Juchuu! Endlich mal wieder etwas Zeit und Luft...
Dann mache ich mich mal an das
Resumé des zweiten Spielabends:Nachdem der erste Run für AIM (→ der arme Mensch am Flughafen) geglückt war, der sich ja im Nachhinein als Testlauf herausgestellt hatte, hat die Gruppe schnell erkannt, dass bei AIM gut Kohle zu machen ist und hat sich innerhalb weniger Tage wieder bei Mr. Johnson gemeldet, um nach einem weiteren Auftrag zu fragen.
Diesmal hatte Mr. Johnson etwas schwierigeres zu bieten:
Die Runner sollten einen Militärjeep, ausgestattet mit einem halben Dutzend hochmoderner Boden-Luft-Raketen von einem Ares-Übungsgelände etwas außerhalb Seattles entführen.
Der Zeitpunkt für den Zugriff war von Mr. Johnson gut gewählt, da gerade am festgesetzten Stichtag ein Übungsmanöver auf dem Gelände vorgesehen war. In dem herrschenden Durcheinander würde die Gruppe gar nicht auffallen. Der Wagen sollte später zu einem bestimmten Zeitpunkt an einer abgesperrten Strecke in einen Container auf einem fahrenden Güterzug verladen werden... mittels eines Krans auf dem Zug.
So war der Plan.
Wichtig war nur, dass die Raketen unversehrt bleiben. Wie der Jeep nach der Aktion aussehe, sei irrelevant.
(Fahrtüchtig musste er aber schon am Gleisabschnitt ankommen, sonst wäre die Verladeaktion zum Scheitern verdammt.)
Mr. Johnson beschaffte der Gruppe die passenden Militäranzüge und auch einige passende Waffen, da das Kleingeld der Gruppe noch nicht gereicht hätte, um sich adäquat auszustaffieren. Die Gruppe bestand auch noch auf ausreichend Gel-Munition, da sie während der Aktion niemanden töten wollte - man muss ja nicht mehr Verfolger auf sich ziehen, als unbedingt notwendig.
Zusätzlich lieferte Mr. Johnson auch noch die Paint-Ball-Munition mit, die während des Manövers von den Ares-Truppen verwendet werden würde und die Route, die der Jeep an dem Tag voraussichtlich fahren würde.
An dem Jeep selbst sollte sich mindestens ein Sender befinden, den man ausschalten musste. Und wenn er von ausreichend Paint-Ball-Kugeln getroffen werden würde, würden Sensoren an dem Fahrzeug dafür sorgen, dass die komplette Elektronik lahmgelegt wird und er ohne geschickte Manipulation nicht mehr bewegt werden kann.
Die Gruppe, die zu diesem Zeitpunkt nur aus Vito, Black Jack, Diego und dem Neuzugang Tiki bestand, machte sich daraufhin an die Feinplanung.
Das Fehlen des Fahrzeugriggers T-Eddy, der für diesen Run nicht zu erreichen gewesen war, bereitete von Anfang an Magenschmerzen, da so das ganze Gelingen des Plans vom Drohnenrigger Black Jack abhing. Nicht dass er weniger gut mit Fahrzeugen umgehen konnte als T-Eddy, aber sollte ihm etwas zustoßen, würde die ganze Aktion ins Wasser fallen, und die Gruppe hätte nicht einmal mehr eine sichere Möglichkeit zur Flucht.
Außerdem sollte der Run auch noch ein Spektakel für die Techies der Gruppe werden.
Denn als erstes wurde alles mögliche an technischem Equipment besorgt und sich in die Wälder und Wiesen um das Militärgelände geschlagen. Das Gelände wurde observiert, gute Plätze, um unbemerkt auf das Gelände und wieder runter zu kommen, ausgespäht und der Funk der Basis angezapft und dekodiert.
Es stellte sich heraus, dass das Übungsgelände äußerst groß und nicht stark bewacht war – die Vermutung, dass es ein Ding der Unmöglichkeit sei, rein zu kommen, konnte getrost zurückgestellt werden. Der Zaun war nur an wenigen Stellen mit automatisch geschwenkten Kameras überwacht. Kein Strom, keine Sensoren, keine Patrouillen.
