Pen-Paper.at

Rollenspiele => Engel - AD MAIOREM DEI GLORIAM => Thema gestartet von: Engel am März 31, 2009, 13:01:54



Titel: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Engel am März 31, 2009, 13:01:54
Die Dämmerung setzte gerade ein, als die Schar um Tamiel sich der Küste näherte. Vor ihnen lag ein kleines Fischerdorf, welches Llobel als Larsund identifizierte. Der sechsstündige Flug zehrte inzwischen dermaßen an den Kräften der Engel, dass es als das Vernünftigste schien, dieses Dorf für einen Zwischenhalt zu nutzen. Ungefähr zwanzig Häuser gruppierten sich locker um die kleine Kirche in der Mitte. Ein kleiner Hafen, in dem vier Boote vor sich hindümpelten, vervollständigte das Bild des Dorfes.

Doch etwas schien merkwürdig. Aus keinem der Schornsteine stieg Rauch auf. Und obwohl die Sonne schon ihre ersten Strahlen auf dieses Idyll warf, regte sich kein Leben in dieser Siedlung. Weder im Hafen, noch auf der Straße war auch nur ein Mensch zu sehen. Selbst das Lärmen spielender Kinder war nicht zu vernehmen - von Tieren ganz zu schweigen. Über dem gesamten Ort lag eine unheilvolle Stille.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am März 31, 2009, 18:48:02
"Seht ihr das auch?", fragte Llobel seine Schargeschwister. Es war gut möglich, dass es nur ihm auffiel, da er als Urielit über besonders gute Augen verfügte. "Es scheint mir, als gäbe es in diesem Dorf kein Anzeichen von Leben. Sollen wir runter gehen und uns mal umsehen?" Die letzte Frage galt Tamiel.

Obwohl zu erwarten stand, dass der Michaelit genau das anordnen würde, wollte Llobel jedoch nichts eigenmächtig entscheiden oder gar unternehmen. Eine Pause war für die anderen Engel nach dieser gewaltigen Anstrengung des langen Fluges sowieso unausweichlich. Llobel verlangsamte seinen Flug, damit die anderen aufschließen und ihre Meinung kund tuen konnten.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am März 31, 2009, 19:07:52
Tamiel besaß nicht die guten Augen eines Urieliten, dennoch merkte er, dass da etwas nicht stimmen konnte. Er suchte sich eine günstige Stelle außerhelb des DOrfes, damit er dort landen konnte. Der Flug hatte an seinen Kräften gezerrt. Er brauchte eine Pause, bevor er wieder los legen konnte. Seine Flügel fühlten sich schwer an. Die Muskeln waren einfach Müde. Er ließ sich hinabgleiten in einer Spiralförmigen Bahn, bevor er flatternd auf seinen Beinen zum Stehen kam und die Flügel eng anlegte. Er schnaufte einmal durch. Er sah zu Llobel auf. Er griff auf wortlose Verständigung zurück.

'Schau dich ein wenig genauer um, da du noch fliegen kannst. Gehe aber auf keinen Fall zu nahe an etwas heran. Lass deine Kreise um das Dorf kleiner werden und komme dann hierher zurück, wenn du etwas merkwürdiges siehst...komme auf direktem Weg wieder!'

Tamiels Gedankenrede war mit einem leichten befehlenden Ton versehen. Der Urielit wusste zwar was er zu tun hatte, dennoch jagte die Gedanken von Tamiel bereits hier und dorthin. Es konnte eine Schlacht bevorstehen. Er wartete und suchte mit den Augen nach einem Baum oder einer kleinen Unterstand. Er wollte nicht ungeschützt agieren. Er sah zu den anderen seiner Schar. Sie sahen ebenfalls erschöpft aus.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am April 01, 2009, 11:46:01
'Ich höre und gehorche', erwiederte Llobel fast automatisch. Während die anderen im Dorf niedergegangen waren, blieb er in der Luft und schwebte auf der Stelle, um sofort auf Tamiels Order reagieren zu können. Mit dem letzten Gedanken seines Michaeliten wandte sich Llobel nach Osten und folgte der Küstenlinie.

'Ich bleibe in Rufweite', informierte der Urielit noch Tamiel, als er sich von Larsund entfernte. Llobel wusste um die Reichweite der Macht Seele der Schar, mitttels welcher Tamiel in Gedanken zu seinen Scharmitgliedern sprechen konnte. Der Plan des Urieliten war es somit, den Suchradius um das Dorf auf 1.000 Meter zu beschränken, wobei er das Meer aber aus der abzusuchenden Fläche ausnahm und nur das Festland in Betracht zog. Aber selbst dieses Areal würde einiges an Zeit in Anspruch nehmen.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Silent am April 01, 2009, 15:52:36
Aleriel setzte neben dem Michaeliten auf und blieb neben ihm um auf weitere Anweisungen zu warten. Ihr Blick schweifte über das Gelände, suchte Leben in den Häusern des Dorfs.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Engel am April 01, 2009, 17:33:16
Aus der Nähe machten die Häuser einen ebenso verlassenen Eindruck. Einige der Türen standen sogar auf. Die Wege zwischen den Gebäuden des Dorfes liessen jegliches Leben missen. Selbst Tiere schienen diesen Ort zu meiden. Nicht einmal das Zwitschern von Vögeln war zu vernehmen.

Die Stille, welche die vier Engel umgab, machte ihnen schlagartig eines klar: Dieses Dorf war tot!


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Malek am April 03, 2009, 14:37:19
Farimiel sah sich um. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Innerlich machte er sich Kampfbereit, schließlich muss hier irgendwas die Leute verjagt haben oder schlimmeres.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am April 06, 2009, 16:04:46
Tamiel sah seinem Bruder Llobel hinter her und lächelte leicht. Seine Ausdauer hatte schon seine großen Vorteile. Nichts desto Trotz sah er seine anderen Geschwister an. Jedem gönnte er eine Pause von mehreren Minuten, bevor er zu Fuß seinen Weg weiter verfolgen wollte.

"Kommt Brüder und Schwestern...ruht ein bisschen, damit wir den Weg zu dem Dorf fortsetzen können."

Die Zeit wollte er Llobel geben, damit dieser sich in Ruhe umsehen konnte. Er brauchte dessen Bericht zum Einschätzen der Lage. Es konnte hier immerhin eine Gefahr auf sie lauern. Wenn das hier mal keine Falle ist vom Bösen persönlich. Er sah seine Geschwister an. Er wandte sich an die anderen.

"Wie ist eure Einschätzung von dem Dorf, wie es still da liegt? Es sieht auf den ersten Blick...durch eine Böse Macht verwüstet aus."




Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Silent am April 06, 2009, 18:04:05
"Ich finde es wirkt still, zu still wenn ihr mich fragt. Es sollten Lebenszeichen oder ähnliches zu sehen sein, aber davon ist nichts zu sehen. Kein Hundegebell, kein Kindergeschrei, kein Rauch aus den Häusern, rein gar nichts. Es sieht irgendwie verlassen aus."

Sie war schon gespannt, was ihr kleiner Ausflug nachher bringen würde. Angst davor hatte sie nicht wirklich aber sie würde auf der Hut sein.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Heimdall am April 10, 2009, 16:16:49
Basebael wurde immer unruhiger.
"Ich gehe jetzt ins Dorf! Vielleicht liegt der Urielit dort und mit jeder Minute die wir hier länger tatenlos herumstehen kommt er seinem Tod wohlmöglich ein Stück näher. Und ich werde nicht zulassen dass er so stirbt!"

Basebael ging mit festen Schritten, großer innerlicher Nervosität und offensichtlich gespieltem Mut auf das verlassene Dorf zu, in der Hoffnung ihre Schar würde ihr folgen. Sie hatte Angst, doch als Gesegnete Raphaels sah sie es als ihre Pflicht an Anderen zu helfen, notfalls auch unter Einsatz ihres eigenen Lebens. Der Herr würde seine Hand über sie halten.

Schließlich belohnt Gott Wagemut mehr als Zauderei! sagte sie sich selbst.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am April 15, 2009, 16:00:41
Überrascht von dem Vorpreschen seiner Schwester runzelte Tamiel die Stirn. Ehe sie noch einen weiteren Schritt machen konnte, stand Tamiel vor ihr und sah sie mit strengem Blick an. "Du bist nicht die Führerin der Schar, Basebael."

Er sah sie länger an, bevor er sie mental ansprach. 'Dein Mut ist liebenswert, doch wisse wo dein Platz ist.' Seine Worte waren zwar tadelnd, aber nicht mit Schärfe gesprochen.

Tamiel drehte sich zu dem Rest der Schar um und winkte ihnen zu, ihnen zu folgen. "Lasst uns gehen, wie es unsere Schwester Basebael es uns zeigte. Aber seid dennoch nicht zu stürmisch."

Er sah wieder zu Basebael. Die Raphaelitin musste er sich wohl noch mal vornehmen. Ich muss hier wohl jedem erst in die Seele schauen. Was sie wohl hat? Er musste es herausbekommen, denn so eine Handlung konnte schlimmere Folgen haben - beispielsweise im Kampf. 'Sag, bedrückt dich etwas?', fragte er sie, während sie nebeneinander auf das Dorf zu gingen.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am April 16, 2009, 20:01:40
Llobel beendete seinen ersten großen Bogen um das Dorf herum und erreichte die Küste westlich von Larsund. Auf der Küstenstraße, die in dieser Richtung zur nächst größeren Ortschaft Haman führt zeigte deutliche Spuren einer größeren Reisegruppe, was jedoch schon mindestens einen Tag her sein musste.

Der Urielit wandte sich wieder ostwärts und folgte dem Strand, um nach 250 Metern wieder einen Bogen landeinwärts um das Dorf zu schlagen. Da er bisher keine weiteren und nennenswerten Entdeckungen gemacht hatte, unterließ er es, seinen Scharführer zu informieren.

