stolperte indes der andere wie von Sinnen auf die Neuankömmlinge zu. Sein untoter Körper schien ihm nicht mehr zu gehorchen. Tief in dem hintersten Winkel seines verrotteten Gehirns hatte er die Verlockungen des Fleisches nicht vergessen und als er sah wie die halbdurchsichtige Seide den schlanken, verführerischen Körper der Kreatur umschmeichelte, er in die gelben, Katzengleichen Augen blickte die vor verlangen glühten vergas er alles um sich herum.

Er starrte sie immer noch an, selbst als ihr schlanker Arm mit einer anmutige Bewegung hervorschnellte und die mit rasiermesserscharfen Dornen besetzte Peitsche aus Kettengliedern ihm eine tiefe Wunde in das untote Fleisch riss. Wie als wäre das ein Zeichen gewesen stürzte sich der zweite Zwilling mit einer Berserkerwut auf ihn die er nicht erwartet hatte. Zähne und Krallen blitzten auf, Knochen und Fleischfetzen wurden durch die Luft gewirbelt. Tief in seinem Inneren wusste er, dass seine Existenz dem Ende entgegen ging, vielleicht empfand er sowas wie Erleichterung endlich die letzte Ruhe zu finden. Aber noch war er nicht bereit aus dem Unleben zu scheiden. Sein geschundener Leib setzte zum Gegenangriff an, doch als sein Schwert durch das rote Fleisch seines Gegners fuhr und er in dem schwarzen Blut seines Gegners badete erkannte er seinen Fehler. Kräuselnd steig Rauch von seinem untoten Fleisch auf, seine Kräfte schwanden, ein letzer Schlag, doch die Kraft und die Präzision fehlten, das Leben verschwand endgültig aus seinem Leib.

Nicodemus sah das Ganze und war außer sich vor Wut. Hinter sich hörte er Mortimer außer Atem rufen: „Ich habe einen, Meister ich habe einen…“
Nun gut, Zeit das sich das Blatt wendete. Mit unirdischer Stimme rufend, sande er seinen Geist aus, die letzten Funken des Lebens in den Gebeinen derjenigen zu suchen die hier beerdigt waren. Zwei Leichen folgten seinem Befehl und schwankend erhob sich was tot sein sollte.

Gerade als sich ein Lächeln auf das Gesicht des Necromanten stehlen wollte bemerkte er einen Schatten der sich durch die Gräber auf ihn zu bewegte. Er hatte die Rechnung ohne Coppelius gemacht, gerade noch konnte er abwehrend seinen Stock heben und die langen Klauenartigen Hände abwehren die nach seinem Gesicht schlugen. Der Schlag verfehlte ihn, aber der eben erschaffene Zombie wurde zerrissen.

Bête Noir indes hatte es auf den Teddy abgesehen, zweimal beschwor sie die Essenz der Toten herauf um das zottelige Alptraumkuscheltier mit dem Zeichen des Todes zu markieren, aber es gelang hier nicht.
Als sein Meister angegriffen wurde kannte der dritte Punkzombie kein halten mehr und stürzte sich auf Coppelius. Seine Schwerter ruckten hervor und verletzten das Scheusal.

Akt III

Coppelius entschied das die Schwerter des Zombies ihm wesentlich ernster in Gefahr brachten als der Stock des alten Mannes. So wand er seine ganze Aufmerksamkeit dieser Kreatur zu die es gewagt hatte ihn anzugreifen. Seine Klauen schlugen und rissen tiefe Wunden in das Fleisch des Untoten, doch dieser war zäher als er aussah.

Bête Noire verfolgte den Kampf der beiden mit zunehmendem Interesse, um den Teddy konnte sich jemand anderes kümmern. Sie wartet ab bis sich ihr die eine Gelegenheit gab auf die sie gewartet hatte der Punk Zombie zog sich zurück, das Feld war frei. Ihre Messer durchschnitten die eisige Luft und die Kehle des Scheusals. Hätte man sowas wie ungläubige Wut in den Augen dieses Wesens erkennen können, sie wäre sicherlich da gewesen, so war es nur ein starrer Blick aus liedlosen, bleichen Augen der Bête Noire anstarrte, während das Leben aus der aufgeschlitzten Kehle heraus pulsierte. Jedoch erfasste eine ihr bisher unbekannte Kälte Bête Noire, es war fast so als wenn mit jedem Tropfen Blut den dieses Wesen vergoss auch ihr eigenes Leben aus ihm heraus sickerte. Als sie begriff das ihr Triumpf ein kurzer war und sie ebenfalls sterben würde besann sie sich ihrer Kräfte, Kräfte die ihr die Unterwelt, das Reich der Toten und der Nacht ihr gewährte. Mit letzter Anstrengung zog sie sich dahin zurück wo sie hergekommen war in die düstere Umarmung der Nacht.

