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Autor Thema: [Background] Eine Reise durch die Dunkelheit  (Gelesen 66019 mal)
Beschreibung: Nathalia Salem: Charakterbogen, Präludium, Unleben
Wuschel
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« Antworten #120 am: Februar 22, 2009, 19:37:28 »

Das Unwetter, daß sie fast von den Füssen gerissen hätte, erstarb fast augenblicklich. Ihr Körper ermüdete nicht. Alles konzentrierte sich auf den Schmerz. Angetrieben von dich selbst, ihrer inneren wilden Stimme, Elaines nachhallen und dem Geist der Berge, wie sie ihn für sich nannte, lief sie einfach weiter.
Schnurgrade folgte sie dem Weg, der ihr richtig erschien, der ihr eingeflüstert wurde.
Wenn es dämmerte, fand das Tier für sie ein Versteck  in einer Erdhöhle, und sie fiel in die Starre des Tages. Wie tot sackte sie zusammen, jeder Gedanke ausgelöscht. Sobald die Sonne unterging, mobilisierten ihre Kräfte sich wie von selbst und stand wieder auf, wie in jener Nacht als Elaine sie zu sich geholt hatte. Daß es sie Kraft kostete nahm sie kaum wahr, denn sie erhob sich einfach und lief weiter.
Nathalia verlor jegliches Gefühl für Zeit.

--- 16. Mai 1204, am Ufer der Moldau, nicht weit entfernt von Krakau, mitten in der Nacht ---


Sie wußte nicht, wie lange sie gelaufen war, wieviele Nächte sie von Elaines Verlust trennten, als sie in die Moldau sprang. Sie folgte dem Strom, wie sie ihrem Instinkt folgte. Bald sah sie eine Burg in der Ferne auftauchen. Ihrem Ziel war sie jetzt Nahe, das wußte sie, doch wo es genau lag, blieb weiterhin im dunkeln. Langsam wurde sie wieder klarer. Das kalte Wasser beruhgte ihre schäumende Wut.


von http://www.wawel.net/malarstwo/glowacki.htm

Als sie die Gefahr der Wachen spürte, tauchte sie unter. Das schwarze Wasser machte sie fast orientierungslos, doch die Stimme der Berge wies ihr den Weg. Sie schwamm um die kleine Insel auf der die Burg lag herum und kletterte auf der dem Fluß zugewandten Seite wieder hinaus. Nichts als nackter Fels war von hier unten zu sehen. Oben trohnte die Burg und Wachen maschierten auf den Türmen.
"Nathaaliaa... daaa..."
Das Flüstern im Wind machte sie auf eine Felsspalte aufmerksam.
"Dort ist der Eingang... er führt zu jemandem der dir helfen wird. Elaine,...."
Der Schmerz der frischen Erinnerung traf sie hart,
"Vertraute ihm. Doch du solltest nicht den gleichen Fehler machen. Für eine Weile wirst du hier sicher sein....Jetzt geh, und sei wachsam."
Die Stimme entfernte sich, wurde einfach davon getragen. Erstmals seit Tagen könnte Nathalia sich wieder fassen. Sie war zwar hungrig und sehr erschöft, richtig ausgelaugt als hätte sie nicht einen Moment geruht, doch wenigstens schien ihr Inneres sich mehr auf ihre Umwelt zu konzentrieren, als an ihr zu nagen. Ihr Kleid hing schwer und war voller Schlamm. Sie raffte es zusammen und zog die Schultern ein, um sich durch den engen Durchgang zu schleichen. Kein Licht drang hinaus.
In der Finsternis tastete sich Nathalia voran, nicht wissend, was jenseits der Dunkelheit auf sie wartete...


Nathalias Geschichte geht weiter in Der Höhle des Drachen.
« Letzte Änderung: Juli 02, 2010, 16:17:30 von Wuschel » Gespeichert
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« Antworten #121 am: März 02, 2009, 16:46:33 »

Es war Nacht. Eine Lampe leuchtete schemenhaft auf einen kleinen Tisch in einer verfilzten Wohnung. Es war Still. Die Wohnung wirkte nicht gerade sehr aufgeräumt. Es wirkte wie die Wohnung eines Singles. Die Luft roch relativ schlecht. Es war nicht genau ersichtlich, um wen es sich handelte. In einer Ecke des Raumes stand eine Schaufel. Auf dem Tisch  stand eine Kiste. Schlanke feine Finger fuhren über diese und öffneten sie. In der Kiste befand sich ein Buch aus alter Zeit. Es war aus einem seltsamen Leder gebunden. Es wirkte fast wie Haut. In goldener Schrift stand auf dem Buch:

„Nathalia Salem“

Die ersten Seiten waren nicht sonderlich verfeinert. Ein seltsames Wappen prangte dennoch auf der ersten Seite. Darunter war ein Name zu lesen. Allerdings war die Schrift leicht verwischt.

„T imi ce“

Die Buchstaben fehlten mit Absicht. Es ergab sich kein genauer Zusammenhang. Neben dem Buch im Karton lag aber noch etwas Anderes, was wie ein Karte aussah...doch es schien nicht mehr von Bedeutung zu sein.

Auf der nächsten Seite war jedoch schon etwas viel Interessanteres zu sehen - ein Bild von einer Frau. Beide Bilder waren von Hand gemalt und gezeichnet. Auf einem war das Haar elegant gewellt und sie lächelte das Gesicht an bzw. die Augen, welche auf das Bild starrten. Es war nicht ersichtlich, was die Dame an hatte. Es war vielleicht eine schwarze, enge Lederhose passend zu einer schwarzen Bluse. Der Ausschnitt ließ den Blick auf einen straffen Busen erahnen. Ein Zwinkern lag in ihren Augen. Die Frau stand auf diesem Bild hinter einem Stuhl, die Hände waren schüchtern hinterm Rücken verschränkt. Auf dem zweiten Blick war noch ein weiteres Bild zu sehen, was die Dame in einem Kleid zeigte. Es war grün...es schien aus Blättern zu bestehen. Die Dame war hier mit roten Haaren zu sehen. Die Farbe war verblasst, sodass sich eine genaue Farbe nicht erkennen ließ. An einem Baum gelehnt, saß sie unter einer Weide. Die Füße waren nackt. In den Händen hatte sie ein Buch. Des Weiteren war eine Adlerfeder in ihren Händen. Sie sah hinauf...zu etwas entferntem.

Nach dieser Seite, war der Titel des Buches zu lesen:

„Nathalia Salem: Eine Reise durch die Dunkelheit.

Kapitel 1: Präludium: Der Weg in die Finsternis.“

Es war eine Persönliche Stellungnahme zu lesen.

Es ist nun schon eine Weile her. Seit dem ich meine Worte in Schrift fassen kann, schreibe ich meine Erinnerungen nieder. Sie sollen ein Spiegel sein, was aus mir geworden ist bzw. mich daran erinnern, wie die Vergangenheit war.
Ich erinnere mich noch, wie ich die ersten Schritte auf die Stadt zu machte, die mein Schicksal werden sollte. Es war eine seltsame Nacht. Getrieben von wilden Wesen machte ich mich auf zu einem Hof…vorher jedoch war da noch eine Erscheinung, die ich bis heute nicht richtig verstand. Eine seltsame Kutsche fuhr an mir vorbei.