Bei einem Blick in Richtung des Fischerdorfes konnte Llobel sehen, dass sich seine Schar zu Fuß dem Dorf näherte. Offenbar hatten sie sich inzwischen von den Strapazen des langen Fluges erholt. Um baldmöglichst wieder bei ihnen zu sein, forcierte der Urileit das Tempo noch mal  und konzentrierte sich wieder auf die Umgebung seiner Flugbahn.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Engel am April 21, 2009, 11:00:37
Das Fischerdorf Larsund lag an der Südküste Skandinaviens, eingebettet in kleinere Hügel, die nicht gerade überall mit einer dünnen Schicht begrünten Erdreichs bedeckt waren. Dort, wo Wind und Wetter den fruchtbaren Boden abgetragen hatten, kam der weiße, felsige Untergrund zum Vorschein. Nur vereinzelt wuchsen kleinere Gruppen von Bäumen, welche der beständige Wind vom Meer im Laufe der Jahre landeinwärts gebeugt hatte, und gaben der Szenerie etwas noch Trostloseres.

Die Häuser der kleinen Fischersiedlung waren lose um die Kirche im Zentrum gruppiert und es gab nur eine deutlich erkennbare Straße, die von Osten nach Westen durch das Dorf führte. Die Kirche war aus dem gleichen Material gefertigt, aus welchem auch der Untergrund dieser Gegend zu bestehen schien; die Häuser hingegen waren aus behauenen Baumstämmen gefügt. Gedeckt waren alle Dächer mit Schindeln aus Holz, welches vermutlich in den Wäldern nördlich und westlich des Dorfes geschlagen worden war.

Während der Urielit der Schar seine Runden über der spärlich bewachsenen Umgebung zog, näherte sich diese zu Fuß dem Dorf und erreichte alsbald die erste Hütte, deren Tür offen stand.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Silent am April 26, 2009, 11:14:57
Die Ramielitin folgte ihrem Michaeliten, ein paar Schritt Abstand waren angebracht, war sie doch nicht die Kämpferin der Schar. Innerlich versuchte sie sich auf das zu wappnen was da wohl kommen möge.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Heimdall am April 27, 2009, 12:36:33
Basebael richtete zur Antwort ihre Gedanken an Tamiel:

'Ich weiß, dass ich nicht die Anführerin bin. Doch habe ich den Anderen auch nichts befohlen. Und das einzige was mich bedrückt, ist die Sorge um unseren verlorenen Bruder. Also zaudern wir nicht!' Sie versuchte soviel Ernsthaftigkeit wie möglich in ihre Stimme hineinzulegen.
Vor dem Haus mit der offenen Tür blieb Basebael stehen und blickte erwartungsvoll in die Gesichter der Anderen. "Will mir keiner meiner Geschwister bei der Erkundung sein Geleit anbieten?" Sie blickte Farimiel fragend an.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am Mai 06, 2009, 14:27:42
Tamiel lächelte Basebael an. Er legte ihr seine Hand auf die Schulter, schenkte ihr ein Lächeln, dass sie bestätigte. Er sah in die Runde, wobei sein Blick bei Farimiel hängen blieb.

"Begleite Basebael auf ihrer Runde und pass auf sie auf. Ich werde mich mit meiner Schwester Aleriel ebenfalls um sehen und auf Llobel warten."

Tamiel sah hinauf in die Lüfte. Des Weiteren sah er sich relativ entspannt um.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Silent am Mai 13, 2009, 20:03:42
Sie nickte Tamiel bestätigend zu. Es war ihr nur recht an der Seite des Scharführers zu bleiben, der stille aber in sich brodelnde Farimiel war ihr noch nicht wirklich geheuer.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Malek am Mai 14, 2009, 23:41:03
"Wie ihr wollt."

Faramiel straffte sich kurz und folgte Basebael in das Haus.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Engel am Mai 15, 2009, 21:51:25
Das Haus bot im Inneren ein Bild, als wäre es noch bis vor kurzem bewohnt gewesen. Allerdings ist das Kaminfeuer bereits völlig erkaltet. Der Tisch in der Mitte, vermutlich der Esstisch, war abgeräumt und auch an anderer Stelle im Haus gab es keinen Hinweis auf einen überstürzten Aufbruch der Bewohner. Nach kurzer Suche in der Kochecke entdeckte Basebael einige herumliegende Lebensmitteln, an welchen sich Schimmel gebildet hatte. Es scheint so, als wären die Dorfbewohner vor ungefähr zwei Tagen verschwunden.

Draussen kamen der Michaelit und die Ramielitin ebenfalls zu der Erkenntnis, dass das Verschwinden der Dorfbewohner nicht mit Gewalt einhergegangen sein konnte. Keines der Häuser in ihrer Nähe, deren Türen zum Teil offen standen, wiesen Spuren von Kampfhandlungen auf.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am Mai 30, 2009, 18:03:48
Llobel beendete in der Zwischenzeit seinen Aufklärungsflug. Die drei weiteren, immer enger werden Bahnen, auf welchen er das Dorf umkreiste förderte für ihn nur zwei nennenswerte Erkenntnisse zu Tage. Zum einen gab es eine seltsame Spur, welche nördlich an Larsund vorbeiführte und deren Verursacher er ebensowenig aus der Luft ausmachen konnte, wie die Richtung, in welche sich selbiger bewegt haben musste. Das andere, was seine Aufmerksamkeit erregte war die Kirche in der Mitte des Ortes. Genauer gesagt war es das Portal des ramielitischen Gotteshauses, welches in der westlichen Seite des Gotteshauses lag und den Blicken der Schargeschwister, die sich dem Ort von Osten her angenähert hatten, bislang verborgen geblieben war.

Sanft setzte der Urielit neben seinem Michaeliten auf. "Im Norden habe ich eine Spur gefunden, die wir uns eventuell genauer ansehen sollten, aber sie führt am Dorf vorbei. Was ich jedoch äusserst merkwürdig finde, ist das Portal der Kirche. Während alle anderen Häuser hier einen unbeschadeten Eindruck machen ist diese Tür mit Gewalt eingeschlagen worden," informierte er Tamiel. "Menschen und andere Kreaturen habe ich jedoch keine entdecken können."


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am Mai 31, 2009, 18:26:47
Tamiel lauschte den Worten seines Erkunders. Er schien nachdenklich zu sein und konzentrierte sich. Was kann die Türen der Kirche zerstört haben? Sein Blick wurde ernster und er bedeutete seinen beiden Geschwistern, ihm zu folgen. Es bedurfte einer genauen Beobachtung dessen, was dort zu finden war. Seine Waffe führte er nun in bereiter Haltung vor sich.

"Wenn was fehlt, dann müssen wir sehen, was es ist und Bericht erstatten."


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am Mai 31, 2009, 18:53:29
"Sollten wir mit der Untersuchung der Kirche nicht auf Farimiel und Basebael warten?", fragte der Urielit. Er wollte keineswegs die Autorität seines Michaeliten in Frage stellen, doch sah er sich als Mitglied der Schar als durchaus berechtigt seinem Scharführer Vorschläge zu unterbreiten.

Was oder wer auch immer das Gotteshaus mit seinem gewaltsamen Eindringen geschändet hat - ich werde ihn dafür zur Verantwortung ziehen, beschloss der grimmig dreinschauende Urielit im Stillen für sich.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am Juni 02, 2009, 20:42:28
"Durchaus, Llobel." Es folgte ein verschwiegenes Lächeln. "Lasst uns doch ein wenig auf die Kirche zu gehen. Aleriel...sag uns doch, was du vielleicht in Erfahrung gebracht hast. Sagen dir die Formen der Bauten...das Umfeld oder das Gelände oder die Lage hier etwas, zu der uns unser lieber Bruder geführt hat?"

Tamiel sah nicht über seinen Rücken. Er nahm stattdessen Kontakt zu Basebael und Faramiel auf. 'Beeilt euch mit euer Suche. Vor der Kirche werden wir auf euch warten. Es gibt dort mehr zu sehen, was euere Fähigkeiten in Anspruch nehmen kann.' Er lächelte Llobel wieder zu.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Heimdall am Juni 04, 2009, 01:31:56
Als sie die Weisung ihres Scharführers vernahm, machte sich Basebael zur Dorfkirche auf.

"Komm, gehen wir. Hier gibt es nichts zu entdecken."


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Silent am Juni 07, 2009, 08:14:53
Aleriel sah sich die Kirche, deren Baustil und auch das Tor genauer an bevor sie ihrem Scharführer antwortete:

"Dies ist das ehemalige Hoheitsgebiet der Ragueliten, dementsprechende Formen findet man an der Kirche. Nachdem der Himmel der Ragueliten fiel hat mein Orden die Verwaltung übernommen und deshalb weht auch eine blaue Fahne an der Kirchturmspitze."


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Engel am Juni 11, 2009, 09:23:38
Inzwischen waren der Gabrielit und die Raphaelitin auch vor dem Eingang der Kirche eingetroffen.

Das hohe, doppelflügelige Portal war deutlich sichtbar von aussen mit Gewalt geöffnet worden. Die sichtbaren Spuren deuteten darauf hin, dass es offensichtlich mit einem Rammbock eingeschlagen worden war. Durch die pure, hier eingesetzte Gewalt waren beide Flügel aus den unteren Angel gesprungen. Die dadurch entstandene Öffnung war groß genug, um gleichzeitig von drei Engeln passiert werden zu können.

Der Blick ins unbeleuchtete Kirchenschiff offenbarte auch im Inneren Spuren der Verwüstung. Nur wenige Schritte vom Eingang entfernt lagen die geborstenen Balken, welche das Portal von innen einst gegen die Eindringlinge sichern sollten.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am Juni 11, 2009, 21:54:36
Sich seiner Rolle in der Schar bewusst begab sich der Urielit ohne eine entsprechende Aufforderung seines Michaeliten abzuwarten an das zerstörte Kirchenportal und untersuchte den Eingangsbereich auf Spuren, welche weiteren Aufschluss über die Geschehnisse geben konnten.

"Ich erkenne vor den Stufen die Spuren von Menschen", erklärte er nach wenigen Augenblicken und präzisierte die Aussage sofort, "ausschließlich von Menschen." Keine Reittiere, keine Traumsaatkreaturen, notierte er in Gedanken. Die Spuren führten hauptsächlich von der Kirche weg und überdeckten dabei zum größten Teil die, welche auf das Gotteshaus zuführten. Nichts wies dabei auf Eile hin. Eine Flucht der Dorfbewohner, welche sich möglicherweise zuvor in der Kirche verschanzt hatten, konnte Llobel somit ausschließen.