1:1 zählte Nicodemus im Kopf die Ereignisse mit, noch etwas überrumpelt von dem Angriff von Copellius zog er sich etwas weiter zurück, nicht ohne jedoch dem lebendigen Koloss in Teddyform einen Zauber entgegen zu schleudern. Er wusste, dass er Erfolg hatte, doch dieses Monstrum marschierte einfach weiter auf ihn und Mortimer zu.

Vom Schicksal seines Kameraden unbeeindruckt stürmte der Zweite Punkzombie auf die infernalischen Geschwister zu. Die Wunden des rothäutigen Vampirs hatten sich fast wieder geschlossen, was ihn aber nicht daran hinderte diesem den Kopf von den Schultern schlagen zu wollen. Er würde alles tun um seinem Meister glücklich zu machen.

Aber kurz vor dem Ziel musste er feststellen, dass er sich verschätzt hatte die, Distanz war zu weit, das Überraschungsmoment vorbei. Die Peitsche empfing ihn schmerzlich und als der Stahl sich zurückzog wurde er übermannt von einem wild um sich schlagenden und tretenden roten Monstrum das nur aus Klauen und Fängen zu bestehen schien. Ein Kopfstoß ließ ihn nach hinten taumeln, seine Gesichtsknochen waren zertrümmert, eine Pranke riss ihm einen Arm aus, eine Biss zerfetzte seine Kehle dann war es aus. Noch im Tod jedoch ging er zum Gegenangriff über und stieß das Schwert in Richtung seines Feindes, er stieß auf Widerstand und dann wurde es schwarz um ihn herum. Pranken Krallten sich links und rechts an seinen Kopf, dann ein reißen und zerren.

Mit einem abscheulichen Siegesgeheul präsentierte der Dämon seiner Herrin den Kopf seines Gegners. Das Schwert was immer noch in seinem Unterleib steckte schien er nicht zu bemerken. Sein schwarzes Blut rann aus der Wunde auf den Boden wo es dampfend im Erdreich des Friedhofes versickerte.

Der Lord setzte sich in Bewegung entlang der Gräberreichen gesellte er sich zu seinem Teddy der jetzt zu ihm aufblicken musste. Zusammen wollten sie sich auf den alten Mann stürzen der ihnen den Durchweg auf so sträfliche Weise verboten hatte.

Mortimer hatte das Graben nach Leichen eingestellt, er schleuderte mit Knochensplittern durchsetzte Graberde in das Gesicht des Lords, aber sein Angriff kam zu überhastet und war zu ungenau als das er Schaden anrichten konnte.

Akt IV

Der sich zurückziehende Punkzombie geriet in´s straucheln, er kippte einfach zur Seite Weg als ein grüner Nebel ihn einhüllte. Diabolisch, von den toten erneut auferstanden war Bête Noire zurück gekommen. Triumphierend wetzte sie die schartigen Messer.

Schneller als Nicodemus es vermutet hatte überwand der Lord die Entfernung zwischen ihnen und der Aufprall dieses riesigen Körpers trieb ihm die Luft aus den Lungen. Das war wieder einer der Momente wo er sich wünschte nicht mehr auf Atemluft angewiesen zu sein. Er war zäh, zäher als sein Körper vermuten ließ, aber die Schmerzen trieben ihm die Tränen in die Augen als sich die Zähne dieses Ungetüms sich in seine Schulter schlugen. Kurz wurde ihm schwindelig vor Augen, Blut ran über sein Cape und der Biss brannte wie Feuer. Gift schoss es ihm durch den Kopf.

Verzweifelt versuchte er aus der Reichweite der Bestie zu kommen und fast hätte er es auch geschafft, aber die langen Arme mit den Dolchartigen Klauen schlugen nach ihm und rissen eine hässliche Wunde auf seinem Oberkörper.

Bête Noire sah den Teddy über sich aufragen und ging zum Angriff über. Ihr Messer blitzten auf, schlitzten das Fell und rissen tiefe, klaffende Wunde in das Wesen. Blut trat dampfend hervor und färbten ihre Klingen dunkel. Dreimal griff sie an, dreimal traf sie und dreimal waren die Folgen schrecklich, aber er wollte nicht fallen.

Er stand über ihr, ein Apltraum aus Blut, zerfetzten Fleisch und einem breiten Haifischgrinsen. Er ging zum Gegenangriff über, seinem Biss konnte sie spielend ausweichen, aber seine Klauen schlugen auf ihren Körper ein, brachen Knochen und zerrissen Muskeln. Zum zweiten Mal in dieser Nacht schwand ihr Lebenswille aus ihrem gebrochenen Körper.

Blut spuckend hauchte sie dem Monstrum entgegen: „Aus Asche werde ich auferstehen, in sieben Atemzügen werden wir uns wiedersehen…“

Es antwortet ihr mit einem seiner schönsten Lächeln, Galle und geifer spritzten zwischen den Zähnen hervor während sich sein riesiges Maul auf sie niedersenkte.