Zurück zu den Schritten, die mich nach Krakau bringen sollten auf der Flucht vor meiner Vergangenheit. Ein Haus am Wegrand war der ideale Ort, wo ich mich ausruhen konnte. Die Wesen oder was auch immer Draußen war lockte mich an. Ich war froh, dass ich etwas gefunden hatte. Wie sich jedoch herausstellte, war es eher eine Falle, denn ich wurde eingesperrt. Ich weiß nicht, wie lange ich in einem kalten Verließ verbrachte. Ein kleines Mädchen half mir aus dieser Situation heraus. Es war Elaine. Irgendwie schaffte sie es damals in meinen Verstand zu kommen oder so. Ich meine, sie sagte mir etwas Ähnliches. Jedenfalls änderte sich von da an mein Leben. Ich wurde neu geboren. Es war noch eine Art test. Zudem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, was Elaine war. Sie erzählte mir alles Wichtige über ihre Vergangenheit und ihre Abstammung und Geschichte. Es wäre an dieser Stelle ermüdend alles zu wiederholen, was ich damals erlebt habe. Ich weiß nur, dass die Antworten in meinem Blut liegen. Sie erzählte mir etwas von ihrem Vorfahren, der vermochte Fleisch wie Ton zu forschen und dann hinfort ging mit seinen Kindern. Das Flüstern der Berge sprach sie an. Ich hörte ihr zu. Ich vermag nicht zu sagen, was sie damit genau meinte, aber vielleicht ist es auch ein Part in meinem Blut. Die Stimmen begann ich dann an einem anderen Ort zu hören.

Meine Umwandlung fand an einem anderen Ort statt in der Hütte, wo ich ohnehin eingesperrt war. Ich war in einen Trichter aus Erde eingesperrt…ich konnte mich nicht regen. Mein Kopf und meine Augen waren das Einzigste, was ich bewegen konnte. Sie fütterte mich, fragte mich und drückte mir sogar einen Kuss auf die Wange. Es war alles nur ein Spiel, bis sie begann mich in einem Eimer mit ihrem Blut zu ertränken. Verzweiflung und Wut steigen in mir auf. Ich dachte ich wäre tot. Aber es kam anders, nachdem mein Leben an mit vorbeigerollt war. In den Armen eines jungen Mädchens auf einem Bett erwachte ich nackt. Das Gefühl ist wie jede Nacht, wenn ich mich erhebe und an mir herunterschaue. Ich bin ein Wesen der Nacht geworden. Ein Jäger der Nacht…so wie ich es einst am Tage war. Dennoch ich verlor mein Leben. Zugegeben war ich nicht gerade sehr froh darüber. Ich empfand eine Wut, doch diese schien irgendwie unterdrückt und kam erst Später wieder auf. Irgendetwas war da, dass mich an sie band. Nach ihrem Tod war alles in mir leer. Es war wie weggeblasen, aber zurück zu meinen Erinnerungen. Sie schenkte mir ein Kleid und ich war wirklich drauf und dran zu glauben, dass ich nun zum Wohlstand gehörte. Es war eine kurze Zeit, in der ich sie kennen lernte. Sie brachte mir die ersten Schritte bei, wie ich mich zu verhalten hatte. Die Maskerade und die Vorsicht, die in den Zeiten des dunklen Mittelalters vor mir lagen. Ich sollte niemanden trauen und lieber unter den Tieren leben um mich von ihnen ernähren. Ich lernte ihre Sprache, sowie meine Sinne über das Land hinaus zustrecken. Ich sollte eins werden…hören was keiner sonst hörte. Ich lernte durch Beobachtung mein Blut durch meine Adern zu lenken und mein Herz, das nicht mehr schlug wieder lebendig werden zu lassen. Es war nur ein kurzes Gefühl.

Die Ruhe wurde von einem kleinen Heer von Menschen unterbrochen, die uns aufgelauert hatten, ohne, dass ich sie gehört hatte. Ehe ich mich besinnen konnte, rannte ich um mein neues Leben. Ich rannte in die Weite hinein…getrieben von Angst und Sorge um Elaine. Ich höre immer noch ihre Stimme im Wind. „wirklich geliebt…sterben…“. War es je anders? Wie war Elaine wirklich? Warum wurde sie von diesen Männern erschlagen, als mich ein Blitz durchfuhr und ich die Leere und die Wut in meinem Herzen spürte. Die Stimme, die mir half die Feinde zu packen und sie zu vernichten. In meiner Wut wurde ich jedoch gestraft…jedoch war der Verstand stärker und ließ mich weiter durch das Raue Land laufen. Wie sollte ich mich verhalten. Sie töten meine neue Mutter. Ich frage mich nur warum. Ich weiß nicht, ob ich es je beantworten kann, aber seit dem ist die Stimme der Berge bei mir. Sie ist ein netter Begleiter, aber dennoch das Tier ist stark…ich muss es zurückhalten in der Wut. Ich muss die Gründe für den Tod von Elaine wissen…ich kann mir so keine eigenen Meinung bilden.

Die Stimme, die nun ein gegenwärtiger Begleiter ist, leitete mich zu einer Burg, in der ich mein Glück suchen sollte. Ich war schon immer angetan von den feinen Leuten...ich muss bei den Erinnerungen daran grinsen. Vielleicht bin ich so fein oder nutze es nur, um zu spielen. Jedenfalls fand ich dort den Punkt, an dem sich noch mehr in meinem Unleben tun sollte, als ich dachte.

Ende des Eintrages…

« Letzte Änderung: Juni 04, 2010, 00:28:21 von Alukard » Gespeichert

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Steinbock


« Antworten #122 am: Oktober 19, 2009, 17:19:04 »

Tage zuvor:

Irgendwo auf polnischem Boden. Es regnete. Die Luft war geschwängert vom Duft der feuchten Erde, welche das kühle, erfrischende Nass aufzog. Entlang eines schmalen Pfades standen mehrere Weiden. Ihre Kronen überspannten einen weiten Bereich der umliegenden Wiesenlandschaft.  Die Weiden trennten die Felder von einander. In der Nähe einer Weide am Rande des schmalen Pfades stand ein Einergespann. Das große schwarze Pferd hatte den Kopf gesenkt und die Ohren angelegt.  Es knabberte am frischen, grünen Gras. Unweit des Pferdes – es waren 200 Meter – stand eine Person im Regen. Neben ihr hatte sich ein stattlicher Haufen Erde aufgetürmt. Der Bereich war überdacht von einer Weide mit ihren langen Zweigen. An den feinen Zügen floss das Wasser in das kleine Loch hinab. Es war ein Loch, welches eine Tiefe von 1 Meter Hatte. Eine kleine Kiste war darin zu finden.

Die schwarzen Haare fallen herab, als der Blick der Person gegen einen erleuchteten Blitz die Inschrift list. Ein lächeln breitet sich auf dem Gesicht aus. Die Person steht auf, klemmt sich die Schachtel unter den Arm und nimmt die Schaufel wieder mit. Es geht zurück zum Gespann. Der Kopf des Pferdes hebt sich. Aus den Nüstern traten Atemwölkchen aus, als die Zügel gelockert werden und die Aufforderung für den Gaul kam: Beweg dich. Eine leise Stimme. Das Pferd wusste um diese Stimme.

Tage später:

Der Raum der kargen Wohnung war mit einigen Öllampen erhellt. Es ist in den meisten Ecke dunkel. Schatten haben sich hier ausgebreitet. In den Augen der Person spielen die Flammen, als das nächste Kapitel am neuen Abend auf der nächsten Seite in Augenschein genommen wird. Es war ein neues Kapitel. Die Handschrift war immer noch fein. Die Buchstaben waren in einer  rötlichen Schrift verfasst. Es wurden mehr und mehr Details sichtbar.

Was ist das Geheimnis dieser Schrift?, ging es der Person durch den Kopf. An den Beinen strich eine Katze entlang. Die Seiten glitten durch die feinen Hände. In schwarzen Stoff gehüllt rekelte sich die Person auf dem Sofa. Eine weitere Lampe wurde heran geschafft, sodass es mehr Licht auf ein Kapitel warf, das leicht verblichen wirkte. Die Gedanken der Person ließen ein Lächeln entstehen. Die Augen schlossen sich halb, als sie über die nächsten Zeilen glitten. Es stand ein neuer Kapitel Name an:

Kapitel 2: Des Fürsten Kinder: Akt 1 Der Anfang.