Er wandte sich dem dämmrigen Inneren der Kirche zu und spähte durch die gewaltsam geschaffene Öffnung. Alle Sinne des Urieliten waren hochkonzentriert. Mit dem Wissen, dass das Dorf schon mehrere Tage unbewohnt war spielte er in Gedanken mögliche Szenarien durch. Wären noch lebende Dorfbewohner in der Kirche, so müsste das zu hören sein. Doch die unnatürliche Stille, die über diesem Ort hängt, legt etwas anderes nahe. In den Häusern waren keine Menschen anzutreffen - weder lebend noch tot. Und wären die Dorfbewohner tot und in der Kirche, dann hätten wir das sicherlich schon gerochen.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Engel am Juni 11, 2009, 23:53:43
Den scharfen Augen Llobels offenbarte sich im Halbdunkel ein Bild der Verwüstung. Im ganzen Kirchenraum waren die Bänke zerschlagen und die Kerzenleuchter umgestürzt. Dorfbewohner konnte er hier nicht entdecken und die Kirche erschien ihm für einen kurzen Augenblick ebenso gottverlassen wie das ganze Dorf. Gerade als sich seine Augen an das vorherrschende Dämmerlicht gewöhnt hatten, brachen die Strahlen der Sonne durch die Wolken und die Fenster des Altarraumes.

Vor dem geschändeten Altar lag etwas, was der Urielit nicht auf Anhieb identifizieren konnte. Das morgendliche Licht brach sich auf einem Haufen weisser ... ja, was eigentlich? Splitter? Fetzen? Scherben? Llobel konnte es auf diese Entfernung nicht erkennen. Was er jedoch erkannte war der süßliche Geruch der Verwesung und plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Vor dem Altar lag der blaugewandete Leichnam eines jungen Mannes, der mit weißen Federn überschüttet worden war.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am Juni 12, 2009, 08:31:05
Es war nicht das erste Mal, dass Llobel einen Leichnam sah. Nur dass dieser auf so gotteslästerliche Weise in einer Kirche zurückgelassen wurde verunsichterte den Engel für einen kurzen Augenblick. Nach kurzem Zögern wandte sich der Urielit zu seinen Schargeschwistern um.

"Die Kirche ist verwüstet und ebenfalls menschenleer. Vor dem Altar liegt ein Leichnam und ich vermute, es handelt sich um den Geistlichen dieser Kirche. Gefahr scheint uns da drinnen nicht zu drohen." Er drehte sich wieder zum Portal, bereit es zu durchschreiten, wenn Tamiel die Order dazu gab.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am Juni 13, 2009, 01:09:44
"Aleriel...sicher die Spuren. Basebael ... erzähl uns was über die Leiche. Faramiel. Sorge für die nötige Sicherheit. Llobel, was meinst, gibt es vielleicht noch einen Glockenturm hier, den wir uns ansehen müssten? Also los...lasst uns gehen."

Tamiel sah sich den Tatort selbst genau an. Er winkte seinen Schargeschwistern, dass er mit ihnen zusammen eintreten wollte. Mehr wollte er schon gar nicht von ihnen wissen. Sie wussten am Besten was zu tun war. Er musste sich selbst alles besehen, damit er Schlussfolgerungen ziehen konnte. War das hier Blasphemie?


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am Juni 13, 2009, 11:49:53
"Ich höre und gehorche", murmelte Llobel und verschwand im Inneren des Gebäudes auf der Suche nach einem Zugang zum Turm.

Ich hätte schon gerne auch einen Blick auf den Toten geworfen, dachte sich der Urielit, doch sah er ein, dass die Umgebung gesichert sein musste. Ihnen war nicht damit geholfen, wenn ihnen irgendetwas in den Rücken fallen würde, wenn sie sich alle über den Leichnam beugten.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Silent am Juni 13, 2009, 12:16:36
Wie ihr befohlen begann Aleriel damit die Spuren zu sichern. Sie versuchte sich in Form von Bildern alles genau einzuprägen. Falls irgendetwas extrem merkwürdig wäre würde sie es finden. Sie blieb vor der Leiche stehen und sah sich diese ohne sie zu berühren genauer an.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Heimdall am Juni 13, 2009, 22:05:48
Auch Basebael ging mit einem erschrockenen Gesicht auf den Leichnam zu und kniete sich vor ihm hin.

Von einer dunklen Vorahnung ergriffen untersuchte sie ängstlich den leblosen Körper...


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am Juni 14, 2009, 02:35:32
Tamiel sah seinen Geschwistern bei der Arbeit zu. Er beobachtete und schlussfolgerte. Er nahm jeden genau in Augenschein. Jede Rektion von seinen Engeln war ihm wichtig. Er ging auf Basebael zu und blieb hinter ihr stehen. Eine sachte aufmunternde Berührung an ihren Flügelspitzen konnte sie spüren, ehe er seine Hand wieder um den Griff seiner Waffe legte. Gedanken machte sich Tamiel schon, doch war er hier für trainiert worden. Den Kopf durfte er nicht verlieren.

'Zögere nicht Basebael ... wir sind bei dir ... wenn du reden willst.'

Sandte er die Worte in ihre Gedanken. Seine Mimik blieb verschlossen und Ausdruckslos. Er schaute gebannt auf die Leiche, folgte mit seinem Blick Faramiel und sah ab und an nach Llobel, was der trieb und in seinen Blickwinkel kam.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Malek am Juni 14, 2009, 14:43:48
Faramiel hatte sein Flammenschwert gezogen und sah sich achtsam um. Es mochte hier verlassen sein, aber wie schnell würde hier was eindringen können? Die anderen untersuchten ja alles, von daher konnte er sich ganz auf die Verteidigung konzentrieren sollte dies möglich sein.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Engel am Juni 14, 2009, 18:02:13
Als sich Aleriel, Basebael und Tamiel dem mit Federn bedeckten Leichnam näherten waren ihnen zwei Dinge sofort klar: die Federn waren die eines Engels, doch handelte es sich bei dem Toten eindeutig um einen Menschen.

Allen Sendboten Gottes war bewusst, dass die einfachen Menschen Europas eine Engelsfeder als Glücksbringer ansahen, auch wenn der Besitz einer solchen in den Augen der Angelitischen Kirche einem Sakrileg gleichkam und unter Strafe stand. Dementsprechend wurde eine solche Feder, wenn sie denn in dem Besitz eines Menschen kam, entsprechend eifersüchtig gehütet und vor den Augen anderer versteckt. Natürlich kam es vor, dass Engel im Flug Federn verloren, jedoch machte die enorme Menge, die die drei Engel hier sahen, deutlich, dass es sich wohl beinahe um das gesamte Gefieder eines Engels handeln musste.

Basebael hob die Federn beiseite und legte mit leicht zitternden Händen den Körper frei, der darunter verborgen war. Das blaue Gewand war Aleriel vertraut und wurde auch von den anderen beiden als das eines ramielitischen Geistlichen erkannt. Das jugendliche Gesicht wirkte durch den blonden Vollbart nicht wesentlich älter. Das Antlitz des jungen Dorfgeistlichen war mit Blessuren und Platzwunden übersät und es stand zu erwarten, dass der restliche Körper von den brutalen Misshandlungen nicht verschont geblieben war. Basebael war sich sicher, dass der arme Mann zu Tode geprügelt worden war.

Aleriel beobachtete die Untersuchung der Raphaelitin sehr genau. In dem Augenblick, als Basebael den Körper auf die Seite zu drehen versuchte entdeckte die Ramielitin etwas, dass sie dem kleinen Engel innehalten hieß. Aleriel beugte sich nieder und hob ein zerknülltes Stück Papier auf, das zuvor unter dem Toten zwischen den Federn lag.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Silent am Juni 14, 2009, 18:55:22
Langsam las Aleriel die Worte die dort niedergeschrieben waren. Es schien sich um Notizen des Geistlichen zu handeln, der wohl seine letzten Tagen festgehalten hatte.

Vor zwei Tagen hatte ein fahrender Händler das Dorf erreicht, der den Dörflern etwas besonderes hatte bieten können: Engelsfedern, die als besondere Glücksbringer gelten. Kurze Zeit nach der Abreise des Händlers, der nach Westen Richtung Haman aufgebrochen war, hatten die Dorfbewohner sich immer seltsamer verhalten und waren zu wandelnden Leichen geworden. Allein der Priester war nicht betroffen, da er sich geweigert hatte, eine Engelsfeder zu kaufen. Die letzten Worte der Notiz erklärten die Absicht des Geistlichen, sich in der Kirche zu verschanzen.

Dies schien ihm aber sichtlich verwehrt geblieben zu sein, sah man sich mit dem Umstand konfrontiert einen Leichnam vor sich zu haben.

Aleriel nahm geistigen Kontakt zu Tamiel auf, setzte ihn über das Niedergeschriebene in Kenntnis und überließ es ihm es dann anderen zu sagen.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am Juni 17, 2009, 18:16:15
Tamiel sandte diese Worte ihrer aller Schwester an jeden in der Schar. Sie sollten sich so ein Bild machen, sich Gedanken machen. Eine öffentliche Sitzung war eröffnet. Jeder hatte Zugriff über ihn. Dies galt insbesondere für Llobel, der sich schlecht mit Worten verständlich machen konnte. Die Sorgenfalten breiteten sich unterdes im Gesicht von Tamiel aus. Hier musste mehr als faul sein. Man hatte ihn ja auf vieles Vorbereitet. Was ist hier nur passiert...Untote...verfluchte Federn. Es gibt für mich nur eine Entscheidung. ... ! Er sah in die Gesichter von seiner Brüdern und Schwestern.

"Basebael, kannst du noch etwas anderes am Körper feststellen, außer diesen ... Malen da?"


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Heimdall am Juni 18, 2009, 11:03:09
Basebael, in Gedanken und Trauer versunken, schreckte auf, als Tamiel sie ansprach.

"Er wurde erschlagen. Jemand hat ihn zu Tode geprügelt. Sonst kann ich nichts erkennen. Wir müssen diesen Händler finden, vielleicht ist er schon auf dem Weg zum nächsten Dorf. Und dann müssen wir ihn aufhalten... Aber wo sind dann die Bewohner dieses Dorfes hin?"