Der Plan reifte weiter: Man wollte das Gelände in der Nähe der Route, die der Jeep abfahren würde, betreten. Der Zugriff sollte dann an einer kleinen Weggabelung, die sich durch abfallende Gräben zu beiden Seiten auszeichnete, durchgeführt werden. Und nachdem die Sicherheitsmaßnahmen an dem Gefährt außer Betrieb gesetzt wären, sollte es durch ein kleines Wäldchen hindurch, unbemerkt vom Gelände gehen. Dort führte ein kleiner vergessener Pfad auf einen Feldweg. Die Stelle war auch nur durch einen Schlagbaum und eine einzige Kamera gesichert.
Soweit so gut.
Die Routenplanung besagte, dass nach dem Verlassen des Geländes eine circa 15-minütige Fahrt durch das Umland folgen würde. Solange durfte das Fehlen des Jeeps nicht bemerkt werden. Denn danach würde es in die äußeren Stadtgebiete Seattles gehen, und es war zu hoffen, dass eventuelle Verfolger in den bewohnten Gebieten, über deren Hauptstraße die Fahrt gehen sollte, nicht volles Feuer auspacken würden. Etwa zu diesem Zeitpunkt müsste der Anruf bei Mr. Johnson erfolgen, um den Zug in Bewegung zu setzen, damit dieser genau zwölf Minuten später am vereinbarten Punkt zur Übergabe vorbeirauschen würde. Wenn dann auch noch der Jeep ohne Verfolger an der abgesperrten Gleisstrecke eintreffen und mit konstant 50 Meilen pro Stunde an der Strecke entlang fahren würde, müsste die Übergabe eigentlich reibungslos ablaufen und die Runner mittels des Krans in einen Container auf dem Zug gehievt werden – Ohne dass die Verfolger noch herausfinden könnten, wo sich das gestohlene Fahrzeug befindet. Am Hafen sollte der Güterzug haltmachen und die Gruppe könnte seelenruhig zuschauen, wie das Gefährt auf einen Frachter verladen werden würde und sie selbst einen dicken Credstick überreicht bekommen...
...nette Aussichten.
Doch vor das Geld hat Gott leider die Observation gestellt...
Über Stunden lagen zwei Teams Tag und Nacht auf der Lauer, wobei sich der Oldtimer von Vito – ein schrottreifer Opel Corsa – als pures Gold erwies, da er weit weniger auffiel, als Black Jacks aufgemotztes High-tech-Vehikel. Die Versuche, während der Observation auch die Funksprüche der Militärs auf dem Gelände abzuhören, um etwas mehr über die Planung und den Ablauf des Manövers zu erfahren, brachten allerdings keinerlei brauchbare Informationen.
Der Tag des Manövers rückte schneller näher als es der Gruppe lieb war und in der Nacht vor dem Run hatten sowohl Tiki als auch Diego tierisches Muffensausen (War ja so klar, dass ich meinen Willenskraftwurf nicht packe!
), so dass sie nicht einmal schlafen konnten. Doch während Diego sich ein paar Wundepillen der Marke Schlaf-o-Mat aus dem nächsten Drugstore besorgte – und natürlich eine Packung Coffies, um am nächsten Morgen wieder fit zu werden – blieb Tiki die ganze Nacht wach...
Dementsprechend war er auch drauf, als sich die Gruppe im Morgengrauen am Rand des Militärgeländes traf. Und als wäre das nicht schon genug, machte Vitos neu eingebauter Reflexbooster mal wieder Probleme (...und das war auch der Grund, wieso sein Lenkrad im Corsa ab nun etwas an ein Ei erinnerte!)
Auf das Gelände zu kommen erwies sich als genau so einfach wie geplant. Die Runner, die dank Vitos Erfahrung nun auch korrekt in Uniform gekleidet waren, begegneten auf der Strecke zu dem Weg, an dem sie den Jeep abfangen wollten keinem einzigem Ares-Trupp. Der Marsch war aber doch länger als geplant und die unbarmherzige Hochsommer-Sonne, die am Himmel immer höher kroch, forderte ihren Tribut: Diego und Tiki fühlten sich alles andere als taufrisch. Und während Diego sich eine Coffie-Tablette nach der nächsten reinpfiff, griff Tiki in geistiger Umnachtung zum Valium-Röhrchen (als Resultat eines fiesen Patzers auf Biochemie: „Ich muss fit werden, ich glaub’ ich brauch’ 'ne Valium!“
). Danach half selbst der mit Koffein-Tabletten gewürzte Kaffee aus Diegos Thermoskanne nicht mehr viel.