Es ist jetzt schon eine Weile her, seitdem ich mich mit meinen Freunden zusammen gefunden habe. Ja, ich nenne sie bewusst Freunde, ohne sie hätte ich eine Durststrecke in meinem Unleben nicht bewältigen können, doch dies schweift von meinem eigentlichen Thema ab. Die Erinnerungen an die Grotte und Fürst Krak ... ließen mich abschweifen. Ich fühle mich gerade wieder frei und ungebunden. Unter mir streichelt das zarte Gras meinen Körper, während der Wind mir seine Geheimnisse zuflüstert. Meine Beine und mein Körper werden von einem schönen Kleid umschmiegt, welches ich noch immer in Erinnerung meiner Sirerin bei mir trage. Die Eindrücke, die ich hier habe... . Ich bin zwar ein freier Geist, doch ist etwas in mir, dass mir sagt, dass ich allein bin... .

Es war nach der lange Reise, die mich über Stock und Stein liefen ließ. Ich jagte über Berg und Tal, schwamm durch Flüsse und gelangte dank einer Stimme, welche ich nun bei mir trage, in die Höhle des Fürsten Krak. Ich bin ab und an noch immer ein kleines Mädchen...hm...ich weiß nicht genau warum, aber es passt. Vielleicht liegt es einfach an meiner Vergangenheit. Jedenfalls bin ich gläubig. Ich schreibe dieses Wort bewusst nicht in der Vergangenheitsform. Es ist für den Moment noch schwer zu erklären. Ich werde an betreffender Stelle später noch mit eigenen Worten tiefer in meine Gedankenwelt einauchen.
Ich ging also in diese Höhle oder Grotte, doch vorher flüsterte mir noch jemand zu, dass ich mich versehen sollte. Ein Mann in einer Kutte tauchte vor mir auf...meine Gefühle waren wirr. Es fühlte sich Alles so fremd und doch vertraut an. Ich hatte Angst, dennoch kniete ich vor ihm nieder. Ich stellte mich vor. Generation, Alter Name des Erzeugers. Ich wusste nicht alles.
Ich bekam diesen Fürsten zu Gesicht. Er hieß Krak. Wo von er nun ein eigentlicher Herrscher war?! Schlamm und Dreck. Ich mochte ihn nicht... . Nunja jedenfalls war er der Fürst meiner Elaine. Ich zollte ihm Respekt. Ich setzte mich verschüchtert in alte Felle und dachte angestrengt über die letzten Tage nach. Er hatte so was wie ein Lächeln für mich über...ich empfand es anders. Ich war nicht wie er und wollte auch nie so sein...dachte ich.

*Pause*

Aus seinem Kopf ragten Hörner heraus. Runde Dinger, welche aus Knochen waren. Ich konnte mir darauf keinen Reim machen. Naja...mein kleiner Geist sagte mir etwas anderes. Irgendetwas von Formen des Fleisches. Ich konnte mir damals nur wenig darunter vorstellen. Meine Kräfte lagen woanders. Ich muss zugeben, dass es mich wuschig gemacht hat...anders kann ich es nicht sagen. Seine Hände waren mit Krallen versehen und seine Augen waren wie soll ich das sagen rot glühend. Kann ich mir so was bei mir selbst vorstellen? Wie machte dieser Typ das? Ein Mädchen mit zu viel Neugierde war ich.

 Wieder in meinen Gedanken versunken, kam bald ein Ritter in strahlender Rüstung hinein in die Höhle. Der Fürst...war irgendwo. Es war mir egal. Ich kam jedenfalls mit dem Ritter ins Gespräch – vorerst. Was soll ich sagen...er war sonderbar. Ich habe noch nie so einen gesehen. Ich verehre die Ritter vom Kreuze aber der...Heinrich...ich sollte ihn nicht Herr nennen. Ich bin ein gläubiges Mädchen und stehe dazu – noch immer. Schweigsam war ich in seiner Gegenwart und ich versuchte, ihn zu verstehen, kam aber nicht dahinter, was ihn bewegte. Gedanklich zog ich ihn mit meinen Augen aus. Er war ein starker Mann – nur schweigsam!


Ich konnte damit leben. Kurz nachdem Heinrich zu mir in die Grotte stieß, erschien Remy. Ein ganz anderer Charakter. Er sah aus wie eine Leiche. Zugegeben ich bin auch eine Leiche. Er hatte jedoch eine Art Maske über sein wahres Aussehen gelegt. Diese Maske hielt den ganzen Abend bzw. Nacht. Ich war schockiert, bekreuzigte mich brav. Ich wich vor ihm zurück, doch schließlich siegte meine Neugierde über meine Angst und Unwohlsein. Remy ist ein Mönch. Ich mag ihn irgendwie. Er strahlte Weisheit aus. Er ist mir einer der Gründe, warum ich hier schreiben kann. Nun was soll ich zu Remy sagen. Es war unsere erste Zusammenkunft. Mir war im ersten Moment klar, als ich Remy und Heinrich begegnete, dass sie mehr konnten als ich. Ich bin ein einfaches Mädchen...sie waren anders. Sollte ich Neid verspüren? Ja und Nein.

Da war ein Wesen welches ich überhaupt nicht ab konnte. Es war der Diener unseres Fürsten. Igor war sein Name. Er hatte einen Buckel. Seine Kleidung stank sowie sein Atem. Ich möchte nicht über seine Zähne reden, die so faulig waren. Herjeh, ich könnte mich noch immer über ihn aufregen. Zu allem Überfluss war er noch ein Lüstling. Vielleicht konnte ich mir dies noch zum Nutzen machen. An anderer Stelle mehr über ihn. Dennoch hatte es seine Vorteile, ihn bei uns zu haben.

Wir tauschten uns aus. Wir hatten irgendwie gemeinsames erlebt. Adell die Erzeugerin von Heinrich wurde vernichtet, als sie ihn schützte so wie meine Elaine mich beschützte. Jonathan, der Erzeuger von Remy hatte mehr Glück und dennoch...er war zu diesem Zeitpunkt noch am Leben... . „Unser Fürst“ Krak  hatte eine besondere Beziheung zu allen Charakteren. Adell war seine Kriegerin, Jonathan sein Berater und Elaine? Ich bin mir nicht sicher, aber mit dem Wort, was man im damaligen Sprachgebrauch benutzte, Base bezeichnete man eine Verwandte. Nun ja, es kam dann zu einem längeren Gespräch unter uns Dreien, da der Fürst Informationen sammeln wollte, bevor es zu spät war. Jedenfalls kam ich mit Remy ins Gespräch, lernte ihn besser kennen.  Er ist ein anständiger Kerl. Ich weiß nicht genau, wie ich Heinrich beurteilen sollte zu dem Zeitpunkt. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass er etwas Schlimmes erlebt haben musste: Die Kreuzzüge. Menschen und ihr Drang zum Glauben. (PS: Ich glaube immer noch!) Jedenfalls nutzte ich die Zeit, damit ich mir etwas Angenehmeres leisten konnte. Eine Hose und ein nettes Hemd für mich. Ich wollte in einem edlen Kleid. Es hinderte mich. Außerdem war ich mehr oder minder der Ansicht, dass es zu auffällig war.

Während ich da saß und meinen Handarbeiten nachging, konnte ich meinen Durst stillen. Ich brauchte Blut, damit mein Durst – mein Innerstes – zu Ruhe kam. Meine Gedanken konnte ich durch meine Arbeiten außerdem von Rachegelösten befreien. Es war sehr entspannend. Ich genoss es wie gesagt, mit den neuen Gesichtern zu kommunizieren. Ah, da fällt mir noch ein, dass diese Nadel, welche mir Igor gab ungewöhnlich war. Sie glitt wie ein heißes Messer durch Butter. Metall? Nein Es war aus einem anderen Material gemacht. Knochen oder so was. Ich was mir dessen nicht zu 100 % sicher.

Als Bald kehrte unser Fürst wieder. Er hatte unangenehme Neuigkeiten über Jonathan und Marcin. Aufgrund dessen, dass wir erfuhren, dass Jonathan noch lebte, preschte Remy vor, zeigte seinen wackeren Geist...und bat um meine Waffenhand, die ich ihm gerne Ausstreckte, falls wir Jonathan befreien konnten.