Nachdenklich setzte sie sich auf Boden und stützte den Kopf mit den Armen. Basebael hatte schon des Öfteren Tote Körper gesehen, doch erschreckte sie der Anblick einer Leiche doch immer wieder. Man konnte förmlich spüren das die Lebhaftigkeit, der "Funken Gottes", wie es einmal ihr Nonnus ausgedrückt hatte, fehlte. Basebael musste sich eingestehen, dass es ein schreckliche Faszination auf sie ausübte.


Basebael erinnerte sich an die Worte ihres Scharführers...

'Ihr seid mein Scharführer und nicht mein Beichtvater.' sagte sie ohne vom Boden aufzublicken.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am Juni 18, 2009, 13:31:12
Llobel kam dem Auftrag seines Scharführers geflissentlich nach. Der Zugang zum Glockenturm war schnell gefunden und der Urielit zögerte keinen Augenblick sich durch den schmalen Durchgang und in die Wendeltreppe zu zwängen. Für einen kurzen Augenblick dachte er daran, das es für ausgewachsene Engel schwierig sein dürfte das Wort des Herrn an jeden Ort zu tragen, doch er vergass diese Überlegung so schnell, wie sie gekommen war.

Es brauchte seine Zeit, bis Llobel den Glockenstuhl erreichte. Erleichtert nahm er wahr, dass die Schallluken groß genug waren, um ihm Durchlass zu gewähren. Die Wendeltreppe hatte damit als Rückweg zu den anderen Engeln an Bedeutung verloren. Der Urielit blickte in die Runde und begann danach die Winkel der Turmkammer zu inspizieren. Nein, hier hatte sich niemand versteckt und alles, was ihm auffiel war das Fehlen jeglichen Lebens - selbst die Nester der Tauben und Turmfalken waren verlassen - und eine Interessante Mechanik, die es offenbar einer Person erlaubte alle drei Glocken der Kirche gleichzeitig zu läuten. Die Ramieliten haben ja einiges von den Ragueliten geerbt, sinnierte der Urielit, wie gut das ich nicht entscheiden muss, was davon schon blasphemisch ist.

Llobel stieß die westliche Schallluke auf und schwang sich gleitend vom Sims um einen Augenblick später vor dem zerstörten Portal weich aufzusetzen. Er liebte das Gefühl, wenn der Wind unter seine Schwingen griff und ihn trug. Dann trat er erneut ins Kirchenschiff ein, nickte Farimel zu und begab sich zu den drei anderen. "Oben ist auch niemand", fasste er für Tamiel seinen Ausflug in den Glockenturm zusammen.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Silent am Juni 18, 2009, 20:17:42
Aleriel setzte sich auf den Boden und ging in Gedanken durch was sie schon einmal über solche Situationen gehört, gelesen oder gesehen hatte. Sie verinnerlichte sich die Bilder die sie vor Kurzem noch vor ihren Augen gehabt hatte, dachte angestrengt nach und plötzlich wußte sie es. Sie wußte nicht woher aber die wandelnden Leichen hatten etwas mit der Traumsaat zu tun, dessen war sie sich ziemlich sicher.

Sie blickte ihren Scharführer ernst an: "Ich denke dies ist das Werk der Traumsaat, Tamiel."


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am Juni 18, 2009, 22:14:16
'Du solltest deine Worte überdenken. Du bist es nicht nur mir schuldig. Wir sind eine Schar. Denk darüber nach. Wenn dich etwas bedrückt, dann lass es mich wissen, bevor es in den Kampf geht.'

Tamiel beendete seine gedankliche Ansprache an Basebael. Ihr Verhalten war alles andere als positiv. Noch beobachtete er nur stumm. Bald jedoch musst sich zeigen, aus was seine Schar geschnitzt war. Tamiel widmete seine Aufmerksam ganz seiner treueren Aleriel. Er nickte ihr zu.

"Gut, damit sind alle Informationen zusammen getragen. Llobel...konntest du feststellen, wie alt die Fußspuren waren? Aleriel, kannst du Kontakt zu deinen Leuten herstellen und ihnen eine Information zu kommen lassen. Jemand muss hier von erfahren."

Er drehte sich auf dem Absatz um und sah hinaus zu dem Torbogen. Er begann auf und abzugehen, ehe er sich straffte und seine Lanze gerade hielt.

"Meine Geschwister, ich denke, es ist an der Zeit. Wir werden diesem Menschen ein Grab zu Ehren errichten. Er hat seinen Glauben an Gott nicht verloren und ist ... leider verstorben, dennoch dürfen wir unsere Köpfe nicht hängen lassen. Taten müssen folgen. Lass uns gemeinsam ein Grab herrichten!"

Tamiel wandte sich zu Faramiel um.

"Mein stets bereiter Bruder, bist du bereit dein Schwert zu führen, um die Strafe Gottes zu bringen?"


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Malek am Juni 19, 2009, 11:45:37
Faramiel drehte sich bei den Worten seines Scharführers zu diesem um.

"Natürlich."

Es war ganz klar was bald folgen würde, wenn sie diesen Menschen beerdigt hatten. Der Michaelit fragte ja nicht umsonst. Aber es war schon komisch wie dieser Mann verstorben ist. Der Schuldige würde dafür büßen.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am Juni 19, 2009, 16:01:42
"Die Spuren westlich vom Dorf schätze ich auf zwei Tage. Das dürfte sich mit dem decken, was ich auch hier vor der Kirche gefunden habe. Für mich sieht das aus, als ob die Dorfbewohner, nachdem sie zu diesen wandelnden Toten geworden sind, die Kirche gestürmt und den Geistlichen erschlagen haben, um sich danach Richtung Haman aufzumachen."

Llobel bedachte den Toten mit einem nachdenklichen Blick. "Am nördlichen Ende des Dorfes habe ich den Friedhof gesehen. Dort wäre wohl der angemessene Platz für diesen Mann." Der Urielit schaute in die Runde, ob eines seiner Schargeschwister ihm dabei helfen würde den Ramielis-Priester dort hin zu tragen.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Silent am Juni 26, 2009, 09:49:49
"Mein Scharführer. Ich möchte davon abraten mich jetzt in meine Kathedrale zu begeben. Es würde zu lange dauern und wahrscheinlich wäre es auch nicht sonderlich von Erfolg gekrönt."

Sie hoffte, dass er sie verstehen würde. Vielleicht konnte sie ja irgendwann in einer ruhigen Minute darüber reden, wie gut sie sich mit Ordensgeschwistern vetrug bzw. wie das Verhältnis der Ramieliten untereinander war.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am Juni 26, 2009, 17:07:28
"Ich habe verstanden Schwester. Lass uns den Mann bestatten."

Tamiel nickte. Er ging hinüber zu Llobel. Die Menschen waren ihm einfach zu wichtig als das er... . Die Bestattung sollte stattfinden. Ob seine Geschwister anfassen wollten oder nicht. Er war dabei.



Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am Juni 26, 2009, 18:12:01
Dankbar schauten die Augen des Urieliten seinen Scharführer an. Die Ernsthaftigkeit seiner Gesichtszüge wich jedoch selbst in diesem Moment nicht. Zu bitter war der Anlass.

Gemeinsam mit Tamiel trug Llobel den leblosen Körper des ramielitischen Priesters zum Friedhof um ihn dort nach Sitte der Angelitischen Kirche zur letzten Ruhe zu betten. Auf dem Rücken liegend, den Blick gen Himmel gerichtet und die Arme ausgebreitet - bereit für die letzte Vereinigung mit dem Herrn. Dann machte sich der Urielit daran in der Umbebung Steine zu suchen, um den Körper damit zu bedecken. Das Anfertigen des Markierungssteins, welcher mit Namen und Sterbedatum des Verschiedenen versehen auf den Hügel gestellt wird, überliess er Aleriel, die als Ramielitin die ihm verbotenen Künste des Lesens und Schreibens beherrschte.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am Juni 27, 2009, 12:51:21
Tamiel unterstützte Llobel so gut es ging. Es war sogar kurz ein dankendes Lächeln auf seinen Zgen zu sehen. Ja die Menschen waren ihm sehr wichtig. Ohne sie hatte sein Leben keinen Sinn. Tamiel blieb an der Seinte von Llobel, sammelte mit ihm Steine und trug sie gewissenhaft zu dem Menschen hinüber. Jeder sollte eigentlich wissen, was er in dieser Situation zu tun hatte. Seine Lanze hatte Tamiel neben den Haufen Steine gelegt. Wie lang es dauerte war egal. Jeder sollte die letzten Worte sprechen Dürfen am Grab dieses Mannes. Immerhin war er Gott ergeben gewesen. Langsam nahm der Hügel aus Steinen Gestalt an. Der Michaelit forderte seine anderen Geschwister auf mitzuhelfen.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Silent am Juni 27, 2009, 15:51:41
Aleriel nahm Feder und Kiel zur Hand und begann damit den Markierungsstein fertig zu stellen. In den Notizen die sie vorher gelesen hatte war auch der Name des ramielitischen Priesters vorgekommen und so begann sie schön leserlich mit ihrer Arbeit.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Heimdall am Juli 16, 2009, 12:41:37
Während die Anderen Steine zum Grab trugen und Aleriel den Namen des toten Priesters auf den Markierungsstein schrieb, versuchte sich Basebael an die Zeilen eines alten Klageliedes zu erinnern. Als alle Anderen mit ihrer Arbeit fertig waren, bat Basebael ihre Schargeschwister sich neben sie zu stellen. Langsam hob sie ihre Stimme und begann mit heller Stimme und in klarem Latein ein altes Trauerlied zu singen...


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am Juli 16, 2009, 17:47:05
Während die Raphaelitin mit ihrer Stimme das Klagelied anstimmte musste sich der Urielit stark konzentrieren, um nicht von seinen Gefühlen übermannt zu werden. Seine Gedanken kreisten und seine Stimmung schwankte zwischen Ungeduld, Wut und Rachegelüsten. Als Engel Uriels lag ihm das Leben der Menschen am Herzen, doch was diesem Priester offensichtlich von den Bewohnern Larsunds angetan worden war hatte nichts Menschliches mehr an sich.

