Dogma
  
  
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  Regisseur: Kevin Smith DVD bei Amazon bestellenFilmlänge: 123 Minuten
 Erscheinung: USA, 1999
 Darsteller: Matt Damon, Ben Affleck, Linda Fiorentino, Salma Hayek, Chris Tucker, Alan Rickman, Kevin Smith, Jason Mewis
 FSK: ab 16
 
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 Vor vielen Jahrtausenden wurden die beiden Engel Loki und Bartleby auf 
  die Erde verbannt. In der Gegenwart finden sie durch ein Schlupfloch im Katholizismus 
  einen Weg, wieder in den Himmel zurückzukehren.
  Doch das würde die Unfehlbarkeit Gottes widerlegen - und somit jegliche 
  Existenz auslöschen.
  Also beauftragt die Stimme Gottes die in einer Abtreibungsklinik arbeitende 
  letzte Nachkommin Christi, damit, die beiden Engel aufzuhalten.
  Ihr zur Seite stehen dabei: Zwei notgeile, dauernd bekiffte Propheten, der schwarze 
  dreizehnte Apostel und eine strippende Muse.
  Ach ja, die Kirche schafft momentan im Rahmen ihrer "Katholizismus - WOW!"-Kampagne 
  das Kreuz als heiligstes Symbol zu Gunsten der neuen Ikone "Kumpel Christus" 
  ab, Loki und Bartleby gehen zunächst auf Kreuzzug gegen einen Konzern, 
  der ein goldenes Kalb vermarktet, Jesus war ebenfalls ein Schwarzer und Gott 
  ist eine Frau, die einen weißen Fummel trägt, gerne Minigolf spielt 
  und wie Alanis Morrisette aussieht - noch Fragen?
  
Kevin Smith drehte vorher nur Independentfilme wie "Mallrats" oder 
  "Chasing Amy". Hier hat er einen Film mit etwas größerem 
  Budget fertig gestellt. Seinen comicartigen Stil und den Dialog-lastigen Humor 
  vernachlässigt er dabei aber nicht - zum Glück!
Für einen katholischen Christen hört sich die Story so an, als hätte 
  sie Lucifer persönlich geschrieben. Der Film macht sich über die katholische 
  Kirche (und alle anderen Religionen gleich mit) hemmungslos lustig, ist aber 
  nie richtig gemein und zeigt vor allem einen tiefen Respekt vor Gott und dem 
  Glauben selbst. Sooft Jay auch Witze macht, die immer was mit Kiffen oder Sex 
  zu tun haben, zwischendurch enfalten sich immer kleinere philosophische Debatten 
  zwischen den anderen Protagonisten, wo so einige Dinge mal klargestellt werden. 
  Zum Beispiel, dass Maria eigentlich gar nicht Jungfrau war...oder dass Gott 
  einen ziemlich abgedrehten Sinn für Humor hat...
Der Film ist die nahezu perfekte Gratwanderung zwischen Witz und Philosophie, 
  zwischen Klamauk und Tiefgang. Die abgedrehten Ideen scheinen dem Film nicht 
  auszugehen - von Anfang bis Ende kann man über verrückte Einfälle 
  aller Art lachen, ohne dass sich etwas wiederholen würde.
Auch wenn die sexistischen Witze von Jay nicht immer zielsicher sind und der 
  Film zum Schluss ein wenig in blutiges Gemetzel abdriftet - dieser Streifen 
  ist ein echter Geheimtip! Wie es schon im Abspann heißt: "At first 
  I want to thank God, who made all this possible!"
Fazit: Ob gläubig oder nicht: Dieser Film ist ein anspruchsvoller Riesenspaß!
  
Rezension erstellt von DerDoktor