Noch kam es nicht zu einem Treffen mit Jonathan. Wir sollten eine andere Aufgabe übernehmen, doch zuerst mussten wir unserem Fürsten gehorchen und uns einer kleinen Einführung in den Traditionen  unseres Volkes widmen. Heinrich kannte diese Traditionen. Ich hielt sie für Unsinn und dass auch noch einige Zeit länger. Wenn ich heute darüber nachdenke, bin ich froh, dass ich sie befolge. Möge der Herr uns damit Wohlwollen beweisen, wenn wir sie befolgen. Achja...die Traditionen. Hier ein Auszug aus ihnen:

Das Vermächtnis
Nimm deinen Zustand an und wünsche nicht ein Sterblicher zu werden.

Vernichtung
Es ist Verboten andere deiner Art zu vernichten, die Älter sind als du. Nur die Ahnen dürfen wertlose Kinder vernichten.

Nachkommenschaft
Ein Kind darf nur mit der Erlaubnis eines Ahnen gezeugt werden. Ohne Erlaubnis werden du und dein Kind vernichtet

Rechenschaft
Bis deine Nachkommenschaft losgesprochen ist, sollst du ihr alles vorschreiben. Ihre Sünden Fallen auf dich zurück.


Domäne
In deiner Domäne darf niemand dein Wort in Frage stellen. Alle schulden dir Respekt. Wenn du ins Lehen eines anderen kommst, sollst du dich vorstellen.

Die Stille des Blutes
Du sollst dein wahres Wesen nicht denen enthüllen die nicht vom Geblüt sind. Tust du es, so seien deine Blutrechte verwirkt.

Es ist immer ein Wunder, wie einfach meine vollen Lippen eben jene Worte im Schlafe aufsagen können. Blut ist Leben und in unserem Blut liegt unsere Tradition. Jedes Kind kennt sie von Klein auf.

Jedenfalls zweifelte ich...allerdings wurde ich bald von einer Müdigkeit heimgesucht, welche mich schwächeln ließ. Bevor ich es vergesse, sollte ich unseren Auftrag erwähnen. Mit meinen beiden Begleitern sollte ich mich auf die Suche nach Marcin machen. Er war etwas Besonderes und ein Augapfel in unseres Fürsten Schoß. Was es mit ihm auf sich hatte, sollte ich später noch erfahren. Seine Rolle sollte aber sehr wichtig für uns werden. Wenn ich daran denke, was es mit Marcin auf sich hatte und welche Überraschung sich dahinter versteckte, wurde ich Schwach und hegte meine Gedanken, doch wollte ich die Traditionen nicht missachten. Nunja...wir legten uns alle nieder. Igor sollte uns beschützen. Ich war von der Idee wenig angetan. Bevor ich jedoch in die nächste Beste Holzkiste schlüpfte, musste ich mir noch zwei Hände voll Erde mit in den Sarg nehmen. Mein Meister sagte es zu mir. Er ist sehr nett, wenn man es denn so macht wie er. Bisher hatte er mir immer geholfen. Ich tat gut daran!

Ende des Eintrages
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Auf dem Sofa regte sich die Person und ein grinsen breitete sich auf dem jungen Gesicht aus. Es waren vielleicht 25 Jahre oder weniger in den Augen dieser Person vergangen. Ein Blitz zuckte durch die Nacht und dieses Mal wurde die Umgebung für ein bis zwei Sekunden erhellt. Außerhalb der Augen jener Person befand sich auf dem Dach im Schatten eines Schornsteins etwas Anderes: Leuchtende Augen in der Nacht. Der Regen schien der Gestalt auf dem Dach nichts auszumachen. Gehüllt in schwarze Kleidung – nur de Augen sichtbar – verschwand der Schatten wieder. Ein heißer Tee fand den Weg hinein in den Magen von der Person auf dem Sofa. Wieder zuckte ein Blitz. Der Schatten im Schatten des Schornsteins war immer noch da, sodass man nun noch Haare im Regen sah, die der Wind erfasst hatte.

Gerade wollten die Augen wieder in das Buch eintauchen und mehr von dem Bericht lesen, da klopfte es an die Haustüre. Das Klopfen war Laut und deutlich. Die schwarzen Gewänder straften sich. Die Person stand auf und ging zur Tür. Wer sollte so Spät noch stören? Eine Öllampe in der Hand leuchtete die Person den kleinen Flur aus, öffnete die Türe. Es war niemand zu sehen. Ein Donnern und ein Blitz. Das war Alles. Gerade wollte sich der Körper abwenden, da richtete sich der Blick auf einen Brief aus... .
« Letzte Änderung: Februar 02, 2010, 23:02:29 von Alukard » Gespeichert

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« Antworten #123 am: Juni 13, 2010, 17:39:06 »

Ein anderer Tag:

Der Brief hatte den Absender erreicht. Verschlossen mit einem Siegel aus Wachs hatte er vor der Tür gelegen. Der Inhalt war nur wenig aufschlussreich gewesen. Der Brief war nicht an jene Person direkt gerichtet, die ihn aufgehoben hatte und im fahlen Licht der Öllampe das Buch gelesen hatte. Es war einer der üblichen Botengänge, die gemacht werden mussten. Man konnte nicht klagen, da die Bezahlung meistens ausreichend war. Dieser Brief sollte einem Mönchen überbracht werden. Es war nicht das erste und auch nicht das letzte Mal, dass auf diese Weise ein Brief seinen Weg zu diesem Mönch fand. Ein kleiner Zettel, der bei dem Brief beilag, beschrieb die genau Zeit, wann und wo die Übergabe statt zu finden hatte.

Das Einer-Gespann stand auf dem Hof des Gutshof. Der Weg zur Stadt war eine Reise von einer Stunde. Dieses Mal war die unbekannte Person nicht alleine. Den Blick aus dem Fenster gewandt, erblickten die hellen Augen einen Kutscher, der bei der Kutsche stand. Öllampen erleuchteten sanft die Umgebung der Kutsche. Der Boden war trocken. Das Pferd scharrte nervös mit den Hufen und suchte am Boden nach Futter. Die Nacht wurde von einer frischen Briese aus Osten gewärmt. Auf dem Schreibtisch lag das geöffnete Buch. Das letzte aufgeschlagene Kapitel war dort zu sehen:

Kapitel 2: Des Fürsten Kinder: Akt 2 Der Auftrag

Noch immer wundere ich mich über die Tatsache, dass viele glauben, dass unsereins in Särgen schläft. Es entlockt mir ein Kichern, wenn ich darüber nachdenke. Mein Schoß liegt nicht in den Särgen, auch wenn es eine lustige Abwechslung ist, in einer Holzkiste zu erwachen. Des Erden Schoß ist der meine. Es gibt nicht nur die Wilden, die in der Erde schlafen können. Wir als erdverbundener Clan…nein naturverbunden trifft es eher. Wie kommt das mit meinem Glauben und meinem Mentor hin? Wenn man aufgewachsen ist mit den alten Bräuchen und der Erziehung der Kirche, dann ist dies nicht ausschlaggebend. Selbst die Kirche ist durch manches wunderliches Heidnische geprägt. Ich sollte Remy danach fragen, denn schließlich ist er ein Mönch… .

Wo war ich mit meinen Berichten? Genau das Thema Holzkisten. Wir erwachten in unseren Holzkisten. Ich schlief nach der tagelangen Flucht sehr gut. Zuvor nahm ich auf anraten meines Mentors noch eine Hand voll Erde mit in die Holzkiste. Der Tod war erholsam, wenn man es so nennen kann. Ich verfluche es jedes Mal, wenn ich in einem Sarg oder einer Holzkiste aufwache…immer wieder stoßen ich mir den Kopf. Ich brauche den Himmel über mir als Zelt. Ich verwünsche diese Erfindung. Nachdem erwachen trafen wir uns nur noch kurz zu einer kleinen Besprechung. Igoooor weiß uns den Weg zur Stadt. Ich musste meine Vorliebe für bequeme Kleidung ablegen und mich in die Kleidung einer Bäuerin werfen. Wobei ich eines seltsam fand. Warum hatte der Fürst so viele Kleider? Hatte er etwa viele junge Mädchen entführt? So etwas entzieht sich meiner Vorstellung. Aus Vergnügen zu töten… . Ich bin kein Monster. Es gibt andere Methode an seine Nahrung zu kommen, ohne das die Menschen davon etwas erfahren. Immerhin habe ich diesen Leitfaden noch von Elaine bekommen. Egal was Sie getan hatte; ich verfolgte meinen eigenen Weg.