Die Fäuste Llobels waren so fest geballt, dass die Knöchel weiß hervortraten. Es dauerte einen Augenblick, bis er realisierte, dass Basebael ihren Gesang beendet hatte. Es schauderte Llobel leicht und ihm wurde bewusst, dass er eine Gänsehaut hatte. Ob es an der kühlen Luft des Nordens lag, an seinen hasserfüllten Gedanken oder am Gesang der Raphaelitin vermochte er jedoch nicht zu sagen.

Ungeduldig schaute er seinen Michaeliten an; bereit die Schar augenblicklich westwärts Richtung Haman zu führen.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am Juli 17, 2009, 14:32:42
Tamiel lauschte mit geschlossenen Augen dem Klagelied seiner Schwester. Seine Gedanken schweiften weit ab. Rache? Ja aber nicht in seinen Namen. Er war sich bewusst, dass er einem Befehl zuwider handelte. Es war dennoch folglich der richtige Schritt. Tamiel sah in alle Geschwister seiner Schar. Sie sahen überwiegend bereit aus.

"Möge der Herr seine Seele gnädig sein und ihn ins Paradies führen. Amen."

Ein paar Worte zum Abschied. Tamiel verbeugte sich vor dem Grab des Priesters und drehte sich dann um. Der Griff um seine Waffe wurde Fester.

"Wir waren bisher noch nicht in Kampfhandlungen verwickelt. Ich erwarte von euch, dass ihr nicht zögern werdet. Handelt nicht blind!"

Die Ansprache war scharf gewählt. Jeder sollte aus diesen Worten für sich schließen, was Tamiel meinte. Er wusste um die Eigenschaften seiner Engel, dennoch musste er es ihnen wieder ins Gedächtnis rufen. Er ging dabei auf jeden zu und klopfte jedem Engel aufmunternd auf die Schulter.

"Ich schließe keinen Weg der Erlösung aus. Nun lass uns fliegen."

Seine Flügel breitete er aus. Der Wind spielte mit ihm, bevor er anfaing heftig zu Flattern und sich in die Luft erhob.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Engel am Juli 17, 2009, 18:33:29
Die vier Engel anderen folgten ihren Anführer ohne lange zu zögern und begaben sich in die typische Diamant-Formation. Und während Larsund hinter der Schar zurückblieb eilten die Gedanken der Engel voraus.

•          •          •

Zügig strebte die Schar gen Westen und folgte dabei der Küstenstraße, welche nach Haman führte. Der Himmel war nur leicht bewölkt und der Wind griff den Sendboten des Herrn hilfreich unter die Flügel.

Nach einer guten Stunde Flug entdeckte der Urielit auf seiner vorgeschobenen Position eine einzelne Gestalt, die schlurfend in nordwestlicher Rich¬tung unterwegs war. Immer wieder geriet sie ins Straucheln und konnte sich wieder fangen, bevor sie stolpernd zu Boden fiel. Die Spur, welche diese Gestalt dabei hinterließ, ähnelte auffallend der, die Llobel nördlich von Larsund entdeckt hatte.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am Juli 17, 2009, 19:05:36
Kurzentschlossen begab sich Llobel in den Sinkflug. Die anderen werden die Gestalt ebenfalls gleich sehen und den Grund meines Manövers verstehen, wenn sie mir folgen.

Der Urielit hatte keinesfalls die Absicht sich dem stolpernden Wesen allein zu nähern, doch der Gang dieser Gestalt machte deutlich, dass sie womöglich Hilfe benötigte und diesem Fall wollte Llobel keinesfalls zögern. Die ausgebreiteten Schwingen legte er etwas dichter an den Körper um so noch etwas Geschwindigkeit aufzunehmen. Zwanzig Schritt über dem Boden fing Llobel seinen Sturzflug ab um die Gestalt im Halbkreis zu umfliegen und dabei in Augenschein zu nehmen.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Engel am Juli 17, 2009, 21:33:08
Als sich Llobel der Gestalt näherte, geriet er für einen Augenblick beinahe selbst ins Trudeln. Aus dem Rücken der Gestalt ragten die verfallenen Reste von Flügeln und die verschlissenen Reste ihre Gewandung ließen sie wie das Spottbild eines Engel Uriels erscheinen.

Die einst mächtigen Schwingen waren bis auf die Knochen zerfressen. Im Körper des Engels klafften tiefe Wunden, aus denen sich weißliche, aufgedunsene Würmer herausfraßen. Die Augen des Urieliten standen weit auf und ihr Blick war tot und leer. Es schien Llobel, als sei die stoffliche Hülle seines Ordensbruders durch die Würmer zu einer morbiden Parodie des Lebens reanimiert worden.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am Juli 17, 2009, 23:04:08
Etwas zerbrach in dem jungen Urieliten. Unbeholfen setzte Llobel auf dem Boden auf und stand fassungslos und mit hängenden Schultern auf zwanzig Schritt Entfernung vor dem, was einmal ein Bote des Herrn gewesen war. Seine Augen glänzten feucht und sein Mund öffnete sich zu einem Schrei tiefer Ohnmacht und grenzenloser Wut.

Nein! Nicht noch einmal ..., war der einzige und sich stetig wiederholende Gedanke Llobels für die nächsten Augenblicke.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Engel am Juli 18, 2009, 11:45:53
Als hätte es in dem vor ihm stehenden Engel ein neues Ziel gefunden orientierte sich das traumsaatgeschändete Abbild eines Engels neu und bewegte sich in seiner schlurfend-stolpernden Art auf Llobel zu, wobei es für alle die diese Szenerie beobachten konnten den Anschein erweckte, dass die Gestalt sich nun zielstrebiger und estwas schneller bewegte.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am Juli 19, 2009, 17:15:51
"Farimiel, geh deinem Bruder zur Hand...und lass Gottes Wille geschehen!"

Es war eindeutig. Tamiel fasste die Situation schnell auf. Sein Bruder war in Gefahr. Er brauchte vielleicht Hilfe. Die Kreatur schien den Llobel anzugreifen. Es gab keine Zeit zu verlieren. Wo eine Kreatur war, konnte noch eine weitere sein. Seine Flügelschlag wurde kräftiger. Er wollte seinen Bruder ebenfalls im Kampf beistehen. Wie sah die Kreatur aus?!

Hatte er mir nicht zu gehört? Warum handelt er so blind?!

Gedanken rasten durch den Kopf des Michaeliten. Er machte sich Sorgen und zugleicht wollte er SEINE schützen. Er sah kurz um sich herum, bevor er einen Befehl durch seinen Kopf jagte. Er ging an Llobel. Kein scharfer Befehl, aber er musste sein. Es war ein törichtes Verhalten.

'Verschwinde da Llobel. SOFORT! Du hättest warten können!'


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am Juli 19, 2009, 22:36:18
Die Worte Tmiels hallten im Kopf Llobels wieder. 'Verschwinde da, Llobel!'

Der Urielit wurde aus seiner Lethargie gerissen und realisierte, dass sich der geschändete Urielit - 'Könnte dies der von uns gesuchte Lamiel sein?' - nun direkt auf ihn zubewegte. Nicht das Llobel in Gefahr gewesen wäre von dieser stolpernden Gestalt tatsächlich angegriffen werden zu können, doch sicherheitshalber bewegte er sich schrittweise rückwärts, um die Distanz zu diesem Wesen zu halten.

Das Entsetzen über das Schicksal seines Ordenbruders stand Llobel immer noch ins Gesicht geschrieben und tiefe Trauer erfasste den jungen Urieliten. Tränen rannen langsam über sein Gesicht. 'Was können wir für ihn tun?', fragte er verzweifelt seinen Scharführer. 'Was ist das, was ihn da befallen hat?' Die Sicht Llobels verschwamm immer mehr. Er war sich im Grunde bewusst, dass sich dieser wandelnde Leichnahm auf ihn zubewegte und angreifen wollte, doch noch konnte er sich nicht dazu durchringen seine Waffe gegen dieses Wesen zu erheben; nicht solange er noch die Hoffnung hatte seinem Ordensbruder irgendwie helfen zu können.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Silent am Juli 21, 2009, 08:55:07
Wie ein Blitz durchfuhr es Aleriel als sie die Gestalt am Boden sah. In den Aufzeichnungen des Fra Domenico hatte sie Bildnisse von diesen aber auch verschiedenen anderen Kreaturen der Traumsaat gesehen und ohne Zweifel mußte es sich hierbei um Plagenwürmer handeln. Sie mußte ihren Anführer darüber informieren und zwar schnell.

"Tamiel befiel Llobel von der Kreatur der Traumsaat Abstand zu halten, im Nahkampf kann man wenig dagegen ausrichten, im Gegenteil, man läuft Gefahr, dass man sich mit den Plagenwürmern, denn genau um diese handelt es sich hierbei, infiziert und selbst so endet wie diese arme Kreatur."


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am Juli 21, 2009, 11:28:02
Tamiel lauschte seiner Schwester. Die Dringlichkeit, mit der seine Stimme im Kopf des Urieliten zu hören, konnte Kopfschmerzen verursachen. Tamiel blieb einen Moment zurück, an de  er sich selbst an den Kopf fasste seine Konzentration auf diesen Einen Befehl war groß und in seinem Kopf dröhnte es, als er die Worte:

'Die Kreatur ist von Plagewürmern befallen. Die Traumsaat steckt dahinter! Verschwinde! SOFORT! Steig in die Luft auf!'

an seinen Bruder richtete. Verdammt...Llobel reagiere bitte. Schoss es durch seinen Kopf. Tamiel nahm seinen Flug wieder auf. Er wandte sich wieder Aleriel zu.

"Was ist mit Flammen? Können sie ihn verbrennen?"

Das Stichwort für seinen kampferprobten Bruder des Feuers.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Silent am Juli 21, 2009, 12:37:44
"Ich denke ja, auch mit Fernkampf müßte man das Wesen unschädlich machen können. Aber dann werden wir nie erfahren was eigentlich geschehen ist. Des Engels Körper ist jetzt der Wirt des Plagenwurms, ob er selbst noch in der Lage ist mit uns zu kommunizieren ist nicht überliefert, aber auch nicht ausgeschlossen. Fra Domenico selbst hat in seinen Aufzeichnungen als Wirtskörper einen Hirsch benannt den er selbst zu Gesicht bekam."