Mortimer war geschockt, sein Meister wurde angegriffen und Bêtte Noire war von einem mörderischen Kuscheltier in Stücke gerissen. Die liebe gute Bête, jedenfalls in seinen Augen, eine Schande was sie ihrem Körper antat. Er konnte es nicht riskieren in den Nahkampf zu werfen. Die Erde auf seiner Schaufel verwandelte sich in ein tödliches Geschoss als er es auf den Teddy schleuderte der immer noch über dem Hing was einst Bête Noire gewesen war und er traf. Erde und Knochensplitter gruben sich tief in das schon weidwunde Fleisch des Monsters, es wollte herumfahren, sie der Gefahr stellen. Aber es brach da zusammen wo es Bêtte erschlagen hatte.

Die Zwillinge umrundeten indes eine Gruppe kleiner, dicht beieinander stehender Bäume. Durch das winterlich kahle Dickicht konnten sie den Lord auf der anderen Seite Kämpfen sehen.

Akt V

Gift und Blutverlust tat ihr übriges, Nicodemus schwanden die Sinne. Er viel in die Schwärze der Nacht auf der Grenze zwischen Tod und Leben.

Mortimer sah einen dunklen Schatten über sich erwachsen. Er hatte nicht geglaubt, dass die Nacht noch finsterer werden würde, langsam drehte er sich um und blickte in den geifernden Rachen des Lords, er roch noch den nach Fäulnis und Verwesung stinkenden Atem dieser Ausgeburt seiner Alpträume, dann ging seine Welt unter in Blut und Gewalt.

Epilog

Nicodemus erwachte, er wusste nicht wie lange er so dargelegen hatte aber der Schneefall war intensiver geworden und hatte die Spuren des Kampfes unter einen weißen Schicht Puderzucker verschwinden lassen. Mit dem Schneefall war Wind aufgekommen der die Schneeflocken vor sich hintrieb und durch die Grabsteine heulte.

Langsam stand er auf. Sein Körper hatte das Gift besiegt, wenn auch die Wunden blieben so war er doch am Leben.

Auf der anderen Seite des Weges, saß der Junge auf einem Grabstein und wiegte sich mit seiner Kuscheldecke im Takt des an- und abschwellenden Windes, die Kälte schien ihm nichts aus zu machen. Als er sah das Nicodemus aufgestanden war sprang er vom Grabstein und kam zu dem alten Mann herüber.

So standen sie sich gegenüber, inmitten des Gräberfeldes. Der alte Mann und das Kind. Zwei Seiten einer schwarzen Medaille. Zwei Seiten des dunklen Aspektes von Malifaux.

„Alter Mann“ begann der Junge in seiner fröhlichen Stimme „Ich möchte mich dafür Bedanken das ihr mir heute Nacht so ein guter Spielgefährte wart, aber jetzt möchte ich euch doch bitten mich gehen zu lassen, da drüben durch das Tor!“

Nicodemus hatte dem nichts entgegenzusetzen. Seine Laune auf eine Auseinandersetzung mit diesem „Kind“ war ihm für heute Abend gründlich vergangen. Eine Handgeste späte war er zur Seite getreten und machte dem Jungen Platz, so dass dieser an ihm vorbei gehen konnte um das Gräberfeld durch das Tor zu verlassen, durch das er den Friedhof früher an diesem Abend betreten hatte. Während er dem Jungen nachblickte wuchs der Hass in seinem schwarzen Herzen und seine Augen verengten sich. Heute war er überrumpelt worden, aber das würde ihm nicht nochmal passieren.

Warte nur du kleiner mieser Schlafwandler. Eure Zeit ist vorbei, ich werde dir und deinesgleichen Zeigen wer die neuen, wahren Herren von Malifaux sind. Schon bald wirst du in meinen Reihen marschieren und dann werde ich mich an deinem von Krähen zerrissenen kleinen Gesicht erfreuen wenn dein Untoter winziger Körper nur noch auf meine Befehle hört.

Dann wandte er sich ebenfalls zum Gehen. Aber noch während er davon schritt, meinte er im Wind eine dünne Stimme zu hören:

„Nur in deinen träumen Nicodemus, nur in deinen Träumen.“
Gespeichert

Evil Kneevil
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« Antworten #1 am: Februar 25, 2011, 20:13:09 »

Die Schreibe fand ich übrigens auch recht ansprechend.  Smiley
Gespeichert

I don't know just where I'm going
But I'm gonna try for the kingdom, if I can
'Cause it makes me feel like I'm a man
When I put a spike into my vein
And I'll tell ya, things aren't quite the same
When I'm rushing on my run
And I feel just like Jesus' son
And I guess that I just don't know
And I guess that I just don't know
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