Mit versteckter Waffe und Kleid ging es in die Stadt. Remys hatte es leicht, als Mönch in die Stadt zu kommen. Ich musste mir schon mehr Mühe geben. Da kam mir allerdings die Fähigkeit zugute, die ich mir von Elaine abgesehen hatte, denn so war es einfacher, in die Stadt zu kommen. Zu diesem Zeitpunkt, wo ich den beiden Rittern über den Weg lief und ihnen vorspielte, dass ich von dem Mönchen noch eine Absolution haben wollte, überkam mich der Drang, dass ich die beiden tot sehen wollte. Herrje ich bin und war ein kleines Licht. Ich ziehe es vor, unauffällig zu bleiben, denn so erspart man sich Schwierigkeiten. Jedenfalls ging es ohne Probleme weiter. Ich suchte Remy in den engen Gassen. Jedenfalls viel mir nur am Rande auf, dass mich die Vögel interessiert ansahen, kurz bevor ich auf Remy traf. Er zog mich in den Schatten und wunderte sich über meinen Atem, der zu sehen war. Es stellte sich heraus, dass er nicht über eine solche Fähigkeit verfügte, selbst als er sein Blut zwang, sein Herz schlagen zu lassen, gelang es nicht. Irgendwie musste es wohl mit seiner Abstammung zu tun haben. Schade eigentlich. Die Rolle als Lehrerin, die ihr wissen weitergab, gefiel mir recht gut. Heinrich sahen wir nach einer kleinen Unterredung nicht wieder. Er war verschwunden. Wir wussten nicht, was mit ihm geschehen war.

Nah jedenfalls machten wir beide uns auf die Suche nach dem Wappen, dass wir finden sollten. Es waren drei Augen darauf zu sehen worauf ein Einhorn thronte:


          
Was es wohl mit diesem Wappen auf sich hat / hatte? Es gehört wie soll ich sagen zu einem Clan, der Gelehrte hervorbringt. Dennoch will ich mich dazu nicht Äußern, da es mir nicht zusteht. Und ich es nicht kann. Das Wappen war klein und nur für scharfe Augen sichtbar. Ein Diener ließ uns ein. Ich überließ während dieser Situation Remy das Wort. Er weiß geschickter mit Rhetorik umzugehen als ich. Jedenfalls öffnete uns so ein seltsamer Diener. Er sah aus wie ein Reiher, weil sein Hals so eine Form hatte und er zudem noch zu dürr war. Ich habe mich gut amüsiert. Ah…Scheiße…wo war ich ja…genau in dem Haus und der Diener…wie hieß er noch Alechsandro. Dieser nette Herr sagt uns dann, wo wir suchen sollten. Remy konnte dies geschickt aus ihm heraus kitzeln. Hihihi…der Mönch mit der Zunge. Ähja genau…wie mussten uns durch einen Geheimgang hinaus zwängen. Und dann gingen wir den Weg entlang, der uns zu dem Wald führen sollte.

Also unser Weg führte uns von der Stadt Weg. Es war leicht und einfach wohltuend über die Wiesen zu laufen. Raus aus der Stadt in die Natur. Sie diente mir als Unterschlupf. Ich habe hier wenige Freunde…naja mehr als genug.  Jedenfalls musste ich darauf achten, dass Remy mich nicht verlor. Es war an einem Wald östlich von Krakau. Da am Rande suchten wir beide nach den Farnen, Hinter diesen befand sich ein schmaler Pfad. Ich schärfte meine Sinne und weiß meinen Freund an, dass er leise sein soll. Ich konnte ihre Spuren lesen und dank meines scharfen Geruchssinns konnte ich den Esel aufspüren, den sie mit genommen hatten. So war es für mich und Remy ein leichtes, die Lichtung zu finden, wo sie Marcin und sein Begleiter, ihre Sachen hinterlassen hatten. Es fand sich ein Esel und eine Satteltasche vor. Ich kümmerte mich ein wenig um den Esel. Remy stieß auf ein Seil, dass einen Abhang hinunter führte. Als ich gerade am Seil hinunter gleiten wollte, kam etwas aus dem Gebüsch, dass mir und Remy den Verstand raubte. Es war ein Dämon. Sein Auge glühte Rot in der Nacht und sein Ziel war der Esel. Ich missachtete das Gesetz der Natur und stellte mich Zwischen den Jäger und seine Beute, doch dann erinnerte ich mich an die erste Tradition und ich ließ es geschehen. Der Dämon konnte seinen Hunger stillen.

Der Dämon war ein Jäger wie wir. Er war vom Clan Gangrel. Sein Name, den er uns sagte, war Fedai. Wie soll ich das sagen, er war etwas in mir, dass ich zurück gelassen hatte. Er ist der Teil von mir, der mich hier her führte. Ich bin und war eine Jägerin. Fedai wirkte auf meinen Freund Remy nicht wie ein Kainit. Er sah ihn als einen Dämon an. Ich war zuerst auch dieser Überzeugung und dennoch stimmte mich schnell etwas um. Sein Auge, dass die Nacht erhellt und bedrohlich wirkt, ist für Menschen zu früher Zeit eine - ich nenne es - Auslegungssache. Jedenfalls fühlte ich mich reumütig. Ja, die Stimme in meinem Kopf war da. Aus Erfahrung lerne ich und mache mich unabhängiger. Zurück zu dem Jäger, der ein Spiegel meiner ist. Ich kam mit ihm und seinem kleinen Begleiter ins Gespräch. Wir unterhielten uns über Grundsätze der Jagt. Er war eher der Typ, der seiner Beute nicht auflauert. Was soll ich dazu schreiben? In meinen Augen war er ein Anfänger. TzTz. Ich kann über die damalige Situation nur lächeln, wie wir uns vorstellten und uns gegenseitig beschnupperten. Das Gespräch verlief soweit ganz gut. Mich störte jedoch sein Begleiter. Es war ein Bussard. Jedenfalls ließ seine Silhouette am Himmel darauf schließen. Er war so was wie der letzte Wille von der Erzeugerin. So was aufmüpfiges habe ich selten erlebt. Ich kann nur vermuten, wie alt der Vogel war. Sein Verstand war scharf und am Liebsten hätte ich ihm seinen dürren als umgedreht. Er kannte mich und Elaine. Cleveres Kerlchen. Kurz danach erhob er sich in die Luft. Es war Zeit, sich schlafen zu legen. Schnell ging es hinab in die Höhle, die uns eine Überraschung offenbaren sollte.

Es war feucht und dunkel in dieser. Fedai hatte es leicht, doch ich und Remy mussten uns anders behelfen. Wir tasteten uns durch die Höhle vor. Über uns könntet bereits die Dämmerung den Tag an. Jedenfalls sagte mir das mein Instinkt. Nachdem Fedai, Remy und ich mir einen sicheren Platz gesucht hatten, legten wir uns schlafen. Ich hatte mir zuvor Erde in meine Schuhe gesteckt, da ich wusste, dass ich unruhig schlafen werde ohne diese. Die Stimme in meinem Kopf beschrieb mir einen Weg, wie ich die Erde meiner Heimat  zu mir bringen kann:

Eine Handvoll Erde sollst du nehmen.
Dein Blut, welches gefüllt ist mit deinen Erinnerungen an deine Heimat, sollst du damit Speisen.
Lass deinen Willen dein Blut in Bahnen fließen.
Das Verhältnis wirst du erkennen.
Deine Heimat wird in deinen Figuren danach duften.

Nach diesen Worten musste ich mich nicht mehr sorgen. Ich legte mich auf den felsigen Boden und begrüßte den Tod. Mein Schlaf war ruhig.