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am Juli 21, 2009, 20:51:47
Tamiel "sendete" die Worte von Aleriel weiter zu Llobel. Er hoffte, dass dieser damit etwas anfangen konnte.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am Juli 21, 2009, 21:11:57
Llobel fasste sich wieder, nachdem er den Bericht Aleriels vernommen hatte und erhob sich wieder in die Luft, um zu seinen kriesenden Schargeschwistern zurückzukehren. Es machte keinen Sinn, diesem Wesen noch länger ein Ziel zu bieten. Sie hatten es gefunden und bei seiner Geschwindigkeit bestand keine Gefahr, dass sie es aus den Augen verlieren würden.

"Es ist ein Urielt! Möglicherweise sogar der von uns Gesuchte", rief er seinem Michaeliten zu. Um gleich darauf seine Ramielitin mit Fragen zu bestürmen. "Können wir ihm irgendwie helfen? Was weißt du noch über diese Plagenwürmer?"


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am August 01, 2009, 15:50:38
"Bevor wir alle wild durcheinander reden. Lasst uns ein Stück abseits beraten, wie wir voran gehen.
Ich bin der Meinung, wir sollten nichts unversucht lassen - nur noch mal zur Erinnerung."

Tamiel lächelte ob der Situation und sah allen seinen Geschwistern feste in die Augen. Sein Gesicht ausdruck war entschlossen. Er führte sie einige hundert Meter weg von dem Wesen. Er wusste, dass Llobel sicher ein Auge auf dem Wesen haben konnte.

Die Frage war nur, wie sie das Wesen beruhigen sollten. Es gab da so einen Ansatz, den er gerne Verfolgen wollte. Einen autoritären Führungsstil legte er nur ungerne an den Tag. In dieser Situation war es vorläufig anders. Im Kampf...er machte sich einfach zu große Sorgen um seinen Urieliten. Er sah Llobel besonders lange an, versuchte seine Gedanken zu erraten. Musste es ihn nicht schmerzen, einen von seinem Volk zu sehen?


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Silent am August 01, 2009, 17:20:49
"Ich weiß nicht ob und wie wir ihm helfen können." Gestand Aleriel Llobel kurz und knapp.
"Es gäbe Möglichkeiten es herauszufinden, allerdings dauern sie lange, sind sehr aufwändig und nicht immer zwangsläufig von Erfolg gekrönt."

Sie betrachtete ihren Llobel und ihren Scharführer genau.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am August 01, 2009, 20:22:30
Obwohl das Entsetzen über das Schicksal seines Ordensbruders dem Urieliten immer noch ins Gesicht geschrieben stand, war ihm bewusst, dass die Situation auch ganz schnell auf endgültige Weise hätte gelöst sein können. Er war seinem Michaeliten dankbar dafür, dass dieser nicht darauf bestanden hatte, dass Farimiel sein Flammenschwert sprechen lies - auch wenn er diese Dankbarkeit gerade nicht zeigen konnte.

Tamiels Worte, nichts unversucht zu lassen, waren Balsam für die gemarterte Seele Llobels. Auch Aleriels Ansatz, nach Lösungen zu suchen, spendete ihm Hoffnung, doch Zeit war im Kontakt mit Traumsaat etwas, was einem definitiv nicht zur Verfügung stand - das wusste Llobel aus eigener leidlicher Erfahrung.

"Ich wage zu bezweifeln, dass wir die Zeit dafür haben", entgegnete er mit erzwungen fester Stimme, "und sollte uns jetzt und hier keine Möglichkeit der Rettung einfallen, dann lasst bitte mich derjenige sein, der diesen Engel erlöst. Das bin ich ihm schuldig."


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Heimdall am August 01, 2009, 21:55:23
Basebael blickte mit Ekel dem geplagten Engel hinterher als sie sich von ihm entfernten. Basebael verstand Llobel voll und ganz.

Es ist der schwere Moment in dem jeder Raphaelit entscheiden muss ob er dem Patienten noch eine Chance gibt, oder nicht. Basebael hatte sich versprochen alles zu versuchen um einem kranken Menschen oder Engel zu helfen, doch es gab Situationen, da musste man das Risiko den Heilungschancen gegenüberstellen, und dieser verseuchte Engel war ihrer Meinung nach nicht mehr zu retten, er würde höchstens eine Gefahr für andere darstellen, ganz davon abgesehen, dass seine bloße Existenz eine Beleidigung Gottes ist. Es schmerzte sie, doch als Sendboten des Herrn war dies ihre Bürde.

Als sie halt machten um sich zu besprechen, blickte Basebael Tamiel verstört an. Wieso lächelt er? Was könnte man an dieser Situation erfreulich finden?
Als Llobel zu Ende gesprochen hatte wendete sich Basebaell an ihn: "Es tut mir Leid um deinen Bruder, aber ich bin ganz deiner Meinung. Wenn eine Krankheit nicht zu heilen ist, muss das verderbte Fleisch herausgeschnitten werden, damit es nicht den noch gesunden Körper angreift. Deine Trauer kann ich dir leider nicht nehmen, aber dies wird dich geschickter machen und deinen Pfeil ins Ziel lenken, auf dass der Tod dieses geplagten Engels kurz und schmerzlos sei."

Basebael nahm Llobels Hand, schloss die Augen und konzentrierte sich, wie sie es in ihrer Ausbildung gelernt hatte. So wirkte sie eine ihrer von Gott gegebenen Mächte namens 'Mein Leib' auf ihren Bruder...


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am August 04, 2009, 12:45:39
"Ein Schneller Schuss...hm...Ich bin mir da nicht sooo sicher."

Meinte Tamiel. Seine engelsgleiche Kinderstimme änderte ihren Tonfall bei jedem Wort, das er gerade sprach. Er sah sich seine Engel an. Zu gerne hätte er mehr erfahren von der Traumsaat, denn er brauchte alle Informationen, die wichtig sein konnten.

"Ein Versuch den Engel zu erreichen auf geistiger Ebene...wäre für uns alle von Vorteil. Er war und ist ein Bruder von uns. Wenn es so sein soll, dann muss er schnell sterben.

Sollten wir nicht trotzdem versuchen ihn zu erreichen? Jemand muss ihn nur an die ersten Eindrücke seines Lebens erinnern. Llobel könnte dies tun, bevor er seinen Pfeil abschießt."


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Malek am August 11, 2009, 17:30:20
"Ich finde ihm ist nicht mehr zu helfen. Ich meine seht ihn euch dochmal an. "


Der Gabrielt sah dieses etwas an. Dieser Engel oder was davon übrig ist, sollte schnell vernichtet werden.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am August 11, 2009, 18:28:25
Llobel war bestürzt über die Aussichtslosigkeit der Situation. Drei seiner Schargeschwister waren der Meinung, dass dem Urieliten nicht zu helfen war. Und keiner hatte auch nur eine Idee, wie man ihm helfen könnte. Doch wenn Llobel ehrlich zu sich war, wusste er auch keinen Rat und Aleriel, die am ehesten dazu etwas sagen konnte, sah keine Chance etwas zu tun.

"Hat denn keiner eine Idee?", fragte der junge Urielit mit Verzweiflung in der Stimme in die Runde. Ohne eine Antwort abzuwarten, die auf die Schnelle vermutlich auch keiner hätte liefern können, wandte sich der Urielit an seinen Michaeliten. "Wie soll ich ihn denn an seine ersten Lebenseindrücke erinnern?" Er hatte keine Ahnung wie Tamiel das gemeint hatte.

Alles schien darauf hinauszulaufen, dass diesem korumpierten Engel nicht mehr zu helfen war und so machte sich Llobel daran, dessen Unleben ein Ende zu setzen. Er nahm seinen Bogen zur Hand und suchte aus seinem Beinköcher einen bestimmten Pfeil. Dann sank er zur Erde hinab und setzte ungefähr 25 Schritt vor seinem Ordensbruder auf.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am August 11, 2009, 20:49:53
'Llobel, meine Idee beruht darauf, dass du von deinen Erinnerungen während deine Ausbildung zum Engel erzählen sollst. Er zähl dem gefallenen Engel zur Bindung der Menschen, die euer Orden besitzt - Alles was dir einfällt. Spann deinen Pfeil währenddessen und vollende dein Werk, wenn es keinen Grund gibt, inne zu halten.'

Tamiel nahm direkten Kontakt zu Llobel auf. Die anderen aus seiner Schar sollten seine Worte nicht hören. Es war für ihn Persönlich. Offenkundig hatten sich die Meisten für die Tötung des Urieliten aus gesprochen. Es war ein letzter Versuch von Tamiel...seinem Urieliten eine andere Möglichkeit vor Augen zu führen. Immerhin hatte Aleriel soetwas erwähnt. EIn Enge l konnte noch vieles mitbekommen. Wer weiß wie stark sein Geist war.

Nun bereite Tamiel seine Gedanken auf die nächsten Begegnungen mit dem Tode vor. Seine Emotionen schob er richtig beiseite. Er artete stumm ab.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Silent am August 11, 2009, 22:05:23
Aleriel kam sich hilflos vor, sie hatte das bisschen Vorrat an Wissen ausgeschöpft und ob man die Kreatur retten könnte oder nicht wußte sie nicht.
"Vielleicht können wir ihn fangen und uns somit etwas Zeit zum Nachdenken verschaffen." Schlug sie verzweifelt vor.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am August 11, 2009, 22:45:22
Llobel zuckte zu Aleriel herum. "Aber wie sollen wir das machen? Können diese Traumsaatkreaturen uns nicht ebenso befallen?" Ratlos blickte der Urielit in die Runde.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Malek am August 11, 2009, 23:52:58
"Ich glaube kaum das der sich fangen lassen wird. Und überhaupt wie willst du das anstellen?"

Der Gabrelit sah verwundert rüber.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am August 11, 2009, 23:59:54
"Es bringt nichts. Wir haben kaum Zeit. Eine Gefangennahme hält uns nur auf!
Noch wird das Flammenschwert nicht benötigt...Bruder...dennoch...ich hätte... ."

Er ließ den Satz unvollendet. Tamiel hätte eine andere Reaktion erwartet. Es war dennoch interessant zu sehen, wie die Gefühle seiner Geschwister spielten.

"Llobel...handle jetzt."

