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					 Titel: Druidentor, Das - Wolfgang Hohlbein Beitrag von: Silent am Januar 13, 2008, 00:05:13 Wolfgang Hohlbein - Das Druidentor 
  In den Schweizer Bergen von Ascona wird ein Tunnel durch den Gridone eingeweiht. 
  Ein brandneuer ICE fährt hinein - und kommt auf der anderen Seite nicht 
  mehr heraus. Als man im Tunnel nachsieht, findet man den ICE - um 200 Jahre 
  gealtert. Sämtliche Insassen sind mumifiziert. Jetzt wird er von der Vergangenheit wieder eingeholt. Die junge Frau Berger 
  kommt zu Warstein in die Wohnung und bittet ihn um Hilfe. Frank Berger, ihr 
  Mann und Warsteins Ex-Kollege, ist verschwunden. Warstein lässt sich nur 
  ungerne für die Suche einspannen, trifft er doch wieder auf seinen verhassten 
  alten Chef Franke und auf den nervenden Reporter Lohmann. Nur die Prophezeiung eines alten Einsiedlers erzählt, wie die absolute 
  Vernichtung sämtlichen Lebens auf der Erde aufgehalten werden kann... Das Druidentor war einer der ersten Romane, die ich von Wolfgang Hohlbein gelesen 
  habe. Damals mag dieser hier vielleicht noch zu anspruchsvoll gewesen sein, 
  heute jedenfalls ist er für mich ein kleiner Geniestreich und wahrscheinlich 
  eins der besten Bücher von Hohlbein. Doch der Reihe nach: Gerade am Anfang ist das Buch sehr stark. Die Debatten 
  um die beängstigenden Geschehnisse, die Versuche, Unerklärliches zu 
  erklären sind interessant und mit Köpfchen geschrieben. Man merkt, 
  dass Hohlbein ein wenig nachgeforscht hat, dennoch driften die Diskussionen 
  nicht in völlig unverständliches Fachlatein ab. Die Charaktere sind für Hohlbein mal wieder ein wenig stereotyp. Seine 
  Hauptfiguren sind immer missverstandene Freaks, die zwar intellektuell ziemlich 
  was auf dem Kasten haben, sich aber von ihrer Umwelt abspalten. Dennoch erzeugen 
  diese Charaktere immer wieder dieses recht angenehme Hollywood-Feeling - und 
  das obwohl alle seine Romane in Deutschland oder, wie in diesem Fall, in der 
  Schweiz spielen. Die Geschehnisse im Druidentor sind zum Glück relativ gut nachvollziehbar, auch wenn einem die eine oder andere Sache immer mal wieder ein wenig unlogisch vorkommt. Hohlbeins Hang zur Übertreibung ist natürlich eine der Hauptursachen dafür. In fast jedem seiner Bücher geht es um das Schicksal der gesamten Welt oder darüber hinaus. Dieses Kreiseziehen von den kleinen Vorfällen am Anfang bis zu den großen, epischen Ereignissen zum Schluss ist eines von Hohlbeins Markenzeichen. Und es macht doch immer wieder Spaß, ihm dabei zuzulesen... :-) Fazit: Ein spannender und (halbwegs) realistischer Horrortrip durch die Schweizer Alpen.Rezension erstellt von DerDoktor  |