Als ich erwachte, hörte ich ein Geräusch. Ich wusste nicht was es war. Ich folgte aus Neugierde und aus Pflicht diesem Hinweis. Hier sollten Remy und ich den Unbekannten suchen. Fedai schloss sich gezwungener Maßen an. Jedenfalls nach einigen Worten verschwand Fedai in den Tiefen der Höhle. Er konnte schließlich seine Augen benutzen im Gegensatz zu uns. Ich wusste noch, dass ich eine Möglichkeit hatte, die ich nutzen konnte. Ich hatte sie zum ersten Mal gegen die Krieger der Kirche eingesetzt. Es war etwas ganze Anderes. Meine Sicht war von Schemen umgeben. Die Dunkelheit verschwand. Es blieben so komische weiße, formlose Gebilde über, die sich als die ganzen Tropfsteine erwiesen. Ich forderte Remy auf, er solle auf mich zukommen, damit ich ihn erkennen konnte. Ich konnte drei Schemen sehen: Einen Wilden, einen ruhigen und klaren und dann noch einen gespaltenen. Ich konnte mir nichts darunter vorstellen. Noch nicht. Aber der klare und ruhige Schemen passte zu Remy und der wilde zu Fedai. Der andere stellte sich als unser Gesuchter heraus. Damit ich mit Remy weiter kommen konnte, fasste ich ihn an seiner Hand. Den Weg, welcher vor uns lag, beschrieb ich ihn. Nach ein paar Schritte tat ich es wieder, beschrieb ihm den Weg und wir gingen weiter. Dieser Wechsel von einer zur anderen Wahrnehmung war schwer. Ich konnte ihn noch nicht in der Bewegung einsetzen. ebenfalls gab es mitten in unserer Bewegungen zwei Dinge, warum wir schnell machen mussten. Ein Grollen ging durch die Höhle. Das andere war ein Befehl von Fedai an jemand Unbekannten. Remy und ich sahen zu, dass wir schnell zu den beiden kamen: Fedai und Marcin.

Ich hangelte mich mit Remy bis zu diesem schmalen Durchgang, der den Gang vor uns verengte. Langsam ging ich hindurch direkt auf Fedai zu. Remy hatte eine Eingebung. Er wollte sich um den Unbekannten kümmern, während ich mich an Fedai halten sollte. Ich redete auf Fedai ein und versuchte ihm Informationen aus ihm heraus zu bekommen. Jedenfalls beruhigte ich ihn…stellte eine Ablenkung dar. Während ich mit ihm über die Traditionen unserer Ahnen sprach, machte er mich außerhalb unserer Diskussion auf eine Merkwürdigkeit aufmerksam. Es lag an dem Unbekannten. Er strahlte etwas aus, dass ich nicht einordnen konnte. Es war widernatürlich. Im Rückschluss darauf muss ich sagen, dass es böse gewesen ist. Meinem Tier gefiel es nicht und ich äußerte meinen und seinen Unmut. Remy versuchte unterdessen den Unbekannten mit seinen vielen Argumenten, aus der Reserve zu locken. Was soll ich sagen! Es war wie mit einem Kind zu reden, dass quengelt. Nein, lasst mich in Ruhe. Geht weg. Wir versuchten alles, dass dieser Holzkopf mit uns kommt. Ich wollte ihn auf meine charmante Art noch bewegen mitzukommen. Allerdings änderte sich dann Remys Meinung und meine Pläne und die von Fedai wurden über den Haufen geworfen, da selbst Remy einsah, dass wir besser ohne ihn dran waren. Wir kehrten diesem Mann den Rücken. So einen sturen Dickschädel habe ich selten gesehen und nun kenne ich ihn besser. Gott, wie kam es nur dazu. Wenigstens weiß ich, wie man einigen Leuten die Flausen austreibt. Ich schnappte mir Remy und wir beide machten uns auf den Weg zurück zum Höhlen Eingang.

Ehe wir auch nur einen weiteren Gedanken an fassen konnten, wer der Unbekannte war und wie er sich so dämlich ja richtig dämlich verhalten konnte, geriet die Höhle in Bewegung. Ein Grollen wie aus einer anderen Welt durchlief die Felsen. Das Brüllen in weiter Ferne in den tiefen der Höhle machten mir angst. Wie aus heiteren Himmel griff Fedai ein. Er ergriff meine Hand - ich die von Remy - und ab ging es durch die Mitte wieder zurück zum Ausgang. Was auch immer der Fremde machte, Remy wollte seine Hoffnung nicht fallen lassen und beschrieb ihm den Weg durch diesen Irrgarten mit den ganzen Tropfsteinen. Der Fremde war nicht der einzigste Verfolger. Das ETWAS rannte uns hinter her. Es blieb nur wenig Zeit. Am Seil angekommen machte ich mich nach Remy gleich auf den Weg hinauf in die Freiheit gefolgt von Fedai und diesem…argh Fremden. Oben angekommen wurde ich allerdings nervös, weil ich der Kadaver vom Esel weggeschleift wurde und die Taschen waren durchsucht, was mir allerdings nicht sofort ins Auge fiel. Ich ging im Kreis herum und versuchte die Umgebung zu sondieren. Es konnte immer noch was im Gebüsch lauern… .

Das Gefühl wurde ich den ganzen Weg zurück zur Stadt nicht wiederlos. Zusammen ging unsere Gruppe in Richtung Stadt. Fedai kümmerte sich um unsere Deckung. Er schlich durch den Wald. Allerdings missfiel es mir, dass er mich als wertloses Weib bezeichnete. Dabei hat er eigentlich recht. Das Recht der Frau ist zu diesem Zeitpunkt nicht sehr ausgeprägt. Man muss schon vom adeligen geblüht sein, damit man Rechte hat oder bekommt. Darum sehe ich auch zu den Frauen am Hofe eines Fürsten auf. Manchmal wünsche ich mir einfach so zu sein. Allerdings sollte mein Leben dann immer noch so bestimmt sein, dass ich die schwachen nicht vergesse. Der Weg führte uns zurück über die Feldwege zurück auf den Hauptweg. Mir gingen immer wieder Gedanken durch den Kopf, dass wir verfolgt wurden, während ich versuchte die Freiheit auf den Feldern zu genießen. Ich traue es mich fast nicht zu sagen, dennoch fühle ich mich an eine Zeit erinnert, in der ich weglaufen musste. Ich fand neue Freunde, als ich von meinem einstigen Heim entfliehen musste. Die Häscher waren wieder unterwegs und ich wurde mir bewusst, dass ich wieder von hier weg musste. Ich musste zur Jägerin werden und die Lande durchstreifen… .

Die erste Aufgabe zeigte mir doch recht deutlich, dass ich ein gutes Auskommen mit dem Mönch hatte, da ich selbst eine christliche Erziehung genossen hatte. Ich verschweige dabei allerdings nicht, dass ich ebenso in alte Bräuche eingewiesen worden bin. Die Verwendung von Kräutern war damals eine ernste Angelegenheit. Ich mag Remy und nicht nur die Sicht auf seinen Geist verrät mir einiges über ihn, dass ich nur vermuten kann… . Ähm…ich sozusagen in zwei Welten groß geworden: Die Kirche und die Tradition bzw. Bräuche. Für den ersten Teil steht Remy und der andere wird von Fedai eingenommen. Selbst mit diesem wilden verstehe ich mich ganz gut auf…so denke ich, da ich in ihm sehe, was einst ein Teil meines Lebens war in extremer Form. Ich mag die beiden verstehen und mich mit ihnen vertragen, doch eines geht mir bei ihnen auf den Nerv. Jedes Mal müssen sie eine Diskussion oder ein Streitgespräch beginnen, dass den anderen auf die Palme bringt. Gott, dass es noch keinen von beiden erwischt hat ist ein Wunder. Ich hoffe, dass es so bleibt. Damit es jedoch nicht soweit kommt, werfe ich mich als Puffer zwischen ihnen…so lange es geht. Ich schwöre bei den Geistern und Gott, dass ich... .

...            

Herr, sorge dafür, dass die beiden sich nicht an die Kehle gehen, wenn ich mal nicht dabei bin…oder ich bringe sie um!