Seine Worte waren alle deutlich gewesen. Er wollte es hier und jetzt beenden. Keine Diskussionen mehr.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am August 12, 2009, 00:00:27
Llobel fand Trost und Kraft darin, dass sein Michaelit seinen Ordensbruder nicht so leicht aufgab. Zumindest war es eine Idee, die nicht sofort auf die Tötung dieser armen Kreatur hinauslief und allein dadurch fühlte sich der Urielit sich von seinem Scharführer in seiner Sorge verstanden.

Alles andere um sich herum vergessend widmete sich Llobel der Order seines Michaeliten. Es kostete ihn einen Augenblick, sich klar zu machen, dass der geschändete Engel vor ihm tatsächlich der gesuchte Urielit sein könnte. Schließlich waren nicht allzu viele von ihnen in dieser Gegend unterwegs und das was diesem hier widerfahren war, wäre durchaus ein triftiger Grund, warum es zu keinem Treffen mit den Gabrieliten gekommen war.

Llobel kämpfte wieder mit den Tränen, als er diesem verderbten Körper gegenüber stand. "Lamiel", sprach er diesen traurigen Schatten eines Engels an, "ich weiß nicht, ob du mich hören und verstehen kannst ... Was immer dich da befallen hat, es kann dir nicht das genommen haben, was dich einst auszeichnete! Du bist ein Engel des Herrn! Du bist ein Urielit! ...Erinnere dich, wie du dereinst im Himmel auf dem Mont Segur die Welt in deiner irdischen Hülle betreten hast. Wie du im Halbdunkel einen Weg ... deinen Weg gesucht und gefunden hast. Erinnere dich!"

Gespannt auf jede noch so kleine Reaktion, wischte sich Llobel mit dem Handrücken die Augen trocken und legte den Brandpfeil auf die Sehne seines Kompositlangbogens. Ihn mit einem Finger am Griff des Bogens haltend suchte Llobel mit der anderen Hand nach dem Anzünder, ohne dabei sein Gegenüber aus den Augen zu lassen.

"Lamiel!", setze er erneut an, "erinnere dich an deinen ersten Schritt über den Rand der Flugplattform des Himmels. Wie du als Aquilina gefallen bist, ohne deine Schwingen benutzen zu können. Erinnere dich, wie dein Bubo dich vor dem Zerschellen am Fuß des Himmels gerettet hat. Wie du mit ihm deinen ersten Ausflug in die Welt der Menschen unternommen hast. Erinnere dich, bitte!"

Llobels Hand tastete zielsicher nach dem Anzünder. Es war nur ein einfacher Handgriff, die Spitze des Pfeils in Flammen zu setzen und doch war es ein bedeutendes Signal, das seinem Pendant als letzte Warnung dienen sollte.

"LAMIEL!!", schrie Llobel voller Verzweiflung und hoffte immer noch den Urieliten wachzurütteln und zu erreichen. Langsam spannte Llobel seinen Bogen, während er unablässig auf den anderen Engel einredete. "Erinnere dich! Du wurdest mit einer Schar von Engeln geweiht. Der Pontifex Maximus hat dich bei deinem Namen gerufen und dich gesegnet. Du bist ein Engel des Herrn! Du bist ein Urielit! Du bist Lamiel!"


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Engel am August 12, 2009, 09:55:32
Der geschändete Körper des Urieliten bewegte sich langsam, aber zielsicher auf Llobel zu, sobald dieser den Boden berührt hatte. Die Bewegungen schienen für die anderen Engel, die noch in der Luft kreisten, etwas langsamer zu sein, als noch zum Zeitpunkt der Entdeckung dieser Kreatur.

Als Llobel anhob auf sein Gegenüber einzureden, war keine Veränderung in dessen Verhalten auszumachen. Unbeirrt wankte dieses Abbild eines Engels auf den jungen Urieliten zu. Ein unbeteiligter Beobachter der Szenerie hätte den Eindruck gewinnen können, dass dieser Körper nur noch von den Plagenwürmern aufrecht und um Unleben gehalten wurde. Dass die zielgerichtete Bewegung auf das nächststehende Lebewesen, zu der diese Traumsaatkreaturen den Körper animierten, einfach nur der Selbsterhaltung dienten und nichts anderes als die Suche nach einem neuen Wirtskörper war, da der gerade befallene Körper - nicht zuletzt durch die Plagenwürmer selbst - dem Verfall Preis gegeben war.

Auch Llobel erkannte diesen Zusammenhang und die groteske Wahrheit, dass der Urielit, der sich da auf ihn zu bewegte, nur noch ein geschändeter Körper bar jedes eigenen Lebensfunkens war.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am August 12, 2009, 10:11:34
Verzeih mir, Bruder!, war der einzige Gedanke, den Llobel in diesem Moment fassen konnte. Tränen des Zorns liefen über seine Wangen und verschleierten sein Blickfeld. Seine Lippen bebten, aber es ihm unmöglich auch nur noch ein Wort zu sagen, nachdem ihn die Wahrheit ihr schreckliches Antlitz enthüllte und ihn die Erkenntnis wie ein Hammer traf.

Sich an den einzigen Gedanken klammernd, der ihm im Augenblick blieb, schloss Llobel seine Augen und liess den Pfeil von der Sehne schnellen. Verzeih mir, Bruder!

Der Kopf des Urieliten sackte nach unten und er wandte sich ab, ohne auch nur noch einen Blick auf sein Ziel zu werfen. Llobel nahm ein paar Schritte Anlauf und erhob sich in die Luft.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Engel am August 12, 2009, 11:14:38

Auch ohne den festen Blick des Urieliten fand der Brandpfeil sein Ziel. Augenblicklich ging der korumpierte Körper in Flammen auf und sackte in sich zusammen. Die Flammen griffen schnell um sich und es war ein lautes Prasseln zu vernehmen, in welchem ab und zu das unirdische Quiken der Plagenwürmer zu hören war, bevor sie in der Hitze zerplatzten und vergingen.

Auch wenn diese Tat den jungen Urieliten für den Augenblick in Verzweiflung stürzte, so ermöglichte dieser Schuss dem Körper seines Ordensbruders den Übergang in eine bessere Welt und erlöste ihn von den Plagenwürmern. Selbst wenn es den Riten der Angelitischen Kirche widersprach, einen Leichnam den Flammen zu übergeben, so war dieser Akt der Erlösung eine dem Herrn gefällige Tat und die Wahl der Mittel durchaus gerechtfertigt.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am August 12, 2009, 13:35:48
Es schinen keine Gefühlsregungen im Gesicht des Mchaeliten aufzutauchen. Er war gefasst. In seinem Inneren brodelte es. Was hätte er in einem Fall getan, wenn ein Bruder oder Schwester seines Ordens mit Plage befallen waren? Er konnte seine Gefühle ausblenden...wenn es nötig war. Seine Arme dicht am Körper wartete er auf Llobel. Er war zufrieden mit seiner Arbeit.

'Gut gemacht Llobel...auch wenn es schwer war.'

Den Ruf des Namens nach muss es für ihn schwer gewesen sein,, dachte Tamiel und wandte, nach einer Kommunikation über die Geistigeebene, eine Unterhaltung an.

"Llobel geht es dir gut, obwohl du das unausweichliche getan hast. Du scheinst...mit dir nicht ganz im Reinen. Ich kann dich verstehen Bruder...magst du uns erzählen... ?"

Einen weiteren Befehl in indirekter Form ließ er verbal an seinen Schwertmeister zu kommen.

"Farimiel, sieh dir Unten in den Flammen die Überreste an...vielleicht ist noch etwas übriggeblieben...wenn...wenn es der Urielit war, den wir finden sollten."


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am August 12, 2009, 14:00:57
Dem Urieliten war im Moment überhaupt nicht danach, jetzt sein Herz auszuschütten, doch nahm er das Angebot Tamiels mit Dankbarkeit wahr. Es würde sicherlich einen geeigneteren Zeitpunkt dafür geben.

Als er den Befehl an den Gabrieliten vernahm, steuerte Llobel zumindest seine Meinung bei, die ihn schon dazu bewogen hatte, den anderen Urieliten mit dem Namen Lamiel anzusprechen. "Ich glaube, es war der Gesuchte. Vermutlich ist er nur deshalb nicht zum Treffen mit Suriel, dem Gabrieliten, gekommen, weil er schon von der Traumsaat angegriffen und getötet worden war." In dem Augenblick, als er diese Worte sprach, wurde Llobel bewusst, dass er nichts anderes für diesen armen Engel hätte tun können. Er war schon lange tot, bevor diese Schar ihm begegnete. Und dieser Gedanke spendete dem Urieliten Trost.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Malek am August 13, 2009, 14:46:03
Faramiel hatte schon vorher den Zylinder gesehen an dem Verlorenen Urieliten. Er nutzte bevor er den Befehl des Michaeliten ausführte einer seiner Mächte, die ihn vor den Flammen bewahrte. So ging er ohne Umscheife direkt auf den Brennenden Körper zu und brachte mit einem Handgriff ins Feuer ein Etui an sich das Äusserlich schon recht Ramponiert wirkte. Das Leder war ziemlich heiss und als er mit dem Etui zur Gruppe zurückging konnte man sehen das der Eiserne Verschluss glühte. Der Gabrielit machte es dennoch auf ohne sich zu Verbrennen, was eigentlich ein Ding der unmöglichkeit war. Aber so wie es aussah enthielt es keinen inhalt. Das Etui war leer! Damit legte er es auch auf den Boden hin. Sein wiederstandskraft gegen die Hitze hielt nicht ewig und es war auch verdammt anstrengend, diesen Schutz zu halten. Faramiel setzte sich kurz auf dem Boden um sich zu erholen.

"Nichts drinn."


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am August 13, 2009, 15:32:46
Tamiel landete unweit von Farimiel auf dem Boden. Er sah seinen Handlungen ruhig zu, wartete auf dem Bericht und sah sich alles genau an. Sie hatten ihren Urieliten gefunden. Wenn sie Zeit hatten, dann mussten sie einen Bericht abgeben. Aleriel sollte dies tun. Tamiel dachte angestrenkt nach.

"Seltsam."

