Die Sonne sank langsam am Horizont, und legte ein organgerotes Licht über ihr Gesicht.
Inzwischen waren die Frauen zurück getreten.
Ihre Mutter scheuchte alle bis auf ihre Schwester hinaus.
Fjodora konnte aus dem Fenster draußen sehen, daß auch dort alles fertig vorbereitet war. Einige Gäste von benachbarten Höfen waren eingetroffen und saßen sich unterhaltend und mutmaßend an den Tischen. So etwas hatte man hier seit Jahren nicht erlebt. Die Fürsten herrschten mit eiserner Hand da draußen sagte man, doch von ihr war das stehts fern gehalten worden.
Esra nahm ihre beiden Töchter in die Arme. Eine Träne rann über ihre Wangen. "Meine Lieben. Solange haben ich und euer Vater auf euch Acht gegeben. Doch jetzt ist es an der Zeit abschied zu nehmen. Jetzt wird nichts mehr so wie früher sein. Ihr wisst ihr seid mir beide das wichtigste. Ich weiß noch wie wir früher durch die Wiesen und Felder gegngen sind. Wie sehr wir alle die Blumen geliebt haben."
"Mutter...," versuchte die Schwester zu beruhigen, "Die Zeiten ändern sich, wir könnten nicht immer kleine Mädchen bleiben. Außerdem bin ich ja nch da. Wenn Fjodora uns besucht, oder wir sie, dann werden wir über Felder gehen und und an dem freuen, was wir haben. Vielleicht erlaubt mir Vater bald mich zu verheiraten, und dann wirst du mit ihm eine schöne Zeit verbringen, wenn er sich endlich zu Ruhe setzt."
Noch immer schluchtzend ließ Esra sich dennoch kaum beruhigen: "Ich wusste das dieser Tag kommen würde, dennoch nicht so und nicht jetzt. Ich weiß ich muß stark sein, und Fjodora ich möchte auf keinen Fall deine Hochzeit verderben!" Sie trocknete die Tränen mit dem Zipfel ihres Ärmels.
"Vergesst einfach nicht wo ihr herkommt, Meine Mädchen. Wo ihr auch seid, oder was ihr auchtut, dieser Ort wird immer eure Heimat bleiben, euer Vater und ich werden euch immer lieben."
Die Menge draußen begann zu raunen. Mit einem Blick aus dem Fester wäre sie beinahe von den wichtigen Worten ihrer Mutter abgelenkt worden.
Da stand er.
Ganz in weiß gekleidet, wie sie selbst.
Die schönen Borten aus einem fernen Land machten aus ihr eine Märchenprinzessin.
Sie wurden vermählt,
fuhren mit der Kutsche davon
und lebten glücklich bis an Ende ihrer Tage.