Was mag ich aus der Begegnung gelernt haben?
Rücksicht, da mir ein Kainit wichtig wurde.
Liebe, da ich ein Band verspürte, dass durch andere neugestärkt wurde. Ich war bis dato allein.
Zuversicht und Hoffnung, da ich nicht mehr alleine war und die Zukunft mit neuen Freunden in Angriff genommen werden kann.
Entschlossenheit.
Freiheit - ich bin nicht mehr alleine.
Glaube - Solange ich meinen Glauben trau bin und ich mich nicht beeinflussen lasse von anderen, die nur ihre Macht ausspielen, um mächtiger werden. In dem Punkt sind sich Fedai und Remy sicher einig.
Rache - ist ein Mittel zum Zweck und doch ein Mittel, dass vielen die Erlösungen bringen kann, da sie meinen Schutz brauchen.
Unbedeutende Worte, doch sie fassen zusammen, was ich denke erlebt zu haben.
Beim Glauben sollte ich anfügen, dass ich mich in beiden Welten sehr gerne bewege.
Zudem ist es für meine späteren Absichten sehr wichtig...ich verfolge einen Plan, der Gerechtigkeit bringen soll.

------------------------------------
Ende des Eintrages                      

 

Bevor der Eintrag endete, war noch ein kleiner Hinweis zu lesen. Egal wie er gemeint sein sollte, war  er besonders hervor gehoben durch eine malerische Darstellung eines Bären und eines Wolfes. Beide Tiere besaßen einen kleinen Fehler: Sie hatten die Züge eines Raubvogels.

*Irgendwo an einem anderen Ort*

Irgendwo in einem Wald betrachtete Nathalia gespannt ihre Umgebung. Es war ein großes Waldstück in dem eine Lichtung existierte, die  ungefähr 150 mal 80 Meter maß. Diese war umsäumt von Bäumen der verschiedensten Art...Nadelbäume tauchten die Lichtung in ein angenehmes Aroma. Ein kleiner Wasserlauf lief über Steine hinweg und bildete an einer Stelle ein eine Art kleinen Teich. Hier konnte man bequem baden mit mehreren Personen.  Am Ende konnte das Wasser ohne Probleme abfließen. Das Wasser war klar und trinkbar. Dieser Ort befand sich auf einem seichten Hügel, der felsig war und aus dem Wald hinaus ragte. Die Lichtung war so aufgebaut, dass es einen kleinen Hain gab, der aus Nadelbäumen bestand. Mitten auf der Lichtung wuchs eine große Weide. Der Bach entsprang dem kleinen Hain und floss nahe an der Weide entlang. Hier hatte Nathalia den Bach gestaut, sodass für sie ein kleines Becken entstand. Sanft floss auch hier das Wasser ab. Langsam ging die äußerlich jung wirkende Frau barfuß über die grüne Wiese. Der Geruch vermischte sich mit dem Aroma Nadelbäume. Die Hände hatte sie hinter dem Rücken verschränkt.

Vor ein paar Minuten hatte sie noch über dem kleinen Becken gesessen und das trübe, schlammige Wasser genutzt, um ein paar Leuten auf die Finger zu sehen. Anschließend fuhr ihre Hand erneut über das Becken und es wurde wieder trüb. Ein zufriedenes Lächeln legte sich in die Miene von Nathalia. Der Mönch erhielt als bald seine Information. Wo waren die anderen gerade? Befand sich Fedai vielleicht in ihrer Nähe? Remy in der Stadt? Was machte der alte Kauz Barnuta? Sie sah hinauf zu den Sternen, während sie auf den kleinen Hain zu ging. Nein, sie wollte es nicht wissen oder herausfinden. Sie konnten sich ja bei ihr melden. Im Hain angekommen setzte sich die Kainitin auf den weichen Boden. Ihre schwarzen Lederstiefel, die sie in den Händen getragen hatte, ließ sie neben sich auf den Boden fallen. Ihre Hände befreiten ihren Kopf und das Haar von schwarzen Stoff, der ihre Züge und das Haar verborgen hatten. Nun regte Nathalia zufrieden ihre Haare und das Gesicht in den Wind… .


« Letzte Änderung: Juni 13, 2010, 17:43:30 von Alukard » Gespeichert

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« Antworten #124 am: Februar 13, 2011, 19:16:00 »

Feine Finger fuhren über das Pergament hinweg. Langsam und sachte wurden die Seiten umgeblättert. Die seltsame Tinte schien an diesem Tag zu leuchten. Seltsam. Draußen wart es wieder eine Stille und klare Nacht. Der Mond grüßte jeden Menschen, der hinaus sah und seinen Blick hinauf zu den Sternen richtete. Die Sterne strahlten mit dem Mond um die Wette. Zu diesem Licht spendete eine Laterne im inneren der Wohnung Licht. Die Schatten spielten mit dem Licht. Das lange schwarze Haar verband sich für kurze Zeit mit dem Schatten des Buches. Mit einer energischen Gäste wurde es gebändigt. Der Duft von Fleisch hielt Einzug in die Räume. Irgendwo verwitterte ein Reh... . Die Katze machte sich über das Fleisch her. In einigen Regalen standen Krüge mit gesammelten Gliedmaßen und Körperteilen von Tieren. Eine Flüssigkeit bewahrte diese vor dem Austrocknen.

Der Schein der Sterne und des Mondes fielen durch ein Gitter. Es war ein ausgetrockneter Brunnen. Niemand wusste von der Kaverne. Zwei menschliche Augen starrten aus einem Glas leer in den Raum auf den Schatten, der sich mit seiner weiten Kleidung auf dem Sofa niedergelassen hatte. Ein Spaten stand an der Wand gelehnt neben der Tür. In der Mitte des Raumes jedoch was ein Sarg zu sehen, der geöffnet war. Die Leiche war geöffnet worden... .

Kapitel 2: Des Fürsten Kinder: Akt 3 Die Nacht des Feuers

Ich denke noch oft an diese eine Nacht zurück. Sie lässt mich vergessen, was ich einst wahr und nicht mehr sein wollte. Ja, vergessen habe ich das Leben eines Menschen und doch tauchen Erinnerungen in mir auf, von meinem Leben, wenn ich sie nicht brauche... .
 
Der Himmel war erhellt an diesem Abend. Ein Drache musste die Burg in Flammen gesetzt haben; oder gar feindliche Truppen, die Tod und Verderben über die Stadt Krakau brachten. Ich stand mit der Gruppe bestehend aus Remy, Bernuta und Fedai auf einer Anhöhe. Ich hielt Abstand zu Fedai und Bernuta, denn jeder von ihnen hatte eine Aura, die mich nervös machte. Es war vielmehr mein zweites ICH, das sich unwohl fühlte. Meine Augen bekamen ein klares Bild von Krakau. Überall waren Feuer. Wen oder was sie verbrennen sollten war mir da noch nicht bekannt. Es waren Vampire und andere Sünder, die ihren Tod finden sollten. Fasziniert sah ich dem Geschehen zu. Bis ich den Ritter entdeckte. Nach Remy`s Auskunft musste er ein besonderer Ritter gewesen sein. Meine Augen waren geschärft. Ein paar Dinge warf er ins Feuer und dann war da noch diese Steinplatte, den Hammer und den Edelstein. Ich verspürte Wut. Es bäumte sich in mir auf. Zerschmettern wollte ich diesen y Aragorn. Er war und ist der Grund für mein Unleben ohne Sire. Ein paar Schritte machte ich auf ihn zu, bis mein Verstand und Wille mich beruhigte. Doch dann stand die Welt für einen Moment still. Der Hammer in der Hand von y Aragorn sauste nieder und eine Welle aus Feuer verbrannte meine Haut. Ich war außer mir ... knurrte und ließ mich meinen Instinkten leiten. Mein Verstand holte mich abermals zurück, doch ich war gezeichnet. Meine Haut...es war mehr ein Gefühl...brannte. Ein schwerer Schlag wie ein Ohrfeige war es gewesen.