Was hat es nur mit dem leeren Etui auf sich? Vielleicht hat es der Anführer der Saat mitgenommen.
Tamiel sah auf. Er winkte den Mitgliedern seiner Schar, dass sie landen sollten. Jeder verdiente einen Blick darauf. Zudem wusste er um die Fähigkeiten seiner Geschwister. Sie mussten nur warten, bis der Behälter Kühl war.

Geduldig sah sich der Michaelit um. Er war kein Experte, aber dennoch hielt er seine Augen am Horizont. Er war sich seiner Sache nicht sicher und brauchte Ruhe. Es war erst mal an den anderen ihre Fähigkeiten zu zeigen. Dazu musste er nichts sagen. Es war kein Kampf. Wo führst du uns hin, Herr im Himmel. Er sah zum Himmel hinauf und bewegte sich einmal bei der Stelle im Kreis und tat, als wenn er etwas suchte.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Silent am August 13, 2009, 19:32:08
Auch Aleriel landete, machte ein Vater unser und begann leise für den Gefallenen zu beten. Ihr war schrecklich zu mute, der kurze Kampf und die Gefühle Llobels hatten sie aufgewühlt.

"Was findest du seltsam Tamiel?"


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am August 13, 2009, 20:25:44
"Scheinbar ist kein Inhalt in dem Behälter. Ich mache mir gerade Gedanken, wo dieser sein kann."

Seine Stimme überschlug sich leicht, bis er sich wieder im Griff hatte. Er sprach seinen Gedanken laut aus.

"Was ist so wichtig, dass es für einen Feind Gottes wichtig ist? Dennoch...vorher will ich wissen, was wir alles daraus ziehen können. Der Gegenstand muss nicht leer sein."

Tamiel klappte seine großen Flügel ein. Er ging weiterhin im Kreis um das Feuer herum. Er wollte warten, bis das Objekt kalt war.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am August 13, 2009, 23:29:27
Llobel wollte nicht länger warten und angelte mit der Spitze seines langen Messers das Etui vom Boden und hielt es in Augenhöhe. Zum einen wollte er erreichen, dass es schneller abkühlte, zum anderen wollte er es auch genauer in Augenschein nehmen und setzte dafür seine Macht Erleuchtete Augen ein. Nun sollte ihm keine Kleinigkeit mehr entgehen.

Schon nach kurzer Inspektion erkannte er in dem angebrannten Leder die Schild-Prägung eines Angelitischen Ordens, doch war es nicht das Allsehende Auge, wie man bei einem urielitischen Boten hätte vermuten können, sondern eine Faust, die die einen Blitz umgreift - das Wappen der Ragueliten!

Zumindest dem Urieliten erschloss sich in diesem Moment, warum der Inhalt für den Widersacher des Herrn so bedeutungsvoll war und warum er ihn auf keinen Fall in die Finger bekommen durfte. Die Aufgabe des gefallenen Ordens der Ragueliten war das Bewahren des Vergangenen. Das bezog sich nicht nur das Wissen aus der Zeit Davor, sonder vor allem auf die Technik und den Umgang damit. Gerade diese Aufgabe war es, die diesen Orden in den Augen vieler Gläubigen suspekt erschienen liess und es gab nicht wenige Stimmen, die den Fall des Himmels von Trondheim als Strafe des Herrn ansahen, obwohl dieser Ordenshimmel von einem Fegefeuer des Widersachers ausgelöscht wurde.

"Was immer hier drin gewesen sein mag - wir müssen es schnellstmöglich wiederfinden!", sprudelte es aus Llobel hervor. "Das waren sicherlich raguelitische Dokumente und die Erzengel alleine wissen, was geschehen mag, wenn die dem Herrn der Fliegen in die Hände fallen."


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am August 13, 2009, 23:57:42
"Ach sag..."

Tamiel baute sich vor seinem Urieliten auf und sah ihm scharf in die Augen.

"Du hättest uns auch anders sagen können, was in dem Behälter ist...sich befand. Es ist Neues...interessant. So wendet sich das Blatt!
Lasst uns unseren Weg fortsetzen... . Wenn jemand noch etwas sagen will, so soll er das jetzt machen... ."

Für Tamiel setzten sich einige Puzzelteile zusammen. Warum hatte man ihn nicht im vollen Umfang davon unterrichtet? Sollte er seinen Engeln von den Gabrieliten berichten? Immerhin hatten sie damit etwas zu tun und es machte die Sache gefährlicher. Seine Flügel breiteten sich aus und er erhob sich in die Luft. Dann brach er jedoch ab und wandte sich an seine Schwestern.

"Aleriel, Basebael, wißt ihr vielleicht, wie sich die Traumsaat bzw. diese Würmer verbreiten?"




Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Heimdall am August 15, 2009, 13:01:10
Basebael blickte traurig, aber in dem Wissen, dass sie das Richtige getan hatten auf die brennenden Überreste des Engels.

Als sie Tamiels Frage vernahm antwortete sie:

"Sie sind Parasiten. Was heisst, dass sie einen Wirtskörper brauchen um zu überleben. Sie verbreiten sich wohl von einem zum nächsten. Weswegen sich... dieses Ding auch auf Llobel zu bewegte, sie brauchten wohl einen neuen Wirt, da der alte schon verbraucht war. Die Frage ist, ob das verlassene Dorf und der erschlagene Priester etwas mit unserem verlorenen Bruder hier zu tun haben. Wenn wir annehmen, dass sich die Dorfbewohner irgendwie über die Federn mit Plagenwürmern infiziert haben, obwohl ich mir nicht vorstellen kann wie das funktionieren soll, dann wäre ihrer Natur nach, der nächste Schritt, ein anderes Dorf zu überfallen, um neue Wirtskoerper zu finden. Das würde zumindest das Verschwinden der Dorfbewohner erklären.
Wenn dem so ist, dann müssen wir dies unbedingt verhindern! Llobel, weisst du ob hier in der Nähe noch ein Dorf liegt?"


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am August 15, 2009, 14:56:17
Llobel konnte den Überlegungen der kleinen Raphaelitin folgen und durchaus etwas abgewinnen. Das klang zumindest in seinen Ohren logisch, doch wollte er ihre dringliche Frage erst beantworten, wenn Aleriel sich zu der Frage des Michaeliten geäußert hatte. Daher nickte er kurz, um Basebael zu Bedeuten, dass er die Antwort kannte - schließlich hatte er auch schon mal den Ort der Schar gegenüber erwähnt - und schwieg, um die Meinung der Ramielitin zu hören.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Silent am August 17, 2009, 19:02:14
Aleriel hörte Basebael ruhig zu und ergänzte dann.

"Dem Bericht Fra Domenicos nach, suchen diese Würmer sich einen lebenden Körper um sich in diesem zu vermehren. Sie zehren von diesem Körper, weshalb dieser irgendwann stirbt. Schon beim Befall verliert der Wirt den eigenen Willen, er wird sozusagen von den Plagenwürmern ferngesteuert - denn sie übernehmen die cerebrale Kontrolle. Kurz bevor der Wirtskörper zu sehr verfällt, wird jede Anstrengung unternommen, einen neuen Wirt zu finden um in diesem weiterleben und sich vermehren zu können.

Die einzige Frage die bleibt, wäre wie sich unser Bruder hier infiziert hat. Wenn wir nun versuchen zu rekapitulieren, dann kam der Händler mit den Federn erst vor kurzem in das Dorf und reiste danach nach Haman weiter, möglicherweise sind dort auch die Dorfbewohner hin verschwunden."

Sie blickte abwartend zu den anderen.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am August 17, 2009, 20:01:34
"... was dann auch die nächstgelegene Ortschaft wäre, wobei es sich aber um eine kleine Stadt und kein Dorf handelt", ergänzte Llobel.

Auf die Dringlichkeit der Verfolgung hatte er hin gewiesen. Was Tamiel jedoch nun als neue Direktive ausgab blieb abzuwarten. Zum einen war da der ursprüngliche Auftrag, die Dokumente zu finden und zu sichern, was angesichts der Tatsache, dass der Widersacher seine Finger im Spiel hatte, schnellstmöglich erledigt werden sollte. Zum anderen drohte einer ganzen Stadt womöglich das gleiche Schicksal wie dem Fischerdorf Larsund. Es war eine Entscheidung, um die der Urielit seinen Scharführer nicht beneidete.

Aber vielleicht geht das eine ja mit dem anderen einher? Llobel wünschte es sich, auf dass sie diesen Auftrag schnellstmöglich zu einem guten Ende bringen könnten.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Alukard am August 17, 2009, 20:21:48
"Interessant ihr beiden. Ich danke euch. Sehr aufschlussreich. Können die Federn verflucht sein...oder sie waren es."

Er ließ es offen, wie er dazu stand. Ohne die Federn wäre es wohl nicht dazu gekommen.

"Wir müssen den Händler finden. So sehe ich das Ganze. Lasst uns keine Zeit verlieren. Im Flug können wir weiter reden! Wir müssen eine Gefahr ausmerzen. Mit Gottes Hilfe!"

Tamiel breitete seine Flügel aus und stieg flattern in den Himmel hinauf. Er hatte seine Informationen, die er brauchte. Es blieb keine Zeit mehr. Es war vielleicht nur noch eine Frage von Stunden, bis die Würmer ein neues Dorf erreichten. Bei den nächsten Worte sah er auf Farimiel.

"Engel...Gottes Gnade soll unsere Feinde treffen."


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Vomo am August 17, 2009, 20:25:55
Schon bei der Aufforderung keine Zeit zu verlieren schwang sich Llobel in die Luft. Das Ziel war klar und er kannte den Weg und seine Aufgabe. So setzte sich der Urielit an die Spitze der sich bildenden Formation und führte die Schar in nordwestlicher Richtung nach Haman.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Silent am August 17, 2009, 21:09:02
Auch Aleriel stieg auf und flog in der Formation mit.


Titel: Re: NOLITE TIMERE
Beitrag von: Engel am August 20, 2009, 11:04:13
Die Schar strebte in den inzwischen fast wolkenfreien Himmel entgegen und formierte sich in der üblichen Weise. Die vormittägliche Sonne schien mild, als hätte es die Tragödie um den Engel Lamiel nie gegeben, und ein leichter Gegenwind griff den Streitern des Herrn hilfreich unter die Schwingen.