Endlich am Zielort angekommen, schlugen sich die Runner ins hohe Gras zu beiden Seiten des Weges und wieder hieß es warten, was in der nun unerträglichen Mittagshitze und den schweren Uniformen alles andere als ein Vergnügen war. Als sich der Jeep in Begleitung einiger Fußtruppen und eines Begleitfahrzeugs näherte, war es soweit.
Glücklicherweise nahm die Formation auch ihre vorher auf dem Einsatzplan abgelesene Position an der Weggabelung ein und als sie endlich zum Stehen gekommen war und der Trupp auf neue Instruktionen wartete, schlug die Gruppe aus dem Hinterhalt zu.
Die Ares-Leute wurden fachmännisch mit Paint-Ball-Muni „erlegt“ und die Fahrzeuge außer Gefecht gesetzt. War alles nicht das Problem, weil die Ares-Truppen reichlich von diesem Angriff überrascht waren.
Nachdem sich der Tumult gelegt hatte, stellte der Truppenführer einige seiner Leute ab, die „Verwundeten“ ins Lazarett zu bringen und Meldung zu machen. Nur eine Handvoll Militärs blieben an der Weggabelung zurück.
Diego packte ein Six-Pack aus seinem Rucksack, um mit den verbliebenen Kerlen den Staub aus der Kehle zu spülen... und während die mit Flaschen öffnen abgelenkt waren, konnten die anderen drei aus der Gruppe gemütlich zur Tat schreiten und die armen Kerle mit Gel-Muni und einigen gut platzierten Schlägen schlafen schicken.
Die Bewusstlosen mit Kabelbindern zu kleinen Päckchen verschnürt, konnte man sich endlich ans Werk machen, die Sicherheitsanlagen, Sensoren und Sender am Jeep ausfindig zu machen und zu deaktivieren.
Was sich aber, trotz Vitos und Black Jacks hervorragender Kenntnisse und Diegos extra mitgebrachtem Equipment nicht so einfach bewerkstelligen ließ, weil Diego einfach zu sehr durch den Wind war (...und noch ein Patzer! Jipiie!
) und einen Sender unter dem Fahrzeug übersehen hatte, weshalb die Sensoren zwar noch einen Sender anzeigten, Diego aber steif und fest der Meinung war, da sei keiner mehr. Bis er endlich entdeckt wurde, verstrich viel wertvolle Zeit.
Wenigstens gelang es reibungslos, die Kamera am Schlagbaum mit einer Schleife unbemerkt zu überbrücken, und somit unbemerkt vom Gelände zu verschwinden.
Auf dem Weg Richtung Seattle konnte ein Funkspruch abgefangen werden, in dem es hieß, dass die Entführung des Jeeps mittlerweile bemerkt wurde und die ersten Helikopter losgeschickt wurden, um die Diebe zu stellen.
Also drückte Black Jack auf die Tube, um endlich an die Stadtgrenze zu kommen. Während der rasanten Fahrt kamen weitere Funksprüche, die vernehmen ließen, dass eine Rasterfahndung eingeleitet wurde. Und siehe da: Kurz nachdem die Gruppe bewohntes Gebiet erreicht hatte, hatte sie auch schon die ersten Militärjeeps an der Hacke.
Durch einige äußerst riskante Fahrmanöver konnte Black Jack etwas mehr Abstand zwischen sich und die Verfolger bringen, während Vito und Tiki fachmännisch dafür sorgten, dass – auch wenn es anders geplant war – die Insassen der verfolgenden Jeeps einer nach dem anderen das Zeitliche segneten.
...
Allerdings wurde Keimag mitten im Gefecht abberufen und da wir ohne Rigger nicht weiterspielen wollten, wurde beschlossen, dass wir den gesperrten Gleisabschnitt sicher erreichen, die Verladeaktion mit dem Kran einwandfrei funktioniert und wir sicher im Hafen landen. Der Jeep wurde umgehend verladen und wir bezahlt.
Schade, dass das Ende der Geschichte so knapp ist. Aber ich habe nicht die große Lust, das Ganze nach meiner Fantasie auszuschmücken. Kann man verstehen? Wenn nicht... schreibt es selbst fertig!
Ich hab’ jetzt ehrlich gesagt auch erst einmal die Schnauze gestrichen voll... mal schauen, wann ich mich an Teil 3 wage. (Wobei, der 3. Abend war ja etwas kürzer...)