Hm...der geliebte Wind war unsanft zu meiner Haut. Er brannte...bei jedem Hauch, den er mir spendete. Das Laufen war unangenehm. Meine Erfahrung im Heilen meiner Wunden war mangelhaft. So musste ich den Schmerz mit mir tragen. Ich lief alleine los. Die anderen waren mir in dem Moment einfach egal. Ich musste zurück in die schützende Höhle. Als ich jedoch merkte, dass mir keiner folgte, blieb ich stehen. Ich sah mich um. Meine Augen fanden Remy und Gero (Bernuta). Ich winkte ihnen zu und lief dann auch schon weiter. Eines fiel mir jedoch auf: Eine verwandte Seele hatte sich von mir verabschiedet - Fedai. Verschwunden irgendwo in den anderen Büschen. Ich merkte es erst später. Er war ein Verwandter. Seine Art war unkompliziert und doch war die Verbundenheit zur Natur wie die meine - intensiver glaube ich zu wissen. Nur noch zu dritt waren wir, verbargen uns vor den Auge der sterblichen. Über die Felder hinweg im Trab. Im gleichen Schritt hinweg. Ohja...keine Frage, dass ich es genoss...nur meine Füße waren verpackt...leider. Nun ja wir mussten einen Weg über den Fluss finden. Ich war für schwimmen. Es wäre schneller gegangen, aber wir mussten uns erst in eine Diskussion vertiefen...sehr zu meinem Missfallen. Dann jedoch schickte uns er Wind ein Zeichen. Die Fackel wurde nieder gedrückt, sodass wir uns auf den Weg, den wir gekommen waren zu der Höhle vorarbeiten konnten.

An dieser Stelle möchte ich innehalten. Es war merkwürdig...wegen dem Wind. Ich hatte ein seltsames Gefühl. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie glaube ich - nein wusste ich - dass uns jemand geholfen hat. Wenn es nun mein Mentor war, der mich schützte, bleibt es im Dunkeln. Ich liebe den Wind. Er ist so wie ich es bin.

Es war an mir, die Gruppen zu führen. Es ist nicht der Stolz, der mich dies tun ließ. Es mag andere geben, die einen klareren Verstand haben oder hatten zu der Zeit. Ich weiß jedoch, wie man sich durch die Wälder bewegt, ohne einen Laut zu verursachen. Ich habe es den beiden noch nicht gezeigt, doch...ich sah meine Rolle einfach darin die Vorausfrau zu sein. So blieb ich als Mädchen zu der Zeit nicht im Hintergrund. Die Höhle hatte wieder etwas vertrautes und ich kam mir vor wie in einem Zuhause...nur der Fürst störte das Bild. Eines jedoch lenkte meine schlechten Gedanken ab. Es war Jacob Prewett vom Clan der Magister.

Ein blutrotes Kreuz prangte auf dem nun sichtbar werdenden Wappenrock, welcher früher einmal in blütenreinen Weiß gestrahlt hatte.  Darunter das leicht matte Kettenhemd, sowie das Schwert am Gurt, an seiner Seite und der Dolch an der anderen, komplettierten das Bild eines Kreuzritters. Dennoch wirkte er eher wie ein Jüngling, ein Burgherr, der selbst nie wirklich harte Arbeit erledigen musste und es gewohnt war anderen Befehle zu erteilen, die dann auch ausgeführt wurden. Seine Haut war elfenbeinfarben und makellos, kein Kratzer verunstaltete das schmale, scharf geschnittene Gesicht.

Ich war hin und weg. Ich wäre ihm überall hin gefolgt. Seine Aura war gebieterisch und Schatten schienen sich um ihn herum aufzuhalten. Es zuckte hier und da mal einer. Und doch fand ich ihn einfach nur himmlisch. Seine Dienerin oder seine Vertraute Zofe wollte ich sein. Ich hatte mich in ihn verschossen. Ein Gefühl, dass mir zu diesem Zeitpunkt noch bekannt war, doch im Vergessen enden musste.

Nun denn...wir wurden uns vorgestellt. Ich tat mein bestes die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken als ein braves Mädchen. Ah...jetzt kommen wir zu der Sache, wo Gero (Bernuta) eine Lüge über seine Zunge brachte. Ich weiß nicht, wie ich darauf komme. Es war damals so eine Ahnung. Alle schienen dieser Ansicht zu sein. Was der Fürst in diesem Fall machte, dass kann ich an dieser Stelle nicht sagen. Es ging uns andere nichts an. Ich war neugierig zudem Zeitpunkt etwas von Neugierde getrieben und wendete meinen verstärkten, geistigen Sinneskräfte auf Jacob an. Ich konnte jedoch nichts sehen. Vielmehr verspürte ich einen Schlag in meinem Geist. Ich versuchte zu verstehen, doch es misslang.

Es entstand eine Art Streit um Gero, da in seinen Berichten zu viele Widersprüche gab, doch ich behielt es für mich. Ich hatte die Spuren gesehen, die er hinterließ. Ich weiß, dass ich eine Person anhand derer wiederfinden kann und ich habe den Verdacht gehabt...dass er genau wusste, was mit Marcin passiert war. Etwas anderes als das was er uns Erzählte. Ich schwieg. Die anderen hatten ihre Gedanken und ich die Meinen. Es ist besser als Mädchen seinen Geist verschlossen zu halten vor anderen - Männern.

Und dann endlich gab es wieder Blut zu trinken. Wir konnten uns stärken. Ich hatte es nicht nötig, doch wollte ich mein Tier beruhigt wissen, damit ich meinen Verstand weiter benutzen konnte. Es gab viel zu lernen. Doch die Zeit drängte!

Wir bekamen Gegenstände an die Hand. Remy eine Karte...und ich eine Ratte zum Kundschaften. Unser süßer Führer war Herr Prewett. Zu gerne ließe ich mich in anderes führen.

Da ich im Gegensatz zu meinen Mitstreitern über weniger Bildung verfügte, unreif war in meiner Art, nutzte ich die Chance, um mich als Kundschafter  anzupreisen. Ich kannte mich nicht aus in der Stadt - ich hatte die Ratte (süßes Geschöpf). Von meinen Fähigkeiten her bin ich allerdings die unauffälligste gewesen. Die Tiere wichen nicht vor mir zurück und wer misstraut schon einem Bauernmädchen?

Es war alles bereit zum Aufbruch. Ich war bereit mein Messer und meine Fänge in einen Körper zu schlagen. So wie es der schöne, edle Herr sagte. Ich kannte mich mit dem töten aus...nur nicht mit dem Töten von Menschen. Meine Position war klar. Nur einmal mehr musste sich Remy da gegen stellen. Seine Treue an seinen Glauben war stark. Zweifel und doch wollte er Johnathan retten. Ich  trat vor, berichtete von meiner Sünde, beichtete die Hälfte das mein Leid als Mensch war (Ich will ihm alles erzählen in ruhiger Geselligkeit.). Es brach aus ihm heraus. Er belehrte mich. Ich widersetzte mich nicht; mein Schweigen war weise gewählt. Ich wusste um die Welt Draußen um mich herum...ich kannte keine Bücher umschlossen von Mauern, Schranken, die die Augen schließen lassen mit Blick auf die weite große Welt. Mein Held - Jacob - erklärte dem Mönch die Welt, froh war ich darüber. Freude empfand ich nicht.

Ich lenkte mich ab...sprach ungern mit Igor, aber gern mit Gero (Bernuta) - wie soll ich das sagen...hm...interesse war schon da, denn ich wollte ein Beziehung in Form von Konversation. Irgendwann bricht die Erde oder das Eis.

Ich bewegte mich zur Tür, wartete gespannt auf die anderen, auf dass sie mir folgen würden. Ich begab mich gelassen in die Hände von Herrn Prewett. Und noch einmal: ICH WERDE NIE EIN GEGEBENES VERSPRECHEN AUFGEBEN. ES IST EIN SCHWUR - EIN GESETZ!
 
(to be continued)

« Letzte Änderung: Februar 16, 2011, 23:20:37 von Alukard » Gespeichert

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