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Autor Thema: Harry Potter und der Orden des Phönix - Joanne K. Rowling  (Gelesen 5076 mal)
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« am: Januar 13, 2008, 18:29:52 »

Joanne K. Rowling - Harry Potter und der Orden des Phönix (Originaltitel: Harry Potter and the Order of the Phoenix)

Autor: Joanne K. Rowling
Seiten: 1024
ISBN: 3-551-55555-9
Verlag: Carlsen
Erstveröffentlichung: 2003

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Harry Potters Ferien waren mal wieder unglaublich langweilig. Diesmal hat er nicht mal mehr Nachrichten von seinen Freunden Ron und Hermine bekommen. Eine spontane Wendung erfährt die Situation, als Harry eines Tages plötzlich mitten auf der Straße von Dementoren angegriffen wird, die er zum Glück noch abwenden kann.
Für die Verwendung von Magie in Gegenwart eines Muggels soll Harry nun der Schule verwiesen werden, doch darüber soll eine baldige Anhörung vor dem Ministerium für Magie entscheiden. Vorher macht er jedoch Bekanntschaft mit dem "Orden des Phönix", einem von Dumbledore gegründeten Orden zur Bekämpfung Voldemorts, dem auch Sirius Black und die Weasleys angehören. Von seinen Freunden Ron und Hermine erfährt Harry vor Ort, dass er im "Tagespropheten" als Witzfigur heruntergespielt wird und ihm und Dumbledore im Ministerium für Magie niemand die Geschichte von Voldemorts Rückkehr abkauft.
Zwar gelingt es Harry auf seiner Anhörung, die anwesenden Zauberer von seiner Unschuld zu überzeugen und wieder nach Hogwarts zu gelangen - doch das nun beginnende Schuljahr soll das härteste, bitterste und schwerste seines Jahres werden... und das liegt nicht nur an den bevorstehenden Zwischenprüfungen...

Mir reicht's! Dieser Riesen-Hype um den jungen Zauberlehrling und seine Abenteuer sowie die beiden Filme dazu sind ja nicht mehr zu ertragen! Und dann ist diese Mrs. Rowling auch noch zur reichsten Frau Großbritanniens aufgestiegen - wie zur Hölle schafft die das, immer noch so großartige Bücher zu schreiben... und sich dabei immer weiter zu steigern? "Harry Potter und der Feuerkelch" war bereits ein wahnsinnig spannendes und aufregendes Buch und ich habe sehr oft gesagt, dass es sehr schwer für Mrs. Rowling werden würde, diesen Roman noch zu toppen. Doch der Schreibstil dieser Frau dreht mir eine lange Nase und schafft es mit Leichtigkeit!

Woran liegt es? Nun, zunächst dreht das Buch bereits in den ersten 20 Seiten das Tempo von 0 auf 100. Der Angriff der Dementoren und die Nachfolgenden Ereignisse üben wirklich magische Anziehungskraft auf den Leser aus und spornen ihn zu nahezu unnatürlichem Lesetempo an. Darauf gibt einem der Roman jedoch glücklicherweise erstmal eine längere Ruhepause, bevor es wieder nach Hogwarts geht und die Spannungskurve auf hohem Niveau sich immer weiter hochschraubt, bis zu einem Finale, das so absolut geil ist, dass alles um einen herum zur Bedeutungslosigkeit verschwimmt und nur noch schwarze Zeichen auf weißen Seiten existieren.

Nun, spannend war "Harry Potter und der Feuerkelch" auch - der Clou der Geschichte ist, dass Rowling ihre Charaktere, ihre Welt und ihren Hauptdarsteller um ein bedeutendes Stück weiterentwickelt: Harry Potter wird Erwachsen, eine Entwicklung, die sich im Vorgängerroman bereits deutlich abzeichnete, hier aber nun unmissverständlich ausgeführt wird. Schwarz und Weiß zerfließen und Grau hält Einzug in die Welt der Magie. So ist das Ministerium für Magie und dessen Zeitung, der "Tagesprophet", mehr ein Hindernis als eine Hilfe beim Kampf gegen den im Untergrund agierenden Voldemort. Doch auch viele Lichtgestalten des "Harry Potter"-Universums bekommen deutliche Risse in ihrer sonst so makellosen Oberfläche - allen voran Harry Potter selbst. Harry ist in diesem Buch unglaublich aggressiv, reizbar und schlecht gelaunt, schnauzt seine Freunde pausenlos grundlos an und weiß nicht so recht, wie er mit seiner neuen Freundin Cho umgehen soll. Das baut Distanz zum Leser auf, macht ihn schon fast unsympathisch - und lässt ihn unheimlich einsam werden. Doch er ist nicht der einzige "Gute", dessen weiße Weste nicht mehr ganz so rein zu sein scheint...

"Harry Potter und der Orden des Phönix" ist somit bei weitem das düsterste, negativste und komplexeste Buch der Reihe. Wäre nicht Mrs. Rowlings unvergleichlich sympathischer Schreibstil und ihre Fähigkeit, immer wieder kleine, lustige Situationen einzubauen, man würde an dem Buch verzweifeln, so viele Rückschläge gibt es und so wenig positive Ereignisse. Viel beeindruckender als das ist jedoch die Tatsache, wie naht- und lückenlos sich dieser fünfte Band in das Potter- Universum einfügt, wie alle noch so kleinen Handlungselemente sich wie winzige Zahnräder alle zu einem gesamten Uhrwerk zusammenschließen, wie Rowling auf Hinweise und Ereignisse immer wieder erklärend und verbindend zurück kommt. Das ist wirklich hohe Schriftstellerkunst!

"Harry Potter und der Orden des Phönix" ist ein absolutes Suchtbuch, ein Roman, den man einfach nicht aus den Fingern nehmen kann, ohne dass es einem in denselbigen juckt, es wieder zur Hand zu nehmen. Mir reicht's hiermit hat der fünfte Teil der "Harry Potter"-Reihe offiziell die 10 Punkte verdient und kommt Romanen wie dem "Lied von Eis und Feuer" oder gar dem "Herrn der Ringe" ein bedeutendes Stück näher - nicht auszudenken, was das heißt, wenn die nächsten Bücher noch besser werden sollten... dieser Frau kann man ja schließlich alles zutrauen...

Fazit: Ein Wahnsinnsroman, ein Suchtbuch und bisher garantiert das beste der Serie!

Rezension erstellt von DerDoktor
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